„Der harte Kern des Maskulismus besteht aus 400.000 Männern und 40.000 Frauen“

Wie Genderama berichtet gibt es anscheinend eine neue Studie zu Männern, in der es auch um Maskulismus geht. Diese ist zwar noch nicht veröffentlicht, aber liegt einer Zeitung bereits vor:

Berlin. Eine neue Studie des Bundesfamilienministeriums zeigt: Mehr Männer als vor zehn Jahren finden, dass es einer Partnerschaft guttut, wenn auch die Frau berufstätig ist. Gleichwohl gibt es eine klar anti-feministische Strömung. Von Birgit Marschall und Eva Quadbeck

Als 2007 das Elterngeld mit Vätermonaten startete, wurde es noch als „Wickelvolontariat“ verspottet. Mittlerweile pausiert gut jeder dritte Vater beruflich für sein Baby. Arbeitgeber müssen nunmehr nicht nur damit rechnen, dass junge Mitarbeiterinnen schwanger werden können. Sie müssen sich auch darauf einstellen, dass Väter Elternzeit einreichen.

Interessanter wäre, unter welchen Umständen Männer diese Elternzeit nehmen können und im welchem Umfang. Ich vermute es sind eher Behörden und große Firmen, bei Jobs ohne zuviel Führungsverantwortung und dann auch eher die 2 Monate.

Alte Rollenmuster lösen sich auf
Auch die Vorstellung, wie die Rollen zwischen Männern und Frauen aufgeteilt sein sollten, hat sich in den vergangenen Jahren noch einmal deutlich verändert. Der Anteil der Männer wächst, die sich Erwerbs- und Erziehungsarbeit mit ihrer Partnerin teilen wollen. Immer mehr Männer treten von sich aus offensiv für Gleichberechtigung ein.

Insbesondere wollen eben viele, dass die Frau sich am Erwerbsleben beteiligt. Die Hausfrauenehe wollen heute wohl die wenigsten zumindest der jungen Männer,

Das sind die zentralen Ergebnisse einer 150 Seiten starken, noch unveröffentlichten Studie des Bundesfamilienministeriums, die unserer Redaktion exklusiv vorliegt. Schon für eine Studie im Jahr 2007 hatte das Familienministerium Männer und Frauen repräsentativ befragt. Die Studie wurde nun mit den gleichen Methoden wiederholt.

Mehr Zustimmung zu Partnerschaft auf Augenhöhe
Bei 3000 Männern und Frauen spürten der Münchner Soziologe Carsten Wippermann und seine Mitarbeiter nach, wie weit verbreitet der Typus des „neuen Mannes“ heute ist und was ihn eigentlich ausmacht. Zwar befürwortet demnach auch heute nur gut jeder dritte Mann eine aktive, offensive Gleichstellungspolitik. Doch die Einstellungen für eine Partnerschaft auf Augenhöhe sind heute deutlicher als vor zehn Jahren in die Breite der Gesellschaft eingedrungen.

Weil „Gleichstellungspolitik“ und „Partnerschaft auf Augenhöhe“ auch schlicht nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun haben.

Ein paar zentrale Ergebnisse: 82 Prozent der Männer finden, dass es einer Partnerschaft gut tut, wenn beide berufstätig sind. Zehn Jahre zuvor waren nur 71 Prozent dieser Ansicht. Mit 49 Prozent meint inzwischen weniger als die Hälfte der Männer, dass Frauen nicht erwerbstätig zu sein brauchen, wenn ihre Männer gut verdienen.

Da würde mich mal die Meinung der Frauen interessieren.

Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) verweist darauf, dass die Einstellung zum Rollenbild auch eine Generationenfrage sei: „Immer mehr Männer sind sogar der Überzeugung, dass der Vater seine Berufstätigkeit reduzieren sollte, solange die Kinder noch klein sind. Von den heute 70-Jährigen sind 20 Prozent dieser Meinung, von den unter 30-jährigen Männern aber 59 Prozent.“ Es habe ein gesellschaftlicher Wandel stattgefunden – das bestätigten auch die Zahlen der Studie. Immer weniger Frauen und Männer denken, dass die alte Rollenverteilung – der Mann ist der Ernährer und die Frau kümmert sich alleine um Kinder und Haushalt – für sie das richtige Lebensmodell ist.

Allerdings ist es immer noch über das Residenzmodell etwas, was der Staat nach der Trennung in gewisser Weise erzwingen kann.

Beruf und Familie sind schwieriger Spagat für Männer

Selbst bei der ungeliebten Arbeit im Haushalt gibt es Bewegung. Während vor zehn Jahren Putzen, Waschen oder Spülmaschine ausräumen vollständig oder überwiegend von Frauen erledigt wurden und der Herr im Haus nur Reparaturen und Autopflege übernahm, engagieren sich Männer zunehmend im Haushalt. Dieser Aufbruch finde aber nicht flächendeckend statt, vielmehr bewegen sich der Studie zufolge auch hier eher jüngere Männer – insbesondere die mit gut ausgebildeten, erwerbstätigen Partnerinnen.

Nun ist Gleichstellung von Männern und Frauen nicht nur eine Frage des Willens, sondern auch der Rahmenbedingungen. Für Männer erweist sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oft als noch schwieriger als für Frauen. Zwei Drittel der Väter mit Kindern unter zwei Jahren klagen über hohe Hürden. So fordern 94 Prozent der Väter, dass die Kita-Öffnungszeiten sich nicht am Modell der nur teilzeiterwerbstätigen Mutter orientieren dürften.

Eine berechtigte Forderung. Sowohl an sich als auch für eine Situation nach der Trennung.

Es gibt auch „Maskulisten“
Ungeachtet der zunehmenden Akzeptanz der Gleichstellungspolitik in der Breite der Bevölkerung gebe es aber auch eine radikal anti-feministische, betont „maskulistische“ Strömung, schreibt Studienautor Wippermann. Der „engere Kern des Maskulismus“ mache aber nur etwa ein Prozent der männlichen Bevölkerung aus.

Das wären, wenn man von 40 Millionen Männern ausgeht, immerhin 400.000 Männer im engeren Kern. Ich bin zuversichtlich, dass der „äußere Kern“ wenn es nur darum geht, dass man den modernen Feminismus und GleichSTELLUNG ablehnt deutlich größer ist.

Wenn man sieht, dass sich in Großbritanien nur 7% als Feministen sehen (wobei das nicht der „harte Kern“ sein müsste) und auch in Amerika viele des Feminismus ablehnen und immerhin 70% der Frauen und 77% der Männer die feministische Glaubensdoktrin, dass Frauen für gleiche Arbeit weniger verdienen nicht glauben dann wäre 1% „harter Kern“ gar nicht mal so verkehrt (ich vermute mal die Zuweisung zum „harten Kern“ ist aber Schrott

Diese Männer sähen in der Gleichstellungspolitik nur ein Synonym für die unnötige Frauenförderung. Frauen seien bereits genug gefördert worden, jetzt seien endlich mal die Männer dran, lautet eine der Auffassungen dieser Gruppe. Genderstudien – also Studien, die sich mit gesellschaftlichen Rollenbildern von Frauen und Männern auseinandersetzen – würden von dieser Gruppe kategorisch als „pseudowissenschaftlich“ und „ideologisch“ eingestuft.Etwa fünf Prozent aller Männer würden zwar nicht alle, aber immerhin manche der anti-feministischen Positionen teilen. Und etwa ein Drittel aller Männer sei für einzelne Einstellungen dieser Art empfänglich, meint Wippermann.

5% wären immerhin 2 Millionen und ein Drittel 12 Millionen. Es wird interessant, wie das die Studie abgefragt hat. Ich vermute mal, dass man recht absolute Forderungen abgefragt hat und den Feminismus weniger extrem dargestellt hat, als es der moderne Feminismus eigentlich ist.

Maskulisten seien am häufigsten in der Altersgruppe 40 bis 60 Jahre zu finden und überdies in allen Schichten. Aber bei einem erheblichen Teil der unter 30-jährigen Männer verfingen einzelne Einstellungen und Argumente dieser Strömung. Bei Frauen ist der Anteil des Anti-Feministinnen kleiner: Nur 0,1 Prozent gehören zum harten Kern, aber immerhin 15,2 Prozent aller Frauen seien empfänglich für diese Ansichten.

Das finde ich gar nicht mal eine so niedrige Quote. Jetzt muss man das nur noch aktivieren.

Gleichstellung wird unterschiedlich verstanden
Trotz dieser kleinen, aber hartnäckigen Gegenbewegung zeigt die Studie, dass sich die partnerschaftliche Aufteilung zwischen Männern und Frauen von Erwerbsarbeit sowie Kindererziehung und Haushalt als gesellschaftliches Leitmodell durchsetzt – weil Männer und Frauen es so wollen.

Als ob man dagegen sein müsste, wenn man gegen Gleichstellungspolitik ist. Hier werden Gegensätze genannt, die keine sind.

Allerdings gießt Studienautor Wippermann in seinem Fazit noch etwas Wasser in den Wein. Aus seiner Sicht ist die Definition von „Gleichstellung“ in der Gesellschaft nicht einheitlich. Gleichstellung sähen die eher traditionell eingestellten Männer auch bereits dann erreicht, wenn es in der Partnerschaft keine Konflikte über die Rollenverteilung gebe, unabhängig davon, wie Arbeit und Zugriff auf Finanzen verteilt sind.

Ich bin gespannt auf die Studie. Wenn einer an sie rankommt, dann bitte mitteilen.

Ich bin auch gespannt, ob und wie dieses mal die hier bestehende Szene aus verschiedenen Blogs etc dargestellt wird.

Status macht attraktiv: Adolf Hitler

Der Spiegel berichtet über Post von „Groupies“, die Adolf Hitler Liebesbriefe schrieben. An seinem Aussehen wird es nicht gelegen haben:

Adolf Hitler entsprach nicht dem arischen Schönheitideal

Adolf Hitler entsprach nicht dem arischen Schönheitideal

Eher klein mit 1,73 m, nicht sportlich, nicht blond und blauäugig und nicht ansonsten attraktiv, aber immerhin mit Schnurrbart und markanter Frisur als Markenzeichen würden Frauen heute schlicht an ihm vorbeigehen und ihn ansonsten für vollkommen unattraktiv halten.

Aber er hat um sich herum einen „Führerkult“ aufgebaut, der ihm einen erheblichen Status zusprach und ihm zu der wichtigsten Person überhaupt machte. Und die damit verbundene Macht und die Wichtigkeit verändert eben auch die Attraktivität für Frauen, die ihm einen solchen Status zuweisen.

Zu den Briefen:

Die vergilbten Seiten riechen nach Staub und gegorenem Orangensaft. Auf ihnen schimmern Liebsschwüre in blauer oder türkisfarbener Tinte. Die oft schwer leserlichen Handschriften sind über die Jahre stark ausgeblichen, einige von ihnen hat das durstige Papier bis zur Unkenntlichkeit aufgesaugt. Fotos von lächelnden Menschen und Postkarten mit Blümchenmotiven liegen wild zwischen den Blättern. Die Dokumente füllen Hunderte Seiten, zusammen bilden sie ein Mosaik personifizierter Geschichte.

Manche der liebestollen Frauen verfassten durchaus sachlich gehaltene Anschreiben: „Lieber Führer Adolf Hitler! Eine Frau aus dem Sachsenland wünscht sich ein Kind von Ihnen“, heißt es da. Andere schickten schmachtende Lobgesänge: „Du süßestes herzensbestes Lieb, mein Einziges, mein Allerbester, mein trautest und heißest Geliebtes. Weißt Du, heute könnte ich Dir gar nicht genug Namen geben, heute möchte ich Dich vor lauter Lieb‘ auffressen. Was würden aber da die anderen sagen?“ Einige der Briefe sind Beweis der Wahnvorstellungen ihrer Verfasserinnen („Du gibst mir über Rundfunk so viel zu verstehen“) und so manch einer ist eine patriotische Offenbarung von ganz besonderem Kaliber: „Ich küsse Dich auf Deine 4 Buchstaben und tue Front frei, damit Du fühlst wie lieb ich Dich hab.“

Aus einem anderen Artikel:

Die französische Schriftstellerin Diane Ducret meint in einem Zeitungsartikel der Daily Mail vom 8. Oktober 2007, dass „Hitler mehr Briefe weiblicher Fans erhalten hatte, als Mick Jagger und die Beatles zusammen“.(…)

Die Inhalte der Briefe und Karten muten komisch an. Auf einer Postkarte mit Märzenbechern schreibt ein Fan im Dezember 1940 an Adolf Hitler: „Süßes Adilie! Gleich will ich Dir wieder herzliche Grüße nach der Ostfront schicken. Wirst Du lange dort bleiben? Innige Küsse, Dein Ritschilie.“ Ob es sich bei dem Kartenschreiber um einen Mann oder eine Frau handelt, bleibt offen. „Lieber Dolfi! Du niedlicher Führer! Komm doch zu mir, ich gebe Dir mit heißem Herzen alles, was Du Dir von einer Frau wünschst…!“ steht auf einer Karte, abgestempelt in Gelsenkirchen.

Status macht eben attraktiv. Und bringt einem die Aufmerksamkeit und das Begehren von Frauen

Liebesbrief Hitler

Liebesbrief Hitler

Wenn man hoch genug steht und es schafft einen positiven Kult (positiv in dem Sinne, dass einen Leute für bedeutend und wichtig halten, sei es auch aus den falschen Gründen) um seine Position zu erzeugen, wenn man dazu noch tatsächliche Macht hat, dann wird man auch immer Groupies haben.

Vergleiche auch:

Die Hosentaschenmafia und das Handtaschenkartell oder wie der Feminismus eine Verschwörung gegen Frauen aufdeckt (aber unfähig ist zu reagieren)

Es ist einer dieser aus meiner Sicht unglaublich dummen Artikel, bei denen ich mich immer wieder frage, wie man so etwas vertreten kann:

Man kann es sich einfach machen und dem Internetorakel gutefrage.net vertrauen. Demnach sind Hosentaschen für Frauen nur deswegen kleiner als bei Männern, weil deren Hände nicht so groß sind. Eine Erzählweise, die ablenkt und dem Handtaschenkartell gefallen würde. Tatsächlich ist der Sachverhalt komplexer, krimineller. Hinter jeder Hosen­tasche einer Frau steht ein Handtaschenhersteller, der gerissen die Fäden zieht.

Es geht um Macht, um Geld, um Einfluss. Und einen bis in die letzte Faser kapitalistischen Geheimbund, der es über die Jahre geschafft hat, enormen Einfluss auf etwa die Hälfte der Gesellschaft zu entwickeln. Opfer ist die Frau.

Mafiöse Strukturen üben ständig Druck auf die Hosentaschenlobby aus. Ja, diese Lobby gibt es wirklich, nur ist sie schlecht organisiert. Frauen aller Länder, vereinigt euch! Sprechen Sie mal eine x-beliebige Frau auf ihre Hosentaschen an. Nach einem kurzen, verständlichen Moment der Verwirrung werden Sie schnell feststellen, dass ihr das Problem vertraut ist und sie in Rage bringt.

Ich habe extra zweimal geschaut, ob da irgendetwas von Satire steht oder ob man es sonst irgendwie unter Humor einordnen kann, aber es scheint mit tatsächlich ernst gemeint zu sein. Ich habe über die „Hosentaschenverschwörung“ auch schon an anderer Stelle gelesen und es scheint mir als würden Feministen tatsächlich davon ausgehen, dass da ein Handtaschenkartell sich gegen Frauen verschworen hat.

„Put some real fucking pockets on my pants“, fordert die amerikanische YouTuberin „Hollishillis“. Gebt ihr doch verdammt noch mal endlich echte Hosentaschen! Per Definition sind echte Hosentaschen zum Unterbringen von Dingen bestimmt, die jemand bei sich tragen möchte. Frauenhosentaschen allerdings sind nicht dazu da, diesen Zweck zu erfüllen. Frauenhosentaschen sind dafür viel zu klein. Sie taugen höchstens zum Fingernägelaufwärmen.

Obwohl alle Frauen dieses Platzproblem teilen, gehen nur wenige auf die Barrikaden, um für mehr Platz in ihren Hosentaschen zu kämpfen. Das Handtaschenkartell legt beruhigt den kleinen Finger in den Mundwinkel und lacht sich eins.

Weil sie eben Handtaschen haben. Das sich die Hosen mit großen Taschen nicht verkaufen, weil Frauen sich selbst so entscheiden kommt erstaunlicherweise in dem Text nicht vor. Stattdessen ist eine Youtuberin plötzlich die Stimme aller Frauen.

Dieses hatte schon vor etwa 150 Jahren damit angefangen, stetig seine Macht auszubauen. Sowohl Handtaschenkarteller als auch Hosentaschenlobbyisten unterwarfen sich einem gesellschaftlichen Diktat: „Je zierlicher die Frau, desto attraktiver.“

Oder das ist schlicht so und die Frauen wollten gerne attraktiver wahrgenommen werden (intrasexuelle Konkurrenz lässt grüßen) und sind daher und weil sie eh mehr mit sich herumtragen mussten (von Schminkzeug bis Tampons oder Binden) eher auf Taschen ausgewichen.

Handtaschen entwickelten sich danach indirekt pro­portional zu den Hosentaschen. Je größer die Tasche am Arm, desto kleiner die Tasche am Bein. Je größer die Tasche am Arm, desto zierlicher erscheint die Frau. Es war nur eine Frage der Zeit, bis erste Handtaschenhersteller die Chance witterten und ihre Marktmacht durch Hand- und zusätzlich Zu-kleine-Hosentaschen-Verkauf sicherten. Die Hosentasche machte sich überflüssig. Sie ließ sich vom Handtaschenkartell abschaffen.

Da hat jemand nicht verstanden, wie Kapitalismus funktioniert. Das Handtaschenkartell kann Hosentaschen eben gerade nicht verbieten. Wenn ein enormer Bedarf an großen Hosentaschen bestehen würde, dann würde irgendjemand sie herstellen oder Frauen würden eben zB auf entsprechende Hosen ausweiche, die es natürlich gibt, zB diese oder diese  zurückgreifen.

Heute ist die „Skinny Jeans“ eine der meistgetragenen Frauenhosen, die Hüfthose ist etabliert. Deren Kreateuren geht es vor allem darum, dass der Arsch gut aussieht und die Waden nicht zu krass spannen. Eng ist gut, und für Taschen, in die etwas hineinpasst, das die Hüften ausbeult, ist in der Hose kein Platz. Die Handtasche übernimmt den Rest: Portemonnaie, Schlüsselbund und, wenn nötig, ein umfangreiches Survival-Kit.

Und den Käuferinnen geht es wahrscheinlich ebenso darum, dass es gut aussieht. Was ja auch ein Wert für sich sein kann.

Doch es gibt sie, die Frauen, die immer wieder versuchen, das zu ändern. Mit Hosen. Mit anderen Hosen. Die Sängerinnen Lady Gaga oder die Schauspielerin Selena Gomez tragen sie „highwaisted“, das heißt weit über den Hüften, sodass reichlich Platz für fette Hosentaschen ist. Es sind Hosen, die nach einer Deklination von Beziehungs- und Verwandtschaftsstatus klingen. Sie heißen Mom-, Girl­friend- oder Boyfriend-Jeans. Modemagazine schreiben ihnen in den Beipackzettel: „Derartige Jeans lassen das Hinterteil breiter und flacher wirken. Sie sollen möglichst unmodisch aussehen und verlangen deswegen ordentlich Selbstbewusstsein.“

Die High Waist Hosen sind meines Wissens nach nicht durch Hosentaschen bekannt geworden. Sie werden ebenfalls aus rein modischen Aspekten getragen, wohl auch weiterhin mit Handtasche. Ich persönlich finde sie stehen den allermeisten Frauen nicht, es wäre interessant, ob Frauen vielleicht den Aspekt, dass sie die Beine länger wirken lassen eher attraktiv finden als Männer oder ob es geradezu ein Costly Signal unter Frauen ist, solche Hosen zu tragen. Dagegen spricht, dass viele Frauen sie tatsächlich hübsch finden, was ich nach wie vor nicht verstehe. Es würde mich aber tatsächlich mal interessieren, ob sie überhaupt tiefere Taschen haben.

Selbstbewusstsein, das die Hosentaschenlobby auch gebrauchen kann. Es geht nicht darum, einen Geschäftszweig zu zerstören, sondern darum, einen zu stärken. Eine starke Hosentaschenlobby bedeutet Freiheit. Die Freiheit der Frau, selbst zu wählen, ob sie Wertsachen oder was auch immer in ihre Hosentaschen steckt oder in eine Handtasche packt. Es geht um die Befreiung aus der Unmündigkeit. Wer künftig eine Handtasche tragen will, soll dies tun, aber selbstverschuldet und nicht durch den Einfluss eines unbändigen Handtaschenkartells, das sich die Verkäufe durch zu kleine Hosentaschen sichert.

Ich finde es ja schon deswegen so erstaunlich, dass man so etwas wirklich glauben kann, weil jeder, der wirklich meint, dass Frauen nach tieferen Taschen lechzen, die nur eine Handtaschenmafia verhindert, ein unglaubliche Geschäft wittern müsste. Heutzutage kann jeder in China Kleidung herstellen lassen und Jeans sind nicht gerade kompliziert. Man nehme ein gewisses Kapital, welches bei einer so brillianten Idee ja leicht zu beschaffen sein sollte, stelle nach gängigen Schnittmustern Jeans her, in die man einfach tiefere Taschen macht, mache etwas Werbung und starte mit ein paar Geschäften in großen Städten und schon müssten einem die Frauen die Hosen aus der Hand reißen. Ich hatte bereits an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass diese geschäftliche Zurückhaltung des Feminismus unerklärlich ist, sie lassen, wenn sie tatsächlich daran glauben, Geld auf der Straße liegen.

„Es sollte illegal sein, Hausfrau zu sein“

Ein Artikel, in dem die Verfasserin der Meinung ist, dass es illegal sein sollte, Hausfrau zu sein, hat bereits für einiges an Aufruhr gesorgt. Es geht um folgende Passagen:

Zunächst führt sie an, dass es einige Diskussionen gab, als eine Behörde anführte, dass das Potential von Frauen für die Wirtschaft verlogen geht:

“One of the areas of greatest untapped potential in the Australian labour force is inactive and/or part-time working women, especially those with children,’’ concluded the landmark study. “There are potentially large losses to the economy when women stay at home or work short part-time hours.’’

Right on cue, hysteria ensued, with commentators from coast to coast howling in indignation at the very idea that the uppity OECD would insinuate Australia might have a tiny bit of a problem with our female workforce participation rates.

For days you couldn’t walk past a television, radio or computer screen without encountering a defensive rant about how the most valuable work a woman can do involves nappies, play-doh, and a strict adherence to only leaving the family home during the hours of 9am to 5pm to attend playgroup or a similar non-work sanctioned activity.

And then we wonder why Australia continues to languish in the bottom third of OECD member states when it comes to female employment. It’s no mystery; our collective support for working women makes Donald Trump’s cabinet look like Women’s March HQ by comparison.

In der Tat gibt es natürlich auch eine „Mütterlobby“, die auf alle Abwertungen des „Mutterberufs“ höchst allergisch reagiert. Das kann eine gefährliche Zwickmühle entstehen lassen, in der man den „Beruf der Mutter“ als ungemein wichtig ansehen muss, gleichzeitig aber auch dafür sein muss, dass Frauen im gleichen Maße in Führungspositionen vertreten sind. Das kann der Versuch einer Quadratur des Kreises sein, denn wenn die Mutterschaft eben unersetzbar ist und viele Frauen das entsprechend machen und sei es nur über Teilzeit oder so, dass sie eben keine Überstunden machen und zu aufwändige Jobs nicht antreten, dann fehlen diese Frauen eben schlicht für Führungspositionen.

Sie führt dann auch erst einmal an, dass sie die Arbeit der Eltern sehr wichtig findet und das ihr bewusst ist, dass Frauen das Leben verändern. Danach leitet sie über:

Once again, there is nothing wrong with this. In fact, that time at home should be a privilege afforded to more new mums, which is why a few years back I was a lone voice in supporting Tony Abbott’s grossly misunderstood and thus ill-fated paid parental leave scheme, which proposed all female employees receive their normal salary for six months.

So it’s not as simple as suggesting that the OECD’s rallying call to utilise the potential of stay-at-home mums is an insult to mothers — on the contrary, it is the desperately needed voice of reason that Australians cannot afford to ignore.

Rather than wail about the supposed liberation in a woman’s right to choose to shun paid employment, we should make it a legal requirement that all parents of children of school-age or older are gainfully employed.

Da geht es, wenn ich es richtig verstanden habe, sogar nur darum, unter welchen Umständen sie soziale Leistungen oder Steuervergünstigungen in Anspruch nehmen können und inwiefern sie dafür im Gegenzug dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Das geht aus den folgenden Absätzen hervor:

The OECD was right to criticise the double standards applied to Australia’s work-search rules regarding welfare benefits. While young people face strict criteria when seeking to access the dole, those aged over 50 can still receive it despite not looking for a job by citing 15 hours volunteer work a week.

The double standards are even greater for stay-at-home mums, with governments of all persuasions traditionally wary to tackle the unfair tax concessions enjoyed by one-income households for fear of inciting voting fury. (No doubt they refer to Abbott’s aforementioned paid parental leave scheme as a cautionary tale).

Da würde man bei uns an die gemeinsame Veranlagung denken und den Umstand, dass dadurch eben auch ein erheblicher Steuervorteil besteht, gerade dann, wenn die Frau nicht arbeitet. Und anscheinend will sie diese Pflicht auch erst ab dem „Schulalter“ der Kinder, bei uns also ab ca. 6 Jahren.

Es ist immer schwer, über ein Rechtssystem zu reden, von dem man nichts weiß. Ich habe keine Ahnung, welche Regelungen in Australien gelten. Aber in Deutschland gelten im Unterhalt zumindest grundsätzliche Erwerbsobliegenheiten ab dem 3 Lebensjahr, allerdings in Abhängigkeit von Betreuungsmöglichkeiten etc. Ich denke mal auch sozialhilferechtlich wird von einer Mutter ab einem gewissen Alter erwartet werden, dass sie wieder arbeitet, wenn sie sozialleistungen will. Ein googlen der Regeln dafür ergab:

Sozialhilfe: Leistungen für Alleinerziehende
Alleinerziehende Eltern von Kindern unter 15 Jahren, die hilfebedürftig sind und nicht das Arbeitslosengeld II erhalten, können mit Sozialhilfe unterstützt werden. Voraussetzung ist, dass sie nicht mehr als drei Stunden pro Tag erwerbstätig sein können, aber auch noch nicht voll erwerbsgemindert sind. Zudem dürfen sie nicht älter als 65 Jahre alt sein.

Mehrbedarfszuschlag für Alleinerziehende
Wie auch andere Sozialempfänger erhalten Alleinerziehende je nach Lebenslage und Bedarf unterschiedlichste Sozialhilfen. Zusätzlich zur Regelleistung wird ihnen außerdem ein Mehrbedarfszuschlag für ihre Kinder gewährt. Die Höhe des Zuschlags richtet sich nach Alter und Anzahl der Kinder.
Bei einem Kind unter sieben Jahren oder bei zwei oder drei Kindern unter 16 Jahren gibt es 36 Prozent der Regelsatzleistung für Alleinstehende dazu. In allen anderen Fällen gibt es pro Kind einen Zuschlag von zwölf Prozent, der jedoch in der Summe die Obergrenze von 60 Prozent der Regelleistung nicht überschreiten darf. Im Einzelfall kann der Mehrbedarf auch als höher oder tiefer eingestuft werden.

In dem Artikel heißt es weiter:

But it’s time for a serious rethink of this kid-glove approach to women of child-bearing and child-rearing age. Holding us less accountable when it comes to our employment responsibilities is not doing anyone any favours. Not children, not fathers, not bosses — and certainly not women.

Only when the female half of the population is expected to hold down a job and earn money to pay the bills in the same way that men are routinely expected to do will we see things change for the better for either gender.

Only when it becomes the norm for all families to have both parents in paid employment, and sharing the stress of the work-home juggle, will we finally have a serious conversation about how to achieve a more balanced modern workplace.

Only when the tiresome and completely unfounded claim that “feminism is about choice” is dead and buried (it’s not about choice, it’s about equality) will we consign restrictive gender stereotypes to history.

So long as we as a nation cling to the lie that only a stay-at-home mum is best placed to assume the responsibilities of caregiver then working fathers will continue to feel insecure about stepping off the corporate treadmill to spend more time with their children.

It’s not good enough — and only when we evenly divide the responsibility for workplace participation between the two genders will we truly see a more equitable division between men and women in all parts of Australian life.

Ich denke, dass sie da Recht hat. Es gilt der alte Spruch von Beauvoir: 

No woman should be authorized to stay at home to raise her children. Society should be totally different. Women should not have that choice, precisely because if there is such a choice, too many women will make that one. It is a way of forcing women in a certain direction.

Wer will, dass Frauen mehr in die Berufswelt einsteigen, der muss es ihnen erschweren, dort auszusteigen. Alle Regelungen, die Frauen entsprechende Freiräume geben und dies finanziell unterstützen sind dann kontraproduktiv. Ich bin sicher, dass selbst dann ein Gender Pay Gap bliebe und auch Männer eher in Führungspositionen wären, aber Frankreich mit seiner in der Hinsicht anderen Einstellung, was Fremdbetreuung angeht macht deutlich, dass man da gesellschaftlichen Druck ausüben könnte.

Natürlich muss man sich dabei auf erheblichen Widerstand gefasst machen, sowohl von Frauen, die eben Mütter sein wollen als auch von Leuten allgemein, die an dem bisherigen Leben und den Steuervorteilen festhalten wollen.

Weswegen Politiker von allem Druck in diese Richtung eher die Finger lassen.

Eine interessante Sicht darauf findet sich auch hier:

As long as women with children put family first, feminists’ utopian vision for gender equality—where 50 percent of women hold top corporate and government positions right along with men—will never be achieved.

And they’re right, of course. It won’t. The mistake is in thinking most women care. The research shows, unequivocally, that they do not.

I remember my mother telling me, more than once, that when she attended her graduate school reunion at Radcliffe, one of the female professors gave a lecture about work and family and said women would need to deal with children as an “intrusion” in their lives.

That really stuck with my mother, who hailed from the Greatest Generation and who had great respect for motherhood.

So does Camille Paglia, the Baby Boomer feminist who parts ways with her ilk when it comes to the awesome nature of biology and human desire.

In her new book, „Free Women, Free Men,“ Paglia explains that feminists have zero regard for procreation. “Feminist ideology has never dealt honestly with the role of the mother in human life,” she writes.

Indeed it hasn’t. The truth is, women change when they have children. They care less about what they do for a living and more about how their children are faring. They also realize they’re needed at home in a visceral and primal way.

Fathers care just as much about their children, of course, and they too are needed at home. But men and women are different. Men have a visceral need to provide for and protect their families, whereas women are more invested in the home. Naturally, this is major a roadblock for so-called gender equality. Feminists need women to care less about the home and their kids than they do.

And women aren’t listening.

According to Pew Research Center, approximately 30 percent of married mothers with children at home are not employed. Of the remaining 70 percent who are employed, at least half of those mothers work part-time or far less than their husbands do. Even mothers who do work full-time do not put in the kind of overtime men typically do.

Asked what they value most in a job, working mothers say they’re more concerned with having a flexible schedule than they are with more pay or prestige.

Even the ‘breadwinner moms’ we heard so much about in 2013 don’t represent what feminists wish they did. Single mothers represent 63 percent of this group, which makes the share of married breadwinner moms considerably smaller than people were led to believe. It has jumped considerably—from 4 percent in 1960 to 15 percent in 2011—but it hardly represents the norm.

That’s why feminists are so frustrated. They can’t get women to do what they want.

The stubborn fact is that a woman’s desire to work for pay, once she has children, is not synonymous with a man’s. Even today, parents “split up paid and domestic work along gendered lines because that’s what most of them want to do,” writes Ashley McGuire of Institute for Family Studies.

If feminists like Le Marquand don’t like this fact, that’s too bad—but they’ll have to take it up with Mother Nature. A quick note of warning, though.

She always wins.

Dass Frauen diese Gleichheit um den Preis der Einschränkung der Familie gar nicht wollen, dass scheint mir auch eine der wesentlichen Probleme zu sein. Die Vision der Gleichheit mag gut klingen – aber der einzelnen Frau sind die Kosten dafür entschieden zu hoch

Verbrechern beizubringen, dass sie keine Verbrechen begehen sollen klappt nicht

Aus meiner Sicht einer der größten Schwachpunkte des feministischen Ansatzes „ich muss mich nicht schützen, die müssen lernen, dass das Verhalten nicht okay ist“: Die Leute handeln auch dann, wenn sie wissen, dass etwas verboten ist.

Warum will die Linke die Wiederbelebung der Apartheid?

Matt Ridley schreibt etwas zu dem Trend innerhalb der linken Theorie im Rahmen der Intersektionalität auf Identitätspolitik zu setzen:

The student union at King’s College London will field a team in University Challenge that contains at least 50 per cent “self-defining women, trans or non-binary students”. The only bad thing Ken Livingstone could bring himself to say about the brutal dictator Fidel Castro was that “initially he wasn’t very good on lesbian and gay rights”. The first page of Hillary Clinton’s campaign website (still up) has links to “African Americans for Hillary, Latinos for Hillary, Asian Americans and Pacific islanders for Hillary, Women for Hillary, Millennials for Hillary”, but none to “men for Hillary”, let alone “white people for Hillary”.

Since when did the left insist on judging people by — to paraphrase Martin Luther King — the colour of their skin rather than the content of their character? The left once admirably championed the right of black people, women and gays to be treated the same as white, straight men. With only slightly less justification, it then moved on to pushing affirmative action to redress past prejudice. Now it has gone further, insisting everybody is defined by his or her identity and certain victim identities must be favoured.

Given the history of such stereotyping, it is baffling that politicians on the left cannot see where this leads. The prime exponents of identity politics in the past were the advocates of apartheid, of antisemitism, and of treating women as the legal chattels of men. “We are sleepwalking our way to segregation,” Trevor Phillips says.

Identity politics is thus very old-fashioned. Christina Hoff Sommers, author of Who Stole Feminism, says equality feminism — fair treatment, respect and dignity — is being eclipsed in universities by a Victorian “fainting couch feminism”, which views women as “fragile flowers who require safe spaces, trigger warnings and special protection from micro-invalidations”. Sure enough, when she said this at Oberlin College, Ohio, 35 students and a “therapy dog” sought refuge in a safe room.

It is just bad biology to focus on race, sex or sexual orientation as if they mattered most about people. We’ve known for decades — and Marxist biologists such as Dick Lewontin used to insist on this point — that the genetic differences between two human beings of the same race are maybe ten times as great as the average genetic difference between two races. Race really is skin deep. Sex goes deeper, for sure, because of developmental pathways, but still the individual differences between men and men, or women and women, or gays and gays, are far more salient than any similarities.

Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass Gruppenbildung der schlechteste Weg ist, um eine bessere Welt zu schaffen. Gruppen gegeneinander zu stellen und künstliche Graben zu errichten, in denen man darauf abstellt, dass eine Seite der anderen Seite etwas wegnimmt ist einer der sichersten Weg Hass und Mißtrauen zu errichten und Einigkeit und ein „Wir Gefühl“ zu verhindern. Wer einer Gruppe beständig vorhält, dass sie schlecht ist und die Leute von einander abgrenzt, der wird wenig Gutes erreichen. Genau das ist aber das Grundmodell intersektionaler Theorien: Gruppenidentitäten fördern und Gegenspieler (die Privilegierten und die Nichtprivilegierten) benennen. Dann noch eine Umumkehrbarkeit dieser Gruppen und eine Einteilung in Gut und Böse vornehmen und das Desaster ist perfekt. Die einen bauen eine Opferidentität auf, die anderen fühlen sich zu Unrecht als Täter dargestellt und beide Fronten verhärten sich.