Peter Müller warf in den Kommentaren eine Frage auf:
Wie sollte, könnte, würde eine „maskulistische Erziehung“ von Töchtern aussehen?
Das finde ich auch nicht uninteressant.
Um mal den offensichtlichen Witz zu machen:
Dem Zerrbild entsprechend würde sie natürlich allenfalls die Haushaltsschule besuchen dürfen, damit sie kochen, backen und aufräumen kann. Die übrigen bei einer Frau wichtigen Fähigkeiten kann sie ja eh nur in der (kirchlich geschlossenen!) Ehe lernen.
Aber ernsthaft:
Natürlich wollte ich wollen, dass eine Tochter von mir die Freiheiten hat, sich in die von ihr gewünschte Richtung zu entwickeln, eine selbstbewußte, selbständige Frau wird, die eine positive Einstellung Männern und Frauen gegenüber hat. Mir wäre es schon wichtig, dass sie auch „untypischeres“ kann, etwa mit Werkzeugen arbeitet und nicht da aus Prinzip nach einem Mann ruft. Natürlich würde es mich freuen, wenn sie später mal Dawkins und Co liest, lernt, sich selbst eine Meinung zu bilden und Argumente gegeneinander abzuwägen und sich dann für die logischere Ansicht zu entscheiden. Ich würde sie, wenn sie älter ist, sicherlich auf meine Theorien dazu hinweisen, dass Männer und Frauen schlicht im Schnitt (!) unterschiedlich sind und das anders sein, auch anders als das eigene Geschlecht, nicht schlimm ist. Sie könnte dann natürlich sein, wie sie will und wenn sie die Ansichten ihres Vaters doof findet, dann ist das auch ihre Sache. Auch bei Spielzeug finde ich es nicht schlecht, ihr Auswahl zu bieten und sie mit dem spielen zu lassen, was sie will. Nach meinen Erfahrungen hier würde ich es schon als (auch) meine Aufgabe ansehen, dass man sie auch mal fordert, sie Sachen machen lassen lässt, vor denen sie zunächst Angst hat, damit sie merkt, dass alles nicht so schlimm ist und man auch mal hinfallen kann.
Würde ich ihr Lektionen geben, dass sie Männer nicht ausnehmen darf oder etwas in der Art? Ich denke eher nicht. Allenfalls, wenn dazu Anlass bestehen würde und sie älter ist. Sicherlich würde ich ihr raten, sich nicht einfach auf ihren Partner zu verlassen und auf eine gute Ausbildung bestehen, die ihr erlaubt, ihr Leben selbst zu leben.
Als Nichtvater ist das alles natürlich schwer zu sagen. Ich wäre erst einmal froh, wenn ich es überhaupt einigermaßen hinbekomme, dass sie ein gut erzogenes, aufgewecktes Kind ist, welches ein gutes Selbstvertrauen entwickelt hat und sich sozial gut mit anderen versteht. Spannend wird sicherlich einiges ab 14+. Aber ob sie dann groß von ihrem Vater Vorträge über das andere Geschlecht hören will wäre eine andere Sache. Interessant würde ich es finden, ihr wenn sie das interessiert, etwas Pickupliteratur zukommen zu lassen, weil die glaube ich auch eine interessante Perspektive auf Flirten und weibliches Begehren geben und es nicht schaden kann sich da auch selbst zu verstehen. Ob man das dann aber als Vater tatsächlich tut wäre eine andere Frage.
Was würdet ihr denn machen oder habt ihr gemacht?
Und natürlich wäre auch die Folgefrage interessant:
Was würdet ihr bei einem Jungen machen?
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …