Leidensdruck von Männern in Hinblick auf Benachteiligungen

Anlässlich der Forderung nach plakativen Forderungen für Extrempositionen tauchte in den Kommentaren auch die Frage des „Leidensdruckes“ auf.

Peter Müller schrieb dazu:

Mir scheint es, der Autor möchte gerne das Etikett „Jungen- und Männerrechte“ nutzen um seine politische Agenda durchzusetzen.

Im übrigen krankt die „Jungen- und Männerrechtsbewegung“ eher daran, dass es keinen realen Leidensdruck bei der Zielgruppe gibt und deswegen kein Interesse etwas fundamental oder gar radikal zu ändern.

Die Ausnahme ist hier die Väterrechtsbewegung, aber selbst die bekommen ja höchstens bundesweit eine Handvoll Demonstranten zusammen wenn es um die Artikulation ihrer Anliegen geht.

Jungs, organisiert mal einen Sternmarsch in Berlin mit >10 000 Teilnehmern, dann werdet ihr auch wahrgenommen

 

Klaus T führte an:

 

Das Argument mit dem Leidensdruck stimmt. Neben der Väterechtsbewegung (deswegen auch mein Vorschlag Wechselmodell) gibt es derzeit auch Bereiche im öffentlichen Dienst, wo Betroffene hautnah, nämlich beim Verdienst, die Auswirkungen des Feminismus‘ spüren. Hier könnte sich auch ein Ansatzpunkt bieten. In NRW gibt es einen „Aufstand“ betroffener Polizeibeamter, die trotz besserer Leistung nicht befördert werden, weil laut Gesetz Frauen zu bevorzugen sind. Ich höre auch aus anderen Bereichen (Bundesländern), dass es dort mit Bevorzugung von Frauen bei Beförderungen ähnlich läuft, allerdings im Verborgenen.

Und auch der Kommentar von Alex ging in diese Richtung:

„Männerrechte“ interessieren eigentlich „niemanden“ speziell. Der Feminismus ist ein abseitiges Problem von ein paar radikalen Spinnern, die zum guten Teil beim „Spiegel“, „Zeit“ und sonstigen Bastionen des abseitigen Irrealismus tätig zu sein scheinen.

Was soll bei der ganzen Sache eigentlich politisch rauskommen?!

Die politische Linke könnte sich für das Thema letztlich interessieren, geht es um weitere Identitätspolitik für die man jetzt auch, zuletzt, Männer mobilisieren kann. Raus kommen werden zahlreiche „Förderungsprogramme“, die weniger als nichts bewirken und nur von den „plakativen Forderungen“ der progressiven Linken geschluckt werden dürften.

Auf der politischen Rechten hingegen wird es in Richtung eines gynozentrischen Konservativismus gehen, der den „moderaten“, d.h. leisen, unideologischen Feminismus mit der notorischen heroischen Opferrolle verknüpft.

Na, viel Spass dabei. Jeder wähle das „kleinere Übel“….. 😦

Es ist eine interessante Frage, warum es schwer ist Leute für Männerrechte zu begeistern. Ein Aspekt ist sicherlich, dass viele Männer bestimmte Probleme als etwas ansehen, was sie nicht betrifft und aus dem sie sich raushalten können. Gerade weil Klagen über Benachteiligungen bei Männern dann, wenn man selbst nichts dagegen machen kann, eher als schwach wahrgenommen wird, besteht da vielleicht eine größere Hürde. Zudem gibt es eben kein „Historisches Narrativ“, auf dem heraus man seine Ansicht vortragen kann.

Hingegen gibt es dies bei Frauen und Punkte wie „21% weniger Gehalt“ betreffen eben erst einmal subjektiv viele Frauen, wohingegen Ungerechtigkeiten beim Unterhalt und beim Sorgerecht oder beim Umgang nur einen kleinen Teil der Männer in dem Moment betreffen.

Deswegen scheint mir „Problembewußtsein schaffen“ auch ein wichtiges Anliegen im Maskulismus.

Was meint ihr, woran es liegt?

66 Gedanken zu “Leidensdruck von Männern in Hinblick auf Benachteiligungen

  1. Also, ich denke, man sollte nicht unfair urteilen: Insgesamt hat sich die Männerrechtsbewegung als humanistische und emanzipatorische Bewegung in den letzten 4 Jahren m.E. positiv entwickelt, sind mehrere lesenswerte Blogs und gute Schriften hinzugekommen, leisten die der Männerrechtsbewegung nahestehenden Organisationen immer professionellere Arbeit, ist die Theorieentwicklung vorangekommen, tauchen immer mehr fundierte männerrechtliche Argumente in Kommentarspalten auf, haben Diskussionen oft ein hohes argumentatives Niveau und einiges mehr.

    Nach wie vor verirren sich leider noch etwas zu viele Leute mit irrationalen Psychodynamiken in die Blogsphäre der Männerrechtsbewegung im Netz.
    Immer noch freut man sich über jede neuhinzugekommene Person, bei der es sich nach einiger Zeit herausstellt, dass es sich nicht schon wieder um jemand handelt, der frauenfeindliche oder homophobe Einstellungen ausagieren will oder „Kulturmarxismus“ durch die Gegend grölen und die jüdisch-kulturmarxistische Weltverschwörung predigen will oder der gegen Geisteswissenschaftler und Sozialwissenschaftler hetzen will, obwohl er seine Nase in seinem Leben noch nie in ein entsprechendes Lehrbuch oder eine Fachzeitschrift hineingesteckt hat oder der gegen Linke im Allgemeinen oder Marxisten im Besonderen hetzen will, obwohl ihm jegliche Kenntnisse über linke Theorien und Strömungen fehlen oder dem es ein wichtiges Anliegen ist zu betonen, dass er IQ-Unterschiede zwischen Menschengruppen für genetisch bedingt hält oder der die sexuelle Freiheit abschaffen will usw.

    Dass innerhalb der Männerrechtsbewegung im Netz leider immer noch regelmäßig ein gewisser Anteil von Personen aufschlägt, die durch alle möglichen irrationalen Psychodynamiken motiviert sind, aber nicht dadurch eine konstruktive antisexistische, freiheitliche, humanistische und potentiell wirkungsvolle soziale Bewegung aufzubauen, bleibt für die seriösen Blogger und Aktivisten – von denen es allerdings zunehmend mehr gibt – ein Problem.
    Wenn es darum gehen soll, dass der Netzmaskulismus möglichst viele reife Personen ansprechen soll, an die Mehrheitsbevölkerung vermittelbar sein soll sowie auch als Informations – und Motivationsquelle für potentiell interessierte Politiker, Journalisten, Pädagogen, Geisteswissenschaftler, Sozialwissenchaftler etc. dienen soll, dann sollte der Anteil an Irrationalitäten in der männerrechtlichen Blogsphäre idealerweise möglichst niedrig sein. Ihn auf Null zu senken ist – da muss man wohl realistisch sein – offensichtlich nicht möglich.

    Eine der wichtigsten Dinge um vorwärtszukommen, ist aber m.E., wie ich schon mehrfach erwähnte, wie es gelingen kann über das Netz hinaus zunehmend auch in der Öffentlichkeit als konstruktive soziale Bewegung in Erscheinung zu treten, gewaltfreie direkte Aktionen durchzuführen und Sympathie und Interesse in der Öffentlichkeit für die Männerrechtsbewegung als emanzipatorische Bewegung und für ihre Anliegen zu wecken und dadurch zunehmend mehr Druck auf die Politik aufzubauen.
    Dies zu tun ist für eine soziale Bewegung notwendig, wenn sie Erfolg haben will.

    Das Aktionspotential innerhalb der Männerrechtsbewegung in Deutschland in dieser Hinsicht ist leider bislang gering, es ist nach meinen Erfahrungen und Kenntnissen bezüglich verschiedener linker Gruppen und sozialer Bewegungen tatsächlich so, dass fast überall ganz selbstverständlich ein starker Schwerpunkt auf diese Sache gelegt wird, dies in der Männerrechtsbewegung aber bislang weitgehend fehlt. (Dafür fehlt es in der Männerrechtsbewegung allerdings nicht an Personen, die sich alle möglichen Theorien ausdenken, warum sich sowieso nichts ändern lässt.)

    Vielleicht ist die Männerrechtsbewegung auch einfach noch nicht groß genug und zu den notwendigen konstruktiven Aktionen kommt es automatisch, wenn erstmal eine gewisse Größe überschritten ist. Bis dahin bliebe dann nichts anderes übrig als weiter Informations- und Aufklärungsarbeit zu leisten und die bereits vorhandenen Aktivitäten zunehmend zu professionalisieren.
    Dennoch sollte m.E. immer wieder auf die Wichtigkeit gewaltfreier direkter Aktionen für den Erfolg sozialer Bewegungen hingewiesen werden.

    • Welche Art von Aktion würdest du denn sinnvoll finden?

      Ich glaube ja, dass Demos sich kaum lohnen, weil sie nicht im Gedächtnis bleiben und die Zahl der Leute zu klein ist. Ebenso kleinere Aktionen an einem Tag, solange da kein Promi dabei ist gibt das wenig Aufmerksamkeit.

      Ich finde nach wie vor Plakatwerbung über Spenden interessant. Die hängen dann zumindest eine gewisse Zeit. Damit werden sie auch eher wahrgenommen

      • M.e. sollte man gerade da ansetzen wo auch Frauen es tun, in den Medien. Immer wieder an Sender und Moderatoren schreiben. Es ist erwiesen dass die Wiederholung solcher „Meme“ sich durchsetzt.

        Monalisa bringt regelmäßig Männerthemen und Männermoderatoren und ich glaube daran bin ich nicht ganz unbeteiligt.

        Ich fand den Kontakt mit der Redaktion sehr respektvoll und informativ.

        Immerhin ist Monalisa immer noch das Frauenmagazin von ARD und ZDF. Wieso redet ihr jeden Erfolg klein?

      • @ Christian

        „Welche Art von Aktion würdest du denn sinnvoll finden?“

        Die von KlausT unten gemachten Vorschläge sind schonmal gut.

        Es gibt ein breites Spektrum gewaltfreier Kampfmittel:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Aktion

        https://de.wikipedia.org/wiki/Direkte_Aktion

        Einen genauen Plan dazu habe ich aber noch nicht, da müssten mal mehrere interessierte Leute gemeinsam was entwerfen.

        Ich freue mich, wenn die kreative Phantasie einiger Leute hier hinsichtlich des Potentials gewaltfreier Aktionen angeregt wurde und wird.

        „Ich glaube ja, dass Demos sich kaum lohnen, weil sie nicht im Gedächtnis bleiben und die Zahl der Leute zu klein ist.“

        Man könnte aber eine andere gewaltfreie Aktionsform im Anschluss an eine Demo durchführen. Das kann u.U. sehr sinnvoll sein, insbesondere, weil man im Kontext einer Demo ja schon mehrere Leute zusammen hat.

        Aber ein großer Vorteil vieler anderer gewaltfreier Aktionsformen im Vergleich zu Demonstrationen ist natürlich, dass man sie auch mit relativ wenigen Leuten durchführen kann.

        „Ebenso kleinere Aktionen an einem Tag, solange da kein Promi dabei ist gibt das wenig Aufmerksamkeit.“

        Kommt drauf an, was man macht. Gewaltfreie Aktionen sollten aus einem humanistischen Geiste heraus durchgeführt werden, aber sie können durchaus auch unterhaltsam und provokativ sein. Es dürfen halt nur keine solchen Provokationen sein, die abstoßend wirken.

        Einerseits muss man also vorher genau überlegen, was gute Chancen hat in den Medien aufgegriffen zu werden, andererseits ist das eben ein längerfristiger Lernprozess. Mit der Zeit sammeln die gewaltfreien Aktivisten ja Erfahrungen damit, was in welchen Kontexten besser oder schlechter funktioniert. Man muss hier stets offen und pragmatisch sein, Gandhi sprach ja nicht zufällig von “Experimenten mit der Wahrheit”, man muss so lange experimentieren, bis man raus hat, welche gewaltfreien Aktionsformen hinsichtlich welcher Themen für welche Kontexte funktionieren.

        „Ich finde nach wie vor Plakatwerbung über Spenden interessant. Die hängen dann zumindest eine gewisse Zeit. Damit werden sie auch eher wahrgenommen“

        Ja, ist auch ein guter Vorschlag

    • Echt jetzt Leszek? Da tippe ich auf einem ganz anderen Blog vor ein paar Tagen : kultureller Mamama.., nicht mal das Triggerwort voll ausgeschrieben und du gehst hier ab wie ein Zaepfchen. Du brauchst ne Kur.

      Dieses linksverbohrte Herumgeschwurbel taugt gar nichts. Da koennt ihr noch 200 Buecher ueber das Thema schreiben, die keine Sau liest. Eure eigenen Lieblingsparteien wollen rein gar nichts von euch wissen. Oder sag mir mal wieviel oefter als Detlef Bräunig du in einer TV-Sendung warst und dein Anliegen bekannt gemacht hast?

      Die meisten Maenner verstehen instinktiv, dass mimimi, sich Beklagen verschwendete Zeit ist und dass nur sie selbst etwas fuer sich tun koennen. Dazu bietest du genau NULL an.

      • Hi Luisman,
        (editiert: bitte höflich bleiben)

        Ist schon ärgerlich, dass linke Männerrechtler hinsichtlich Theorie und Praxis etwas konstruktivere Vorstellungen haben als du, nicht wahr?

        Aber schön, dass du dich vom kritischen Teil meiner Analyse angesprochen fühlst.

        • „Ist schon ärgerlich, dass linke Männerrechtler hinsichtlich Theorie und Praxis etwas konstruktivere Vorstellungen haben als du, nicht wahr?“

          Linke sind wunderbar im Theoretisieren und im Entwerfen von Gesellschaften. Nutzt aber nichts weil ihre PR miserabel ist, und sich die Praxis oftmals mit der Theorie beißt. Zumal der groß Teil der Linken sich mit Haut und Haar dem Feminismus verschrieben hat.
          Bring erst mal Deine Genossen auf Linie. Das wird schwer genug.

      • Und Gina-Lisa war im Dschungelcamp und ist dort von Millionen gesehen worden. Millionen!

        Auch bei ihr hat man den Eindruck, sie kümmert sich um niemand anderen als sich selbst.

        Nach deiner Logik müsste sie für uns insofern ein Vorbild sein. Vom Niveau her befindet sie sich mit Bräunig schließlich auch auf derselben Stufe.

        • Hat Gina-Lisa im Dschungelcamp etwa feministische Anliegen vorgetragen und bekannt gemacht? (Selbst wenn ich in der BRD waere, wuerde ich Dschungelcamp bestimmt nicht anschauen; soll heissen ich weiss nicht was die da alles erzaehlen)

          Das Niveau ist echt egal, so lange die Zuschauer/Leser die „Message“ verstehen und was damit anfangen koennen. Feministinnen schaffen es in Mode- und Schminktipps die feministische Ideologie „cool“ zu transportieren. Detlef B. tut etwas aehnliches, fuer Maenner eben. Was Leszek und Konsorten schreiben geht 99,9% nicht mal ins eine Ohr rein und zum anderen wieder raus, sondern full speed an beiden Ohren vorbei.

        • Es kommt immer darauf an, welches Publikum man ansprechen will, Wissenschaftler, Journalisten/Politiker oder die breite Masse. Leszek wird mit seinem Stil den typischen Zuschauer des Dschungelcamps wohl kaum vom Anliegen der Männerrechtsbewegung überzeugen können. Die richtige Person im Dschungelcamp könnte aber durchaus genug Aufmerksamkeit generieren, um die Leute (und vor allem Journalisten) neugierig zu machen. Und hier kommen Leszek und co. ins Spiel.

        • @JC Denton

          Dann müsste aber Leszek als Journalist noch ein bisschen einen anderen Sprachduktus pflegen, sonst wird er wohl auch dort nicht punkten können. 🙂 Es ist leider so, aber der Trend läuft Richtung Emotionen, Bilder, Empörung, Moralisierung, Emotionalisierung, Symbolpolitik etc.

    • „Nach wie vor verirren sich leider noch etwas zu viele Leute mit irrationalen Psychodynamiken in die Blogsphäre der Männerrechtsbewegung im Netz.
      Immer noch freut man sich über jede neuhinzugekommene Person, bei der es sich nach einiger Zeit herausstellt, dass es sich nicht schon wieder um jemand handelt, der frauenfeindliche oder homophobe Einstellungen ausagieren will oder „Kulturmarxismus“ durch die Gegend grölen und die jüdisch-kulturmarxistische Weltverschwörung predigen will oder der gegen Geisteswissenschaftler und Sozialwissenschaftler hetzen will, obwohl er seine Nase in seinem Leben noch nie in ein entsprechendes Lehrbuch oder eine Fachzeitschrift hineingesteckt hat oder der gegen Linke im Allgemeinen oder Marxisten im Besonderen hetzen will, obwohl ihm jegliche Kenntnisse über linke Theorien und Strömungen fehlen oder dem es ein wichtiges Anliegen ist zu betonen, dass er IQ-Unterschiede zwischen Menschengruppen für genetisch bedingt hält oder der die sexuelle Freiheit abschaffen will usw. “

      @Leszek Na wenn das der Danisch wüsste … .

    • „Nach wie vor verirren sich leider noch etwas zu viele Leute mit irrationalen Psychodynamiken in die Blogsphäre der Männerrechtsbewegung im Netz.
      Immer noch freut man sich über jede neuhinzugekommene Person, bei der es sich nach einiger Zeit herausstellt, dass es sich nicht schon wieder um jemand handelt, der frauenfeindliche oder homophobe Einstellungen ausagieren will oder „Kulturmarxismus“ durch die Gegend grölen und die jüdisch-kulturmarxistische Weltverschwörung predigen will oder der gegen Geisteswissenschaftler und Sozialwissenschaftler hetzen will, obwohl er seine Nase in seinem Leben noch nie in ein entsprechendes Lehrbuch oder eine Fachzeitschrift hineingesteckt hat oder der gegen Linke im Allgemeinen oder Marxisten im Besonderen hetzen will, obwohl ihm jegliche Kenntnisse über linke Theorien und Strömungen fehlen oder dem es ein wichtiges Anliegen ist zu betonen, dass er IQ-Unterschiede zwischen Menschengruppen für genetisch bedingt hält oder der die sexuelle Freiheit abschaffen will usw. “

      Also alle die nicht die politisch korrekte linke Sichtweise auf die Welt haben oder sich wenigstens durch ein Studium von Marxismus-Leninismus die allgemeine Kritikberechtigung erworben haben, haben „irrationale Psychodynamiken“.

      Ja, so ungefähr hatte ich mir das auch vorgestellt.

      Vielleicht sind Leute wie du ja der Hemmschuh, der andere Männer ausbremst, die nicht die selben linksradikalen Ansichten vertreten (also die Mehrheit)? Ihr Linksradikalen habt das Alphagetue ja perfekt mit den rabulistischen und arroganten Ausgrenzungsmechanismen der Feministinnen gekreuzt…

      • „Also alle die nicht die politisch korrekte linke Sichtweise auf die Welt haben“

        Tja, Androsch Kubi, kommt halt drauf an, was man unter Political Correctness so versteht:

        https://geschlechterallerlei.wordpress.com/2016/10/31/gastartikel-was-ist-political-correctness/

        „oder sich wenigstens durch ein Studium von Marxismus-Leninismus“

        Ich persönlich interessiere mich für die Teilwahrheiten aller Hauptströmungen des politischen Denkens, im Zentrum meiner politischer Weltsicht steht allerdings der libertäre Sozialismus in der Tradition des Sozialanarchismus.
        Libertären Sozialisten waren übrigens die frühesten Kritiker und Gegner der sogenannten Marxisten-Leninisten.

        „die allgemeine Kritikberechtigung erworben haben,“

        Um hier mal Arne Hoffmann zu zitieren, dieser schrieb einmal:

        „Das wird jetzt viele schockieren, aber ich finde es tatsächlich vernünftig, dass man, wenn man von einem Thema so gar keine Ahnung hat, einfach mal dazu die Klappe hält. Natürlich kommt dieser Gedanke heutzutage vielen der Ketzerei gleich, die sich im Internet zu Wort melden. Näher über eine Sache Bescheid zu wissen hindert oft sehr am Genuss der eigenen Empörung.“

        „haben „irrationale Psychodynamiken“.“

        Ja, das Konzept der irrationalen Psychodynamiken fiel mir vor ein paar Monaten ein und da es in analytischer Hinsicht hilfreich sein kann, werde ich sicherlich noch ab und zu darauf zurückkommen.

        „Ja, so ungefähr hatte ich mir das auch vorgestellt.“

        Es ist schon immer wieder witzig, wie bei euch Typen, bei denen PC-Kritik als Ausrede dafür herhalten muss pauschal gegen Andere zu pöbeln und zu hetzen, stets empört seid, wenn ihr mal etwas Gegenwind bekommt.. 🙂

        Gewöhn dich dran: Wer austeilt, muss auch einstecken können.

        „Vielleicht sind Leute wie du ja der Hemmschuh, der andere Männer ausbremst, die nicht die selben linksradikalen Ansichten vertreten (also die Mehrheit)?“

        Ich bin linksradikal in dem Sinne, dass ich einen radikalen Humanismus von links vertrete, ich habe Freunde und Bekannte mit den unterschiedlichsten Weltanschauungen und bei mir muss niemand linksradikal sein.
        Stell dir vor, ich bin der Ansicht, dass es nicht nur linken, sondern auch liberalen und sogar konservativen Humanismus gibt. In allen drei politischen Richtungen (links, liberal, konservativ) gibt es sowohl positive als auch negative Strömungen.

        „Ihr Linksradikalen habt das Alphagetue ja perfekt mit den rabulistischen und arroganten Ausgrenzungsmechanismen der Feministinnen gekreuzt…“

        Ha, ha, geil, du kommst auf diesen Blog, pöbelst grundlos und unprovoziert gegen Geisteswissenschaftler, Sozialwissenschaftler und Marxisten und wenn dann was zurückkommt, fühlst du Armer dich „ausgegrenzt“. 🙂

        • „Tja, Androsch Kubi, kommt halt drauf an, was man unter Political Correctness so versteht:“

          Ach geh und du wendest PC natürlich vollkommen sachlich an? Du würdest nie z.B. einen Artikel von Danisch allein deswegen ablehnen, weil dir irgendwer über den erzählt hat, dass er die falsche Meinung vertritt?

          Die Nicht-Existenz einer zionistischen Weltverschwörung hast du natürlich vorher en Detail analysiert und kannst deshalb jeden der diese für möglich hält „irrationale Psychodynamiken“ unterstellen?

          Natürlich nicht, weil du dann ja überzeugen könntest, anstatt zu Pathologisierung zu greifen.

          „„Das wird jetzt viele schockieren, aber ich finde es tatsächlich vernünftig, dass man, wenn man von einem Thema so gar keine Ahnung hat, einfach mal dazu die Klappe hält.“

          *lol* sagen die Schwafler, die den lieben langen Tag nichts anderes zu tun haben, als Begriffe zu erfinden und Gesellschaftskritik zu konstruieren, über Gesellschaften und Menschen, die sie gar nicht verstehen. Natürlich willst du keine Kritik hören.

          Und du magst ja recht haben, dass ich keine Ahnung von Marxismus habe, du magst auch recht haben, dass Gegner der aktuellen Staatszersetzung nicht die richtigen Begriffe benutzen (Neoliberale jammern auch, dass sie sich selbst ganz anders verorten), um ihre Gegner zu markieren. Aber bei Licht betrachtet ist das vollkommen belanglos, weil sie eben ablehnen was diese TUN, nicht das, was sie vielleicht als ausdifferenzierte Ideologie im Kopf haben.

          So mag der Katholik halt auf „schwule Netzwerke“ schimpfen, weil er von Genderismus keinen Schimmer hat, aber die aktuelle Politik die damit einhergeht, ablehnt.

          So schimpfen andere auf Kulturmarxismus und meinen das, was du vermutlich als „vulgär Poststrukturalismus“ bezeichnen würdest.

          Was solls? Sie lehnen einfach ab, was sie übergestülpt bekommen und das ist ihr gutes Recht.

          „Ja, das Konzept der irrationalen Psychodynamiken fiel mir vor ein paar Monaten ein und da es in analytischer Hinsicht hilfreich sein kann, werde ich sicherlich noch ab und zu darauf zurückkommen.“

          Guter Witz, Pathologisierung des ideologischen Gegners ist so ziemlich die billigste und älteste Masche überhaupt, du tust dir damit keinen Gefallen.

          „PC-Kritik als Ausrede dafür herhalten muss pauschal gegen Andere zu pöbeln und zu hetzen, stets empört seid, wenn ihr mal“

          Ich pöbele und hetze? Wo? Schon die Unterstellung, PC-Kritik würde allein dazu dienen, das zu ermöglichen, ist eine unsachliche Frechheit.

          Tatsache ist doch, dass man heutzutage über negative Gruppeneigenschaften gar nicht mehr reden (nicht „hetzen“ gelle?) darf (außer es trifft die „richtigen“ Gruppen). Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit oder so. Das ist nur erlaubt, wenn es gegen weiße Männer oder vermeintlich „Rechte“ geht.

          „Ich bin linksradikal in dem Sinne, dass ich einen radikalen Humanismus von links vertrete“

          Jo, genau. Da kann man jetzt drunter verstehen was man will.

          „ich habe Freunde und Bekannte mit den unterschiedlichsten Weltanschauungen und bei mir muss niemand linksradikal sein.
          Stell dir vor, ich bin der Ansicht, dass es nicht nur linken, sondern auch liberalen und sogar konservativen Humanismus gibt.“

          So, so. Humanismus. Carl Schmitt hat das Problem mit dieser Ideologie ganz gut umrissen: „Zur absoluten Feindschaft komme es paradoxerweise etwa dann, wenn sich eine Partei den Kampf für den Humanismus auf ihre Fahne geschrieben habe. Denn wer zum Wohle oder gar zur Rettung der gesamten Menschheit kämpfe, müsse seinen Gegner als „Feind der gesamten Menschheit“ betrachten und damit zum „Unmenschen“ deklarieren.“

          Und genau das tust du ja auch, denn Nicht-Humanisten, Menschen die bereit sind, auch Gruppeneigenschaften und Sozialisierung Aufmerksamkeit zu schenken, grenzt du selbstverständlich aus.

          „unprovoziert gegen Geisteswissenschaftler, Sozialwissenschaftler und Marxisten und wenn dann was zurückkommt, fühlst du Armer dich „ausgegrenzt“. “

          Ich pöbele unprovoziert? Keinesfalls, Ausgrenzungs- und Pathologisierungsanstrengungen (wie du sie auch verwendest) greifen überall im Netz und in sämtlichen staatlichen Institutionen und Medien.

          DESHALB fühle ich mich ausgegrenzt. In den meisten Foren darf ich weder meine Meinung noch meine Argumente vorbringen, weil dann Leute wie du en masse (oder als Bot-Netz) aufschlagen und mit ihren Rabulismen und ihrem übertriebenen Moralismus alles mundtot machen, was erreichbar ist.

          Dass ich HIER nicht ausgegrenzt bin, verdanke ich allein Christian. Hättest du hier das sagen, wäre der Blog eine typische Links-Diskurs-Blase.

        • @Androsch
          „Carl Schmitt hat das Problem mit dieser Ideologie ganz gut umrissen: „Zur absoluten Feindschaft komme es paradoxerweise etwa dann, wenn sich eine Partei den Kampf für den Humanismus auf ihre Fahne geschrieben habe. ….“

          Ja, der weiss ganz genau was es mit „absoluter Feindschaft“ auf sich hat, der hat es ja praktisch erfunden bzw auf eine griffige neuzeitliche Formel gebracht. Zu ironisch, gerade den zu zitieren 😀

        • „Ich persönlich interessiere mich für die Teilwahrheiten aller Hauptströmungen des politischen Denkens, im Zentrum meiner politischer Weltsicht steht allerdings der libertäre Sozialismus in der Tradition des Sozialanarchismus.“

          Endlich habe ich es begriffen: Leszek ist ein nebuloeser SchwurbelLinksist, der seine eigenen irrationalen Psychodynamiken jedem Diskussionsgegner unterstellt. Ich werde mal anfragen, ob man diesen, mir vor wenigen Sekunden eingefallenen Begriff in Wikimannia einpflegen kann.

        • Na Luisman,
          wo du so interessiert nachfragst, bin ich mal so nett und tue etwas für deine mangelnde politische Bildung.

          Ich teile weitgehend die Auffassung von Noam Chomsky, wenn er schreibt:

          “Ich persönlich bin der Auffassung, dass die libertär-sozialistischen Konzepte – worunter ich eine ganze Bandbreite des Denkens verstehe, die vom linken Flügel des Marxismus bis zum Anarchismus reicht – im Großen und Ganzen richtig sind und die angemessene und organische Weiterentwicklung des klassischen Liberalismus für die heutige Ära der fortgeschrittenen Industriegesellschaft darstellen.
          Im Gegensatz hierzu scheinen mir die Ideologie des Staatssozialismus, dessen also, was am Ende aus dem Bolschewismus geworden ist, und die Ideologie des (…)Kapitalismus (…) antiquierte und höchst untaugliche Gesellschaftsmodelle zu sein, und meiner Ansicht nach resultiert eine Vielzahl unserer grundlegendsten Probleme aus der Tatsache, dass diese heute vorherrschenden Gesellschaftsformen mit der modernen Industriegesellschaft unvereinbar und für sie ungeeignet sind.“

          (aus: Noam Chomsky, Die Zukunft des Staates, Schwarzerfreitag, 2005, S. 9)

          Was libertärer Sozialismus ist, kannst du in dem englischen Wikipedia-Artikel dazu nachlesen, der ist eigentlich ganz o.k.:

          https://en.wikipedia.org/wiki/Libertarian_socialism

          Was die Unterschiede zwischen Sozial-Anarchismus und Individual-Anarchismus sind, erkläre ich jetzt mal nicht, ich will dich ja nicht intellektuell überfordern. Du kapierst ja bisher noch nicht mal den Unterschied zwischen Kritischer Theorie und Postmodernismus/Poststrukturalismus, obwohl das zwei ganz verschiedene Dinge sind.

    • Um voran zu kommen, ist es nötig, das ideologische Weltbild des Feminismus zu überwinden, das uns von Kindheit an eingetrichtert wird und auch die Sprache und Begriffe prägt, die wir benutzen, darüber hinaus unsere Wahrnehmung. Die Konditionierung auf vorgegebene, vom Feminismus geschaffene und für einzig moralisch erklärte Sichtweisen muß überwunden werden. Dies ist ein mühsamer, langsamer und beständiger Prozeß des geistigen Freischwimmens aus einer festgefahrenen Lage.

      @Leszek,

      leider sind nach wie vor viele Gesinnungszensoren unterwegs, die alle Einstellungen diffamieren, die von ihrer eigenen Weltsicht abweichen, deren starke feministische Prägung sie selbst nicht bemerken.
      Dabei wird mit persönlichen Angriffen gearbeitet: „irrationalen Psychodynamiken“ werden Andersdenkenden pauschal zugeschrieben, nur sich selbst nicht.

      Solche Einstellungen benutzen dann gerne mit Begriffen wie „frauenfeindliche oder homophobe Einstellungen“ feministische Klischees, die von feministischen Wellen zur Diffamierung Andersdenkender entwickelt wurden.

      „obwohl ihm jegliche Kenntnisse über linke Theorien und Strömungen fehlen“ zeigt eine deutliche politische Verortung auf einem Flügel, die nicht nur spaltet, indem Andersdenkende ausgeschlossen werden, sondern mit einer moralischen Verurteilung das Denken auf einem Flügel festhalten will.

      Wenn „Unterschiede zwischen Menschengruppen für genetisch bedingt hält“ auf die Geschlechter bezogen wird, sind wir rasch bei genderistischem Radikalfeminismus, der lediglich Männer einzubeziehen beginnt. Wie immer Unterschiede bedingt sind; es gibt sie zwischen den Geschlechtern und sie sind folgenreich, benachteiligen Männer – im Gegensatz zu den Behauptungen des Feminismus. Solange das nicht begriffen wird, ist Besserung unmöglich.

      „sexuelle Freiheit abschaffen will“ ist eine ziemlich schräge Behauptung. Mir ist noch niemand begegnet, der so argumentiert. Das ist scharf im feministischen Fahrwasser, weil weibliche Dominanz auf dem sexuellen Gebiet eine Grundkraft des Lebens ist. Wer sich der Auseinandersetzung mit den Tatsachen verweigert, wird nichts verbessern, wohl aber weiter verschlimmern können.

      „die durch alle möglichen irrationalen Psychodynamiken motiviert sind, aber nicht dadurch eine konstruktive antisexistische, freiheitliche, humanistische und potentiell wirkungsvolle soziale“

      Ein spalterisches Trauerspiel. Wer nicht den (linken und feministischen) Floskeln folgt, wird als „irrational“, zudem auf psychischer Ebene angegriffen. Solche ideologischen und moralischen Vorschriften sind es, die Freiheit abschaffen. „humanistisch“ ist sehr beliebt und weit verbreitet, hat aber ein Problem mit misandrischen Strömungen, siehe Bücher dazu.
      „potentiell wirkungsvoll“ soll nur sein, was sich innerhalb des feministischen Weltbilds bewegt? Offensichtlich eher umgekehrt.

      „Ihn auf Null zu senken“ Daraus spricht ein gesinnungszensorischer Impuls. Denkweisen, die ihm nicht gefallen, möchte der Betreffende am liebsten ausmerzen.

      „sozial“ ist eine Bewegung nur dann, wenn sie Verlierer und Andersdenkende einbezieht. Die Auseinandersetzung mit einer latenten Mehrzahl männlicher Verlierer unter feministischen Bedingungen wird bislang durch Scheuklappen verhindert.

  2. Wenn man als Mann in einer strukturellen Benachteiligung aufwächst, fällt einem das ersteinmal nicht auf.
    Man sucht den Fehler bei sich und entwickelt möglicherweise Minderwertigkeitsgefühle oder -komplexe, wenn einem der Umstand nicht direkt ins Auge springt.
    Auch mir als Jugendlichem war das erstmal so klar nicht. Die Besserbehandlung der weiblichen Mitschüler z.B. konnte ich aus der damaligen Position nicht festmachen.
    Aus der heutigen Perspektive schon.

    Mir ging langsam ein Licht auf bei der Ungleichbehandlung in der Werbung Anfang bder 90er Jahre, als das Badgirl-Image so gehypt wurde.
    Männer wurden stets als Deppen dargestellt denen man ungestraft alles antun konnte während Frauen als freche alleskönnende Supertussen dargestelt wurden mit der Lizenz zu jedem Rechtsbruch. Was damals teilweise als Werbung kam wäre strafrechtlich relevant gewesen , als Mann wäre man dafür übelst abgestraft worden.
    Dieser Unterschied ging mir irgendwann auf und schärfte das Bewusstsein und im selben Augenblick habe ich auch begriffen, dass schon auf der Schule Männerdiskriminierung stattfand und bis heute fortgesetzt stattfindet. Deshalb ist es wichtig, das darzustellen und möglichst noch jungem Publikum zugänglich zu machen, damit sie Minderleistung von Benachteiligung differenzieren können.

    • 1) Männerthemen anzusprechen in Gegenwart von Frauen gilt als unmännlich, oder als persönliche Herabwürdigung oder Beleidigung der Frau(en).

      2) Ein echter Indianer kennt keinen Schmerz. Wenn jemand seine Probleme outet wird das von anderen Männern als peinlich empfunden,

      3) Die jahrhundertausenjahrelange Tradition dass auch schon männliche Kleinkinder keine Opfer sein können, sondern Kanonenfutter oder Arbeitssklaven lässt sich nicht so leicht ausradieren.

      4) Gibt es eine Auseinandersetzung zwischen Mann und Frau muss die Frau beschützt werden.

  3. Leid gibt es schon eine ganze Menge bei Männer, auch spezifische Formen des Leids

    Natürlich in den klassischen Fällen des willkürlichen Verlusts der Beziehung zu den Kindern, in den sehr ungleichen Belastungen nach Scheidungen.

    Dazu in gesundheitsgefährdenen und erschöpfenden Berufen.

    Im Druck, sich beliebig auch an extreme Bedingungen des Erwerbslebens anzupassen, weil man nicht nur sich selbst, sondern auch die ganze Familie finanziell versorgt (weiterhin sehr viel häufiger eine Männer- als eine Frauenfunktion).

    In den Krankheiten, die daraus folgen.

    Überhaupt bei der deutlich größeren Anzahl der von Obdachlosigkeit, Drogensucht oder Selbstmord Betroffenen.

    In der Erfahrung, als Mann öffentlich lächerlich gemacht und beschämt zu werden, wenn man über solche Erfahrungen offen zu reden versucht.

    In der Erfahrung, dass es im Notfall faktisch keine Hilfe gibt und man auf sich allein gestellt ist – eine Erfahrung z.B. von Vätern oder von männlichen Gewaltopfern.

    Schon als Junge die Erfahrung, dass die eigenen Benachteiligungen nicht zählen in einer Gesellschaft, die sich zugleich gern lauthals dafür rühmt, geschlechtsbedingte Benachteiligungen abzubauen.

    Auch die Selbstverständlichkeit, mit der Männer und Jungen öffentlich als verächtlich, als lächerlich, als rundweg gewalttätig, oder auch schlicht als unwert (selbst das, z.B. in der Kampagne von PLAN International) dargestellt werden können, wird Männer und Jungen natürlich beeinträchtigen.

    Lässt sich sicher noch fortsetzen, aber klar ist ja: Leid ist schon eine ganze Menge da – es macht nur keinen Druck.

    Das wiederum liegt an Männern selbst, und auch an der Gesellschaft, in der sie leben. Die fehlende Empathie ist hier ja schon mehrfach angesprochen worden – und damit korrespondiert ein männliches Verhalten, bei dem es für viele Männer sehr schwer ist, ihre Situation selbst als leidvoll wahrzunehmen. Diese Wahrnehmung ist ja faktisch nicht handlungsrelevant. „Ich leide“ – und? Daraus folgt nichts – es ist keine Hilfe und kein Zuspruch zu erwarten, und wenn man Pech hat, begegnet man höchstens mal genderbewusst sozialisierten Menschen, die daraufhin freudig etwas von „Male Tears“ daherreden.

    Wer erlebt, dass er weitgehend auf sich selbst gestellt ist, um die eigene Situation zu verbessern – der handelt m.E. sehr vernünftig, wenn er sich eher auf die eigenen Handlungsmöglichkeiten als auf die eigenen Leiderfahrungen konzentriert, weil ihn die Konzentration auf Leiderfahrungen nur lähmen würde.

    Leid ja also, aber kein Druck, jedenfalls kein gesellschaftlicher. Dazu kommt: Kaum ein Mann wird Leiderfahrungen auf seine Geschlechtszugehörigkeit beziehen. Dafür sind Männer viel zu sehr darauf eingestellt, sich in der Konkurrenz des Arbeitslebens von anderen Männern abzugrenzen, sich durch das zu definieren, was eben gerade NICHT alle anderen Männern mit ihnen gemein haben – was sie also gleichsam als ihren eigenen exklusiven Marktwert auf dem Arbeitsmarkt anzubieten haben.

    Es fehlt bei dem Leid also sowohl an – gesellschaftlich relevantem – Druck als auch an dem Bewusstsein dafür, dass eine ganze Reihe von Leiderfahrungen Männer sehr spezifisch betreffen.

    Daran werden plakative Forderungen gar nichts ändern. Ändern können die Leute etwas, die in solchen Organisationen wie dem Forum Soziale Inklusion oder bei Gleichmaß über längere Zeit hinweg geduldig arbeiten. Und ich hoffe, dass sich auch durch die größere Öffentlichkeit, die durch das Netz hergestellt wird, durch die Blogs und die Diskussionen in den Kommentarspalten, allmählich etwas verschieben wird. Männer schweigen nicht mehr total, wenn es um spezifisch männliche Erfahrungen der Ungerechtigkeit und des Leids geht – das ist schonmal etwas.

    • Lässt sich sicher noch fortsetzen, aber klar ist ja: Leid ist schon eine ganze Menge da – es macht nur keinen Druck.

      Ich habe die Erfahrung gemacht dass es diesen Druck sehr wohl gibt, wie z.B. in Psychotherapien, wobei gerade das Ignorieren des Drucks durch die Therapeuten und die Gesellschaft oft die Ursache der Persistenz dieses Druckes ist.

      Als Patient merkt man dass dem männlichen Therapeutn das Problem durchaus bewusst ist er es aber auch nicht aussprechen darf. Ganz nebenbei denke man einmal an Kachelmann und Gina Lisa und den Mangel an Mitgefühl für die Männerm oder dies:

      z.b.auch hier Seite 9 auch Wünsche nach Öffnung des
      Workshops für Männer bzw. einer eige-
      nen Gruppe für Männer geäußert.
      Zum Thema „Gewalt“ macht es sicher-
      lich sehr viel Sinn, eine eigene Männer-
      gruppe anzubieten, in der eine Kon-
      frontation mit den Auswirkungen von
      Gewalt, dem Mangel an Mitgefühl bzw.
      Gefühlskälte und den Hintergründen
      dafür stattfinden kann.

    • „Wer erlebt, dass er weitgehend auf sich selbst gestellt ist, um die eigene Situation zu verbessern – der handelt m.E. sehr vernünftig, wenn er sich eher auf die eigenen Handlungsmöglichkeiten als auf die eigenen Leiderfahrungen konzentriert, weil ihn die Konzentration auf Leiderfahrungen nur lähmen würde.

      Leid ja also, aber kein Druck, jedenfalls kein gesellschaftlicher. Dazu kommt: Kaum ein Mann wird Leiderfahrungen auf seine Geschlechtszugehörigkeit beziehen. Dafür sind Männer viel zu sehr darauf eingestellt, sich in der Konkurrenz des Arbeitslebens von anderen Männern abzugrenzen, sich durch das zu definieren, was eben gerade NICHT alle anderen Männern mit ihnen gemein haben – was sie also gleichsam als ihren eigenen exklusiven Marktwert auf dem Arbeitsmarkt anzubieten haben. “

      Exakt diese beiden Punkte sehe ich auch als die zentralen Probleme jeglicher Männer-Rechts-Initiative.
      Und umgekehrt.
      Da es bei den Mädels z.Zt. eher komplementär bis andersherum läuft, ist klar, daß das den Feminismus regelrecht beflügelt.

      Man sieht es an den „Meinfeministen“. Sie bleiben i.d.R. Feministen, auch wenn sie einige Positionen scheinbar, oder tatsächlich, nicht teilen.
      Während Männer eher sagen würden: „Das passt generell vorn u. hinten nicht, diese Ideologie mache ich nicht mit“.

  4. Nun ja, „Leidensdruck“, es gibt ihn schlicht nicht, und wir sollten froh sein, dass es so ist. Männer leben nicht in einer unterdrückerischen Diktatur.

    Die spezifischen Problemlagen existieren, doch sind Männer halt keine Frauen, die es gewohnt sind, bei jedem Wehwehchen sich sofort auf einen Kaffe zu treffen, darüber zu schwatzen, dem anderen Geschlecht die Schuld zu geben und dennoch zu erwarten, dass das andere Geschlecht diese Probleme löst. Und sie sind auch nicht dafür prädestiniert, sich öffentlichkeitswirksam in einem Kollektiv auf die Straße zu begeben, sich Penishüte aufzusetzen und von ihrer Unterdrückung zu faseln.

    Die Männerbewegung als autonome soziale Gruppierung gibt es nicht. Sie ist allein eine Reaktion auf die Exzesse des Feminismus – und das reicht m. E. bereits völlig aus. Wenn der Feminismus die Diskurshoheit verloren hat, ergibt sich das meiste von selbst.

    Probleme werden dann gelöst, wie Männer sie immer lösen: durch pragmatische Arbeit ohne vieles Klagen.

    • Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die „Männerbewegung“ übehaupt keine Anknüpfungspunkte bei der jungen Generation hat. Sie besteht ausschließlich aus Männern ab 30 aufwärts.

      • Ich glaube über Youtube und co findet die Debatte auch bei jüngeren statt. Auch auf Seiten wie 9gag merkt man durchaus, dass feministischer und lustig machen über Feminismus einschließlich Referenz auf Milo und co durchaus präsent sind

        Auch ein Beispiel

        • @anne
          „Wäre dir das wirklich wurscht?“

          Die Schüler werden wohl kaum darüber reflektieren, dass hier systematische Diskriminierung am Werke ist. Zumal ihnen ja eingebläut wird, dass diese heute unmöglich ist und man ja genau das Gegenteil will!
          Daher dürfte die Reaktion eine der unbestimmten Ablehnung sein: „typisch Schule, Pauker“.

        • Man könnte ja als Eltern zu den Lehrer gehen und diese Segregation anprangern, sich darüber beschweren. Dies zB als den heimtückischen Versuch Diskriminierung über die Hintertür einzuführen darstellen (das ist ja schliesslich). Aber was bringt diese Art der Fundamentalopposition? Man darf für seine Kinder nur Nachteile seitens der Lehrerschaft erwarten, wenn man so renitent war. Ist also ziemlich kontraproduktiv.

      • „Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die „Männerbewegung“ übehaupt keine Anknüpfungspunkte bei der jungen Generation hat. Sie besteht ausschließlich aus Männern ab 30 aufwärts“

        Ich fasse den Unterthread mal zusammen:
        Ganz klares JAIN!
        Es stimmt, nennenswerter Teil DER Männerrechtsbewegung sind die U30s nicht. Und das ist ein Mitgrund, warum es die Männerrechtsbewegung als organisierte Struktur überhaupt ( noch ) nicht gibt.

        Aber es merken auch immer mehr junge Leute, daß sie von den Femiseilschaften kräftig verarscht werden ( Frauen auch ).
        Daß das allerdings noch lange nicht als „ausreichender Leidensdruck“ betrachtet werden kann, da es scheinbar vernünftiger ist, es zu ignorieren, stimmt auch, wie L. Schoppe oben schon sehr detailliert ausgeführt hat.

        Ergo: Abwarten, weitermachen! Sowat kann schon mal dat eine oder andere Jeneratiönchen dauern …..

    • Und sie sind auch nicht dafür prädestiniert, sich öffentlichkeitswirksam in einem Kollektiv auf die Straße zu begeben, sich Penishüte aufzusetzen und von ihrer Unterdrückung zu faseln.

      In diesem Fall würde ich aber betonen, dass schwule Männer nicht mitgemeint sind. Das „schwule Kollektiv“ – um mal in deinem Duktus zu bleiben – ist sowas von gleichgebürstet wie kaum ein anderes. Es gibt kaum ein „Kollektiv“, dass sich derart scharf abgrenzt und sich als solches begreift.
      Ich gebe aber zu, dass Du nicht so ganz ein idealtypischer Repräsentant des erwähnten Kollektivs bist. Ausserdem wäre die Emanzipation der Schwulen wohl kaum so erfolgreich gewesen, wenn sie deiner Auslegung des Individualismus – jeder für sich – gefolgt wären und sich nicht als Interessengemeinschaft organisiert hätten. Man muss kein Marxist sein, um sich in einer Interessengemeinschaft („Kollektiv“) zu organisieren, um seinen Anliegen mehr politisches Gewicht zu verleihen. Deine suggerierte Gegenüberstellung „kollektivistisch/marxistisch-individualistisch/kapitalistisch“ ist einfach nur Blödsinn.

      • “ ‚Und sie sind auch nicht dafür prädestiniert, sich öffentlichkeitswirksam in einem Kollektiv auf die Straße zu begeben, sich Penishüte aufzusetzen und von ihrer Unterdrückung zu faseln.‘

        In diesem Fall würde ich aber betonen, dass schwule Männer nicht mitgemeint sind. Das „schwule Kollektiv“ – um mal in deinem Duktus zu bleiben – ist sowas von gleichgebürstet wie kaum ein anderes. Es gibt kaum ein „Kollektiv“, dass sich derart scharf abgrenzt und sich als solches begreift.“

        Das mag ein Trend sein, so scharf abgrenzen würde ich aber nicht.
        Das liefe darauf hinaus in letzter Konsequenz DIE Schwulen mit den grellbunten Tunten gleichzusetzen, die sich am Nasenring durch die Femimedien zerren lassen und das total geil finden.

        Die paar Homos, beiderlei Geschlecht, die ich kennengelernt habe ( so viele waren’s nicht, aber ich habe vermutlich auch ’ne Menge einfach gar nicht wahrgenommen, da sie eben nicht gruppentypisch gekennzeichnet waren ), erschienen mir als ansonsten ( ich denke, hier ist die Unterscheidung sinnvoll ) ganz normale Leute, echte Blitzmerker dazwischen.

    • doch sind Männer halt keine Frauen, die es gewohnt sind, bei jedem Wehwehchen sich sofort auf einen Kaffee zu treffen, darüber zu schwatzen, dem anderen Geschlecht die Schuld zu geben

      Ich hatte einmal einen schwulen Zimmergenossen in einer Therapie der sich immer über die tuntigen Schwulen aufregte die genau das taten. Hat er mich belogen? (wobei hier das „andere“ Geschlecht selbstverständlich dasselbe ist?

      Männliche Lesben stehen doch auch ihren „Mann“?

  5. Auch wenn es nicht ganz hierher passt. Ich habe mir Gedanken zu möglichen Aktionsformen gemacht:

    – Mini-Aufkleber mit kurzem männerrechtlichem Slogan, die überall im öffentlichen Raum angebracht werden
    – Einsatz eines leistungsstarken Diaprojektor, mit dem abends im Dunkeln auf die Außenwand der Frauenministeriums den Text „männerfeindlich“ projiziert wird
    – Straßentheater mit männerrechtlichen Themen
    – Hungerstreik „entsorgter“ Väter vor dem Frauenministerium
    – Lärmender Fahrradkorso, der vielfach das Frauenministerium umrundet
    – Mahnwache für „entsorgte“ Väter vor dem Frauenministerium oder sonstigen feministischen Einrichtungen
    – eine größere Gruppe von Männern und Frauen tanzen paarweise auf einem öffentlichen Platz. Auf ihrem Rücken die Aufschrift: „Gemeinsam gegen Männerfeindlichkeit“ (denkbar: nackt tanzen oder Aufschrift auf der Kleidung 🙂

        • Ich glaube Aufmerksamkeit bringt nichts, wenn man sie nicht mit Inhalten verbinden kann, die gelöst werden müssen.

          Frag mal jemanden der eine väterdemo hat vorbeiziehen sehen, was genau das Problem ist. Die meisten werden schlicht nichts sagen können. Denn es besteht ja kaum Kenntnis vom Familienrecht.

          Ich glaube man braucht ein paar Ankerpunkte an denen man Forderungen festmachen kann, bei denen Leute wenn sie gefragt werden zumindest sagen können „hier, das Beispiel x, das ist doch wirklich ungerecht“

          Der Feminismus hat das. Wenn man gefragt wird, wie Frauen benachteiligt werden, dann sind es „keine Frauen in hohen Positionen“ und „Frauen verdienen 21% weniger“

          Daß das nicht stimmt ist dabei egal, weil es eine klare Forderung ist, die als Punkt im Gedächtnis bleibt und als meme fungiert

    • „– Mini-Aufkleber mit kurzem männerrechtlichem Slogan, die überall im öffentlichen Raum angebracht werden
      – Einsatz eines leistungsstarken Diaprojektor, mit dem abends im Dunkeln auf die Außenwand der Frauenministeriums den Text „männerfeindlich“ projiziert wird
      – Straßentheater mit männerrechtlichen Themen
      – Hungerstreik „entsorgter“ Väter vor dem Frauenministerium
      – Lärmender Fahrradkorso, der vielfach das Frauenministerium umrundet
      – Mahnwache für „entsorgte“ Väter vor dem Frauenministerium oder sonstigen feministischen Einrichtungen
      – eine größere Gruppe von Männern und Frauen tanzen paarweise auf einem öffentlichen Platz. Auf ihrem Rücken die Aufschrift: „Gemeinsam gegen Männerfeindlichkeit“ (denkbar: nackt tanzen oder Aufschrift auf der Kleidung “

      Hübsche Ideen, alle wie sie da sind. Und bis auf Blinkenlichter ( Diaprojektor ), Fahrradkorso und Tanzveranstaltungen auch schon in der einen oder anderen Form dagewesen.
      Und samt und sonders an Erschöpfung o. mangelndem Interesse irgendwann versickert.

      Gib Gas, leier was an.

      Z.Zt. scheint eine Art Sammelphase zu sein. „Draußen nix los, ich hab auch keine Lust, also setzen wir uns mit ’nem Bierchen in’s Hinterzimmer und diskutieren ein wenig herum“, was auch mal ganz nützlich sein kann.

  6. Der Leidensdruck der direkt Betroffenen sagt vielfach nicht viel darüber aus, ob man sich politisch betätigt oder nicht. Ist ist ein altbekanntes Phänomen: Je weniger die Leute in der sozialen Hierarchie unten sind, desto weniger nehmen sie an politischen Wahlen bzw. partizipieren an der Politik.

  7. Männer sind es halt gewöhnt, ihre eigenen Probleme pragmatisch und individuell lösen zu wollen. Bei den meisten Problemlagen dürfte das auch ohnehin das erfolgversprechendere Vorgehen sein.

    • Ja, da bleibt aber einiges übrig. Was soll die pragmatische individuelle Lösung für einen nicht beförderten Polizeibeamten in NRW sein? Wie verhindert man auf individueller Ebene die Erodierung des Schulwesens, der Wissenschaft, der Rechtsgrundsätze?

      • Für den Polizeibeamten gibt es individuelle Lösungen: Gar nicht erst eine Karriere in einem Bereich anfangen, wo der Gender-Wahn grassiert. Es gibt genug andere Möglichkeiten.

        Aber an sich hast Du recht: Es gibt Bereiche, wo es keine individuellen Lösungen gibt oder diese zu „schlecht“ sind. Ich spreche mich nicht gegen eine politische Bewegung aus. Ich rate nur nicht alle Hoffnung und Energie darauf zu setzen.

        • Gerade bei der Polizei hätte das auch den Vorteil, dass wenn es keine männlichen Polizeibeamten mehr gäbe, dieser Staat tatsächlich am Ende wäre. Da müsste man nicht mal mehr eine Revolution machen.

  8. „warum es schwer ist Leute für Männerrechte zu begeistern.“

    Die Betroffenen haben andere, ganz konkrete Sorgen und sehen daher den Wald vor lauter Bäumen nicht. Die fallen wohl grösstenteils aus allen Wolken, wenn sie am eigene Leib erfahren, dass unsere Gesellschaft eben alles andere als neutral und aufgeklärt ist, wie sie sich aber gerne und unablässig präsentiert und selbst feiert. Die Ideologie des Feminismus ist dort eben nicht in der Form einer feststehenden Lehre verankert, sondern existiert eher als *Gerücht*, als verwabertes Gebilde, das mehr oder minder stimmig mit auch ganz widersprüchlichen anderen Elementen amalgamiert auftritt. Hinzu kommt, dass die Losungen und Schlagworte des Feminismus so überaus irreführend sind und üblicherweise das Gegenteil von dem bedeuten, was man so denken würde. Zum Beispiel reklamiert der Feminismus dauernd für sich und in der plakativsten Weise, dass er auch die Rechte von Männern berücksichtigen würde. Dass der echte Feminist im Hinterkopf dazu denkt, dass Männer nur „Privilegien“ durch ihre „Geschlechtszugehörigkeit“ hätten und überhaupt gar kein Verständnis für „Rechte“ haben, sondern die für den Teil eines „patriarchalen Unterdrückungsapparates“ halten, kommt ja nicht eben häufig zum klaren Ausdruck.

    Es ist also schwierig zu trennen, was in Auseinandersetzungen (um Ehe, Kinder, etc) rein individuell und was ideologisch bedingt ist, da das ziemlich organisch „durchwachsen“ sich darstellt.

    Deshalb sind die ganzen Blogs und so weiter so wichtig: hier werden sehr viele Menschen kapieren können, dass ihnen eben kein einmaliges Schicksal widerfahren ist, sondern dass das System hat.

    Wenn man früh dieses System und die Denke der Leute verstanden hat, fällt die Auseinandersetzung damit leichter. Insofern ist sicherlich die Internetpräsenz von Gesellschaftskritik sehr wertvoll für viele, denn diese finden da ihr „Schicksal“ eben in einen grösseren Rahmen gestellt. Ob sie aber über ihre Probleme hinaus sich für das Ganze dann interessieren: eher unwahrscheinlich.

  9. Zunächst einmal sollte man schauen, wi man Resonanz erzeugen kann. Es gibt definitiv eine Gegenbewegung zur Political correctness. Man sieht auch unter Zeitungsartikeln oft eine Mehrheit feminismuskritischer Kommentare. Jetzt auch unter dem Kachelmann-Video.

    Man braucht Bilder, keine komplizierten Inhalte. Man muss darauf setzen, dass sich die Leute das Richtige denken. Ein Schlagwort wie Zensursula ist kein Argument, darauf kommt es aber auch nicht an.

    Wenn man keine Leute auf die Straße bringen kann, muss man Abläufe stören.

    • Vielleicht sollte man es sich nicht zu kompliziert machen, und bei den ganz naheliegenden Dingen anfangen, die eigentlich jeden nerven.

      Ein Plakat Wer will so etwas?, und ein paar unleserliche Textausschnitte präsentieren:

      Angela Merkel ist die achte Budeskanzler und Bundeskanzlerin

      A(Ä)rzt(e)Innen, Leser- und Leserinnenbriefe, Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenvertreter und Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenvertreterinnen

      So wird ein(e) Lernende(r) zu einer(m) LernbegleiterIn und umgekehrt

      In ruhigen Zeiten will jeder/jede nach seiner/ihrer Weise leben, der Bürger/die Bürgerin sein/ihr Gewerb, sein/ihr Geschäft treiben und sich nachher vergnügen; so mag auch der Schriftsteller/die Schriftstellerin gern etwas verfassen, seine/ihre Arbeiten bekannt machen und, wo nicht Lohn, doch Lob dafür hoffen, weil er/sie glaubt, etwas Gutes und Nützliches getan zu haben. In dieser Ruhe wird der Bürger/die Bürgerin durch den Satiriker/die Satirikerin, der Autor/die Autorin durch den Kritiker/die Kritikerin und so die friedliche Gesellschaft in eine unangenehme Bewegung gesetzt
      (Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit)

      Dann noch ein Satz Gegen Gender Studies oder so.

  10. 40 Jahre feministische Propaganda hinterlassen nun mal Spuren: Männer können nicht mit Empathie rechnen. Wenn Männer Probleme haben, dann sind sie selbst dafür verantwortlich. Sind sie in einer schwierigen Situation, dann ist es ihr persönlicher Fehler, Resultat ihrer Entscheidungen, während bei Frauen „gesellschaftliche Strukturen“ als Ursache ausgemacht werden, d.h sie sind Opfer ungerechter gesellschaftlicher Zustände, die politisch angegangen werden sollten.

    Die feministische Ideologie hat es geschafft, den Menschen die Gewissheit in die Hirne zu hämmern, dass Frauen systematisch benachteiligt werden – Stichwort Patriarchat – während Männer umfassend gesellschaftlich privilegiert werden. Ein Mann mit schwerwiegenden Problemen ist deshalb ein Loser, der trotz Privilegien Probleme hat. Somit ist es nicht verwunderlich, dass es die meisten Männer vorziehen, sich nicht öffentlich für ihre Anliegen einzusetzen. Manche glauben womöglich der feministischen Propaganda und fühlen sich als Versager und erkennen nicht, dass ihre Probleme nicht rein individuelle sind, sondern dass diese eine gesellschaftspolitische Dimension haben.

    Im übrigen krankt die „Jungen- und Männerrechtsbewegung“ eher daran, dass es keinen realen Leidensdruck bei der Zielgruppe gibt und deswegen kein Interesse etwas fundamental oder gar radikal zu ändern.

    Natürlich gibt es den Leidensdruck. Solange dieser aber als rein persönliches Problem aufgefasst wird und nicht als gesellschaftspolitisches Problem erkannt wird, entwickelt sich auch keine gesellschaftspolitische Bewegung.
    Das Männlichkeitsideal ist der Mann, der seine Probleme löst, Niederlagen einsteckt und immer weiter kämpft. Dieses reaktionäre Ideal wird von den Feministen mit aller Kraft aufrecht erhalten. Die männliche Arbeitskraft soll frei verfügbar bleiben. „Frauenundkinder first“ heisst die Parole unserer sogenannten „Progressiven“.

  11. Es spielt sicher auch – wie in einigen Kommentaren bereits angemerkt – die Konditionierung der Männer von klein auf (durch Frauen) eine Rolle.

    Zusätzlich kommt noch hinzu, dass Mann sich selber als aktiv und initiativ handelnder Akteur betrachtet. Dies ist auch gesellschaftlich abgesichert ein zentrales Element im Selbstbildnis und Selbstverständnis der Rolle „Mann“

    Als Folge sieht er erfahrene Ungerechtigkeiten entweder als eine Folge seines Handelns (vorher kalkuliert, als Risiko in Kauf genommen oder im Nachgang als REactio eines von im begangenen Fehlers akzeptiert).

    Oder er sieht sie einfach gegebene Rahmenbedingung auf die er wiederum seine Folgehandlungen abstimmt.

    Wenn er beispielsweise mitbekommt, dass sein Arbeitgeber Frauen an ihm vorbeibefördert nur weil sie Eierstöcke haben, wird er den Arbeitgeber wechseln wenn er Karriereambitionen hat.

    Er wird sich nicht hinstellen und über die Ungerechtigkeit heulen, weil ihm dies zur Erreichung seines Ziels null hilft.

    Hilfreich in vielen anderen Kontexten ist zudem, dass Männer sich nicht mit Frauen vergleichen, d.h Ungerechtigkeiten gar nicht als Ungerechtigkeiten wahrnehmen sondern einfach nur als Unterschied. Und dieser dann in die heterosexuelle Matrix eingebunden ist. Damit entfällt der leidverursachende Neidfaktor vollständig.

    So werden Männer sicher öfters über den Ferrari des Nachbarn neidisch sein und selber so einen (nein,was besseres natürlich) haben wollen, aber nur sehr selten neidisch auf die Monstertitten der Nachbarin sein und zum Schönheitschirurgen rennen, um sich auch XXL-Silikonkissen einsetzen zu lassen…

    Im Kontext Elternschaft gehe ich davon aus, dass die Mehrheit der Männer selber wenig bis kein Eigeninteresse haben, Kinder im Vollprogramm zu betreuen. Daher also das Dogma „Kinder gehören zur Mutter“ durchaus nicht nur von machtgeilen Weibern reproduziert wird sondern eben auch mindestens stillschweigend zustimmend von der Mehrheit der Männer.

    Mehrheitsfähig dürfte die Teilzeitbetreuung sein, ich schätze mal in der Größenordnung von 8-12 aktiven Betreuungsstunden die Woche zu Erziehungszwecken und natürlich der Wunsch, mittels Weisungen an die Frau Einfluss zu nehmen, also die rahmenbedingungen des Aufwachsens des Nachwuchses mindestens mitzubestimmen.

    Dies ist deswegen bedeutsam, weil man sich klar sein muss, dass eine gesteuerte Änderung/Abschwächung dieses Dogmas und in der Folge die soziale oder sogar gesetzliche flankierte Verpflichtung der Männer hin zu paritätischem Zeiteinsatz hier nicht die aktive Zustimmung der Mehrheit der Männer finden wird.

    • „nicht die aktive Zustimmung der Mehrheit der Männer finden wird.“

      Ich schätze mal vor allem deshalb, weil das alles zu noch weniger Geld für die Arbeit führen wird…. Und zwar nicht nur für die „Mehrheit der Männer“, sondern ebenso für die der Frauen.

    • „Im Kontext Elternschaft gehe ich davon aus, dass die Mehrheit der Männer selber wenig bis kein Eigeninteresse haben, Kinder im Vollprogramm zu betreuen. Daher also das Dogma „Kinder gehören zur Mutter“ durchaus nicht nur von machtgeilen Weibern reproduziert wird sondern eben auch mindestens stillschweigend zustimmend von der Mehrheit der Männer.“

      Ich vermute, das hat einen recht einfach Hinergrund, den man nicht ganz vernachlässigen sollte.
      Ich habe aus eigener Erfahrung den Eindruck, daß die Fähigkeit des „Loslassens“ ( also der vertrauensvollen Distanzierung bei sicher bestehender Bindung ), auch ggü. Kindern, bei Männern stärker ausgeprägt ist. Warum auch immer, da spielen sicherlich die traditionellen Rollen in der Kernfamilie eine Rolle. Helikopterelternschaft und eifersüchtige Symbiosen wird man bei Vätern deutlich seltener finden.

      • Fiete,

        „Helikopterelternschaft und eifersüchtige Symbiosen wird man bei Vätern deutlich seltener finden.“

        Stimmt.

        Neben der fehlenden Zeit für Helikopter-Spiele gibt es auch einen ausgeprägten Unwillen des Mannes, beim Nachwuchs Unselbstständigkeit zu fördern.

        Eine häufige Ausnahme könnten eventuell Vater-Töchter-Beziehungen sein. Aber da sorgen dann die Töchter selber dafür, dass der Helikopter ihr nicht zu dicht über dem Kopf schwebt…

  12. Ein Männerblog mit konkreten Fällen von Benachteiligung.

    Vielleicht so wie der hier:
    http://www.1001geschichte.de/inhaltsverzeichnis-geschichten-1/
    wo Frauen über ihre (schlechten) Erfahrungen mit Nafri-Ehemännern schreiben.

    Oder eine simple Auflistung wie bei Ehrenmord.de nur halt mit tragischen Scheidungsfällen oder Selbstmorden von Männern etc:
    http://www.ehrenmord.de/doku/doku.php

    Als Schmankerl die Beteiligung der Exfrauen (damit sich jeder eine Meinung aus beiden Seiten bilden kann).

    Sowas kann man verlinken. Es ist nicht objektiv, weil es nicht statistisch ist, aber es stellt die dramatische emotionale Ebene dar. Einer der Punkte, wo Männer schwach und Frauen (sowie Journalisten) stark sind.

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