„Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe und Herkunft in „gut“ und „schlecht“ einteilen“ und Feminismus

Shehadistan bedauert in einem Artikel bei der Mädchenmannschaft bzw bei sich im Blog, dass in folgenden Zeiten leben:

In einer Zeit, in der es seit Jahren und Jahrzehnten normal ist, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe und Herkunft in „gut“ und „schlecht“ eingeteilt werden.

Natürlich findet sie es trotzdem richtig, dass bei „Criticial Whiteness“ erst einmal alle Weißen als Rassisten bezeichnet werden.

Wahrscheinlich sieht sie die Haltung gegenüber „weißen heterosexuellen Männern“ gar nicht als Einteilung in „gut“ oder „schlecht“, sondern ganz wertneutral als Darstellung der privilegierten Stellung wegen dieser Hautfarbe, die ja gar nichts darüber aussagt, ob derjenige Mann seine Privilegien vielleicht hinreichend hinterfragt.

Dass die Polizisten das ganz wertneutral als Merkmal eines Täterprofils sehen könnten, welches auf die potentiellen Täter vom letzten Silvester zutraf, was ja gar nichts darüber aussagt, ob der jeweilige Mann tatsächlich etwas schlechtes machen wollte, dass also beide Seiten eine Form der „Rasterfandung“ darstellen (auf der einen Seite “ was haben Leute in Führungspositionen gemeinsam?“ die dann auch dem Bettler eine privilegierte Stellung zuweist,  auf der anderen Seite „was hatten die Leute bei den Vorfällen Silvester in Köln gemeinsam?“), das kommt ihr wahrscheinlich gar nicht in den Sinn.

21 Gedanken zu “„Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe und Herkunft in „gut“ und „schlecht“ einteilen“ und Feminismus

  1. Ehrlich gesagt nervt mich das Thema schon jetzt, aber es ist tatsächlich faszinierend, wie sehr Leute, die sonst von der Verantwortung aller Männer für ihre Geschlechtsgenossen nun empört sind, dass man Männer für ihre „Hautfarbengenossen“ verantwortlich macht. Ich halte beides für falsch, verstehe aber, wieso zumindest zur ersten Orientierung auf Übergruppen geschaut wird.

    Auch ich, der ich ja doch recht männerrechtlich orientiert bin, sehe eine Gruppe Männer eher als potentielle Gefahr, als eine Gruppe betrunkener Frauen (obwohl ich beiden ausweiche, weil ich generell den Kontakt mit Betrunkenen meide… okay, und auch sonst mit Menschen). So billige ich auch der Polizei zu, in solch einem Fall stärker auf Leute zu sehen, die denen aus dem ähnlichen (weltweit für Empörung sorgenden) Fall ähneln.
    Sie aufgrund ihrer Hautfarbe einzukesseln ist falsch und vorverurteilend, aber irgendwie kann keiner hier die einzelnen Teile der Affäre einzeln beurteilen: Entweder ist die Polizei hier gut oder böse, eine gemischte Wertung ist wieder einmal nirgendwo zu hören.

    Und unter all den Opinion pieces fällt es erstaunlich schwer, überhaupt auch nur die Faktenlage zu erfahren.

    • @DMJ

      Es fehlt in der Tat einiges an Informationen.

      Im Spiegel heißt es:

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/koeln-gruenen-chef-cem-oezdemir-distanziert-sich-von-ko-chefin-simone-peter-a-1128287.html

      In der Kölner Silvesternacht vor einem Jahr waren Hunderte Frauen begrapscht, beklaut und sexuell missbraucht worden. In diesem Jahr waren deutlich mehr Polizisten im Dienst.

      Vor allem im Bereich des Hauptbahnhofes setzten sie mehrere hundert Männer fest oder sprachen Platzverweise aus. Nach Angaben der Polizei traten diese Männer aggressiv auf und waren meist nordafrikanischer Herkunft.

      Das klingt natürlich schon etwas anders. Denn aggressive Leute festzusetzen wäre wohl kaum zu beanstanden.

      in einem anderen Artikel heißt es:

      Nach den zahlreichen sexuellen Übergriffen und Diebstählen durch als nordafrikanisch oder arabisch beschriebene Täter in der Silvesternacht 2015 war die Polizei mit einem massiven Aufgebot vor Ort. Laut Mathies waren auch Gruppen wie Hooligans, Extremisten und Rocker im Fokus der Beamten.

      Der Einsatz konzentrierte sich allerdings auf Personen, die der Gruppe der Nordafrikaner zugerechnet wurden. Laut Mathies standen in der Gegend um den Hauptbahnhof schon ab 19 Uhr Gruppen aus diesem Personenkreis herum, alkoholisiert und aggressiv. Schon eine Stunde später habe eine Situation bestanden, „die 2015 zu Gewaltexzessen geführt hat“. Er selbst sei vor Mitternacht am Hauptbahnhof gewesen, sagte Mathies. „Ich habe mir Sorgen gemacht, dass der Einsatz kippen könnte.“

      Die Polizei sprach 48 Platzverweise aus. Viele Betroffene zogen es laut Mathies allerdings auch vor, zurückzufahren. Mathies sagte, es seien nahezu tausend Personen kontrolliert worden. Die Pressestelle der Polizei hatte zuvor von rund 650 Kontrollen gesprochen. „Wir sind potentielle Straftäter sehr früh angegangen“, sagte Mathies. Bei der Auswahl der Kontrollierten sei es um Erfahrungswissen von Polizeibeamten gegangen, Situationen schnell beurteilen zu können.

      Für die kommenden Jahre rechnet Mathies mit ähnlichen Einsätzen. „So, wie es mal gewesen ist, wird es nicht bleiben.“ Man müsse sich darauf einstellen, Silvester dauerhaft mit starken Einsatzkräften zu begleiten.

      Das sei aber auch wie es ist.

      Man kann das verurteilen oder nicht verurteilen, es wirkt eben nur heuchlerisch, wenn man selbst einer Ideologie folgt, die stark auf dem Gedanken aufbaut, dass bestimmte Hautfarbe schlecht oder gut sind. und das ist eben im intersektionalen Feminismus der Fall.

    • @DMJ: das Beispiel mit den betrunkenen Männern versus betrunkene Frauen kommt oft. Ist meiner Meinung nach aber auch eine Verallgemeinerung.
      Es kommt immer auf die konkrete Gruppe an. Vor einer Gruppe betrunkener Frauen an Weiberfastnacht habe ich definitiv mehr Angst als vor einer Gruppe betrunkener Kerle mit wehenden Haaren und Metal-Shirts.
      Das macht die Erfahrung.
      Natürlich sind die Gruppen, wegen denen ich die Straßenseite Wechsel in der Regel eher lautstarke Männerrudel.

  2. Frau Nadia Shehadeh jammert darüber, dass „Ihre Brüder“ (gemeint sind all arabisch aussehenden Männer) als Gruppe stärker kontrolliert wurden.

    Könnte man erstmal als lobbyistisches In-grouping ansehen („Wir Arabischstämmige versus ihr Kartoffeln).

    Im weiteren Verlauf des Textes scheint sie dann aber doch eher auf „Ihre Brüder“ zu scheissen und kotzt über Männer im allgemeinen ab.

    Richtig originell wird es aber, wenn sie über „kritische Jungen- und Männerarbeit … die zukünftig gewaltpräventiv sein…“ soll, schwadroniert und zwei Blogeinträge darunter bewirbt sie offensiv Aufforderungen zur Tötung von Menschen:

    Geschmackvollerweise als Weihnachtgeschenk.

    Hier sollte jedem klar sein, warum kein Staatsanwalt den Hauch von Lust verspürt, sich mit so einer feministischen Kackscheisse, selbst wenn sie offen volksverhetzend ist, zu befassen: Soviel Dummheit passt nicht zwischen Aktendeckel.

    Die Mädchenmannschaft schreibt über Frau S. „Am liebsten würde sie den ganzen Tag nur Grunge-Oden, Literatur-Besprechungen und Nachrufe schreiben“

    Ohja, bitte. Mach das und lass von anderen Themen die Finger. Bitte.

  3. http://m.focus.de/politik/deutschland/uebers-smartphone-abgesprochen-bundespolizei-darum-tauchten-um-22-uhr-ploetzlich-so-viele-nordafrikaner-am-dom-auf_id_6432259.html

    Auch Silvester 2016 haben sich offenbar große Gruppen von Nordafrikanern in Köln verabredet. Wolfgang Wurm, Präsident der für NRW zuständigen Bundespolizeibehörde in Sankt Augustin, sagte FOCUS Online am Sonntag: „Aufgrund von Smartphone-Chats haben wir herausgefunden, dass sich Gruppen von fahndungsrelevanten Personen abgesprochen haben, dass sie sich in Köln zu Silvester treffen wollen

    • Das fand ich ebenso wie offenbar viele Politiker bemerkenswert und auch besorgniserregend. Offenbar ist denen, die noch nicht so lange hier sind, noch nicht klar, dass sich der deutsche Staat so eine Blöße genau 1 mal gibt und danach ein geradezu absurdes Spektakel der Überkompensation aufführen muss. Die Methode funktioniert allerdings recht gut um die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu wahren.

      • Ich hätte auch nicht gedacht, dass die betreffenden Gruppen sich wieder in Köln treffen, denn eigentlich war ja klar, dass gerade dort ein besonderer Sicherheitsaufwand betrieben werden wird. Aber offenbar haben gewisse Teile derjenigen, die noch nicht so lange hier sind, mittlerweile keine hohe Meinung mehr von Effizienz und Durchsetzungskraft bzw. -willen der deutschen Sicherheitsbehörden…

    • Auch Silvester 2016 haben sich offenbar große Gruppen von Nordafrikanern in Köln verabredet. Wolfgang Wurm, Präsident der für NRW zuständigen Bundespolizeibehörde in Sankt Augustin, sagte FOCUS Online am Sonntag: „Aufgrund von Smartphone-Chats haben wir herausgefunden, dass sich Gruppen von fahndungsrelevanten Personen abgesprochen haben, dass sie sich in Köln zu Silvester treffen wollen

      Das ist doch kein Grund, racial profiling zu betreiben! Für jeden besoffenen, aggressiv in einer Gruppe auftretenden Nafri hätten sie mindestens eine Oma mit Rollator und einen hochbetagten deutschen Mann mit Gehstock kontrollieren müssen. Zwar wissen wir alle, dass die beiden letztgenannten mit 99.9 prozentiger Sicherheit kein Sicherheitsproblem darstellen, aber hey, was kümmert mich die Wirklichkeit, wenn ich eine Chance erhalte, mich als die Selbstgerechtetste unter den Selbstgerechten zu profilieren, die in einem Meer von rassistischen Nazis dem Unrecht entgegen unerschrocken tritt!

      Und was soll das Geschrei von wegen Nafri sei menschenverachtend? Das solle die Polizei so nicht mehr verwenden? Was wäre die Alternative? Aggressiv auftretende und total besoffene Mitbürger mit nordafrikanischem Migrationshintergrund? Hmm ja, klingt gleich viel besser. Also wenn die Polizei von „dahergelaufenen Kameltreibern“ geredet hätte, ok, das wär zwar passend für diese Klientel und deren Verhalten, aber für offizielle Verlautbarungen der Polizei ein unangemessener Sprachgebrauch.

  4. Bei der Verleugnung und Diskreditierung von auf Erfahrungswerten abgeleiteten Handlungsweisen der Polizei könnte man von Dummheit ausgehen.
    In diesem Fall ist es jedoch anders. Nachdem beim letzten Silvester ein beispielhafter Fall geschaffen wurde, war es dieses Jahr soweit den Fuß in der Tür zu halten. Der Versuch sich an den signifikanten Plätzen abgesprochen in Gruppen war eine bewusste Provokation und Zeichensetzung.
    Jeder, der hier die Arbeit der Polizei behindert und/oder diese mit unsinnigen Sprachregelungen einzuschränken versucht, versucht die deutsche Gesellschaft (sic!) zu zerstören.

  5. Ich frage mich, was diese Menschen sagen, wenn sich die nächste Hogesa-Demo in Köln ankündigt.
    Ob eine spezielle Kontrolle von glatzköpfigen Männern europäischen Aussehens auch zu Protesten führt?

  6. Vollkommen normal. Wo Unterschiede sind, werden sie berücksichtigt, das verlangt schon die Effizienz.

    Wenn ein Einsatztrupp Neonazischläger sucht, dann macht es auch keinen Sinn, den Rastalocken-Schwarzen auf tätowierte Hakenkreuze zu untersuchen. Da ist ein Treffer eben viel unwahrscheinlicher.

    Die Alle-sind-gleich-und-müssen-genau-gleich-behandelt-werden-Ideologie gehört doch in die Tonne, dass man über dergleichen Unsinn immer noch diskutieren kann, verstehe ich nicht.

    Dass die Linksgrünen sich schwertun damit, dass ihre geliebte Clientel nicht mehr hofiert wird und zunehmend kritisch beäugt, ist auch logisch. Ohne Grenzkontrollen, ausreichende Organisation und auch mal harte Strafen usw. war das aber vollkommen absehbar, die überschaubare Zahl Intensivtäter bringt halt alle anderen in Misskredit.

  7. Passend zum Thema ein Interview aus der EMMA:

    „Was hat sich seit der Silvesternacht für muslimische Mädchen und Frauen verändert?

    Güner Balci: Silvester hat Wellen bis in die Wohnzimmer der türkischen, arabischen oder albanischen Familien geschlagen. Und dort wird jetzt der Spielraum für die muslimischen Mädchen noch enger. Es ist bezeichnend, dass die sexuellen Übergriffe nordafrikanischer Männer nur als Gewalt gegen deutsche Frauen betrachtet wurden. Aber an diesem Abend waren natürlich auch türkische und arabische Frauen unterwegs, die Silvester feiern wollten und auch bedroht wurden. Dabei sind doch gerade das die jungen muslimischen Frauen, die es tatsächlich geschafft haben, viele Hürden zu überwinden, um selbstbestimmt zu leben. Aber genau diese Mädchen, die sich die Freiheit erkämpft hatten, ohne Eltern oder den beschützenden Bruder ausgehen zu dürfen, erleben jetzt einen Rollback.“

    http://www.emma.de/artikel/und-die-musliminnen-333893

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