Rom (TV Serie): Markus Antonius verhandelt mit den Verschwörern nach Cäsars Tod

Ich habe noch einmal in die HBO Serie „Rom“ reingeschaut, die ich gut gemacht finde. Dabei fand ich unter anderem die Figur des Markus Antonius (Mark Antony im englischen) interessant, aus „Gamegesichtspunkten“.

„Alpha“ oder nicht? Wenn ja, was macht ihn aus eurer Sicht dazu?

12 Gedanken zu “Rom (TV Serie): Markus Antonius verhandelt mit den Verschwörern nach Cäsars Tod

        • Antonius.
          Mitbürger! Freunde! Römer! hört mich an:
          Begraben will ich Cäsarn, nicht ihn preisen.
          Was Menschen Übles tun, das überlebt sie,
          Das Gute wird mit ihnen oft begraben.
          So sei es auch mit Cäsarn! Der edle Brutus
          Hat euch gesagt, daß er voll Herrschsucht war;
          Und war er das, so war’s ein schwer Vergehen,
          Und schwer hat Cäsar auch dafür gebüßt.
          Hier, mit des Brutus Willen und der andern
          (Denn Brutus ist ein ehrenwerter Mann,
          Das sind sie alle, alle ehrenwert),
          Komm ich, bei Cäsars Leichenzug zu reden.
          Er war mein Freund, war mir gerecht und treu;
          Doch Brutus sagt, daß er voll Herrschsucht war,
          Und Brutus ist ein ehrenwerter Mann.
          Er brachte viel Gefangne heim nach Rom,
          Wofür das Lösegeld den Schatz gefüllt.
          Sah das der Herrschsucht wohl am Cäsar gleich?
          Wenn Arme zu ihm schrien, so weinte Cäsar;
          Die Herrschsucht sollt aus härterm Stoff bestehn.
          Doch Brutus sagt, daß er voll Herrschsucht war,
          Und Brutus ist ein ehrenwerter Mann.
          Ihr alle saht, wie am Lupercusfest
          Ich dreimal ihm die Königskrone bot,
          Die dreimal er geweigert. War das Herrschsucht?
          Doch Brutus sagt, daß er voll Herrschsucht war,
          Und ist gewiß ein ehrenwerter Mann.
          Ich will, was Brutus sprach, nicht widerlegen;
          Ich spreche hier von dem nur, was ich weiß.
          Ihr liebtet all ihn einst nicht ohne Grund;
          Was für ein Grund wehrt euch, um ihn zu trauern?
          O Urteil, du entflohst zum blöden Vieh,
          Der Mensch ward unvernünftig! – Habt Geduld!
          Mein Herz ist in dem Sarge hier beim Cäsar,
          Und ich muß schweigen, bis es mir zurückkommt.

        • Ich hoffe, Christian weiß, dass das nicht persönlich gemeint war. Ich konnt mir nur das Zitat nicht verkneifen. 🙂

          BTW eine Szene, bei der man zum Brando-Fan werden kann.

    • Ich interessiere mich schon für Geschichte. Und gerade solche historischen Serien verleiten mich immer dazu die historischen Details nachzulesen. Insofern lerne ich auch einiges über solche Serien.
      Tudors habe ich auch gerne geschaut.

      Aber es muss eben auch als Serie funktionieren und insofern interessant sein mit guten Charakteren

  1. In der Serie? oder IRL? IRL war Marcus Antonius zu dem Zeitpunkt einer der erfahrensten Truppenführer Roms, und zwar nicht durch irgendwelche Pille-Palle-Aktionen gegen aufsässige Bergstämme, sondern durch den aufwendigsten und blutigsten Vernichtungskrieg, den Rom bis dahin geführt hatte. Er hat in Alesia, Pharsalos und Philippi grosse Truppenteile bzw. Armeen befehligt, also in allen drei weltgeschichtlich entscheidenden Schlachten jener Zeit. Also definitiv Super-Alpha, auch wenn er später im Osten nicht mehr an frühere militärische Erfolge anknüpfen konnte. Auf Administration hatte er hingegen wohl nicht so viel Bock. Man darf aber nicht vergessen, daß er als Verlierer des Bürgerkriegs in der römischen Geschichtsschreibung wohl nicht gut weggekommen ist. Sein Gegenspieler war ein Meister der Propaganda und sass 50 Jahre an allen wichtigen Hebeln der Macht. Ob er also wirklich der ewiggeile Säufer war, als den man ihn heute gerne sieht, sei mal dahingestellt.

    In der Serie wird er meines Erachtens als sehr vielschichtig dargestellt. Oft wähnt man ihn als einer wenigen Menschen mit einem Rest von Moral und Fairnessempfinden, der aber oft aus rein pragmatischen Gründen jegliche Skrupel vergisst, ohne jemals wirklich von Grund auf verdorben zu wirken. Und er f.ckt halt gerne. Später wird er natürlich zur tragischen Figur.

    Ich empfehle übrigens die Bücher von Colleen McCoullough, die hat von Marius bis Octavian zig Tausend Seiten gut recherchierte, zusammenhängende Romane zu dieser Zeit abgeliefert.

  2. Pingback: Fundstück: Gewalttätiges Game, gewalttätiger Graswurzelfeminismus – Geschlechterallerlei

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