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Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.
Auch in diesem Artikel wird das Konzept noch einmal kurz dargestellt:
Das Konzept eines «gendergerechten Winterdienstes» hatte sich vor einiger Zeit der Stockholmer Ratsherr Daniel Hellden von den Grünen ausgedacht. Männer benützten tendenziell das Automobil zur innerstädtischen Fortbewegung, während Frauen eher zu Fuss, mit dem Velo oder dem öffentlichen Verkehr unterwegs seien, argumentierte er. Wenn bei Schneefall die grossen Verkehrsadern zuerst geräumt würden, bedeute dies damit im Prinzip eine Benachteiligung der Frauen.
Als Vorsteher des städtischen Verkehrsdepartements liess Hellden deshalb die Weisung in den Leitfaden für den städtischen Winterdienst integrieren, dass wichtige Fusswege und Velorouten sowie Bushaltestellen im Sinne der Geschlechtergleichstellung mit Priorität vom Schnee befreit werden müssten. In den relativ schneearmen Wintern der vergangenen beiden Jahre funktionierte dies ganz leidlich.
Jetzt gab es einen stärkeren Schneefall in Schweden und der weiße alte Mann Väterchen Frost scheint das Patriarchat aufrechterhalten zu wollen:
Ein spektakulärer Wintereinbruch in der ersten Novemberwoche stellte nun allerdings die «gendergerechte Schneeräumung» auf eine harte Probe. Zugegebenermassen ist der grösste Schneesturm der vergangenen rund hundert Jahre, der Stockholm an einem einzigen Tag rund 40 Zentimeter Neuschnee bescherte, nicht unbedingt eine faire Vergleichsgrösse.
Doch die Schwächen von Helldens gesellschaftsideologisch gefärbtem Konzept wurden derart schonungslos offengelegt, dass der Ratsherr selbst einräumen musste, der in seiner Verantwortung liegende Winterdienst habe versagt. Wenn er auch im gleichen Atemzug beifügte, dass die Schuld nicht beim Konzept an sich, sondern in dessen mangelhafter Umsetzung zu suchen sei.
Winterwandern statt Busfahren
Wie auch immer, in der schwedischen Metropole hatte man als Verkehrsteilnehmer an jenem Tag das Gefühl, völlig sich selbst überlassen zu sein. Ein Blick auf die Website des Verkehrsverbunds zeigte, dass zwar die U-Bahn relativ gut und S-Bahn und Tram immerhin noch einigermassen funktionierten, der Busbetrieb aber praktisch vollständig eingestellt war.
Kein Wunder, denn die Busse sind ja auf die Räumung ebendieser Strassen angewiesen, die nach Helldens Winterdienst-Vorstellungen erst mit zweiter Priorität gepflügt werden sollten und von den überforderten technischen Betrieben deshalb wohl gleich links liegengelassen wurden. Vielleicht hatte man zwar das Glück, an eine bereits vom Schnee befreite Bushaltestelle zu gelangen – von viel praktischem Wert war dies an besagtem Tag indes nicht.
«Für alle gleich schlecht»
Denn auch in relativ zentrumsnahen Aussenquartieren fuhren die Busse erst am Tag darauf wieder einigermassen normal. Wer nicht im Einzugsgebiet eines schienengebundenen Verkehrsmittels wohnte und trotzdem in die Stadt wollte oder musste, dem blieb nichts anderes übrig, als sich für eine Winterwanderung zur nächsten Metrostation aufzumachen. Immerhin waren dafür bereits einige Fusswege geräumt.
Der Ratsherr Hellden musste im Gefolge des Schneesturms einigen Spott über sich ergehen lassen. Für die Opposition war die Situation hingegen ein gefundenes Fressen. Eine Vertreterin der Bürgerlichen im Stadtparlament kommentierte das Gleichstellungs-Argument süffisant mit den Worten, nach dem eben erlebten Beispiel zu schliessen, bedeute es eine Situation, die für alle gleichermassen unzumutbar sei.
Politicians in Stockholm said the policy of “gender-equal” snow removal has failed after the weather brought Sweden’s capital to a standstill last week, with hospitals reporting a fourfold increase in broken bones.
The city switched to a “feminist” system of clearing snow last winter but last week’s burst of snow, which threw the city into chaos, has cast doubt on its effectiveness.
Hundreds of thousands of people were affected, with the majority of bus routes put out of service and commuters having to wait in queues for several hours.
Previously, fresh snowfalls were cleared first from main roads and by areas like construction sites before being removed from pavements and cycle lanes. As men are more likely to drive and women more likely to travel on foot, more women slipped on the ice which led to complaints that the system was sexist.
Vice-mayor of Stockholm, the Green Party’s Daniel Helldén, admitted that “equality snow removal” had failed the city, and apologised to residents who had injured themselves as a result.
But police last week said the system is so bad, with ambulances unable to make their way along Stockholm’s roads, it posed a danger to society. Officer Fredrik Ståhle branded the conditions for drivers in the city “deplorable”.
Opposition vice-mayor Cecilia Brinck called the concept of “gender-equal” snow removal “a little silly”. The Moderate party politician said despite the promise that feminist snow-clearing would make life better for women, its implementation made the weather “bad for everyone”.
Per Ossmer and Martin Westmont from the Sweden Democrats said that the city’s snow clearance plan should not be “characterised by a feminist perspective”.
Speaking for the populist party in a piece for Stockholm Direkt, the pair advised that politicians prioritise delivering an effective transport system over investing “considerable resources” in “gender certifying” various services.
Andere Stellen nehmen das System weiterhin in Schutz:
Daniel Helldén, the city’s Green Party head of transportation, said the policy had nothing to do with the chaos. He instead suggests that there was a lack of gender equality in the snow clearing effort.
“There is a lack of gender equal snow-clearing now, according to the reports I’m getting,” he said. “It’s still difficult to walk on the pavements — and it is important that snow-clearing prioritizes walkways, public transport and cycle paths.”
Aus meiner Sicht ist bereits der Gender Ansatz wenig effektiv bei so etwas. Statt zu schauen, welches Geschlecht was macht sollte man eher Geschlechterneutral schauen, welche Wege wie genutzt werden, welche Vorteile und Nachteile es für wie viele Leute bringt, wenn man auf eine bestimmte Weise räumt und dann nicht versuchen ein Gleichgewicht der Geschlechter zu erzielen, sondern die beste Räummethode insgesamt anzuwenden. Die künstliche Unterteilung in Gruppen und die Zuweisung abstrakter absoluter Vorteile zu dieser Gruppe sollte hingegen unterbleiben. Denn es werden ja auch Frauen mit dem Auto zur Arbeit fahren und auch Männer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein oder Kinder zum Kindergarten bringen. Eine allgemeine Optimierung scheint mir wesentlich effektiver als dieses System, welches nach Geschlecht aufteilt.