Der Kreislauf der Unterdrückungsinflation

Historically males of the species have given females of the species resources and access to their social status and protection as a means of gaining their attentions, this is something that happened before humans were even human.

Now we as a society are attempting to give women things that don’t exist as a means of satisfying this same drive, so we make things up to give them and made up things are limitless. Attempting to satisfy people’s desires with something limitless will only lead to something failing on the road to get there. Nothing lasts forever.

„Männer sind es gewohnt, nur von Gleichrangigen kritisiert zu werden, nicht von Frauen“

Antje Schrupp bespricht ein Bild von Facebook:

 

Männer anschreien

Männer anschreien

Dazu merkt sie an:

Das Plakat ist interessant, weil es ja tatsächlich von vielen Männern (nicht nur von Strache) als wahr empfunden wird.

Dass die objektive Realität messbar eine andere ist, weil ja weiße Männer unvergleichlich viel mehr Redezeit haben als andere Menschen, weil sie viel, viel seltener angeschrien, unterbrochen, beschimpft usw. werden als jede andere demografische Gruppe, weil im Gegenteil ja Menschen wie sie selbst es sind, die andere am allerhäufigsten anschreien, unterbrechen, beschimpfen (wie man in jedem Thread und in jeder Talkshow sieht) tut da nichts zur Sache.

 Ich finde es ja immer wieder erstaunlich, wie einfach das Weltbild vieler Feministinnen ist: In ihnen gibt es keine schreienden. meckernden, keifenden oder ungerechtfertigt Anschuldigungen vorbringenden Frauen und wahrscheinlich sogar noch weniger Feministinnen, die so etwas machen würden.  Das wäre ja sogar unabhängig davon, ob Männer in Talkshows eher unterbrechen oder Männer an sich häufiger anschreien: Das wäre dann eben schlechtes Benehmen der betreffenden Männer und würde Frauen nicht berechtigen, sich ebenfalls schlecht zu benehmen. Ich würde das Plakat auch losgelöst von der Person Strache sehen, er hat es selbst nur aus dem Internet, wo es vorher schon auftauchte. Es ist eine erstaunliche Perspektive, denn natürlich werden Männer von Müttern, Freundinnen, Lebensgefährten, Ehefrauen, Chefinnen etc auch angeschrien, unterbrochen, beschimpft.
Hier geht es aber um etwas ganz anderes: Es geht darum, wie bestimmte Meinungen gerade von radikalen Linken empfunden werden, die ihre Meinung absolut setzen und dabei eine Einteilung in absolute Opfer- und absolute Tätergruppen vornehmen und jede Kritik als Hochverrat und Tabubruch ansehen. Diese Meinung wird hier von einem Typ symbolisiert, der dies besonders häufig praktiziert, der Feministin. Denn diese steht in der „linken Unterdrückungshierarchie“ eben besonders hoch und das gibt ihr eine bestimmte Macht, Leute abzuwerten. Das gerade der Feminismus auch für „Shitstorms“ durch das Anfachen moralischer Entrüstung bekannt sind zeigen eine Vielzahl von Fällen.

Worum es geht ist nämlich tatsächlich „Entitlement“: Menschen reagieren emotional nicht einfach auf die realen Verhältnisse, sondern auf die Differenz zwischen den realen Verhältnissen und dem, worauf sie glauben, einen Anspruch zu haben. Und weiße, bürgerliche Männer glauben (so ist weiße Männlichkeit ja konstruiert), einen Anspruch darauf zu haben, dass sie nur von „Gleichrangigen“ kritisiert werden dürfen, nicht aber von „anderen“. Sie glauben, einen Anspruch darauf zu haben, dass ein Argument nicht als im öffentlichen Diskurs legitim gilt, solange sie es nicht verstehen und teilen. Sie empfinden es als übergriffig, wenn andere Menschen, auch noch solche, die „unter“ ihnen stehen, eine andere Meinung haben als sie und sich um ihre Meinung auch gar nicht scheren.

Das muss man wohl denken, wenn man Teil dieser Ideologie ist, in der der Mann Täter ist. Dass Männer sich als gleichrangig ansehen und deswegen aus ihrer Sicht natürlich das Recht haben ihrerseits zu kritisieren oder auf Kritik zu reagieren und sich gegen Abwertungen zu wehren, dass sie natürlich das Recht haben, bestimmte Positionen nicht zu teilen und daher auch nicht zu akzeptieren, dass sie natürlich eine Meinung, die sie als Täter ansieht und sie abwertet, weil sie weiß, heterosexuell und männlich sind, als Angriff auf sie sehen und das diese Ansichten nicht als von unten kommend, sondern von oben aufgedrückt wahrgenommen werden, das kann einem dann wohl gar nicht in den Sinn kommen.

Die schlechte Nachricht: Diese Auseinandersetzung um gesellschaftliche Hegemonie wird nicht ohne Schmerzen abgehen. Und zwar eben tatsächlich Schmerzen auf Seiten derjenigen, die von den weißen bürgerlichen Männern jetzt als ihre Gegner_innen definiert werden, so wie die Frau auf dem Plakat: Denn da sie ja subjektiv das Gefühl haben, ungerecht behandelt zu werden, fühlen sie sich umso mehr berechtigt, jetzt ihrerseits zuzuschlagen. Ihre Gewalt ist reine Notwehr, sozusagen.

Es ist auch erstaunlich, dass sie anscheinend gar nicht wahrnehmen will, dass weiße, bürgerliche, heterosexuelle Männer nicht die Frau als Gegner auserkoren haben, sondern das sie bereits seit langem das Feindbild dieser Frau sind. Da braucht man gar nicht groß suchen, es reicht in Google „weiße heterosexuelle Männer“ als Suchbegriff einzugeben und der Hass auf diese ist gut zu erkennen.

Die gute Nachricht: Es scheint sich tatsächlich etwas zu ändern. Denn während sie Emanzipation und Gleichstellung noch ignorieren konnten, weil sie dachten, das betrifft sie ja nicht, merken sie nun so langsam, dass es tatsächlich auch um sie geht. Dass die Welt, so wie sie sie sich bisher zurechtphantasiert haben, nicht die ganze Realität ist. Dass es da noch andere gibt, die ihren Platz behaupten.

Was wir hier erleben ist das Ende des Patriarchats. In einem intakten Patriarchat wäre so ein Plakat völlig undenkbar.

Mit dem letzten Satz hat sie Recht. Nur ist es eben nicht das Ende des Patriarchats, weil es kein Patriarchat gibt. Frauen sind nicht unterdrückt. Sie interessieren sich nur weniger für Macht und Status, weswegen sie in entsprechenden Positionen auch seltener zu finden sind.

Was Antje auch ausblendet: Es sind nicht nur Männer, die das so erleben. Eine der 53% der weiblichen Wähler in den USA würde ebenso beschimpft werden oder überhaupt eine Frau, die den modernen radikalen Feminismus nicht akzeptiert. Der moderne Feminismus verbietet sich per se Kritik und reagiert aggressiv, weil er argumentativ seine Position kaum verteidigen kann.