Tag: 13. November 2016
Frauenfeindlichkeit und Frauenverachtung, Männerhass und Männerverachtung
„Zuviel Frauenfeindlichkeit“ ist ein Vorwurf, der häufiger gegen die Männerbewegung, aber auch gerade gegen insbesondere den Kommentarbereich dieses Blogs erhoben wird.
Ein Teil dieser Vorwürfe richten sich gegen sachliche Kritik, etwa wird ein Aufklären der Gründe für den Gender Pay Gap bereits als Aufrechterhaltung des Patriarchats und damit Frauenfeindlichkeit gesehen.
Ein anderer ist, dass einige Leute hier natürlich in der Tat eine negative Einstellung Frauen gegenüber haben, meinen, dass diese letztendlich falsch sind, man sich von ihnen fernhalten soll, entweder sie einen oder man sie unterdrückt und unterdrücken muss.
Es bleibt natürlich in einer Geschlechterdebatte nicht aus, dass gerade Menschen, die schwer enttäuscht worden sind oder aus anderen Gründen von Personen des anderen Geschlechts schlecht behandelt worden sind ihre Sicht von diesen Personen auf die gesamte Gruppe übertragen und wollen, dass andere dieses Mißtrauen teilen. Das ist im Feminismus so und dort sogar stark institutionalisiert, aber es gibt entsprechende Ansätze auch in der Männerrechtsbewegung.
Ich glaube generell, dass es nichts bringt pauschalen Gruppenhass zu entwickeln und ich glaube auch nicht, dass das in der Geschlechterdebatte notwendig ist. Viele Mann/Frau-Kombinationen funktionieren wunderbar, aber natürlich entsteht aus dieser Nähe auch ein hohes Potential für Enttäuschung und Verletzungen. Das um so mehr, weil eben bei einer Trennung auch noch weitere geliebte Personen einbezogen sind, die Kinder, und arbeitsteilige Vorstellungen eines Lebens aufgekündigt und daher die Folgen der Arbeitsteilung bedacht werden müssen.
Dazu kommt, dass Partnerwahl und Akzeptanz durch das andere Geschlecht aus evolutionär verständlicher Sicht einen enormen Teil unseres Selbstwertgefühls und damit unseres Platzes in der Welt ausmachen kann. Das merken beide Geschlechter und nehmen den Druck intrasexueller Konkurrenz und intersexueller Auwahl wahr, den sie dann als Ablehnung durch das andere Geschlecht ansehen.
Ich glaube nicht, dass Männer schlecht sind oder das Frauen schlecht sind. Ich glaube aber auch, dass es einfach sein kann einen Hass auf das andere Geschlecht aufzubauen oder sich als benachteiligt anzusehen.
Nur bringt das die Diskussion und die Aushandlung neuer Regeln für ein Miteinander nicht weiter.
Ich finde es jedesmal schade, wenn jemand pauschal das andere Geschlecht abwertet, ich finde es natürlich noch schlechter, wenn dies in einer Bewegung passiert, die ich gerne gestärkt sehen würde.
Im Feminismus wird Männerfeindlichkeit damit kaschiert, dass man angibt, nicht gegen Männer zu sein, sondern nur gegen Männlichkeit, die man als falsch ansieht. Nach einer Umerziehung im feministischen Sinne und dann wenn sie Buße tun, dann hätte man nichts gegen diese Männer. Sie dürften halt eben nur nicht an der Anufrechterhaltung des Patriarchats mitarbeiten, was bei jeder Aktion, die irgendwie Rollenbilder positiv darstellt, aber eben der Fall ist und auch dann, wenn sie Karriere machen oder sonst irgendwie gut darstellen. Es ist im Endeffekt für einen Mann nicht zu leisten.
Die Frauenverachtung oder die Frauenfeindlichkeit in der Männerrechtsbewegung ist anders gelagert. Es ist im konservativen Teil mitunter eher ein „Frauen müssen sich eben dem Mann unterordnen, dann ist alles wieder gut und wir kümmern uns dann schon um sie“ oder ein „Ein echter Mann hat keine Probleme mit Frauen, weil sie das machen, was er will, wenn man sie richtig erzieht“. Dann gibt es die „Man muss eben Frauen komplett meiden, dann hat man auch keine Probleme“ Schiene. Und natürlich auch die „Frauen leisten eben in keinem Bereich irgendetwas, sie sind reine Parasiten“-Schiene oder die „Wenn wir das Böse der Frau aufzeigen, dann werden sie sich nicht mehr so verhalten können und Männer werden aufwachen“-Schiene und Abstufungen von all diesen.
Ich würde sagen, dass Männer und Frauen wenn es klappt gut zusammen passen, sowohl als Freunde, als Paar, als Arbeitskollegen, dass sich aber Schwierigkeiten aus Geschlechterunterschieden und anderen Vorstellungen und Einstellungen ergeben können. Natürlich spielt da auch hinein, dass bestimmte Rollenverteilungen und Unterschiede verschiedene Machtpositionen geben, sei es beim Geld oder bei den Kindern. Wer Machtpositionen hat, der nutzt sie eben häufiger und wem das noch durch gesetzliche Regeln erleichtert wird, dann fällt das noch leichter.