Heute mal am Donnerstag
Tag: 10. November 2016
„Der feministische Kampf geht auch nach der Wahl von Trump weiter“
Der Mann als Oberhaupt der Familie
Ein Thema, welches glaube ich hier noch nicht so ausdrücklich diskutiert worden ist, welches aber Männerrechtlern gerne als Wunschtraum vorgehalten wird, ist „der Mann als Oberhaupt der Familie“.
Dieser in früheren Zeiten populären Vorstellung nach sollte der Mann eben das Sagen in einer Beziehung haben und die Frau ihm „Untertan“ sein. Er sollte die Finanzen kontrollieren und sonstige wichtige Fragen entscheiden, die Frau war eben für die ausführende Verwaltung der Familie, sozusagen das „Innere“ verantwortlich.
Mich persönlich interessiert eine solche Wertung nicht. Ich möchte keine Beziehung, in der ich der Boss bin und meine Partnerin nichts zu sagen hat, ich möchte eine Beziehung, die auf Augenhöhe stattfindet. Ich möchte eine berufstätige Frau, die auch auf eigenen Beinen stehen kann und selbstbewußt ist und nicht eine untergebene Dienerin.
Von einigen „Neomaskulisten“ wird dies aber als wesentliche Voraussetzung für eine „richtige Geschlechterdynamik“ unter „Game-Gesichtspunkten“ gesehen. Der Mann müsse die Frau beherrschen, damit sie ihn attraktiv findet oder etwas in dieser Art. Eine gleichberechtigte Beziehung bedeutet aus meiner Sicht nicht, dass man in allem Nachgeben muss, ein „Softie“ sein muss. Man kann durchaus einen hohen Status verkörpern, Entscheidungen treffen, Selbstbewußtsein ausstrahlen, ein „Anführertyp“ sein, dem sie gerne folgt, Verantwortung übernehmen, was aus „Game-Gesichtspunkten“ durchaus positiv für die Beziehung sein kann, ohne dabei die Vorstellungen seiner Partnerin zu übergehen oder diese als Unterlegene zu behandeln.
Ich finde die hier zitierte Stelle dazu gar nicht so schlecht, die deutlich macht, wie „Game“ in dieser Hinsicht funktioniert:
Taking charge and being decisive however doesn’t mean taking domineering control over your woman. Taking charge doesn’t mean micromanaging her activities, telling her what to wear all the time, or telling her who she’s allowed to see. It doesn’t mean playing dictator.
You want to be dominant, but not domineering. You want to be strong, and yet sweet.
Nor do you need to create a woman who is subservient. In fact, your woman should not hesitate to offer you her advice based on her experience and feelings.(…)
Many men make the mistake of believing that being nice means being a pushover. It’s not. You still want to nice and loving to your woman, just not in a placating way, but from the position of taking command and being a man of action.So you have to take control over the situation without losing control over yourself. You want to be able to be in control of any situation without resorting to any sort of domineering behavior. Being in control and being decisive simply means that you are a man of action, that you have direction, and are comfortable taking control when the moment arises.
Ich stimme mich in der Regel über wichtige Fragen mit meiner Freundin ab, ich beziehe natürlich ihre Vorstellungen ein und wir diskutieren darüber. Ich muss mich auch nicht zwanghaft durchsetzen, nur um „der Herr im Haus“ zu sein. Ich sehe eine Beziehung als etwas an, in dem ich eine Partnerin will, ein „Wir, zur Not auch gegen den Rest der Welt“. Eine Frau, die sich tatsächlich „unterwirft“ würde mich weit weniger interessieren.
Natürlich: Wenn beide damit glücklich sind, dann sollen sie ihre Beziehung so leben. Es gibt sicherlich Frauen und Männer, die damit gut zurechtkommen.