Fischer und die Unterdrückung von Frauen und Lesben in der heutigen Zeit

Via Genderama wurde ich auf diesen Artikel von Fischer aufmerksam, in dem er das Folgende ausführt:

Unter allen 1.000 definierbaren Minderheiten in diesem Land ist die der studierten Lesben ganz gewiss nicht unter den 50 Unterdrücktesten. Wer anderes behauptet, will Aufmerksamkeit und Interessen durchsetzen, nicht aufklären und befreien

Ich sehe, höre, fühle und erlebe lesbische Feministinnen seit 40 Jahren ihre schreckliche Benachteiligung als Opfer beklagen, vermag eine solche aber in der Wirklichkeit einfach nicht erkennen. Vielleicht habe ich eine Sehschwäche, eine genetische Strafbarkeitslücke also, oder bin einfach unvorstellbar verblendet oder dumm. Jedenfalls denke ich ganz ernsthaft, dass es heute in Deutschland kaum eine weniger diskriminierte Minderheit gibt als die knallharten Netzwerke lesbisch-feministischen Schwestern-Gequatsches, die sich gegenseitig in die Gremien und Bedeutungspositionen und Preiskomittees und Redaktionen und Sachverständigen-Aufträge und Fördervereine und Staatsämter loben und befördern.

Ist Ihnen aus den letzten 20 Jahren ein Fall bekannt, in dem eine bekennende Lesbierin ihrer sexuellen Orientierung wegen in der Öffentlichkeit ernstlich desavouiert, denunziert, beschädigt, missachtet oder zurückgesetzt wurde? Musste jemals eine Ministerin, Chefredakteurin, Staatssekretärin, Moderatorin, Fußballertrainerin, Personalchefin „zurücktreten“, weil sie homosexuell war?

Wann ist in Deutschland überhaupt das letzte Mal (abseits vielleicht von Kirchen) jemand zurückgetreten, weil er homosexuell war?

In der Tat denke ich aber, dass männliche Homosexualität weit eher abgewertet wird als weibliche Homosexualität. Und das feministische Netzwerke eine durchaus starke Stellung haben. Gegen eine Abwertung und starke Diskriminierung spricht schon, dass sie deutlich mehr verdienen als andere Frauen.

Interessieren würde es mich aber durchaus, wie die Reaktionen auf ein lesbisches Coming Out sind. Einige werden sicherlich schlicht eine „alles andere hätte mich auch verwundert“ Reaktion erhalten. Andere werden vielleicht bei konservativen Frauen anecken. Sicherlich wird es auch Männer geben, die das schlicht geil finden und insofern Sprüche in Bezug auf Dreier und zusehen machen.

45 Gedanken zu “Fischer und die Unterdrückung von Frauen und Lesben in der heutigen Zeit

        • Würde sagen:
          Sie sind eher wie Männer, Ihnen steht aber der ganze Unterstützungsapparat von Frauen zur Verfügung.
          Das heißt, sie sind eher in der Lage ihr Potential zu verwirklichen.

          Während Männern Steine in den Weg geworfen werden, wobei der eine oder andere schon mal untergeht,
          stehen biologischen Frauen alle möglichen Arten des Supports zur Verfügung.

          Selbst wenn man die selbe Gruppe von irgendwas nähme und in zwei Untergruppen unterteilte, sähe man den gleichen Effekt.
          Die einen werden dämonisiert, und egal was sie tun, bestraft.
          Die andern, egal was sie tun, gelobt und gefördert und wie heilige Affen behandelt.

          Natürlich bringt bei gleicher Voraussetzung derjenige die bessere Performance, dem man den Weg ebnet.
          Und derjenige (soweit nicht eine wirklich sehr stark ausgeprägte Eigenmotivation vorhanden ist) der frustriert wird, die schlechtere.
          Zumindest kurzfristig.
          Langfristig wird der Hunger nach Fremdmotivation immer höher und die Anreize müssen gesteigert werden, um die bisherige Performance zu erreichen.

          Fremdmotivation, wie bei der Frauenförderung korrumpiert letztlich die Eigenmotivation aller daran Beteiligter (sowohl der Geförderten als auch der durch sie Benachteiligten).

          Aber auch ohne politische Förderung genießen Frauen insgesamt mehr Unterstützung und Hilfsbereitschaft, so dass es ihnen leichter fallen dürfte, ihre intrinsischen Ziele umzusetzen, so sie welche haben.

    • Dritte Vermutung: Lesben Sand nicht so sehr an Mädchenkram interessiert. Das wirkt sich auch auf die Berufswahl aus.
      Ich denke, die Erklärung ist ein Mix aus allem.

      Ich fürchte mich kann sagen: ich habe keinen Druck, Karriere zu machen und mehr Geld zu verdienen, weil ich weder Familie versorgen, noch Frauen beeindrucken muss.

    • Ich schätze mal das Lesben genauso verdienen, wie andere unverheiratete Frauen auch. Meines Wissens verdienen nur verheiratete Frauen weniger als unverheiratete Frauen und Männer und nur verheiratete Männer verdienen mehr als sie.

    • Die Gründe, weshalb Lesben im Durchschnitt angeblich sogar mehr als Männer verdienen, sind doch naheliegend:

      1. Schulbildung: Mädchen bekommen für die gleichen Leistungen bessere Noten, Schule wird immer mehr auf die Interessen auf der Mädchen ausgerichtet >>> Folge: Mädchen haben die besseren Noten >>> Folge: Mädchen haben aufgrund der besseren Noten Vorteile beim Berufseinstieg

      2. Frauen mussten keinen Zwangswehrdienst leisten, so dass die ca. 1 Jahr Vorsprung erhalten und dann auch schneller im Gehalt aufsteigen können (wg. z.B. Dauer der Betriebszugehörigkeit, internen Fortbildungen, …).

      3. Aufgrund politischen Drucks und weil Frauen oft gar keine Karriereabsichten haben (weil sie sich für den Alternativweg und die Mitfinanzierung durch den Mann entscheiden), sind Frauen in vielen Betrieben „unterrepräsentiert“. Da Betriebe bestrebt sind, feministisch vorbildlich zu sein (alleine schon um nichts ins Visier der Nazi-Antifa oder Frau Schwesig zu geraten), suchen diese geradezu händeringend nach Frauen, die sie befördern können. Die Leistung spielt da im Vergleich zu Männern eher eine untergeordnete Rolle. Frauen, die auch nur irgendwie bestrebt sind, beruflich voranzukommen, haben daher im Verhältnis zu Männern auch viel weniger Probleme, befördert zu werden. Denn es gibt kaum weibliche Konkurrenz, da es verhältnismäßig wenige beruflich strebsame Frauen gibt, und mit den Leistungen der Männer müssen sich Frauen kaum messen, da die Betriebe ja aufgrund des feministischen Drucks ein besseres Geschlechterverhältnis vor allen Dingen in den gehobenen Positionen haben wollen. Mit anderen Worten, eine Frau, die beruflich strebsam ist, kann recht schnell recht hoch in der in der Karriereleiter aufsteigen, weil der Großteil ihrer Konkurrenz andere Ziele verfolgt (> Ehe, Kinder). Und da Lesben naturbedingt deutlich seltener ihr Leben auf das Bekommen von Kindern ausrichten, können sie auch beruflich strebsamer sein. Und wie gesagt, beruflich strebsame Frauen haben schon seit Jahrzehnten überhaupt keine Probleme, schneller befördert zu werden. (Selbst mein Vater hat mir schon vor 30 Jahren erzählt, ass neu eingestellte junge Frauen ständig an ihm vorbei befördert werden, um dann ein paar Jahre später schwanger zu werden, so dass dann alle anderen die Arbeit mit auffangen mussten).

      4. (auch schon Teil von 3.): Entgegen der feministischen Propaganda von der Benachteiligung der Frau ist der ganz maßgebliche Hauptgrund für den Gender-Pay-Gap der Vorteil der Frau, dass diese sich auch einen bequemeren Weg machen kann und statt erwerbswirtschaftlich strebsam zu sein, sich auch einen Mann suchen kann, der sie mitfinanziert. Frauen haben zudem gewöhnlich nicht den Druck, beruflich strebsam und erfolgreich sein zu müssen, um auf dem Partnermarkt interesannt für die gewünschten Partner zu sein. Und es liegt in der Natur des Menschen, dass diese, wenn diese keinen oder einen geringeren Druck haben, gerne auch den bequemeren Weg gehen, wenn dieser einem ausreichend erscheint. Da Männer gewöhnlich von Frauen aussortiert werden, wenn sie nicht erfolgreich sind und da auch nahezu keine Frau bereit ist, einen nicht oder gering erwerbstätigen Mann mitfinanzieren zu wollen, haben Männer diese Möglichkeit des bequemeren Weges bzw. der besseren Work-Life-Balance nicht bzw. in einem drastisch unwahrscheinlicheren Maße. Da – wie bereits gesagt – Frauen kaum bzw. nahezu nicht bereit sind, einem Partner seinen Wunsch nach einem erwerbsfreieren Leben mitzufinanzieren, können auch Lesben ihr Leben nicht darauf ausrichten, dass der Partner einem eine bessere work-life-balance finanziert. Hinzu kommt, dass naturbedingt 2 Frauen nicht zusammen Kinder bekommen können (außer durch Adoption), so dass auch der Grund entfällt, weshalb der Partner dem anderen den Wunsch nach Schwangerschaft und dann die Betreuung des Kindes finanzieren und ermöglichen sollte. Lange Rede: Die Wahrscheinlichkeit, dass Lesben ihr Leben auf Kinder und eine bessere work-life-balance ausrichten, ist deutlich geringer als bei Nichtlesben, so dass Lesben deutlich seltener die eigenverantwortliche Entscheidung treffen (oder treffen können, weil der Partner sie aussortieren würde), ein Leben auf eine Fremdfinanzierung auszurichten. Lesben haben somit genauso wie Männer, faktisch nicht wie Heterofrauen die Möglichkeiten, sich auch für einen bequemeren Weg entscheiden zu können. Der wesentliche Hauptgrund für den Gender-Pay-Gap, dass Frauen eigenverantwortlich sich gegen eine Erwerbstätigkeit, für ein berufliches Aussetzen oder eine Teilzeitarbeit entscheidet, haben Lesben ähnlich wenig wie Männer, so dass der Hauptgrund für den Gender-Page-Gap bei Lesben entfällt.

      5. Wie Adrian schon sagt bzw. andeutet, sind Lesben tendenziell wohl auch eher bereit, nicht nur Frauenberufe zu wählen (Vielleicht ist das auch ein Vorurteil, aber mir kommt es jedenfalls so vor, dass nicht wenige Lesben recht männlich sind). Und gerade in den Nichtfrauenberufe haben Lesben noch weniger Konkurrenz, befördert zu werden. Denn auch in diesen Berufen wollen die Firmen möglichst feministisch vorbildlich sein, um nicht in das Visier der Feministinnen-Nazis zu geraten und öffentlich an den Pranger gestellt zu werden. Da aber in Nichtfrauenberufen noch weniger Frauen vorhanden sind, müssen quasi alle, die nur irgendwie als Frau erkennbar sind, befördert und in die Positionen gehoben werden.

  1. „…wie die Reaktionen auf ein lesbisches Coming Out sind.“

    Wenn sie hübsch ist, wird sie mit Kommentaren wie „Was für eine Verschwendung“ rechnen müssen.

    Für die ambitionierte Feministin ist das aber ja bereits die Hölle auf Erden.

    Wers nicht glaubt: Samenbanken zwingen Frauen, einen Pakt mit dem Teufel einzugehen, statt ihnen eine freie Wahl (vermutlich Spermien von Frauen?) einzuräumen.

    Rather than exercising free choice, customers of sperm donations, mostly unmarried women, shop for masculinized sperm, and in doing so they are forced to make a patriarchal bargain.

    Übersetzt: Statt frei zu wählen, kaufen Frauen lieber freiwillig Spermien von Männern, die sehr männlich wirken und sind so dazu gezwungen… was auch immer.

    Wie es beim letzten Rantzerker heißt: Academic Feminism is nothing but Tumblr Feminism with jargon.

  2. Es könnte auch daran liegen, dass sie seltener Kinder haben und selbst dann geht in einer lesbischen Beziehung nur eine Frau in den Mutteschutz inkl. Betreuungsarbeit, die andere hat diese frauentypische Ausfallzeit dann trotzdem nicht 😉

  3. Man muss auch immer bedenken, der inzwischen abgeschaffte Paragraph gegen Homosexualität wurde auch „Schwulenparagraph“ genannt … und das nicht von ungefähr, es ging in dem Gesetz NUR um Männer!
    In der DDR wurden zwar auch Frauen/Lesben benannt. Mir ist aber soweit nicht bekannt, ob da welche verurteilt wurden… weiss da jemand was?
    https://de.wikipedia.org/wiki/§_175

    • In Österreich wurden theoretisch beide Geschlechter verfolgt. Allerdings lag die Verfolgungsrate, meiner Erinnerung nach, unter 3%. Die Zahl hab ich jetzt spontan nicht mehr gefunden, hier wird aber auch auf die niedrige (bis inexsistente) Verfolgungsrate hingewiesen: http://glbt-news.israel-live.de/europa/oesterreich.htm.
      Die erwähnten „anderen Delikte“ unter die Lesben subsumiert wurden, betreffen dann wohl nicht nur Lesben sondern auch „promiske“ Frauen. In NS-Deutschland zumindest fielen diese, unabhängig von Geschlechterkonstellation, unter den Begriff „sexuell Verwahrlost“, vgl. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sexuelle_Verwahrlosung.

    • @Geisterkarle:

      Ich habe mal eine alte Reportage über lesbisches Leben in den 50er und 60er Jahren und die Entwicklung der community gesehen und dort wurden diese Frauen ganz selbstverständlich als „schwule Frauen“ bezeichnet.
      Es wäre also möglich, dass sich die Bezeichnung „schwul“ auf beide Geschlechter bezieht.

      • @Miria: am Ende des verlinkten Wikipedia-Artikels zum §175 StGB sind die unterschiedlichen Wortlaute zitiert. Da wird ausschließlich von sexuellen Kontakten zwischen Männern geredet.

  4. Da gab es doch was wegen dem Denkmal für die Verfolgung Homosexueller im Nationalsozialismus.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Denkmal_f%C3%BCr_die_im_Nationalsozialismus_verfolgten_Homosexuellen#Wettbewerb

    Das zeigte zwei sich küssende Männer. Da wurden die Lesben sauer, weil sie nicht genauso berücksichtigt wurden, obwohl sie nicht im gleichen Maße verfolgt wurden.

    http://lernen-aus-der-geschichte.de/Lernen-und-Lehren/content/7809/2010-03-08-Anmerkungen-zur-Verfolgung-von-lesbischen-Frauen-im

    Auch Lesben haben eben den Frauenbonus

    • „Auch Lesben haben eben den Frauenbonus“

      Aber nur unter den Eliten. Vielleicht ist meine Bubble zu eingeschränkt, aber ich habe zumindest das Gefül, dass Schwule im allgemeinen Bewusstsen mittlerweile sympathischer rüberkommen als Lesben. Auch unter heterosexuellen Männern.

      Es ist zumindest schon eine Weile her, dass mich heterosexuelle Männer ernsthaft „diskriminiert“ haben. Wobei ich sagen muss, dass das viel damit zu tun hat, wie man ihnen gegenüber auftritt. Wenn man die Jammer-Tunte spielt, die ach so furchtbar unterdrückt sei, kannste es natürlich vergessen.

      • „aber ich habe zumindest das Gefül, dass Schwule im allgemeinen Bewusstsen mittlerweile sympathischer rüberkommen als Lesben. Auch unter heterosexuellen Männern.“

        Ist auch meine Erfahrung. Männer warnen einander richtiggehend davor, in Gegenwart dieser oder jener Frau bloß nichts politisch Unkorrektes zu sagen – weil Lesbe halt.

      • „Vielleicht ist meine Bubble zu eingeschränkt, aber ich habe zumindest das Gefül, dass Schwule im allgemeinen Bewusstsen mittlerweile sympathischer rüberkommen als Lesben. Auch unter heterosexuellen Männern.“

        Same here. Hatten letztens unter Kollegen eine Debatte Schwule vs. Lesben. Einhelliges Fazit: Schwule sind entspannter im Umgang mit ihrer Sexualität. Nennen sich zum Beispiel gegenseitig Schwuchtel/Schwutte ect. oder lachen mal darüber. Lesben wurden da als verhärmt und verbiestert beschrieben. DIe können nicht über sich lachen.

        Stichprobe: mehrere Männer und Frauen.

        • sag ich doch immer.
          Ich kann Adrians Aussage nur bestätigen. In meiner speziellen reallive-Blase habe ich zwar auch mit den Heteros keine Probleme, aber die Schwulen mit denen ich zu tun habe sind durchweg absolut angenehme entspannte Mitmenschen. ja und die Akzeptanz scheint tatsächlich zu wachsen, Ausnahme sind vielleicht die vielzitierten bildungsfernen Schichten und das rechte Milieu.
          Viele „Normale Heteromänner“ kommen mir dagegen oft ziemlich verkrampft vor, irgendwie wie auch von den Erwartungen den Frauen bzw. dem Männerbild genügen zu müssen Getriebene.

          • Ein gutes Indiz dafür, dass homosexuelle voll in die Gesellschaft integriert sind, ist das man sie in allen politischen Parteien findet. Sogar angebliche „Nazi-Parteien“ wie die AfD haben offen homosexuelle in ihren Reihen. Man kann mal kurz darüber nachdenken, wenn man wieder rumweint wie homophob doch alle sind.

      • Na klar, aber die Hemmungen einen schwulen Mann Gewalt anzutun sind, so meine Vermutung, deutlich geringer wie das bei Frauen und eben auch lesbischen Frauen der Fall ist.

        Das Schwule beliebter sind würde ich auch so sehen. Man sagt ihnen ja nach das sie guten Geschmack haben, gut aussehen, auf ihren Körper achten und oft auch witzig sind und besser tanzen können wie ihre Heterokollegen. Mit Lesben (Nicht die Porno-Lesben) werden hingegen meist blaue Haare, ungepflegtes Äußeres (im Vgl. zu Heterofrauen) und nicht unbedingt Humor assoziert. So das Klischee. Das es immer so ist, ist hingegen anzuzweifen.

  5. „Ist Ihnen aus den letzten 20 Jahren ein Fall bekannt, in dem eine bekennende Lesbierin ihrer sexuellen Orientierung wegen in der Öffentlichkeit ernstlich desavouiert, denunziert, beschädigt, missachtet oder zurückgesetzt wurde?“

    Ellen DeGeneres fällt mir ein. 1996. Das war aber nur kurzzeitig. Sie wurde recht schnell wieder akzeptiert.

  6. Ich bezweifele die Aussagekraft der Studien. Als Lesbe gilt doch nur die Frau, die sich dazu bekennt, soll heissen, die sich „geoutet“ hat. Alle anderen gelten als hetero. Deshalb ist es möglicherweise keine zufällige und repräsentative Stichprobe.
    Es ist doch naheliegend, dass Frauen, die sich als homosexuell outen;
    – einen sozialen Status haben, der ihnen erlaubt, selbstsicher aufzutreten
    Oder anders formuliert: Je höher der soziale Status, desto eher wird sich eine homosexuelle Frau entschliessen, ihre homosexuelle Orientierung nicht länger geheim zu halten und umgekehrt.
    Es wäre mal interessant zu wissen, wie die Daten erhoben wurden.

  7. Lesbische Frauen sind enorm privilegiert gegenüber schwulen Männern wenn es darum geht, Kinder zu haben.
    Es ist sehr einfach für Lesben einen Samenspender zu finden. Entweder sie suchen sich einen Mann der dämlich genug ist um als Spender in Aktion zu treten, oder sie wenden sich an eine Samenbank, gibt wohl genug bekloppte Kerle die ihr Sperma für ein paar lächerliche Euros dort spenden , sonst gäbe es ja diese Samenbanken ja gar nicht. Lassen sich schwängern und fertig ist die Familienplanung.

    Versuche mal als schwules Männerpaar eine Frau zu finden die dir ein Kind spendet – praktisch unmöglich! Und eine Säuglingsbank zu finden dürfte sich als recht schwierig erweisen.

    Leihmutterschaft ist in Deutschland illegal und selbst wenn das legal wäre, müsste das schwule Männerpaar eine Menge Geld auf den Tisch legen um an ein Baby zu kommen. Für lesbische Pärchen ist das ganze praktisch kostenlos, sie brauchen keine Leihmutter sondern nur einen Samenspender.

    Wenn es dann mit der Schwangerschaft geklappt hat, egal ob über einen direkten Spender oder eine Samenbank, ist Frau durch das MuSchG (Mutterschutzgesetz) erst einmal gut abgesichert.

    Damit aber nicht genug mit den Privilegien der Lesben. Bei Bedarf – und wer hat den nicht, kann der edle Spermaspender noch auf Unterhalt verklagt werden.

    Wer glaubt als privater Samenspender mit einem von den Lesben unterschriebenen Unterhaltsverzichtserklärung sich abgesichert zu haben, der irrt sich gewaltig, das Recht auf Unterhalt kann mit keinem Vertrag außer Kraft gesetzt werden. Da kann die Unterschrift auf der Verzichtserklärung in Schönschrift glänzen, die Erklärung ist rechtlich völlig irrelevant.

    Auch der Spender in diesen, als soooo anonym beworbenen Samenbanken kann zu Unterhaltszahlungen herangezogen werden. Da ist gar nichts anonym.
    Es gibt in Deutschland auch kein Gesetz was Samenspender von Unterhaltszahlungen rechtlich ausschließt, wie etwa die Niederländer ein solches Gesetz haben.

    Ihr seht, lesbische Frauen genießen enorme Privilegien in solchen Dingen, da können schwule Männer nicht mal von träumen.

    • Du hast mit deinen Ausführungen recht. Allerdings würde ich noch ergänzen, dass diese Privilegien nunmal biologischer Natur sind. Samenspenden ist halt weniger aufwendig als Leihmutter sein und einen Becher mit Sperma zu füllen vermutlich auch kein vergleichbarer Einschnitt im Leben wie 9 Monate Schwangerschaft mit anschließender Geburt. Da entsteht eben bei der Schwangeren eine Bindung zum Kind die anders ist als beim Samenspenden.

      Beim Unterhalt ist die Argumentation – die man freilich nicht teilen muss -, dass es eben ein Anspruch des Kindes ist seinen Vater zu kennen und Unterhaltsleistungen zu bekommen. Dies soll von der Mutter nicht unterbunden werden dürfen. (Spätestens mit der Volljährigkeit des Kindes wird ihre Meinung dazu auch irrelevant). Das stärkt die Rechte leiblicher Vaterschaft auf der einen Seite, hat aber natürlich die hier benannten Nachteile für Menschen die anonyme Samenspende betreiben wollen.

      • Sicher ist eine Schwangerschaft etwas völlig anders als wie eine Samenspende die in 20 Sekunden erledigt ist. Die (ungewollten) Folgen davon können aber den Spender deutlich länger als 9 Monate treffen. Auch ist zu bedenken, die Schwangerschaft ist von der Frau ja gewollt während Unterhaltszahlungen wohl in den seltensten Fällen das Ziel des Spenders ist.

        Ich habe ja auch nichts dagegen das Frau durch einen Spender oder Samenbank zum Babyglück kommen kann. Was mich stört ist das der Spender für eine unbedachte Handlung praktisch bestraft wird. Warum wird der spendende Mann für den Unterhalt des Kindes verantwortlich gemacht das er gar nicht für sich wollte?

        Die Frau ist es die ein Kind will, und wenn sie auf diesen Weg z.B. über eine Samenbank zum Baby kommt, dann hat sie auch die volle Verantwortung für das Kind zu übernehmen – dazu gehört auch das sie für das Kind alleine aufkommen muss.

        Im Gegenzug kann der Samenspender auch keine Rechte z.B. ein Umgangsrecht mit dem Kind geltend machen. Warum darf dann die Frau ihre Pflichten zum Teil auf den Samenspender abwälzen?

        Die Niederländer haben ein Gesetz das den Spendern in Samenbanken rechtlich vor Unterhaltsleistungen schützt. Das brauchen wir in Deutschland auch.

        • Das Argument ist, dass die Eltern dem Kind in dieser Konstellation das „Recht auf Kenntnisse der Abstammung“ nehmen. Der Konflikt entscheidet sich dabei an der Frage wie wichtig man leibliche im Vergleich zur sozialen Elternschaft gewichtet.

          Viele Kinder werden sich nicht für ihren leiblichen Vater interessieren und froh sein, dass eine Samenspender ihre Existenz ermöglicht hat. Einige haben jedoch (durchaus auch gegen den Willen der Mutter und des sozialen Vaters) darauf geklagt ihren Vater benannt zu bekommen. Der Satz „wenn die Frau sich für da Kind entscheidet muss sie auch die Verantwotung allein tragen“ heißt aus der Perspektive des Kindes „deine Mutter hat beschlossen, dass du deinen leiblichen Vater nicht zu kennen hast und wir finanziell auf uns gestellt sind bis du selbst arbeiten kannst bzw. dein Vater hat dich eben nicht als sein Kind gewollt“.

          Wenn Samenspender Unterhalt zahlen müssen, dann werden sich natürlich kaum noch Spender finden und somit diese Möglichkeit des Kinderkriegens de facto bekämpft. In Deutschland ist diese Konsequenz, angesicht der auch sonst konservativ geprägten Gesetzgebung in diesem Bereich, vermutlich beabsichtigt.

  8. Wo wir gerade bei Lesben sind.
    Ist euch schon mal aufgefallen das beim Thema „Häusliche Gewalt“ immer gerne hervorgehoben wird, das lesbische Frauen Opfer häuslicher Gewalt werden können – aber so gut wie nie darauf eingegangen wird wer eigentlich der Täter bei lesbischen Frauen ist?

    Männer können es ja kaum sein. Da die wenigsten lesbischen Frauen Männer heiraten oder mit Männern zusammen leben, sondern wenn sie nicht alleine leben sich mit einer anderen Frau eine Wohnung teilen – dürften hauptsächlich nur Frauen als Täterin in Erscheinung treten.

    Aber darüber wird sich auf den einschlägigen Webseiten aus geschwiegen. Das ist ein richtiges Tabu, das geht quer durch die ganze Republik.
    Egal auf welchem Städteportal das Thema Häusliche Gewalt behandelt wird, und alle Städte behandeln dieses Thema, grundsätzlich werden lesbische Frauen zwar als Opfer benannt, aber nie als Täterin.

    Täter sind immer Männer, selbst bei lesbischen Beziehungen scheint es da irgendwo einen imaginären Mann aus einem Paralleluniversum zu geben der da der Böse ist. Lesbische Täterinnen scheint es nicht zu geben, nur lesbische Opfer.

    • Ergänzend:

      The CDC’s 2010 National Intimate Partner and Sexual Violence Survey, released again in 2013 with new analysis, reports in its first-ever study focusing on victimization by sexual orientation that the lifetime prevalence of rape, physical violence, or stalking by an intimate partner was 43.8 percent for lesbians, 61.1 percent for bisexual women, and 35 percent for heterosexual women, while it was 26 percent for gay men, 37.3 percent for bisexual men, and 29 percent for heterosexual men (this study did not include gender identity or expression).

    • Und wenn dann auch mal Männer als Opfer häuslicher Gewalt genannt werden, wird noch behauptet, dass die Täter meist auch Männer sind.

      Was dann als Argument gegen die Hilfe männlicher Opfer angesehen werden soll.

      • So nach dem typischen Motto, das wenn Männer etwas gegen häusliche Gewalt gegen Männer unternehmen wollen, müssen sie sich selbst ändern – toxische Männlichkeit usw.

  9. Ich kenne eine Frau, die mit einer anderen Frau zusammenlebte, aber trotzdem Probleme damit hatte, sich selbst als lesbisch oder bi zu bezeichnen.
    Hatte etwas damit zu tun, dass sie nicht in eine bestimmte Schiene gesteckt werden wollte; auch hat sie sich nicht die Haare kurz geschnitten, damit nicht jeder denkt: „Naklar, typisch Lesbe!“ oder.

    Als Hetera hat man solche Probleme – „Liefere ich Klischees Nahrung?“ – wohl auch, aber weniger.
    Andrerseits, so richtig übel war das trotzdem nicht.

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