Strategien zur besseren Wahrnehmung von Problemen von Jungen und Männern (Gastartikel)

Dies ist ein Gastartikel von Mark Smith

Strategien, damit Problemlagen und Benachteiligungen von Jungen und Männern vermehrt in Politik und Medien wahrgenommen werden und somit gesellschaftliche Akzeptanz finden!

Es herrscht offenbar vielfach eine Kluft zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung, wenn es um die Problemlagen und Benachteiligungen von Jungen und Männern geht. Dieser Artikel geht der Frage nach, mit welchen Strategien diese Kluft ein Stück weit geschlossen werden könnte.

Kluft zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung

Vor zwei, drei Wochen gab es auch in der Schweiz einen sogenannten Schweizer-Aufschrei, der also Sexismus und sexuelle Belästigung etc. von Männern gegenüber Frauen thematisierte. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Schweizer Medien zahlreich über diesen Hashtag – meist wohlwollend und positiv –  informierten bzw. das Anliegen diskutierten. Das heisst, wenn Frauen in den Social Media einen „Aufschrei“ über Sexismus lancieren, wird dieser von den etablierten Mainstream-Medien quasi kritiklos und wohlwollend rezipiert. Anders sah die Sache bei den Online-Medien und ihren Kommentarspalten aus: Bei etlichen Online-Medien wurde der Aufschrei – von zahlreichen Männern, aber auch Frauen –  aus unterschiedlichsten Gründen kritisiert (vielfach, weil Frauen nur als Opfer und Männer nur als Täter dargestellt wurden). Das heisst: zwischen den Medien und ihren Rezipienten gab es eine grosse Kluft (Hiatus). Das heisst zusätzlich: Die etablierten Medien sind vermutlich nicht repräsentativ für die öffentliche Meinung, sondern höchstens für die veröffentlichte Meinung. Das heisst ebenfalls: Es ist anzunehmen, dass viele Männer, aber teilweise auch Frauen, für Benachteiligungen von Männern ein offenes Ohr haben.

Mit welchen Strategien kann diese Kluft geschlossen werden?

Vor diesem Hintergrund habe ich mich gefragt, was man machen könnte, damit die Problemlagen und Benachteiligungen von Jungen und Männern in Politik und Medien vermehrt wahrgenommen werden und schlussendlich breite(re) Akzeptanz finden und schlussendlich auch Massnahmen dagegen ergriffen werden. Wie ich auf Genderama erst kürzlich gelesen habe, gab es offenbar bereits eine Diskussion darüber, wie man die Leute zu mehr als „nur“ zum Bloggen und Kommentieren motivieren könnte – Arne Hoffmann schreibt diesbezüglich auf Genderama:

„Versuche, die Leute zu mehr als zum Bloggen und Kommentieren zu motivieren, wurden als Angriff auf Blogger missverstanden und führte zu regelrechten Wutanfällen. Andererseits entstehen durch den Männerkongress und die Interessensgemeinschaft Jungen, Männer und Väter derzeit genau solche Bewegungen, die über das Internet hinausgehen und den direkten Kontakt mit der Politik suchen – wenn auch deren Hauptlast wieder von einigen wenigen Einzelnen getragen wird und anders als etwa in Großbritannien hierzulande keine wirklich öffentlichkeitswirksamen Aktionen stattfinden. Es ist so, wie es ist, und mehr kann man derzeit meiner Einschätzung nach nicht erreichen. Gleichberechtigung für Männer zu erreichen ist offenbar ein sehr zäher Prozess.“

Diese Diskussion, wie kann man die Leute vermehrt zu weiteren Aktivitäten motivieren als „nur“ zum Bloggen und Kommentieren, wurde somit bereits geführt, und es macht insofern keinen Sinn, diese Diskussion zu wiederholen. Meine Intention war von Anfang an auch nicht auf diesen Aspekt (wie motiviere ich die Leute) gerichtet, sondern, welche Strategien könnten erfolgreich sein, damit eben Problemlagen und Benachteiligungen von Jungen und Männern vermehrt in der Gesellschaft wahrgenommen werden, damit gesellschaftlich bzw. gesellschaftspolitisch mit entsprechenden Massnahmen darauf reagiert wird.

In diesem ersten Teil (ev. gibt es auch noch einen zweiten Teil) werde ich nachfolgend ein paar Strategien vorstellen, die m.E. notwendig und zwingend sind, es fehlen jedoch auch noch Strategien, wie man z.B. mit staatlichen Institutionen/Organisationen oder zivilgesellschaftlichen Institutionen/Organisationen etc. umgeht (Parteien, Gewerkschaften, Verbände, Vereine, NGO etc.).

Interessant für eine Diskussion wäre für mich demzufolge: welche Strategien findet ihr sinnvoll, welche überhaupt nicht, was für Strategien fallen Euch sonst noch ein?

(1) Mitwirkung in Organisationen bzw. Institutionen, die sich für Problemlagen und Benachteiligungen von Jungen und Männern einsetzen:

  • Eintritt in Organisationen bzw. Institutionen, die sich für Problemlagen und Benachteiligungen von Jungen und Männern engagieren;
  • aktiv mitarbeiten in Organisationen bzw. Institutionen, die sich für Jungen und Männern engagieren;
  • finanzielle Unterstützung (Spenden) für Organisationen bzw. Institutionen, die sich für Problemlagen und Benachteiligungen von Jungen und Männern einsetzen;
  • Öffentlichkeitsarbeit (Werbung) machen für solche Organisationen bzw. Institutionen bei Verwandten, Bekannten, Freunden, Kollegen, Parteien, NGO’s, staatlichen Institutionen, auf Social Media Kanälen (Facebook, Twitter, Blogs, Verlinkungen etc.).

(2) Medien:

Ausgangslage:

  • Der feministische Diskurs ist sogenannt hegemonial in den (Leit-)Medien (Radio, TV. Print, Online).
  • Es herrscht somit vielfach ein verzerrtes Bild in den Medien über Benachteiligungen und Problemlagen von Jungen und Männern.
  • Wer sich für Problemlagen und Benachteiligungen von Jungen und Männern einsetzt, wird vielfach diskreditiert, diffamiert, als Feind (Erzeugung von Feindbilder) betrachtet, ausgegrenzt, marginalisiert, stigmatisiert etc.
  • Es gibt nur sehr wenige Journalisten, die es wagen, sich für Benachteiligungen und Problemlagen von Männern einzusetzen.

Mir selbst kommen im deutschen Raum so spontan nur gerade folgende Personen in den Sinn, die es regelmässig auch in die Leitmedien schaffen:

  • Thomas Fischer
  • Birgit Kelle
  • Harald Martenstein
  • Don Alfonso

 Strategien:

  • Hier könnte es sinnvoll sein, dass man diese Personen, die es schaffen, regelmässig in den Leitmedien zu publizieren, immer wieder mal ermuntert, Ihnen Mut zuspricht, sie bestätigt, dass sie auch mitbekommen, dass man ihre Medienarbeit für wichtig und wertvoll findet.
  • Es ist m.E. wichtig, dass man die Medien, die vielfach ein verzerrtes Bild zeichnen, immer wieder darauf aufmerksam macht und kritisiert. Das heisst, dass man einzelne Artikel oder eine Serie von Artikeln, Sendungen, Beiträge etc. immer wieder mal analysiert und auf Lücken, Fehlstellen, Widersprüche, Fehler, tendenziöse Berichterstattung, Unausgewogenheit, Moralisierung, Emotionalisierung, Skandalisierung, Einseitigkeiten, fehlende Ausgewogenheit, Empörungsbewirtschaftung, Bauchstalinismus, Feindbilder, Stereotypien, Diffamierungen, Diskreditierungen, Stigmatisierungen etc. abklopft und diese darlegt und online publiziert.
  • Dies kann auf Blogs geschehen, dies kann auf Kommentarspalten geschehen, man könnte jedoch auch direkt die Journalisten direkt und persönlich per E-Mail kontaktieren und sie auf die entsprechenden Stellungnahmen hinweisen oder direkt in der E-Mail gerade darauf hinweisen, was man gut findet und was nicht.
  • Eine zusätzliche Möglichkeit wäre, dass man nicht nur den betreffenden Journalisten kontaktiert, sondern ev. auch die gesamte Redaktion oder die Chefredaktoren, sodass es in der Hierarchie auch ein bisschen aufwärts geht.
  • Möglichkeit wäre natürlich auch, wenn man eine Programmbeschwerde (Aufsichtsbeschwerde) einreicht, wenn gewisse Sendungen beim Hörfunk oder TV vollständig jenseits von Gut und Böse sind.
  • Sinnvoll könnte auch sein, dass man bei den etablierten Medien anfragt, ob man ev. mal einen Gastbeitrag einbringen oder sogar regelmässig einen Gastbeitrag publizieren dürfte.
  • Das Gleiche gilt für weniger etablierte Medien wie z.B. Telepolis, Novo Argumente, Cicero etc.

Wichtig scheint mir dabei, dass man quasi immer auf zwei Ebenen operiert:

  • Auf der thematischen Sachebene (z.B. Gender-Pay-Gap) sowie
  • auf einer Metaebene, die quasi an die Medienqualität des Mediums oder des Journalisten appelliert (fehlende Kontextualisierung, fehlende Ausgewogenheit, fehlende Relevanz, fehlende Neutralität, fehlende Objektivität, fehlende Fakten, ungenügende Recherche, Kampagnenjournalismus, Emotionalisierung, Empörungsbewirtschaftung, Bauchstalinismus, Moralisierung, Diskreditierung, Stigmatisierung, Feindbilder etc.).
  • Die Thematisierung der Metaebene, also der Medienqualität, ist m.E. sehr wichtig: Die Medien bzw. Journalisten mögen es in der Regel nicht, wenn man ihnen Mängel hinsichtlich der Medienqualität vorwirft, weil hier kratzt man unter anderem auch an ihrem Berufsethos.

Die Artikel könnten m.E. wie folgt aufgebaut sein:

  • Leicht lesbar und verstehbar (gute Verständlichkeit, mit Bilder, Graphiken, Infokasten, Titel, Untertitel, Vorspann, Zwischentitel, Gliederung, Abschnitte): Verständlichkeit und Schwierigkeit auf das Zielpublikum zugeschnitten, aber eher weniger Fremdwörter oder Fachjargon, eher kleine Häppchen und nicht ellenlange Texte, und der Text sollte einen Küchenzuruf haben: also eine klare Botschaft (und nicht zwei), die mit höchstens zwei Sätzen auf den Punkt gebracht werden kann.
  • Verweise auf Kontext- und Hintergrundwissen: Also auf weiterführende Literatur (wissenschaftliche Studien, Bücher, Artikel, Sendungen, Institutionen, Personen, Blogs, Infoseiten etc.)
  • Wenn möglich keine Polemik, keine direkten Angriffe bzw. Wertungen auf die Person, eher Fragen stellen, sachlich argumentieren, wenn Moralisierung und Emotionalisierung, dann eher in fragender Form, also kein Kampagenjournalismus, sondern Argumentation und Fakten: eine klare Meinung kann selbstverständlich auch vertreten werden. Keine Feindbilder aufbauen: hier die Guten und dort die bösen Feministinnen, sondern sagen, dass man die Interesse aller vertritt, nicht nur die der Frauen oder Männer oder Kinder: also Menschenrechte und Benachteiligungen aller Menschen ist das eigentlich Ziel. Jedoch darauf hinweisen, dass es eine verzerrte Debatte gibt: Probleme und Benachteiligungen von Jungen und Männern würden nicht angemessen in Medien und Politik bearbeitet und wahrgenommen, weil vielfach „nur“ die Problemlagen und Benachteiligungen von Frauen und Mädchen thematisiert würden. Ziel wäre also, ein realitätsgerechtes Bild zu zeichnen.
  • Selbstverständlich kann man sich fragen, ob es nicht besser wäre, wenn man quasi mit Emotionalisierung, Skandalisierung und Moralisierung arbeiten würde, also quasi Empörungs- oder Kampagnenjournalismus betreiben sollte, wie es eben z.B. die Aufschrei-Kampagne machte. Ich bin der Auffassung, dass dies die falsche Strategie ist, weil solche Menschen, die sich quasi mittels Emotionalisierung, Moralisierung und Skandalisierung einfangen lassen, lassen sich am nächsten Tag ev. auch wieder für etwas anderes einfangen, was dem widerspricht, was noch am Vortag für sinnvoll gehalten wurde. Aber eine Möglichkeit wäre, wenn man darauf aufmerksam macht, dass man sich eben abgrenzt von solchen Kampagnen wie der Aufschrei etc. und dies auch erklärt: wieso, weshalb warum.

 

36 Gedanken zu “Strategien zur besseren Wahrnehmung von Problemen von Jungen und Männern (Gastartikel)

  1. Selbstverständlich kann man sich fragen, ob es nicht besser wäre, wenn man quasi mit Emotionalisierung, Skandalisierung und Moralisierung arbeiten würde

    Bei meinen zahlreichen Mails an Redaktionen ist mir aufgefallen, dass die sich immer wieder auf einige wenige Maskulisten- bzw. Männerrechter-basher berufen. Die einzige Redaktion die bisher ausschliesslich positiv reagierte, ist die von Monalisa, die mittlerweile öfter Beiträge zum Thema Männerrechte zeigt.

    – Ich frage mich ob man nicht Seiten einrichten sollte, die die Tricks, Hoaxes, Strawmens und Lügen dieser Leute klar und nachvollziehbar darstellen?

    – Ausserdem sollte man sich mit denjenigen Medien verbünden die schon zum Teil das Thema (Männerrechte – Schulprobleme etc.) angerissen haben mit positivem Feedback.

    • “ Ich frage mich ob man nicht Seiten einrichten sollte, die die Tricks, Hoaxes, Strawmens und Lügen dieser Leute klar und nachvollziehbar darstellen? “

      maninthemiddle hat hier bereits eine echte Sysiphosarbeit geleistet. Auch crumar – der leider immer noch keinen eigenen blog betreibt – deckt immer wieder statistikfehler auf.

  2. Wer glaubt diesen Kulturkampf mit sachlicher Argumentation zu gewinnen ist bestenfalls naiv. Fakten sind der zweite Schritt. Der erste Schritt ist es Aufmerksamkeit zu generieren und den Gegner lächerlich zu machen.

      • Warum wollen Sie die Figur des „unterdrückten Mannes“ für diesen Zweck verwenden. Strategisch bietet sich doch gerade der Typus eines Donald Trumps an. Laut, selbstbewusst und dominant. Quasi der Albtraum eines jeden Feministen, aber eine Naturgewalt, welche man nicht mit safe spaces stoppen kann. Der Schlüssel zum Erfolg ist nicht in einer trockenen wissenschaftlichen Debatte den Gegner zu widerlegen, die Kunst ist es die jungen Männer auf seine Seite zu ziehen. Dies schafft man durch 2 Dinge: 1. Der „Kampf“ gegen den Feminimus muss Spaß machen, sonst wird Demoralisierung folgen. Leute wie Milo zeigen wie das funktioniert. (Wenn ich mich recht entsinne wurde dies auch in einen Buch namens „Rules for radicals“ behandelt)
        2. „Kampf“ gegen das Establishment. Ich glaube es gibt kaum etwas, was junge Männer mehr verachten als dieses Ungeheur. Verstärkt sich natürlich noch dadurch, dass es voll von jämmerlichen Schwächlingen ist.
        Sind einmal die jungen Männer gewonnen, kommen die jungen Frauen von selbst. Und auf einmal hat das feministische Establishment seine Zukunft verloren.

    • @Henrik

      „Wer glaubt diesen Kulturkampf mit sachlicher Argumentation zu gewinnen ist bestenfalls naiv.“

      Ja, da ist was dran. Ich frage mich seit längerem, ob die Situation nicht wie im Krieg ist. Die Bomben des Gegners kann man da auch nicht rational wegdiskutieren oder abwehren, indem man sich über mangelnde Zivilität beklagt.

      Ich würde vorschlagen, sich erst mal in die Literatur einzulesen, die Prof. Mausfeld in seinem ersten Vortrag nennt:

      https://theintercept.com/document/2014/02/24/art-deception-training-new-generation-online-covert-operations/

      https://theintercept.com/2014/02/24/jtrig-manipulation/

      Billliger ist es vermutlich nicht zu haben.

    • Dr. Mausfeld in seinem Vortrag „Warum Scheigen die Lämmer?“

      kognitive Techniken des Meinungsmanagements
      – wichtiger als die affektive Steuerung sind natürlich Meinungen => Meinungen sind stabiler als Affekte,

      also hat man Techniken entwickelt, wie man Meinungen in geeigneter Weise Steuern kann

      – deklariere Fakten als Meinungen (z.B. Männerrechtler sind der Meinung das häusliche Gewalt nahezu gleichverteilt ist)

      – fragmentiere die Darstellung eigentlich zusammenhängender Fakten dergestalt, dass der Sinnzusammenhang (z.B. geschichtliche Kontinuität) verlorengeht (Frauen durften bis vor XXX nicht wählen, deswegen sind Frauen heute diskriminiert)

      – dekontextualisiere Fakten: dadurch werden Fakten aus dem Zusammenhang gerissen, der allein ihr Verständnis erlaubt und werden zu isolierten „Einzelfällen“ ohne moralische und politische Implikationen (Frauen sind in 3. Welt Länder unterdrückt, deswegen müssen in 1. Welt Länder die Gesellschaften feministisch umgestaltet werden)

      – rekontextualisiere Fakten: dadurch werden Fakten in einen fremden Sinnzusammenhang eingebettet, der sie als etwas anderes erscheinen lässt, als das, was sie tatsächlich sind, so dass z.B. Folter und schwere Menschenrechtsverletzungen ihre natürliche Empörungsfunktion verlieren (Genitalverstümmelung bei Mädchen ist viel schlimmer, deswegen darf man das bei Jungen ruhig weiter ohne deren Zustimmung machen (weil irgendwer muss ja beschnitten werden))

      => Meinungsmanagement „Psychologik“ sozialer Urteilsbildung
      – eine ganze Reihe von psychologischen Studien zeigen:
      je öfter eine Aussage wiederholt wird, umso höher ist der gefühlte Wahrheitsgehalt, selbst dann, wenn sie vorher vom Experimentator als falsch deklariert wurde!

      Beispiele: „die reformunfähigen und -unwilligen Griechen“ bis hin in Zusammenhang mit der Krim die Bezeichnung „Annexion“
      (oder der Gender Pay Gap, der Gender Pay Gap, der Gender Pay Gap, der Gender Pay Gap, der Gender Pay Gap, der Gender Pay Gap)

      -je weniger wir uns in einem Bereich auskennen, um so stärker neigen wir dazu, alle angetroffenen Meinungen als gleichberechtigt anzusehen (Wahrheit liege irgendwo in der Mitte, wir meiden das als „extrem“ Bewertete => ganz wichtige Technik im politischen Geschäft, das zulässige, verantwortbare Spektrum zu definieren)(Genderwissenschaftler haben herausgefunden…)

      Klicke, um auf 150715-zusammenfassung-warum-schweigen-die-laemmer-1_.pdf zuzugreifen

      • eine ganze Reihe von psychologischen Studien zeigen:
        je öfter eine Aussage wiederholt wird, umso höher ist der gefühlte Wahrheitsgehalt, selbst dann, wenn sie vorher vom Experimentator als falsch deklariert wurde!

        Genau das, … wie die Schimpansen … und ich dachte immer wir wären zivilisiert …

      • und das lustige daran: wir sind ja selbst Teil dieses Experiments ….. und die moderne Wissenschaft lässt uns im Regen stehen … so wie auch die Rechtsprechung und Gesetzgebung …. Milgram last grüßen …. aber irgend eine Art von „künstlicher Intelligenz“ scheint das Kollektiv „Mensch“ doch zu besitzen oder ist es bloß Zufall dass wir das Atomzeitalter bisher überlebt haben? Bonzo will alle Bananen für sich allein sonst Bonzo wird sehr wütend … Bonzo wird alle in ihre Atome zerlegen ….

  3. Ich stimme zu, dass man nicht mit Polemik und Emotionalisierung, sondern sachlich arbeiten sollte.
    Einmal, weil man sich nicht auf das Niveau der Gegenseite herablassen sollte, aber noch viel bedeutender aus dem strategischen Grund, dass der Sache der Männerrechte die Grundlage für so etwas fehlt. Will sagen: Der Gender Empathy Gap hält zuviele Leute davon ab, sich für das Leid von Männern zu erwärmen.
    Der Feminismus kann mit so etwas arbeiten, weil da sofort der alte Grundsatz, dass die armen Frauen zu schützen sind greift. – Die erste Reaktion auf das Leid eines Mannes ist eher Spott über seine (unmännliche) Schwäche. Daher wäre da emotional vermutlich wenig zu holen.

    Das ist ein enormer Nachteil, aber er lässt sich wohl nicht umgehen.

    • „Einmal, weil man sich nicht auf das Niveau der Gegenseite herablassen sollte“
      Es gibt keinen besseren Weg einen solchen Kampf zu verlieren. Sobald der Gegner etwas gegen einen selbst einsetzt, ist man moralisch gerechtfertigt dies gegen den Gegner einzusetzen. Abgesehen davon kann man Rethorik nicht komplett vernachlässigen und nur auf Logik setzen.

      • Dass man damit Nachteile in Kauf nimmt, sehe ich ein. Aber auch strategisch glaube ich, dass man damit hier nichts gewinnen kann: Die Männerrechtsbewegung kann auf keinen Hauch Entgegenkommen hoffen, da darf sie nicht noch die zusätzliche Angriffsfläche bieten, etwas zu tun, das lächerlich ist.

        Man müsste also etwas spektakuläres finden, das aber frei von jeder Albernheit ist und niemanden direkt angreift. Das ist natürlich schon mal von Anfang an ein ganzes Stück bissloser als das, was sich die Gegenseite erlauben kann.

        • Die Männerbewegung krankt an ihrer Weinerlichkeit. Als Mann bekommt man keine Sympathie, deshalb gibt es keine Defensive. Man muss offensiv agieren, provizieren und sich von der Gesellschaft nichts vorschreiben lassen. Es ist nicht leicht, aber die beste Strategie. Wenn erstmal kritische Masse erreicht ist, wird es auch einfach gesellschaftliche Diskussionen zu führen.

        • Ja, da ist was dran. Offensiv, aber nicht aggressiv, selbstbewusst, aber nicht chauvinistisch müsste so etwas rüberkommen, damit es nicht als unmännlich abgekanzelt wird.

  4. Ich erinnere mich an die Aktivitäten von Greenpeace insbesondere in den 80er Jahren. Mit sehr spektakulären und medial gut darstellbaren Aktionen ist es der Organisation gelungen, ein breites Bewusstsein für Umweltfragen zu wecken:
    Schauchbooteinsätze, das Besteigen von hohen Schornsteinen, Enthüllen von Großtransparenten an Sehenswürdigkeiten, Besetzung von Firmengelände und Ölförderplattformen, Blockade von Atommülltransporten, Zumauern von Eingängen u.a.
    Medial gut darstellbare Aktionen würden wahrscheinlich um ein Vielfaches mehr Wirkung haben als hunderte gut geschriebene Blogs.
    Leider traut sich von den Männerrechtlern bislang niemand, auch ich nicht!
    Mann könnte z.B. nackt demonstrieren 🙂

    • „Leider traut sich von den Männerrechtlern bislang niemand, auch ich nicht!“

      Vielleich fehlen da auch nur die Resourcen.

      „Mann könnte z.B. nackt demonstrieren“

      Das wäre – im Gegensatz zu demselben Verhalten bei Frauen – eine Straftat. Und ich frage mich auch, ob das wirklich die gewünschte Wirkung hätte.

      • „“…Das wäre – im Gegensatz zu demselben Verhalten bei Frauen – eine Straftat. Und ich frage mich auch, ob das wirklich die gewünschte Wirkung hätte…““

        Anstatt eines Schlampenmarsches könnten wir einen Mackermarsch organisieren. Goldkettchen nicht vergessen!

        Aber ernsthaft: Nach etwa 40 Jahren feministischer Propaganda auf allen Kanälen ist mittlerweile jede Empathie für spezifisch männliche Anliegen flöten gegangen. Das macht die Sache unheimlich schwer.
        Die zweite grosse Hürde, die es zu überwinden gilt, ist der ausgeprägte weibliche Narzissmus, der jedes geschlechtsspezifische Engagement, das nicht auf weibliche Problemlagen fokussiert, als narzisstische Kränkung auffasst und deshalb mit allen Mitteln bekämpft, selbst wenn die Interessen von Frauen gar nicht tangiert werden.

    • Auch hier da Problem, dass sich männerrechlichte Anliegen eher schlecht so eindrucksvoll visualisieren lassen, dass es Sympathien generiert. Aus dem Unterpunkt der Väterrechte kann man vielleicht was machen, aber ansonsten sähe ich da spontan wenig.

      Wie Elmar schon sagte, ist männliche Nacktheit in unserer Gesellschaft etwas völlig anderes, als weibliche Nacktheit, insofern könnte man da nicht einfach kopieren.

      Und der große Unterschied zu Greenpeace ist, dass die gut den Kontrast zu mächtigen und bedrohlich erscheinenden Feinden darstellen konnten. Kleines Schlauchboot gegen großes Walfangschiff… da liegt die David-und-Goliath-Assoziation nahe. Aufgrund des Archetyps der guten und schutzbedürftigen Frau fällt das für Männerrechtler komplett weg – wo die Feministinnen (egal, wie sexistisch oder rechtsstaatfeindlich sie im konkreten Fall auch sein mögen) der Feind sind, dürfen sie nicht so dargestellt werden, weil ihnen sonst doch gleich wieder die Sympathie zufliegt.

    • Ich finde die Idee sogar richtig gut. Man könnte die Aktion unter das Motto „Wir schämen uns nicht vor unserer Männlichkeit“ stellten, dann würde die Nackheit auch Sinn ergeben. Irgendeine Schnapsidee unsererer Politiker wird sich schon als Aufhänger finden lassen (Quote, einseite verschärfung des Strafrechts usw.)

      • Euch ist schon bekannt, dass derartiges gerade in der aktuellen „South Park“-Staffel geschieht? Butters gründet da eine Männerrechtsinitiative mit dem Slogan „Wieners out“, die stolz ihre Penisse zeigt, um zu demonstrieren, dass sie sich nicht für ihr Geschlecht schämt.

        Es dürfte kein kluger Schachzug sein, etwas ernsthaft zu machen, was schon bereits als Satire gebracht wurde.

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