Testo-kain oder Koka-steron? Zur Wirkung von Testosteron

Dies ist ein Gastartikel von Nina Radtke

Vor nicht all zu langer Zeit habe ich Testosteron mit Kokain verglichen. Zu diesem Schluss bin ich gekommen, da ich, im Gegensatz zu den meisten Menschen, in meinem Leben bereits verschiedenste Mengen an Testosteron im Blut hatte.

Dazu muss ich nun erst einmal kurz meine Vorgeschichte erklären: Bis ich 21 wurde, war ich der männlichen Adoleszenz unterworfen. Je mehr die Männlichkeit mein Ich bestimmte, umso schlechter fühlte ich mich. Das lag allerdings an meinem inneren Konflikt, dem Umstand, das ich trotz bereits lange vorher bestehendem andersartigem Bedürfnis, ein Mann werden sollte statt eine Frau.

Nun, ich habe dann, zuerst in Eigenregie und später mit ärztlicher Unterstützung eine Hormontherapie begonnen (und viele Operationen mitgemacht), dabei war mein Androgenspiegel oft signifikanten Änderungen unterworfen und ich habe inzwischen Alles erlebt von Testosteron quasi auf 0 bis hin zu den furchtbar hohen Testosteronspiegeln die ich angesichts meiner damals sehr ausgeprägten Muskulatur und Maskulinität gehabt haben muss.

Natürlich ist Testosteron nur ein Faktor, auch die Östrogenspiegel sowie mein weiterer Lebensweg hatten und haben sicher einen Einfluss auf mein Verhalten.

Dennoch ist es meine persönliche Empfindung, das Testosteron / Dihydrotestosteron (Wird mit Hilfe einer Aromatase zB in Prostata und Haarfolikeln aus Testosteron hergestellt und wirkt deutlich stärker) folgendermaßen wirkt:

  • Testosteron gibt Selbstvertrauen
    Wenn mein Testosteronspiegel sehr sehr niedrig ist, dann geht mir zunehmend das Selbstvertrauen flöten. Als mein Testosteronspiegel deutlich höher war, hatte ich im Umgang mit Menschen keine Selbstzweifel. Und auch keine Selbstzweifel (nur Verbitterung) beim Blick in den Spiegel. Bei sehr niedrigem Testosteron fühle ich mich einfach nicht sicher, aber es ist mehr. Mit viel Testosteron hat mein Selbstvertrauen oft dazu geführt, das Leute ohne Wiederworte Dinge mitgemacht haben, um die ich sie jetzt wirklich bitten müsste. Ich stand auch sehr viel mehr im Mittelpunkt.
  • Testosteron macht aktiv
    Kaum Testo – Lange Schlafen | „Normales Testo“ (Wert den ich die meiste Zeit hatte, etwas über weibl. Norm) – Halbwegs Aktiv | Hohes Testo – Aufgedreht (zB hin und her laufen beim Warten) ——- Hab aber glaub ich auch ADHS was sich überwiegend in sprunghaften Gedanken aber auch in physischer Unruhe äußert
  • Testosteron macht Unangreifbar
    Keine Angriff hätte mein Ego treffen können. Sowieso ist Ego glaube ich ein Produkt des zirkulierenden Testosterons, jedenfalls hat der Wettbewerbsgeist und der Geltungswahn mit der Hormontherapie schrittweise abgenommen und hat nun (T < weibliche Norm) Nichts mehr zu sagen. Ich bin jetzt auf mein Potential fokussiert und nicht auf den Vergleich mit Anderen. Ich ordne mich ohne Hierachiebewusstsein in eine Gruppe ein, früher undenkbar, aber vielleicht war mein Fokus auf Hierachie auch teilweise durch die Tipps in den Flirtratgebern statt nur durchs Testosteron bestimmt.
  • Testosteron macht Triebhaft
    Drogen, Party, Alkohol, Fressen – früher konnte ich mir den Driss jeden Tag geben und habs auch getan weil ich immer Bock drauf hatte. Eine neurobiologische Erklärung könnte sein, das Testosteron die Dopaminausschüttung stimuliert: Der gleiche Belohnungsreiz wirkt mit viel Testosteron deutlich stärker als mit wenig Testosteron. Vermutlich ein Grund, warum exzessives Verhalten bei Männern verbreiteter ist: Mehr Dopamin = Mehr Risikobereitschaft.
  • Testosteron macht gefühllos
    Schlimmer als unter Antidepressiva hat das Testosteron damals wie eine unsichtbare Mauer meine Gefühle eingesperrt. Ich konnte Gefühle ansatzweise fühlen, aber es gab immer einen Punkt, wo die Gefühle geblockt waren. Nur besonders starke „Einschläge“ konnten mich emotional aus der Ruhe bringen. Emotionen sind unter Östrogen ohne Testosteron weit fließender und natürlicher.

Mehr kann ich dazu nicht sagen, es ist noch heftig wie stark anabol Testosteron wirkt, ich merke es innerhalb weniger Wochen wenn mein Testosteron mal wieder sinkt oder steigt, das die Einkaufstasche mal schwerer und mal leichter ist. Aber das weiß glaub ich Jeder über das Hormon Testosteron^^

Zur Ergänzung des Gastartikels noch einige Links:

55 Gedanken zu “Testo-kain oder Koka-steron? Zur Wirkung von Testosteron

    • Klingt als fühltest Du Dich angegriffen. Ich bin immer wieder erstaunt, welch krasse Gefühlsachterbahn manche Frauen so fahren. Und ich bin zu der Überzeugung gekommen, daß ich die typische Erlebniswelt einer Frau niemals nachvollziehen können werde. Ich bin darauf wirklich nicht neidisch, aber manchmal denke ich schon, daß mir was entgeht. Als gefühllos würde ich mich nicht bezeichnen, aber ich kenne ja nur die eine Seite.

      Auch bei den anderen Punkten finde ich keine 100%ige Übereinstimmung, aber tendenziell kann das einiges erklären. Spannend, Danke!

      • @Gerhard

        Wenn man die „Gefühlsachterbahn“ von Frauen einseitig auf die Schwankungen Ihres Östrogen und Progesteron-Spiegels in ihrem Zyklus zurückführen würde, wären die ebenfalls leicht angefasst.

        Berechtigt.

        Denn wenn ich Dinge wie „Selbstvertrauen“ an die Anwesenheit eines Hormons binde, welches sich sowieso geringer im Hormonhaushalt einer Frau findet, dann wird „mangelndes Selbstvertrauen“ zu einer neuen Naturkonstante.

        Gegen solche Naturalisierungen würde ich mich ebenfalls wehren.

        Zudem finde ich es merkwürdig, hier spielt keine Rolle, dass beim alternden Mann ab 40 der Testosteronspiegel ohnehin sinkt.
        Demnach würden alle von Nina mit diesem Hormon konnotierten Eigenschaften, wie „Selbstvertrauen“, „Aktivität“ und „Gefühllosigkeit“ ebenfalls sinken.
        Der einzige Effekt, der jedoch wirklich zu beobachten ist, ist der der nachlassenden Libido.

        Außerdem würde ich meinen, der männliche Körper ist leider Schicksal, wie sie sich selbst vor den Eingriffen beschreibt, war sie mit einer „sehr ausgeprägten Muskulatur und Maskulinität“ versehen.
        Das ist nicht reversibel.
        D.h. die Effekte einer Hormontherapie betreffen einer konkreten, männlichen Körper.

        Gruß crumar

        • Sicherlich ist die Zugabe von Testosteron zu einem bereits natürlich existierenden Hormonhaushalt nicht repräsentativ und natürlich ist „Selbstvertrauen“ ein recht subjektiver Wert.

          Allerdings lassen sich in der obigen Schilderung, Tendenzen erkennen, die bei Männern im Schnitt weitaus ausgeprägter sind als bei Frauen:

          – Selbstvertrauen: Männer tendieren dazu Dinge einfach zu tun, und nicht lange das Für und Wider abzuwägen.

          – aktiv: Männer sind neugierig auf die Welt und wollen wissen, wie etwas funktioniert. Sie überwinden Grenzen, sind lebhafter.

          – Unangreifbar: Männer haben ein großes Ego, neigen zum Impnieren und sich aufplustern.

          – Triebhaft: Sex, Alkohol, Nahrung, Fun: Männer konsumieren beides in größerem Maße oder haben zumindest das Bedürfnis danach.

          – gefühllos: Männer sind stoischer, können ihre Gefühle besser im Zaum halten.

  1. Eine Schweizer Uni hat bei mir neben einem hohen Testosteronspiegel mehr „weibliche soziale Eigenschaften“ festgestellt, als dies bei der durchschnittlichen Frau der Fall ist. Wenn man dem Artikel glauben schenken mag, ist dies ein eklatanter Widerspruch dazu.

    Die geschilderten Dinge sind subjektive Dinge, die auf das Testosteron projiziert werden. Wer aber die alten Klischees vom testosterongesteuerten Mann am Leben halten will, kann diese Dinge gerne glauben.

    Mir wurde der Link zugeschickt und der Beitrag ärgert aufgrund seiner Subjektivität. Ein Mensch, der Probleme mit seinem eigenen Geschlecht hat, hat natürlich auch Probleme mit dem Hormon, das wichtiger Bestandteil seines „Problemgeschlechtes“ ist.

      • Mit dem Fehlen von DHT habe ich Erfahrungen, da ich mal Finasterid gegen Haarausfall benutzt habe. Zu wenig davon macht depressiv und schlägt auf die Konzentration – aber wie! Daher kommt man davon schnell wieder runter und sucht Alternativen wie z.B. Minoxidil, was auch sehr gute Erfolge bringt.

        Trotzdem würde ich daraus nicht schließen, daß DHT ein Rauschmittel ist.

    • Ich stimme wolle zu.

      Die persönlich on Nina Radtke gemacht Erfahrungen mögen sein, wie sie wollen und sie kann daraus für sich persönlich jede Konsequenz ziehen, dir ihr beliebt.

      Aber von diesen subjektiven Erfahrungen darauf zu schließen, was ein Hormon unter vielen, das in alle möglichen biochemischen Regelkreisläufe einhakt, generell mit Menschen macht, ist nicht gewagt – es ist schlicht unseriös.

      Ich habe nichts dagegen, daß sexuelle Verwirrung in der Gesellschaft toleriert wird. Wenn mich das irgendwann mal stören sollte, dann schaue ich eben weg.

      Aber dämliche Vorurteile über Geschlechter gibt es auf diesem blog schon genug.

      • Sie ist ja nicht die einzige, die von diesen Erfahrungen berichtet. Siehe die unten verlinken Artikel.

        Wenn es solche Wirkungen von Hormonen geben würde, könntest du sie dann eigentlich in dein Modell einbauen oder ist das – auch bei verminderten Wirkungen – ausgeschlossen?

          • „Ich kann es mit deiner Ablehnung der Biologie als Einflussfaktor auf Entscheidungen nicht in Einklang bringen.“

            Ja – und? Wen interessiert schon, daß du das nicht kannst?

          • Ich denke andere können es auch nicht – ich vermute selbst du bekommst es nicht widerspruchsfrei hin.

            Das ist mir natürlich relativ egal. Aber es erstaunt mich eben immer, dass dir diese Widersprüchlichkeit nicht auffällt oder das dein Interesse so gering ist deine Theorien für alle verständlich darzustellen, wenn du es könntest.

          • Ja, sicher … alle sind Trottel. Bist auf dich, der an der Uni Bio nicht mal probiert und stattdessen in Jura versagt hat, was ihn zum internationalen Experten macht: Fragen sie dich eigentlich schon, was sie an den Unis forschen sollten? Damit du nicht hinterher unzufrieden mit ihnen bist … das könnte keiner verkraften und alle würde ihre Proffesuren zurückgehen, wenn sie dich nicht überzeugen konnten.

            Aber mach nur deinen Scheiss weiter … nur erwarte nicht, daß irgendwas davon abhängt.

          • Du kannst gerne auf einen Artikel verweisen, in den es ein anderer für dich darlegt.
            Bisher hast du ja noch nicht einmal jemanden angegeben, der auch deine Meinung vertritt. Ich gehe bisher davon aus, dass es da auch niemanden gibt, dem du dich anschließt

          • Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass du das denkst. Warum sollte ich nervös sein?

            Ich habe ja ganze Bibliotheken hinter mir, vertrete Theorien angesehener Wissenschaftler und kann diverse Studien zitieren.

            Du musst hingegen bei Nachfrage ins ad hominem abgleiten und das mittels reiner Spekulationen.

            Doch damit verdeckst du nicht, dass du nichts hast, was du anführen kannst und auf niemanden verweisen kannst, dessen Meinung du dich anschließt. Du machst es eher deutlicher.

            Hic Rhodos, hic salta: wenn es etwas gibt, vor dem man „zittern“ muss, dann führe es an.

            Ansonsten bleibt eben nur wieder die alte Frage:

          • „Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass du das denkst.“

            Das liegt daran, daß ich dein Verhalten verstehe – eine Sache, die du nie fertigbekommen wirst.

            „Ich habe ja ganze Bibliotheken hinter mir, vertrete Theorien angesehener Wissenschaftler und kann diverse Studien zitieren.“

            Unglaublich – diese Skrupellosigkeit beim Lügen kriegen sonst nur Feminisen fertig.

            Ach ja .. du bist ja einer und Feminismus ist in deinen Augen humanistisch.

            Alter … du bist nur schädlich, denn fast alles, was du sagst ist falsch.

        • Man könnte denken, daß ihr beiden Euch eigentlich ganz schön lieb hat. Heimlich und so. Wo doch eigentlich jeder Blogpost von ausdauerndem Pimmelfechten zwischen Euch beiden Schelmen begleitet und manchmal sogar ordentlich derailed wird.

          Solange sich die paar Hanseln in Deutschland, die sich weitläufig zur „Männerbewegung“ zählen, sich vornehmlich in die Haare kriegen, freut sich pinkstinks 😉

          • Meinungsverschiedenheiten sind etwas ganz normales. Es ist auch gut sie zu diskutieren. Wenn Elmar das nicht immer ins ad hominem abgleiten lassen würde, dann könnte das ja durchaus konstruktiv sein.

            Man muss auch keine Einheit erzwingen, wo sie keinen Sinn macht. Was aus meiner Sicht bei Elmar der Fall ist, weil ich Elmar als jemanden erlebe, der für mich zu sehr alles unter einen Macht- oder Hierarchieaspekt sieht.

            Wobei das ja niemanden abhält mit ihm andere Projekte zu verwirklichen.

            Letztendlich betreibe ich lediglich einen Blog.

  2. Würde ich mal mit Vorbehalt betrachten. Die Veränderungen, die eine Person nach einer Geschlechtertransformation an sich beobachtet, sind sicher nicht alle auf eine Testosteronbehandlung zurückzuführen, zumal dessen Wirkung auch sehr stark von Rezeptoren und deren Dichte bestimmt wird, die im weiblichen Körper unterschiedlich ausgeprägt sind.

    Neben einem gewissen Placeboanteil sind viele Effekte auch sicherlich anderweitig psychogen, bzw. dürfte sich bei einer als heilsam erlebten Transition auch viel im Dopamin- und Serotonin-Stoffwechsel tun. Die meisten Transsexuellen haben schließlich mit Depressionen zu kämpfen.

    Trotzdem natürlich ein sehr spannender Artikel!

      • Um die Wirkung von Hormonenveränderungen zu beobachten, muss man nicht zwingend nach Erfahrungen transsexueller Menschen Ausschau halten. Es genügt z.B., sich in Bodybuilder-Foren zu tummeln. Mit dem Muskelwachstum geht auch ein erhöhter Testosteronspiegel einher und die Effekte werden in solchen Foren sowohl von Frauen wie auch Männern dann diskutiert.

  3. Wenn man die Zwischentitel nimmt und jeweils den Umkehrschluss zieht, würde dann nicht rauskommen?

    Frauen glauben selbst nicht, dass sie was können
    Frauen sind lahmarschig
    Frauen sind übersensibel
    Frauen haben keinen Antrieb
    Frauen sind irrational

    „Frauen“ jeweils im Sinne von „Mensch mit wenig Testosteron“.

    Diese Umkehrtechniken machen Spaß 🙂

    • „Frauen glauben selbst nicht, dass sie was können
      Frauen sind lahmarschig
      Frauen sind übersensibel
      Frauen haben keinen Antrieb
      Frauen sind irrational“

      Unter dem Gesichtspunkt bedauere ich die Frauen zutiefst. Arme minder ausgestattete Geschöpfe. Ich wünschte mir könnten Tränen kommen aber leider bin ich nicht sensibel genug.

      Spaß beiseite, das sind alles keine neuen Erkenntnisse, obwohl mir bisher nicht ganz klar war, dass sie auf das Testosteron zurückzuführen sind.
      Offenbar ist der eigene Testosteronspiegel ein wichtiges Merkmal das zwischen Erfolg und Misserfolg unterscheidet.
      Gibt es eigentlich Möglichkeiten den eigenen Testosteronspiegel zu erhöhen ohne auf Anabolika zurückzugreifen?
      Gibt es Teststreifen für den Anabolikaspiegel?

      • Der Mensch ist das einzige Tier, bei dem das Männchen so auffällig anders ist.
        Deshalb muss feministische Literatur so oft auf Tiervergleiche zurückfallen.
        Da wird dann die Gottesanbeterin, die Schwarze Witze, der faule Löwe, die
        Bienenkönigin, der Silberrücken, die brütende Vogelmutter und was weiß ich sonst noch in der ellenlangen Liste der Tiervergleiche herangezogen.
        Warum wohl? Weil beim Menschen das Weibchen halt wirklich recht profan ist (auf einem durchaus hohen Niveau, verglichen mit Tieren …).
        Der Mann aber, ist eben in so gut wie allen Belangen dem Tierischen entstiegen.
        Das Einzige, was uns überhaupt noch zum Affen werden lassen kann, ist die Frau, die wohl ewig zum Bitch sein verdammt ist.

        @PfefferundSalz

        „Ich wünschte mir könnten Tränen kommen aber leider bin ich nicht sensibel genug.“

        Deine Tränendrüsen sind kleiner und deinen Tränen fehlt nach der Pubertät ein Duftstoff, den die Frauen weiterhin haben, wie Kinder eben auch.
        Gibt dann halt Ehr(liche) Tränen.

        Den Testosteronspiegel sollten Männer auch nicht überbewerten, schau Dir an, wie Gesellschaften – falls diese Sorte Gesellen es überhaupt bis zu Gesellschaften schaffen, die den Namen wert sind – aussehen, wenn Männer hohe Testosteronspiegel haben.
        Mich beeindruckt da Europäische und Asiatische Kultur mehr als alle anderen.

    • Schon mal in Betracht gezogen, dass Testosteron auf XX-Menschen anders wirken könnte als auf XY-Menschen? (Hängt bestimmt auch vom Timing ab.)

      In Nina’s subjektive Auflistung ging sicherlich auch eine Erwartungshaltung ein, die self-fulfilling prophecies nicht unplausibel macht.
      Eine Art „Placebo-Effekt“ oder zufällige Koinzidenzen müsste man erst sicher ausschließen.

      • Das ist natürlich ein guter Punkt, allerdings lassen sich obige Tendenzen in der Tat häufiger bei Männern als bei Frauen finden. Siehe meine Liste weiter oben.

        • @Anne

          Du hast ein Argument gebracht, das auch von mir hätte sein können:

          „Schon mal in Betracht gezogen, dass Testosteron auf XX-Menschen anders wirken könnte als auf XY-Menschen?“

          Das ist m.E. das „Problem“ von Transgender – egal in welche Richtung.

          Ob sie sich in dem Körper zu Hause fühlen oder meinen, er ist nicht der, den sie eigentlich haben sollten.
          Es ist jedoch der Körper, mit dem sie geboren worden sind.
          Insofern setzt eine „Therapie“ an dem Körper an, der eben da ist.
          Männlich ODER weiblich.

          Was ein männlicher Körper als „Entzug“ von Testosteron empfindet, ist das normale Niveau, auf dem ein Frauenkörper operiert.
          Wenn ich Östrogen hinzufüge, ist das erreiche ich u.U. normale Niveau eines Frauenkörpers, *abzüglich* der Schwankungen, in dem ein Frauenkörper operiert.

          Aber die *körperliche Ursache* für diese Schwankungen sind eben in den „Ursprungskörper“ nicht eingebaut.
          Keine Follikel, (k)ein Problem.

          Das Verhältnis von Fett zu Muskeln bleibt *männlich strukturiert* in diesem Körper – es gab nämlich keine evolutionäre Notwendigkeit, diesen Körper an die Geburt eines potentiellen Kindes anzupassen.

          Ich bitte sehr darum, meinen Beitrag nicht missverstehen zu wollen! Das heißt nicht, ich wäre Anti-Transgender – sondern es nur, dass ich nicht glaube, dies bezöge sich auf die freie Wählbarkeit unseres Körpers, mit dem wir eben geboren sind.

          Gruß crumar

  4. Stell ich einmal zur Diskussion:

    https://de.sott.net/article/6639-Wirklich-harte-Manner-haben-weniger-Testosteron

    http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/279/1739/2907

    Wobei die populärwissenschaftliche Darstellung im Artikel ziemlich vereinfachend ist. Aus der Studie geht mE nur hervor, dass intrasexuelle Konkurrenzdie T-Spitze kurzfristig hinaufschraubt und die baseline bei den Tsimane im Schnitt niedriger ist.

    Lässt sich natürlich gut darüber hypothetisieren, warum das so ist.

  5. Die Fixierung auf Testosteron ist viel zu monokausal (bei mir treffen 3 der 5 Punkte zu und vermute aber einen eher niedrigen Testosteron-Level).

    Googelt man „Anzahl Hormone Menschen“, steht da was von 30 bis 50 Haupthormonen und insgesamt von einer vierstelligen Zahl Hormonen die aber nur geschätzt werden kann, so viele sind das.

    Wer immer da glaubt, er könne mit einer monokausalen Betrachtung etwas erklären, der kann nur auf dem Holzweg sein!

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