„Die Gendertheorie ist ein kollektiver Irrtum“

Im Cicero findet sich eine interessante Kritik an den Gendertheorien:

Zur Frage der sozialen Konstruktion an sich.

Zunächst: Gemeinschaften sind keine Subjekte. Sie können nichts vereinbaren, verabreden oder konstruieren. Nur Individuen können untereinander Konventionen ausbilden. Das aber ist etwas ganz anderes.

Individuen werden in Konventionen hineingeboren. So ein Konventionskonglomerat nennen wir Kultur. Die Frage lautet also: Was ist kulturell erlernt und was nicht?

Kulturell erlernt sind zunächst alle rein kulturellen Größen: Normen, Werte, Institutionen, Regeln. Da wir solche Dinge mit Substantiven bezeichnen, behandeln wir sie sprachlich als Gegenstände. Das ist irreführend. Es „gibt“ keine Werte. Sie sind tatsächlich soziale Konstruktionen.

Bleiben Dinge oder Eigenschaften in Zeit und Raum. Theoretiker, die behaupten, unsere Realität sei durchweg konstruiert, nennt man radikale Konstruktivisten. Soziale Konstruktivisten sind nicht notwendigerweise radikale Konstruktivisten. Sie behaupten lediglich, dass es Gegenstände oder Eigenschaften gibt, die wir als natürlich wahrnehmen, obwohl sie eigentlich rein kulturell bedingt sind – etwa Krankheiten oder eben das Geschlecht.

Die Frage, wie sich das Patriarchat abspricht, um zu unterdrücken, finde ich ohnehin interessant: Im Feminismus wird gerne so getan als würden (hegemonaile) Männer als Einheit handeln und Normen festlegen, was aber in der Tat gar nicht so einfach ist. Normen entstehen aus der Interaktion von Personen, die jeweils ihre eigenen Interessen und die Interessen ihrer Freunde, ihrer Familie, ihrer Kinder und ihrer Liebhaber durchsetzen wollen. Da ist eine Verschwörung einfach so gegen Frauen gar nicht so einfach.

Zu der Frage der Abgrenzbarkeit im Geschlechterbegriff:

Soziale Konstruktivisten machen häufig den Fehler, von „nicht eindeutig definierbar“ auf „sozial konstruiert“ zu schließen. Doch so funktioniert Sprache nicht. Viele alltägliche Begriffe sind an ihren Bedeutungsrändern äußerst unscharf. Was noch eine Tasse ist und was schon ein Becher, ist manchmal nicht klar zu entscheiden. Das ändert aber nichts daran, dass die Ausdrücke „Becher“ und „Tasse“ überwiegend sinnvoll und eindeutig verwendet werden können.

Hinzu kommt, dass nicht alle Begriffe unscharf sind. Es gibt eine Reihe von Dingen, die aufgrund eindeutiger Merkmale trennscharf zu bezeichnen sind. Eine Flüssigkeit etwa, deren Moleküle aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom besteht, ist Wasser. Eindeutig.

Ähnlich sieht es mit dem Geschlecht aus. Es mag unromantisch und reduktionistisch klingen, doch die Ausdrücke „Mann“ und „Frau“ verweisen auf eine spezifische Kombination von Makromolekularen Komplexen in den Zellkernen, den Chromosomen. Damit sind Menschen eindeutig einem der beiden Geschlechter zuordenbar, und auch jene, die eine Chromosomenanomalie haben, sind eindeutig identifizierbar. Die Ausdrücke „Mann“ und „Träger von XY-Chromosomen“ sind bedeutungsgleich, egal was der Mann für Kleidung trägt oder er operativ mit sich machen lässt.

Geschlechter sind ebenso wenig eine soziale Konstruktion wie die Methode ihrer Bestimmung, auch wenn diese wissenschaftshistorisch gewachsen ist.

In der Tat sind Geschlechter sehr eindeutig biologisch konstruiert und die Zuordnung fällt in den allermeisten Fällen sehr leicht. Der Einzelfall kann komplizierter sein, die Fälle, wo dies der Fall ist, sind aber sehr selten. Teilweise beruhen die Schwierigkeiten schlicht darauf, dass man eine Vermischung von „Geschlecht“ und „Gender“ vornimmt und Personen, die körperlich einem Geschlecht zugeordnet sind, aufgrund bestimmter Verhaltensweisen nicht diesem Geschlecht zuordnen will. Sicherlich stellen dabei Transsexuelle und Intrasexuelle eine gewisse Herausforderung da, sie betreffen aber nicht das Vorhandensein von 2 Geschlechtern, sondern lediglich gewisser Ausprägungen und Vermischungen dieser. Die Geschlechter bilden eben eine „unscharfe Menge„, was aber nicht bedeutet, dass eine Zuordnung nicht möglich ist. Etwas anderes ist es, dass man Transsexuellen zugesteht, dass sie dem anderen Geschlecht zugehörig sind.

Ideologische Konstruktivisten sind genötigt, ihren Konstruktivismus-Vorwurf zu erweitern. Um etwa zu zeigen, dass das Geschlecht eine soziale Konstruktion ist, muss man wiederum die Wissenschaft als Konstruktion entlarven.

Typisch für den ideologischen Konstruktivismus ist daher auch sein Entlarvungsgestus. Wie die Psychoanalyse, unterscheidet er zwischen dem oberflächlichen Schein und dessen tieferen Ursachen, die es zu demaskieren gilt. Wer dem widerspricht, bestätigt die Theorie nur, da er zeigt, wie sehr er in ideologischen Mustern befangen ist.

Wenn es ein wissenschaftliches Konzept gibt, das offensichtlich sozial konstruiert ist, dann ist es der radikale soziale Konstruktivismus selbst. Er ist ein pseudowissenschaftlicher Taschenspielertrick zu Durchsetzung (wissenschafts-) politischer Interessen. Man sollte sich nicht von ihm beeindrucken lassen.

Der Entlarvungsgestus ist interessant. Er wird von vielen Gruppen angewendet und ist häufig schlicht ein bestimmtes Framen, ein Einordnen in eine ganz spezielle Sicht. Das war schon bei Religionen so, die alles als Handeln Gottes oder Beeinflussung des Teufels gesehen haben, aber auch „Red Pill“-Ansichten können in diese Richtung gehen, ebenso wie klassische Verschwörungstheorien wie „Chemtrails“ die „Deutschland-GmbH“ der „“Reichsbürger“ oder andere Theorien dieser Art.

Es ist aber durchaus eine interessante Feststellung, dass der Genderbegriff heute tatsächlich eine Menge entgegenstehende Wissenschaft ausblenden muss und sich in der Tat dazu eines recht einfachen „Enlarvungsgestus“ bedient: Die Wissenschaft ist eben patriarchisch und dient lediglich deren Zwecken. Die weibliche Perspektive komme hingegen zu kurz. Hält man dem Kritiker dann weibliche Forscher entgegen, die genau das gleiche vertreten (was in der Biologie recht einfach ist, da diese einen sehr hohen Frauenanteil hat), dann ist es eben internalisierte Frauenfeindlichkeit dieser Frauen und sie dienen auch nur dem Patriarchat. Richtig ist nur, was ideologisch richtig ist. Alles andere ist lediglich ein Versuch der Männer ihre Macht zu erhalten.

93 Gedanken zu “„Die Gendertheorie ist ein kollektiver Irrtum“

  1. Interessant das der Author das Geschlecht noch an den Chromosomen fest macht. Das Internationale Olympische Komitee ist jetzt einen Schritt weiter und macht es am Testosterone fest. Unter 10 nanomoles per liter und bist eine Frau. Da gibt es auch keine Unschärfe mehr.

      • Das heißt, Du wärst dafür, dass biologisch-männliche Top-Athleten mit einem T-Wert im so behaupteten „weiblichen Bereich“
        a) als Frauen anzutreten hätten oder
        b) gar nicht mehr an Wettkämpfen teilnehmen dürften?

        • Ich weiß natürlich, dass Du das nicht denkst.
          Du findest es höchstwahrscheinlich nichtmal problematisch, wenn jemand mit dem Schicksal Hodenkrebs z.B. legal „therapeutische“ Testosterongaben erhält.
          Bei Männern muss man nunmal ein Auge zudrücken, darf nicht päpstlicher sein als der Papst, is klar…

        • Ein kleines Hintergrundwissenhäppchen noch, das als Erklärung für die Verhältnisse ausreichen muss:

          Bei männlichen Sportlern interessiert die Verbände (zur Feststellung von Doping) nur ihr eigener, gemessener Durchschnittswert. Niemals der „der Männer“, wie man die Sachlage eben bei den Frauen betrachtet.

          Männer gelten als Individuen, Frauen nicht.
          Das ist unsere Tradition.

          • @Semikolon

            Was du nach wie vor nicht begreifst:

            Bei Männern geht es um Doping. Bei Frauen um die Sicherung einer Schutzklasse, die ihnen überhaupt erst einen Wettbewerb ermöglicht.

            Wenn es um den Erhalt einer Schutzklasse geht, dann muss man natürlich für diese Werte bilden.

        • „Some male athletes competing at the 2011 and 2013 World Championships had naturally occurring testosterone levels below the “normal” limit for men as defined by the IAAF (10nmol/L), and some even fell within the female range (below 3 nmol/L).“

          http://www.sbs.com.au/topics/zela/article/2016/08/08/why-i-now-stand-caster-semenya

          War gleich der erste Punkt, als es hier zuletzt um Semenya ging: https://allesevolution.wordpress.com/2016/08/17/selbermach-mittwoch-74-17-08-2016/

          Kann also eigentlich auch nicht von Dir überlesen worden sein. Nur halt eben ausgeblendet, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, ne? (Ich nehme derartige Dinge seit Jahren – also seit ich mich dafür interessiere – wahr)

        • Was Du nach wie vor scheinbar nicht begreifst:
          Du repräsentierst hier mit Deiner Ansicht die old-boys-Netzwerke und das Patriarchat, wie es immer schon operierte.

          „So war bei den Olympischen Spielen von 1992 und 1996 der sogenannte SRY-Test für alle Teilnehmerinnen obligatorisch. Das SRY-Gen ist das Gen auf dem Y-Chromosom, das für die „männliche“ Geschlechtsentwicklung verantwortlich ist. Nach mehr als 6000 Tests wurden bei einigen Frauen sexuelle Entwicklungsstörungen nachgewiesen, die davon vorher gar nichts gewusst hatten. Die intersexuellen Frauen waren weder in ihrer Erscheinung noch in ihrer Leistung von anderen XX-Athletinnen zu unterscheiden und wurden zu Unrecht vom Wettbewerb ausgeschlossen.“

          http://www.tagesspiegel.de/wissen/sabine-hark-soziologin-es-gibt-nicht-nur-zwei-geschlechter/1635330.html

          Es ist so: Angehörige Deines Geschlechts entscheiden auf der Grundlage irgendwelcher obskuren (zu beweisenden) „wissenschaftlichen Theorien“, wer eine „richtige“ Frau ist und wer nicht. Und Alle (die nicht so aussehen wie ihr) müssen nach Eurer Nase tanzen, erstmal.
          Bis selbst Euch klargeworden ist, dass ihr schädlichen Mumpitz veranstaltet habt mal wieder.
          Und dann fällt Euch auch schon direkt wieder was Neues ein, was besonders „fair“ sein soll für uns. Wetten?

        • 2013 ist alt. Die neue Regel ist von 2015. Und das definiert: Alle Athleten dürfen als Männern antreten und Athleten deren Testosterons für 12 Monate vor dem Wettkampf under 10 nanomoles per liter warer dürfen auch als Frauen antreten. Chromosomen und Vagina sind kein Kriterium mehr.

        • Ja wenn das so ist: auch wieder Mumpitz!

          Das soziale Geschlecht sollte entscheiden.

          Wer sein Leben lang als Frau gelesen wurde – und zwar von der erschlagenden Mehrheit aller realen Sozialkontakte bishin zu Ämtern und Ärzten etc. – sollte als Frau antreten können, völlig unabhängig von seinen (ungedopten) normalen Blutwerten!

          Und als Junge sozialisierte Sportlerinnen^^ hätten halt Pech gehabt, sobald sie ihre Geschlechtskategorie offiziell wechseln wollten. Die könnten dann immernoch bei den Männern mitmachen, aber ihr biologischer Geburtsvorteil muss sie aus der weiblichen „Schutzkategorie“ per se, dauerhaft, lebenslang auschließen. DAS wäre fair!

        • Müsste. Ach, ich denke auch: es wird noch so sein.
          Ich glaub eigentlich nicht, dass wir nah dran wären, auf weiblich-getrimmte Schwanzträger als Sportlerin auszuzeichnen. Naaaa!

        • Totalitäre Länder würden dann sofort anfangen vielversprechende sportliche Jungen als Mädchen gross zu ziehen.

          Und zudem ist Testosterone doping nur schwer nachweisbar.

          Und auch völlig unnötig. z.B. liegen Theryn Meyer und Blaire White weit unter 10.

        • >>> Totalitäre Länder würden …

          Nicht nur totalitäre Länder! Überall da wo viel Geld zu verdienen ist, könnte es so etwas geben.

          So wird z.B. gemunkelt, dass Serena Williams in Wahrheit ein Mann sei. Und wenn man sich folgendes Video mal anschaut, dann hält man (zumindest ich) das gar nich mal für so abwegig, denn die Formen der Muskeln, Kopfform und vor allen die Sache mit dem Bachnabel (male waist indent point) finde ich durchaus überzeugend.

          Und, wenn man die Bilder sieht, wie Serena Williams als Kind über den Tennisplatz gelaufen und gehüpft ist, dann sind das meiner Meinung nach typischen Jungenbewegungen.

          Und im Prinzip wäre es ja auch eine naheliegende Idee. Da Frauen nicht einmal ansatzweise die Leistungen wie Männer erbringen können, braucht man ja nur ein einigermaßen durchschnittlicher sportlicher Mann zu sein, ob im Frauensport oben mitzumischen und verhältnismäßig einfach Geld zu verdienen.

          So war ich in der Jugend auch erstaunt, dass wir als 14-15 jährige Kinder als absolute Hobbysportler ohne spezielles Training zum Teil bereits die Leistungen brachten, womit man bei Frauen bereits zu den Top 20 in Deutschland gehört hätte. Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass wir mit professionellen Training bei den Frauen ganz oben hätten mitmischen können.

        • @xyz
          Sowas albernes!
          Da hat man zwei Frauen (Serena und Michelle Obama), die auf ihren jeweiligen, idR eher männlich besetzten Gebieten, außergewöhnliche Leistungen erbringen und diesen ihren Stempel aufsetzen und schon kommen die Verschwörungstheoretiker aus den Kellern ihrer Mütter und behaupten, dass diese in Wirklichkeit und ganz echt Männer seien, weil sie das mit ihrem Weltbild nicht vereinbaren können, dass Frauen in irgendwas gut sind.
          Das ist absolut sexistisch.

          Und die Tatsache, dass es schwarze Frauen sind, die meist nicht über die von europäischen Männern bevorzugten feinen Gesichtszüge verfügen, gibt dem ganzen noch ein besonderes Geschmäckle. ^^

        • „… aus den Kellern ihrer Mütter“. Ein Mann, der nicht deiner Ansicht ist, ist unmännlich.

          Erwischt, Maren 😉

          weil sie das mit ihrem Weltbild nicht vereinbaren können, dass Frauen in irgendwas gut sind.

          Ich finde die Verschwörungstheorie zwar auch albern, aber deine Erklärung taugt hier nicht. Da muss ja gar nichts vereinbart werden, da die Williams-Schwestern gar nicht im „männlichen“ Sinne „gut“ und somit eine „Gefahr“ sind, sondern halt doch nur auf dem Niveau eines Hobbyspielers. Hat der rauchende Durchschnittsspieler Karsten Braasch ja bewiesen, als er hintereinander erst Venus und dann Serena problemlos deklassierte.

        • >>> Sowas albernes!

          Haben Sie auch Gegenargumente gegen die im Video benannten Argumente (Bauchnabel, Kopfform, Muskelformen, Bewegungen, …)?

          So ist bei Männern der Zeigefinger gewöhnlich kürzer als der Ringfinger (bzw. bei Frauen umgekehrt bzw. gleich lang).

          https://www.welt.de/wissenschaft/article13613930/Was-die-Laenge-von-Zeige-und-Ringfinger-verraet.html


          Wie bereits gesagt, ist bei Männern der Bauchnabel gewöhnlich über dem „waist indent point“ und bei Frauen darunter.



          Schauen Sie sich mal im folgenden Video bei ca. 1:30 die Körperbewegungen an (ist wohl Venus Williams):

          Es mag Einbildung sein, aber ich finde die Art der Bewegungen ziemlich untypisch für Mädchen.

          >>> die auf ihren jeweiligen, idR eher männlich
          >>> besetzten Gebieten, außergewöhnliche Leistungen erbringen

          Wo bringt Serena Williams in männlich besetzten Gebieten außergewöhnliche Leistungen?

          Vielleicht ist es Ihnen noch nicht aufgefallen, aber Serena Williams spielt beim Frauentennis (= WTA = Women’s Tennis Association) mit und somit – wie der Name schon andeutet – in einem Bereich, in welchem Männer gewöhnlich gar nichts leisten bzw. ausschließlich von Frauen besetzt sein sollten.

          Serena Williams hat im Übrigen 1998 mal gegen Karsten Braasch Tennis gespielt, weil sie glaubte, mit Männern der Top 200 mithalten zu können. Karsten Braasch war zu diesem Zeitpunkt schon auf dem absteigenden Ast und als Raucher quasi der Mario Basler im Tennis. So hat er sich im Spiel gegen Serena Williams z.B. beim Seitenwechsel eine Zigarette angezündet. Zum Zeitpunkt des Tennismatches war er auf Platz 203 der Männerweltrangliste. Im Match machte sich Karsten Braasch zudem das Handicap, nur einen Aufschlag zu haben (statt zwei), so dass er den ersten Aufschlag nicht mit dem üblichen Risiko, sondern kontrollierter spielen musste. Karsten Braasch hat das Match trotzdem locker mit 6:1 gewonnen.

          Nach dem Match erklärte Serena Williams, dass sie sich jetzt einen Spieler der männlichen Weltrangliste um Platz 350 suchen würden. Karsten Braasch erklärte daraufhin, dass sie nur eine Woche warten müsse und dann noch einmal gegen ihn spielen könne, da er in der kommenden Woche in der Weltrangliste hinter Platz 350 zurückfallen werde. Er glaube zudem nicht, dass Williams mit einem aus den Top 500 der Männer mithalten könne, da er das Match gegen sie sehr locker genommen habe und wie ein Typ auf Platz 600 gespielt habe.

          >>> kommen die Verschwörungstheoretiker aus den Kellern
          >>> ihrer Mütter und behaupten, dass diese in Wirklichkeit
          >>> und ganz echt Männer seien, weil sie das mit ihrem
          >>> Weltbild nicht vereinbaren können, dass Frauen in
          >>> irgendwas gut sind.

          Hat man das bei Steffi Graf, Monika Seles, Martina Hingis … etwa auch getan? Oder könnte es vielleicht sein, dass die Verschwörungstheoretiker bei den Williams Geschwistern durchaus nachvollziehbare Argumente liefern, die nicht völlig aus der Luft gegriffen erscheinen?

          >>> Das ist absolut sexistisch.

          Die Natur ist nun mal sexistisch, egal wie sehr die Prinzessinnen aus der pinken feministischen Traumwelt auch auf dem Boden plärrend mit den Fäusten um sich hämmern. Und es ist nun einmal so, dass Männer und Frauen Unterschiede haben und es gar nicht so abwegig erscheint, dass man auf die Idee kommen könnte, dass man als Mann mit seinen Leistungen ja auch bei den Frauen Geld leichter verdienen könnte.

          Es ist zugegebenermaßen sicher eine Verschwörungstheorie, weil das quasi von Geburt an von den Eltern geplant gewesen sein muss. Aber den Amerikaner traue ich so etwas durchaus zu.

        • @quellwerk
          *Ein Mann, der nicht deiner Ansicht ist, ist unmännlich.*

          Anders: Ein Mann der Ewigkeiten damit verbringt, beweisen zu wollen, dass eine Weltklassetennisspielerin und die FLOTUS Trans sind, hat nen ganzen Arsch voll Probleme, Unmännlichkeit
          kommt wenn überhaupt gaaaanz unten auf die Liste.

          *Nur, weil deine Mutti das mit Papi so gemacht hat, muss du diese Tradition nicht fortsetzen.*

          Er ist tot. Krebs.
          Das war scheiße von dir.

          @david
          *aber deine Erklärung taugt hier nicht*

          Ok, aber die andere Erklärung wäre nicht unbedingt schmeichelhafter: Der Verfasser findet sie nicht sexy, daher KANN sie nicht zur Spezies Frau gehören, weil Frauen nur Frauen sind, wenn sie ihm einen Ständer bescheren.

          Dennoch halte ich meine erste Erklärung für sinniger:
          https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_career_achievements_by_Serena_Williams

          @xyz
          *Es mag Einbildung sein, aber ich finde die Art der Bewegungen ziemlich untypisch für Mädchen.*

          Es ist Einbildung.
          BTW, interessanterweise preist der Erzähler an dieser Stelle ihre „Power“, die er dezidiert als männlich identifiziert, er hätte noch nie gesehen, dass eine „female“ diese Art von „power“ in diesem jungen Alter gehabt hätte.
          Gute Güte, der Mann hat ein Problem.

          *Wo bringt Serena Williams in männlich besetzten Gebieten außergewöhnliche Leistungen? *

          Sport. Nenn mir doch mal den letzten männlichen amerikanischen Tennisstar, der selbst Leuten ein Begriff ist, die nix mit Tennis am Hut haben.
          Ach, was solls, nenn mir IRGENDEINEN männlichen Tennisspieler auf den das im Moment zutrifft!

          *Hat man das bei Steffi Graf, Monika Seles, Martina Hingis … etwa auch getan?*

          Nope, da gabs ja auch Pete Sempres (?) und Andre Agassi.
          Es ist ok, wenn Frauen „auch“ berühmt sind, wenn sie alleine an der Spitze stehen, werden einige Männer offenbar unruhig.

          *Und es ist nun einmal so, dass Männer und Frauen Unterschiede haben und es gar nicht so abwegig erscheint, dass man auf die Idee kommen könnte, dass man als Mann mit seinen Leistungen ja auch bei den Frauen Geld leichter verdienen könnte.*

          Kommt drauf an, wo man steht.
          Ich, die ich tatsächlich eine Frau BIN, bin nie auf die Idee gekommen, dass eine von beiden Trans sein könnte.

        • „Er ist tot. Krebs.
          Das war scheiße von dir.“

          Nein, war es nicht, weil

          a) er das nicht wissen konnte

          b) Du es warst, die sofort wieder persönliche Verächtlichmachung mit einem Argument verwechselt hat

          Lass den Scheiß doch einfach von Anfang an, dann gibt es da auch kein Echo, daß Du ertragen mußt.

        • [i]Da hat man zwei Frauen ([b]Serena und Michelle Obama[/b]), die auf ihren jeweiligen, idR eher männlich besetzten Gebieten, außergewöhnliche Leistungen erbringen und diesen ihren Stempel aufsetzen und schon kommen die Verschwörungstheoretiker aus den Kellern ihrer Mütter und behaupten, dass diese in Wirklichkeit und ganz echt Männer seien …[/i]

          Serena und Michelle Obama? Williams, Marenleinchen.

          Du bist aber wieder mal auf dem falschen Dampfer. Es ist ein Problem für Frauen, d.h für Sportlerfrauen, die sich möglicherweise übervorteilt fühlen, wenn die Konkurrenz keine „richtigen“ Frauen sind. Ist seit den Olympischen Spielen ein grosses Thema. Männern kann das völlig egal sein. Oder im Gegenteil, sagt uns das doch, je weniger Frau und je mehr Mann, desto besser das Leistungspotential.

          Was die Williamsschwestern anbelangt: Ich habe nie daran gezweifelt, dass die beiden Frauen sind. Die sind einfach kräftiger gebaut, was im Tennis, wie in vielen Sportarten natürlich ein Vorteil ist.

        • und schon kommen die Verschwörungstheoretiker aus den Kellern ihrer Mütter

          Das ist mal wieder sowas von unsensibel… Was ist, wenn diesr Mütter TOT sind?!?

        • @stormking
          *Lass den Scheiß doch einfach von Anfang an, dann gibt es da auch kein Echo, daß Du ertragen mußt.*

          Übrigens stormking, wenn deine Mama nicht so ne Schlampe gewesen wäre, wärst du nicht so scheiße.

          Natürlich weiß ich nichts über deine Mutter, oder dich, was mir aber dennoch das Recht gibt, Beleidigungen abzulassen.
          Da du Gedankenwerk verteidigst, musst du mit dem Echo klarkommen. ^^

          *Serena und Michelle Obama? Williams, Marenleinchen.*

          Ehrlich Pjotr? Du meinst, dass du mich da „verbessern“ musst?

          *Du bist aber wieder mal auf dem falschen Dampfer. Es ist ein Problem für Frauen, d.h für Sportlerfrauen, die sich möglicherweise übervorteilt fühlen*

          Und trotzdem sind es Männer, die mir diese These angetragen haben. Und nu?

        • „“..Ehrlich Pjotr? Du meinst, dass du mich da „verbessern“ musst?..““

          Hast recht, Marenleinchen. Hör ich echt zum ersten mal, dass Michelle Obama ein Mann sei. Naja …

          „“..Und trotzdem sind es Männer, die mir diese These angetragen haben. Und nu?..““

          Meine Kurzrecherche legt die Vermutung nahe, dass diese Thesen fundamentalreligiösen Quellen entspringt. Ist aber bloss so ganz kurz recherchiert. Würde aber passen.

        • @maren: ich wäre ja hier gerne an deiner Seite, weil ich diese Williams-Theorie unfassbar dämlich finde (insbesondere die Annahme, dass die weltbeste Frau typisch durchschnittliche Frauenattribute haben müsste), aber du argumentierst da schon ein wenig ungeschickt.

          Wieso um alles in der Welt soll es denn Männer jucken, dass eine Frau den Frauensport dominiert und als Frauensportlerin große Bekanntheit erlangt?
          Und nur als kleines Update, da du offenbar mit Tennis so gar nix am Hut hast. Pete SamprAs (!) und insbesondere Andre Agassi sind schon fast kleine Lichter gegen die wahrscheinlich besten drei Spieler der Tennisgeschichte, die just aktuell alle in dieser Jahrhundert-Ära aktiv sind: sowohl Federer, als auch Nadal und Djokovic (mit Abstrichen noch Murray) gehören, bereits jetzt locker zu den besten der Tennis-Historie und haben nur jeweils das Pech, sich untereinander als Konkurrenten gehabt haben.
          Das Interesse und die Preisgelder sind höher als je zuvor und auch die Werbeverträge der drei Herren dürften die von Serena Williams klar in den Schatten stellen.
          Dass du die nicht kennst, liegt neben deiner eigenen Ignoranz wohl auch daran, dass der Tennis-Boom speziell in Deutschland halt vorbei ist. Wobei sich das womöglich zumindest ein bisschen gerade dadurch ändern könnte, dass die deutsche Angelique Kerber besagte Serena Williams gerade an der Spitze der Weltrangliste abgelöst hat.
          International gesehen ist jedoch das Herrentennis auf seinem Höhepunkt, während das Damentennis im Vergleich zu den 80er/90er Jahren eher einen Tiefpunkt erlebt durch Langeweile der doch eher über ihre Kraft dominierenden Williams (analog zu den über Taktik dominierenden Klitschko-Brüdern im dahinsiechenden Boxsport).

        • Ach marenleinchen, Dein Versuch, plötzlich einen auf verletzt zu machen, ist einfach tierisch in die Hose gegangen, nimm’s hin und lern‘ was draus.

          Und wenn Du auf den Beschützerinstinkt spekulierst, würde ich auch einen anderen Avatar empfehlen.

      • Ich finde Testosterons nicht nur für den Sport eine gute Wert. Bestimmt kennst die Theryn Meyer. In ihren videos kann mann sehr gut die Veränderung sehen. Und sie ist jetzt bei 2.5 nanomoles per Liter. Blaire White hat einen ähnlichen Wert.

        Ich komme immer mehr zur Überzeugung das Testosteron der bestimmende Wert ist.

        • Wenn man an die prinzipielle Zweigeschlechtlichkeit der Menschen glaubt, glaubt man doch, dass die beiden genannten eigentlich Bio-Männer sind, die eben einfach in ihren Hormonen rumpfuschen (lassen). So werden sie ganz klassisch nach Beauvoir zu Frauen „gemacht“.

          Die Werte, die sie jetzt haben… weißt Du, womit die medizinisch (bei Männern) in Verbindung gebracht werden?

          Ich verrats Dir: Depressionen, Schlafstörungen, Hitzewallungen, erektile Dysfunktion sowie ein erhöhtes Sterberisiko.

          Wow. Was die Medizin heut unter „helfen“ versteht – und mit einer These wie der vom „Gehirngeschlecht“ pseudo-wissenschaftlich „erklärt“ – haut mich manchmal echt aus den Socken, wenn ich drüber nachdenke…

        • @sockenpuppe

          Für viele Sachen schon, aber bestimmte Sachen ändern sich auch nicht mehr, wenn man den Testosteronwert verändert. ZB bestimmte Längerverhältnisse der Knochen und deren Dichte meine ich. und einige Sachen sind auch schlicht genetisch über das Y-Chromosom bzw dessen Fehlen. Da wird es Studien zu geben, aber die genauen Einzelheiten kann ich dir da jetzt nicht sagen

        • oh boy…
          also was ich Dir jetzt anbieten könnt (und dann mach ich erstmal Schluß hier), wär eine Studie über die Langzeitauswirkungen von Magersucht:

          92 % der Untersuchten Mitte 20-jährigen, die dem gängigen Schönheitsideal krankhaft diszipliniert nacheiferten, litten unter Osteoporose, wie sie normalerweise Frauen jenseits der 50 ereilt.

          Diese scheint im Gegensatz zu der normal-altersbedingten bislang auch nicht behandelbar:
          http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/medizin/-/journal_content/56/12054/1227434/%C3%96strogen-hilft-nicht-gegen-Knochenschwund-bei-magers%C3%BCchtigen-Frauen/

          Guten Appetit erstmal!

        • “erektile Dysfunktion” — 😉 — Blaire hat damit bestimmt keine Probleme mehr das sie Post-OP ist.

          Menschen sind im Prinzip zweigeschlechtlich. Mit Betonung auf Prinzip. In der Biologie ist nicht 100%. Menschen sind zu 99.7% zweigeschlechtlich. Wir diskutieren hier gerade über die letzten 0.3″ (Was in einer Millionenstatt 3000 sind, und in D 243.000)

          In den letzen 0.3% sind dann XXY Männer, XX Männer und XY Frauen. Die z.T. auch so geboren werden. Denn das Geschlecht wird in der 12 Schwangerschaftswoche durch Testosteron und das Anti-Mueller-Hormon festgelegt.

          Das Y Chromosoms löst – in der Regel (aber nicht immer) – die Testosteron Produktion in der 12 Woche aus.

        • „Wenn man an die prinzipielle Zweigeschlechtlichkeit der Menschen glaubt“

          Da gibts nichts zu glauben, das ist eine seit tausenden von Jahren bekannte und wissenschaftlich beweisene biologische Tatsache, die alleine in Deutschland im Jährlich in über 700.000 Fällen bestätigt wird.

        • 92 % der Untersuchten Mitte 20-jährigen, die dem gängigen Schönheitsideal krankhaft diszipliniert nacheiferten, litten unter Osteoporose, wie sie normalerweise Frauen jenseits der 50 ereilt.

          Nichts als uninformierter Mist mal wieder. Sie jagen dem krankhaften Schönheitsideal ihrer eigenen Subkultur nach und haben zudem eine fette Wahrnehmungsstörung. Da geht es nicht um Anpassung, sondern viel eher um das Gegenteil. Aber was weißt du schon?

          Die Osteopenie/Osteoporose bei der Anorexie ist ohnehin ein schlechtes Beispiel, da multifaktoriell bedingt und wie die Anorexie selbst ja eben schon meist in der Wachstumsphase einsetzend. Besteht dort ein Defizit an Mineralstoffen, kann das später nicht mehr vollständig kompensiert werden.

  2. Die Unschärfe und vermischung von Gender und Sex ist doch Absicht und Notwendig, damit das ganze Konstrukt Gender-Studies nicht zusammen bricht.

    Da sind dann plötzlich Gender-Studies (also „Soziales“ Geschlecht) verantwortlich dafür das in der Medizin unterschiede zwischen Mann und Frau bei symptomen des Herzinfarkts gefunden werden,
    was aber a) nicht Gender sondern Sex ist und
    b) lange vor dem Erfinden der Gender-Studies statt fand.

    Aber die Gender-Gläubigen versuchen sich ständig wissenschaftliche Erkenntnisse anderer Bereiche auf ihre Fahnen zu schreiben, weil sie selbst keinerlei neu Erkenntnisse hervorbringen können da ihre ganzen „Studien“ auf das Dekonstruieren des Patriarchats und von Geschlechterstereotypen begrenzt sind.

  3. Ich finde es sehr spannend, das ein Mensch in der einen Sache klar analysieren kann, in einer anderen aber den ideologisch konstruierten Unsinn nachbetet (sog. Verschwörungstheorien) und sich von Fakten und empirischer Beobachtung hierin nicht beeinflussen lässt.

    • Ein Schleimpilz, bei dem es damals bereits Mutation gab die darauf hinweisen, dass sich das mit mehr als 2 Geschlechtern in ein paar Tausend Jahren erledigt haben wird.

      Oder wie es im Artikel steht.
      „Am Ende werden wieder nur noch zwei Geschlechter übrigbleiben“

  4. Judith Butler schreibt: „Sexual difiference, however is never simply a function of material differences which are not in some way both marked and formed by discursive practices. Further, to claim that sexual differences are indissociable from discursive demarcations is not the same as claiming that discourse causes sexual difference. The category of „sex“ is, from the start, normative; it is what Foucault has called a „regulatory ideal.“ In this sense, then, „sex‘ not only functions as a norm‘ but is part of a regulatory practice that produces the bodies it governs, that is, whose regulatory force is made clear as a kind of productive power, the power to produce-demarcate, circulate, differentiate the bodies it conrols. Thus, „sex“ is a regulatory ideal whose materialization is compelled, and this materialization takes place (or fails to take place) through certain highly regulated practices. In other words, „sex“ is an ideal construct which is forcibly materialized through time.“
    (Bodies that matter, Introduction)

    Da werden in typischer Weise Tatsachenbehauptungen aufgestellt, die nicht begründet, belegt oder abgeleitet werden. Geschlechtsunterschiede sind niemals nur materiell, sie ergeben sich aus diskursiven Praktiken. Begründung? Die Kategorie Geschlecht ist von Anfang an normativ, d.h. sie bedeutet nicht nur die Feststellung eines Sachverhaltes, sondern auch eine Bewertung. Begründung? Und nicht nur das, sie ist auch Teil einer „regulativen Praxis“, die die Körper die sie beherrscht erst hervorbringt. Wie soll das gehen? Materielle Objekte werden durch eine „regulative Praxis“ hervorgebracht? Wie ist das zu verstehen? Sex ist eine Konstruktion, die in der Zeit materialisiert wird. Was jeder Physik wiederspricht, s. hier:

    „A fundamental principle of physics is that any change in the trajectory of any physical entity is an acceleration requiring the expenditure of energy, and where is this energy to come from? It is this principle of the conservation of energy that accounts for the physical impossibility of „perpetual motion machines. … anything that can move a physical thing is itself a physical thing.“ (Daniel Dennett)

    • Ich lese grade weiter in Butlers „Bodies that matter“. Da heisst es auf S. 9: „if Foucault’s view of power is understood as the disruption and subversion of this grammar and metaphysics of the subject, if power orchestrates the formation and sustenance of subjects, then it cannot be accounted for in terms of the „subject“ which is its effect. And here it would be no more right to claim that the term „construction“ belongs at the grammatical site of subject, for construction is neither a subject nor its act, but a process of reiteration by which both „subjects‘ and „acts“ come to appear at all. There is no power that acts, but only a reiterated acting that is power in its persistence and instability.“

      Damit versucht sie der Frage auszuweichen, wer denn der Konstrukteur im Sozialkonstruktivismus ist. Konstruieren wird ja gemeinhin als eine bewusste Tätigkeit eines handelnden (individuellen) Subjekts verstanden, und die Gesellschaft oder die Sprache oder die „Macht“ sind bekanntlich keine solchen Subjekte.

      Also wenn Macht die Subjekte konstruiert wird Macht gleichzeitig als Subjekt, welches die Konstruktion vollzieht, verstanden, womit behauptet wird, dass das Subjekt sich selber konstruiert. Dass das absurd ist, sieht sie auch und behauptet daher, Konstruktion wäre kein Akt eines Subjekts, sondern ein Prozess der Wiederholung (reiteration), durch den Subjekte und Handlungen überhaupt erst existent werden. „Es gibt keine handelnde Macht, sondern nur ein wiederholtes Handeln, das Macht ist in seiner Beharrlichkeit und Instabilität.“

      Ich denke hier wird einfach nur ein Wort durch ein anderes ersetzt und nichts erklärt. es wird angeblich immer noch gehandelt, aber angeblich ohne ein handelndes Subjekt.

      • Sie beschreibt das ja durchaus richtig. Nur folgt daraus, dass auch „sozial konstruierte“ Faktoren nicht durch ein Handeln von Subjekten verändert werden können. Wenn das Subjekt dabei nicht handelt, kann es so viele Gender-Sternchen setzen, wie es will, das ändert nichts an der Konstruktion.

      • Ich finde „konstruiert“ in diesem Kontext als einen unglücklichen Begriff. Besser passen würde „manifestiert“:

        Die Manifestation erfolgt durch konkludentes Handeln einer hinreichenden Anzahl von Individuen.

        Dies ist ein dynamischer Prozess bei dem Individuen handeln ohne eine gesellschaftspolitische Agenda dabei zu haben.

        • @Peter Müller
          „Besser passen würde „manifestiert“: “

          Die Idee der „Manifestation“ beschwört Butler auch, hier:

          „construction is neither a subject nor its act, but a process of reiteration by which both „subjects‘ and „acts“ come to appear at all.“

          Mystische Dialektik.

          Dummerweise drückt sie sich an dieser Stelle mal klar aus, so dass der Widerspruch einem ins Gesicht fliegt: der „Prozess der Iteration“ ist ein Vorgang, ein Mittel, ein „Act“. Sie kommt ja schliesslich nicht umhin, einen Wirkungsmechanismus zu beschreiben.
          Auch an dieser Stelle sieht man, dass Butler nur Begriffsschwurbelei betreibt…

        • Ich halte das auch alles für blanken Unsinn, der der banalsten Logik wiederspricht. Es ist unübershbar, dass sie von einer These ausgeht (Geschlecht ist zu 100% sozial konstruiert) und dann versucht, diese zu begründen, ohne sich vorher zu fragen, ob die These überhaupt Sinn macht.

        • „dass sie von einer These ausgeht“

          So wird jedes Dogma begründet, stipuliert (to stipulate). Dann wird alles drum herum passend gemacht. Butler ist aber nicht besonders geschickt dabei und hat es nötig ihre Behauptung in den grösstmöglichen Quast einzuhüllen.

          Im Grunde sagt sie nur, dass eine alles durchdringende „Macht“ die Welt in allen Einzelheiten geformt hat. Und dann noch, in einem logischen Bruch eines 180-Grad-U-turns, dass wenn man selbst als diese Macht hinstellt, alles bestimmen und formen kann.

          „Soziale Konstruktion“ bedeutet also weniger „alles *ist* konstruiert“ als „alles *kann konstruiert werden“.

          Eine „Philosophie“ des absoluten Grössenwahns, die nicht notwendigerweise am Geschlechterunterschied entwickelt wird. Hierfür würde jeder inszenierbare Gegensatz für taugen.

        • btw, das Grundmuster von Butler Vorstellungswelt könnte sie bei Kirkegaard aufgekupfert haben:

          „Furcht und Beben, das in einer lyrischen Prosa, jedoch nicht ohne Humor und Ironie abgefasst ist, ist im Kern eine Meditation über die biblische Geschichte um Abraham und Isaak. Kierkegaard bekräftigt in dieser Schrift, dass der Mensch, indem er aus der ethischen Sphäre heraus und in die religiöse Sphäre eintritt, als der Einzelne höher steht als das Allgemeine, also das Ethische, und nur noch Gott Gehorsam schuldet. Ausdrücklich wird daher Abrahams Absicht gutgeheißen, Isaak auf Gottes Befehl hin zu opfern, auch wenn sich Abraham damit über die Ethik hinwegsetzt. Gleichzeitig wird ausgeführt, dass kraft des Glaubens (also kraft des Absurden) alles möglich ist.“

          https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%B8ren_Kierkegaard

          „wobei er jede Art von spekulativer Philosophie im Geiste Hegels (siehe auch Dialektische Aufhebung) ablehnt, weil sie sich anmaßt, „objektive“, also außerhalb des Menschen liegende Wahrheit adäquat denken, verstehen und dadurch begreifen zu können. Neben der scharfen Ablehnung Hegels und anderer Vertreter des Idealismus ist Kierkegaards Denken vor allem in seinen späteren Jahren durch eine strikte Abgrenzung gegen das amtliche Christentum gekennzeichnet.“

          @mocho, unten im thread hast du geschrieben:
          „Das ist eigentlich klassische idealistische Philosophie, die davon ausgeht, dass es keine vom erkennenden Subjekt unabhängig existierende Welt gibt.“

          Butler ist nicht idealistisch, sondern anti-idealistisch: essentialistisch und mystisch.

        • Ich dachte an: Kein Objekt ohne Subjekt. Wenn Butler sagt: „if one concedes the materiality of sex or of the body, does that very conceding operate-performatively-to materialize that sex?“
          Ist das meines Erachtens das gleiche. Materielle Körper gibt es erst in dem Augenblick, in dem sie materialisiert werden.

          • „Materielle Körper gibt es erst in dem Augenblick, in dem sie materialisiert werden.“

            Butler stellt ja darauf ab, dass die Körper sozial mit unterschieden aufgeladen werden. Die Unterschiede an sich zwischen Mann und Frau sieht sie als so unwesentlich an wie etwa eine andere Haarfarbe. Die Konstruktion der Geschlechter als eigene Gruppen, für die eigene Regeln gelten wäre da das Problem. Aus ihrer Sicht könnten man eben kulturell auch diese Unterschiede zwischen Mann und Frau genauso ignorieren wie etwa die Unterschiede zwischen jemanden mit blonden und Schwarzen haaren oder einem großen und einem kleinen Mann, für die wir ja auch keine separaten Gruppen bilden.

            In der Betrachtung werden die Körper sozial konstruiert, weil aus ihrer Sicht unwesentliche Unterschiede zu einer Kategorie ausgebaut werden.

        • El_Mocho,

          wesentlich im Wortsinne sind diese Unterschiede aus biologischer Sicht erstmal nur beim Fortpflanzungsprozess.

          Da Weiblichkeit und Männlichkeit ganz offensichtlich aber auch ausserhalb dieses Prozesses nach aussen performiert wird – und zwar in einer willkürlich kollektiv definierten Art und Weise – bedarf es einer Erklärung, warum dem so ist.

          Butler schwurbelt bestimmt ein wenig in ihren Werken (was allerdings in den Disziplinen völlig normal ist), bietet aber wenigstens eine Erklärung an.

          Welche Erklärung hast Du?

        • „Ich dachte an: Kein Objekt ohne Subjekt.“

          Der Idealist sagt: Das Objekt ist auch ohne Subjekt vorhanden.

          „Ist das meines Erachtens das gleiche.“

          Ja, das Objekt und Subjekt sind laut Butler in einem dialektischen Prozess untrennbar miteinander verbunden. Dabei ist das Subjekt das Wort, die „Ansprache“. Also quasi die magische Beschwörungsformel.

          „Materielle Körper gibt es erst in dem Augenblick, in dem sie materialisiert werden.“

          Wann würde das wohl nach Butler geschehen? In jedem einzelnen Augenblick immer wieder neu? Nein, die Welt hat sich in einem Prozess dahin entwickelt und wird immer wieder aufs Neue. Wie dieser Prozess aussehen könnte, darüber scheint sie aber gar nichts zu sagen. Sonst würde sie ja auch ihr Dogma gefährden, dass es diese mystische Einheit zwischen Objekt und Subjekt überhaupt gibt.

        • „wesentlich im Wortsinne sind diese Unterschiede aus biologischer Sicht erstmal nur beim Fortpflanzungsprozess.“

          Im biologischen Sinne sind Menschen Replikatoren, die ihre Gene weitergeben möchten. Das „außerhalb dieses Prozesses“ ergibt sich daraus. Der Übergang von Stammesgesellschaften zu Staaten ermöglicht eine bessere und sicherere Weitergabe von Genen. Ich sehe da eigentlich keinen besonderen Erklärungsbedarf, und schon garkeinen, den Butler leisten würde. Sie blendet vielmehr die Biologie völlig aus.

          Wie erklärt Butler die Existenz von Menschen? Oder die heteronormative Matrix? Letzten Endes durch eine Verschwörungstheorie über das böse Patriarchat.

        • El_Mocho,

          „Ich sehe da eigentlich keinen besonderen Erklärungsbedarf, und schon garkeinen, den Butler leisten würde“

          Du siehst das so, Millionen andere Menschen sehen das anders. Zum Glück für die Butler, sonst wäre die Auflage ihrer Bücher 1 und das wäre dann unter irgendein Tischbein geklemmt…

          XD

    • Ich mache mal weiter mit meiner Lektüre und kommentiere:

      Butler weiter: „What I would propose in place of these conceptions of construction is a return to the notion of matter, not as site or surface, but as a process of materialization that stabilizes over time to produce the effect of boundary, fixity, and surface we call matter. …if one concedes the materiality of sex or of the body, does that very conceding operate-performatively-to materialize that sex?“

      Demnach entsteht Materie durch einen Prozess der „Materialisierung“, wie das gehen soll wird nicht erklärt, aber indem man von einer materiell existenten, biologischen Geschlechtlichkeit ausgeht, setzt man diesen Prozess immer schon voraus. Die Annahme eines materiellen Geschlechtes ist schon selber der Prozess dieses Materialisierens(hier als Suggestivfrage formuliert, wie sie es eigentlich immer tut).

      Das ist eigentlich klassische idealistische Philosophie, die davon ausgeht, dass es keine vom erkennenden Subjekt unabhängig existierende Welt gibt. Die Möglichkeit der Materialisierung selbst wird nicht thematisiert, sie wird schlicht als gegeben vorausgesetzt.

      Aber selbst wenn man nur von einer teilweisen materiellen Gegebenheit von Geschlecht ausgeht, ändert das nichts: „insofar as the extra-discursive is delimited, it is formed by the very discourse from which it seeks to free itself.“ Die Festlegung einer Grenze zwischen dem materiellen und dem diskursiv entstandenen ist selber schon wieder eine Konstruktion. Eine teilweise Konstruiertheit ist also nicht möglich.

      • „Demnach entsteht Materie durch einen Prozess der „Materialisierung“, wie das gehen soll wird nicht erklärt“

        -> Äquivalenz von Masse und Energie

        „Es ist unübershbar, dass sie von einer These ausgeht (Geschlecht ist zu 100% sozial konstruiert) und dann versucht, diese zu begründen, ohne sich vorher zu fragen, ob die These überhaupt Sinn macht.“

        Die Kernthese lautet: Gender ist sozial konstruiert. Und Gender wird als das soziale Geschlecht, also die Manifestation der Geschlechtlichkeit im sozialen Kontext, definiert.

        Eine Tautologie 😉

        • Siehe auch: „„Materiality“ appears only when its status as contingently constituted through discourse is errased, concealed, covered over. Materiality ist the dissimulated effect of power.“ (Anmerkung 12 zu Kap. 1)

          Materialität verbirgt ihren zufälligen Charakter dadurch, dass der Diskurs, der sie konstituiert verborgen wird. Materialität ist ein Machteffekt.

        • Oder auch hier: „„Neither of these essays is meant to dispute the materiality of the body; on the contrary together they constitute partial and overlapping genealogical efforts to establish the normative conditions under which the materiality of the body is framed and formed.“ (S. 14)

          Sie bestreitet also nicht die Materialität des Körpers, aber diese Materialität ist ihrerseits Ergebnis eines (diskursiven) Formungsprozesses.

          Wie man sich diesen Prozess vorzustellen hat wird nirgendwo erklärt.Die ontologische Problematik, wie denn Materielles durch nichtmaterielles (Diksurse) konstituiert werden kann, wird ausgeklammert.

          „Anything that can move a physical thing is itself a physical thing.“ (Daniel Dennett)

        • „Materiality ist the dissimulated effect of power.“

          „Materialität ist ein Machteffekt“.

          Da fehlt das entscheidene Wort.

          Warum sollte sich die Macht „verstecken“!? Hier scheint Butler ein Werturteil zu verstecken. Wenn die Macht „jenseits von Gut und Böse“ wirksam wäre, müsste sie nichts verstecken, sondern wäre einfach nur vorhanden. Und auch nicht hinterhältig. Und hätte auch keine Bestätigung mehr nötig, nichts müsste „contingently constituted through discourse“ sein.
          Aber diese Annahme und das Moralische braucht sie, damit man den Spiess umdrehen kann bzw dieser umgedreht werden muss! Erst muss die „Bestätigung“ abgeschaltet werden und dann kann man seine eigene Vorstellungen durch „Diskurs“ herrschend machen.

          „they constitute partial and overlapping genealogical efforts to establish the normative conditions under which the materiality of the body is framed and formed.“

          Also gab es nach Butler einen historischen, genealogischen Prozess. Die Körper wurden in der Vergangenheit geschaffen, in einer Art Evolutionsprozess.

          Es ist in der Tat falsch, Butler und den Gendertypen vorzuwerfen, sie würden an die Realität der verschiedenen Körper bei Mann und Frau nicht glauben. Sie glauben insgeheim an eine Art magischen Evolutionsprozess, bzw tuen so.

    • Hier noch zwei Zitate aus „Bodies that matter“: „„Here it is of course necessary ro state quite plainly that the options for theory are not exhausted by presuming materiality on the one hand, and negating materiality on the other. It is my purpose to do precisely neither of these. To call a presupposition into question is not the same as doing away with it; rather, it is to free it from its metaphysical lodgings in order to understand what political interests were secured in and by that metaphysical placing and thereby to permit the term ro occupy and ro serve very different political aims.”

      Hier wird die politische Absicht der ganzen Theorie klar ausgesprochen, kein Kommentar.

      „To posit by way of language a materiality outside of language is still to posit that materiality and the materiality so posited will retain that positing as its constitutive condition. … Can language simply refer to materiality or is language also the very condition under which materiality may be said to appear?“

      In Form der für Butler so typischen Suggestivfrage wird hier nochmal behauptet, dass Materie von Sprache hervorgebracht wird.

  5. Biologisches Geschlecht ist angeboren, also genetisch bedingt, auch bei xy-Frauen. Sie haben eben eine genetische Mutation.
    Gender (aka soziales Geschlecht) ist insofern ein Konstrukt, als dass es nicht angeboren ist. Hosen sind künstlich, Röcke sind künstlich, wie kann eine Regelung, das Tragen von Hosen und Röcken betreffend, angeboren sein?
    Menschen, die sich keinem biologischen oder sozialen Geschlecht zuordnen lassen, beweisen höchstens, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, nicht gar keine (sowohl bio- als auch sozio-).
    Geld ist auch ein soziales Produkt und nicht angeboren.

  6. Hier Sport nochmal.

    Ich möchte an Frank Busemann vs. Jule Aßmann erinnern.

    First up: ich bewundere und achte ihn dafür, dass er ernsthaft gegen sie angetreten ist.

    Er wusste seit sie 12 war, mit was für einem Kaliber er es zu tun hatte:
    http://www.abendblatt.de/sport/article107025301/Jule-Assmann-12-jagte-Frank-Busemann.html

    Und beim Stern-TV-Showdown hat sie ihn dann besiegt
    http://www.stern.de/sport/sportwelt/wunderlaeuferin-jule-assmann-als-rollte-sie-auf-einem-rad-3744634.html

    Verdammt, gibts da wenig Infos drüber! Und SO erstaunlich^^

  7. Witziger Artikel.

    Der Autor beklagt eine künstlich eingebrachte Unschärfe, betreibt sie aber genauso indem er es versäumt, die Verwendung von „Gender“ zu differenzieren.

    So wird bei ihm alles zu einer Soße und am Ende konstatiert er wutbürgerlich patzig

    „Er ist ein pseudowissenschaftlicher Taschenspielertrick zu Durchsetzung (wissenschafts-) politischer Interessen. Man sollte sich nicht von ihm beeindrucken lassen“

    und geht von dannen, ratlose Leser zurücklassend.

    Er hätte ruhig noch schreiben können, dass politisches Gender ein rhetorisch-argumentatives Mittel der Frauen ist, um ihre Handlungsmöglichkeiten und ihre Entfaltungsfreiheit über den ursprünglich Frauen zugewiesenen Rahmen hinaus auch in die „männliche Welt“ hinein zu erweitern.

    Wollte er vielleicht so nicht schreiben, weil man ihn dann gefragt hätte, was er denn dagegen hat… 😉

      • Der Autor ist Philosoph und sollte daher besser nicht den knallharten Falsifikator mimen.

        Und „Genderkritiker“ ist auch relativ. Im wesentlichen wird ja das darüber reden/schreiben kritisiert.

        Vereinzelt (Kelle und Co) werden einzelne, als Übertreibungen angesehene Aspekte des politischen Genders kritisiert.

    • nur das:

      „Ihre Wurzeln hat diese Verunglimpfungsstrategie im Neomarxismus der 1920er Jahre. Das „Versagen“ der Arbeiterklasse während des Ersten Weltkrieges …. Konsequenz, dass zur Herstellung einer revolutionären Situation zuerst die bürgerliche Gesellschaft und ihre Institutionen zerstört werden müssen.

      Die PC ist das unmittelbare Produkt dieser kulturrevolutionären Strategie.“

      finde ich ein wenig zweifelhaft, kommt mir nicht so vor, als wäre es ein „unmittelbares Produkt“. Jeder, der 1984 gelesen hat zB, hätte auch auf die Idee kommen können.

      Das hier ist eine gute Beobachtung:

      „Das Muster, nach dem hier gedacht wird, ist psychoanalytisch: Dort der Patient, der sich seiner Krankheit gegebenenfalls gar nicht bewusst ist bzw. dessen Krankheitsleugnung geradezu als Beleg für seine Erkrankung gilt, und hier der Therapeut, der die Lage durchschaut. Entsprechend werden Weltanschauungen, die vom politisch korrekten Kanon abweichen, pathologisiert.“

  8. Die Auswirkungen des Verhaltens in den Strukturen der DDR sowie der BRD, die Entstehung der Reichsbürgerbewegung und Lösungen.

    In der DDR waren „Staatsdiener“ (das waren gleichzeitig Parteimitglieder) nach der dem Gruppenegoismus entsprechenden Devise „die Partei hat immer recht“ ermächtigt, den Untergeordneten Freiheit und Besitz wegzunehmen. Das hatte die Auflösung der DDR bewirkt. In der DDR kritisierte die Kirche den Staat, in der BRD lobt sie den Staat mit seinem Grundgesetz (mit Gottesbezug), ohne zu hinterfragen, inwieweit das Grundgesetz wirkt.
    In der BRD kann jeder, der sich „das Sagen“ angeeignet hat, andere anschmieren und abservieren und Herrschende können durch den Gruppenegoismus weitestgehend ungestraft Rechtsbrüche und Rechtsbeugungen betreiben und vorgeschädigte Bürger weiter anschmieren, abservieren und ggf. einsperren (vgl. z.B. http://www.odenwald-geschichten.de/?p=682 und http://www.odenwald-geschichten.de/?s=fahsel, http://unschuldige.homepage.t-online.de, http://www.sgipt.org/lit/sonstige/FDRSDuPO.htm, https://www.caritas.de/pressemitteilungen/rechtsbruch-auf-kosten-der-armen/114702/?searchterm=rechtsstaat bzw. https://www.youtube.com/results?search_query=Rechtsbeugung ).
    Die sogenannte Reichsbürgerbewegung entstand und wächst, weil Bürger dieses menschenrechtswidrige Treiben Herrschender nicht ertragen können. Dass manche arg ausflippen, ist so normal wie die täglichen Rechtsbeugungen durch BRD-Organe.
    Man meint zwar und es wird gelehrt, dass mit Worten wie z.B. mit Verträgen und Gesetzen (Grundgesetz und Verfassungen) das Verhalten Herrschender menschenfreundlich getrimmt wurde und dass Herrschende das Grundgesetz und andere Schutzbestimmungen sowie die höchstrichterliche Rechtsprechung eifrigst studieren und sich strikt daran halten, aber die Geschichte hat aufgezeigt und wissenschaftlich ist erwiesen, dass Macht mies macht, vgl. z.B. http://www.alltagsforschung.de/hang-zum-sadismus-macht-macht-mies/ , http://www.leadion.de/artikel.php?artikel=0901, das Milgram-Experiment usw..
    Bürgerbeteiligung, z.B. durch Volksentscheide ( https://www.volksentscheid.de/ ), insbesondere auch ein Erfolg der im Internet zu findenden Aktion „Strafbarkeit von Rechtsbeugung wiederherstellen, Bürgergerichte einführen !“ könnten gegen schlechte Verhaltensweisen und damit gegen Sadismus und Kumpanei der Herrschenden helfen. Sollte der alte Stil beibehalten werden, nach dem Herrschende mit irgendwelchen Weltanschauungen das Recht beanspruchen, von edler Natur zu sein und damit ungeschoren Menschenrechtsverletzungen betreiben können, wird eine andere Gesellschaftsform entstehen, die auch eine Diktatur sein könnte.
    Das Recht hat bisher sowieso weniger der Freiheit als der Macht gedient (Richter a.D. Rudolf Wassermann, http://library.fes.de/gmh/main/pdf-files/gmh/1966/1966-01-a-041.pdf ).
    Zu der vom 3. Reich übernommenen Mentalität der heutigen Justiz hatte sich Staranwalt Rolf Bossi ausgiebig geäußert (vgl. https://schweinestaat.wordpress.com/2014/10/14/bay-nazijustiz-was-ich-schon-immer-sage/ ). Dass wir uns in einem schleichenden Übergang von einer parlamentarischen Demokratie in einen „Rechtsprechungsstaat“ unter der Leitung der Richter befänden, die wiederum in ihrer Struktur obrigkeitsstaatlich und „kritikfrei“ rückwärts gewendet orientiert seien, bestätigte auch der Richter a.D. Wassermann ( Quelle: http://www.locus24.de/foc/foc-0002.html ). Der Richter a.D. Prof. Dr. Bernd Rüthers hat dazu ein Buch geschrieben „Die heimliche Revolution vom Rechtsstaat zum Richterstaat“.

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