„Über Männer herzuziehen ist feministisches Virtue Signalling“

Genderama zitiert einen interessanten Text, den ich auch hier einmal zur Diskussion stellen möchte:

As a student at a women’s college, there is nothing more disturbing for me to see than the male-bashing pervasive throughout my campus culture. From jokes about the fragility of masculinity to giving trigger warnings for any mention of men, I see an absurd level of distrust, scorn and contempt towards men coming from my feminist peers.

While the male-bashing antics at my school may be exceptional, since I’m at a women’s college, this type of competitive male-bashing happens at other colleges too. At every institution, men are demonized while women are exalted.

This paradigm pervades society. Male bashing is sacrosanct to feminist virtue signaling. Feminists demonize men, particularly college men, to establish their own moral high ground. Nowhere is this more common than on college campuses.

This feminist war on college men must end. Not only is it unjust, but it is disastrous for gender harmony.

(…) According to contemporary feminism, the choice religion among female college students, men can’t do anything right. They manspread, they mansplain, they are all potentially violent, and they suffer from the incurable ailment of toxic, yet fragile, masculinity.

When college begins, males lose the inculpability that childhood confers just as their female compatriots discover feminism. Since children can do no wrong, boys aren’t problems in feminist parlance until they become men. Where do boys become men? Often, this happens on college campuses. As soon as they become men, they are under attack.

So, how can feminists end the disastrous war they’ve waged on college men?

First, to borrow an imperative from safe-space culture, feminists must assume good-intentions from men. The world will never be a safe space for men if feminists fail to uphold safe space guidelines with interacting with them. Failing to assume good intentions leads to an environment where male bashing becomes a competitive sport.

As Nahema Marchal wrote in Heat Street, „To use social justice terms, the only thing [male bashing] does is essentialize and alienate an entire demographic to the point of harming the very cause of progress.“

Indeed, this harms progress. Feminists should not promote rhetoric that casts men as a class in a negative light. Men’s Rights Activists would benefit their cause if they stopped denigrating women as a class, too.

(…) Second, feminists must support due process for men facing allegations of sexual misconduct. Since the release of the 2011 Dear Colleague Letter, there have been dozens of cases of men suspended from college without due process. Feminists have tarnished the public image of men to the point where men are often assumed to be guilty before they can even claim innocence. Due process ameliorates this unfortunate circumstance.

(…) Feminists can still support rape-victims while supporting due process. The two are not mutually exclusive.

Finally, feminists must adopt men’s causes as their own. These causes include poor male academic achievement, discrimination in the court and legal system, and many other issues. With this, men will stop being resentful that their interests have been forgotten by mainstream activism movements.

20 Gedanken zu “„Über Männer herzuziehen ist feministisches Virtue Signalling“

  1. Echt starke Artikel aber die Seite sollte mal ihre Zitate übersetzen. Ist doch ne deutsche und keine englische Homepage oder? Wenigstens ne kurze Zusammenfassung oder ne sinngemäße Übersetzung. Die Artikel klingen vom Titel immer so interessant, klickt man drauf, bääm 80% englisch, da man nur etwas zitiert.

  2. Das Klagelied „Warum sind wir nicht alle einfach vernünftig?“ wirkt auf mich immer in erster Linie hilflos.

    Dass Religionskritik in Richtung Feminismus allmählich normal wird, ist wiederum schon ermutigend.

  3. „Feminists demonize men, particularly college men, to establish their own moral high ground.“

    Wie war das nochmal:

    „Men are human doings; Women are human beings.“

    Ein Mann wird erst durch Taten zu einem ‚guten Mann‘. Eine Frau hingegen ist gut, weil sie eine Frau ist.

    Und Feministen leiten ihre moralische Überlegenheit dazu noch aus einer Selbstbezeichnung und zugehöriger Lexikon-Definition ab. Handlungen spielen dabei weniger eine Rolle.

    https://geschlechterallerlei.wordpress.com/2015/12/11/wenn-gefuehlskaelte-auf-verlogenheit-trifft-plan-deutschland-und-benachteiligte-kinder-falschen-geschlechts/comment-page-1/#comment-7733

    Frau ist gut, weil Mann schlecht ist.

    • „Finally, feminists must adopt men’s causes as their own. “

      Ähm, ja… damit waren Feministen ja schon immer erfolgreich.

      Wie ist das Mittel gegen hohe Suizidraten unter Männer?

      1) Das Patriarchat bekämpfen.
      2) Privilegien reflektieren.
      3) Männlichen Rollenbildern abschwören (zu Trotz gegen jegliches Partnerwahlverhalten von Frauen).

      • Ja den Punkt fand ich auch seltsam, es würde doch schon reichen Männer nicht als schlecht hinzustellen und die MRA zu bekämpfen, die kümmert sich dann selbst um die Sache.

        • Hmmm, aber das fällt ja schon weiblichen Nicht-Feministen schwer. Der weibliche Selektionsprozess sieht Männer erst einmal per default als „schlecht“. In den Augen von Frauen ist es seine Aufgabe, ihr das Gegenteil zu beweisen, damit er sich mit ihr einlassen darf.

        • „Der weibliche Selektionsprozess sieht Männer erst einmal per default als „schlecht“.“

          Heutzutage eher „Zumutung“ als „schlecht“, oder?

          Lass mal wieder die Zeiten anbrechen, wo Frau akut das Gefühl hat, auf den Schutz von Männern angewiesen zu sein, was dann wohl aus all den #…allmen Gesinnungen wird?

        • @only_me

          ich denke nicht, dass das was ändern wird, ausser, dass die gewünschten Attribute ausgetauscht werden.

          Es gab da doch mal diese recht bezeichnende Untersuchung, ich meine von Tinder oder so, die Frauen Männer nach über- und unterdurchschnittlich hat sortieren lassen, mit dem Ergebnis, dass 80% der Männer „unterdurchschnittlich“ sind.

          „Männlichkeit“ war schon immer, und ich denke wird auch immer, über die Konkurrenz zu den anderne Männern definiert.

          Nur das Schlachtfeld um die oberen 20% variiert nach Nachfragelage.

          Ich bezweifele, dass die, die heute flennen, dass Männer ja sooo Gewalttätig sind, probleme hätten, wieder die weißen Federn auszupacken, wenn sie gerade einen Krieg brauchen.

      • Das ist korrekt; Feminismus kann gar nicht für Männer einstehen, da eine Übernahme dieser Thematik zu einem Eingestehen von Fehlern in der feministischen Theorie und damit zu einer Auflösung der klar definierten und gewollten Opferhierarchie führen würde. Dabei geht es nicht darum, dass Fehler in der Theorie für Feministinnen irgendwie relevant wären, aber darum, dass der Feminismus immer nur das Patriarchat als gesellschaftlichen Treiber und Verursacher von Ungerechtigkeit kennt.

        Noch schlimmer, wenn z.B. der Gender Pay Gap (unbereinigt) auf weibliches Selektionsverhalten zurückgeführt werden kann, dann würden sich daraus ganz hässliche Folgen für Frauen ergeben, die sie niemals tragen werden.

        Darum beschränken sich Feministinnen auch auf „The Patriarchy hurts men too“, womit schon von Anfang an klar wird, dass die Stossrichtung der „Erlösung“ der Männer über die Befreiung der Frau geschehen muss; der einzig gedankliche erlaubte Pfad ist es die kollektive Schuld der Männer und die kollektive Unschuld der Frauen ohne Widerrede anzuerkennen.

  4. Bisher einer der besten Artikel der Feminismus und Maskulismus (MRA) miteinander versöhnt (wenn auch aus einer sehr einseitig un-empathischen weiblichen Perspektive aus gesehen).

    Wer Arne Hoffmann genau gelesen hat, weiß dass er genau dasselbe tut, von der männlichen Perspektive aus, nur mit weit mehr Sympathie und Empathie für den weiblichen Teil der Gesellschaft.

    Auch Arne berichtet nicht immer paritätisch, aber das tut er ganz bewusst, weil die Gegenseite so aggressiv,unfair, bzw. unehrlich und überrepräsentiert ist (wenn ich ihn recht verstehe) .

    Aber Arne Hoffmanns Ansatz ist immer der ehrliche, empathische und versöhnliche (bzw. vertöchterliche ;-)))

  5. Das würde ich nicht in 1. Linie als „Virtue Signalling“ bezeichnen, sondern einfach mal als Ausfluss des feministischen Wertesystems. Das ist wie bei den Muslimen, für die Nichtmuslime gemäß Koran bestenfalls minderwertig sind und deren Tötung gemäß verbreiteter Lehr- und Volksmeinung auch nicht etwas schlimmes ist.

    Vielleicht kommt die feministische Sympathie für den Islam daher.

    Ähnlich sind Männer im feministischen Wertesystem bestenfalls minderwertig und entsprechend darf man auch mindestens verbal und juristisch beliebig auf sie einprügeln. Und körperlich. Die Untermenschen umzubringen ist in unserer Gesellschaft noch nicht so akzeptiert wie in der muslimischen.

    Natürlich hat es auch einen Aspekt von Virtue Signalling, den nur besonders tugendhafte Feministen prügeln so hemmungslos auf Männer ein.

    • @david

      Virtue Signalling ist aus meiner Sicht nicht im Widerspruch dazu, etwas wirklich zu glauben und als Regel anzuerkennen. Wir haben dennoch und vielleicht gerade in einem solchen System den Wunsch uns als Befolger der Regeln und deren Unterstützer darzustellen.

      Natürlich gerade in einem System welches im wesentlichen auf einer Form von Glauben aufbaut und indem Zweifel ein Zeichen dafür sein kann, dass man die Gegenseite unterstützt (ihr Raum gibt)

  6. Toni Airaksinen hat inzwischen mehrere ähnliche Artikel geschrieben, u.a. auf Quillette http://quillette.com/author/toni-airaksinen/ So langsam wiederholt sie sich.

    2. Man fragt sich, wie sie auf dem „Barnard College, one of the few women’s colleges in America,“ noch überlebt, ohne ab und zu ein Messer im Rücken zu haben (bildlich gesprochen…). Eventuell ist Feminismuskritik in einer feministischen Indoktrinieranstalt eine neue Form von Virtue Signalling in der Ära des hegemonialen Feminismus.

    3. Einer der ersten Kommentare, ein sehr langer von einem @itsthatguyagain, ist sehr lesenswert. Ich fasse mal zusammen, wie ich den Kommentar verstehe: Airaksinen klagt in ihrem Text den Sexismus gegen Männer an ihrer Uni oder allgemeiner im Feminismus an – im Sinne einer reinen Zustandsbeschreibung ist das alles richtig – und fordert dazu auf, diesen Sexismus einzustellen und die armen Männer nicht mehr als potentielle Vergewaltiger, Deppen usw., das übliche, zu behandeln. Zugespitzt formuliert bittet sie die Feministinnen um Gnade für die Männer und appelliert an das Mitleid. Implizit stellt sie die Männer damit als schwach und dumm dar, sie können sich offenbar nicht selber helfen. Sie hinterfragt diese Machtverteilung nicht, im Gegenteil bestätigt sie sie eigentlich durch den Appell an eine gönnerhafte Haltung gegenüber Männern („you are matronizing us, reducing us to beleaguered and voiceless victims of feminism whom only feminists can rescue“) Sie fragt nicht nach den – offensichtlichen – Ursachen, warum sich „die Männer“ das alles gefallen lassen und übersieht daher, daß die geforderte gönnerhafte Haltung an diesen Ursachen nichts ändern wird.

    • „Implizit stellt sie die Männer damit als schwach und dumm dar, sie können sich offenbar nicht selber helfen.“

      Da ist zumindestens etwas dran, wenn schon seit gut 100 Jahren Feministinnen und andere Frauenlobbyisten durch Denunziation und Verleumdung das Bild der „friedfertigen Frau“ verteidigen und Argumentieren das es absurd ist, für Männerrechte zu kämpfen

      http://alternativlos-aquarium.blogspot.de/2016/07/der-hundertjaehrige-geschlechterkrieg.html

    • Das ist das Problem heute. Echte Männer würden die Frauen, die das Maul aufreissen, mal ordentlich verprügeln. Das geht jetzt leider nicht mehr. Also bleibt nur noch das Opfergehabe zu kopieren.

        • Ich hab es extra etwas überspitzt formuliert, aber Männer neigen zum Acting out, wie man an den Anschlägen gerade gesehen hat, was aber in der modernen Zivilisation unpopulär ist. Wenn die Mehrheit der Frauen logischen Argumenten zugänglich wäre, hätten MRAs das Problem, das wir mit dem Feminismus haben, schon längst gelöst.

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