Anschläge in Nizza

Ich mach mal einen eigenen Artikel auf.

Aus dem Spiegel:

Das ist passiert:

  • Im südfranzösischen Nizza ist ein Mann in einem Lkw in eine Menschenmenge gerast, über zwei Kilometer hinweg überfuhr er Passanten. Laut Innenministerium starben mindestens 84 Menschen, zahlreiche weitere wurden demnach verletzt.
  • Präsident Hollande sprach einem„terroristischen Charakter“ der Tat. Er verlängerte den Ausnahmezustand in Frankreich um drei Monate.
  • Der mutmaßliche Attentäter wurde erschossen. Die Hintergründe sind noch unklar, die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt.
  • Die Tat ereignete sich an der Promenade des Anglais: Dort hatten sich am Donnerstagabend zahlreiche Menschen versammelt, um den französischen Nationalfeiertag zu feiern.

Kommentare mit undifferenzierten Abwertungen aller Muslims werde ich (nach Möglichkeit) löschen, bleibt also sachlich.

196 Gedanken zu “Anschläge in Nizza

  1. Die Annahme, es handele sich um einen terroristischen Anschlag, geht vermutlich auf die Art zurück wie dieser ausgeführt wurde, oder? Sonst würde die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft wohl kaum zuständig sein. Aber inwiefern ist überhaupt bekannt, dass der Attentäter Moslem war?

    • Ich habe noch keine offizielle Betätigung für einen islamistischen Anschlag gelesen, aber einige stellen die das nahelegen, etwas über Mitgliedschaft zu einer radikalen islamischen Gemeinde meine ich.

      Man wird sehen, was die Ermittlungen bringen.

      • Laut Augenzeugen lenkte der Fahrer so, dass er möglichst viele Menschen erfasste. Außerdem befand er sich in einem abgesperrten Bereich. Ignorierte einen Motorpolizisten, der versuchte sich Zugang zum Fahrzeug zu verschaffen. Und: Wer fährt bitte an einem Feiertag aus beruflichen Gründen einen LKW?

        Eindeutig Terror. Das war gestern sofort klar. Neu ist die Strategie. Sie erinnert an die IS Strategie Selbstmordattentäter mit Sprengstoff-LKWs in Menschenmassen zu lenken.

        • Bombenattentate werden in Europa ja wesentlich häufiger verhindert, als tatsächlich durchgeführt, also ja.
          Angesichts des Body Counts muss man sagen, dass hier mit minimalem Entdeckungsrisiko (Einzeltäter, LKW als Waffe) maximaler Schaden angerichtet wurde. Somit dürfte das Nachahmungspotential enorm sein.
          Die Anschläge werden in den letzten Jahren wesentlich effektiver, die Opferzahlen in San Bernadino, Orlando, Paris und nun Nizza liegen weit über denen früherer Terroranschläge.

          Ich denke in Deutschland wird es noch ein Weilchen dauern, bis wir französische Verhältnisse haben. Aber die regressive Linke wird den Fluchtis und ihrer Folgegeneration in den nächsten Jahren und Jahrzehnten schon genug einreden, dass auch sie in einem islamophoben Unrechtsstaat leben und diskriminiert werden.

        • „Aber die regressive Linke wird den Fluchtis und ihrer Folgegeneration in den nächsten Jahren und Jahrzehnten schon genug einreden, dass auch sie in einem islamophoben Unrechtsstaat leben und diskriminiert werden.“

          Wie sagte meine Mutter immer?
          „Wer einen Hund hängen will, der findet auch nen Strick!“
          Hier scheint es aber wohl eher der Wunsch nach dem Hund zu sein, den es zu hängen gilt.
          Und da fällt fast reflexhaft der böse Blick auf die „Fluchtis“.
          Die hatten zwar nix mit Nizza zu tun und auch nicht mit Brüssel oder Paris, aber – who cares.
          Hauptsache der Hund hängt.

        • @ Carnofis
          Du kommst um den simplen Fakt nicht herum, dass wir mehr Moslems in Deutschland und Europa haben werden. Und mehr Moslems bedeutet, mehr Zustände wie im Nahen Osten, bedeutet eine erhöhte Gefahr der Radikalisiseurng.

        • „Und da fällt fast reflexhaft der böse Blick auf die „Fluchtis“.
          Die hatten zwar nix mit Nizza zu tun und auch nicht mit Brüssel oder Paris, aber – who cares.“

          Am Terroranschlag in Paris waren „Fluchtis“ beteiligt.


        • Und da fällt fast reflexhaft der böse Blick auf die „Fluchtis“.
          Die hatten zwar nix mit Nizza zu tun und auch nicht mit Brüssel oder Paris, aber – who cares.

          Wenn schon dann ging mein Reflex gegen die Linke.

          Es ist doch eine spannende Frage, warum so viel mehr Anschläge in Frankreich stattfinden als bei uns (wo bisher alle verhindert werden konnten).

          Meine Meinung dazu: Kommt Zeit, kommt Tat.
          Der Nährboden dazu besteht definitiv.

          Anderer Meinung?

        • „Anderer Meinung?“

          Auf jeden Fall!

          „Es ist doch eine spannende Frage, warum so viel mehr Anschläge in Frankreich stattfinden als bei uns …“

          Frankreich hat als ehemalige Kolonialmacht im Maghreb viele Bürger aus der Region. Diese Bürger wurden nur sehr marginal in die französische Gesellschaft integriert und bilden weitgehend abgeschlossene Randgruppen.
          Und: Frankreich durchlebt eine andauernde Wirtschaftskrise, immer ein guter Nährboden für Radikalisierung, besonders derer, die eh nichts zu verlieren haben.

        • Diese Bürger wurden nur sehr marginal in die französische Gesellschaft integriert und bilden weitgehend abgeschlossene Randgruppen.
          Und: Frankreich durchlebt eine andauernde Wirtschaftskrise, immer ein guter Nährboden für Radikalisierung, besonders derer, die eh nichts zu verlieren haben.

          Na dann haben wir ja Glück, dass wir eine Million Menschen mit bester Integrationsperspektive dazubekommen haben.

        • „Am Terroranschlag in Paris waren „Fluchtis“ beteiligt.“ Da bin ich mir ganz sicher. Hatte er nicht eine Deutschlandfahrn auf die Frontscheibe geklebt? Und eine Bild von Angela Merkel in der Brieftasche? Und hat er nicht die deutsche Nationalhymne gesungen, als er sterbend aus dem LKW gezogen wurde?

        • @david:

          »Anderer Meinung?«

          Nun ja, ich denke schon, wenigstens teilweise.

          Unter den »Fluchties« gibt’s halt nicht wenige »Tritties«. Also Trittbrettfahrer.

          Bevor mir in Aleppo eine Faßbombe aufs Hausdach knallt, gehe ich mit meiner Familie lieber flüchten. Dann bin ich Fluchtie. Wenn ich in Tunesien oder Algerien der Meinung bin, dass mir »der Westen« was schuldig sei, dann nutze ich die Gelegenheit, um im Strom der Fluchties ebenfalls nach Scheweinefresserland zu gelangen. Dann bin ich Trittie und probiere an Silvester halt mal aus, was ich mir bei westlicher Liberalität und politisch-korrektem Wegschauen so alles rausnehmen kann.

          Oder ich komme mit dem Vorsatz ins Land, mich zu passender Gelegenheit möglichst effektiv kollateralschädlich selbst zu entleiben (falls ich nicht schon ohnehin lange im Land wohne und Staatsbürger bin, wie so häufig in Frankreich). Dann bin ich »Bombiezombie« – schon beim Grenzübertritt gleichsam Toter auf Urlaub.

          Leider wird das in Angstrufen wie »Gefahr durch Flüchtlinge!« völlig dureinandergeworfen und die Rolle von Stadtteilen wie Clichy-sous-Bois und Molenbeek, in denen der Islamismus eigener Staatsbürger ausgebrütet wird, gar nicht erst erwähnt.

          Und der Angstruf »Gefahr durch Moslems!« macht es auch nicht viel besser, weil er so gar nicht dabei hilft, zu erklären, warum die Mehrzahl in Europa lebender Moslems vielleicht nicht besonders gut »integriert«, aber dennoch nicht mit terroristischer Gewaltbereitschaft ausgestattet ist.

          Warum es in Deutschland noch keinen Anschlag gegeben hat? Die Wahrscheinlichkeit dürfte bei uns geringer sein, weil unsere Moslems Türken sind, die uns nicht in kolonialgeschichtlicher Hassliebe verbunden sind und die auch nicht annähernd solche dauerbeleidigten Dauerverlierer der jüngeren Weltgeschichte sind wie so viele Moslems der arabischsprachigen Länder. Nicht wenige unserer eigenen Islamisten sind zudem deutschstämmig.

          Das Potential für islamistische Gewalt bei uns ist daher vermutlich mehr an die Ausbreitung der »internationalistischen« Version des islamistischen Terrors gebunden – also hauptsächlich an das Terror-Franchise des Islamischen Staats – und weniger stark an hausgemachte Quellen unzureichender Integration. Was nicht heißt, dass wir uns keine Sorgen machen sollten, denn gerade das Terror-Franchise hat ja derzeit Hochkonjunktur.

          Aber ob unsere rezenten »Fluchties« sich in Selbstmordattentäter verwandeln, können wir noch beeinflussen, denn das hängt davon ab, was wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren im Hinblick auf deren Integration selber tun und von ihnen fordern.

          Das einzige, was ich als Sofortmaßnahme befürworten würde wäre, nach dem Vorbild Österreichs endlich mal ein paar Dutzend muslimische Hassprediger hinter Gittern oder außer Landes zu bringen.

        • @ David

          „Ich denke in Deutschland wird es noch ein Weilchen dauern, bis wir französische Verhältnisse haben.“

          Dass Frankreich immer wieder Anschlagsziel wird, hängt natürlich vor allem damit zusammen, dass F der Hauptfeind ist, wegen seiner laizistischen Ausrichtung mit Burkaverbot etc.

          Deutschland betreibt lieber Appeasement. Der Nachteil dabei ist, dass es allein in der Entscheidung des IS liegt, ob in Deutschland derartige Attentate erfolgreich ausgeführt werden.

          Der deutsche Sicherheitsapparat in bezug auf Terrorabwehr dürfte dem französischen in bezug auf Personalstärke, Ausbildungsniveau und Ausrüstung unterlegen sein.

          Man vergleiche die Videos der Antiterrorübungen

          Frankreich

          Deutschland

          Hier bei 1:11, was wäre denn, wenn Geiseln in dem Abteil sind und der Täter eine Sprengstoffweste hat?

  2. Ein Einzelgänger! Er wollte Teil an der Revolution nehmen. Sowas wird man nicht mit „Etat d’urgence“ unter Kontrolle haben können. Auch nicht mit erneute Militäreingriff in Irak oder Syrien. Genau das Gegenteil wird man provozieren: revolütionär aggressive Züge bei hoffnungslose Menschen.

    • „revolütionär aggressive Züge bei hoffnungslose Menschen.“

      A) Die Politik die man richtig hält sollte man durchziehen. Die RAF z.B. hat man nicht besiegt, doch nachgeben oder verzichten, sondern durch Entschlossenheit und Unnachgiebigkeit.

      B) Es ist ein Irrglaube, dass die meisten Terroristen hoffnungslose Fälle wären. Viele kommen aus wohlhabenden Familien, sind gebildet und haben eigentlich ein hoffnungsvolles Leben vor sich.

      • Ich meine auch gelesen zu haben, das Selbstmordattentäter häufig studiert haben also eher intelligent waren.
        Wahrscheinlich braucht man für einen Selbstmordanschlag eine gewisse Intelligenz um sich selbst davon zu überzeugen, das man auf dem weg etwas gutes tut und zB eine abstrakte Belohnung wie „das Paradies“ erhält.

        • Das würde ich mal sehr stark bezweifeln.
          Intelligenz ist in keinster Weise Voraussetzung für extreme Überzeugungen und suizidale Ideologien, im Gegenteil. Und Bildung schon gar nicht.

        • Selbst wenn es so wäre (wie kommst du auf „Studenten“, Beispiele?), dann läge wohl eher ein Selektionseffekt vor, weil die unentdeckte Planung und Koordination Intelligenz erfordert, aber nicht die Entschlossenheit.

          Im Irak und Syrien sind es überwiegend gehirngewaschene Mitläufer, teilweise sogar geistig Behinderte. In Europa meinem Eindruck nach auch eher ehemalige Kleinkriminelle und Verlierer.

          • Social scientists have collected a large amount of data on the socioeconomic background of terrorists. According to a 2008 survey of such studies by Alan Krueger of Princeton University, they have found little evidence that the typical terrorist is unusually poor or badly schooled. Claude Berrebi of the RAND Corporation compared the characteristics of suicide-bombers recruited by Hamas and Islamic Jihad from the West Bank and Gaza with those of the general adult male Palestinian population. Nearly 60% of suicide-bombers had more than a high-school education, compared with less than 15% of the general population. They were less than half as likely to come from an impoverished family as an average adult man from the general population. Mr Krueger carried out a similar exercise in Lebanon by collecting biographical information for Hizbullah militants. They too proved to be better educated and less likely to be from poor families than the general population of the Shia-dominated southern areas of Lebanon from which most came.

            http://www.economist.com/node/17730424

          • Es ist – wenn auch auf einer andren Stufe – vielleicht auch der Grund, warum viele sjws aus gutem Hause kommen. Virtue signalling wird interessanter, wenn man in der Lage ist, sonstige Probleme des täglichen Lebens ausblenden zu können

        • In Gaza ist die Situation sehr speziell , radikal genug sind dort sowieso die meisten jungen Männer. Aber unter den Sicherheitsbedingungen in Israel einen Selbstmordanschlag durchzuführen, erfordert tatsächlich etwas mehr.
          Wobei es soo viele Suicide Bombers da gar nicht gab, daher ist auch hier fraglich ob die Zahlen Aussagekraft haben.

          Das Beispiel Hisbollah ist unpassend, das ist ja kein Selbstmordkommando (selbst der Status als Terrororganisation ist unklar, wobei ich persönlich es bejahren würde).

          Und die Studie von Krueger ist aus meiner Sicht Schrott, ein Scheinzusammenhang. Wenn ich einfach die Korrelation auf globaler Ebene betrachte, dann sind natürlich die ganz armen weniger radikal. Zum einen weil die ärmsten Länder überhaupt nicht flächendeckend mit Bomben und Waffen eingedeckt sind, zum anderen weil die islamischen Länder (v.a. auch durch Ölreichtum) sich dann eher im Mittelbau finden.
          Wichtigster Faktor ist natürlich der Islam.
          Und ja, zu Hoch-Zeiten von Al Quaida waren es durchaus Top-Leute, oft aus Saudi-Arabien, studiert an renommierten internationalen Unis. Das waren auch hoch-komplexe Projekte, vergleichbar mit dem was westliche Geheimdienste so leisten.
          Natürlich kriegt 9/11 nicht irgendein Trottel hin.

          Trotzdem, bei den Anschlägen der letzten Jahre ist der Zusammenhang umgekehrt, weil diese Art von Anschlägen oft von jedem Trottel durchgeführt werden können. Und das ist auch der Fall.

          Deine These „es erfordert überdurchschnittliche Intelligenz, um sich von seinem eigenen Suizid/extremistischer Tat zu überzeugen“ entbehrt jeder psychologischen Grundlage

    • Sowas wird man nicht mit „Etat d’urgence“ unter Kontrolle haben können. Auch nicht mit erneute Militäreingriff in Irak oder Syrien.

      Das ist die typische SJW-Argumentation. Wir kriegen die Situation hier nicht unter Kontrolle, ergo hören wir auf den IS zu bombadieren? Die Idee, man müsse die Spirale der Gewalt zurückschrauben um zu gewinnen, sollte gerade Deutschen im Hals stecken bleiben. Was wäre denn passiert, man hätte sich einer solche Logik in den Weltkriegen bedient?

      • Dass bombardieren die Probleme nicht löst ist aber ebenfalls ganz klar.

        Das ist ja das Dilemma: Isis muss weg, sie sind ein unglaublicher Rückfall in die Barbarei, mit sexsklaven und Massentötungen.

        Nur wird man mit reiner Militärgewalt ihre Basis kaum stören können.

        Mir scheint kaum ein anderer weg denkbar als eine muslimische Aufklärung, die sich von den radikalen Auslegungen los sagt und sekulärer wird.

        Wie man eine solche initiierten kann ohne das es fremdbestimmt wirkt und damit nicht akzeptiert wird ist eine interessante Frage.

        • Das bombardieren die Probleme nicht löst ist aber ebenfalls ganz klar.

          Natürlich schon; der IS metastisiert genau darum, weil der Druck durch anhaltendes Bombardement auf sein Kerngbeit zunimmt. Hätten wir dazu noch funktionierende Grenzen und würden nicht, dumm, wie wir Westeuropäer in dieser Hinsicht nun mal sind, hundertausende wehrfähigen Menschen genau aus dem Gebiet, das wir bekämpfen, Zuflucht gewähren, hätten wir auch weniger (aber sicherlich einige) Terroranschläger im Herzen von Europa gehabt.

          Würde es sich bei den radikalisierten Anhänger um Nationalsozialisten, die einen eigenen Staat aufgebaut haben, handeln, würdest du solche Gedanken, wie eine Reduktion der Gewalt,weil es dadurch Anschläge gibt, gar nicht erst in Erwägung ziehen.

          Die Idee einer muslimischen Aufklärung ist ein schönes Gedankenspiel; de facto geht die echte Entwicklung aber in eine völlig andere Richtung. Gemässigte Muslime befassen sich gar nicht mit den Problemen ihrere Religion und überlassen es anderen die Auswüchse des Extremismus zu bekämpfen, den sie schweigend billigen. In Amerika wurde schon bemerkt, dass sie in vielen Fällen gar nichts sagen, auch wenn sie müssten (http://www.reuters.com/article/us-florida-shooting-cooperation-idUSKCN0Z213U).

          Sie beschweren sich höchstens lautstark, dass sie diskriminiert werden und versuchen gegen Leute wie Dawkins politisch vorzugehen, wenn dieser den Islam mit Gewalt in Verbindung bringt, weil das meistens weniger Fördergelder zur Folge hat.

          • Natürlich muss man auch bei Separatisten kulturelle Maßnahmen einleiten, die ihnen Boden entziehen und die können kaum darin bestehen, beispielsweise alle Basken zu Terroristen zu erklären.

            Bei einer Religion ist dies noch schwieriger, weil ein Fundamentalismus und das festhalten an religiösen regeln ein wesentlicher Bestandteil von Religion an sich ist

        • @ Christian

          „Mir scheint kaum ein anderer weg denkbar als eine muslimische Aufklärung, die sich von den radikalen Auslegungen los sagt und sekulärer wird.“

          Es gibt eine ganze Reihe liberaler Islam-Reformer, die religionsphilosophische/theologische Interpretationen entwickelt haben, die den Islam mit Aufklärung, Menschenrechten und Demokratie in Einklang bringen. Diese modernen Islam-Interpretationen sind auch durchaus wissenschaftlich und philosophisch gut begründet.

          Dass sich eine Aufklärung im Islam bislang nicht stärker durchgesetzt hat, dass die kulturelle Modernisierung in vielen islamischen Ländern sogar deutlich zurückgegangen ist, liegt wesentlich daran, dass die politischen Eliten Saudi-Arabiens – mit Billigung der USA-amerikanischen politischen und ökonomischen Eliten – in der islamischen Welt radikale bzw. ultrakonservative Islam-Interpretationen fördern bzw. deren Förderung finanzieren:

          „Um sich die Folgen dieser unheiligen Verbindung von Petrodollars und radikalem Gedankengut klarzumachen, stelle man sich vor, der Ku-Klux-Klan habe in Texas die absolute Macht übernommen und missioniere nun mit den Ölgeldern, schrieb der renommierte Historiker Bernard Lewis. Und der algerische Schriftsteller Kamel Daoud mahnte: Durch die Macht der Satellitenschüsseln und des Internets habe sich das enge Weltbild der Ultrakonservativen bereits auf grosse Teile der islamischen Gesellschaften, vor allem auf ihre schwächsten Glieder, übertragen. Man müsse selber in der muslimischen Welt leben, um diese stetige Transformation zu begreifen. Dass dies der geistige Nährboden sei, auf dem auch der Extremismus gedeihe, sei offensichtlich.“

          http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/die-giftige-saat-der-wahhabiten-1.18665617

          http://www.nzz.ch/international/amerika/unersetzlicher-partner-und-lukrativer-kunde-1.18673704

          Durch diese Förderung radikaler Islam-Interpretationen wurden Aufklärung und Modernisierung in der islamischen Welt, die in der Vergangenheit bereits weiter fortgeschritten waren als heute, wieder zurückgedrängt.

          Auch der deutsche Staat fördert übrigens die orthodox-konservativen Islamverbände in Deutschland. Dass eine Modernisierung des Islams dadurch nicht erreicht werden kann, darauf haben sowohl linke und liberale Islamkritiker als auch aufgeklärte/moderne Muslime mehrfach hingewiesen.

        • „Diese modernen Islam-Interpretationen sind auch durchaus wissenschaftlich und philosophisch gut begründet.“
          „wissenschaftlich“, ah ja. Und flog mit einem geflügelten Pferd in den Himmel.

        • „Wie man eine solche initiierten kann ohne das es fremdbestimmt wirkt und damit nicht akzeptiert wird ist eine interessante Frage.“

          Indem man den Islam konsequent nicht respektiert, verspottet und lächerlich macht.

          • Den radikalen vielleicht. Es wäre glaube ich eher interessant Radikalität zu benennen, etwa indem man deutlich macht welche Moscheen radikal sind und wer hinein geht und damit persönliche und wahrnehmbare kosten damit zu verbinden

          • Radikalität ist eine Folge des Glaubens an den Islam. Ohne den Islam zu bekämpfen, wir man die Radikalität nicht besiegen können.

        • „Diese modernen Islam-Interpretationen sind auch durchaus wissenschaftlich und philosophisch gut begründet.“

          „Wissenschaftlich und philosophisch begründet“. Ne Religion. 😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂

        • @ Dummerjan

          „„wissenschaftlich“, ah ja. Und flog mit einem geflügelten Pferd in den Himmel.“

          Mit wissenschaftlich meinte ich, dass sie sich im Gegensatz zu konservativen islamischen Theologen der historisch-kritischen Methode sowie moderner hermeneutischer und anderer geisteswissenschaftlicher Methoden bei der Interpretation und Auslegung bedienen.

        • @ Adrian

          „„Wissenschaftlich und philosophisch begründet“. Ne Religion.“

          Ich habe nicht gesagt, dass moderne/aufgeklärte/liberale Islam-Interpretationen wissenschaftlich seien, offensichtlich kann Theologie nicht vollständig wissenschaftlich sein – sondern es ging mir darum, dass liberale islamische Theologen/Religionsphilosophen moderne geisteswissenschaftliche Verfahren verwenden.

          „Mit anderen Worten: Sie sind ungläubig.“

          Die liberalen muslimischen Theologen/Philosophen sind gläubige Muslime, daran besteht kein Zweifel.

          Sie verwenden nur eben moderne geschichtswissenschaftliche, literaturwissenschaftliche und philosophische Methoden zur Analyse und Interpretation und sind daher nicht in einem traditionell-konservativen Dogmatismus verhaftet.

        • „offensichtlich kann Theologie nicht vollständig wissenschaftlich sein“

          Theologie ist vom Grundsatz her nicht wissenschaftlich. Es ist Textinterpretation auf der Grundlage der Prämisse der Existenz einer nicht verifizierbare Entität.

          „Die liberalen muslimischen Theologen/Philosophen sind gläubige Muslime, daran besteht kein Zweifel.“

          Jaja. Picken sich das aus ihrem Buch raus, was ihnen passt, weil sie den ganzen Blödsinn der da drinnen steht, nicht mit ihrer Intelligenz oder ihrem Gewissen vereinbaren können.

        • „Mit wissenschaftlich meinte ich, dass sie sich im Gegensatz zu konservativen islamischen Theologen der historisch-kritischen Methode sowie moderner hermeneutischer und anderer geisteswissenschaftlicher Methoden bei der Interpretation und Auslegung bedienen.“
          Das ist leider eine Methode, die inhärent im Islam nicht möglich ist. Sie ist nur von außerhalb des Islam möglich.
          Die Bibel ist einer solchen Untersuchung zugänglich, weil sie ja als Bericht über das Offenbaren Gottes selbst in der Religion selbst so verankert ist.

          Der Koran hingegen ist das geoffenbarte Wort selbst. Damit ist eine islamische Korankritik im modernen Sinn inhaltlich nicht möglich.

        • @ Dummerjan

          „Das ist leider eine Methode, die inhärent im Islam nicht möglich ist. Sie ist nur von außerhalb des Islam möglich.“

          Da würden dir liberale islamische Theologen/Religionsphilosophen wohl widersprechen.

          „Die Bibel ist einer solchen Untersuchung zugänglich, weil sie ja als Bericht über das Offenbaren Gottes selbst in der Religion selbst so verankert ist.
          Der Koran hingegen ist das geoffenbarte Wort selbst.“

          Den liberalen islamischen Theologen/Religionsphilosophen zufolge steht dies aber nicht im Widerspruch dazu zu versuchen Inhalte des Korans aus ihrem historischen und soziokulturellen Kontext heraus zu verstehen. Sie würden argumentieren, dass der Koran bestimmten Menschen zu einer bestimmten Zeit in einem bestimmten soziokulturellen Kontext in einer bestimmten Sprache offenbart wurde. Dies alles mache wissenschaftliche Methoden bei der Deutung/Interpretation notwendig.
          Des Weiteren argumentieren sie, dass im Islam keine Instanzen wie Vatikan/Papst vorgesehen seien, die berechtigt seien allen Gläubigen eine bestimmte Koran-Interpretation für immer vorzuschreiben.

          „Damit ist eine islamische Korankritik im modernen Sinn inhaltlich nicht möglich.“

          Die liberalen islamischen Theologen/Religionsphilosophen praktizieren ihrem Selbstverständnis nach ja auch keine Korankritik, sondern entwickeln Interpretationen des Korans gemäß einem humanistischen Moralverständnis und moderner geisteswissenschaftlicher Methoden der Textinterpretation.

        • @ Elmar

          „Was ist eigentlich aus dem guten, alten Atheismus der Linken geworden? Ist er noch kämpferisch oder nur noch geduldet?“

          Ich persönlich bin der Ansicht, dass für eine langfristige Modernisierung und Humanisierung voraufklärerischer prämodern-religiöser kultureller Kontexte immer beides notwendig ist: sowohl aufklärerisch-atheistisch-agnostische Religionskritik als auch modernisierte Interpretationen der jeweiligen Religionen.

          Zu deiner Frage:
          Die politisch korrekte postmoderne multikulturalistische regressive Linke hält Religionskritik bezüglich nicht-christlicher Religionen für diskriminierend. Wo diese Strömung an Einfluss gewinnt, ist es mit Religionskritik daher nicht weit her.

          Im Sozialismus und Anarchismus gibt es Religionskritik aber durchaus noch, (es gab aber von jeher auch religiös-sozialistische/religiös-anarchistische Unterströmungen).
          Marxisten sind oft religionskritisch.
          Eine Ausnahme ist die – in Deutschland allerdings wenig einflussreiche – marxistische Unterströmung der Antiimps, die in prämodern-religiösen Gruppen z.T. einen Verbündeten im internationalen „antiimperialistischen Kampf“ sieht.

        • „Was ist eigentlich aus dem guten, alten Atheismus der Linken geworden? Ist er noch kämpferisch oder nur noch geduldet?“

          Der wurde zugunsten des Kampfes gegen den Westen aufgegeben.

        • @Leszek

          Obwohl das vom Thema abführt, noch mal ne Nachfrage:

          „Die politisch korrekte postmoderne multikulturalistische regressive Linke hält Religionskritik bezüglich nicht-christlicher Religionen für diskriminierend.“

          Hast du eine Hypothese, wie es dazu gekommen ist? Wird auch eine Begründung für die Diskriminierungsbehauptung genannt?

          Es wird dich nicht überraschen, daß ich jede Religion als antihumanistisch betrachte und geradezu militant ablehne.

          • Die linke Idee hat ihren Ursprung in der Idee des Sozialismus/Kommunismus als Ggensatz zur pluralistischen Demokratie samt Marktwirtschaft/Kapitalismus.

            Diese linke Idee steht damit im fundamentalen Gegensatz zu dem, was den Westen ausmacht: Marktwirschaft, ökonomische Freiheit, Individualismus, Demokratie.

            Diese Wert haben ab 1990 über die linke Idee Sozialismus/Kommunismus triumphiert, der Sozialismus/Kommunismus hat sich als verbrecherische Idee mit 100 Millionen Ermordeten herausgestellt.

            Die grundsätzlich schon im Ursprung antiwestliche/antiliberale Idee der Linken hat damit ein fundamentales Trauma erlitten. Um das Trauma zu lindern wird nun versucht, den Westen als das eigentliche Übel hinzustellen, als Hort alles Bösen, mit dem implizite Ziel der Zerstörung.

            Der Islam ist da nur einer von vielen Bundesgenossen. Alles was antiwestlich ist kommt als Bundesgenosse der Linken in Frage.

        • @ Elmar

          „Hast du eine Hypothese, wie es dazu gekommen ist? Wird auch eine Begründung für die Diskriminierungsbehauptung genannt?“

          Das hat sich ja in den USA entwickelt als im Zuge einer einseitigen, selektiven und dogmatischen US-amerikanischen Rezeption des französischen Poststrukturalismus, die politisch korrekte postmoderne Linke andere linke Strömungen wie Marxismus, Neo-Marxismus, Anarchismus etc. akademisch in den Hintergrund gedrängt hat.

          Dadurch wurde auch das klassisch-linke universalistische Moralverständnis und das klassisch linke Wissenschaftsverständnis zugunsten relativistischer postmoderner Orientierungen in den Hintergrund gedrängt.

          Des Weiteren wurde die Hoffnung auf langfristige Überwindung des kapitalistischen Systems ersetzt durch eine primäre Orientierung an der Überwindung von (vermeintlichen oder tatsächlichen) Diskriminierungen, die innerhalb des bestehenden Systems verändert werden sollen.

          Wichtig hierbei scheint mir vor diesem Hintergrund die postmoderne Idee zu sein eine (Anti-)Diskriminierungstheorie auf „Norm-Feindbilder“ aufzubauen, was ich ja in der Vergangenheit als fehlgeleiteten Ansatz bereits mehrfach kritisiert habe.
          So kam es zur Entstehung einseitiger, parteiischer, dualistischer Konzeptualisierungen, in denen immer jeweils einer Seite der Status der angeblichen Norm zugewiesen wurde, die als allgemein privilegiert konstruiert wurde (männlich, weiß, heterosexuell, cissexuell, westlich) und der anderen Seite der Status der Abweichung oder Ableitung von der Norm zugewiesen wurde, was impliziert, dass es sich um eine diskriminierte/unterdrückte Gruppe handle anstatt ausgehend von einem universalistischen Moralverständnis, einer um Objektivität bemühten Haltung und ohne Messen mit zweierlei Maß auf allen Seiten zu prüfen, wo jeweils Diskriminierungen, soziale Problemlagen und Menschenrechtsverletzungen vorliegen und was dagegen getan werden kann.

          Von dieser falsch angelegten postmodernen (Anti-)Diskriminierungstheorie her ist es dann nur ein kleiner Schritt Gruppen mit Migrationshintergrund aus nicht-westlichen Kulturen (samt prämoderner Religionen) in westlichen Gesellschaften den Status der Abweichung/Ableitung und somit den Status diskriminierter Gruppen zuzuweisen. Im Rahmen eines solch einseitig aufgebauten Konzepts gerät dann erstens aus dem Blickfeld, dass es sich bei diesen Kulturen um prämoderne archaische Repressionskulturen handeln kann und zweitens wird dadurch erleichtert jede Kritik an diesen Kulturen/Religionen pauschal als Diskriminierung zu framen.

          Wichtig für die Ausbreitung der postmodernen politisch korrekten linken Strömung war des Weiteren vor allem der zunehmende akademische Einflussverlust des „Kulturmarxismus“, der durch die postmoderne politisch korrekte kulturrelativistische Linke verdrängt wurde.
          Insbesondere, dass die Forschungsergebnissen und Theorien zu autoritären Sozialisationsformen und ihren Auswirkungen von Wilhelm Reich, Erich Fromm, Theodor W. Adorno etc. kaum noch gelesen wurden und weitgehend in Vergessenheit gerieten, begünstigte, dass entsprechende autoritäre Sozialisationsformen im Kontext prämoderner Kulturen/Religionen übersehen wurden und durch die Linke weitgehend unkritisiert blieben.

          Durch die Verdrängung des „Kulturmarxismus“ und die Etablierung der politisch korrekten postmodernen Linken geriet auch der von Marx Horkheimer formulierte „kulturmarxistische“ moralischen Imperativ zur Verteidigung der Errungenschaften der westlichen Zivilisation, auf den sich ja mehrere linke Kritiker des Multikulturalismus und des politischen Islams berufen, innerhalb der Linken weitgehend in Vergessenheit.
          Max Horkheimer hatte einen moralischen Imperativ formuliert, der immanente Kritik an Aspekten der westlichen Zivilisation eng mit der Forderung nach Verteidigung der Errungenschaften der westlichen Zivilisation gegen autoritäre und totalitäre Kräfte koppelte.

          Max Horkheimer:

          „Die sogenannte freie Welt an ihrem eigenen Begriff zu messen, kritisch zu ihr sich verhalten und dennoch zu ihren Ideen zu stehen, sie gegen Faschismus, Hitlerscher, Stalinscher oder anderer Varianz zu verteidigen, ist Recht und Pflicht jedes Denkenden.“

        • Meine Hypothese ist besser, weil sie erstens in der Realität beobachtbar ist und zweitens psychologische Bedingungen und Mentalitäten berücksichtigt.

        • @ Adrian

          „Meine Hypothese ist besser, weil sie erstens in der Realität beobachtbar ist und zweitens psychologische Bedingungen und Mentalitäten berücksichtigt.“

          Deine „Hypothese“ ist anti-linke Propaganda ohne Kentnisse linker Ideengeschichte und Sozialgeschichte und ohne Kenntnisse der Psychologie von Linken.

        • Lassen wir das „Volk“ entscheiden. Was ist wahrscheinlicher? Dass böse Postmodernisten die an sich gute linke Idee missbraucht haben, oder dass der Krebs bereits in der linken Idee an sich steckt?

        • @ Adrian

          „Lassen wir das „Volk“ entscheiden.“

          Ich bin zwar Demokrat, aber kein Anhänger der „Konsenstheorie der Wahrheit“.

          „Was ist wahrscheinlicher? Dass böse Postmodernisten die an sich gute linke Idee missbraucht haben, oder dass der Krebs bereits in der linken Idee an sich steckt?“

          Ganz bestimmt werden die anti-linken Hetzer auf diesem Blog, die du zu deiner Unterstützung anrufen möchtest, um eine fundierte, differenzierte und objektive Beurteilung bemüht sein. So kennen wir sie ja auch.

        • @ Adrian

          „Und Du als Anhänger einer gescheiterten, mörderischen Ideoogie bist dagegen voll objektiv“

          Ich bin als Anhänger des libertären Sozialismus in der Tradition des Sozial-Anarchismus Anhänger einer radikal-humanistischen politischen Philosophie.

          Und außerdem habe ich den Anspruch bei geisteswissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Themen um Objektivität bemüht zu sein.
          Damit macht man sich auf diesem Blog zwar schnell unbeliebt, aber davon darf man sich nicht abhalten lassen. 🙂

        • „Deine „Hypothese“ ist anti-linke Propaganda ohne Kentnisse linker Ideengeschichte und Sozialgeschichte und ohne Kenntnisse der Psychologie von Linken.“

          Wenn man deine Version liest, kommt man ganz, ganz schnell zu dem Schluss, dass, wenn dieser Umbau der Linken als ganzes so schnell und komplett passieren konnte, dieses mystische Fundament gar nicht so weit her sein kann.

          Wenn Adrian also sagt, dass der Krebs bereits in den linken Grundwerten sitzen, wenn sie nach dem Scheitern der linksautoritären Systeme der Sovietzeiten bereits nach zwanzig Jahre im nächsten totalitären Sytsem des Postmodernismus zu finden sind. Mir ist schon klar, du versuchst den Einfluss der linken PC-Stimmen als verschwörerische kleine Gruppe an Aussenseitern zu differenzieren, die es irgendwie geschafft haben, die linken Grundwerte der gesamten Gesellschaft zu korrumpieren und alle (Parteien, Medien etc.) in die falschen Bahnen zu lenken. Wer Paralellen zu anderen Legenden finde, darf sie behalten…

          Für einen Aussenstehenden wie mich sieht es eher danach aus, dass sich der linke Kern immer die gleichen Vorbilder und Machtinstrumente sucht – nämlich schwer autoritäre, kollektivistische Strukturen. Damit ist die Linke, unabhängig von den Inhalten, die sie gegen Aussen predigt, grundsätzlich wertlos.

        • Na klar, Soziologen sind dolle Hechte!

          „“Wofür steht der Name Kamel Daoud?“, fragt eine Handvoll französischer Soziologen. Ihre Antwort lautet: für Islamophobie, genauer gesagt für arabischen Selbsthass, der in Islamophobie umgeschlagen ist. Kamel Daoud zeigt sich in einem persönlichen Brief an seinen amerikanischen Kollegen Adam Shatz zutiefst schockiert von diesem „nicht legitimen, skandalösen“ Vorwurf.“

          http://www.welt.de/politik/ausland/article152787482/Warum-Frankreich-keine-Islam-Kritik-duldet.html

        • Der angebliche „Kampf gegen den Westen“ ist doch genauso ein intellektuelles Hütchenspiel wie die Gleichsetzung von Islamkritik mit Rassismus.

          Die marxistische Linke ist genauso ein Produkt des Westens bzw. des westlichen Denkens wie der Liberalismus.

          Mir wurde ja auch schon Antiamerikanismus vorgeworfen, dabei liebe ich durchaus das Land und die Leute.

          Ich liebe aber nicht die Destabiliserungspolitik der USA im Nahen Osten und den PC-Schrott, der aus amerikanischen Universitäten über den Atlantik kommt.

        • @ ddbz

          Gutes Beispiel, ich habe vorher einen ähnlichen Artikel nach Charlie Hebdo gesucht, in dem ein Soziologe in Hollands gewählter Regierung damals gesagt hatte, dass die Anschläge nur eine Reaktion auf das koloniale Erbe Frankreichs sei und die weissen Franzosen die eigentlichen Schuldigen in dieser Konstellation sind. Leider finde ich den Artikel nicht mehr online.

          Vor allem Leszek hat immer systematisch so getan, wie wenn der Einfluss des Postmodernismus sich in der Soziologie auf das Gebiet des Genderfeminismus beschränkt, was natürlich eine glatte Lüge ist.

        • @Dummerjan:

          »Die Bibel ist einer solchen Untersuchung zugänglich, weil sie ja als Bericht über das Offenbaren Gottes selbst in der Religion selbst so verankert ist.«

          Die Sorte Christen, die das abgestritten hat, hatte ich in meiner eigenen Familie. Strenggläubige Protestanten, auch »Pietcong« genannt. Koran und Bibel auf diese Weise gegeneinander auszuspielen, funktioniert nicht.

          Auch »heilige« Texte wurden zu allen Zeiten an unterschiedliche historische Situationen angepasst. Wer glaubt, dass Texte eine absolute Herrschaft über ihre Leser ausüben und sie ihrer Interpretationsspielräume berauben können, kann sich auch gleich bei Sprach-Essentialisten wie Lann Hornscheid um eine Stelle bewerben.

        • @ddbz:

          »Na klar, Soziologen sind dolle Hechte!«

          Par Collectif:

          Noureddine Amara (historien), Joel Beinin (historien), Houda Ben Hamouda (historienne), Benoît Challand (sociologue), Jocelyne Dakhlia (historienne), Sonia Dayan-Herzbrun (sociologue), Muriam Haleh Davis (historienne), Giulia Fabbiano (anthropologue), Darcie Fontaine (historienne), David Theo Goldberg (philosophe), Ghassan Hage (anthropologue), Laleh Khalili (anthropologue), Tristan Leperlier (sociologue), Nadia Marzouki (politiste), Pascal Ménoret (anthropologue), Stéphanie Pouessel (anthropologue), Elizabeth Shakman Hurd (politiste), Thomas Serres (politiste), Seif Soudani (journaliste).

          Gilles Kepel ist nicht dabei, Emmanuel Todd nicht, Alain Touraine nicht, Loïc Wacquant nicht und Luc Boltanski auch nicht. Ich habe keinen einzigen der Namen dieses »collectif« jemals gehört. Muss sich um das Mittelmaß der französischen Soziologie handeln.

        • @Adrian:

          »Was ist wahrscheinlicher? Dass böse Postmodernisten die an sich gute linke Idee missbraucht haben, oder dass der Krebs bereits in der linken Idee an sich steckt?«

          Jede Idee kann sich zum »Krebs« entwickeln, auch der Liberalismus. Im Neoliberalismus haben wir dafür das (noch) lebende Beispiel. Im Sinne der Umfrage: Postmodernismus!

        • „“…Die linke Idee hat ihren Ursprung in der Idee des Sozialismus/Kommunismus als Ggensatz zur pluralistischen Demokratie samt Marktwirtschaft/Kapitalismus…““

          Demokratie und Kapitalismus? Es ist eine Mär, eine dauernd wiederholte Propagandalüge, dass Demokratie und Kapitalismus untrennbare Zwillinge seien.

          Es ist festzustellen, dass der Kapitalismus in seinem Kern nicht demokratisch ist, sondern feudal. Die Verwirklichung der kapitalistischen Idee in aller Konsequenz ist selbstverständlich nicht die grösstmögliche Partizipation des Bürgers an den Entscheidungsprozessen, sondern die Diktatur der besitzenden Klasse, also die Plutokratie. Wer diese simple Wahrheit nicht erkennt, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Da diskutier ich lieber mit den Zeugen Jehovas. Die scheinen mir vergleichsweise aufgeschlossen …

    • Dass der Anschlag in der „Peripherie“ stattfand, spricht eher dafür, dass adäquat bewaffnete Militärs mit „shoot to kill“-Policy* durchaus abschreckend auf Attentäter wirken können.

      Ein Anschlag während der EM in Paris wäre sicher ein Prestigeerfolg gewesen.

      *natürlich wollen die eh sterben, aber so besteht das Risiko, dass der Angriff in den Startlöchern gestoppt wird.

  3. 31-jähriger Tunesier, galt bisher als unauffällig (aber natürlich kleinkriminell)
    Auch Hollande hat schon Islamismus erwähnt…
    Was auch sonst?
    Welche politische Ideologie außer dem Islam fällt denn noch durch derartige Taten auf?

  4. Wenn sich das wiederholt, wird’s den Lastwägen so gehen wie den Flugzeugen: Strenge Kontrollen, womöglich Innenstadtverbot o.ä.

  5. Pingback: Anschlag zur Nationalfeier: Nizza als Terror-Schauplatz › Henning Uhle

  6. Alles ziemlich vorhersehbar. Man müsste sich halt mal mit islamischer Geschichte auseinandersetzen.
    Einerseits einen Krieg gegen Muslime führen und gleichzeitig Tausende von ihnen ins Land zu lassen, ist auch keine kluge Strategie. Die Amerikaner haben da vorgesorgt, bevor sie gegen Japan Krieg geführt haben (https://de.wikipedia.org/wiki/Internierung_japanischst%C3%A4mmiger_Amerikaner)
    Wer dem islamischen Terrorismus mal auf den Grund gehen will, sollte „Prophet of doom“ lesen: http://www.prophetofdoom.net/
    Ist etwa polemisch, aber gut aufgearbeitete Fakten.

  7. Sicherheitsperspektive:
    Sicherheit ist die Illusion, die aus der gesellschaftlichen Übereinkunft, keine Wilden zu sein, entsteht.

  8. Gute Nachrichten: Vermutlich ist der Terrorismus bald vorbei.

    Wie komme ich darauf? Thomas Fricke hat in seiner heutigen SPON-Kolumne eine faszinierende Grafik, die zeigt, wovor die Deutschen seit 1999 in den jeweiligen Jahren jeweils am meisten Angst hatten:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/sorgen-der-deutschen-angst-macht-krise-a-1103065.html

    Wenn man also zur Kenntnis nimmt, dass die Deutschen seit 1999 in 9 von 17 Jahren vor „Inflation“ am meisten Angst hatten, während tatsächlich die Inflationsraten weltweit (und insbesondere in Deutschland) abgestürzt sind, dann wird klar, dass der gemeine Deutsche zum einen von Wirtschaft und zum anderen von Risikoabschätzung nichts versteht.

    Auch bei den anderen Punkten kann man wohl feststellen, dass die Deutschen vor allem vor solchen Dingen Angst haben, die gerade schon wieder vorbei sind.

    Wenn der gemeine Deutsche aktuell also nichts mehr fürchtet als „Terrorismus“, dann kann man mindestens annehmen, dass die Sache schon bald wieder vorbei ist. Wenn man nicht obendrein sogar noch feststellen will, dass der gemeine Deutsche ohne nie durch Terrorismus ernsthaft gefährdet war.

    • Der Deutsche kennt den Terror bis jetzt nur aus dem Fernsehen. Ein Brüssel-style Anschlag (Sprengstoff in einer U/S-Bahn im Berufsverkehr an einem Verkehrsknotenpunkt) durchaus ein reales Risiko für Leute, die beruflich den ÖPNV nutzen.

      • Bei, ich schätze mal 10-20 Millionen, die beruflich den ÖPNV nutzen, wären auch 5o Tote noch kein Hinweis auf besondere Gefährlichkeit. Da gewinnen jedes Jahr mehr Deutsche den Hauptgewinn in einer der zahlreichen Lotterien.

        Aber die Angst davor ist sehr nützlich, wie fefe hier richtig zusammenstellt:

        http://blog.fefe.de/?ts=a97678c0

        • Wenn der IS sich nicht entscheidet, bei dir daheim einen Anschlag zu machen, bist du auch nicht in Gefahr.

          Nur weil dich in der Bielefelder Innenstadt kein Hai ins Bein beisst, heisst es nicht, dass dir das an einem australischen Badestrand ebenso wenig passieren wird.

        • Man kann durchaus darüber nachdenken, ob es Orte gibt, die riskanter als andere sind. Aber aktuell wird man da keinen finden, wo das Risiko ernsthaft höher als bei vielen anderen alltäglichen Dingen ist.

        • Mach Dir doch mal die Mühe, Adrian: Such Dir ein paar Statistiken raus und rechne aus, um wie viel jeder zusätzliche Moslem das Risiko erhöht. Danach bist auch Du kuriert.

        • Wenn ich das richtig sehe, waren islamische Terroranschläge in Europa bis Anfang 2000 eine Seltenheit.

          Aber selbst wenn wir vom Terror absehen. Die Einwanderung von Moslems wird natürlich weitere Folgen haben. Europa wird nahöstlicher werden, mit allen sozialen, religiösen und kulturellen Problemen.
          Keine Ahnung wer daran ein Interesse hat, außer religiösen Fundis und linken Antiimperialisten.

        • Die Anzahl der Muslime, die Tötungen von Zivilisten zur Verteidigung des Islam für legitim halten, ist leider erschreckend hoch.

          Auch wenn das nicht die Mehrheit der Muslime sein mag.

          Die stillschweigende Akzeptanz, die breite dschihadistische Subkultur, ist der Nährboden, auf dem solche bestialischen Anschläge gedeihen können.

        • Wenn ich das richtig sehe, waren islamische Terroranschläge in Europa bis Anfang 2000 eine Seltenheit.

          Richtig. Und seit 2000 hat sich der Anteil der Muslime an der Bevölkerung Europas allenfalls marginal verändert. Der Zuzug von Muslimen wird Dir das plötzliche Auftreten des Terrors nicht erklären können. Rationale Menschen fragen dann, was es denn sonst sein könnte, was dieses plötzliche Auftreten erklären könnte?

      • Die einzig vernünftige Kalkulation um das reale existierende konkrete abstrakte Terrorrisiko in D zu kalkulieren:

        Anzahl der Terrortoten in D der letzten zehn Jahre dividiert („geteilt durch“) Einwohner in D.

        Ist etwa unendlich höher, als vom Blitz erschlagen zu werden (selbst wenn man Festivals mit unlustiger Musik außen vor lässt)

        • Unendlich niedriger (?) ist wohl mathematisch nicht korrekt. Aber die Wahrscheinlichkeit einem Terroranschlag zum Opfer zu fallen ist gegenüber der, vom Blitz erschlagen zu werden, tatsächlich vernachlässigbar gering.

        • Du hast natürlich recht, die korrekte Formulierung muss lauten:

          Die Chance vom Blitz derschlagen zu werden ist unendlich viel höher als durch einen terroranschlag zu sterben.

        • Immer wieder herzallerliebst, wie die Linksliberalen Hipster plötzlich den Nationalismus wiederentdecken. Wen kümmern schon tote und verstümmelte Franzosen, Belgier….

        • Wenn in Brüssel 1/10 der Bevölkerung täglich die Öffis nutzt, sind mehr als einer von 400 ÖPNV-Nutzern dem Anschlag zum Opfer gefallen (ca. 330 Opfer, Verletzte mitgerechnet).

        • Und die restlichen 364 Tage des Jahres und all die anderen Jahre ist nichts passiert. Wenn Du eine leidlich aussagekräftige Rechnung aufmachen willst, dann müsstest Du fragen, woran in dem Jahr wie viele Leute in Brüssel verletzt wurden und das ins Verhältnis zu den Terroropfern setzen. Du wirst sehen, dass der „terrorgeplagte ÖPNV“ gegenüber dem Straßenverkehr oder der eigenen Küche völlig ungefährlich ist.

        • „Und die restlichen 364 Tage des Jahres und all die anderen Jahre ist nichts passiert“

          Wenn du täglich zur gleichen Zeit die gleiche Strecke benutzt, braucht auch nur einmal ein Anschlag zu passieren.

          „Wenn Du eine leidlich aussagekräftige Rechnung aufmachen willst“ dann such die Zahlen der Berufspendler, die da täglich vorbeifahren heraus und setz die in Relation zu den Opfern.

          Das ist ein reales Risiko, deshalb sind die Öffis dort auch zunehmend leer.

          In Kleinkleckersdorf in D-Land ist es vielleicht wahrscheinlicher, vom Blitz beim Scheißen getroffen zu werden, als dass der Überlandbus in die Luft fliegt, OK.

        • Lieber DuDuDu

          Bei der Frage, wie hoch die Chance ist, bei einem Terroranschlag in D zu sterben (oder verletzt zu werden) ist es äußerst zweckmäßig primär zu Fragen, wie den die Chance in D aussieht.

          Ansonsten finde ich es als Humanist dann doch befremdlich, dass Dir die Belgier, Franzosen oder Spanier (?) näher zu gehen scheinen, als etwa die Türken, Nigerianer, Japaner, Palestiner, Israeliten, Iraner, Kanadier … zu gehen scheinen.

          Übrigens:
          Deine Unterstellung, dass mich die Toten nicht kümmern würden ist eine sehr vermessene Unterstellung – vielleicht sogar bösartig.

        • Bin halt frankophil, spreche Französisch und bin regelmäßig in Frankreich. Daher gehen mir die Anschläge dort auch näher. Kenne auch Leute, deren Freunde bei Terroranschlägen getötet wurden.

          Wenn bei dir zuhause ein Terroranschlag wäre, würde ich natürlich auch leicht auf den „analytischen Modus“ umschalten können, weil mir das persönlich nicht nahe gehen würde (es sei denn, du wohnst in der gleichen Stadt wie ich :()

          „Deine Unterstellung, dass mich die Toten nicht kümmern würden ist eine sehr vermessene Unterstellung – vielleicht sogar bösartig.“

          Dass dich alle Toten gleichermaßen kümmern, glaube ich dir nicht.

          Dadurch wirst du aber kein böser Mensch, geht mir ja auch nicht anders, oder irgendjemand anderem.

        • Übrigens, wer würde z.B. das Risiko von Migranten in D, vom NSU ermordet zu werden, in Relation setzen zu deren Risiko, beim Birnenwechseln von der Leiter zu fallen o.ä.

          Das würde doch höchstens ein Nazi machen, oder?

          Oder wäre das auch eine „sachliche Aufarbeitung“?

        • Wenn ein Mitbürger in einen Angstzustand verfällt, dann denke ich wär es tatsächlich hilfreich das Thema Chance zu diskutieren.

          Oder aber konkret:
          Wenn mir jemand aufgrund des bösen schwarzen Mannes verbietet, mein Recht auf Selbstbestimmung der Informationen einzuschränken, dann ist es äußerst relevant, wiehoch tatsächlich die Chance eines religiös motivierten Terroranschlages ist.

          Es ist furchtbar schlimm, wenn Menschen sinnlos ermordet werden (auch sinnvoll, falls das denkbar ist) – aber es ist auch (nicht ebenso, nicht mehr, sondern einfach nur „auch“) schlimm, nämlich für die Prinzipien der westlichen Zivilisation (FDGO), wenn dies dazu führt, dass _unverhältnismäßig_ diese Prinzipien eingeschränkt werden.

        • @ Alex II

          „Wenn mir jemand aufgrund des bösen schwarzen Mannes verbietet, mein Recht auf Selbstbestimmung der Informationen einzuschränken“

          Kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen: gerade in Deutschland ist doch die Informationsfreiheit massiv eingeschränkt. Meines Wissens ist D-Land das einzige demokratische Land, in dem Facebook zensiert wird.

          In Frankreich hast du Soldaten auf der Straße (in Folge der Terrorgefahr), aber gleichzeitig Pressefreiheit.

          In Deutschland ist es umgekehrt.

          Oder habe ich was falsch verstanden? 😦

          Mir geht es keinesfalls darum, Freiheitsrechte aufgrund abstrakter Terrorgefahr einzuschränken.

          Nur dieses ständige Herunterspielen aus Angst den „Rechten“ in die Hände zu spielen nervt mich und führt meines Erachtens auch zum Gegenteil.

          Ich habe auch nichts gegen Muslime, die privat ihren Glauben ausleben, aber ich schulde ihnen auch nicht mehr „Respekt“ als sie Atheisten entgegenbringen.

        • Hier das Bekennervideo, vom IS veröffentlicht (so viel zu „stand nicht im Kontakt mit IS“)
          http://www.liveleak.com/view?i=a99_1468956178

          Zum Schreien, wie nun versucht wird die Terroranschläge zu individualisieren und psychiatrisieren.
          Warum wird das eigentlich bei den Brandanschlägen auf Flüchtlingsheime (gab es da überhaupt schon Todeopfer?) nicht gemacht, warum werden diese Taten kollektivisiert?

          Der Würzburg-Täter war „gut integriert“ und bis zu der Tat „nicht radikalisiert“. Is klar. Dass er Islamist ist und für den IS töten will, hat er sich nur ausgedacht, um seinen spontanen Wutausbruch zu rechtertigen. Dem Verfassungsschutz ist er „bisher nicht aufgefallen“. Na dann muss ja alles in Ordnung gewesen sein bei ihm, schließlich wissen wir dass der Verfassungsschutz alles im Griff hat und nicht nur permanent die (mit Telegram verschlüsselten) Chats und Telefonate von 1,5 Millionen Flüchtlingen übersetzt, sondern auch in deren Kopf schauen kann.
          Man wusste zwar monatelang quasi nicht mal, dass er sich in Deutschland aufhält (Asylantrag erst nach 6 Monaten gestellt), aber man weiß ganz sicher dass er diese Tat ganz kurzfristig geplant hat und davor eigentlich nur über das nächste Fußballspiel und seinen Ausbildungsplatz nachgedacht hat.

        • Wer veranlasst eigentlich die Löschung dieser Videos?

          Das deutsche Justizministerium? Innenministerium? Oder CIA?
          WER will nicht, dass das gezeigt wird?

        • Das ist ein Reupload, gestern gab es noch eine mit deutscher und englischer Übersetzung.

          Wer ist denn nun dafür zuständig bzw übt Druck für Löschungen aus?

        • Heiko Maas?^^
          jemand der nicht will, dass „diffuse Ängste“ hochkochen, „öl ins Feuer“ gegossen wird, „der rechte Rand gestärkt“, „Populisten befeuert“ usw. werden.

          was hat er denn ungefähr gesagt in dem Video?

  9. [Zynismus.]
    Der Anschlagende war offenbar ein Engländer EU-Freund, der voller Frust die Insel verlassen hatte.
    Versehentlich fuhr er dann in der Euphorie in der schönen EUzu sein auf der falschen Straßenseite.

    [/Z]

  10. Man sollte auch noch bedenken, dass all die Attentäter aus Frankreich und Belgien keineswegs eingewanderte Muslime sind, sondern allesamt in Europa geboren. Zumeist sind es wohl Leute, deren Vorfahren aus vormaligen französischen Kolonien kommen und einer ähnlichen gesellschaftlichen Schicht von niedrigem Status entstammen.

    Meiner Meinung nach sind das eigentlich Amokläufe, die nur ein islamistisches Label verwenden. So ähnlich wie sich Beyonce halbnackt vor einem „Feminist“ Label räkelt, um die Bedeutung ihres Auftritts zu reframen.

      • In meiner Jugend wurde viel über die Russen-/Sudeten/*-deutschen geschimpft.
        In erster Linie wohl orthodoxe Christen(?).

        Versagen bei der Integration ist kritisch, und das einzige was dabei hilft ist eine saubere Grundlage der Infinitessimalrechnung.
        Ich glaube nicht, dass die religiösität hier der entscheidende Faktor ist.
        Pack bleibt Pack, Pack packt keine Integration 😦
        Die Moslems, die kein Pack sind, packen die Integration genauso wie die Japaner, Südtiroler oder Spanier (oder …)

        • „Ich glaube nicht, dass die religiösität hier der entscheidende Faktor ist.“

          Und ich glaube Religion, ja Weltbilder überhaupt, sind der entscheidende Faktor.

        • „Und ich glaube Religion, ja Weltbilder überhaupt, sind der entscheidende Faktor. “

          In unserer säkularen, aufgeklärten Welt wird die Macht, welche Religion über die Menschen hat, leicht unterschätzt. Man kann sich einfach nicht vorstellen, wie manche Leute mit absoluter Überzeugung den größten Unsinn glauben können.
          Ich bin selbst absolut areligiös, aber ich weiß, was Fanatismus ist. Und wenn dieser Fanatismus mit dem Paradies belohnt wird, wird dies das Handeln der Gläubigen bestimmen.

  11. Hat nichts mit Nizza zu tun, aber was haltet ihr vom Militärputsch in der Türkei?
    Das kann doch nicht ohne Beteiligung westlicher Geheimdienste abgelaufen sein, oder?

    Schwer vorstellbar, dass die das halten gegen einen derart beliebten und starken Präsidenten. Mut haben sie jedenfalls, und momentan wohl erstmal die volle Kontrolle, auch übers Staatsfernsehen TRT.

    • Der Westen hat überhaupt kein Interesse daran, eine halbwegs stabile Republik voller Moslems und einen Nato-Partner zu destabilisieren.

      • Sofern es sich um den kemalistischen Flügel des Militärs und nicht Gülen-Leute handelt, könnte ich mir vorstellen, dass man sich davon mehr Stabilität und einen verlässlicheren Partner des Westens verspricht als diesen durchgeknallten Sultan.

        • Ohne gründliche Kenntnisse der Türkei: wenn das Militär in der laizistischen Tradition der Türkei steht, wäre ein Militärputsch vielleicht keine schlechte Sache.

          Wenn die keine faschistische Diktatur auf Dauer einführen wollen, sondern die Islamisten aus den Ämtern entfernen und wieder ein Weg zur laizistischen Demokratie bahnen.

          Oder?

        • Das Militär war bisher eigentlich recht unabhängig, große Teile Säkularisten, aber auch islamkonservative wie die Gülen-anhänger. Von dieser Ecke scheinen die Putschisten zu stammen, also nicht unbedingt in der Tradition von 1980. Viele fuhlten sich wohl auch verheizt im Krieg gegen die Pkk.
          Nach dem erwartbaren scheitern des putsches wird Erdogan nun natürlich erst richtig aufräumen, seine knallharte „Säuberung“ des Militärs und aller weiteren Institutionen ausweiten. Das Volk wird ihn mit einem Präsidialsystem entlohnen. Das war sozusagen der letzte Sargnagel für die türkische Demokratie.

        • Es wird gemunkelt, Erdogan habe den Putsch selbst inszeniert, um seine Macht auszuweiten. Zutrauen würde ich es dem Mann. Jedenfalls haben die Putschisten ihm einen großen Gefallen getan.

        • Die armen Soldaten, die jetzt vom AKP-Mob massakriert werden. Und für EU-Schulz ist das die „Wiederherstellung des Rechts“.

        • Es wird gemunkelt, Erdogan habe den Putsch selbst inszeniert, um seine Macht auszuweiten. Zutrauen würde ich es dem Mann. Jedenfalls haben die Putschisten ihm einen großen Gefallen getan.

          Mein erster Gedanke gestern dazu war „Verschwörungstheorie“, aber das drängt sich nun schon sehr auf, dafür spricht einfach zu vieles, nicht nur qui bono.

          Bereits heute wurden 2500 Richter entlassen, wtf? Was hat die Judikative damit zu tun und wieso braucht man dazu nur wenige Stunden?
          Der Putschversuch war doch völlig zum Scheitern verurteilt, wenn man mindestens 70% der Bevölkerung, ALLE Parlamentsfraktionen, die Sicherheitskräfte und offenbar auch noch den Großteil der Armee selbst gegen sich hat.
          Erdogan hatte ja schon lange begonnen, das Militär von Kemalisten zu säubern, er ist doch viel zu mächtig, als dass ein solcher Putsch unbemerkt, geschweige denn erfolgreich sein könnte.
          Dass dafür etliche Generelle ihr Leben herschenken (entweder lebenslang unter härtesten Bedingungen, womöglich auch Einführung der Todesstrafe) ist doch nur durch blinden Fanatismus von Leuten die nichts zu verlieren haben erklärbar…oder eben dadurch, dass sie in eine Falle gelockt wurden. Man nehme ein paar loyale Generäle als Agents Provocateurs und suche sich die „faulen Äpfel“, die -mit falschen Informationen gefüttert – ernsthaft glauben sie könnten das gewinnen.
          Die AKP-Regierung wurde ja bereits vor kurzem bei einer geplanten False Flag Operation (Shuleiman Shah-Grab) ertappt.
          Wenn Erdogan das nicht komplett selbst geplant hat was ihm nun so perfekt gelegen kommt, dürfte er zumindest davon gewusst haben, und dass er den „Putsch“ locker kontrollieren kann.

        • „„Die demokratische Ordnung muss geschützt werden““
          http://www.marcogallina.de/2016/07/16/die-demokratische-ordnung-muss-geschuetzt-werden/
          „Von dem Moment an, als internationale Medien von Panzerbewegungen und Flugzeugmanövern über den beiden bedeutendsten Städten der Türkei berichteten, mischte sich eine merkwürdige Hoffnung in die Nutzer aller sozialen Medien. Ein Militärputsch hatte in der Türkei in den letzten Jahrzehnten mehrfach stattgefunden und mit Erfolg geendet. Die Ankündigung der Putschisten, die säkulare, demokratische Ordnung zu wahren, stimmte viele optimistisch, nun würde die alte, kemalistische Türkei wiedergeboren und Erdogan vertrieben werden.
          Mitverantwortlich war dabei eine Fernsehszene, bei der sich der angeblich gestürzte Präsident Erdogan per Smartphone meldete. Das Militär hatte da bereits verkündet, die Macht vollumfänglich im gesamten Land übernommen zu haben. Erdogan rief über Telefon zum Widerstand auf. Für westliche Beobachter mutete die Szene albern an; man glaubte sich an viele gestürzte Diktatoren zu erinnern, die nach ihrem Machtverlust sich immer noch in großen Reden ergingen.
          Das Gegenteil war der Fall. Was der Westen als lächerlich, gar als Beleg für den Untergang des neuosmanischen Sultans ansah, war für den Orient die Kehrtwende. Nicht nur in der Türkei, sondern auch in den großen Städten Europas gingen Türken überall auf die Straße. Erdogans Aufruf verdeutlichte die ganze Macht eines Herrschers, bei dessen Aufruf man zum Sterben bereit war. Beängstigend für den modernen Westler: Präsident sprich, wir folgen dir.“

    • ich weiss es nicht.. das militär galt zumindest immer als weltliche macht in der Türkei.ich hab das nicht ausreichend verfolgt aber anscheinend hat edogan bei mactübernahme erstmal alle hohen Tiere die ihm gefährlich werden konnten hinter Gitter gesteckt und durch Offiziere it islamistishem Hintergrund ersetzt. ich weiß ja nicht mal was die motivaton hinter dem Putsch ist und woher die vielen Erdogan Hasser kommen. Zeigt dass, dass man nie alles unterwandern kann?

      • Na, wenn das so ist, trinke ich jetzt mal ein Hefeweizen auf das türkische Militär. Du bist doch auch nicht mehr ganz nüchtern, oder? 🙂

  12. ich denke, das einzige, was zum gänigen Zeitpunt besttigt ist, ist, dass das Gedicht Böhmermanns dem Militär den nötigen Impuls gegeben hat, diesen Schritt zu gehen.

    • Denn wer war Mohamed Lahouaiej Bouhlel – der Mann, der einen Lastwagen in eine feiernde Menge steuerte und 84 Menschen in den Tod riss? Ein islamistischer Krieger? Ein Gefährder? Ein Verrückter? Oder doch ein Amokläufer?“

      😅

  13. Im Vergleich zu dem was gerad in der Türkei passiert interessiert mich dieses Attentat zwar eher weniger, aber ich wollte mal fragen:

    gibt es für das (in der ZEIT gelesene) Gerücht, dass er um sich geschossen hätte bevor er dann erschossen wurde, irgendwelche Beweise?

    Inzwischen scheint wohl auch klar zu sein, dass er nicht religiös-motiviert war, sondern psychisch krank (Haldol-Rezept).

    • „gibt es für das (in der ZEIT gelesene) Gerücht, dass er um sich geschossen hätte bevor er dann erschossen wurde, irgendwelche Beweise?“

      er hat durch die Windschutzscheibe mit einer 7,65 mm-Pistole auf die Polizisten geschossen. Das wurde bereits in der Tatnacht von der französischen Polizei bekanntgegeben.

      „Inzwischen scheint wohl auch klar zu sein, dass er nicht religiös-motiviert war, sondern psychisch krank (Haldol-Rezept).“

      „Klar“ für wen? Für irgendeinen deutschen Esoterik-Experten? In französischen Medien kann ich nichts davon lesen.

      Informier dich doch einfach mal in einem Land, in dem Pressefreiheit herrscht. Noch ist das Internet ja nicht gekappt. 🙂

      Cazeneuve: „Täter hat sich sehr schnell radikalisiert“

      http://www.lefigaro.fr/flash-actu/2016/07/16/97001-20160716FILWWW00066-il-semble-que-le-tueur-se-soit-radicalise-tres-rapidement-selon-cazeneuve.php

      • „er hat durch die Windschutzscheibe mit einer 7,65 mm-Pistole auf die Polizisten geschossen.“

        Mein Mann behauptet er habe ein Video gesehen wo der LKW durch die Menge raste, dann stoppte, der Typ ausstieg und von der Polizei mal locker erschossen wurde. Ich hab mir das zwar nicht selbst angeguckt, aber ich habe keinen Grund seine Schilderung anzuzweifeln.

        „Informier dich doch einfach mal in einem Land, in dem Pressefreiheit herrscht.“

        Ach, Du meinst ein Land im andauernden Ausnahmezustand, in dem seit letztem Jahr Kriegsrecht gilt? Ja, da wird die Presse-Freiheit natürlich ganz groß geschrieben, von Propaganda keine Spur…

        • „LKW durch die Menge raste, dann stoppte, der Typ ausstieg und von der Polizei mal locker erschossen wurde.“

          Ich habe ein Video gesehen, in dem Schüsse fielen und Polizisten sich um den LKW herumbewegten. Ziemlich unscharf, aber die Fahrertür war mW geschlossen. Insgesamt wenig zu erkennen.

          Wenn Du Dein Video verlinken magst, würde es mich natürlich interessieren.

          „Ja, da wird die Presse-Freiheit natürlich ganz groß geschrieben, von Propaganda keine Spur…“

          das Spektrum ist größer als in D-Land. Facebook wird nicht zensiert. Früher habe ich mich auch voll oppressed von den „Scheißbullen“ gefühlt, aber inzwischen gibt mir der Anblick von Soldaten mit Sturmgewehren am Bahnhof eher ein erhöhtes subjektives Sicherheitsgefühl.

          Wenn der IS mit seiner Tournee demnächst auch in D-Land gastiert, wird das vielleicht auch Dir verständlich.

        • „der Typ ausstieg und von der Polizei mal locker erschossen wurde.“

          Auch wenn es Dich schockieren wird: Terroristen könnten eine Sprengstoffweste tragen und durch eine vorgetäuschte Aufgabe weitere Menschen in den Tod reißen.

          Es ist durchaus legitim für Polizei und Militär, einen identifizierten Terroristen, der bereits getötet hat, auch wenn er scheinbar unbewaffnet ist oder die Hände hebt, gezielt in den Kopf zu schießen.

          „Shoot to kill“-Policy.

        • „inzwischen gibt mir der Anblick von Soldaten mit Sturmgewehren am Bahnhof eher ein erhöhtes subjektives Sicherheitsgefühl“

          Ohne zu wissen, ob diese – wie beim November-Attentat noch – nicht eingreifen dürfen OBWOHL geschossen wird, oder ob diese – wie jetzte möglicherweise – selbst dann straffällig gewordene Zivilisten (die normal einem Strafprozess zugeführt werden müssten) erschießen dürfen OHNE das von ihnen noch weitere Gefahr ausgeht?

          Rechtsstaatlichkeit ist doch irgendwie was Anderes.

          (Nach dem Video frag ich ihn später mal und verlinks dann auch hier so wiedergefunden)

        • „Ohne zu wissen, ob diese – wie beim November-Attentat noch – nicht eingreifen dürfen OBWOHL geschossen wird“

          Wenn Du in Sichtweite von denen stehst, werden die schon eingreifen. Nur nicht in die Schusslinie stellen 😉

          „Rechtsstaatlichkeit ist doch irgendwie was Anderes.“

          Dann werde ich Dich nochmal mit was ganz Anderem schockieren: Google mal die „Division Action“. Der französische Auslandsgeheimdienst tötet Feinde Frankreichs ganz gezielt (auch im Schlaf).

          Bei der derzeitigen Bedrohungslage ist halt Effizienz gefragt und keine Sozialarbeiterromantik (frag die Israelis) 😉

        • „Du freust Dich schon dolle auf Le Pen, wa?“

          Das ist eine Unterstellung. Außerdem wird die Todesliste von dem Sozialisten Hollande geführt, nicht von Le Pen.

          Ich freue mich eigentlich auf gar nichts, ich sehe nur, was derzeit los ist in der Welt und staune.

          „Warst Du nicht eigentlich selbstproklamierter Linker?“

          Mit Sahra Wagenknecht z.B. bin ich häufig einer Meinung. Mit den grünen und linken (und CDU…) Islamistenfreunden, Erdoganunterstützern und Terrorapologeten eher selten.

        • Semikolon, ich habe live mit Protestanten, Grünen und linksliberalen Hipstern diskutiert.

          Was die schriftlich nicht direkt äußern, aber im Gespräch unter vier Augen herausplatzt: diese Leute (zumindest die, mit denen ich persönlich geredet habe), finden die IS-Anschläge auf Zivilisten gerechtfertigt (!)* wegen der zivilen Opfer von NATO-Bombardierungen.

          (wirklich: GERECHTFERTIGT, im Sinne von LEGITIM!)

          Was glaubst Du, wie weh mir das getan hat. Deshalb habe ich jetzt meinen kleinen Spaß, Gutmenschen zu schockieren.

        • „ich sehe nur, was derzeit los ist in der Welt und staune.“

          Du, ich auch.

          Ich hätte als Kind der 80er nicht erwartet, dass ich miterleben würde wie die NATO ein ums andere Mal das Völkerrecht bricht und sich unsere Bundeswehr bei mehr als einem Dutzend Kriegsspielen beteiligt.

          Plötzlich bin ich an nem Punkt, wo mir ausgerechnet Putin als die vertrauensvollste Figur auf dem Weltparkett erscheint.

          Kannste Dir nicht ausdenken…

        • „(wirklich: GERECHTFERTIGT, im Sinne von LEGITIM!)“

          Natürlich sind sie das nicht.
          Sie sollten uns nur nicht bass überraschen nach Jahrzehnten der illegitimen Auslands-Aggressionen.

          Und wir kommen noch wirklich sau-gut weg im Vergleich.
          In Deutschland sowieso, aber auch in Europa allgemein.

        • „Und wir kommen noch wirklich sau-gut weg im Vergleich.
          In Deutschland sowieso, aber auch in Europa allgemein.“

          Paris ist so sicher wie Bagdad. Und in D-Land herrscht die Ruhe vor dem Sturm.

        • „Paris ist so sicher wie Bagdad“

          FYI:
          Das hier ist übrigens eine Karte, in der jede sogenannte „Autobomben-Explosion“ in Bagdad seit 2003 – also seit dem Angriffskrieg gegen den Irak – verzeichnet sein soll:

          Drones, anyone?

          Nur so ein Gedanke…

        • Laut statista 7709 Zivilisten (und damit 10.000 weniger als 2014) im ganzen Irak (2006 warens fast 30.000)
          http://de.statista.com/statistik/daten/studie/163882/umfrage/dokumentierte-zivile-todesopfer-im-irakkrieg-seit-2003/

          Und für Bagdad selbst fand ich jetzt spontan nur diese Monatszahl für Februar, da warens 277 Tote und 838 Verletzte gewesen sein (laut UN)
          https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/37167-irak-kommt-nicht-zur-ruhe/

          Bist Du denn nun überzeugt, dass Paris bislang ein weitaus sicheres Pflaster als Bagdad ist? (needless to say: „Autobomben-Explosionen“ gabs bis 2003 überhaupt gar keine…)

        • Für 2015 komme ich für Bagdad auf (überschlagsmäßig kopfgerechnet) auf ca. 150-160 Terrortote. (Wikipedia-Liste „list of terrorist incidents“) als Grundlage. Hoffe, ich habe mich nicht verzählt.

          https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_terrorist_incidents,_July%E2%80%93December_2015

          https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_terrorist_incidents,_January%E2%80%93June_2015

          Vllt. ist 2016 gewaltvoller, aber 2015 scheint da kein großer Unterschied bestanden zu haben zwischen Bagdad und Paris.

        • Also in Bagdad sind doch erst vorletzte Woche über 200 zerfetzt worden, dass Paris (9 Mio Einwohner) nicht sicherer sei finde ich auch etwas arg weit hergeholt.

          Ansonsten ist das Getrolle hierzu von Muttchen derart absurd und kenntnisfrei, dass man es besser nicht noch mit Antworten belohnen sollte.

        • Moment, wieviele Getötete zählst Du für ganz Frankreich 2015?

          (Dass die wikiliste für die auf nicht-westlichem Terrain erfolgten Terrorakte bei Weitem nicht vollständig ist, glaub ich übrigens für Dich mit)

        • „Also in Bagdad sind doch erst vorletzte Woche über 200 zerfetzt worden, dass Paris (9 Mio Einwohner) nicht sicherer sei finde ich auch etwas arg weit hergeholt.“

          Naja, das ist jetzt ein Einzelereignis wie Nizza. Die ganzen Zahlen selbst aufzubereiten ist mir auch zuviel Aufwand. In Bagdad scheinen besonders schiitische Viertel im Visier zu sein.

          Eine wirklich aufgeschlüsselte, übersichtliche Liste würde mich wirklich interessieren, wenn die jemand hat.

        • „Moment, wieviele Getötete zählst Du für ganz Frankreich 2015? “

          147? (alle in Paris)

          340:147=2,3..

          „wikiliste für die auf nicht-westlichem Terrain erfolgten Terrorakte bei Weitem nicht vollständig ist“

          Kann sein, aber wie gesagt: wenn Du (oder jemand anders) exakte Zahlen hat, nur zu.

          Alle zivilen Toten des Irakkriegs seit 2003 mit Paris 2015 zu vergleichen, ist aber auch nicht seriös.

        • Ich hab keine Übersicht, aber in Bagdad hat es wirklich alle naslang nen Anschlag (fast allesamt vom IS gegen Schiiten).
          Die Pariser Opferzahl ist ja auch quasi nur ein Einzelereignis.
          Lirum larum, in der Tendenz hast du ansonsten mit allem recht.

        • Klingt irgendwie als wäre david der Letzte, der den Angriffskrieg auf den Irak jetzt immernoch verteidigen möchte… oder auch den gegen Afghanistan?

          Ja dann mach doch mal.
          Da bin ich gespannt.

        • „(fast allesamt vom IS gegen Schiiten)“

          jaja, das ist nämlich auch ein wichtiger Punkt, das die Anschlagsziele keineswegs „wahllos“ sind, wie oft behauptet wird.

        • Dieses Argument verstehe ich jetzt nicht. Die Bevölkerung in Bagdad besteht ja inzwischen ganz überwiegend aus Schiiten. Die Anschläge finden oft auf Marktplätzen statt, natürlich sind die Opfer da überwiegend Schiitisch (auch viele Kinder), die sind ja auch das Ziel. Worauf willst du hinaus mit „keineswegs wahllos“?

          In Frankreich wiederum passieren die Taten ja auch nicht in den muslimisch geprägten Banlieus.

        • „Worauf willst du hinaus mit „keineswegs wahllos“?“

          Dass der IS gezielt „Ungläubige“ töten will. Im Irak v.a. Schiiten (sonst auch Alawiten, Yesiden…).

          In Europa werden gezielt Orte angegriffen, wo sich gläubige Muslime nicht aufhalten sollten. Wo Alkohol getrunken wird, „satanische“ Musik gespielt wird etc.

          Sicher sind unter den Toten auch Sunniten, aber das sind Kollateralschäden.

          „In Frankreich wiederum passieren die Taten ja auch nicht in den muslimisch geprägten Banlieus.“

          Eben.

      • Aber wo ist jetzt der entscheidende Unterschied? Geht doch jeweils gegen selbstdefinierte „Ungläubige“?
        Ich blicke es immer noch nicht?

        • „Geht doch jeweils gegen selbstdefinierte „Ungläubige“?“

          Ja, und?

          „Aber wo ist jetzt der entscheidende Unterschied?“

          Unterschied zu was?

          „Ich blicke es immer noch nicht?“

          Ich verstehe nicht, worauf Du hinauswillst?

          Wenn ich in D-Land die tagesschau, heute o.ä. anknipse, töten die Terroristen „wahllos“, egal ob Muslime oder Ungläubige.

          Von den Selektionen bei Geiselnahmen (Terroristen lassen Leute frei, die die Schahada aufsagen können) wird nicht berichtet.

          Der IS greift eben gezielt keine Muslime an („Muslime“ natürlich nach deren Definition, nach wessen sonst, also Sunniten.)

          In Bagdad dürfte das heißen, das sunnitische Viertel sicherer sein dürften als schiitische (nehme ich mal an).

          Das ist aber eigentlich recht trivial. Eigentlich habe ich ja nur Deine Aussage unterstrichen, ich verstehe daher echt nicht, worauf Du hinauswillst?

          Das soll jetzt nicht heißen: Sunniten=IS, erklärt aber die große dschihadistische Subkultur innerhalb der sunnitischen Jugend.

        • Also ich verstehe nicht ganz, worauf du hinaus willst und umgekehrt, ansonsten sind wir uns einig und deswegen bin ich jetzt „trollig“? Ok…

        • „Also ich verstehe nicht ganz, worauf du hinaus willst und umgekehrt“.

          Ich habe Dir zweimal den Inhalt meiner Aussage erklärt. Du gehst gar nicht darauf ein, und stellst die gleiche Frage nochmal. Meine Nachfragen beantwortest du nicht („„Aber wo ist jetzt der entscheidende Unterschied?“ – Unterschied zu was?“).

          Das soll kein Trollen sein?

          „ansonsten sind wir uns einig“

          Na, dann belassen wir’s doch dabei.

        • Deine Frage:

          „„Worauf willst du hinaus mit „keineswegs wahllos“?“

          Ist ja wohl hiermit hinreichend beantwortet gewesen:

          Dass der IS gezielt „Ungläubige“ töten will. Im Irak v.a. Schiiten (sonst auch Alawiten, Yesiden…).

          In Europa werden gezielt Orte angegriffen, wo sich gläubige Muslime nicht aufhalten sollten. Wo Alkohol getrunken wird, „satanische“ Musik gespielt wird etc.“

          Von einem „Unterschied“ (zwischen was?) habe ich überhaupt nichts geschrieben.

        • Eine andere Erklärung dafür, dass ich an deinen brillanten Ausführungen scheitere und offenbar an dir vorbeirede kann es natürlich nicht geben. Entweder bin ich retardiert oder ein boshafter Troll.

          Also nicht, dass deine (von mir bis zuletzt bemüht höflich behandelte) Aussage „Paris ist so sicher wie Bagdad“ und nachfolgende Erklärungen dazu nicht vielleicht inhaltlich auch nur knapp über Sheera-Niveau wären.

          Wird irgendwie nix mit uns beiden, egal wie sehr ich mich bemühe. Schade.

        • „Eine andere Erklärung dafür, dass ich an deinen brillanten Ausführungen scheitere und offenbar an dir vorbeirede kann es natürlich nicht geben. Entweder bin ich retardiert oder ein boshafter Troll.“

          Wieder keine Antwort auf meine Nachfrage: („„Aber wo ist jetzt der entscheidende Unterschied?“ – Unterschied zu was?“)

          Wieder keine Präzisierung mit wörtlichem Zitat, was du nicht verstehst.

          Um Inhaltliches Verständnis geht es Dir ganz klar nicht, sondern Du geilst Dich daran auf, dass ein anderer sich an ungezielten, nebulösen Fragen abmüht.

          Sheera mag manchen Blödsinn von sich geben, aber sie gibt sich wenigstens die gleiche Mühe beim ANtworten, die man ihr zukommen lässt.

          „Also nicht, dass deine (von mir bis zuletzt bemüht höflich behandelte) Aussage „Paris ist so sicher wie Bagdad“ und nachfolgende Erklärungen dazu nicht vielleicht inhaltlich auch nur knapp über Sheera-Niveau wären.“

          Also, du verstehst meine Aussagen inhaltlich nicht, aber dass der Inhalt weit unter deinem Niveau ist, verstehst du schon.

          Das von Dir sogenannte „bemüht Höfliche“ AKA Herablassende trieft halt bei Dir zwischen den Zeilen heraus, und dann wunderst Du dich, wenn ich entsprechend darauf reagiere?

          Hältst Du Dich eigentlich für einen guten Psychologen?

        • PS

          „Eine andere Erklärung dafür, dass ich an deinen brillanten Ausführungen scheitere und offenbar an dir vorbeirede kann es natürlich nicht geben. Entweder bin ich retardiert oder ein boshafter Troll.

          Eine andere Erklärung wäre, dass ich mich nicht verständlich ausgedrückt habe.

          Das lässt sich aber nicht durch penetrantes Nachstochern aufklären, sondern indem Du vielleicht formuliert hättest, wie Du die Aussage verstanden hast oder wirklich mit einem Zitat die Nachfrage präzisierst.

          Ich habe irgendwie den Eindruck, du hast die fragliche Aussage als Argument für „Paris=Bagdad“ verstanden, das war von mir aber gar nicht so gemeint. Mit der Fragestellung: „Inwiefern siehst du in Aussage A ein Argument für B“ hätte sich das Missverständnis aufklären können.

          Wenn Du vage fragst: „worauf willst du hinaus?“, dein Gegenüber antwortet und du auf eine für Dich unbefriedigende Antwort einfach nochmal „worauf willst du hinaus?“ fragst, frustrierst Du nur Dein Gegenüber.

          Dann verhältst Du Dich wie ein Kind, dass sich einen Jux daraus macht, immer wieder „Warum?“ zu fragen, ad infinitum.

          Dass Du glaubst, Dein Gegenüber könne nicht zwischen „bemühter Höflichkeit“ und einem authentischen Diskussionsstil unterscheiden, wundert mich allerdings wirklich.

        • PPS

          vielleicht kommen wir deshalb nicht zusammen, weil Du einen „beurteilenden“ Diskussionsstil hast (aus dem beruflichen Hintergrund heraus?), der als „von oben herab“ wahrgenommen werden kann und ich halt einen polemischen. Deshalb komme ich vielleicht besser mit anderen Polemiker/innen zurecht.

    • Paris hätte z.T. verhindert werden können,
      Brüssel hatt ich ehrlich gesagt schon wieder völlig vergessen (und damals auch schon nicht so recht gefressen… Bauchgefühl) und Nizza jetzt war weniger politisch als das Breivik-Attentat z.B. (den man hat Leben lassen… was schon auch vom menschlichen Aspekt her unschön ist, aber gemäß unserer Werteordnung das Richtige).

      Weißt was ich so bei mir denke?
      Das Militär ist uns technisch immer etwa 25 Jahre voraus, ne?
      Wir kriegen jetzt nach und nach die ersten selbstfahrenden Kfz.

      Nix wäre praktischer für wirkliche Staats-Terroristen, als wenn der Lenker eines solchen „Unglücksfahrzeugs“ (da fällt auch der German-Wings-Pilot ein) als Schuldiger feststeht und standesrechtlich sofort hingerichtet wird. Könnte man ganz ungestört seine politische Agenda (i.a.: Abbau der Bürger- und Menschenrechte) durchsetzen, und das Volk fühlt sich so verunsichert, dass es sogar noch klatscht, wenn man ihm die schwerbewaffneten Soldaten direkt ins heimische Umfeld platziert – nur um die Stimmung zu „entspannen“, selbstverständlich.

        • Wer von uns glaubt denn die Saga von den Teppichmesserbewaffneten Flugzeugentführern damals bei 9/11, denen nicht bloß die amerikanische Flugabwehr, sondern auch Gott selbst durch die Aussetzung seiner Naturgesetze geholfen hätten?

        • Nach den Erlebnissen mit dir, Atacama und zuletzt noch zwei Freundinnen hab ich ein Moratorium beschlossen: ich diskutiere nicht mehr mit Frauen über Weltpolitik, bis mir eine begegnet, die dazu halbwegs gebildet ist und die man ernst nehmen kann (ist schon eine Weile her, dabei hab ich viel mit durchaus intelligenten Frauen zu tun).

          Den Sexismus gönn ich mir 😉

        • Die Frage ist, wie wir hier im Westen jemals wieder zu einer freien Presse zurückfinden könnten nach 9/11.
          Welche kognitiven Dissonanzen Politiker wie Journalisten seither aushalten müssen. Der „Globale Erwärmung“-Hoax kommt noch obendrauf.

          Wir müssen nur noch 20 Jahre irgendwie durchhalten, sag ich mir immer wieder vor. Dann ist eh China (im Verbund mit Russland) unanfechtbar Weltmacht Nr. 1 und die künstliche Intelligenz soweit das Kommando zu übernehmen. Meine einzige Hoffnung. Echt jetzt.

        • Falls Du die offizielle 9/11-Verschwörungstheorie glauben solltest und die Völkerrechtswidrigen Angriffskriege gegen Afghanistan und den Irak z.B. befürwortest, bist Du das ungebildetste Stück Sch*^^, mit dem ich es seit langem zu tun hatte.

  14. http://der-kleine-akif.de/2016/07/19/warum-deutsche-kollektiven-selbstmord-begehen-sollten/

    “ Heute gegen 16.50 Uhr im RBB-Inforadio:

    „Der 17-Jährige hat sich also rächen wollen. Tragischerweise (Hervorhebung von mir) ist er dabei auf Menschen gestoßen, die gar nicht von hier sind, nämlich auf eine Familie aus Hongkong, die in Deutschland nur zu Besuch war.““

    *gacker*

    wenn er blöde kartoffeln erwischt hätte, wär das weniger tragisch gewesen oder wie?

    aber ich finde es „witzig“, dass diese Seite mal wieder überhaupt nicht bedacht wurde offenbar(?). Es hiess immer, Deutschland würde als wirtschaftsstandort und Tourismusziel schaden nehmen wegen PEGIDA, AFD und Co.
    Ich halte es für viel wahrscheinlicher, dass Deutschland u.a wegen sowas Schaden nimmt. Ich nehme mal an, andere Länder werden merken, dass hier völliges Chaos herrscht.

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