„Was hat dich zur Feindseligkeit gegenüber dem Feminismus gebracht?“

Resolute Nuss unterbreitet auf Gleichheit und Differenz einen interessanten Vorschlag:

Wenn man einen Feminsten fragt: Warum hat Feminismus so einen schlechten Ruf? und wenn man einen Maskulisten fragt: Warum hat der Maskulismus so einen schlechten Ruf? Werden die Antworten mehr oder weniger in die andere Richtung zeigen. Deswegen wäre meine Idee ein Beitrag bei dem jeder der möchte halt beschreibt was das erste oder die ersten großen Ereignisse waren die zu dieser Feindseligkeit geführt haben war. Dabei sollte natürlich konkret erklärt werden und keiner mit Frauen/Männerhass ankommen.

Dabei glaube ich gar nicht mal, dass man immer ein Ereignis benennen kann, welches das wirklich ausmacht. Häufig wird es eher ein Prozess gewesen sein.

Ich glaube meine ersten Berührungen mit der Debatte war wirklich Diskussionen darüber, warum ein Junge nicht zurückschlagen dürfen sollte, wenn ihn ein Mädchen schlägt, irgendwann in der sechsten Klasse oder so. Das erschien mir sehr ungerecht und ich war der Auffassung, dass ich das natürlich dürfte.

ich erinnere mich auch an ein bekanntes Kinderlied, welches irgendwann mal als Kind beim Wandern gesunden wurde:

Ein kleiner Matrose umsegelte die Welt.
Er liebte ein Mädchen, das hatte gar kein Geld.
Das Mädchen musste sterben, und wer war schuld daran?
Ein kleiner Matrose in seinem Liebeswahn.

Irgendwann mit 14 fand ich dieses Lied reichlich bescheuert. Heute würde ich meine Gedanken damals vielleicht so ausdrücken:

Wo ist da der Kausalzusammenhang? Warum kann sie nicht selbst arbeiten gehen?

Ich würde auch heute ergänzen: Und warum lässt man das Kinder singen?

Ich kann mir da heute durchaus Sachverhalte vorstellen, wo er sie geschwängert hat und sie dann sterben musste, weil sie sich keinen Arzt leisten konnte und er bereits unterwegs zum nächsten Hafen war. Aber dennoch ist es ja eine sehr undifferenzierte Schuldzuweisung, die ich damals sehr ungerecht fand.

Diese Sachverhalte sind erst einmal nicht gegen einen Feminismus gerichtet, aber es zeigte jedenfalls ein gewisses Interesse an Geschlechtergerechtigkeit und Gleichberechtigung.

Mich interessierte das Thema an sich und wenn ich was dazu fand, dann las ich es durchaus interessiert. Es war aber wenig konkretes. Ich las ein paar mal die EMMA, die in der Bücherei auslag, aber so viel weiter habe ich es auch nicht verfolgt.

Interessanter wurde es dann eigentlich erst mit dem Studium und natürlich dem Internet. Insbesondere ist mir ein Flugblatt in Erinnerung, welches eine radikale Frauengruppe an der Uni verteilen lies. Darauf fand ich insbesondere zwei Begriffe höchst interessant:

Zum einen war von „Frauenlesben“ die Rede, zum anderen von einer „Zwangsheterosexualisierung“.  Beide Begriffe fand ich so abstrus, dass ich sie erst einmal googlen per Fireball suchen musste.

„Frauenlesben“ war ein Begriff, der Lesben sichtbar machen sollte und zudem auch irgendwie was damit zu tun hatte, dass ja Frauen eigentlich alle auch irgendwie lesbisch sind und nur durch das Patriarchat in die Heterosexualität getrieben werden (–> Zwangshetereosexualität) (wohl beeinflusst von Adrienne Rich und Co)

In älteren Beiträgen findet man dazu noch etwas, heute ist der Begriff wohl eher „out“:

„FrauenLesben“ ist eine – ich vermute in den 80er Jahren aufgekommene – Schreibweise, die

  • die sprachliche ‚Unsichtbarkeit‘ von Lesben unter dem (vermeintlich neutralen, aber stillschweigend heterosexuell gedachten) Oberbegriff „Frauen“ beseitigen sollte,
  • also tendenziell ein Synonym für „Heteras und Lesben“ ist
  • und zugleich aber auch auf die Kontroverse anspielt, ob Lesben (nach ihrem Selbstverständnis) Frauen sind bzw. sein sollen.* Die Schreibweise ist also eine abgeschwächte Variante zu „Frauen und Lesben“ bzw. „Frauen oder Lesben“.
    „FrauenLesben“ sollte sowohl lesbar sein als „Frauen, unter Einschluß [Sichtbarkeit] von solchen, die lesbisch sind,“
    als auch als „Heteras und Lesben, die sich als Frauen verstehen, + Lesben, die sich nicht als Frauen verstehen“.

Meine Kommilitonen und ich fanden das relativ komisch, wir lachten über Begriffe wie „MännerSchwule“ oder die Frage „wenn es denn Frauenlesben gibt, gibt es dann auch MännerLesben“?

Ich erinnere mich sogar, dass ich am nächsten Tag eine Verteilerin dieser Zettel fragte, ob sie sich tatsächlich Zwangsheterosexualisiert fühlen würde. Sie verstand den Begriff erst gar nicht. Ich sagte, dass er in den Flyern stehen würde, die sie verteilt, und erklärte ihr, dass es bedeutet, dass sie eigentlich eher lesbisch sei und nur von Männern in die Heterosexualität gezwungen werde. Sie lachte und teilte mit, dass sie mit ihrem Freund eigentlich sehr zufrieden sei, es gehe ihr eher um Gleichberechtigung, sie habe die Flyer gar nicht gelesen.

Das weckte meine Neugier sogar noch mehr. Hier gab es anscheinend einige vollkommen bescheuerte Konzepte, die erkennbar keinen Sinn machten, aber von Feministinnen vertreten wurden. War da nicht doch irgendwo ein Sinn versteckt? Vielleicht war ich nur zu dumm, dass zu verstehen.

Ungefähr um die Zeit fiel mir aber auch ein anderes Buch in die Hände:

Einer meiner ersten Kontakte mit Büchern zu Geschlechterunterschieden war bei einem Zwischenstopp auf einem Bahnhof, bei dem ich mit meiner damaligen Freundin die Zeit in einer Buchhandlung totschlug. Sie bekam irgendwie “Männer sind anders, Frauen auch” von John Gray in die Hände und wies mich nach einigem Blättern auf eine Liste der Sachen hin, die Frauen und Männer jeweils in Beziehungen vermissen (oder so in der Art, es ist eine Weile her).

Sie wies mich darauf hin, weil sie eben genau diese Sachen in unserer damaligen Beziehung vermisste. Und auch ich vermisste wiederum einige Punkte der Liste bei ihr. Ich kaufte das Buch und verschlang es. Und es hat mir in vielen Punkten tatsächlich sehr geholfen die Beziehung zu verbessern. Gerade in Punkten wie „Bei Problemen der Frau will sie nicht, dass man sie löst, sondern das man ihr zuhört“ und einigen anderen Punkten. In diesem Buch war als weitergehendes Buch zu den biologischen Grundlagen das Pease & Pease Buch „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken: Ganz natürliche Erklärungen für eigentlich unerklärliche Schwächen“ empfohlen und das kaufte ich mir auch und es war der Beginn einer großen Liebe zur Geschlechterbiologie.

Der Maskulismus kam dann wie folgt dazu:

Ich hatte schon einiges über Geschlechterunterschiede gelesen und mir so meine Gedanken gemacht. Dann las ich in der Süddeutschen einen Bericht über das Buch“Frauen und Kinder zuerst” von Paul-Hermann Gruner, dass einige interessante Fragen ansprach. Ich kaufte es mir aus einer Laune heraus und vieles dort passte gut zu anderen Überlegungen die ich hatte. Ich las etwas weiter, Arne Hoffmann und Warren Farrell. Gerade in Verbindung mit den Geschlechterunterschieden machte das durchaus alles Sinn.

Tatsächlich las ich erst Gruner, dann meine ich Warren Farrell und irgendwann dann Arne. Ich weiß gar nicht, wie ich erfahren hatte, dass Arnes Buch rausgekommen ist. Ich schaute in den Buchhandlungen, ob es dort auslag, was aber natürlich nicht der Fall war. Die Angestellte der Buchhandlung guckte leicht irritiert als ich ein Buch mit dem Titel „Sind Frauen die besseren Menschen?“ bestellte, oder zumindest glaubte ich es, weil ich mich jedenfalls etwas rebellisch fühlte. Ich glaube ich steckte es auch recht schnell in eine Tasche und verbarg es etwas im Bücherregal. Man wollte ja nicht direkt als Spinner gelten.

Insbesondere Farrell hat mich damals tief beeindruckt. Das Hinterfragen der Geschlechterrollen, das versöhnliche dabei, die ausgleichende Botschaft, ich fühlte mich zu der Zeit tatsächlich etwas diskriminiert und neigte etwas zu einem „Opfermaskulismus“. Allerdings hielt ich das Thema abgesehen von einigen wenigen Diskussionen durchaus aus meinem Umkreis raus.

Natürlich wollte ich aber dennoch über das Thema diskutieren, was aber im damaligen Internet schwierig war. Ich war aber damals ein Fan des Usenet und versuchte es mit dem Thema in verschiedenen Gruppen. Da keine wirklich passend war gründete ich dort die Gruppe de.soc.gleichberechtigung (heute vollkommen tot) und diskutierte dort die nächsten Jahre. Dort gab es einige Feministinnen und einige Maskulisten und es ging durchaus heiß her.

In der Zeit las ich einiges über feministische Theorie und natürlich über Maskulismus und Feminismus. Es wurde aus meiner Sicht immer klarer, dass viele Thesen im Feminismus so nicht klappen konnten und ungerecht waren. Es wurde komplett die Biologie ausgeblendet. Die gesamten Theorien waren zudem extrem einseitig und ich konnte insbesondere gut nachvollziehen, was Warren Farrell schrieb und weswegen er es wichtig fand, dass man sich die Sache von beiden Seiten anschaute.

Warren Farrells Texte sehe ich heute insbesondere unter dem Gesichtspunkte, dass sie einem einen gänzlich anderen Frame der Geschlechter bieten, indem eben auch Männernachteile vorkommen. Diese Sichtweise verändert aus meiner Sicht unglaublich viel, auch wenn ich insgesamt für ein Verstehen die Evolutionäre Biologie wesentlich wichtiger finde.

Irgendwann verlagerte sich die Diskussion in die Blogs, gerade bei der Mädchenmannschaft und dem Mädchenblog. Damals konnte man bei der Mädchenmannschaft ja sogar noch diskutieren, wenn man auch recht schnell an die Grenzen kam. Bei meiner ersten Sperrung dort schrieb ich eine freundliche Email, warum man mich gesperrt hatte und das ich meiner Meinung nach höflich und sachlich geblieben war. Man schaltete mich sogar wieder frei. Das hielt aber nicht lange, was sicherlich auch daran lag, dass ich etwas häufig „Testosteron“ gesagt hatte, ich überlegte noch kurz unter fremden Namen weiter zu kommentieren, aber das es wohl weniger Biologisten meines Schlages gab hätte ich mich zu sehr verstellen müssen als das es noch Spass machte. Also gründete ich diesen Blog.

Ich würde noch nicht einmal sagen, dass ich Feminismus hasse. Mich erschreckt eher seine Radikalität, ich finde die Einseitigkeit der Schuldvorwürfe und den einseitigen Standpunkt, der in den vorherrschenden Ausrichtungen vertreten wird und die dort recht offen zu Tage tretende Wissenschaftsfeindlichkeit erschreckend und mich ärgert, dass sie über die wesentlich besseren Lösungen, die in anderen Bereichen bestehen hinweggehen.

Was für mich eigentlich das Thema interessant macht ist aber nicht der Hass auf eine andere Richtung, sondern das Geschlechterverhältnis an sich, das Verstehen, was Mann und Frau ausmacht und was sie aneinander interessiert. Ich finde, dass es eine der wesentlichen Bausteine ist, die das Verstehen menschlicher Gesellschaften ermöglicht und ich bedauere sehr, dass der vorherrschende Feminismus hier tatsächliche Forschung behindert und aus meiner Sicht eine Feindlichkeit in die Debatte bringt, die nicht bestehen muss.

Mich fasziniert aber auch das System „Feminismus“ und wie man nicht erkennen kann, dass es extrem unlogisch ist, einseitige Schuldzuweisungen hervorbringt und das es wesentlich bessere Erklärungen gibt.

Es ist immer noch die Faszination vorhanden, mit der ich damals nicht verstanden habe, warum man meint, dass Heterosexualität, der wesentliche Vorgang auf dem Fortpflanzung beruht, gesellschaftlich erzwungen sein kann. Mit einem Feminismus, der Gleichberechtigung will, habe ich nach wie vor keine Probleme. Aber leider will das der gegenwärtig vorherrschende Feminismus nicht.

Ein Teil ist damit auch durchaus das, was die Motivation vieler im Internet Diskutierender ausmacht:

Jemand hat unrecht im Internet

Jemand hat Unrecht im Internet

Ich habe schon immer gerne diskutiert, mit dem Geschlechterthema und dem Feminismus habe ich dafür ein nicht zu beendendes Thema gefunden.

Ich finde es sehr schade, dass es auf Seiten des Feminismus kaum jemanden gibt, der ernsthaft über die dortigen Probleme diskutieren möchte. Wer tief im Thema drin ist, der hat wohl zu viele versunkene Kosten um sich auf tiefere Diskussionen einzulassen und die „MeinFeminismus“-Feministinnen haben üblicherweise keine Ahnung von feministischer Theorie und wollen sich auch nicht auf tiefere Diskussionen dazu einlassen. Es ist auch etwas unfair: Viele haben kaum Argumente, sie verteidigen ein System, welches sie nicht kennen, sie treffen auf Gegner, die die Diskussion schon häufig geführt haben. Es liegt inzwischen eine sehr hohe Einstiegsschwelle vor. Ich kann auf ein paar hundert Artikel mit Studien zur Biologie und ein paar hundert weitere Artikel Bezug nehmen, die das verwendete Argument häufig schon enthalten. Andere, die erst in das Thema einsteigen, haben noch nie wirklich etwas zum Thema gelesen, vielleicht ein paar Blogartikel, aber nichts, was wirklich die Hintergründe behandelt oder Grundlagen feministischer Theorie behandelt oder gar belegt. Sie wollen auch gar nicht in Studien wühlen und schon gar nicht wollen sie plötzlich über Hormone nachdenken müssen, wenn sie doch eigentlich nur finden, dass man die Geschlechterrollen ändern muss. Das „kommt es denn wirklich auf die Begründung an, wichtig ist, was wir ändern“-Argument kommt dann recht häufig, zeigt aber im wesentlichen, dass man nicht bereit ist, die Grundlagen wirklich einmal über eine soziale Begründung hinaus zu hinterfragen. Überhaupt gibt es wenig Feministinnen, die – zumindest nachdem man etwas ins Thema eingestiegen ist – wirklich über Grundlagen diskutieren wollen. Man macht vielleicht Anfänge, aber irgendwann kommt der Punkt, wo sie keine Argumente mehr für ihre Position haben, ihre Sichtweise ändern müssten und eingestehen müssten, dass die feministische Theorie ganz gewaltige Schwächen hat. Die meisten ziehen es dann vor, die Diskussion abzubrechen. Und dieser fehlende Ehrgeiz seine eigene Meinung zu verteidigen und Argumente dafür zu suchen, das dogmatische, dieses „du musst nicht verstehen, nur glauben“ ist wohl das, was mich am meisten stört.

Wer will mag das Thema gerne als Blogstöckchen aufgreifen, natürlich würde es mich besonders freuen, wenn eine Feministin schreibt, was sie dazu gebracht hat, den Maskulismus gegenüber feindselig eingestellt zu sein und was sie am Feminismus gut findet,  ansonsten gerne in den Kommentaren.

Es haben das Thema bisher aufgegriffen:

134 Gedanken zu “„Was hat dich zur Feindseligkeit gegenüber dem Feminismus gebracht?“

  1. Das ist interessant, ich habe ähnliche Erfahrungen in der Kindheit gemacht nicht unbedingt in der Familie aber in Kindereinrichtungen, Schule etc. Auch meine erst Frage war, warum man Mädchen nicht schlagen darf die aber sehr wohl mich schlagen dürfen, überhaupt das Mädchen etwas besonderes sind, ohne das mir jemand eine plausible Erklärung dafür geben konnte warum sie denn was besonderes sind. Ich musste auch sehr bald erfahren, das Mädchen sehr genau erkennen, Kinder sind viel schlauer als Erwachsene, die ihre Kindheit vergessen haben denken, welchen Sonderstatus sie haben, und viele das sehr zielgerichtet ausnutzen, schon vor der Pupertät

  2. Zu den Geschlechterthemen bin ich ziemlich spät gekommen. Ich diskutiere nur gerne und hätte damals gerne eine „Wortmeldungen“ aus feministischer Ecke ausdiskutiert, die mir völlig irrational erschienen. Bei meinen Versuchen stellte ich aber nur totalen Unwillen oder sogar Unfähigkeit dazu fest – kombiniert mit einiger Feindseligkeit gegenüber dem Versuch und natürlich triefender Selbstgerechtigkeit dabei. Bis heute sind Feministinnen die einzigen, die jemals Kommentare von mir gelöscht haben. Das fand ich eine Zeitlang recht irritierend und ich fing an nachzudenken, was das soll und was ich von einer politischen Richtung zu halten habe, die mit solchen Mitteln arbeiten muss.
    Die wesentlichen Erkenntnisse zu meinen heutigen Positionen kamen dann eher aus größerer Erfahrung und besserem Verständnis im Umgang mit Frauen in anderen Kontexten, die auch wunderbar taugen um Feminismus zu erklären.

    Trotzdem kann ich aus meiner „Geschichte“ damit sagen, dass sich der Feminismus seine Gegner selbst züchtet. Wenn man lang genug erlebt, als „der Feind“ betrachtet zu werden, dann wird man eben dazu.

  3. Das wäre wirklich ein schönes Thema für eine Blogparade.

    Bei meiner Vorstellung auf Geschlechterallerlei hatte ich geschrieben:

    Bei mir war es unter anderem die Tatsache, dass ich als Frau in einem „Männerberuf“ zwangsläufig immer wieder mit derartigen Themen konfrontiert wurde.
    Das Problem waren dabei nicht die Männer, mit denen ich im Allgemeinen sehr gut auskomme, sondern die Frauen (natürlich nicht „alle“ Frauen, aber doch so einige), die versuchten, mich in eine Schublade zu stecken.

    Insbesondere wurde ich mit zunehmendem beruflichen Erfolg immer mehr mit Feminismus konfrontiert. Immer öfter bekam ich irgendwelche Anfragen, in denen ich mehr oder weniger direkt gebeten wurde, feministische bzw. frauenfördernde Projekte zu unterstützen. Hier mal in eine Datenbank für selbständige Frauen eintragen, dort mal vor einer Gruppe Schülerinnen meinen Beruf vorstellen, an anderer Stelle Artikel schreiben oder einen Vortrag halten, wieder woanders irgendwelche reine Frauenveranstaltungen besuchen oder auf Frauenmessen ausstellen.
    Früher hatte ich eigentlich gar keine konkrete, vorgefasste Meinung zum Feminismus. OK, den gab es, setzte sich scheinbar für Rechte von Frauen ein .. tja, sollen sie doch .. betrifft mich nicht, mir egal.
    Aufgrund dieser Anfragen informierte ich mich dann erst einmal und recherchierte – mit der Folge, dass ich entsetzt war (und immer noch bin). Entsetzt über deren negativ verzerrtes Männerbild. Und über ihre ablehnende Einstellung zu Sex. Fassungslos über die Bevormundung anderer Frauen. Und darüber, wie sie rücksichtslos versuchen, ihre Ziele durchzusetzen. Bestürzt, wie es ihnen gelingt, Männer und Frauen gegeneinander aufzuhetzen. Und nur noch kopfschüttelnd über ihre häufig widersinnigen und inkonsistenten Argumente.

    Inzwischen hab ich etliche Diskussionen auch mit Feministinnen geführt, was mein Bild über die Inkonsistenz des Feminismus nur bestätigt hat.
    Entgegen aller Evidenz sind viele Feministinnen felsenfest von der Existenz eines Patriarchats überzeugt, und glauben tatsächlich, dass Frauen weniger Rechte hätten (das Gegenteil trifft zu), und benachtteiligt wären.

    Trotzdem würde ich meine Einstellung gegenüber dem Feminismus nicht als „Feindseligkeit“ bezeichenen. Ich kann ihn einfach nicht mehr ernst nehmen.

    Einen schönen Sonntag allerseits!

  4. „dass man die Geschlechterrollen ändern muss.“

    Gibt es solche wirklich, die die Geschlechterrollen ändern wollen?
    Ich lese nur von solchen, denen vielleicht ein halbes Dutzend ein Dorn im Auge sind, an allen anderen aber nichts auszusetzen haben.
    Vor allem „Der Mann hat die Verantwortung“ soll bitte erhalten bleiben, auch wenn die Rolle üblicherweise als „Der Mann hat Schuld“ formuliert wird.

    Men Einstieg ins Thema war, dass ich mich vor ein paar Jahren dafür interessiert hatte, wie einige durchaus intelligente Freunde von mir aktive Christen sein können. Zum Beispiel die Geschichte von Noah kann man nur mit ausgeschaltetem Verstand lesen.
    In genau dieser Zeit sah ich ein Video von manwomanmyth (und dann alle anderen innert drei Tagen) und war schockiert davon, dass ich die heute grassierende, viel dominantere Religion nie als solche wahrgenommen hatte.

    Dass Feminismus Religion und nicht Philosophie ist, erklärt alle von Christian oben geschilderten Begegnungen und Diskussionsversuche.

      • Der Original youtube channel ist ja nicht mehr online, kene Ahnung, wie lang es den Mirror noch gibt.

        Am beeindruckendsten für das Blue-Pill-Ich der Vergangenheit habe ich die Misandry Filme in Erinnerung.

        https://www.youtube.com/channel/UC71JvwMCwlbATlyWBonidug

        Männer sind offensichtlich so darauf getrimmt, biologisch und kulturell, jede Unbill entweder zu schultern oder sich für ihre Unfähigkeit zu schämen, dass dem einzelnen von allein kaum das Ausmaß an alltäglicher Männerfeindlichkeit auffällt.

        Ich hatte also auch eine ganze Weile die übliche Red Pill Rage.

        • Da würde ich vielleicht präzisieren: Der weisse Mann. Würden die Feministinnen das mit Arabern oder Asiaten probieren, ernten sie nichts als schallendes Gelächter. Deshalb probieren sie es dort erst gar nicht.

  5. Ich war früher mal der Meinung, dass Feminismus eigentlich etwas gutes ist, weil es ja um Gleichberechtigung geht…
    Gut, die Militanz von Alice Schwarzer hat mich immer schon sehr irritiert aber ich habe mir eingeredet, dass die ja nicht alleine den Feminismus an sich repräsentiert. Ich muss aber auch zugeben, dass ich mich nie wirklich mit Feminismus, und was welche Strömung genau besagt, beschäftigt hatte. Ich hätte auch außer A.S. keine andere prominente Feministin nennen können.

    Dann lernte ich aber eine gute Freundin meiner jetzigen Frau kennen, die im Büro der Frauenbeauftragten einer sehr bekannten deutschen Uni arbeitet.
    Was sie beruflich für Meinungen vertritt, steht im krassen Gegensatz zu ihrem realen Leben: Privat wirft sie sich in Schale und präsentiert sich elegant-feminin, sie liebt die Aufmerksamkeit von Männern und steht auf dominante Typen. Aber sie vertritt das Definitionsmacht-Prinzip, wenn der Beruf es erfordert.
    Was das Fass zum Überlaufen gebracht hat, war ein Zitat ihrer Chefin (der Frauenbeauftragten), mit dem sie begründet hat, warum sie (unsere Freundin) keinen Leistungsbonus bekommt: Eine andere Mitarbeiterin hätte zwar weniger geleistet, hätte ihn aber aufgrund ihrer persönlichen Situation dringender nötig. Sie selbst brauche ihn eh nicht, denn sie sehe ja gut genug aus, um eigentlich gar nicht arbeiten zu müssen; sie könne sich genausogut einen reichen Mann angeln, und wenn sie lieber selbst arbeite, sei sie selbst schuld. Deshalb: „Kein Bonus für Sie!“
    Das war für mich die Bestätigung, dass dieser ganze Frauenförderungs-Unsinn nur ein riesiger Postenschacher ist und die dahinterstehenden Theorien nur Schaumschlägerei, um das begründen zu können.

  6. Feindseligkeit würde ich nicht gerade sagen … entschieden Gegnerschaft und immer wieder Unglauben, ob der Dumm- und Dreistigkeit der Feminist.I.nnen.

    Gestört hat mich schon immer die Wehrpflicht nur für Männer und die bevorzugte Einstellungankündigungen zu Gunsten von Frauen … Das Faß zum bersten brachte aber Gender Mainstreaming. Als ich davon hörte, konnte ich es nicht glauben … aber Irren ist menschlich.

  7. Wie wohl jeder, war auch ich einmal selbstverständlich ein Feminist in dem Sinne, dass ich glaubte, Feminismus ist eine Bewegung für die Gleichberechtigung von Frau und Mann. Für Gleichberechtigung bin ich selbstverständlich auch heute noch.

    Mit dem Thema beschäftigt habe ich mich ab meiner Pubertät. Da mir Frauen sexuell wurst waren, bin ich über die Schiene Homosexualität und Gesellschaft hin zu Geschlecht und Gesellschaft zur Kritik am Feminismus gekommen. Bereits damals war meine Hauptirritation die beständige gesellschaftliche Diskurs von der Frau als besserer Mensch. Ich habe auch nie das Gemecker von Frauen in bezug auf Männer verstanden. Wie, so dachte ich, kann das Gescchlecht, dass in der glückseligen Lage ist, unbehelligt mit dem besten Geschlcht der Welt Beziehungen zu führen und zu vögeln, so eine Antipathie gegenüber Männern haben?

    Da ich mich für gesellschaftliche Tabus interessiere (auch im Zusammenhang mit Sexualität) bin ich irgendwann auf das Buch „Das Lexikon der Tabubrüche“ von Arne Hoffmannn gestoßen. In diesem wurden bereits einige Kritik am Feminismus aufgeführt, die mich faszinierten. Ausgehend von diesem Buch bin ich auf „Sind Frauen bessere Menschen“ gekommen, das ich – ebenso wie der Blogmaster – bei einem sehr irritierten Buchhändler bestellt habe, da keine einzige Buchhandlung in Berlin dieses Buch ausliegen hatte.

    „Sind Frauen bessere Menschen“ war ein Weckruf, gleichsam eine biblische Erfahrung, die mich zum stillen Antifeministen machte. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits für den Feminismus verloren. Das muss so 2002 gewesen sein.

    „Sind Frauen bessere Menschen“ hat ein ausführliches Literaturverzeichnis und erwähnt ab und an Esther Vilar und ihr Buch, das ich dann ebenfalls gekauft habe. Gelesen habe ich es hauptsächlich auf einer langen S-Bahnfahrt nach Potsdam und zuück und an der dortigen Uni. Ich war amüsiert und faszinierend zugleich. Ich habe vorher noch gelesen, dass eine Frau oder eine Publikation überhaupt Männer als „schön“ bezeichnet hätte. Ich hatte zuvor noch nie gelesen, dass sich eine Publikation über Frauen lustig macht. Da war ungemein erfrischend. Vilars Buch ist bis heute ein Quell des Amüsements für mich.

    Es folgten nahezu 10 Jahre innere Emigration als Quasi-Antifeminist, in der ich mich hauptsächlich mit Homozeugs beschäftigt habe, ohne dabei aber das Geschlechterthema aus den Augen zu verlieren. Mit der Entdeckung dieses Blogs ging es dann weiter. Eingestiegen bin ich hier als durchschnittlicher Kritiker des Feminismus. Das hat sich mittlerweile radikalisiert. Ich kann den Feminismus nicht mehr ernst nehmen. Ich finde ihn bestenfalls lächerlich und amüsiere mich über ihn, schlimmstenfalls ist er nervend und obszön, eine Festival des Wahnsinns, des Hasses und der Lüge. Meine kurze radikale Hochphase, in der ich versucht habe, Feminismus alleine mit der Biologie der Frau zu erklären und Feminsimsu und Frau eins in eins zu setzen, neigt sich allerdinsg dem Ende zu. Es war ein unterkomplexer, sehr radikal-„schwuler“ Gedanke und es gibt mittlerweile zu viele weibliche Kritiker des Feminismus um diese These aufrechtzuerhalten.

  8. 80er Jahre; Wohnen in alternativen Wohngemeinschaften, Einsatz gegen Atomkraft, etc. etc. etc…

    Unter anderem waren so Bücher wie „Tod des Märchenprinzen“ von Svende Merian, „Die Scham ist vorbei“ von Anja Meulenbelt oder „Töchter Egalias“ eine Art Pflichtlektüre…

    Tief betroffen, tief bestürzt, tief bewegt über all diese „Ungerechtigkeiten“. Und dann wurde unter den Nicht-Dogmatikern heimlich das Büchlein „Ich war der Märchenprinz“ http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14024473.html herum gereicht. Und auf einmal kam in die Perspektive der Merians und Meulenbelts der Kontrapunkt herein. Und all die Betroffenheits-Besoffenheit bekam jene Beleuchtung, in der all ihre Widersprüchlichkeiten so heraus geschält wurden, dass einer drüber Lachen konnte. Und Lachen befreit. Und Lachen macht den Horizont wieder weiter…

    Nein, es machte mich dem Feminismus gegenüber nicht feindselig. Aber es machte mich einfach nur hellhörig…

    80er Jahre. Das war auch jene Zeit, in der alle Menschen nur noch auf ihre Bauchgefühle hören sollten und Intellektualität des Teufels war. Damals schimpfte frau noch nicht „mansplaining“ – aber die Denkweise Fühlweise war die selbe. Warum argumentieren, wenn fühlen auch ausreicht?

    Ich würde feindselig gegenüber jenen, die die Logik verachteten. Egal ob Feministinnen oder Bhagwan-Jünger, egal ob Neonazi oder Esoterikerin. Egal ob Freikirchler oder Korandeuter. Jedoch haben unter diesen Logik-Verächtern die Feministinnen derzeit den grössten gesellschaftlichen Einfluss. Einfluss auf Politik, Schule, Medien und Justiz…

    Und so richtig Dampf bekam dieses Engagement, als die Feminismus-Apologetinnen mit dem Versuch begannen, die „Logik mit Logik zu vernichten“. Die versuchten, die Logik von Sokrates bis Kant mit der relativistischen, poststrukturalen Schein-Logik von Foucalt und Derrida etc. als obsolet zu brandmarken.

    • Schöner Anknüpfpunkt hier:
      „Ich würde feindselig gegenüber jenen, die die Logik verachteten.“

      Oh ja, denen war ich schon lange spinnefeind gegenüber eingestellt, die persönlichen Begegnungen mit diversen Sektenvertretern und mit dem ganzen New Age-Schund, von dem ich immer den vagen, aber starken Eindruck hatte, dass er seine Jünger nur „einmacht“ und geistig unterjochen will.

      Gegen den Feminismus hatte ich zuerst aber ein sehr positives Vorurteil, denn ich hatte zum Einstieg das denkbar „Falscheste“ gelesen. Auf dringende Empfehlung einer klugen Freundin hin, die E. Badinter (mMn die einzige Feministin, die wirkliche Gleichheit zum Ideal hat).

      Der erste wirkliche Hinweis (eine Schwarzer schien irgendwo auf einem anderen Planeten zu sein), dass „irgendwas nicht stimmt“, waren üble und haltlose Verleumdungen der Badinter auf wickipedia (schon längst entfernt), wo ihr unterstellt wurde, eine abartige Perverse zu sein, die mit ihren Schriften eine Unterdrückung der Frauen herbeiführen wolle.

      Nun gut, Irre gibt es überall, denkt man sich und geht weiter. Dummerweise erlebte ich diese Irren zusehens in der Realität, „live“ sozusagen, die ihr Frausein über alles stellten und mit den hanebüchensten Esoterikkram einerseits und rechtsextremen Verschwörungstheorien andererseits einhergingen.

      Inzwischen hatte ich mich eingehender mit diesem ganzen Schund geschäftigt und – voila – plötzlich rückte der Feminismus in den Fokus des Interesses. Ich hätte vorher gedacht, dass dieser ein Randphänomen der ganzen „Psychoszene“ ist und erkannte dann: nein, der ist eine treibende, zentrale Kraft des Ganzen.

      Die Beschäftigung mit den „rationalen Ausdrucksformen“ des Feminismus kam dann ganz spät. Und ich muss sagen, das war schon angemessen, denn das ist nur draufgepropft.

  9. „Sie wollen auch gar nicht in Studien wühlen und schon gar nicht wollen sie plötzlich über Hormone nachdenken müssen, wenn sie doch eigentlich nur finden, dass man die Geschlechterrollen ändern muss. Das “kommt es denn wirklich auf die Begründung an, wichtig ist, was wir ändern”-Argument kommt dann recht häufig, zeigt aber im wesentlichen, dass man nicht bereit ist, die Grundlagen wirklich einmal über eine soziale Begründung hinaus zu hinterfragen.“

    „Man macht vielleicht Anfänge, aber irgendwann kommt der Punkt, wo sie keine Argumente mehr für ihre Position haben, ihre Sichtweise ändern müssten und eingestehen müssten, dass die feministische Theorie ganz gewaltige Schwächen hat.“

    bringt das Dilemma sehr schön auf den Punkt:
    „wichtig ist, was wir ändern“
    (gemeint ist, dass sich Männer ändern, oder?)
    „wo sie keine Argumente mehr für ihre Position haben, ihre Sichtweise ändern müssten“

    Nein, eigene Sichtweisen ändern? Kommt nicht in Frage. Die Männer sind schuld, die Männer sind schuld, die Männer müssen was ändern (ist wichtig: „wichtig ist, was wir ändern“, aber bitte nichts an den Frauen, Frauen sind für nichts verantwortlich) , Frauen haben damit doch gaar nichts zu tun und können sowieso nichts ändern…

    Es ist doch eine sehr einseitige Vorstellung davon, was sich ändern muss – und Eigenverantwortlichkeit für diese Veränderungen auf Seiten von Frauen kommt darin nicht vor.

    Frauen und Kinder zuerst (aber zuerst natürlich Frauen, und außerdem zuerst Mädchen und keine Jungen) und He for she.

  10. Ich gehöre auch zur Kategorie „Feminist by default“, als dass ich, als ich angefangen habe mich mit dem Thema auseinanderzusetzen, automatisch die Nummer „Gleichberechtigung ist gut, Feminismus ist Gleichberechtigung, case closed“ gefahren bin. Macht halt Sinn.

    Allerdings ist mir dann doch recht schnell aufgefallen, dass alles was ich so hörte, nicht im mindesten mit meiner Lebenserfahrung oder der Lebenserfahrung der Frauen die ich kenne übereinstimmte.

    Lustigerweise war es dann gerade Anita Sarkeesian und ihre ersten Videos, die mich endgültig abgestoßen haben. Das war irgendwann kurz vor ihrem Kickstarter, Dabei bin ich dann auf Karen Straughn gestoßen und habe ihre Videos verschlungen, und darüber bin ich dann auf die Honeybadger, AVFM, usw. gestoßen. Nach ein bisschen Suchen habe ich dann ein paar deutsche Blogs gefunden, unter anderem Arne und natürlich diesen hier. Und nach langer Zeit nur lesen hab ich dann irgendwann beschlossen hin und wieder mal mitzuschreiben. Und jetzt sind wir hier.

    Wobei ich „Feindseeligkeit“ für übertrieben halte. Ich predige keinen Anti-Feminismus. Wenn aber jemand ankommt und mir Unsinn erzählen will, dann wehre ich mich.

      • Versteh mich nicht falsch, es gibt genug Feministischen Schwachsinn gegen den man sich wehren sollte, dass der Unterschied in der Praxis eher philosophischer Natur ist. Wovon ich spreche ist, dass ich mich nicht mit einem Plakat auf den Marktplatz stelle und Feminismus generell anprangere, wenn irgendwo drei verbitterte Harpien im Keller sitzen wollen und Feminismus spielen wollen, bittesehr, das ist für mich ähnlich wie mit Religion.

        Mir geht es mehr darum gegen Auswirkungen des Feminismus anzugehen. Solange das eingedämmt werden kann ist alles halb so wild.

  11. „Es liegt inzwischen eine sehr hohe Einstiegsschwelle vor“

    Das ist wirklich ein Problem. Wenn man einen vollen Job hat, dann hat man einfach nicht genug Zeit, sich in dieses uferlose Thema überall einzuarbeiten. Selbst wenn man nur bei einzelnen Teilbereichen mitreden will (in denen man nicht sowieso professionell unterwegs ist), wird es schon eng. Das Problem haben wir aber auch sonst in unserer über-informierten Gesellschaft, s. Schlagwörter Expertokratie / Technokratie.

    Es ist auch kein Zufall, da ich nach rund 2 Jahren Schreiben auf meinem Blog einen Text über Wissenschaftstheorien und die Zuverlässigkeit von Wissen hatte, denn früher oder später laufen die Debatten immer wieder auf die Frage hinaus, welches Wissen glaubwürdig und zuverlässig ist.

    „Das „kommt es denn wirklich auf die Begründung an, wichtig ist, was wir ändern“-Argument kommt dann recht häufig, zeigt aber im wesentlichen, dass man nicht bereit ist, die Grundlagen wirklich einmal über eine soziale Begründung hinaus zu hinterfragen.“

    Eine Ursache für diese Haltung ist wie schon gesagt der Zeitaufwand. Ein anderer Grund (der mir erst beim Schreiben meiner Seiten so richtig klar geworden ist), ist das regelmäßige Scheitern beim Versuch, aus bestimmten biologischen, soziologischen und ethischen Grundlagen heraus **zwingend** eine bestimmte Politik, Gesetzgebung, Verhaltensvorschrift o.ä. abzuleiten, d.h. selbst die Experten scheitern an der Aufgabe, erst recht die allgemeine politische Öffentlichkeit.

    Außerdem glaube ich ein typisch männliches bzw. weibliches Denkmuster zu erkennen (Triggerwarnung: Essentialismus 😉 – tatsächlich kommen beide Denkmuster meist gemischt vor): Das typisch weibliche Denkmuster bewertet vor allem die Ergebnisse sozialer Prozesse emotional, wenn das dann schlimm aussieht, müssen entweder die Symptome zurechtgebogen werden oder die Regeln geändert werden (z.B. mit Frauenquoten). Dieses Denkmuster negiert Wichtigkeit von strikten Spielregeln oder Theorien, die die Zustände erklären oder relativieren. Das typisch männliche Denkmuster insistiert auf strikten Spielregeln für die sozialen Prozesse, egal was dabei hinten rauskommt.

    • Sem kann ich nicht folgen (wollen), denn dies würde bedeuten, daß es nicht anders sein kann, Folge der komplexen Welt wäre … was es eben nicht ist, denn es werden einfachste Gerechtigkeitsregeln geopfert und begraben. Das kann es doch nicht sein!?

  12. Bei mir ist es so, wie bei vielen anderen auch, dass mir immer mal wieder kleine Ungerechtigkeiten aufgefallen sind.

    Der Punkt wann ich mich tatsächlich mehr für das Ganze interessiert hatte war Emma Watsons UN Rede.

    Erst spricht sie davon, dass sich Männer mehr umbringen als Frauen und das dass ein Problem ist, aber die Schuld daran, die liegt natürlich beim Mann, weil dieser seinen Söhnen nicht erlaubt verwundbar und menschlich zu sein. Ich fand das so wiederwärtig…

    Was bei mir aber den „Hass“ gegenüber dem Feminismus ausmacht ist, dass sie ihre Hypothesen als gegeben hinnehmen und alles mit Diskriminierung erklären.
    Ihre Thesen stehen nicht zur Debatte und das ist es was mich stört.

  13. „Feindselig“ würde ich mich dem Feminismus gegenüber nicht bezeichnen, da ich ihn eben für zu vage und vielgestaltig halte, um eine einzige, universelle Haltung dazu zu haben.
    Ich spare jetzt die Wiederholung meiner ganzen Grundsatzaussagen zum Thema, die hier ja sattsam bekannt sein dürften und gucke mal, was mein „Problematisches Verhältnis zur Geschlechterdebatte“ (so würde ich es nennen) verursacht hat.

    Grundstein dürfte, so albern es klingt, zu einem tatsächlich die Diskriminierung meines Geschlechtes zu Schulzeiten gewesen sein (also ein dummes, nicht verallgemeinbares Einzelerlebnis um eine verschwundene Mütze, das ich auch schon mal hier erzählte), aber dauerhaft wurmte mich auch schon da, wie mir ein Umdenken gepredigt wurde, gegen Positionen, die ich gar nicht vertrat. – Also die Unart etwa diverser Serien (gerade Kinder- und Trickserien) ihre männlichen Hauptfiguren für eine einzelne Folge zu glühenden, großmäuligen Sexisten zu machen, die aber komplett an allem scheitern, während die Frauen alles hinkriegen und sie so eines Besseren belehren. Ich fühlte mich etwas beleidigt, dass man mir Vorurteile unterschob, die ich nicht hatte und sie widerlegen wollte mit etwas, das unplausibel schien (in meiner Familie gibt es diverse Handwerker, die alle männlich sind, insofern ist eine „Ha, Powerfrauen zeigen den dummen Männern, wie man einen Nagel in die Wand schlägst“-Story nichts, was zu meiner Lebenswirklichkeit passte).

    Nächster Tropfen, der den Stein höhlte, war dann natürlich das epische Unrecht der Wehrpflicht, das niemandem Bauchschmerzen zu machen schien, während gleichzeitig von der Benachteiligung der Frauen geredet wurde.
    Dazu eben die ganze Sippenhaftung, bei der es irgendwie mein Problem sein sollte, dass Leute mit der gleichen Hautfarbe wie ich Sklaven gehalten, mit der gleichen Nationalität wie ich KZs betrieben und mit den gleichen Genitalien wie ich Frauen unterdrückt hatten.

    Endgültiger Durchbruch war dann aber wohl tatsächlich erst Anita Sarkeesian, auf deren Seite ich ja erst noch stand und dann natürlich glaubte, entsprechend offen darüber reden zu können, wo ich Fehler in ihrer Argumentation sah.
    – Ich brauche euch wohl nicht zu schildern, welch Empörung ich damit völlig arglos unter meinen guten liberalen Freunden erntete. Damit war die ganze Nummer dann von etwas Abstraktem direkt in meinen Bereich gekommen: Ich habe Medienwissenschaften studiert und muss mir nun anhören, dass ich keine medienwissenschaftliche Diskussion führen darf, weil andere Leute jener Person, die dort unwissenschaftlich und unsauber arbeitete, Hassmails schreiben.

    Vorher hatte ich immer die Überzeugung, politische Differenzen sollten aus persönlichen Verhältnissen herausgehalten werden. CDU- und SPD-Stammwähler sollten beste Freunde sein und einfach das Thema Parteipolitik untereinander meiden. Hielt das immer für möglich… bis ich dann auf einmal Mahnschreiben, von meinem bösen Frauenhasserpfad abzuweichen von vermeintlichen Freunden erhielt und mir andere immer wieder Diskussionen über Sarkeesian & Co aufdrängten, in denen sie dann ausrasteten, wenn ich meine, ihnen im Vorfeld bekannte Ansicht sagte. Ich hatte kein Bedürfnis, darüber zu reden (dazu schreibe ich Artikel, die niemand zu lesen gezwungen wird), aber man zwang mich entweder stumm zu etwas, das ich falsch halte, zu nicken, oder eben doch darüber zu debattieren.

    Der endgültige Ausbruch war dann der Fall Elliot Rodger.
    Ich erzählte spottend einer feministischen Bekannten, wie ich hier in der Diskussion darum als Pudel bezeichnet worden war, wir lachten gemeinsam darüber – und sie verfiel in wütende Ausführungen darüber, dass man soviel Aufhebens über die realen männlichen Opfer mache, wo es doch eigentlich um die weibliche Minderheit der Opfer (und auch alle anderen Frauen, die nichts damit zu tun hatte) gehen müsse.
    Das traf mich dann ziemlich und nachdem ich öfter Fragwürdigkeiten von ihr zuvor aus Gründen obiger Diplomatie einfach übergangen hatte, hielt ich jetzt mal dagegen.
    Tja… und bald war meine Freundesliste um einen Namen ärmer.

    Da erkannte ich dann direkt, wieviel Schaden dieser ganze dumme Geschlechterkrieg anrichtet und dass das Problem daher die sind, die ihn befeuern, um selbst Status zu erlangen. Und das sind im Mainstream der Gesellschaft nun einmal Feministen.

  14. Ich kanns kurz machen:

    Bei mir warns die gute Laura Himmelreich und Anne Wizorek die mit ihrem Orkan erst gegen Rainer Brüderle und dann mit #Aufschrei gegen alle Männer zum endgültigen Bruch führten.

    Ich kam gerade von meinem Austauschsemester aus den Staaten zurück mit der Erfahrung wie freizügig, direkt und sexualisiert (I would say loose) eigentlich junge Frauen sein können (*Zwinker*, *Zwinker*) und dann blickte ich auf ein Land, dass zwei/drei Wochen völlig paralysiert und hysterisch über „Alltagssexismus“ gegen Frauen diskutierte…nein hyperventilierte…und ich verstand von vorn bis hinten nicht die Intenstität dieses „Aufschreis“, weil hier auch völlig normale Verhaltensweisen überdramatisiert wurden (sprach mich an, schaute mich an ect.).

    #Aufschrei nahm mir jedes Verständnis für Feminismus. Bis dahin war ich immerhin passiv-wohlwollend der Meinung, dass Feminismus etwas gutes sei, wie aber so eine Lappalie von Brüderle zur Generalanklage gegen alle Männer hochgeschrien wurde, das hinterließ tiefen EIndruck.

    Und irgendwie kam ich dann zu Genderama und hierher zu allesevolution….

    • „mit der Erfahrung wie freizügig, direkt und sexualisiert (I would say loose) eigentlich junge Frauen sein können (*Zwinker*, *Zwinker*) …“

      War wohl nicht bei den Mormonen 😉 jedenfalls für mich ein weiteres Beispiel, wie entfernt von uns die Amis kulturell oft sind und warum man vieles, was von dort berichtet wird, nicht richtig einordnet.

      „#Aufschrei nahm mir jedes Verständnis für Feminismus.“

      Mir auch. Das war nach meinem Eindruck ein Massenphänomen und ein Wendepunkt in der Geschlechterdebatte.

      • >>“War wohl nicht bei den Mormonen 😉 jedenfalls für mich ein weiteres Beispiel, wie entfernt von uns die Amis kulturell oft sind und warum man vieles, was von dort berichtet wird, nicht richtig einordnet.“

        Moment: Ich meinte damit nicht nur die Amerikanerinnen. Gut, diese gingen auch teilweise sehr offensiv gegenüber uns „Exoten“ den männlichen Austauschstudenten vor… 🙂

        Mir gings darum, dass ich gerade die Erfahrung gemacht hatte, wie junge Frauen insgesamt eigentlich mit Sexualität, Beziehungen und Männern umgingen. Und das nicht nur unter den Amerikannerinnen, sondern auch unter den „Internationals“, Frauen aus Deutschland, Frankreich, Staaten in Südamerika (Kolumbien, Brasilien z.B.). Darüber hinaus auch der Austausch mit Männern aus aus anderen Ländern. Überall das gleiche Bild:

        Die Austauschzeit wurde als großer Abenteuerspielplatz verstanden. Party, Trinken, Ficken. Simple as that. Ich konnte keine Geschlechterunterschiede feststellen. Ich war sogar eher erstaunt wie offen Frauen damit umgingen und das verbalisierten. Da gab es regelrechte Abschusslisten (Mit dem will ich noch ins Bett, der ziert sich, aber den krieg‘ ich noch), da gab es Tafeln in Collegezimmern der Mädels (Next month: get fitter, fuck boys) ect. pp.

        Und mit dieser Erfahrung im Gepäck, einer Zeit die ich nicht missen möchte, kam ich nach Deutschland und man paralysierte und hyperventilierte über die schlimmen Sex-Monster und Belästiger-Männer, die Frauen nur zu Sexobjekten degradieren, diese nur belästigen und anmachen und die armen Aschenputtel mit diesem schlimmen Sexismus konfrontieren, der (natürlich!) auch nur in die eine Richtung funktionierte.

        Und der Aufhänger dafür war Brüderle der sagte „Sie könnten ein Dirndl gut ausfüllen.“ Was für eine Lächerlichkeit!

        Dieser Widerspruch zwischen meiner Lebenswirklichkeit in der Frauen derb, sexualisiert und sich das nehmen was sie wollen und der veröffentlichten (feministischen) Meinung, dass die armen weiblichen Hascherl vom Sexmonster Mann drangsaliert und zu Sexobjekten degradiert werden (Alles natürlich auch nur einseitig von Mann -> Frau und nie umgekehrt), löste bei mir endgültig ein Umdenken aus.

        Irgendwas stimmt da nicht…und dann kam ich zu genderama…Rest bekannt.

  15. Mein „Sündenfall“ war damals der Fall Assange.
    Davor gab es zwar das übliche Geschrei und Gezeter, und Lehrerinnen, die den Mädchen weniger Aufgabe gaben, „nachdem die Herren der Schöpfung ja mehrheitlich für das Leid auf der Welt verantwortlich sind“, aber ich dachte, solche Breitseiten seien die Verramschung einer im Kern vernünftigen Ideologie. In der Schulzeit kommt das ja auch häufiger vor – nach unserer Philosophielehrerin geht es in Platos Höhlengleichnis darum, dass es da draußen eine ganze Welt zu entdecken gibt, wenn man sich die Mühe macht, die eigene Höhle zu verlassen.
    Der Fall Assange zeigte, wie stark die Fraktion der misandrischen Radikalfeministinnen innerhalb der Bewegung war; und das Ergebnis war desillusionierend, zumal man sich über diesen Fall von außen kaum ein Urteil anmaßen kann, und die Suppe gegen JA bekanntermaßen dünn war. Dazu kommt, dass JA gerade aus nicht-westlich zentrierter Perspektive zweifellos ein Aufdecker und Whistleblower ist, und dass man die Möglichkeit einer Instrumentalisierung der Vorwürfe durch amerikanische Interessen so leicht plausibel machen kann.
    Die „Wörterbuchfeministinnen“, die ja bekanntlich „nur für Gleichheit“ sind, sind offenbar nur blinde Passagiere auf einem Schiff, das von Radikalfeministinnen gesteuert wird, und die für jede Aktion eines Mannes die niederträchtigste und unmoralischste Motivation unterstellen.

  16. ich begann damit mich näher an feminismus heranzuarbeiten nach der ersten, wirklich traumatischen geburt, also nach meinem 26. geburtstag.
    gefühlt hatte ich das wort während der schulzeit zweimal wahrgenommen, und ich wäre nie auf die idee gekommen, irgendeine gemachte erfahrung als diskriminierung aufgrund meines geschlechts o.ä. einzuordnen.
    die hohe kunst der verdrängung beherrschte ich meisterhaft.

        • „vielleicht war ja auch ihr 26. Geburstag die besagte “traumatische Geburt”?“

          tatsache.
          und dann hat sich mein jetztiger angetrauter noch ziemlich unmöglich verhalten, der ganze stress mündete in eine gesichtslähmung, blablabla

        • Chris fragt:
          Was hat dich zur Feindseligkeit gegenüber dem Feminismus gebracht?”

          Semi-Kolon beantwortet diese Frage mit einer Zeitangabe: „nach der ersten, wirklich traumatischen geburt, also nach meinem 26. geburtstag.“ Nuja…

          Aber sei’s drum. Hauptsache, dieser Zeitpunkt hat sie zur Feindseligkeit gegenüber dem Feminismus gebracht.

        • wenn ich die entwicklung betrachte, die er durchgemacht hat seitdem, kann ich zufrieden sein…

          knaller war z.b. auch seine reaktion damals, als wir nebeneinander beim zähneputzen standen und ich panisch schrie, meine rechte gesichtshälfte würde sich nicht mehr bewegen lassen:
          „leg nen waschlappen drauf, morgen gehts wieder“

          darüber lachten wir bereits häufiger.

        • @semi
          „gesichtslähmung“

          Scheint von ernsthaftem „Stress“ zumindest begünstigt zu werden.
          Vielleicht hat das aber auch dein generelles Urteil getrübt, nicht jeder Moment der „Erleuchtung“ ist tatsächlich einer.

  17. Bei mir hat es so gegen 2009 angfangen, als sich die Atheistenszene so langsam zu formieren began und ich zum ersten mal tatsächlich mit radikalfeministischen Positionen in Kontakt kam, die ich damals noch unter Satire einordnete oder nur eine Position von einer geisteskranken Minderheit. Ich hätte mich bis damals als Feminist verstanden und war auch mit einer „Feministin“ (Das würde nach meinem aktuellen Wissensstand wohl gar nicht mehr zutreffen) in einer Beziehung und habe mir um solche Sachen ehrlich gesagt auch gar nie Gedanken gemacht, weil ich ansonsten keinerlei Berührungspunkte zu dieser Ideologie hatte (i.e. kannte nur intakte Familien, selber stamme ich zwar aus einer linken, aber eher traditionalistischen Familie (i.e. 68er, die zu viel Geld angehäuft haben um noch irgendwie als Links durchzugehen) und Feminismus habe ich immer als etwas aufgefasst, das sowieso alle ausser erzkonservative religiöse Fanatiker unterstützen. Ich nehme an, diese Einstellung wird auch heute weiterhin die Mehrheit der Menschen haben.

    Dann begannen so langsam Sachen wie Elevatorgate und Atheism Plus; meine Freundin fand plötzlich feminist Frequency gut (das war lange bevor Sarkeesian überhaupt 1000 Subscriber hatte) und dann kam ich etwas später mit AVFM/Barbarossa und Stardusk bzw MGToW in Kontakt. Durch die feministische Hysterie rund um Elevatorgate und später Gamergate wurden in kurzen Abständen zwei für mich interessante Themen direkt nacheinander durch den Feminismus bearbeitet.

    Mit dem Maskulismus konnte ich mich nur dank Warren Farell kurz identifizieren, aber ansonsten in der „schlechte“ Ruf des Maskulismus nicht besonders relevant für mich, da er die gleichen Fehler der letzten Generation wiederholt und meistens konservative Geschlechterrollen vorgibt, die auf mich keinerlei Anziehungskraft ausüben. Trotzdem sollten aber Sachen wie „The Myth of male Power“ und „Der dressierte Mann“ gelesen werden.

  18. feindseligkeit gegenüber dem maskulismus bestand keine grundsätzliche, hatte ich doch bspw. bei germaine greer gelesen:

    “Die erste bedeutende Entdeckung auf unserem Weg zur Freiheit wird sein, daß die Männer nicht frei sind, und sie werden versuchen, dies als Argument dafür zu benutzen, warum niemand frei sein sollte. Wir können nur antworten, daß Sklaven ihre Herren zu Sklaven machen, und indem wir unsere eigene Freilassung sichern, mögen wir den Männern den Weg zeigen, den sie begehen können, wenn sie einmal von ihrer eigenen Tretmühle abgesprungen sind.”

    über die jahre, die ich hier kommentiere, wurde ich jedoch desillusionierter. die anzahl menschlicher, mitfühlender männer scheint wesentlich geringer zu sein als ich mir in meinen schlimmsten alpträumen hätte ausmalen können. ein positives beispiel lieferte leszek vor zwei tagen als er schrieb:

    „@ Christian

    “Sie hat sich verschätzt. Das ist nicht per se deren Fehler.”

    Es ist dann ihr Fehler:

    – wenn irgendetwas getan wurde, was nicht vorher genau so abgesprochen war
    – wenn Zwang oder Druck ausgeübt wurde
    – wenn keine ausreichende Möglichkeit bestand zu signalisieren, dass eine bestimmte Aktivität beendet werden soll
    – wenn auf solche Signale nicht sofort reagiert wurde und einfach weitergemacht wurde
    – wenn eine Darstellerin, bei der erkennbar ist, dass sie durch die Aktivitäten geschockt, entsetzt und psychisch verletzt ist, dazu manipuliert oder gezwungen wurde, trotzdem weiterzumachen“

    null problembewusstsein, null einsicht auf der zahlenmäßig weit überlegenen gegenseite. richtig heftig sowas, und frau kommt in solchen momenten auch nicht umhin, in gedanken solanas zu rezitieren („Männer sind besessen von Tod, Sex und Gewalt und haben ihr Recht auf Leben verwirkt“).

    konkrete vorschläge, was sich aus sicht der männer ändern müsste, sind selten oder häufig haarsträubend – von erhöhter erwerbsobliegenheit auch für mütter im trennungsfall, über ein veto-recht bei abtreibung/austragung oder „zumindest“ die möglichkeit der „juristischen abtreibung“, bis hin zum geforderten obligatorischen vaterschaftstest etc.pp.
    die lösung scheint immer nur mehr bürokratie, mehr freiheitsbeschneidung zu sein, alles völlig unausgegoren bzw. gedanklich nur angerissen.
    so ist mit euch kein staat zu machen, und ob ihr wirklich verbesserungen wünscht, bleibt auch fraglich.

    die frauenquote? allem voran in der politik selbst zweifellos eine absolute notwendigkeit, wiewohl wir immer hinterherhinken müssen.
    revolution im bekannten sinne ist für frauen aber auch nicht attraktiv, da wir davon ausgehen müssen, in dem fall die über generationen mühsam erstrittenen verbesserungen mit einem federstreich wieder einzubüßen.

    zeit für ein liedchen:

    • „über die jahre, die ich hier kommentiere, wurde ich jedoch desillusionierter. die anzahl menschlicher, mitfühlender männer scheint wesentlich geringer zu sein als ich mir in meinen schlimmsten alpträumen hätte ausmalen können“

      Ich denke, Du hast gewaltig einen an der Klatsche!

      Wenn Du die normale Feministin bist, würde ich langsam auch vom Gegner zum Feind des Feminismus.

    • Semikolon,

      „die lösung scheint immer nur mehr bürokratie, mehr freiheitsbeschneidung zu sein, alles völlig unausgegoren bzw. gedanklich nur angerissen.
      so ist mit euch kein staat zu machen, und ob ihr wirklich verbesserungen wünscht, bleibt auch fraglich.“

      Hihi, das ist exakt was ich bisher immer dachte, wenn mich politisch aktive Feministas angetextet haben.

      Kuriose Welt…und das Männer-Frauen-Thema ein ewiges (mit – immerhin – hohem Spaßfaktor…

      Und jetzt wieder Musik…

  19. Ich habe schon in jungen Jahren Esther Villar und John Grey gelesen. Was mir als erstes auffiel, war die Männerfeindlichkeit in der Werbung (besonders schlimm in Oesterreich). Lehrreich war auch mein zusammengerechnet mehrjähriger Aufenthalt in Thailand. Obwohl die Frauen dort viel mehr Grund zum klagen hätten, gibt es diese Männerfeindlichkeit nicht. Im Gegenteil, als Europäer wird man als idealer Ehe-Partner wahrgenommen. In der Werbung werden Frauen genauso durch den Kakao gezogen, wie Männer: https://www.youtube.com/watch?v=jj3Xzw7tRU4
    Am meisten stört mich am Feminismus das andauernde Lügen. Ich sehe lieber der Wahrheit ins Auge, auch wenn ich dabei schlecht wegkomme. Wenigsten kann ich dann adäquat mit dem Problem umgehen. Aber was die Feministinnen uns da vorgaukeln, ist schon Volksverhetzung.

  20. Der Fall Kachelmann:
    Vorher hatte ich bereits Kontakt mit zweifelhaften Feministischen Aussagen – bin aber davon ausgegangen, dass ich (und meine bekannten) die „ony good men“ waeren, bzw es bei feministischer extremsthysterie um radikale ausreisser handeln muesse. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass zu all dem rauch kein entsprechendes Feuer gehoerte.

    Die Berichterstattung bei Kachelmann war jedoch so wiederspruechlich (und vom mainstream/feminismus unwiedersprochen), dass ich mir selbst ein Bild machen wollte und unter anderem bei dem Blog von Gabriele Wolf gelandet bin.

    Als der erste stein im rollen war (everybody lies) begann ich mich weiter ‚alternativ‘ zu informieren, in erinnerung sind AllesEvolution, avfm, genderama, Youtube (ManWomanMyth, Justicar, Thunderf00t) geblieben.

    Da ich im entsprechendem alter war (risiken zukunftsplanung heirat und Kinder) – hatte/hat damit das Familienrecht besondere relevanz. Und mit Anfang/mitte 30 mit aufstrebender Karriere die Frauenquote und die generellen skandale (da die tendenz immer weiter gestiegen ist, dass ein femististischer storm jeden treffen kann – unabhaengig von der eigenen ausgangslage)

    Antifeminismus halte ich fuer einen wichtigen Schritt um die kontinuierlichen beissattacken gegen maenner zu reduzieren und ein bewusstsein fuer den kollektiven BS dieser religion zu schaffen – mit dem ziel wieder auf ein ‚vernuenftiges‘ reziprodales miteinander zu kommen.

    Mens Rights, sehe ich als einen weiteren wichtigen schritt – jedoch bin ich dabei wesentlich skeptischer. (Bewegungen FUER etwas sind immer schwerer umzusetzen als „kontra“ bewegungen)
    Es gibt ein sehr wichtige anliegen, die angegangen werden muessen, beispielsweise Beschneidung und Familienrecht Ich glaube jedoch nicht, dass ein gundlegender sinneswandel (human doings VS human beings) moeglich sein wird und maenner jemals den status/schutz von Frauen erhalten werden.

    Irgendwer MUSS nunmal die scheissjobs machen – und wenn maenner durch biologische risikobereitschaft und kraft fuer einige dieser aufgaben besser geeignet sind, faellt mir keine realistische alternative ein. (Dazu gibt es auch weibliche scheissjobs, die eben diese attribute nicht benoetigen)
    Natuerlich nur bei fairer kompensation des risikos/aufwands.

    In letzter Zeit habe ich immer mehr das gefuehl, dass es bei den Aussagen/Vorderungen des Feminismus einem „ultimativen Shit/Fitnesstest“ an die Gesellschaft handelt.
    (Wurde unter https://allesevolution.wordpress.com/2014/03/09/shittest/ schon mal diskutiert)
    Je haeufiger nachgegeben wird, desto abstruser werden die nachforderungen und die argumente.

    • „In letzter Zeit habe ich immer mehr das gefuehl, dass es bei den Aussagen/Vorderungen des Feminismus einem “ultimativen Shit/Fitnesstest” an die Gesellschaft handelt.“

      Ja, entweder das oder das ganze ist eine Verschwörung der Katzenfutterindustrie.

      ^^

  21. Eine ziemlich unangenehme Situation mit meinem Bruder von vor drei Jahren und meine Erfahrungen auf Tumblr.

    Konkret ging es bei der Geschichte mit meinem Bruder darum, dass er damals ein Mädchen hatte, mit dem er öfter mal seinen Spaß hatte. Er wollte Sex, sie eine Beziehung. Mein Bruder hat ihr klargemacht, dass mehr aus ihnen nichts wird. Sie hat wohl, aus Hoffnung es könnte doch was aus ihnen werden, weiterhin mit ihm Sex gehabt.

    Eines morgens im Juli wache ich also in der Früh auf und gehe am eingeschalteten PC vorbei, wo eine Internetseite zu einer Abtreibungsklinik offen stand. Denke mir nichts dabei, gehe zu meinem Bruder und frage ihn, wieso er nach Abtreibungskliniken sucht. Zu dem Zeitpunkt waren knapp zwei Monate vergangen nachdem sie das letzte Mal Sex hatten. Er erzählt mir, unter Tränen, dass er Angst habe. Ich frage ihn was los sei, immerhin könne er sich mir, seinem älteren Bruder, anvertrauen. Nach langem hin und her hat er sich mir dann geöffnet und die Geschichte erzählt. Sie sei schwanger von ihm.

    Ich stand natürlich auch sofort unter Schock. Hab ungläubig danach gefragt woher er es denn wisse. Er zückte sein Handy, zeigt mir die Chatverläufe. Soweit ich noch weiß standen so Sachen wie „Hör auf mir Stress zu machen, du solltest wissen, dass das einer werdenden Mutter und ihrem Kind nicht gut tut!“ drinnen. Genauso hat sie ihm angebliche Ultraschallbilder gezeigt, wo man das „Kind“ sehen könne. Hab meinem Bruder daraufhin versprochen, dass ich ihm so gut es geht helfen werden. Hab ihm ebenso klargemacht, dass das nicht stimmt und sie damit nur versucht sich an sie zu binden, auch wenn ich nicht zu 100% sicher sein konnte. Am Ende behielt ich recht.

    Ich habe die ganzen zwei Monate damals bemerkt, dass sich mein Bruder sehr zurückgezogen hat und wir weniger Worte als früher miteinander gewechselt haben, was mir auch sehr komisch vorkam. Dachte aber es handle sich dabei nur um eine kurze Phase bei ihm.

    Jedenfalls ist mir persönlich dann ein Plan eingefallen, wie ich tatsächlich prüfen konnte ob sie denn nun schwanger sei oder nicht. Im Fall, dass sie tatsächlich schwanger wäre, wäre es vlt. etwas übertrieben gewesen, sonst sah ich das als legitimes Mittel an. Ich feiere mich persönlich eigentlich noch immer für die Aktion, würde es heute ebenso für meinen Bruder machen.

    Sie hatte meinem Bruder ein Dutzend Nacktbilder geschickt, alle mit ihrem Gesicht oben. Genau so auch Videos, wo sie es sich mit diversen Utensilien selber macht, darunter einer Zahnbürste, einer Gurke und dem Griff ihrer Haarbürste. Mir ist dann die ziemlich geniale Idee eingefallen sie zu erpressen.

    Ich hab sie also angerufen und mich vorgestellt. Sie kannte mich persönlich eigentlich auch, jedoch haben wir kaum Worte miteinander gewechselt. Ich habe ihr erzählt, dass mir die ganze Geschichte erzählt wurde und ich Aufklärung verlange, ob sie denn nun tatsächlich schwanger sei oder nicht, da das ja doch ein ziemlich großes Ding ist und man damit keine Spiele spielen sollte. Sie meinte, sie sei es. Ich fragte nach Beweisen und ob es nicht schon ihre Eltern wüssten. Sie meinte nein, würde es ihnen aber bald erzählen. Daraufhin hab ich meinen eigentlichen Plan begonnen. Ich erklärte ihr, dass ihre Eltern und die ganze Balkan-Community hier in Wien noch etwas anderes erfahren werden. Sie ungläubig darauf: „Wie bitte?“

    Ich erklärte ihr, dass mir Bilder und Videos unter die Augen gekommen sind, die sie nicht gerade gut dastehen lassen. Sie wusste sofort worum es ging. Hab ihr erklärt, dass ich ein offenes Gespräch suche wo nichts als die Wahrheit besprochen wird, anderenfalls landen die Videos und Bilder im Umlauf und ihre Eltern (streng katholisch) würden noch eine blue ray special edition auf eine CD gebrannt mit einem „=)“ als Dateiname bekommen, wo man sie in diversen Posen betrachten kann.

    Hat dann sofort gemeint ob wir uns (Bruder, ich, sie) nicht treffen könnten um das zu besprechen. Ich willigte ein. Am nächsten Tag haben wir uns dann getroffen wo sie unter Tränen meinte, dass sie das doch nicht so gemeint hat und blablablablablabla Opfergetue, „ja du hast mir nie Aufmerksamkeit geschenkt“, „ich dachte ich sei tatsächlich schwanger“. Hab die Sache dann als abgehackt angesehen – Sie hat gelogen. Sie wollte, dass ich die Bilder lösche, was ich dann aber nicht tat und es ihr auch gleich so vermittelte. Immerhin könnte ich nie sicher sein, dass sie denselben Scheiß nicht noch einmal bei meinem Bruder oder irgendwen anderen abziehen würde. Hab daher gemeint, dass ich sie mir als Versicherung behalte, sie aber nicht weitergeschickt werden. Darauf gab ich mein Wort und dieses Wort hab ich bis heute eingehalten.

    Genau so sollte ihr diese Geschichte jetzt eine Lehre sein, vor allem, dass man mit meinem Bruder nicht spielt wenn er den älteren Bruder im Rücken hat und ich bei solchen Spielchen keinerlei Unterschiede mache, ob es sich hier um eine junge Frau oder einen Mann handelt. Dass mein Bruder knapp zwei Monate psychisch daran gelitten hat und sich niemanden anvertrauen wollte war ihr vollkommen egal. Da hab ich das erste Mal irgendwie richtig erkannt, dass auch Frauen ihre Spielchen spielen könnten und sie eben KEINE Engel sind. Ihnen gehören genau so Grenzen aufgezeigt wie Männern. Ob mein Tun moralisch verwerfliche war? Keine Ahnung, mir aber auch egal. Als Pragmatiker muss ich sagen, dass es geholfen hat.

    Das + die Erfahrungen auf Tumblr (ich glaube das entbehrt jeder weiteren Beschreibung) waren es, die mich dann in die sogenannte Manosphäre vordringen lassen und mir dann meine Portion red pills abholen durfte.

    PS: Die Ultraschallbilder waren übrigens die ihrer besten Freundin, die, ganz im Gegenteil zu ihr, tatsächlich schwanger war.

        • Ein Junge, dem klar ist, dass das Mädchen verliebt ist und trotzdem weiter mit ihr Sex hat, trifft es da eher.
          Das war doch abzusehen, dass da Drama passieren wird ohne Ende! Das Verhalten von Slavos Bruder war, wenn man großzügig sein will, gedankenlos/stumpf, wenn man nicht so großzügig ist, grausam.

          Moralisch ist es natürlich extrem scheiße, dass sie zu solchen Mitteln greifen will um ihn an sich zu binden, aber verzweifelt verliebte Menschen sind manchmal irrational. Vielleicht lernt Slavos Bruder ja daraus, dass man achtsam mit den Gefühlen anderer Menschen umgeht.

          Dass der große Bruder aber zu solchen komischen Erpresserspielchen mit Nacktfotos greift, ist auch nicht grade moralisch einwandfrei.

          Mir ist das mal passiert, dass so private Fotos im Umlauf geraten sind, gibt mir das im Gegenzug das Recht, eine Schwangerschaft vorzutäuschen?

          • Warst nicht du die, die zumindest zu einer bestimmen Zeit verheirate bzw vergebene Männer bevorzugt hat und sich darüber aufgeregt hat, dass die mitunter wegen den damit verbundenen Spannungen heulten und deswegen keinen hoch bekommen haben oder verwechsele ich dich da?

        • „Das war doch abzusehen, dass da Drama passieren wird ohne Ende!“

          Da haste wohl recht. Er hätte wissen müssen, dass Frauen emotional labil sind, und Intrigen spinnen um ihr Ziel zu erreichen.
          Ist es das was Du sagen willst?

        • @maren
          Sehr bemerkenswert.
          Das Verhalten eine Beziehung in der Schwebe zu halten ist „grausam“ und der groteske Erpressungsversuch lediglich „nicht grade moralisch einwandfrei“.

          Wie kann man zu solch einem moralischen Urteil gelangen, wenn man nicht prinzipiell von einer Höherwertigkeit der weiblichen Partei ausgeht? So kann man natürlich jede angebliche Verfehlung oder falsche Einstellung mit jeden noch so schlimmen Taten aufwiegen und relativieren:

          „eine Geschichte, wo beide Seiten sich scheiße verhalten haben“

        • @christian
          Der Unterschied ist auch, dass ich sehr schnell meine Konsequenzen aus dem entstehenden Drama gezogen habe (beenden) und dann auch nicht mehr auf die entsprechenden Anfragen reagiert habe und vergebene Männer in Zukunft für mich ausschließe. Ich schick nicht meine große Schwester vor, damit sie ihnen droht ^^

          Es ist immer sehr einfach, zu sagen dass man ja schließlich die Fronten geklärt hätte, sich aber trotzdem so zu verhalten, dass das Gegenüber immer wieder Hoffnung bekommt.
          Meine Güte, wenn ich daran denke, welche moralische Entrüstung hier bei den diversen friendzone-Szenarien aufkam, wie moralisch verkommen die Frauen waren, die doch tatsächlich freundlichen, platonischen Umgang mit Männern pflegen, die in sie verliebt sind, dann sind das hier doch echt Doppelstandards.
          Sie hat ihm immerhin nicht langfristig geschadet, er hatte nur eine Zeitlang Bauchschmerzen. Die wird sie auch gehabt haben.

          btw, wenn eine Schwangerschaft tatsächlich im Bereich des möglichen gewesen wäre, hat sich Slavos Bruder gleich doppelt unmöglich verhalten. Da wäre eigentlich eher eine brüderliche Standpauke angeraten gewesen.

          • @maren

            „Der Unterschied ist auch, dass ich sehr schnell meine Konsequenzen aus dem entstehenden Drama gezogen habe (beenden) und dann auch nicht mehr auf die entsprechenden Anfragen reagiert habe und vergebene Männer in Zukunft für mich ausschließe. Ich schick nicht meine große Schwester vor, damit sie ihnen droht ^^“

            Da warst du wahrscheinlich auch etwas älter als er. Und bis zu dem Zeitpunkt gab es ja auch kein Drama.

            „Es ist immer sehr einfach, zu sagen dass man ja schließlich die Fronten geklärt hätte, sich aber trotzdem so zu verhalten, dass das Gegenüber immer wieder Hoffnung bekommt.“

            Das stimmt. Wobei ich schon der Auffassung bin, dass man, wenn man es deutlich sagt erst einmal den schwarzen Peter weitergeben kann.

            „Meine Güte, wenn ich daran denke, welche moralische Entrüstung hier bei den diversen friendzone-Szenarien aufkam, wie moralisch verkommen die Frauen waren, die doch tatsächlich freundlichen, platonischen Umgang mit Männern pflegen, die in sie verliebt sind, dann sind das hier doch echt Doppelstandards.“

            Die moralische Entrüstung war meiner Erinnerung dort, wo es ein „Warmhalten“ gab und es nicht deutlich gemacht wurde oder dort, wo man flirtete aber nie Absichten hatte über den Orbiter hinaus.
            Ich stimme aber zu: Wer in der Friendzone landet muss erst einmal Verantwortung für sich selbst übernehmen (und natürlich meinen Friendzone-Artikel lesen)

            „Sie hat ihm immerhin nicht langfristig geschadet, er hatte nur eine Zeitlang Bauchschmerzen. Die wird sie auch gehabt haben.“

            Also wenn sie bewußt Bilder einer anderen Schwangerschaft dazu genommen hat, dann ist das schon eine Schweinerei.

            „btw, wenn eine Schwangerschaft tatsächlich im Bereich des möglichen gewesen wäre, hat sich Slavos Bruder gleich doppelt unmöglich verhalten“

            Weil er zB auf die Pille vertraut hat? da würde ich „unmöglich“ schon eine harte Wertung finden. Und auch bei Kondomen würde ich auch eine gewisse Panik bekommen, wenn mir aktuelle Bilder einer Ärztin vorgelegt werden…

        • @maren
          „btw, wenn eine Schwangerschaft tatsächlich im Bereich des möglichen gewesen wäre“

          Nach der Schilderung ist aber plausibel anzunehmen, dass er es gleich als Trick und Erpressung erkannt hat.
          Aber wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt, nicht wahr?

        • @maren
          Warum nicht? Jede andere Art der „Konfrontation“ wäre sicherlich weniger effektiv gewesen. Das aus-der-Hand-Schlagen der Nacktbilder als Erpressungs-Waffe war vollkommen angemessen.

        • @christian
          Ich war Anfang 20.
          Und Slavo, ich weiß ja nicht wie alt er heute ist, „feiert sich“ immer noch für die Aktion. Das ist das was mir so unangenehm aufstößt. Jeder tritt mal daneben, aber dass dann im Nachhinein noch als die Heldentat schlechthin zu feiern nach dem Motto: der Schlampe haben wir es gezeigt, dass du dich für 2 Monate unwohl gefühlt hast! Ich empfinde es als unverhältnismäßig.

          *Wobei ich schon der Auffassung bin, dass man, wenn man es deutlich sagt erst einmal den schwarzen Peter weitergeben kann. *

          Das ist doch Unsinn. Wenn du der Teil bist, der emotional weniger involviert ist, hast du mMn quasi die Pflicht, einen Cut zu machen, der andere wird es nicht können, weil er sich immer wieder Hoffnungen macht. Das weißt du auch. Es ist doch bekannt, dass Verliebtsein einen ähnlichen Effekt aufs Hirn hat wie Drogensucht.

          *Weil er zB auf die Pille vertraut hat? da würde ich “unmöglich” schon eine harte Wertung finden. Und auch bei Kondomen würde ich auch eine gewisse Panik bekommen, wenn mir aktuelle Bilder einer Ärztin vorgelegt werden…*

          Die aber abebbt, wenn dir klar wird, dass es echt nicht sein kann, weil du immer dafür gesorgt hast, dass ordentlich verhütet wurde. ^^

          • @maren

            „Ich war Anfang 20.“

            Vielleicht sagt ja Slavo noch was zum alter seines Bruders.

            „Und Slavo, ich weiß ja nicht wie alt er heute ist, “feiert sich” immer noch für die Aktion“

            Nun, sie ist aus meiner Sicht, gerade dann, wenn er die Drohung nicht umgesetzt hätte und davon ausgeht, dass sie lügt, auch durchaus nicht so schlimm. Immerhin hat es die Sache auch für beide beendet.

            „der Schlampe haben wir es gezeigt, dass du dich für 2 Monate unwohl gefühlt hast! Ich empfinde es als unverhältnismäßig.“

            Er hätte es sicherlich zunächst mal mit einer normalen Konfrontation versuchen können, wobei falsche Bilder verwenden den normalen Rahmen sicherlich auch sprengt

            „Das ist doch Unsinn. Wenn du der Teil bist, der emotional weniger involviert ist, hast du mMn quasi die Pflicht, einen Cut zu machen, der andere wird es nicht können, weil er sich immer wieder Hoffnungen macht. Das weißt du auch“

            Das kommt darauf an, wie sie sich ihrerseits gibt. Klar, wenn es sehr deutlich ist, dass sie vollkommen verliebt ist, dann wird es irgendwann unfair. Wenn sie das Spiel spielt in der Hoffnung, dass es mehr wird, man das aber deutlich gemacht hat, dann sehe ich da durchaus Eigenverantwortung.

            „Es ist doch bekannt, dass Verliebtsein einen ähnlichen Effekt aufs Hirn hat wie Drogensucht.“

            Interessant, dass du das so sagst. Sonst bist du bei der Biologie ja nicht so schnell dabei. Also deutliche Beeinflussung des Handelns durch die Hormone (hier Oxytocin und Dopamin würde ich sagen)?

            „Die aber abebbt, wenn dir klar wird, dass es echt nicht sein kann, weil du immer dafür gesorgt hast, dass ordentlich verhütet wurde. ^^“

            Der Pearl Index von Kondomen ist 2-12(!). Also durchaus nicht so niedrig. Bei der Pille ist er zwar höher, aber da muss sie ja nur Durchfall oder Alkohol anführen, da steigen die Chancen.

            Ich hätte wohl erst einmal auf einem Schwangerschaftstest bestanden.
            Rechtlich kann man aber auch recht wenig machen. Einen Anspruch auf Durchführung eines Schwangerschaftstests gibt es nicht

        • @maren
          mein post mit
          „Das Verhalten eine Beziehung in der Schwebe zu halten ist “grausam” und der groteske Erpressungsversuch lediglich “nicht grade moralisch einwandfrei”.“

          Letzteres hattest du tatsächlich mit „extrem scheiße“ bezeichnet und nicht mit „nicht gerade ….“, daher nehme ich natürlich die Schärfe zurück, deine moralische Basis sei grundsätzlich verschoben zugunsten der Frau!

          Auch wenn das Nötigung gewesen sein sollte…. Kann man sich einen unverfänglicheren Weg vorstellen, der zum Erfolg führt, die Erpressungen auszusetzen? Daher kommt mit das nicht so vor, als Nötigung.

        • „Notwehr?“

          Passt nicht. Die Nacktfotos sich ja an sich schon sowas wie eine Nötigung. Dann zu drohen, die zeig ich rum, wenn du damit nicht aufhörst, kann in diesem Kontext irgendwie auch keine Nötigung sein… „Notwehr“ passt auch gar nicht, da keine akute Gefahr. Vielleicht sind vor dem Gesetz ganz andere Umstände wichtig. Zum Beispiel wird das Verbreiten des eigenes nackten Bildes schon ein juristisches Problem sein, auch wenn es an einen „Freund“ geschah.

        • @adrian
          „Ich hätte mich an ihre Eltern gewandt.“

          Ich weiss nicht, ob das wirklich die bessere Lösung gewesen wäre… auch da unfairer gegenüber ihr.
          Ausserdem wäre damit die Möglichkeit gegeben, dass sie erst recht „dicht macht“, da über ihren Kopf hinweg.
          Handelt es sich um (echte) Kinder, muss man natürlich so vorgehen und sich gleich an die Eltern wenden.

        • @ Alex
          „Ich weiss nicht, ob das wirklich die bessere Lösung gewesen wäre… auch da unfairer gegenüber ihr.“

          Wieso unfair? Als zukünftiger Onkel habe ich auch ein Stück Verantwortung gegenüber meinem Bruder und dem Kind. Ich möchte halt sichergehen, dass die familiären Verhältnisse klar sind.

        • @adrian
          Ich wollte meinen, dass der „Onkel“ sich besser an sie und nicht an ihre Eltern sich wendet und dass letzteres wohl nicht unbedingt zielführend gewesen wäre.

        • @Maren:

          „Und Slavo, ich weiß ja nicht wie alt er heute ist, “feiert sich” immer noch für die Aktion. Das ist das was mir so unangenehm aufstößt. Jeder tritt mal daneben, aber dass dann im Nachhinein noch als die Heldentat schlechthin zu feiern nach dem Motto: der Schlampe haben wir es gezeigt, dass du dich für 2 Monate unwohl gefühlt hast! Ich empfinde es als unverhältnismäßig.“

          Bin 22. Ich feiere es insofern, als dass mein Plan, dem ein Ende zu setzen, aufgegangen ist. Über die Mittel und die Art und Weise wie ich vorgegangen bin mag man halten was man will, schlussendlich hat’s aber zum Ende ihrer unnötigen psychologischen Malträtierung meines Bruders geführt. „Unwohl fühlen“ als Wortwahl mag ja bei einer objektiven Betrachtung vlt. durchaus zutreffen, als indirekt Involivierter (immerhin ist es mein Bruder und sein Gefühlsleben kümmert mich ebenso) empfinde ich das als teilweise untertrieben.

          Ich fasse das als keinen unabsichtlichen „Fauxpas“ ihrerseits auf, sondern als etwas, dass sie offensichtlich kaltblütig geplant hat, anderenfalls kann ich mir den zusätzlichen Umstand mit den Ultraschallbildern nicht erklären. Genauso hätte sie spätestens bei meiner Nachfrage ehrlich antworten können, hat sie sogar mich versucht an der Nase herumzuführen bis ich sie nicht mit den Bildern konfrontiert habe. Das Erwähnen der Bilder hätte überhaupt nicht auftreten müssen, würde sie von vorhinein ehrlich mit mir und meinen Bruder gewesen sein.

          Mein Bruder, zu dem Zeitpunkt übrigens 17 (sie war 18), redet auch heute noch sehr ungern darüber. Hat sich nach dem von solchen kurzen Geschichten, wie sie es war, verabschiedet bzw. angefangen doppelt und dreifach zu prüfen, mit wem er jetzt ins Bett hüpft und mit wem nicht. Das Ereignis ist nicht ganz spurlos an ihn vorübergezogen.

          Als Ergänzung, da es ja doch ein ziemlich wichtiges Faktum darstellt: Sie haben beide (!!!) zu dem Zeitpunkt verhütet. Zumindest laut Eigenaussage. Sie mit der Pille, er mit dem Kondom. Dass er mit dem Kondom verhütet hat war ihm und ihr offensichtlich klar. Dass sie es mit der Pille tat ihr, jedoch nicht ihm, da er es ja schwer hätte wissen können und daher auf ihr Wort vertraut hat.

        • @Christian:

          Gut, dass du mich erinnerst bezüglich dem Schwangerschaftstests, den hab ich nämlich ganz vergessen.

          Sie hat angeblich drei gemacht, wovon, wieder laut ihrer Eigenaussage, zwei positiv und einer negativ war. Die Schwangerschaftstests selbst hat mein Bruder nie zu Gesicht bekommen, sondern nur ihre Aussage darüber.

        • „Hat sich nach dem von solchen kurzen Geschichten, wie sie es war, verabschiedet bzw. angefangen doppelt und dreifach zu prüfen, mit wem er jetzt ins Bett hüpft und mit wem nicht. Das Ereignis ist nicht ganz spurlos an ihn vorübergezogen.“

          wunderbar.
          jetzt musst du nur noch die bilder löschen, ihr idealerweise mitteilen, dass da keine gefahr für sie mehr drohen kann,
          und dann ist alles gut.

        • @slavo
          *Über die Mittel und die Art und Weise wie ich vorgegangen bin mag man halten was man will, schlussendlich hat’s aber zum Ende ihrer unnötigen psychologischen Malträtierung meines Bruders geführt. “Unwohl fühlen” als Wortwahl mag ja bei einer objektiven Betrachtung vlt. durchaus zutreffen, als indirekt Involivierter (immerhin ist es mein Bruder und sein Gefühlsleben kümmert mich ebenso) empfinde ich das als teilweise untertrieben.*

          Mehr ist es aber tatsächlich nicht. Das war absolut überzogen und lässt dich nicht unbedingt im guten Licht erscheinen.

          *Ich fasse das als keinen unabsichtlichen “Fauxpas” ihrerseits auf, sondern als etwas, dass sie offensichtlich kaltblütig geplant hat, anderenfalls kann ich mir den zusätzlichen Umstand mit den Ultraschallbildern nicht erklären.*

          Ja. Genauso wird es gewesen sein. Hatte übrigens sie einen Schnurrbart den sie sich gezwirbelt hat, während sie in ein irres Planlachen ausgebrochen ist?
          Das ist ein Mädchen, das verzweifelt war, wahrscheinlich die Ultraschallbilder ihrer Freundin noch auf dem Handy hatte und sich zu einer sehr dummen Aktion hat hinreißen lassen, und du meinst die Sache nicht anders lösen zu können als durch widerlichste Bedrohung? Woher wusstest du überhaupt von diesen Bildern, die ja offensichtlich nicht für dich bestimmt waren? Will ich das überhaupt wissen?

          *Mein Bruder, zu dem Zeitpunkt übrigens 17 (sie war 18), redet auch heute noch sehr ungern darüber. Hat sich nach dem von solchen kurzen Geschichten, wie sie es war, verabschiedet bzw. angefangen doppelt und dreifach zu prüfen, mit wem er jetzt ins Bett hüpft und mit wem nicht. Das Ereignis ist nicht ganz spurlos an ihn vorübergezogen. *

          Weil er jetzt darauf achtet, die Gefühle seiner Sexpartnerinnen nicht zu verletzen, oder weil er jetzt fest überzeugt ist, das Frauen irre sind und man sich in Acht nehmen muss? Ich gehe nicht davon aus, dass du ihn ins Gebet genommen hat, dass man die Gefühle anderer Menschen ernst nehmen muss, oder? Alles was er durch deine Intervention gelernt hat, ist dass man Leute, die einem doof kommen, bestrafen muss, indem man droht ihre privatesten Dinge öffentlich zu machen.

          *Sie haben beide (!!!) zu dem Zeitpunkt verhütet. Zumindest laut Eigenaussage. Sie mit der Pille, er mit dem Kondom. Dass er mit dem Kondom verhütet hat war ihm und ihr offensichtlich klar. Dass sie es mit der Pille tat ihr, jedoch nicht ihm, da er es ja schwer hätte wissen können und daher auf ihr Wort vertraut hat.*

          Ok, zwei Verhütungsmethoden. Also sehr unwahrscheinlich, dass sie tatsächlich schwanger war.
          Schwangerschaftstest, die er nie gesehen hat. Ultraschallbilder, auf denen er eigentlich den Namen ihrer Freundin hätte lesen können. Warum hat er ihr nochmal geglaubt?

          Offenbar hatten sie auch nicht gesprochen sondern nur getextet. Und Wochen, nachdem er davon erfahren hat, googelt er auf einmal Abtreibungskliniken, was du zufällig entdeckst. Wollte sie eine Abtreibung? Wenn nein, was versprach er sich davon? Wenn ja, inwieweit warst du da überhaupt noch notwendig?

          Da gibt es nur eine Handvoll Möglichkeiten, und ich bin jetzt mal sehr direkt:
          1. Es war nicht so dringend und du hast das Leiden deines Bruders ein bisschen ausgeschmückt, um die Story dramatischer zu machen und deine Intervention total notwendig.
          2. Dein Bruder ist nicht die hellste Kerze auf der Torte, wenn er sich monatelang grämt, aber die ensprechenden Schritte, wie z.B. ein gemeinsamer Frauenarztbesuch, oder nur ein Schwangerschaftstest, an dem er teilnimmt, nicht wichtig genug scheint.

          Dir sind doch wenn du ehrlich bist, einfach nur die Sicherungen durchgebrannt, verständlich, bist/warst ja auch sehr jung, und es ist dein kleiner Bruder.
          Das hier aber als unwiedergutmachbares Unrecht darzustellen, dass dich irgendwie gegen den Feminismus eingenommen hat (warum noch gleich?), ist ziemlich daneben.

          P.S. So mal als Insiderwissen einer Eierstockträgerin:

          *Sie hat angeblich drei gemacht, wovon, wieder laut ihrer Eigenaussage, zwei positiv und einer negativ war.*

          Das ist ein klarer Beweis ihrer Lüge. Ein negativer SST heißt, du bist nicht schwanger. Ende.
          Ein SST kann fälschlicherweise durch Hormonkungelei positiv sein, das ist aber seehr selten, da moderne SSTs sehr zuverlässig sind. Steht übrigens auch in jeder Packungsbeilage.
          Hätte also dein Bruder sich die Mühe gemacht tatsächlich dabei zu sein, hätte er das seeeehr leicht rausfinden können.

          Sie wollte sich damit wahrscheinlich ein Hintertürchen aufhalten wollen, falls er denn tatsächlich mal näher nachgefragt hätte. ^^

      • @alex
        Im Prinzip hat sie sich doch ihr Grab schon selber geschaufelt. Spätestens, wenn er zum Ultraschall mitkommen will, oder anregt, dass ihre Eltern doch den Kinderwagen kaufen könnten, das wäre so üblich, wäre es rausgekommen. Und ALLERSPÄTESTENS dann nach 9 Monaten, sofern sie nicht glaubhaft versichern kann, zum Drittel Elefant zu sein. 🙂

        • @maren

          Nur das sie ihn gar nicht zum Ultraschall mitnehmen muss. Sie kann schlicht nein sagen (und die Bilder der Freundin zeigen). Ich vermute mal sie hätte dann so ab dem 4 Monat eine Fehlgeburt vorgetäuscht, denn sonst wird es mit dem Bauch verdächtig, aber auch das ist ja nicht gerade ideal.

          • Ab nem gewissen Grad an Lügen wird es aber richtig unangenehm für sie. Ich hätte tatsächlich eher so getan als würde ich die Schwangerschaft freudig annehmen, ihre Eltern kennenlernen, hier dann eventuell mit Unterstützung der Familie, jeden Geburtsvorbereitungskurs auf Gottes Erden buchen, ihr das Rauchen und Trinken, rotes Fleisch und Katzenkontakt verbieten, etc. pp.

            Man sollte sie für das shamen, was sie auch tatsächlich falsch gemacht hat, nicht für ihre Nacktfotos.

        • Logisch wäre eigentlich, dass die Absicht war, mit ihm als nächstes tatsächlich ein Kind zu machen….
          Andererseits brauch auch gar keine Strategie ihrerseits vorhanden gewesen sein.

        • @christian
          Was hätte denn Slavo gemacht, wenns gestimmt hätte? Das stand ja überhaupt nicht zur Debatte.
          Die allerwenigsten Menschen haben die, nennen wir es mal kriminelle Energie, so ein Lügenkonstrukt vor Freunden und Familie aufrechtzuerhalten.
          Zudem würde ich klarmachen, dass es keine Beziehung ist, lediglich zum Wohle des Kindes.

          • @maren

            „Was hätte denn Slavo gemacht, wenns gestimmt hätte?“

            Sich entschuldigt vermute ich. Aber ich habe ja auch nicht per se Slavos Version daneben gestellt.

            „Das stand ja überhaupt nicht zur Debatte.“

            Für den Bruder ja anscheinend doch.

            „Die allerwenigsten Menschen haben die, nennen wir es mal kriminelle Energie, so ein Lügenkonstrukt vor Freunden und Familie aufrechtzuerhalten.“

            Das könnte sein. Die wenigsten haben aber auch die kriminelle Energie, so ein Lügenkonstrukt aufzubauen, einschließlich falscher Bilder

            „Zudem würde ich klarmachen, dass es keine Beziehung ist, lediglich zum Wohle des Kindes.“

            Dann muss er immer noch Zeit mit ihr verbringen.
            Ich sage gar nicht mal, dass es ein schlechter plan ist, durchaus diabolisch. Aber er erfordert eben auch, dass man einiges investiert.

        • Man sollte sie für das shamen, was sie auch tatsächlich falsch gemacht hat, nicht für ihre Nacktfotos.

          Sehe ich auch so.

          Jemanden mit Nackfotos erpressen (die noch dazu gar nicht für einen selbst bestimmt waren) ist schon eine ziemlich üble Nummer. Zumal das hier auf „gut Glück“ geschehen ist.
          Die Frau hätte ihn anzeigen können und das hätte dann nicht unbedingt zu Unrecht heftig für Slavo geendet (Karim Benzema hat sich gerade wohl die Karriere durch eine bloße Andeutung in dieser Richtung versaut).

          Jemanden bezüglich einer Schwangerschaft anlügen ist zwar auch ziemlich daneben, aber wohl nicht justiziabel. Ich hätte für jemanden der einen so hilflosen Versuch startet mich zu halten, eher Mitleid.
          Ob das mit der Schwangerschaft stimmt ist nun wirklich nicht allzu schwer rauszufinden. Auf dem Ultraschallbild steht normalerweise kleingedruckt der Name der Schwangeren drauf. Außerdem hat man ja auch ein Gefühl ob die eigene (Ex-) Freundin das benutzt und kann sie einem Verhör unterziehen, mit ihrem Umfeld sprechen bis es dann irgendwann eh auffliegt.

          Einem Freund von mir ist das auch mal mit so einer Irren passiert und so dramatisch lange ging der Schwindel auch nicht.

    • Das ist es, was rauskommt, wenn die Gesellschaft einer Generation Mädchen eintrichtert, sie seien Opfer, unterdrückt vom „Patriarchat“, in jeder Hinsicht benachteiligt, jede Art der Unterstützung und Hilfe für die holde Weiblichkeit mehr als nötig, die Männer und Jungs seien sowieso alle Unterdrücker, Vergewaltiger und überhaupt böse und minderwertig. Dann fühlen sie sich moralisch im Recht, Männern, auch dem eigenen Freund oder Ehemann, beliebig Schlimmes anzutun. Es trifft ja nur einen Mann. Gar nicht schlimm. Ist ja irgendwie eine gute Tat.

      • So wurde Unrecht-Tun *immer* moralisch gerechtfertigt. Aus einem Gefühl der Überlegenheit heraus stilisiert man sich zum Opfer und darf dann seinen Überlegenheitsgefühlen den angemessenen Ausdruck verleihen.

        Diese Art der „Selbst-Pornographie“, wie geschildert, soll (habe das neulich auf einem Vortrag aus der kriminologischen Praxis erfahren) weit verbreitet sein, smartphone sei Dank.

        • eltern von töchtern müssen diesen knallhart einbläuen, dass sie nie nie niemals irgendwem nacktfotos schicken dürfen, weil jungs da keinesfalls zu vertrauen ist.
          solltet ihr meinen, dass das andersrum genauso gelten müsse – meinetwegen.

        • @semi
          „weil jungs da keinesfalls zu vertrauen ist.“

          Wer Paranoia gegen spezielle Leute schüren möchte….

          Der vernünftige Grund Persönliches iA zu meiden ist doch der, dass diese in *irgendeiner Weise* missbrauchbar sind. Und nicht einmal vom gewünschten Empfänger.

    • Gut gemacht, Slavo. Solche Dinge sind offenbar nicht so selten. Einem Schulfreund von mir ist etwas Ähnliches passiert. Er hatte es immer etwas schwer mit Frauen und als er dann endlich mal Karneval im Suff eine übergewichtige Landpomeranze für einen ONS abgeschleppt hatte, sagte sie ihm dann hinterher, sie sei schwanger. Er kam aus einer konservativen Familie und so kam es natürlich nicht in Frage, sie sitzen zu lassen. Das Kind kam dann erst 15 Monate später und über diesen Umstand redet man heute nicht gerne. Sie muss wohl eine Frühgeburt gehabt haben und nochmal schwanger geworden sein oder so…

      Ich wünschte, ich wäre damals schon bei solchen Dingen mehr auf Zack gewesen. Denn die nächsten 10 Jahre und (2 weitere Kinder) lief mein Schulfreund dann wie ein Zombie durch die Gegend, weil er nur noch am Rödeln war um die Bande zu ernähren. Und sie wurde zwischenzeitlich noch doppelt so dick. Zum Glück weiß mein Schulfreund wahrscheinlich gar nicht, was er alles verpasst hat, die arme Sau.

  22. Das mit de Timeline ist echt ärgerlich. Ist ja nicht nur bei diesem Beitrag so. Wird WordPress bei 5 Mio Kommentaren oder wieviel das waren instabil?

    ^^

  23. Pingback: Braucht die Männerbewegung einen Youtubekanal (und wer will einen unterhalten/helfen)? | Alles Evolution

  24. Pingback: Maskulismus, Männerrechte und Familienrecht | Alles Evolution

  25. Pingback: Feindselig gegen Feminismus – aus gutem Grund | uepsilonniks

  26. Schade, dass du so negative Erfahrungen mit dem Feminismus hattest.

    In meinen Augen, ist es nicht feministisch, wenn ein Geschlecht benachteiligt wird. Und so verstehe ich den Feminismus auch nicht. Es gibt Unterschiede zwischen Mann und Frau, biologisch, strukturell usw… Daher gibt es auch keine Gleichberechtigung – als Frau und Feministin möchte ich aber eine Gleichstellung von Mann und Frau.

    Ich habe noch nie einem Jungen gesagt, und kenne auch keine Kollegin, dass man Mädchen nicht zurück schlagen darf weil es Mädchen sind. Gibt es sicherlich und als Feministin würde ich mich da auch quer stellen, so etwas hauptsächlich mit dem Geschlecht zu erklären.
    Ich sehe es als Aufgabe, mich und die gesellschaftlichen Strukturen denen wir ausgesetzt sind, zu hinterfragen – dein Blog bietet wertvolle Diskussionsmöglichkeiten – also vielleicht war es ja gut dass du damals gesperrt wurdest.
    Ich sehe mich als Feministin und scheue keine Diskussion mit dir 🙂

    • „Ich sehe mich als Feministin und scheue keine Diskussion mit dir 🙂“

      Sehr schön. Aber du scheinst deinen sehr eigenen Feminismus zu vertreten, wie du oben deutlich machst und nicht den sonst üblichen Genderfeminismus.
      Was sind denn deine „feministischen Grundthesen“?

      • Meine Grund Thesen… Zusammenfassend würde ich sagen, dass ich den Feminismus nutze/brauche um anerzogene/gesellschaftliche Strukturen zu hinterfragen, in denen ich mich bewege oder bewegt habe.

        Auf persönlicher Ebene hat das viel mit dem Muttersein/ Ehefrau zu tun. Obwohl ich jeden dieser Schritte selbst getan habe – im Nachhinein denke ich, da wäre ein feministisches Bewusstsein etwas hilfreicher gewesen. Ich habe mein Studium, Arbeit ziemlich hinten an gestellt um für unseren Sohn da zu sein. Mein Mann hat mich dann schwanger verlassen und die Zeit mit zwei Kindern alleine war erstmal ziemlich anstrengend – finanziell gesehen auch, weil er mir keinen Unterhalt gezahlt hat. Es gab Streit – wir fühlten uns beide in die jeweilige Rolle gedrängt, er als ernährer und ich als Heimchen….
        Jetzt, 3 Jahre nach der Trennung, sehe ich wie eine gleichberechtigte Elternschaft aussieht – Wechselmodell, wir beide arbeiten Teilzeit und kümmern uns zu gleichen Teilen um unsere Kinder, haben einen entspannten und liebevollen Umgang miteinander.
        Ich denke, wenn uns bewusster gewesen wäre, wie sehr die Gesellschaft einen doch beeinflusst, hätten wir vielleicht etwas klarer über unsere Wünsche sprechen können. Vorwürfe und das sich nicht gesehen fühlen, hat unsere Ehe kaputt gemacht. Ich kann mir da auch an die eigene Nase fassen, denn ich habe es für selbstverständlich gesehen, dass er uns finanziell versorgt.

        Ich sehe aber auch an ihm wie ungerecht das System ihm gegenüber ist, da so sehr in Kategorien gedacht wird. Da wir keinen geeigneten Kita Platz für unser Kind bekommen haben, hat er sich arbeitslos gemeldet und war ganztags für es da. Auch damit ich mein Studium fortführen konnte – ihm wurde unterstellt, das System ja nur ausnutzen zu wollen, dass ich eigentlich die Hauptversorgung mache und er nur das Geld will und blabla ein Mann muss seine Kinder und Frau doch versorgen etc… Dass er genau das tat, da half auch kein Gespräch mit mir. Sie glaubte ihm nicht….

        Naja das ist nur ein Aspekt, warum ich dafür bin gesellschaftliche Strukturen aufzubrechen, Männer und Frauen nicht in Rollen zu drängen, weil es vielleicht typisch weiblich ist sich zu kümmern und typisch männlich ist es eben zu versorgen…

        Die Unterstützung von Benachteiligten, oft sind nun mal Frauen alleinerziehend, sollte nicht auf pauschalisierten Annahmen, was das männliche Geschlecht angeht. Vielmehr sollten wir uns fragen, warum wir in einer Gesellschaft leben, in dem nun mal Frauen oftmals die Care Arbeit übernehmen. Dafür müssen wir nicht Männern den schwarzen Peter zu schieben sondern erstmal vor der eigenen Tür kehren

        • Das ist ja alles schön und gut, aber „DER“ Feminismus ändert an den Dingen, die du beklagst, rein gar nichts. Faktisch wird vieles davon nur unter neuen Labels zementiert.

          Das, wie du deinen Feminismus auslegst, ist völlig irrelevant für die hier stattfindenden Debatten. Wichtig ist das, was da passiert, wo Entscheidungen getroffen werden, wo Gesetze geschrieben werden, was Außenwirkung hat.

          Dazu erst gestern hier als Thema: https://allesevolution.wordpress.com/2020/09/29/bmfsfj-gleichstellungspolitik-fuer-jungen-und-maenner-in-deutschand/

          Da veröffentlicht also das „Frauenministerium“ ein Dossier, in dem es Männer permanent an feministisch stereotypen Herabwürdigungen misst und als Empfehlung zur besseren Gleichstellung an Männer Dinge adressiert wie „öfter mal zurückstecken“ und „die Klappe halten“ (keine Paraphrasierung sondern Wortwahl direkt aus dem Dossier).

          Du verstehst sicherlich, dass deine Definition von Feminismus absolut unbedeutend ist, wenn der gesellschaftlich wirkmächtige Feminismus so etwas verbricht. Und du kannst dir gewiss sein, dass die Benachteiligungen, die du bei deinem Exmann erleben konntest – die sich im Übrigen nicht nur in „wie die „patriarchale“ Gesellschaft mit uns umgeht“ erschöpfen, sondern sich in ganz knallharten rechtlichen Benachteiligungen niederschlagen – von Leuten, die solchen Mist verbrechen, nicht im Entferntesten aufrichtig angegangen werden; und wenn, dann nur durch die Festschreibung noch heftigerer rechtlicher und institutioneller Benachteiligungen.

          Und DAS ist der Grund, warum hier der Feminismus so hart kritisiert wird. Du bist mit deinen persönlichen Einstellungen halt einfach weit davon entfernt, repräsentativ zu sein.

          • Da magst du vielleicht recht haben, allerdings sah ich diesen Beitrag und dessen Kommentare eher auf der persönlichen Ebene.
            Und rechtlich habe ich ebenso Benachteiligungen erfahren. Es war ein leichtes für ihn nicht Unterhalt zahlen zu müssen und ich konnte als Student weder Hartz IV noch andere Leistungen bekommen. Zumal ich mit einem Säugling eh nicht arbeiten konnte.
            Da erleben einfach beide Seiten Nachteile und natürlich sollte eine Gleichwertigkeit angestrebt werden unter den Berücksichtigungen der biologischen Gegebenheiten.

        • Naja das ist nur ein Aspekt, warum ich dafür bin gesellschaftliche Strukturen aufzubrechen, Männer und Frauen nicht in Rollen zu drängen, weil es vielleicht typisch weiblich ist sich zu kümmern und typisch männlich ist es eben zu versorgen…

          Diese Vorstellungen existieren, gar keine Frage. Wichtiger aber sind ökonomische Voraussetzungen. So besteht ein Interesse an der Aufrechterhaltung dieser Rollen, auch von feministischer Seite, wenn es darum geht, die Obhut der Kinder zuzuteilen. Die Kinder zur Mutter, der Vater an die Arbeitsfront – so wollen es die Feministen. Es ist daher glatt gelogen, dass der Feminismus – der politisch Einfluss geltend macht – die tradierten Vorstellungen verändern will. Er behauptet das immer, doch die Veränderungen sind nur soweit akzeptiert, wie sie ein Plus an Möglichkeiten für Frauen schaffen. Männer und deren Einschränkungen durch tradierte Normen spielen keinerlei Rolle.

        • „…Unterstützung von Benachteiligten, oft sind nun mal Frauen alleinerziehend,…“

          Das will mir nicht in den Kopf. Wieso ist derjenige, der ein Kind hat, benachteiligt? Selbst wenn er oder sie alleinerziehend ist, hat er oder sie doch das einzige, was wirklich zählt – nämlich das Kind. Benachteiligt ist doch der, der sein Kind nicht haben darf.

          Es gibt so viele Väter, die gerne mindestens gleichberechtigten Zugang zu ihren Kindern hätten und die Kinder auch zu ihnen. Das wird ihnen von unserer feministisch geprägten Gesellschaft verwehrt. Feministen sehen die Kinder als das Eigentum der Frau. Da sind doch die Kinder und die Väter benachteiligt, nicht aber die Mütter. Justizministerin und Familienministerin verfestigen die entsprechenden juristischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen derzeit im Familien- und Abstammungsrecht.

          Dein Beispiel müsste doch eigentlich dazu führen, dass du eher für Gleichberechtigung einstehst als für Feminismus.

          • „Das will mir nicht in den Kopf. Wieso ist derjenige, der ein Kind hat, benachteiligt? Selbst wenn er oder sie alleinerziehend ist, hat er oder sie doch das einzige, was wirklich zählt – nämlich das Kind.“

            Man vermisst immer das, was man nicht hat 🙂
            Daher finde ich ja Wechselmodell (bei Trennung) oder Teilzeit für beide (bei bestehender Beziehung) die gescheiteste Lösung, zumindest für Männer, die ihren Lebenssinn nicht allein im Beruf finden.

          • Genau. Aber dieses Modell als Idealprinzip lehnt der Staatsfeminismus und damit die Gesellschaft weiterhin ab.
            Das ist Double-Bind: Wir sollen hälftig Care-Arbeit leisten, dürfen das aber nur auf Wunsch der Mutter. Wenn die uns nicht mehr mag, dürfen wir uns nur noch um unser Auto oder den eigenen Kanarienvogel kümmern. Das ist bigott und verlogen.

          • @beweis

            Ja, darüber müssen wir nicht diskutieren. Der aktuelle offizielle Feminismus ist verlogen, selbstwidersprüchlich und männerfeindlich.

          • „Wieso ist derjenige, der ein Kind hat, benachteiligt? Selbst wenn er oder sie alleinerziehend ist, …“

            Ich glaub‘, da hast Du was falsch verstanden: Wenn eine Frau ein Kind hat, ist sie benachteiligt (weil sie sich um das Kind kümmern muss). Und wenn sie kein Kind hat, dann ist sie auch benachteiligt (weil sie sich nicht um ihr Kind kümmern kann).

            Das ist ganz klar eine Win-Win-Situation: Frauen sind mit Kind benachteiligt, und ohne Kind erst recht benachteiligt. Das ist genau so wie mit der Arbeit: Frauen mit Arbeit werden im Job benachteiligt, und Frauen ohne Arbeit werden erst recht benachteiligt. So geht das mit dem Opfer-Abo …

            Bei Männern dagegen gibt es die patriarchale Dividende: Wenn ein Mann ein Kind hat, dann – ja, genau. Und wenn ein Mann kein Kind hat, dann – ja, jetzt hast Du’s verstanden. Nur Vorteile, immer und überall!

            It’s the patriarchy, stupid! 😉

          • Definitiv ist derjenige dann benachteiligt! Aber man ist auch benachteiligt als Frau, wenn man zb nicht arbeiten kann, keine finanzielle Unterstützung bekommt und Schulden machen muss. Es ist halt eben nicht so easy das alles ohne Unterstützung zu leisten.

            Aber unser aktuelles System schließt eine gleichberechtigte Elternschaft komplett aus. Es ist oft ein Kampf gegen Windmühlen für uns weil ein Kind zb nur einen Wohnort haben kann.

            Feminismus ist Gleichberechtigung bzw Gleichwertigkeit. Alles andere nennt sich vielleicht so aber ist kein Feminismus

          • „Feminismus ist Gleichberechtigung bzw Gleichwertigkeit. Alles andere nennt sich vielleicht so aber ist kein Feminismus“

            So war er vielleicht mal gedacht. Ist er aber nicht mehr. Der Begriff der Gleichberechtigung wurde durch Gleichstellung abgelöst, was etwas komplett anderes ist. Im Übrigen, wie kann etwas Feminismus sein, also auf Frauen fokussiert, das eigentlich gleiche Rechte und Gleichwertigkeit vorgibt anzustreben?

        • Kann ich verstehen. Im Prinzip hast du/ihr eine Bewusstwerdung durchgemacht, vom blinden undurchdachten Übernehmen vermeintlicher gesellschaftlicher Standards hin zur eigenen selbstbewussten Entscheidung, die auch fast immer gegen andere verteidigt werden muss.

          Aber ich stimme mit Billy darin überein, dass das mit Feminismus wenig zu tun hat. Ich habe zusammen mit meiner Frau ähnliche Entscheidungen getroffen, aber bevor es zu Streitereien kam und mir war schon in den 90igern relativ klar, wie ich das mal haben will.

          Allerdings kamen mir politische Entwicklungen, wie das Elterngeld sehr zu Gute, die Rahmenbedingungen sind durchaus noch verbesserungswürdig. Insbesondere um die freie Wahl des eigenen Lebensmodells zu vereinfachen. Auf den erhobenen Zeigefinger dahinter, sollte aber konsequent verzichtet werden. Es ist nicht Aufgabe von Politik und Feminismus, die Menschen in irgendeine Richtung zu erziehen, ich finde das zunehmend anmaßend und übergriffig.

          • Das Elterngeld zb ist doch aber ein Schritt in die richtige Richtung, basierend auf feministischen Werten.
            Wird allerdings so wenig von Männern genutzt. Und warum?

          • @Hannah

            „Das Elterngeld zb ist doch aber ein Schritt in die richtige Richtung, basierend auf feministischen Werten.“

            Es wurde mit diesen Argumenten gegen die alten konservativen Bratzen durchgepeitscht, ich finde es bedauerlich, dass sich offenbar nur über diesen Weg was ändern lässt (ich halte Deutschland ohnehin nicht für nennenswert demokratisch), leider durchaus nicht immer zum Positiven, m.W. lehnen die feministischen Netzwerke das Wechselmodell z.B. ab.

            Feminismus trägt ja schon im Namen, für wen er sich angeblich einsetzt, jemand der an Gleichberechtigung interessiert ist (so wie du offenbar), sollte eigentlich einen besseren Namen finden, denn es sind längst nicht mehr die Frauen, die mehrheitlich benachteiligt werden. „Feminismus“ wird jedenfalls fast jeder, der sich näher mit der aktuellen feministischen Bewegung beschäftigt, in den falschen Hals bekommen.

            Wird allerdings so wenig von Männern genutzt. Und warum?

            Dafür kann es mehrere Gründe geben:

            a) die Leute mögen das herkömmliche Modell (das dürfen sie, das ist nicht verwerflich)

            b) sie sind noch nicht so bewusst wie ihr und lernen dann halt durch Schmerz und Beziehungsstress (auch das ist legitim)

            c) es gibt anderweitige Hindernisse, das Wunschmodell zu praktizieren (die sollte man dann politisch ermitteln und möglichst entschärfen, alle kann man aber nicht wegbekommen, das kostet schließlich auch einiges, Eigenverantwortung und persönliche Härten wird es immer geben)

  27. Im Übrigen, wie kann etwas Feminismus sein, also auf Frauen fokussiert, das eigentlich gleiche Rechte und Gleichwertigkeit vorgibt anzustreben

    Weil es eben Frauen sind (und Kinder), die hauptsächlich von Benachteiligungen betroffen sind. Armut, Gewalt – das erleben Männer zwar auch, überwiegend jedoch von Männern.
    Forschungen in der Medizin betreffen hauptsächlich den männlichen Körper, Femizide erfolgen hauptsächlich von Männern, Familienstrukturen, Tradition und Religion beeinflussen oft die (sexuelle) Selbstbestimmung von Frauen. Politische Entscheidungen werden weltweit mehr von Männern getroffen, Spitzenpositionen sind oftmals von Männern besetzt… Usw usw.

    Also warum sollte ich als Feministin nicht wollen, dass wir gleich gestellt sind?

    Ich möchte dass es bestraft wird wenn ein Mann mich belästigt und es nicht mir den Argument abgetan wird, er sei doch betrunken oder ich hätte das falsche an usw… Das wollt ihr für euch doch sicherlich auch

    • „Weil es eben Frauen sind (und Kinder), die hauptsächlich von Benachteiligungen betroffen sind. Armut, Gewalt – das erleben Männer zwar auch, überwiegend jedoch von Männern.“

      Das ist kein legitimes Argument, auch kein politisch sinnvolles. Es macht viel mehr Sinn, die Ursachen von Gewalt zu bekämpfen und den Opfern Hilfe anzubieten, egal gegen wen sich die Gewalt richtet und von wem sie ausgeht.

      Ich sehe auch nicht, wieso Frauen und Kinder besonders betroffen sein sollten, die Statistik (in Deutschland, Pakistan ist mir egal) spricht da m.W. eine ganz andere Sprache.

      „Forschungen in der Medizin betreffen hauptsächlich den männlichen Körper“

      Das ist seit Jahrzehnten Thema, aber kannst du das auch belegen und die Gründe dafür nennen? Für mich ist das so eine urbane Legende wie der Gender-Pay-Gap, etwas was die feministischen Medien immer wieder anschleppen ohne zu hinterfragen, ob das überhaupt (noch) den Tatsachen entspricht.

      „Femizide erfolgen hauptsächlich von Männern“

      Auch so ein Kampfwort. Dann halte ich mal ebenso pauschal entgegen „Giftmorde an Männern“ erfolgen hauptsächlich von Frauen, dass Männer dreimal mehr Selbstmord begehen, dürfte auch zu einem nicht unerheblichen Teil Frauen und von ihnen ausgehender psychischer Gewalt zuzuschreiben sein.

      „Familienstrukturen, Tradition und Religion beeinflussen oft die (sexuelle) Selbstbestimmung von Frauen“

      Ja, und? Reihst du dich ein in den Kampf gegen den Islam und islamische Zuwanderung? Oder wird das wieder nur ein Pauschalvorwurf gegen alle Männer?

      „Politische Entscheidungen werden weltweit mehr von Männern getroffen“

      Weltweit ist ganz schlecht, wir haben keinen Einfluß auf andere Länder, bitte bleibe bei unserem. Bei uns habe ich nicht den Eindruck, dass dem so ist, nicht nach x Jahren Merkel-Regime (mit m.E. verheerender Bilanz).

      „Spitzenpositionen sind oftmals von Männern besetzt… Usw usw.“

      Weil sich nicht ausreichend Frauen dafür finden, kaum eine Schuld von Männern. Männer und Frauen sind auch nicht gleich, weder in in den Lebensbedürfnissen, noch in der Leistungsfähigkeit. Das Wörtchen „Gleichberechtigung“ sollte darüber nicht hinwegtäuschen.

      „Also warum sollte ich als Feministin nicht wollen, dass wir gleich gestellt sind?“

      Gleichstellung ist das Herbeiführen von Ergebnisgleichheit und damit das Gegenteil von Gleichberechtigung. Oder kurz: es ist eine bewusste Benachteiligung von Männern dafür nötig, was zählt ist nicht mehr die Leistung, sondern das Geschlecht. Gar nicht gut, eine gefährliche ideologische Sackgasse!

      „Ich möchte dass es bestraft wird wenn ein Mann mich belästigt und es nicht mir den Argument abgetan wird, er sei doch betrunken oder ich hätte das falsche an usw… Das wollt ihr für euch doch sicherlich auch“

      *belästigt“ ist relativ, strafbar ist Beleidigung schon jetzt, auch körperliche Übergriffe sind es. Der aktuelle Feminismus will allerdings die Beweislast umkehren und außerdem jegliche sexuelle Konnotation eines Gespräches kriminalisieren, die Frau hat immer Recht, der Mann muss belegen, dass er nichts gemacht hat und sie nicht wie ein Neutrum behandelt. Wäre das wirklich in deinem Sinne? Hast du die Konsequenzen von sowas auch bedacht?

    • Ich finde es unfassbar, wie Du Benachteiligungen einfach so abtust mit einem Verweis auf die Gruppenzugehörigkeit der Opfer:
      „Armut, Gewalt – das erleben Männer zwar auch, überwiegend jedoch von Männern.“

      Wenn ich zusammengeschlagen werde, warum ist es dann von Belang, dass der Täter wahrscheinlich mein Geschlecht hat? Tickst Du noch ganz richtig? Ich sollte höflich bleiben. Ich formuliere Dein ‚Argument‘ mal anders:
      „Armut, Gewalt – das erleben Ausländer zwar, überwiegend jedoch von Ausländern.“
      Merkst Du, wie bescheuert das ist?

      (Davon ab: „Armut von jemand anderem erleben“ – was für eine Formulierung.)

      „Forschungen in der Medizin betreffen hauptsächlich den männlichen Körper“

      Wieso haben Frauen dann fünf Jahre mehr Lebenserwartung als Männer?

      „Femizide erfolgen hauptsächlich von Männern“

      Femizide erfolgen überhaupt nicht. Praktisch keine Morde werden aufgrund des Geschlechts des Opfers begangen. Mörder sind meistens Männer, das ist korrekt, aber sie verschonen Frauen in der Regel und bringen fasst nur Männer um. Google Dir demnächst mal die Zahlen der Kriminalstatistik, wenn es heißt, in Mexiko oder sonstwo werden ach so viele Frauen ermordet. Die Zahl der männlichen Mordopfer liegt um ein Vielfaches höher.

      „Familienstrukturen, Tradition und Religion beeinflussen oft die (sexuelle) Selbstbestimmung von Frauen“

      Von Männern nicht? Aber gut, für ein möglichst selbstbestimmtes Leben für jeden bin ich auch.

      „Politische Entscheidungen werden weltweit mehr von Männern getroffen, Spitzenpositionen sind oftmals von Männern besetzt…“

      Und warum? Weil Männer sich mehr um diese Positionen bemühen, darum. Was soll daran ungerecht sein?

      „Ich möchte dass es bestraft wird wenn ein Mann mich belästigt und es nicht mir den Argument abgetan wird, er sei doch betrunken oder ich hätte das falsche an usw… Das wollt ihr für euch doch sicherlich auch“

      Nein, ich möchte nicht, dass eine Frau bestraft wird, die mich belästigt, zumindest nicht juristisch, wenn ihr Verhalten gewisse Grenzen nicht überschreitet. Wenn sie mich z.B. bloß verbal anbaggert, auch mehrfach, hielte ich eine Strafandrohung für völlig verfehlt. Wenn sie mich wiederholt in den Schritt greift, okay, aber das steht schon unter Strafe. Nicht jedes sozial inadäquate Verhalten sollte unter Strafe stehen. Oder sollen wir Pupsen und Rülpsen in der Öffentlichkeit auch unter Strafe stellen?

      • P.S.

        Zwei Dinge noch.

        1. Die Empathielosigkeit Männern gegenüber und die einseitige Betrachtung der Geschlechterverhältnisse sind die schlechten Erfahrungen, die wir, die wir hier in diesem Forum kommentieren, mit Feminismus gemacht haben. Du bestätigst diese Erfahrungen gerade mal wieder.

        2. Deshalb kriegst Du hier gerade ordentlich auf die Mütze. (Ich sehe gerade, wie viele Leute Dir schon geantwortet haben.) Ich fände es aber schade, wenn Du Deinen Standpunkt nicht verteidigst, weil es Dir hier zu viel wird. Schließlich hast Du bei der Beschreibung Deiner persönlichen Situation gezeigt, dass Du prinzipiell in der Lage bist, auch mal die männliche Position zu sehen. (Dabei hat Dir Deine persönliche Betroffenheit sicher geholfen.)
        Deshalb mein Tipp: Such Dir ein, zwei Diskutanten raus, mit denen Du weiter diskutierst, und lass den Rest erstmal links liegen. Ein wenig Gegenwind in diesem Forum wäre mal wieder schön. (Auch wenn wir natürlich in der Regel recht haben 😉 aber manchmal lernen wir ja auch noch was dazu)

    • Oh je, du musst noch viel lernen.

      Nur mal so auszugsweise:

      „Weil es eben Frauen sind (und Kinder), die hauptsächlich von Benachteiligungen betroffen sind.“ -> Nein! Alle rechtlichen Regelungen, die ein Geschlecht begünstigen, fallen zum Vorteil von Frauen und nicht selten zum unmittelbaren Nachteil von Männern aus.

      „Armut“ -> Ca. 80 % der Obdachlosen sind Männer. Auch die Mehrheit der Langzeitarbeitslosen und in prekären Beschäftigungsverhältnissen Stehenden sind Männer.

      „Gewalt“ -> Informiere dich bitte mal! Es gibt da so etwas, das nennt sich Polizeiliche Kriminalstatistik. Die widerspricht dir da fundamental. Männer sind 1,5 bis 2 Mal so häufig Opfer von Gewaltdelikten wie Frauen.

      „das erleben Männer zwar auch, überwiegend jedoch von Männern.“ -> Sorry, das ist absolut widerlich und liefert einen klaren Kontrapunkt zu deiner Darstellung deines „persönlichen Feminismus“ als doch total lieb und an Gleichberechtigung orientiert. Welche Rolle spielt es für ein Gewaltopfer, ob der Täter zufällig dasselbe Geschlecht hatte? Ich weiß, dass diese hochgradig menschenverachtende Argumentation im feministischen Glauben so fest verankert ist, dass, wie du hier beweist, über dessen Validität und Implikationen gar nicht mehr weiter nachgedacht wird, aber bitte versuche es mal: denke drüber nach! Versuche es mal über die Schiene: Gemäß Studien zur partnerschaftlichen Gewalt sind Gewaltneigungen in lesbischen Paarbeziehungen signifikant häufiger als in heterosexuellen und noch weit häufiger als in schwulen Partnerschaften zu finden. Soll man dann auch geprügelten Lesben sagen: Ja, ist schon doof, was dir passiert ist. Aber du wurdest ja von einer anderen Frau geschlagen. Deshalb für dich leider kein Anspruch auf Frauenhaus und Co.

      „Forschungen in der Medizin betreffen hauptsächlich den männlichen Körper,“ -> und unser Gesundheitssystem gibt Jahr für Jahr mehr als doppelt so viel Geld für Frauen wie für Männer aus. Und wo sind, abseits Frauenbenachteiligung krampfhaft überall wittern wollender Talking Points, nun die konkreten Folgen des von dir Beklagten. Wahrscheinlich in der Lebenserwartung… Wie sieht es denn dort aus? Oooooops!!!

      „Femizide erfolgen hauptsächlich von Männern“ -> Könnte daran liegen, dass Femizid ein feministischer Kampfbegriff ist, der in seiner konkreten Nutzung nur heißt „immer wenn eine Frau von einem Mann umgebracht wird“ und das sogar, wenn dieser Mann zwanzig andere Männer hingerichtet hat und bei seinem Fluchtversuch eine Fußgängerin überfahren hat (bewusst überspitztes Beispiel, welches den Kern aber sehr genau trifft). Der Begriff soll einzig die Vorstellung zementieren, dass Frauen irgendwie immer vor allem deshalb umgebracht werden, weil sie Frauen sind. Eine ebenso unbeweisbare wie schwachsinnige Aussage. Das Ziel dürfte erkennbar sein, die Strafen für Verbrechen gegen Frauen zu verschärfen. Eine Sonderjustiz, die somit das Leben von Frauen als wichtiger bewertet, als das Leben von Männern. Also das Gießen ins Strafrecht, was gesellschaftlich eh schon alltäglich eingeübt ist.

      „Familienstrukturen, Tradition und Religion beeinflussen oft die (sexuelle) Selbstbestimmung von Frauen“ -> Die von Männern auch. Aber die sind ja, wie eben schon angedeutet, egal.

      „Politische Entscheidungen werden weltweit mehr von Männern getroffen“ -> und trotzdem in Geschlechterfragen komischerweise immerzu zum Vorteil von Frauen… Und ganz nebenbei: woran liegt das denn? Vielleicht daran, dass in den Parteien, aus denen diese Entscheider kommen, durchweg weit mehr Männer aktiv sind; nicht nur in den gut bezahlten Posten mit viel Aufmerksamkeit, auf die Feministinnen einzig immerzu schauen, sondern vor allem da, wo es um dreckige und wenig dankbare Basisarbeit geht. Kleiner Tipp: statt sich über die „ungerechte“ Verteilung in hohen Ämtern zu beklagen, könnten Frauen einfach mal mehr den Arsch hochkriegen und sich politisch engagieren. So machen das die bösen, bösen Männer schließlich auch und das im vollen Bewusstsein, mit großer Wahrscheinlichkeit niemals in einem Parlament zu sitzen, vom Bundestag ganz zu schweigen. Du könntest ja gerne den Anfang machen… 😉

      „Spitzenpositionen sind oftmals von Männern besetzt… “ Und das benachteiligt dich als Frau wo? Das privilegiert mich als Mann wo? 99,99 % der Menschen kommen nie auch nur in die Nähe einer Spitzenposition; Männer wie Frauen. Warum geht es euch Femis eigentlich immer nur um „die da oben“? Warum kümmert ihr euch nicht um die Männer, die weit unter euch in der Gesellschaft stehen? Siehe meine Hinweise auf Obdachlose und prekär Beschäftigte. Aber, wie gesagt, die sind in unserer patriarchalen, frauenunterdrückenden Gesellschaft bekanntlich egal. Wichtig ist immer nur die eine Seite der Medaille; die aus der man politisches Forderungskapital ableiten kann.

      „Ich möchte dass es bestraft wird wenn ein Mann mich belästigt und es nicht mir den Argument abgetan wird, er sei doch betrunken oder ich hätte das falsche an usw… Das wollt ihr für euch doch sicherlich auch“

      Ja, das wollen wir auch. Aber jetzt überlege mal, warum wir einer Ideologie kritisch gegenüber stehen, die rundweg behauptet, dass wir von solchen Dingen gar nicht betroffen sind und die jeden aggressiv angreift, der sich erdreistet, mal die männliche Perspektive in die Debatte mit einzubringen. Und das eben nicht nur in Form ekliger Blogbetreiberinnen, sondern dick etabliert in reichweitenstarken Medien und der Politik.

      • PS zu „Ja, das wollen wir auch. “

        Natürlich nur in dem von Renton eingegrenzten Kontext. Nein, hier will wohl keiner, dass jemand strafrechtlich dafür belangt wird, einfach nur uns persönlich unangenehmes Verhalten gezeigt zu haben. Im Gegensatz zu Feministinnen wollen wir nicht, dass eine uns anbaggernde Frau dafür bestraft wird, sobald wir ihr Anbaggern als unangenehm empfunden haben, weil sie das Pech hatte, von uns als unattraktiv wahrgenommen zu werden.

      • „Ja, das wollen wir auch. “

        Nein, das möchte ich auf gar keinen Fall.
        „Jemand wie Hannah fühlt sich belästigt“ darf auf gar keinen Fall zum Strafbestand werden.
        Hannah fühlt sich belästigt, wenn ein Mann, den sie nicht leiden mag, sie länger als eine Zehntelsekunde anschaut. Ab in den Knast mit ihm.

    • Da bereits etliche andere Kommentatoren geantwortet haben, beschränke ich mich auf ein paar Aspekte, die noch etwas zu kurz gekommen sind.

      Armut,

      Es gibt etwa zehnmal so viele männliche Obdachlose wie weibliche.

      Forschungen in der Medizin betreffen hauptsächlich den männlichen Körper

      Männer als Versuchsobjekte etwa bei Tests von Medikamenten, während Frauen geschont werden.

      Familienstrukturen, Tradition und Religion beeinflussen oft die (sexuelle) Selbstbestimmung von Frauen.

      Ebenso die Selbstbestimmung von Männern.

      Politische Entscheidungen werden weltweit mehr von Männern getroffen

      Die zumindest in westlichen Indurstrieländern demokratisch gewählt wurden. Die gute Hälfte aller Wahlberechtigten ist weiblich.

      Spitzenpositionen sind oftmals von Männern besetzt

      Was möglicherweise an ihrem größeren Einsatz und Engagement liegen könnte.

      Also warum sollte ich als Feministin nicht wollen, dass wir gleich gestellt sind?

      Als Feministin willst du freilich Ergebnisgleichheit, unabhängig davon, was jemand dafür geleistet hat und welche Mühen er auf sich genommen hat.

      Ich möchte dass es bestraft wird wenn ein Mann mich belästigt und es nicht mir den Argument abgetan wird, er sei doch betrunken oder ich hätte das falsche an usw… Das wollt ihr für euch doch sicherlich auch

      Ich möchte nicht, dass jemand (über die bereits bestehenden Straftatsbestände wie Körperverletzung oder Beleidigung hinaus) bestraft wird. Ich möchte eine aufgeschlossene, wohlwollende Gesellschaft, in der ein Mann nicht bereits mit einem Bein im Gefängnis steht, nur weil er ein ungeschicktes Kompliment oder einen missglückten Scherz gemacht hat.

    • Ok, ich gehe nur auf zwei Punkte ein.

      1. Mehr Männer sind Chefs. Ja, und Männer an der Macht richten die Gesellschaft nicht so ein, dass sich Frauen reihenweise umbringen oder obdachlosen unter der Brücke liegen. Frauen an der Macht hingegen interessiert das Schicksal von Männern einen Dreck, die machen – genau wie Männer – Frauenpolitik.

      2. Was meinst du, warum die Nazis medizinische Experimente an Juden, Behinderten, Kriegsgefangenen vornahmen und nicht an Ariern? Hm?

      Wir testen neue Medikamente deshalb nicht an Frauen, Kindern und Schwangeren, weil es mit Risiken verbunden ist. Wir testen eher an Männern aus demselben Grund, warum wir auch eher an Ratten als an Menschen testen: Weil es uns weniger stört, wenn es schief geht. Und als Dank müssen sich Männer, die sich nicht nur hier für Frauen und Kinder opfern, sich von blöden Kühen anhören, dass sie bevorzugt seien.

      Aber ich habe noch eine Frage, im Ernst:

      Wie zum Teufel kommst du eigentlich dazu, dass wenn du dir neues Eigentum anschaffst und dir den Kinderwunsch erfüllst, dass der individuelle oder kollektive Mann dir dein selbstsüchtiges Lebensmodell zu finanzieren hat? Weil es alle anderen Frauen genauso machen?

  28. Pingback: Hannah dazu, warum sie den Feminismus braucht/nutzt | Alles Evolution

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