„Ein feministischer Wiederspruch: Sie wollen egoistischere Frauen, doch akzeptieren sie sie nicht, solange sie nicht dem Feminismus dienen“

In einem Artikel in Kult.ch stellt eine Feministin dar, was sie am Feminismus stört (am Beispiel von Stripperinnen):

Die Objektifizierung von Frauen führe automatisch zu Diskriminierung? Nicht überall. Vor allem dann nicht, wenn Frauen die Diskriminierung lieben und von ihr profitieren können, sie nicht als solche empfinden. Wovor sollten sie gerettet werden, wenn sie sich ihr Leben bequem eingerichtet haben? Wenn sie dieses Rollenmuster aus verschieden Gründen bevorzugen. Feminismus fordert Frauen dazu auf, sich nicht in vorgeformte Schablonen drücken zu lassen. Und trotzdem lässt er gewisse Frauen nicht so sein, wie sie nun mal sein wollen. Auch wenn ihr Verhalten nicht zu einer Besserung der Gesamtsituation führt. Dies ist ein feministischer Wiederspruch: Sie wollen egoistischere Frauen, doch akzeptieren sie nicht, wenn sie es denn tun, solange sie nicht dem Feminismus dienen. Soll man denn nun im Namen des Gemeinwohls und der Entwicklung gewisser Gruppierungen handeln oder doch den selbstbestimmten Weg gehen? Wo bleibt da der Realismus neben all dem Feminismus?

Das ist in der Tat ein klassisches feministisches Dilemma: Was wenn die Frauen gar nicht das wollen, was der Feminismus will? Anita Sarkeesian hatte das Problem mal so aufgelöst „Feminism is about the collective liberation of women as a social class. Feminism is not about personal choice.“ also “Im Feminismus geht es nicht um die persönliche Entscheidung, sondern die Befreiung der Frau”. Andere lösen das Dilemma auf, indem man den Frauen abspricht, dass sie eine freie Entscheidung treffen, entweder indem man darauf abstellt, dass sie das nicht wollen können sondern rein aus wirtschaftlichen Zwang handeln oder indem man es mit „internalisierten Sexismus“ begründet.

Über-Feministinnen sind es, die Stripklubs verpönen und damit alte Rollenmuster immer wieder aufleben lassen. Sie sind in ihrem Denken so festgefahren, dass sie überall nur Unterdrückung und Degradierung sehen, statt ihre Kräfte auf Themen zu fokussieren, die gewisse Frauen tatsächlich nur minimal beeinflussen können, wie etwa die berufliche Benachteiligung. Aspekte des Lebens, die durch das andere Geschlecht oder oftmals auch das gleiche Geschlecht (!) schwer zugänglich gemacht werden. Sie erstarren in alten Ideologien und Vorurteilen, die es heute neu anzugehen, neu zu begutachten gilt. Danke an alle Vorreiterinnen, an unsere Mütter und deren feministische Vorbilder. Doch braucht es heute neue, weniger festgefahrene, objektive Sichtweisen, die sich für die Moderne öffnen können. Als Frau in einer Männerwelt unterwegs sein zu können, zeigt doch exemplarisch gut, wie weit Frauen gekommen sind. Wie stark sie sind. Und nein, dabei müssen sie nicht zwingend andere Frauen unterdrücken. Sie geben ihnen bloss Geld dafür, dass sie ihre Sinne befriedigen. Ehrenvoll und respektvoll. Kritisch zu denken, Feministin zu sein heisst auch, seine Überzeugungen immer wieder zu hinterfragen.

Der Appell an eine Neuausrichtung des Feminismus hin zu der Akzeptanz von Entscheidungen und dem ablegen der Opferrollen. Wäre ja mal ein interessanter Ansatz.

Auch diesen finde ich interessant:

Totale Gleichstellung wird sich nie durchsetzen. Gescheiterte sozialistische Systeme haben mehrfach bewiesen, dass ein vollends ebenbürtiges Leben egal wo, unmöglich ist. Wer den Kapitalismus gerochen hat, hält panisch an seinem Materialismus fest und degradiert wann immer möglich, aus Angst selbst herab gestuft zu werden. Ein evolutionsbedingtes Phänomen. Man soll die Debatte führen, man soll nach Besserem streben und doch ist jeder Akt egoistisch, weil wir alle Wahrnehmungen, Zielsetzungen und Handlungen, ja sogar Wahrheiten auf unserer subjektiven Ansicht aufbauen. Auch eine Apokalypse, durch die Egozentrik der Menschen herbeigeführt, wird unser von Natur aus hoheitliches Ego nicht umzustimmen wissen.

Es gibt genügend Beispiele von Frauen, die ausgerissen sind – das Argument, Frauen seien nicht fähig ausserhalb gewisser Strukturen zu denken, gilt nicht (solange sie denn mündig sind). Genauso wie es Beispiele für Unterdrückte gibt, so gibt es Beispiele für eigenständig Denkende, die von heute auf morgen ihre Frau gestanden haben. Und ja, für die, die es  alleine nicht schaffen,  braucht es gewiss Zugpferde, Vorbilder, Mutige. Die, die es bereits getan haben. Helferinnen und Helfer, die anstossen zum neuen Lebensweg. – Und trotzdem wird ein Mensch ohne eigenen Willen nie etwas bewegen können.

Es muss wohl sein und bleiben, wie in der Natur üblich – fressen oder gefressen werden. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass uns starke Frauen und starke Männer auf immer und ewig fressen werden – wenn wir uns denn bloss fressen lassen.

Das schädliche an dem Opferdogma des intersektionalen poststrukturalistischen Feminismus ist, dass er keine Eigenständigkeit anerkennt und ein Verlangen dieser bereits als Beleidigung und Victim Blaming ansieht. So kann man aber keine starken Frauen schaffen, nur motzende, ewig diskrimierte Opfermentalitäten.

49 Gedanken zu “„Ein feministischer Wiederspruch: Sie wollen egoistischere Frauen, doch akzeptieren sie sie nicht, solange sie nicht dem Feminismus dienen“

  1. Pingback: Frauenverachtung im Feminismus | Geschlechterallerlei

    • Die Frage kann sich ja gar nicht stellen, da alle nicht feministischen Positionen immer sofort das Produkt von internalisiertem Sexismus sind, daher ist das Spektrum unabhängig von jedem Determinismus sowieso schon in gut und böse aufgeteilt.

  2. „Feministin zu sein heisst auch, seine Überzeugungen immer wieder zu hinterfragen.“

    Das ist ja hochgradig komisch 😀

    Was gemeint sein muss:
    Feministin sein heisst das Gewand der Überzeugungen radikal wandeln zu können.

    • „Feministin zu sein heisst auch, seine Überzeugungen immer wieder zu hinterfragen.“

      Ich finde ja Feministin sein heißt, seine Monatsblutung unter Apfelbäumen im Garten, mit Quellwasser aus Gebirgsbächen zu zelebrieren.

        • Auch nicht viel anders als jede andere Religion auch.
          Man hat die Wahrheit, Kritiker sind Hetzer, die doch bitte mal die klappe halten sollen, wenn man nicht (berechtigterweise und aus Notwehr) andere Seiten aufziehen möchte. Mohammed war vermutlich nicht viel anders.

          Kalkofe hat diese Atrobewegung ziemlich gut charakterisiert. Besonders toll fand ich diesen Clip über den Schweizer Schamanen Mike Shiva, wo eine Frau angerufen hat, die so viel Schulden durch Lebenshilfe gemacht hat, dass ihr die Telekom die 0190 Nummern gesperrt hat.
          Seine „empathische“ Reaktion^^
          Leider ist ausgerechnet der Clip nicht auf die Schnelle zu finden.

          Aber die Weltreligionen haben da ja dummerweise vorgebaut indem sie sagen, dass „Astro“ usw. „Zauberei“ und Schwachsinn ist. Sprechende Dornbüsche, Menschen die in Salz verwandelt werden usw. hingegen sind voll wahr.

          Übirgnes, was ich noch interessant finde, viele Religiöse benutzen „Soddom und Gomorra“ oft als Beleg, warum man Homosexualität nicht „zu sehr“ tolerieren darf, weil man hat ja gesehen was man davon hat.
          Wieso hinterfragt eigentlich keiner, dass Gott einfach mal ne ganze Stadt auslöscht, weil es da ein paar Engel-Vergewaltiger oder angeblich „Schwule“ gibt.
          Selbst wenn „die Stadt“ unmoralisch wäre, was ist denn ein Gott der gleich mal alle Babys, Haustiere, Vieh, Unschuldige, Kinder usw. mit „umbringt“. Nur Loth und dessen moralische Familie durften raus (scheinbar hat Gott nicht gewusst, dass Loths Töchter ihren Vater zur Inzucht missbrauchen würden und wenn, dann war das wohl ok). Und Gott hat ihnen nicht malerlaubt, schnell noch im Waisenhaus vorbei zu schauen um ein paar Babys zu retten.
          Gottes Verhalten und moralischer Kompass scheint wirklich nie hinterfragt zu werden.

  3. „Das schädliche an dem Opferdogma des intersektionalen poststrukturalistischen Feminismus ist, dass er keine Eigenständigkeit anerkennt und ein Verlangen dieser bereits als Beleidigung und Victim Blaming ansieht.“

    Damit wird postuliert, dass Frauen Schaden nehmen (i.e. keine starken, selbstständigen Frauen sind; bzw damit wird indirekt suggeriert, dass sie sich damit vor allem selber schaden); ich denke aber, das muss gar nicht der Fall sein.

    Wenn z.B. eine alleinerziehende Feministin wird und davon überzeugt wird, dass sie in allen Punkten des Lebens aufgrund ihres Geschlechts ausgebeutet wurde und daraufhin dann folgerichtig aus ihrer Sich für mehr Sozialabgaben für alleinerziehende Mütter stimmt (die von Männer erwirtschaftet werden) und diese dann durchgesetzt werden, welchen Schaden hat dann ihre Opferhaltung genau bei ihr persönlich ausgelöst? Man kann ihr dann vielleicht eine moralische Unreife und mangelnde Verantwortung im Gesamtkontext vorwerfen, aber dadurch nimmt sie keinen Schaden, da andere die Zeche zahlen.

    Wer die Rolle des ewigen Opfers einnimmt und gleichzeitig eine demokratische Mehrheit stellt wird durch seine eigenen Handlungen erst genau dann Schaden nehmen, wenn der Staat die Forderungen durch die erdachte Unterdrückung z.B. durch Umverteilungen nicht mehr leisten kann. Bis dahin ist die Opfermentalität die stärkste Position, die es geben kann, da sie rational nicht zu bekämpfen ist und ihre Ansprüche gegenüber anderen politisch durchsetzen kann, wie man in allen westlichen Staaten sieht.

    Der Vorwurf der Infantilisierung durch eine solche Einstellung mag vielleicht zutreffen, nur ist das ein geringer Schaden im Vergleich zu den psychischen Vorteilen, die eine solche Haltung bietet. Genau darum ist Feminismus ja auch so attraktiv für Frauen.

      • Die stärkste Position ist es sicherlich nicht, aber die meisten Frauen sowie Männer sind gar nicht bereit sich selber die komplette Verantwortung für ihr eigenes Handeln aufzubürden. Ich halte es daher für eine Beschönigung, bzw. für eine maskulistische Wunschvorstellung, dass Frauen doch bitte selber merken sollen, dass sie sich mit dieser Abhängigkeit von aussen sich das eigene Leben schwer machen. Dafür müssten diese Frauen ja zuerst einmal Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen und da ist aufgrund der sunk costs trivialerweise eine Lebenslüge, viel, viel billiger.

        Eine Radikalfeministin trägt keinen Schaden davon, wenn Männer bei der Verteidigung der Gesellschaft zu stücke geschossen werden, eine Alleinerziehende trägt keinen Schaden davon, wenn Männern das Gehalt gepfändet, weil sie den Kindesunterhalt mathematisch kaum zahlen können und eine Frau nimmt keinen Schaden, wenn Männern länger arbeiten, früher sterben und trotzdem mehr in alle sozialem Kassen einzahlen. Kurzum, Frauen (egal, ob sie das wirklich wollen, oder sich dessen bewusst sind) profitieren rundum von ihrem Opferabo und empfinden die aktuelle Situation moralisch als gerecht.

        „Letztendlich schadet es Frauen an den verschiedensten Stellen“

        Dafür müsstest du sehr viele Beispiele nachreichen, die auch statistische Relevanz haben. Und nein, ein paar Maskulisten, die sagen, sie mögen Frauen nicht mehr wirklich reichen dafür nicht, genau so wenig wie das ewige „Where have all the good Men gone“ weil die eigenen, hypergamen Tendenzen sie in eine Sackgasse getrieben haben.

    • @toxic
      „aber dadurch nimmt sie keinen Schaden, da andere die Zeche zahlen.“

      Mal überspitzt gefragt: würdest du dich selbst in die Sklaverei verkaufen wollen? Wenn nur der Preis stimmt?

      • Ich glaube die korrekte Frage, wenn man eine Analogie daraus machen will, wäre wohl eher :

        Würdest du dich selber zum Sklavenhalter deklarieren, i.e. nimmst du den moralischen „Schaden“ ein schlechter Menschen zu sein auf dich um die Vorteile der Sklavenhaltung zu geniessen.

        Wenn Frauen z.B. weiterhin versuchen möglichst viel Lebenszeit (=Arbeit) von Männern durch den Staat als Transferleistungen (Frauenförderung, Krankenkassen, Renten und soziale Sicherung) zu ergattern, indem sie z.B. die endlose Unterdrückung durch Männer als Grund für diese Reparationszahlungen anführen, dann schädigen sie sich laut Christian selber.

        Die moralische Selbstschädigung kann ich noch nachvollziehen, denn damit nehmen sie sich echte Optionen, ihr Leben unabhängig von externen Geldgebern zu definieren. Das ist aber keine grosse Last; überspitzt gesagt hatten die amerikanischen Sklavenhalter hatten wenig moralische Probleme mit sich selber, ihre Probleme fingen genau dann an, als Sklavenhaltung illegal wurde und sie eine Kriegserklärung im Haus hatten.

        Die meisten alleinerziehenden oder Frauen die am stärksten von diesen Transferleistungen profitieren scheinen sich ja nicht gerade aufgrund moralischer Selbstzweifel zu zerfressen. Die meisten Frauen werden sogar erwarten, dass die Gesellschaft ihnen im Vergleich zu Männern mehr gibt und würde eine 50:50 Verteilung natürlich als unfair einstufen.

        Oder anders gefragt; wenn eine alleinerziehende Feministin nun weniger Geld kriegt, dafür aber nicht mehr primär auf die Lebenszeit von Männern zurückgreift um ihre sexuellen Entscheidungen (welche meistens sowieso Kurzzeitstrategien waren) zu finanzieren, wird sie mehr arbeiten müssen und weniger Zeit für ihr Kind haben. Da schätze ich den Schaden aus ihrer Sicht als schlicht grösser ein, als wenn sie dafür mit ihrem Gewissen im Reinen ist, dass sie nicht auf Kosten anderer lebt.

        • @toxic

          Du hast natürlich gut argumentiert. Nur der letzte Absatz ist ein wenig holprig.
          Ich denke weniger an die moralische Dimension, .. sondern eher materielle Selbstverwirklichung.

          Diese von dir beschriebenen Fälle:

          “ …. wird sie mehr arbeiten müssen und weniger Zeit für ihr Kind haben.“

          …. merken dann, im fortgeschrittenen Alter, dass sie ganz schlecht hoch- und weiterkommen und ab dann draufzahlen (soweit jedenfalls eigene Beobachtungen). Da hilft dann auch alles Klagen nicht mehr viel und die Selbst-Unzufriedenheit macht sich breit.

          Dieses „Opferdogma“ frisst diejenigen, die sich erst „empauert“ fühlen in der Folge auf.

          Dies scheint mir ein nicht ganz unwesentlicher Aspekt zu sein, den man auch nennen muss.

        • @ Alex

          Ich weiss nicht, ob ich dich richtig verstehe, aber eine Frau, die ihr Kind vernachlässigen muss, weil sie mehr arbeitet (und das muss sie sobald kein Geld mehr vom Staat kommen würde) wird in der Regel unglücklicher sein als jemand, der das nicht tun muss.

          Ich glaube nicht, dass du viele Feministinnen findest, die dafür plädieren, dass alleinerziehende Frauen auf staatliche Unterstützung verzichten und stattdessen alles selber erwirtschaften sollten.

          Daher nehme ich dann auch an, dass eine Feministin lieber die Arbeitszeit des Mannes über den Staat bezieht als selber mehr arbeiten zu gehen. Das müsste sie aber, wenn sie das tun will, was Christian vorschlägt um nicht von der Opfermentalität zu profitieren.

    • @toxicvanguard:
      Sehr gute, zutreffende und schön formulierte Kommentare von dir hier zu diesem Thema! Kann dir nur in allem zustimmen.

      Die MRAs appellieren an weiblichen Stolz und Verantwortungsgefühl (gegenüber Männern!): tragisch und komisch zugleich.

      Ich denke, Mann projiziert hier sein eigenes Ehrgefühl, Gerechtigkeitsempfinden und Ablehnen der Opferrolle (mit der man als Mann im Gegensatz zu den Frauen ja wirklich nichts gewinnen kann) auf die nicht so holde Weiblichkeit und meint man könne irgendwas mit Hinweisen wie der Feminismus Frauen dieses und jenes (meist ja vollkommen zurecht) implizit unterstellt erreichen.

      Wirkliche Geschlechtergerechtigkeit bietet den Frauen ja nicht mehr -sondern unterm Strich deutlich weniger- als der Feminismus. De Frauen haben ihre Wahl schon lange getroffen, weswegen die Männerrechtsbewegung ja auch eine solche Totgeburt ist.

  4. „Vor allem dann nicht, wenn Frauen die Diskriminierung lieben und von ihr profitieren können, sie nicht als solche empfinden.“

    Versteht irgendjemand diesen Satz? Inhaltlich, grammatikalisch?

  5. “Feminism is about the collective liberation of women as a social class. Feminism is not about personal choice.”

    Das ist doch nun wirklich marxistischer Feminismus 🙂

    • @ Adrian

      „Das ist doch nun wirklich marxistischer Feminismus“

      Gerade das ist kein marxistischer Feminismus, eben diese Position wird im marxistischen Feminismus nicht vertreten.

        • @ Adrian

          Sehr schön, ich sehe, du bist lernfähig. 🙂

          „Ganz besonders aber Frauen“

          Und genau an diesem Aspekt – der zu geringen Berücksichtigung männlicher sozialer und ökonomischer Problemlagen (die im marxistischen Feminismus allerdings wenigstens nicht vollständig geleugnet werden) – muss die linksmaskulistische Kritik am zeitgenössischen marxistischen Feminismus ansetzen.

        • @Leszek
          „muss die linksmaskulistische Kritik am zeitgenössischen marxistischen Feminismus ansetzen.“

          … wieso „linksmaskulistische Kritik“?
          Das wäre eine marxistisch-maskulistische Kritik, oder nicht?

        • „Und genau an diesem Aspekt – der zu geringen Berücksichtigung männlicher sozialer und ökonomischer Problemlagen “

          Und genau diese Diskussion wird nie geführt werden, weil auch Frauen mit einem marxistischen Hintergrund implizit immer noch den gleichen evolutionären Hintergrund haben wie bürgerliche Frauen und genau gleich handeln.

          Zudem wette ich 100 Euro, dass es weniger als 5 Minuten geht, bis dich dein gegenüber als Nationalsozialisten bezeichnet.

        • @toxic
          „immer noch den gleichen evolutionären Hintergrund haben“

          Dann wäre aber überhaupt nichts zu machen, egal vor welchem Hintergrund.
          Ich glaube aber, du irrst fundamental mit deinem „evolutionären Hintergrund“, das ist ein rein ideologisches Ding.

          • @ Alex
            Es ist nichts ideologisches am weiblichen Choice-Sexualverhalten, dem eingeschränkten Zugang zur Paarung und dem weiblichen Bemühen einen Partner zu suchen, der es ihnen erlaubt, ungestört ihr Nest zu bauen.
            Ich sehe nicht, inwiefern Feminismus da eine Ausnahme macht. Dieser ist weibliche Biologie als Reaktion auf sexuelle Freiheit und Indivdualismus.

        • Dann wäre aber überhaupt nichts zu machen, egal vor welchem Hintergrund.

          Genau.

          ich sage daher auch vor raus, dass sich das weibliche Sexualverhalten von den Grundkomponenten in jeder Gesellschaft/Ideologieumgebung einigermassen stabil verhält, weil dort biologische Gegebenheiten eben ausschlaggebend sind. Ich verneine natürlich nicht, dass es soziale Anpassungen geben wird, jedoch werden diese nicht so stark sein, dass sie die Biologie komplett verwischen, ausser in Extremfällen (z.B. rituelle Kastration etc.).

          Daher wird sich auch in einem klassischen Marxismus die Hypergamie bemerkbar machen und die Lage entsprechend bewerten; da dort dann das Einkommen der Männer im Vergleich zu den Frauen mehr oder weniger stark zusammengedrückt wird (verglichen zum Kapitalismus), werden sich die Unterschiede stärker auswirken.

          Da eine Frau evolutionär darauf getrimmt wurde ihre Gebärfähigkeit nur gegen Gegenleistungen einzutauschen, die sie selber schwer leisten kann, wird die „Where have all the good Men gone“-Fraktion im Marxismus viel grösser sein, da viele Frauen keinen Man mehr finden werden, der ihren Ansprüchen genügen wird. Das passiert analog bereits in unserer Gesellschaft als auch in China etc. (Wo die Hypergamie sehr viel extremer ist). Dadurch wird relativ schnell die Geburtenrate weit unter die 2.1 rutschen.

          Zusätzlich wird es gesellschaftlich einen schweren Kampf gegen Korruption etc. geben müssen, da beide Geschlechter ein immenses Interesse haben, soziale Statushierarchien durch Ressourcenanhäufen zu bilden, die dem Grundprinzip des Marxismus natürlich komplett zuwiderlaufen. Frauen wollen diese Indikatoren um zu wissen, welche Männer für sie interessant sind, bzw. welche sie an sich ranlassen werden und Männer wollen diese Indikatoren, weil sie hoffen sich durchzusetzen.

        • @toxic/adrian

          Ich komme nicht drüber hinaus, den Menschen in biologischer Hinsicht mit einem Sexual-*trieb* ausgestattet zu sehen und sonst mit herzlich wenig. Wozu @adrians „sexuelle Freiheit und Indivdualismus“ vollkommen passt, btw.

          Das mit Partnerwahlverhalten, „Nestbau“ etc ist meiner Ansicht nach ein rein kulturelles Ding, was dann auch mehr oder weniger ideologisiert wurde, wird oder werden kann.

          Diese sogenannte „Hypergamie“ ist beim Mann nichts weiter als das „Fremdgehen“ und zeigt lediglich, welche Macht der Sexualtrieb hat.

        • @ Alex

          Nun, das ist schlicht nicht richtig. Hypergamie tritt in erster Linie bei Frauen auf und ist eben nicht kulturell bedingt, weil es in jeder geschichtlichen Phase und in jeder Kultur auftritt; ich habe früher dazu bereits einige Links gepostet, natürlich mit keinem Anspruch auf Vollständigkeit (i.e. du findest mit Google viel zu viel dazu).

          Interessant sind Statistiken, wieso Frauen sich scheiden lassen (Jobverlust des Mannes steht dabei an erster Stelle…). Diese Studien hatte ich auch schon einmal gepostet, finde aber die Links nicht mehr.

          >>>

          The Price Had Better Be Right

          http://pss.sagepub.com/content/25/1/278

          http://news.sciencemag.org/brain-behavior/2015/08/women-associate-money-love-men-link-it-freedom?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=facebook

          Deutschland :

          https://magazin.spiegel.de/digital/?utm_source=spon&utm_campaign=centerpage#SP/2015/36/138379340

          –>

          Nahezu drei Viertel der Befragten erwarten laut Allmendingers Untersuchungen, dass der Mann Geld verdient, und zwar nicht ein bisschen, sondern viel. Es scheint zu stimmen, was der britische Telegraph bündig, aber wenig geschlechtersensibel formuliert hat: „Was Frauen wirklich wollen: einen reichen Mann heiraten.“

          Männer Leben:

          Klicke, um auf data_73.pdf zuzugreifen

          –> Je mehr über 34-Jährige Männer verdienen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in einer festen Partnerin zusammenleben und Kinder haben. Männer mit niedrigem Einkommen sind häufiger Single und kinderlos. -> Kapitel 4.1

          China :

          Gender, Marriage and Migration:

          https://openaccess.leidenuniv.nl/bitstream/handle/1887/13001/whole%20thesis%20final.pdf?sequence=1

          (Extreme Formen von Hypergamie in China + Taiwan)

        • @toxic
          „Hypergamie … in jeder geschichtlichen Phase und in jeder Kultur auftritt“

          Ich hatte gemeint, die sei einfach Ausdruck des Sexualtriebs. Dazu passt die universelle Verbreitung doch…

          „wieso Frauen sich scheiden lassen“

          Wenn du hierzulande ein Gesetz erliessest, dass bei Scheidung 100 % des gegenwärtigen und 50 % des zukünftigen Besitzes des Mannes an die Frau fallen würde, was meinst du wird passieren?

          Es ist alles nur eine Frage des Anreizes, wie du an dem Beispiel sehen kannst. Und das erklärt das “Was Frauen wirklich wollen: einen reichen Mann heiraten.” völlig hinreichend. Eine Frau wird durch die Ausgangssituation doch darauf gestossen so zu handeln. Was soll Biologie da noch erklären?

  6. Sehr interessanter Artikel und Blog im Allgemeinen. Und auf diesem Wege vielen Dank für den Besuch auf meiner kritischen Notiz zum Thema Gleichstellung “Von wegen überkompensiert, du chauvinistischer Frauenhasser!”.

    Ich werde hier auf jeden Fall regelmäßig reinlünkern.

  7. Das klingt den Auszügen nach ja wirklich sympathisch! – Ich sag doch, man muss nur nach den richtigen Feministinnen Ausschau halten, statt nur zu den Fanatikern zu gucken und man findet auch vernünftige Leute. Man muss ihnen ja nicht in jedem Punkt zustimmen, aber mit solchen kann man Diskurs betreiben – vielleicht sollte man noch den Namen der Verfasserin in den Artikel editieren?

    Die beiden üblichen feministischen Lösungen des Problems sind mal wieder vielsagend. Sarkeesian (wie gesagt… meine besondere Nemesis) disqualifiziert sich für mich schon dadurch, das Individuum zu missachten. Mit so etwas ist eine Ideologie gleich bei mir unten durch, denn das ist für gewöhnlich ein erster Schritt, Menschen zu entmenschlichen. Es geht eben nicht mehr um sie, sondern das höhere Gut.
    Die andere Lösung ist natürlich dahingehend lustig, dass sie Frauen ja als weniger intelligent darstellt, als es die Gegenseite tut. Quasi: „Wie kannst du nur so frauenverachtend sein, so zu tun, als wüssten Frauen selbst, was das Beste für sie ist?“ 😛

  8. Was mich immer wieder wundert, ist dieses ständige Reiben an den Äußerungen diverser Feministinnen. Die Frauenbewegung hat sich einst um die gesellschaftliche Situation der Frauen gekümmert – in der Männerbewegung sehe ich kaum was Vergleichbares.

    Nur mal ein aktuelles Beispiel: Derzeit scheinen sich große Teile der Bevölkerung, Männer wie Frauen, darin einig zu sein, dass „junge Männer“ per se ein Mega-Problem darstellen – allein schon aufgrund ihrer bloßen Anwesenheit in DE und in den Flüchtlingsunterkünften.

    Könnt Ihr Euch vorstellen, was los wäre, wenn dasselbe bezüglich „junger Frauen“ gedacht, gesagt und geschrieben würde?

    Aber nee, das ist halt kein interessantes Thema, es geht ja nur um Männer, nicht um Feministinnen…

      • Nee, aber es ist auch nicht einfach.

        Vor allem nicht, wenn man gewohnt ist zu denken: „Ich brauche Feminismus, damit Schweine fliegen können.“
        (Egal, wie der Feminismus das hinkriegen soll)

        • ???
          Bezeichnend, dass es auf meinen Einwurf keine sinnvolle Antwort gab. Es interessiert halt nicht, wenn Männer mal eben so wegen Ihres Geschlechts und Alters diskriminiert werden, solange es nicht von ein paar lautstarken Feministinnen ausgeht.
          (Die zweite Antwort bezieht sich sogar erneut auf Feminismus, obwohl ich exakt die ständige Beschäftigung damit kritisiere. Schon irre!)

        • @Yannie,

          a) Die Beschwerde, dass Männerbewegte sich so viel am Feminismus reiben, kommt fast immer von Mein-Feminismus Feministinnen. Insofern hast du das Wort vielleicht nicht explizit erwähnt, aber der Elefant war trotzdem im Raum.

          b) Die Idee Mann=böse, Frau=gut hat sich der Feminismus sich nicht ausgedacht, die ist viel älter. Die 2. Welle hat sich das aber zunutze gemacht und konnte so mit der Mär der unterdrückten Frau offene Türen einrennen und fanden bei quasi allen Frauen und erschreckend vielen Männern Unterstützung bei der Betonierung der Idee.
          Fang mit dieser sehr lesenswerten Kurzserie an, falls du das genauer wissen willst: http://man-tau.blogspot.de/2015/01/warum-mannerfeindschaft-modern-ist.html

          c) Nach a) und b) ist dein Vorschlag, Männer könnten auch nur irgendwas erreichen, indem sie analog zum Feminismus der 70er mit dem Schlachtruf „Äh… Eigentlich sind wir gar nicht böse… Äh… Hallo?“ auf die Straße gehen, extrem naiv. Oder soll vom eigentlichen Problem ablenken: Quer durch alle Instanzen sind feministisch geschulte Frauen (und einige Männer) installiert, die im Namen der Gleichberechtigung am Bild des bösen Mannes arbeiten.

          Und jetzt kommst du daher und schlägst vor, wir sollten uns nicht mit denen beschäftigen, die (staatlich gefördert) alles tun, um das schlechte Bild vom Mann am Leben zu halten, sondern… Ja, was eigentlich?

          Was schlägst du vor?

          Es so machen wie die Frauenrechtler von heute und hashtags verbreiten?
          In einer Welt, in der ein Physiker, der in geschlossener Runde darüber scherzt, dass er im Umgang mit Frauen nicht immer so souverän war, wie er es wünschen würde, mit Acht und Bann beschlagen wird, während quasi zeitgleich eine Kolumnistin durch den Vorschlag, man sollte doch alle Männer in KZs sperren, keine schlimmeren Konsequenzen erfährt als dass ihr Fanclub wächst.

          Was für einen Aktivismus schlägst du vor in so einer Welt?

          Diese Frage war hier, gerade in der letzten Zeit, dutzendfach Thema. Entweder hast nichts davon gelesen oder nichts davon verstanden.

          Deswegen die Antwort von petpanther und meine Annahme, dass du doch nur leicht verbrämt „Lasst endlich meinen Feminismus in Ruhe“ jammerst.

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