Sprache gendern

Das Gendern der Sprache ist im Feminismus ein großes Thema, geht aber den meisten Menschen denke ich eher auf die Nerven.

Anderseits nervt mich auch die Fraktion, die in jeder Nennung von Frau und Mann gleich ein Verbrechen sieht, eine Verbrüderung mit dem Feind.

Vielleicht mal zur Abgrenzung:

1. Sehr formelle Sprache von Politikern

Sprache ist etwas lebendiges und bestimmte Formen werden damit durchaus üblich. Wenn ein Politiker „Bürgerinnen und Bürger“ sagt, dann entspricht das aus meiner Sicht durchaus einer inzwischen üblichen formellen Sprache und ich kann es verstehen. Es würde eben heute eher auffallen, wenn in solchen Reden nur von Bürgern gesprochen werden würde. Ich kann also gut verstehen, dass Politiker da keine Angriffspunkte bieten wollen

2. Verwendung in der Alltagssprache

Ich habe noch niemanden erlebt, der das tatsächlich geschafft hat,weder über „Studierende“ noch über Bürgerinnen und Bürger oder andere Formen entsprechender gegenderter Sprache. Es wird sicherlich einige geben,aber anscheinend habe ich nicht mit ihnen zu tun. Ich würde es daher fast lustig, aber auch nervig finden.

Allerdings finde ich es mitunter in bestimmten Situationen durchaus angemessen zu betonen, dass es Männer und Frauen sind, etwa wenn man diesen Umstand besonders hervorheben will, weil es um Verhalten geht, dass eher bei einem Geschlecht anzutreffen ist. Wenn es also um gegebenenfalls auch nicht unbedingt notwendige Klarheit geht, um ein besonderes hervorheben, dann verwende ich auch mitunter doppelte Formen.

3. Gendern in der Schriftsprache, insbesondere Binnen-I, diverse Unterstriche oder Sternchen etc

Diese Formen sind in der Regel überaus einschränkend für die Lesbarkeit. Das scheint bis zu einem gewissen Grad gewollt zu sein, es soll ja Verwirrung stiften etc.

Wenn ich einen Text lese, dann aber weil mich der Inhalt interessiert. Hier stört es mich enorm.

Ein gutes Beispiel ist in dem Zusammenhang beispielsweise die Niedersächsische Kommunalverfassung:

§ 86 Repräsentative Vertretung, Rechts- und Verwaltungsgeschäfte

(1) 1Die repräsentative Vertretung der Kommune obliegt der Hauptverwaltungsbeamtin oder dem Hauptverwaltungsbeamten, bei ihrer oder seiner Abwesenheit den ehrenamtlichen Stellvertreterinnen oder Stellvertretern (§ 81 Abs. 2). 2Sie oder er vertritt die Kommune nach außen in allen Rechts- und Verwaltungsgeschäften sowie in gerichtlichen Verfahren. 3Die Vertretung der Kommune in Organen und sonstigen Gremien von juristischen Personen und Personenvereinigungen gilt nicht als Vertretung der Kommune im Sinne des Satzes 2.

Meiner Meinung nach überaus fürchterlich zu lesen. Man braucht mindestens doppelt so lange, um es zu verstehen.

150 Gedanken zu “Sprache gendern

  1. Anfang der 1990er Jahre arbeitete ich mich in das Betriebssystem Unix ein. Einige Jahre später kam eine der ersten Anleitungen auf Deutsch heraus. Ich erinnere mich nicht mehr an den Namen der Autorin und den Titel, aber an ihre Lösung: Das ganze Skript (damals noch nicht als PDF, sondern als PostScript) war in herkömmlicher deutscher Sprache geschrieben, aber in den Beispielen wurden Frauen und Männer wechselweise genannt. Damit war klar: Unix ist für alle gemacht … Dass bis heute viel weniger Frauen als Männer Interesse an Informatik haben, kann jedenfalls nicht an ihrem Skript gelegen haben 😉

  2. Die eigentlich spannenden Fragen im Zusammenhang mit dem Androgynum (meine Bezeichnung für das sog. Maskulinum, das fast nie nur Männer bezeichnet) sind mMn, ob

    a. die linguistischen Theorien stimmen, wonach die Frauen vom Androgynum Minderwertigkeitskomplexe bekommen, in ihrem Karrierestreben behindert werden usw., da habe ich einige Zweifel

    b. ob die Rezepte gegen diese Symptome wirksam sind – da habe ich starke Zweifel, den unsere feministischen Akteure unternehmen alles, um genau das Gegenteil zu bewirken.

    Mehr dazu auf mener Seite zu den Sprachmanipulationen des Feminismus, Abschnitte:

    1. offizielle Begründungen und Motivationen für Sprachmanipulationen zusammen, z.B. die auf der Sapir-Whorf-Hypothese beruhende Behauptung, Frauen würde durch nicht gegenderte Schreib- und Sprechweisen psychisch geschädigt.
    2. versteckte oder nur selten offen geäußerte Absichten
    3. innere Widersprüche.
    4. Zweifel an der Wirksamkeit gegenderter Schreibweisen

      • Gut, ‚Person‘ oder ‚Führungskraft‘ sind ja eher neutrale Begriffe. Die sind problemlos, wirken vielleicht eher unpersönlich und technokratisch, aber grad im Konzernalltag erwartet man nichts anderes.

        Probleme sehe ich in Versuchen wie an der Uni Leipzig das Femininum als Standard zu verwenden, also Bezeichnungen wie „Professorin“ als generisches Feminimum.

        Die Situation ist nunmal nicht symmetrisch. Generisches Maskulinum ist historisch einfach die Norm. Fürs Alltagsgeschäft Sprache als Kommunikationsmittel ohne Hintergedanken.

        Alle Leute nur noch mit „Professorin“, „Softwareentwicklerin“ usw. anzusprechen ist eine ungebräuchliche Idiosynkrasie, die vor allem eben mit „Feminismus“ assoziiert wird und immer noch nur von einer winzigen Minderheit gefordert wird. Wenn mich jemand mit weiblichem Artikel und Bezeichnung anspricht ist da sofort im Hinterkopf daß es sich um einen unangenehmen Feministen auf Missionierungstrip handelt. Das ist für vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen nicht hilfreich, und das sind Leute mit denen ich nicht zusammenarbeiten möchte. Arbeit ist sowieso schon hart genug, da möchte ich nicht noch die ganze Zeit Angst davor haben müssen daß irgendeine Äußerung von mir in den falschen Hals kommt.

        Insofern ist die Verwendung von manchen generischen Feminina tatsächlich in gewisser Weise für Männer (aber auch für Frauen, meine Frau z.B. würde ebenfalls das Weite suchen würde ihre Firma mit sowas anfangen) karrierebehindernd, und zwar in weitaus größerem Maße als das generische Maskulinum für Frauen karrierebehindernd ist.

      • Naja. Da „Abteilungsleiterinnen“ immer nur eine Gruppe von Frauen meint und nie eine Gruppe von Männern würde ich zwar nicht so weit gehen von Minderwertigkeitskomplexen zu sprechen, aber verarscht würde man sich vermutlich schon vorkommen.

        Das ist ja das Problem bei den kollektivbezeichnungen: 1. Liegt ihnen immer eine gewisse ambiguität inne, d.h. wer genau gemeint ist, ist eine Frage des Kontexts. 2. Liegt ihnen eine gewisse asymmetrie inne, Abteilungsleiter kann nur Männer oder gemischte Gruppe meinen. Abteilungsleiterinnen sind jedoch immer und eindeutig weiblich. Will ich das bei Männern herausstellen, muss ich mich behelfen: die männlichen Abteilungsleiter. Das ist eindeutig.

        Diese asymmetrie führt mittlerweile regelmäßig bei gender verseuchten Sprechern zu lustigen Formulierungen, wenn plötzlich von „weiblichen Abteilungsleiterinnen“ gesprochen wird, oder wie bei anton Hofreiter prominent „weibliche Freundinnen“. Das zeigt die Schieflage in Sprache. Nicht das männliche wird betont, nein das weibliche wird herausgestellt.

        Man sieht das ja an diesem „man“. Irgendwann vor 700-1300 Jahren wurde aus „man“ „mensch“ (jemand, niemand). Die jetzige umwidmung in „jemensch“ zB. zeigt nur die Persistenz Männer in der Sprache unsichtbarer zu machen und das weibliche herauszustellen. Feministische Linguistik knüpft auch hier (wie bei der dämonisierung des männlichen) ja tradierte Tendenzen an, die seit Jahrhunderten bestehen.

        ich kann es also mal wieder schreiben:

        Es ist nichts modernes im feminismus. Er perpetuiert klassische Geschlechterstereotype. Er ist die Vergangenheit mit modernem Antlitz.

      • Tut mir nicht weh, wenn ich als „Die Geschäftsleitung“ bezeichnet werde. Das Problem an dem konstruierten generischen Femininum ist, dass es eben nicht generisch verstanden wird. Die Lehrer ist imho inklusiver als die Lehrerinnen.

        • „Eigentlich“ enthielte das Wort „Lehrerinnen“ ja auch die „Lehrer“ (also wirklich das reine Wort) und wäre damit inklusiver. Würde standardmäßig ein generisches Femininum verwendet, würde sich die allgemeine Wahrnehmung vermutlich auch relativ schnell ändern – ich finde aber dennoch auch, dass das (ebenfalls) keine besonders gute Lösung wäre.

        • Willst du eine Religion gründen?

          Du darfst ja gerne daran glauben, daß die allgemeine Wahrnehmung sich „relativ schnell“ ändern würde, wenn das generische Femininum, das es nicht gibt, da Sprache ein seelisches Äquivalent hat, „standardmäßig“ verwendet würde.

          Ich bin da immer fassungslos. Die Muttersprache ist so, wie sie ist. Dort gibt es kein generisches Femininum. Jeder Mensch würde genauso weitersprechen wie bisher, es würde niemanden jucken, wenn irgendwelche Besoffene „standardmäßig“ ein generisches Femininum einführten.

          Wo wird das durchgesetzt? Wie wird das durchgesetzt?

          Das generische Femininum hat keine Repräsentanz in der Seele der Menschen, es ist eine krankhafte Kreatur, ein sprachlicher Homunculus. Nur weil sich irgendjemand etwas ausdenkt, zum Beispiel die Vernichtung des Judentums, heißt dies noch lange nicht, daß dies irgendeine Legitimation hätte.

          Was sind wir für eine kranke, dekadente Gesellschaft, daß es überhaupt Leute gibt, die diese feministische Frankensteinsprache benutzen oder fördern?

          Eine Diktatur der feministischen Frankensteinsprache würde genauso implodieren wie noch jede Diktatur zuvor. Danach würden sich dann Historiker damit beschäftigen, wie es zu diesem gesellschaftlichen Wahn kommen konnte.

          Wer glaubt, daß sich die allgemeine Wahrnehmung einfach so ändert, hat das Wesen von Sprache und dessen seelischer Repräsentanz nicht verstanden.

          Aus mir kann man auch keinen Belgier, Engländer oder Chinesen machen. Ich bin in Deutschland aufgewachsen.

        • Die explizite Nennung beider Geschlechter halte ich für einen etablierten und von beiden Seiten akzeptierten „common sense“. Die Argumente contra dem generischen Maskulinum waren für mich stets nachvollziehbar und verständlich.

          Wenn man nun aber das „generische Maskulinum“ als falsches sprachliches Konzept identifiziert hat, warum kommt dann z.B. die Universität Leipzig plötzlich mit dem „generischen Femininum“? Wie soll man das anders interpretieren als eine Form von Revanchismus?

          • „Wie soll man das anders interpretieren als eine Form von Revanchismus?“
            Als „geht mir net mit der Genderei auf den Sack, wenn es euch so wichtig ist, dann sind wir nun halt Professorin“
            iirc war es ein Professor, der das vorschlug.

        • Die explizite Nennung beider Geschlechter halte ich für einen etablierten und von beiden Seiten akzeptierten “common sense”.

          Dann gründe eine Religion und erhebe die Realitätsverleugnung zu deren erstem Sakrament.

          Zu dem Revanchismus-Zeug und der Uni-Leipzig habe ich mich in diesem Artikel geäußert:

          http://gender-universum.de/kann-es-ein-generisches-femininum-geben/

          Er entlarvt ganz gut, wie blödsinnig Sprachfeminismus ist, egal wie er daherkommt.

          Uns anfi kann wohl nicht zwischen Alltagssprache und offizieller „Angstsprache“ unterscheiden. 🙂

        • es gibt unzählige sprachen, die kein grammatikalisches geschlecht kennen. es gibt lediglich den begriff lehrer und so wird er auch gebraucht. hinsichtlich der gleichberechtigung der ach so vielen gender ändert das gar nichts. der sprachgebrauch hat keine gesellschaftliche auswirkungen, weil menschen beim wort „Studentenwohnheim“ eben nicht nur an männliche studenten denken.

          anzunehmen, dass man wegen des wortes „einz_elkämpfer.I.nnen haben osama bin laden getötet“ auch gleich die trans- und asexuellen einzelkämfer und einzelkämpferinnen“ mitdenkt, ist völlig ineffizient, unnötig, naiv und kontraproduktiv.

      • Das wahrscheinlich nicht, aber mir persönlich kräuseln sich die Zehennägel, wenn Genderisten die Sprache falsch verwenden und sich ihre eigenen Sprachregeln machen, wo doch die bestehenden recht klar sind.

        Der Artikel „Genus und Gendersprech“ sollte ja allgemein bekannt sein: http://www.belleslettres.eu/artikel/genus-gendersprech.php

        Wenn Sprache und Begriffe gehijackt werden um orwellsches Neusprech zu erzeugen, dann wächst bei mir der Widerstand.

      • Ich möchte doch einmal darauf hinweisen, dass „die Geschäftsleitung“ ein generisches Femininum ist, ebenso wie „die Person“, „die Frau“ oder „die Hebamme“.
        „Die Professorin“ und „die Lehrerin“ ist jedoch niemals ein Generikum, egal ob sich irgend eine Institution darauf „einigt“, diese abgeleitete Form quasi wie ein Generikum zu verwenden.
        „Professorin“ und „Lehrerin“ sieht jeder mit Deutschenntnissen sofort an, dass es sich um eine abeleitete weibliche Form handelt, nicht um ein Generikum.
        Bei echten Generischen Feminina wie „die Katze“, „die Maus“, „die Kröte“ etc. lässt sich eine abgeleitete männliche Form bilden, wenn sie Sinnvoll ist (was bei „die Frau“ offenkundig nicht so ist…): „der Kater“, „der Mäuserich“, „der Kröterich“.

        Auch diesen Formen sieht man an, dass sie abgeleitete Formen sind. Eine durch Anhängsel gebildete abgeleitete Form kann man nicht einfach per Dekret zur generischen Form umdefinieren.

      • Es erstaunt mich schon etwas, dass auf meine rein rhetorisch gemeinte Frage so viele ernsthafte und ausführliche Antworten gekommen sind.
        Ich hatte ein schlichtes „Nein, selbstverständlich nicht!“ erwartet.

        Da dem nicht so ist ..

        Das Sprachgeschlecht (Genus) hat überhaupts nichts mit dem biologischen (Sexus) oder meinetwegen auch sozialen (Gender) Geschlecht zu tun.
        Die generische Form umfasst _sämtliche_ Geschlechter.
        Ich zumindest fühle mich durchaus angesprochen, wenn es z.B. um „Bürger“ oder „Zuschauer“ geht.
        Die Endung „-in“ ist ein Modifier, der ausdrücklich aus der generischen Form nur die weiblichen Individuen herausfiltert.
        Vielleicht sollte man analog eine spezielle Endung an die generische Form anhängen, wenn man explizit nur männliche Individuen meint. Dann wird aus einem Bürger etwa ein „Bürgerich“, oder eine Person ein „Personerich“.

        Diese ganzen Sternchen und Underscores erinnern mich eher an Wildcards oder reguläre Ausdrücke.

        Über Neutrumsformen wie „Mädchen“, „Weib“ oder „Fräulein“ scheint sich niemand aufzuregen.

        Aber das ist eben die seit Jahrhunderten gewachsene Sprache, und übertriebene Genderisierung nervt nur, ohne irgendeinen Vorteil zu bringen.

        • Wie wär’s mit Bürgeron und Bürgerin?
          Oder Personon und Personin?

          der Möglichkeiten gäbe es noch viele.

          Und in 50 Jahren könnte kein Mensch (weder ein Menschon, noch ne Menschin) einen Roman aus dem 20. Jahrhundert mehr lesen 😀

          • Jetzt brauchen wir nur noch jeweils eine neue Endung für jedes der soundsoviel anderen Geschlechter.
            Für Kombinationen von Personengruppen kann man die Endungen dann ja – in noch zu definierender diskriminierungsfreier Reihenfolge – konkatenieren.

  3. Irgendwer (Schoppe?) hat mal spaßeshalber vorgeschlagen das bisherige generische Maskulinum als Neutrum zu verwenden, und für die männliche Form die Endung “-us‘ zu verwenden.

    Also: Das Bürger, die Bürgerin, der Bürgerus.

    Das war, fand ich, eigentlich gar kein so schlechter Ansatz. 🙂

  4. Im Zusammenhang mit 2) hatte ich tatsächlich mal mit Leuten zu tun, die versucht hatten Gendersprache im Alltag zu verwenden.

    Während meiner Studentenzeit hatte ich mich anfangs eine gewisse Zeit lang in Fachschafts- und AstA-Kreisen engagiert. An meiner Uni waren die schon damals (ca. 20 Jahre her) sehr stark feministisch bewegt.

    AstA-Magazin und andere Publikationen waren natürlich streng durchgegendert. Aber Gendersprache wurde ebenfalls im mündlichen Sprachgebrauch verwendet. Allerdings nach meinen Beobachtungen diente die dort eher zu

    a) Abgrenzung gegenüber dem ‚Establishment‘
    b) Gefordertes Unterwerfungs- und Gehorsamkeitsritual zur Schaffung von Gruppenkohärenz.

    Man ist z.B. wirklich scharf angegangen worden falls man das Wörtchen ‚man‘ in der Sprechsprache verwendet hatte. So ein Fauxpas sog augenblicklich böse Blicke nach sich, und ein „Das heisst ‚mensch‘!!!“

    Luise Pusch genoss schier Heiligenstatus, und manche der Leute dort trugen deren Büchlein „Das Deutsche als Männersprache“ als Art Bibel mit sich herum, vergleichbar mit der „Mao-Bibel“ die bei den 68ern als Talisman im Rucksack steckte.

    Allerdings war das wirklich eine winzig kleine Minorität die sich schon damals in einer Filterbubble befand, gepaart mit Missionseifer. Der Großteil der Uni fand die Genderei eben entweder nervig, oder lächerlich, oder beides zusammen. Der AstA hatte mal die Luise Pusch zu einem Vortrag eingeladen, und massiv Werbung an der Uni gemacht. Zum Vortrag war dann nur der AstA da, niemand sonst ist gekommen. Es war ziemlich peinlich.

  5. Ich finde das Beispiel auch absolut furchtbar zu lesen. Eine Kombination aus Gender Gap/Sternchen und Binnen-I allerdings beispielsweise gar nicht (mehr).

      • Ich sollte Montag früh auch keine Beiträge kommentieren. 😀
        Nochmal auf deutsch: Ich finde alles mit Binnen-I und alles, wo sowohl die männliche als auch die weibliche Form einzeln genannt werden, absolut schlecht zu lesen – Binnen-I und Gender Gap oder Sternchen kombiniert sieht in meinen Augen auch echt furchtbar aus.
        „Reine“ Gender Gaps und -Sternchen sind für mich persönlich die beste Variante, weil Raum für alle Geschlechter ist und weil es sich für mich persönlich auch am einfachsten liest (sofern ich nicht einfach von „Menschen, die…“ oder „Personen, die…“ sprechen bzw. schreiben kann).

      • Ich spreche das wie in den Audiofiles in meinem Blog, also männliche und weibliche Form, weil ich bisher keine bessere Lösung gefunden habe…optimal finde ich es aber nicht. Die Lücke einfach „mitzusprechen“ hab ich auch schon versucht, aber das klingt für mich bisher nicht gut und „Frauen, Männer, alles dazwischen und alle, die sich einfach gar nicht einordnen“ geht mal gar nicht. 😉

        Für wichtig halte ich es immer, wenn ich nicht gerade die Probleme oder Wahrnehmung einer bestimmten Person(engruppe) thematisiere, sondern „alle Menschen“ meine.

        Mir geht es dabei darum, bisher unsichtbare Geschlechter sichtbar zu machen (ich meine damit auch echt rein biologisch, also Intersexuelle) und ich achte auch sonst sehr darauf, dass ich in meine Formulierungen möglichst alle Menschen mit einschließe (d.h. ich bemühe mich bspw., alles, was irgendwie in „Richtung Kerle haben Schwänze, Frauen ’ne Muschi“ geht, zu vermeiden und mich generell möglichst wenig diskriminierend und eventuell verletzend auszudrücken).

        • Okay, mit den Audiofiles denkst Du auch an Blinde oder Sehbehinderte – falls die den Link dauzu finden.

          Denkst Du auch daran, verschiedene religiöse Minderheiten und ihre Bedürfnisse nicht zu verletzen?
          Die sich durch bestimmte Formulierungen vor den Kopf gestoßen fühlen könnten?

          Beachtest Du die Bedürfnisse von Autisten?
          Bildliche Metaphern sind ein großes Problem für diese Menschen – sie erschließen sich sehr viel weniger intuitiv als anderen. Du solltest deshalb auf sowas verzichten, aus Rücksicht auf Autisten.
          Eine Formulierung wie „die Axt im Walde“ ist immerhin etwas, das Autisten im Lauf der Zeit „wie in einem Wörterbuch“ gelernt haben können, dass das wieder so eine Sache ist, die irgendwie „übertragen“ gemeint ist – was immer das genau heißen mag.

          Da sehe ich noch Verbesserungsbedarf.
          Immerhin dürfte es mindestens so viele Autisten geben wie intersexuelle bzw. mehr, wenn Christians 0,018% Stimmen.

          Die gängige Schätzung, die ich überall finde, lautet auf 0,04 %.

          Und bevor Du das schreibst: Ja, Autismus ist sehr grundlegend und bestimmend für das Identitätsempfinden eines Menschen. Es beeinflusst nahezu alle seine Lebensumtände.

        • … nein, in Wahrheit fordere ich nicht, dass Du das auf Deinem Blog berücksichtigen musst.
          Es ließen sich weitere Beispiele finden, die ähnlich Grundlegend sein können und ähnlich große oder größere Minderheiten betreffen als Intersexuelle.
          Eine Forderung, solche Minderheiten generell zu beachten, mündet daher schnell in einer überforderung – und einer Unmöglichkeit, sie alle gleichzeitig zu erfüllen.
          Ganz klar empfinde ich aber, dass dise gleichwert sein können. Und daher die Forderung einer einzelnen Kategorie, in dieser Weise Beachtung „einzufordern“, nicht legitim sein kann.

        • Wie ich ja auch in meinem Blog bereits schrieb: Über die Geschlechtsidentität definiert „man“ sich im Normalfall deutlich mehr als über eventuelle Erkrankungen (und die Implikation gefällt mir da übrigens auch nicht). Schon allein deswegen, weil man sein Geschlecht ständig irgendwo angeben muss. Es steht im Ausweis, in Umfragen, in allen möglichen Dokumenten, die man ausfüllen muss, auf der Tür der öffentlichen Toilette, etc.
          Unabhängig davon, wie sehr das Leben dadurch beeinflusst wird.

          Ich fordere in meinem Blog laufend dazu auf, mir mitzuteilen, wenn man sich von mir vor den Kopf gestoßen fühlt. Daher steht da auch „Ich bemühe mich“ und nicht „Ich bin perfekt darin“. 😉

          Davon, die Diskriminierung und Marginalisierung der einen Minderheit mit der einer anderen vergleichen zu wollen, halte ich generell nicht viel. Es ist immer scheiße und dass es anderen auch beschissen geht, hilft dir, wenn du betroffen bist, halt auch nicht. 😉 Deswegen meine ich ja auch, dass es gut wäre, wenn jeder Mensch bei sich ansetzen und so achtsam wie möglich mit seinen Formulierungen umgehen würde.

        • „Deswegen meine ich ja auch, dass es gut wäre, wenn jeder Mensch bei sich ansetzen und so achtsam wie möglich mit seinen Formulierungen umgehen würde.“

          Darum mache ich es wie @Adrian, weil ich es gegenüber dem Leser und Zuhöhrer frech finde, mich unnötig aufgeblasen auzudrücken. Ausserdem halte ich mein Gegenüber allgemein nicht für so dumm nicht zu wissen, daß es Männer und Frauen gibt.

          • …und auch du hast eben NUR Männer und Frauen genannt. 😉
            Genauso könnte ich btw umgekehrt argumentieren, dass ich „meine Leser_innen und Zuhörer_innen ( ;-P ) nicht für so dumm halte, dass ein einfacher Unterstrich sie in tiefste Verwirrung stürzen würde“. 😉

        • @ miss

          Stimmt, aber Deine Lösung hat eben den Nachteil für Schreiber und Leser umständlicher zu sein.

          Ausserdem nimmst Du absichtlich keine Rücksicht auf die Anhänger richtiger Rechtschreibung und klarer Sprache.

          Man kann es eben nicht allen recht machen … 😉

          Ach ja, länger ist Deine Lösung auch und daher energiefressender, also klimaschädlicher.

          • Darüber, was nun klare Sprache ist oder nicht, kann man auch wieder diskutieren. Für mich heißt „klare Sprache“, dass ich Dinge so konkret wie möglich auf den Punkt bringe und mich bemühe, möglichst viel Missverständliches zu vermeiden – insofern ist mehr Text für mich oft klarer als wenig Text, der nur viel Raum für Annahmen lässt.

            Ich selbst empfinde es auch tatsächlich weder beim Schreiben noch beim Lesen als umständlich – aber klar, es ist, wie so viele anderen Dinge auch, eine Gewöhnungsfrage und meine eigene Abneigung dagegen war, wie in meinem Artikel dazu steht, auch erstmal recht groß.

            Ansonsten: Jap. Es werden nie alle zufrieden sein, daher handle ich nach MEINEM besten Wissen und Gewissen und gestehe anderen diese Freiheit genauso zu. 😉

        • @missmindf0ck, warum ist es dir so wichtig:

          „Mir geht es dabei darum, bisher unsichtbare Geschlechter sichtbar zu machen …“

          was bezweckst du damit. wenn es nicht gerade um sex geht, ist das geschlecht doch völlig uninteressant. wieso soll ich beim satz „leh_h*rer.I.nnen fordern eine gehaltserhöhung.“ auch an LSBTTIQA und whms denken und nicht nur an menschen? Beschäftigst du dich nur mit sex? ich habe deinen blog noch nicht gelesen oder gehört.

        • „und auch du hast eben NUR Männer und Frauen genannt.“

          Vermutlich hast Du ddbz gemeint und nicht mich, aber ich denke, dass ich das genauso handhabe.
          Denn ich oder ddbz und die meisten hier haben genau diesen Anspruch an Sprache nicht, dass da alle möglichen Minderheiten „sichtbar gemacht“ werden sollten.
          Oder auch nur, dass wir permanent da an unsere Geschlechtlichkeit erinnert werden müssen. Es ist doch grade erst durch solche Spielereien so, dass überhaupt nichts mehr ohne den Kontext Geschlecht gesagt werden kann.

          Wir haben in erster Linie den Anspruch an Sprache, dass sie zur Kommunikation, zur Verständigung dient.
          Die Aufgeblasenheiten mit Un_terstrich*Innen an allen möglichen Stellen behindern dabei durchaus den Lesefluss. Ich bin dem zwar intellektuell durchaus gewachsen, aber es widerspricht eben durchaus dem Grundgedanken, dass Sprache vor allem der Kommunikation und der Verständigung dient.
          Es braucht durchaus nicht so sein, dass es jemanden „in tiefste Verwirrung“ stürzt – es reicht, dass es dem Kerngedanken von Sprache und sprechen widerspricht, Sprache zu verkomplizieren, um den Bedürfnissen rgendwelcher Minderheiten nachzukommen. Sprache ist lebendig, das betonen grade Sprachveränderer gerne.
          Dabei ist die Tendenz immer, dass die Ausdrucksweise vereinfacht wird.

          Alle Lautverschiebungen gehen immer entlang typischer Verschleifungen, die bei bestimmter Aussprache vereinfacht wird.

          Alle von Genderisten eingeführten Veränderungen und Vorschläge hätten bei einer natürlichen Sprachwandlung die Tendenz, innerhalb kurzer Zeit von der Sprachwandlung wieder verschluckt und wegrationalisiert zu werden, egal wie etabliert durch Gesetze und Verordnungen sie im Laufe der Zeit wären. Sobald dieser normative Druck durch Verordnungen und die Genderista weg ist, werden diese Kopfgeburten ganz schnell allesamt wieder verschwinden.
          Es widerspricht nahezu alles davon der Kernfunktion von Sprache.

          Die genderistischen Sprachveränderungen sind überhaupt nicht überlebensfähig ohne eine massive Unterstützung durch Ideologen und Funktionäre, die auf deren Einhaltung pochen.

        • man vertauscht beim „orwellschen gutmenschen sprech“ ursache und wirkung. das heute niemand mehr „drecks-“ sagt, liegt nicht am sprachverbot, sondern der einsicht, dass dies falsch ist. diese einsicht ist keine folge von sprechverboten. die sprache vermittelt das lediglich. es ist die ratio, die den menschen auszeichnet und nicht irgendwelche „gebräuche“ und „konventionen“, über die man sich mit begriffen wie „mädchen“, „gutmensch“ oder „I-kind“ so leicht hinwegsetzen kann.

          so wie @maddes sagt: vergebene liebesmüh.

        • „Für mich heißt “klare Sprache”, dass ich Dinge so konkret wie möglich auf den Punkt bringe und mich bemühe, möglichst viel Missverständliches zu vermeiden – insofern ist mehr Text für mich oft klarer als wenig Text, der nur viel Raum für Annahmen lässt.“

          Hier gebe ich Dir vollkommen recht.
          Man sollte sich schon umfassend genug ausdrücken, damit man verstanden wird.
          Das funktioniert nach meiner Auffassung im übrigen am besten in einer klaren Sprache – womit ich meine, dass sie ohne Blendwerk und Nebelkerzen auskommt, und auch, dass sie auf unnötige Ablenkungen verzichtet.

          Den Gendersprech jedoch empfinde ich als permanente Ablenkung. Er macht bei jedem Thema permanent auf ein Nebenthema aufmerksam, dass grade gar nicht dran ist.
          Es verhindert, einmal tatsächlich von Menschen geschlechtsunabhängig zu reden, so, dass man nicht immer wieder daran erinnert wird und es immer beachten muss, alle Möglichkeiten aufgezählt zu haben.

          Und die feministischen „Sprachinterventionen“ haben ja genau das zum Ziel – immer wieder Formen zu finden, die stören, Aufmerksamkeit abziehen, den Gedankengang stolpern lassen, darauf hinwirken, nicht selbstverständlich reden zu können.
          jedenfalls wenn man solche Hinweise wie den Sprachleitfaden von Professx Lann Hornscheidt betrachtet, oder ihre Äußerungen zum Thema, oder auch vieler anderer Sprachfeminista.

          Deshalb ist es irreführend, davon zu reden, dass das ja nur eine Gewohnheitssache wäre. Das ist es nicht, denn es gehört ja zum Prinzip, immer wieder „Sprachinterventionen“ zu finden, die stören sollen.

        • @albert: In meinem Blog geht es zu einem großen Teil um Sex, Beziehungen und Geschlechterthemen, ja. Schon deswegen – weil ich eben poly-/pan- und nicht homo-, bi oder heterosexuell bin – wäre es für mich nicht stimmig, da ohne eine Lücke zu schreiben.

          @maddes8cht: Genau, ich meinte derdiebuchstabenzaehlt, dessen Argument gegen genderkonforme Sprache war, er würde voraussetzen, dass sein Gegenüber weiß, dass es Männer und Frauen gibt. Darauf – also auf den Hinweis, dass er auch nur innerhalb eines binären Geschlechtersystems denkt – bezog sich mein „Du hast auch nur Männer und Frauen erwähnt“. 😉
          Wollte ich „nur“ Männer und Frauen ansprechen, bräuchte ich natürlich auch keine Sternchen oder sonstigen Platzhalter – davon ausgehen, dass die meisten Menschen wissen, dass es nicht nur Männer und Frauen gibt, kann ich (leider) auch nicht.

  6. @chris text
    „Wenn ein Politiker “Bürgerinnen und Bürger” sagt, dann entspricht das aus meiner Sicht durchaus einer inzwischen üblichen formellen Sprache…“

    Klar, ein Bekenntnis zur Gleichstellung, die hier sprachlich nachvollzogen wird.
    Das Bekenntnis zum Egalitarismus wäre „Bürger“, welches selbstverständlich beide Geschlechter implizit enthält. Dass es sich dabei um ein generisches Maskulinum handelt ist dabei vollkommen gleichgültig. Liefert natürlich aber den Vorwand, die Idee des Egalitarismus höchst indirekt auszuhebeln, indem der Begriff dementsprechend abgewandelt wird, in Richtung der Betonung verschiedener Gruppen und ihrer angeblich notwendigen verschiedenen Behandlungen wegen der sozialen Gerechtigkeit.

      • Nicht in der Intension, aber in der Extension.
        Wer „Bürgerinnen und Bürger“ sagt, ist i.d.R. auch „für Gleichstellung“.

        Regelmäßig zwar nur aus Unkenntnis, aber das schützt vor Spott nicht.

        • Niemand in diesem Land ist für Gleichstellung. Es gibt niemanden in diese Land der Frauenquoten für die Müllabfuhr fordert, oder fordert, dass Männer genau so lange leben sollten wie Frauen.

          • Deswegen der Hinweis auf die Unwissenheit.
            Wer „Bürgerinnen und Bürger“ sagt, aber „Frauen und Menschen im allgemeinen“ komisch findet, kann ja auch kein Deutsch.

        • „Es gibt niemanden in diese Land der Frauenquoten für die Müllabfuhr fordert, oder fordert, dass Männer genau so lange leben sollten wie Frauen.“

          Weil es immer nur um Privilegierung ging und die „Gleichstellung“ dazu nur der erste Schritt war.

          Wird auch prima flankiert von dem ideologischen Trommelfeuer, was die ganze Zeit um die „männlichen Privilegien“ herschwurbelt.

          Wenn es natürlich um die leitenden Positionen bei der Müllabfuhr geht…

          Und jeder weiss doch, dass Männer aus „biologischen Gründen“ weniger lange leben würden, darauf greift bestimmt auch jede Feministin, wenn auch nur im Privatgepräch, drauf zurück.

      • „Warum ist das per se Gleichstellung?“

        Das ist die Realisierung, der sprachliche Vollzug der „Gleichstellung“ bzw der „Geschlechtergerechtigkeit“: die Betonung des Weiblichen und dann noch vorangestellt….

        Klar, es geht ja auch um Privilegierung.

  7. Ich finde „Bürgerinnen und Bürger“ schon alleine in der Sprache furchtbar. Es verstümmelt einen Satz aufs Äußerste. Im Übrigen verwendet das niemand in der Alltagssprache.

      • „Das Risiko, dass einen jemand daran aufhängt ist ja durchaus vorhanden.“

        Das glaube ich nicht. Wenn sich ein Politiker explizit hinstellt und die normale Sprache benutzt und dies auch begründet – ich glaube dem würden die Herzen der meisten Bürger zufliegen.

      • @ C

        Bei den Amis macht doch der Trump einen politisch unkorrekt und soweit ich sehe hat er einigen Erfolg damit. Zumindest scheint es ihm nicht zu schaden.

        Seldsam ist doch, daß wir es normal finden, wenn Politikersprache sich immer weiter von Volkssprache entfernt.

        • Ja, aber bei ihm ist genau das Programm und er eckt damit erheblich an. Ich rechne ihm auch keine realen Chancen zu, ihm fehlt das Netzwerk. Vielleicht begünstigt er, wenn er es den schafft sich in den Vorwahlen durchzusetzen, clinton sogar. Da kann sie die frauenkarte voll ausspielen
          Interessant wäre es aber, was dabei rauskommen würde

        • Im Gegensatz zu unseren Medienberichten hat Trump in den USA eine sehr positive Rezeption, was den anderen Kandidaten gar nicht gefällt. Wer sich mal die Umfragen ansieht, der findet Trump derzeit ganz vorne. Ob er eine reelle Chance hat, weiß ich nicht. Eine Mehrheit der US-Bürger findet ihn aber gut.

        • @Christian,

          Der Guardian ist so mit die politisch korrekteste Zeitung in England. Julie Bindel schreibt für die. Einen Artikel vom Guardian über Trump, der in deren Augen schlimmer ist als der Antichrist, würde ich noch weniger glauben als einen Artikel in der Zeit.

        • „Ich rechne ihm auch keine realen Chancen zu, ihm fehlt das Netzwerk“

          Kandidat Trump ist der personifizierte Untergang eines Heldenbilds. Wenn Du auch nur mit einem Auge halb hinschaust, kannst Du es regelmäßig nicht fassen, wie so ne hohle Nuss überhaupt jemals Respekt erfahren konnte … von irgendwem.
          Gegen den war Bush junior geradezu ein philantroper Intellektueller. Kein Mensch, ich wiederhole: kein Mensch
          kann sich ernsthaft einen US-Präsidenten Trump wünschen.

          (nicht das Beste Lied, an der Stelle aber ist die Verlinkung ein Muss:)

        • „kein Mensch kann sich ernsthaft einen US-Präsidenten Trump wünschen.“

          Hmmm, es wäre zumindest eine amüsante Präsidentschaft. Ich würde da leiber Trump als die feministische Trockenpflaume Hillary wählen.

        • und wieder sprichst du über dinge, von denen du keine ahnung hast. ist wirklich eine sehr schlechte angewohnheit von dir, aber irgendwie werden wir dir das schon noch austreiben…

        • „und wieder sprichst du über dinge, von denen du keine ahnung hast.“

          Ein Onkel erzählte immer gern die Geschichte, wie er im Irrenhaus (das hieß damals so) einen Eingelieferten hörte, der zum Arzt „Du Idiot“ sagte.

        • was ich übrigens auch goldig finde, ist dass sich doch dieser heartiste und wie ich meine auch dieser milo eindeutig zu trump bekannt haben, ne?
          wat ne selbstoffenbarung.
          das wird bestimmt noch lustig.

        • „Trump inkognito hier auf diesem Blog?“

          Hey, ich behandele Frauen halt gleichberechtigt. Wer mich beleidigt bekommt ggf. eine Beleidigung zurück. Frauen haben bei mir keinen Tittenbonus 🙂

        • „Hmmm, es wäre zumindest eine amüsante Präsidentschaft. Ich würde da leiber Trump als die feministische Trockenpflaume Hillary wählen.“

          Auch wenn man manchmal den Eindruck gewinnt, es mit einem schlechten Monty-Python-Verschnitt bei den amerikanischen Politikern zu tun zu haben, sollte man die Truppe doch ernst nehmen, denn sie nehmen sich auch ernst.
          Bei Trump weiß ich nicht, ob der wirklich so hohl ist, oder einfach nur mal sehen will, ober er tatsächlich auch als Clown Präsident werden kann – alles andere hat er ja schon erreicht.

          Clinton ist eine ausgebuffte Politikerin, die jedem Wähler alles verspricht. Aber bei ihr kann man am Ende mit – vielleicht langweiliger – Realpolitik rechnen.
          Bei Trump hätte ich die Sorge, dass er Außenpolitik treibt, wie jetzt Wahlkampf.
          Und da wir auf deutschem Boden immer noch amerikanische Atomwaffen lagern haben, sollte uns die Truppe dort drüben schon interessieren.

        • “Hey, ich behandele Frauen halt gleichberechtigt.”

          Dann bist du ja so ein richtiger Vollfeminist.

          „Kein Mensch, ich wiederhole: kein Mensch kann sich ernsthaft einen US-Präsidenten Trump wünschen.“

          Ich finde solche Aussagen immer etwas lächerlich. Endlich mal einer, dem die politische Korrektheit am Arsch vorbei geht. Wüsste nicht, was daran schlecht sein soll.

        • „Der Trump macht richtig Angst, wa? “

          Angst wäre etwas übertrieben.
          Angst hätte ich eher vor dem Spacken, der seine Steaks auf dem Rohr eines MG brät. Der ist voll neben jeder Spur.

          Bei Trump muss man eher befürchten, dass er aus Trotteligkeit ne internationale Krise auslöst.
          So einen hatten wir in den 80er Jahren schon mal.

          Und da hatten wir wirklich Angst.

          Zu recht, wie sich heute rückblickend zeigt.

        • @ Carnofis

          Bei Clinton wäre diese Gefahr nicht vorhanden? Die hat aus Trotteligkeit doch Probleme mit dem FBY, wegen tölpelhaftem Umgang mit vertraulichem Emailverkehr, aus ihrer Zeit als Aussenministerin.

          Dem Tramp traue ich zu seine Fehler einzugestehen, der Clinton nicht. Die würde aus Rechthaberei einen Krieg ausbrechen lassen.

        • @carn
          „So einen hatten wir in den 80er Jahren schon mal.
          Und da hatten wir wirklich Angst.“

          Du meinst Reagans Ankündigung die SU in diesem Moment zu nuklaerisieren, wo er eine Hörprobe machen wollte, das Micro aber angeschaltet war? 😀

        • „Du meinst Reagans Ankündigung die SU in diesem Moment zu nuklaerisieren, wo er eine Hörprobe machen wollte, das Micro aber angeschaltet war?“

          Das würde ich sogar noch unter „Oh Mann, ist der Typ peinlich“ verbuchen.
          Aber er hat seine militärische Mischpoke derart zündeln lassen, dass die Sowjets irgendwann richtig panisch waren, weil sie nicht einschätzen konnten, ob und was der ernst meint.
          Mindestens einmal die Woche jagten amerikanische Überschallaufklärer, in Schottland gestartet (irgendwas mit „Black …“), mit Überschallgeschwindigkeit an der innerdeutschen Grenze bis nach Österreich runter entlang und zurück. Gelegentlich gingen durch den Überschallknall Treibhausscheiben zu Bruch, aber – who cares?
          Die Marine fuhr Scheinattacken auf russische Schiffe entlang der sowjetischen Grenze.
          Reagan stationierte jede Menge Mittelstreckenraketen (auf Antrag von Helmut Schmidt – was diesem unter anderem das Amt kostete) und Cruise Missiles in Deutschland, die die Vorwarnzeit zum nuklearen Holocaust auf maximal 4 Minuten verkürzten.

          Die Sowjets hatten zwar auch ihre SS 20 in den 70ern in der DDR stationiert, aber im Gegensatz zu Reagan nie einem „begrenzten Nuklearschlag“ das Wort geredet.

          Erst als Moskau klar machte, dass es mit ihnen keinen solchen begrenzten (auf Deutschland begrenzten, wohlgemerkt!) Nuklearkrieg geben würde und auf einen amerikanischen Erstschlag mit Mittelstreckenraketen mit Interkontinentalraketen geantwortet würde, kamen die Amis zur Vernunft.

          Ich hab es schon mal geschrieben: es ist kein geschichtliches Versehen, dass NUR Michail Gorbatschow den Friedensnobelpreis erhalten hatte.

        • @carn
          „Erst als Moskau klar machte, dass es mit ihnen keinen solchen begrenzten (auf Deutschland begrenzten, wohlgemerkt!) Nuklearkrieg geben würde und auf einen amerikanischen Erstschlag mit Mittelstreckenraketen mit Interkontinentalraketen geantwortet würde, kamen die Amis zur Vernunft.“

          Daran kann ich mich nicht erinnern, was die genauen Umstände betrifft, ist mir so neu. Da haben die Sowjets vielleicht gesagt: wir Kuba und jetzt ihr…

  8. Ich halte es ünrigens so. Wenn cih Männer oder alle meine verwende ich das histrisch gewachsene generische Maskulinum; wenn ich explizit eine Frauen meine, das „Femininum“.

    Beispiel:
    Er ist Zahnarzt (Mann)
    Ich habe Angst vor Zahnärzten (alle)
    Sie ist Zahnärztin (Frau)
    Das ist eine Vereinigung von Zahnärztinnen (nur Frauen)
    Das ist eine Vereinigung von Zahnärzten (alle oder nur Männer)

    Man beachte: In der Mehrzahl gibt es keine eindeutige Unterscheidung nur für Männer. Das ist explizit den Frauen vorbehalten.

    • Ich sammle auch, in Anlehnung an die feministische „Forschung“, dass Frauen sich nicht gemeint fühlen, Beispiele, wie unsinnig dieses „angesprochen fühlen“ ist.

      Zum Beispiel:
      „Ich geh noch zum Bäcker“. Werde ich da mit einem Mann oder einer Frau zu tun haben?

      „Ich hab morgen einen Zahnarzttermin“. Denkst du an einen männlichen oder einen weiblichen Zahnarzt?

      „ich habe einen Friseurtermin.“ Denkst du an einen männlichen oder einen weiblichen Haareschneider?

      „Bei der Übergabe im Schwesternzimmer hat keiner was gesagt.“ Gibt es ernsthaft jemanden, der jetzt davon ausgeht, dass nur die Pfleger den Mund gehalten haben, die Schwestern aber munter vor sich hin plapperten?

      Bist du über das Wort „Haareschneider“ gestolpert? Oder war klar, wovon die Rede ist?

      Würd mich freuen, wenn weitere Beispiele zusammen kommen 🙂

      • “Ich geh noch zum Bäcker”. Werde ich da mit einem Mann oder einer Frau zu tun haben?“

        Ja, gendergerecht müsste man sagen: Ich gehe zur Bäckerin oder zum Bäcker. Wenn ich zurückomme weiß ich mehr. 😀

        „Würd mich freuen, wenn weitere Beispiele zusammen kommen“

        Wenn ich sage: „Das ist so eine dumme Schlampe“ muss damit nicht unbedingt eine Frau gemeint sein 🙂

    • Eine Frau wird gefragt: „Was sind sie von Beruf“?
      Sie antwortet:
      „Ich bin Arzt“.
      Kenne ich weibliche Ärzte, die das so sagen.
      Und das ist absolut korrekt.
      Übrigens hat sich in Bezug auf Frau Merkel auch durchgesetzt, dass sie als „Frau Bundeskanzler“ bezeichnet wird, nicht als „Frau Bundeskanzlerin“.

      • „Übrigens hat sich in Bezug auf Frau Merkel auch durchgesetzt, dass sie als “Frau Bundeskanzler” bezeichnet wird, nicht als “Frau Bundeskanzlerin”.“

        Dann schau Dir mal dieses Video an (ab 6:30)

        • Kannst Du mir einen Tipp geben, an welchen Zeitmarken ich reinhorchen soll? Das Video läuft grad im Hintergrund.

          Aber abgesehen davon:
          Du hast die Bezeichnung „Frau Bundeskanzler“ auch schon gehört oder?

          Ein Einzelbeispiel , bei dem das anders ist, belegt deshalb nichts.

          Ich dachte eigentlich, mal gelesen zu haben, dass „Frau Bundeskanzler“ die eher geläufige Form der Anrede sei.
          Hab aber grad mal nachgeguckt:
          http://lmgtfy.com/?q=frau+bundeskanzler

          Da ist also tatsächlich schon viel drüber spekuliert worden, so klar war das zumindest nicht.

          Protokollarisch ist offenbar tatsächlich „Frau Bundeskanzlerin“ empfohlen, aber Frau Merkel mag die Bezeichnung nicht.

          Im Artikel von Arte fand ich folgenden Absatz interessant:
          >> Was geschieht, wenn Angela Merkel nach Frankreich kommt ?
          Tja, Sie in Deutschland wissen sicher gar nicht, in welches Dilemma die Kanzlerin das französische Protokoll stürzte: Vor dem Wahlsieg Angela Merkels hatte das Wort chancelière genau zwei Bedeutungen: entweder die Ehefrau des Kanzlers, was in diesem Fall etwas problematisch ist, oder ein seltsamer, kleiner gefütterter Sack zum Wärmen kalter Füße, was noch problematischer ist. <<
          Das Teekesselwort ist witzig, lass ich an der Stelle aber mal aus der Betrachtung raus.

          Tatsächlich bemerkenswert ist allerdings wirklich, dass auch im deutschen in vielen Gegenden, besonders wohl im ländlichen Raum, die "Frau des …" Arztes, des Lehrers etc. tatsächlich oft als "Frau Lehrerin" bzw. "Frau Ärztin" bezeichnet wurde – vor allem natürlich zu Zeiten, als es noch absolut unüblich war, dass eine Frau einen solchen Beruf tatsächlich selbst ausübte.
          Da ist es für eine Frau dann tatsächlich eine Möglichkeit, sich von solch einem Sprachgebrauch abzusetzen und (selbstbewusst!) klarzumachen, dass sie nicht "die Frau vom Arzt", sondern selbst Arzt ist, indem sie also sagt: Ich bin Arzt.

        • „Kannst Du mir einen Tipp geben, an welchen Zeitmarken ich reinhorchen soll? “

          Ich zitiere mich:
          „Dann schau Dir mal dieses Video an (ab 6:30)“

      • >>Ich zitiere mich:
        “Dann schau Dir mal dieses Video an (ab 6:30)”<<

        Ja, 'Schulligung, habs nach dem Abschicken gesehen .. Bin halt manchmal peinlich 😉

  9. Mich würde interessieren, ob ihr als Biologen euch erklären könnt, wir es zu der Forderung des Gendern der Sprache in der 3. feministischen Welle gekommen ist, wo das systematische Motiv dafür liegt? Warum machen die Genderisten das?

    @Leszek: Gleich beantworte ich auch deine noch offene Frage an mich.

  10. Vielleicht ist es ja eine déformation professionelle, aber ich finde die Norm aus der Niedersächsischen Kommunalverfassung recht klar, eindeutig und gut lesbar. Wo ist das Problem? Sie hat einen klaren Regelungsinhalt und die Sätze sind vergleichsweise kurz. Alles super.

  11. Gesetzesformulierungen sind ein eigenes Thema. Dazu gibt es liebevollst geregelte Vorschriften. Ich habe mal auf Bundesebene geschaut. Bereits im Jahr 1990 gab es zum Thema eine „Unterrichtung“ (Unterrichtung durch die Bundesregierung – Maskuline und feminine Personenbezeichnungen in der Rechtssprache – Bericht der Arbeitsgruppe Rechtssprache vom 17. Januar 1990″:

    Klicke, um auf 1201041.pdf zuzugreifen

    I
    nteressant, weil hier auch die Argumente der Feministen enthalten sind.

    Der Frauenrat fordert den Bundespräsidenten auf, für „geschlechtergerechte“ Sprache in Gesetzen einzutreten:
    http://www.frauenrat.de/deutsch/infopool/nachrichten/informationdetail/article/bundespraesident-gauck-soll-geschlechtergerechte-sprache-in-gesetzen-foerdern.html

    Laut Wikipedia (WP) gibt es in einigen Bundesländern Vorschriften, die geschlechtsneutrale Formulierungen vorschreiben. Auf Bundesebene scheint es so etwas noch nicht zu geben, das würde nämlich in der feministisch umfassend betreuten WP stehen!

    Aber es gibt viele Bundesgesetze, die neutrale Formulierungen oder beide Geschlechter enthalten. Ich habe mich auf die arbeitsrechtlich relevanten beschränkt. Beispielsweise:
    * Das AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz): Dort ist von „Person“ die Rede, z.B. in § 3, von „Beschäftigten“ und „Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern“ in § 6, allerdings nur von „Arbeitgeber“ z.B. in § 12
    * Das PflegeZG (Pflegezeitgesetz) schreibt durchgängig von „Beschäftigten“, oder „Vertretung einer Beschäftigten oder eines Beschäftigten“ oder „eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmerin“ z.B. in § 6. Allerdings ist auch in diesem Gesetz immer nur von „Arbeitgeber“ die Rede. Ähnliches gilt für das FPfZG (Familienpflegezeitgesetz)
    * Das SGB II (Sozialgesetzbuch) enthält „Arbeitgeber“ und „Personen“, aber auch „Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern“ (z.B. § 16e). Gleiches gilt für die anderen Bücher des SGB, zusätzlich ist z.B. im SGB III von „Heimarbeiterinnen und Heimarbeitern“ die Rede (§ 13), „Berufsrückkehrenden“ (§ 20), „Beschäftigten“ (§ 25) . Aber es gibt z.B. nur einen „Vermittler“ (§ 296)
    * Das ArbSchG (Arbeitsschutzgesetz) schreibt auch von „Beschäftigten“, aber auch nur vom „Arbeitgeber“ (§ 1 u.a.), aber dann in § 2 „Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern“, „Beamtinnen und Beamte“, „Richterinnen und Richter“, „Soldatinnen und Soldaten“
    * BEEG (Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz): Z.B. „Entwicklungshelfer oder Entwicklungshelfer“, „Missionar oder Missionarin“, „Ehegatte, Ehegattin“, „nicht freizügigkeitsberechtiger Ausländer oder nicht freizügigkeitsberechtigte Ausländerin“ (alles § 1)
    *MiLoG (Mindestlohngesetz): „Jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer“ (§ 1), aber „Arbeitgeber“ (z.B. § 2), „die Vorsitzende oder den Vorsitzenden“ (§ 6) „Praktikantinnen und Praktikant“ (§ 22 – man beachte die Reihenfolge)
    *AEntG (Arbeitnehmerentsendegesetz: „Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen“ (§ 1), wieder nur „Arbeitgeber“ (z.B. § 3) und „Unternehmer“ (§ 14)

    Fazit: Die die neuen oder die novellierten Bundesgesetze sind idR neutral formuliert (z.B. „Person“) oder es sind (die vermeintlich nur) männliche und die weibliche Form genannt.

    • @adrian, du bist doch kein Verächter der Sprache. Ist das so unbedeutend?

      Auch wenn du ein Verächter der Religion bist, ist es nicht merkwürdig, dass die christliche Schöpfungsgeschichte anfängt „Am Anfang war das Wort.“? Und nicht die Tat?

      • „Ist das so unbedeutend?“

        Ja, ist es. Es ist nur bedeutend weil einige SJW es wichtig machen.

        „ist es nicht merkwürdig, dass die christliche Schöpfungsgeschichte anfängt “Am Anfang war das Wort.”?“

        Die Schöpfungsgeschichte beginnt mit:

      • „Ist das so unbedeutend?“

        Jetzt nicht mehr. Aber nur weil einige meinten, Frauen würden durch das generische Maskulinum unterdrückt.

        „Auch wenn du ein Verächter der Religion bist, ist es nicht merkwürdig, dass die christliche Schöpfungsgeschichte anfängt “Am Anfang war das Wort.”?“

        Die Schöpfunsggeschichte beginnt mit:
        „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“
        http://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/gen1.html

        • @adrian

          Streng genommen habe ich leider doch recht, denn du beziehst dich auf das „alte Testament“, Christen müssten das update von Johannes berücksichtigen 😉

          “Ist das so unbedeutend?” — Jetzt nicht mehr. Aber nur weil einige meinten, Frauen würden durch das generische Maskulinum unterdrückt.“

          So wurde das Wort zum „Fleische“, wenn man so will.

        • Der Johannesprolog ist keine „Schöpfungsgeschichte“ in dem Sinne wie Genesis 1 oder Genesis 2, sondern knüpft daran an, um seine Erzählung über Jesus in einen Kontext zum AT zu setzen und dabei auch zu interpretieren. Namentlich knüpft er dabei daran an, dass es in Genesis 1 stets heißt: „und Gott sprach: es werde ..“

          Im übrigen beginnt nur einer der Schöpfungsgeschichten der Bibel mit “Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde”.

          Die ältere Schöpfungsgeschichte (die mit Adam und Eva) beginnt in Genesis 2,4 mit
          „Das ist die Entstehungsgeschichte von Himmel und Erde, als sie erschaffen wurden. Zur Zeit, als Gott, der Herr, Erde und Himmel machte.“

        • Einer der bemerkenswertesten Unterschiede der beiden Schöpfungsgeschichten ist im übrigen die unterschiedliche Darstellung von Mann und Frau: Während in der älteren Schöpfungsgeschichte zuerst der Mann erschaffen wird und erst später aus seiner Rippe die Frau als eine „Hilfe, die ihm entspricht“, erschafft die neuere Schöpfungsgeschichte Mann und frau als Gleichberechtigte Wesen: „Als Mann und Frau schuf er sie.“
          Nirgends in diesem Schöpfungsbericht wird eine Hierarchie der Geschlechter erwähnt. Was nicht ausschließt, dass sie unterschiedliche Aufgaben oder Funktionen haben. Aber das wird dort nirgends benannt.
          In diesem Schöpfungsbericht sind Mann und Frau Gleichberechtigt.

    • „Ist es nicht eigentlich grauenvoll, dass wir uns mit solchem Quatsch beschäftigen?“

      Ja …

      Wenn man allerdings im Studium Punktabzüge bekommen kann oder im Umgang mit Behörden oder sonstigem mit Nachteilen oder repressalien zu rechnen hat, wenn man den Quatsch nicht beachtet – dann sollte man sich mit dem Quatsch schon mal beschäftigen, um ihm etwas entgegensetzen zu können.

  12. Ich weise mal auf diesen Artikel hin:
    http://www.scilogs.de/sprachlog/frauen-natuerlich-ausgenommen/

    Schauen wir mal die Aussagen an, die er aus den angeführten Studien ableitet:
    Dass ein „generisches Maskulinum“ psycholingusitisch „nicht existiere“ ist doch eine ziemlich mutige Schlussfolgerung.
    Solange die in der Studie vorgelegte zweite Aussage als korrekte Fortsetzung erkannt wird, scheint es für diese Leute eben grade doch zu exitieren.

    Lustig ist auch, dass grade hier die normative Setzung und Wandlung von Sprache ignoriert wird:
    Nachdem man den Leuten jahrzehntelang eingeprügelt hat, dass die männliche From nur die Männer meint und die Frauen erst extra benannt werden müssen, ist es kein Wunder, wenn sich das auf die Wahrnehmung von Teilnehmern auswirkt.
    Es spräche nach der gegenwärtigen Befundlage ja nichts dagegen, nun konsequent das generische Maskulinum eben als umfassend zu betrachten und mal zu schauen, ob dann in ein paar Jahrzehnte diese Form nicht vielleicht doch als „generisch“ und inkludierend wahrgenommen wird.
    Das Experiment widerspricht einer solchen Annahme jedenfalls nicht, sondern bestätigt sie durchaus. Ist aber keine Annahme, die feministische Sprachveränderung annehmen wollen.

    Er geht außerdem nicht darauf ein, ob sich das Ergebnis irgendwie verändert hat abhängig davon, ob typische Männerberufe oder typische Frauenberufe genannt wurden.
    Das finde ich verdächtig, nachdem er zuvor darauf hingewiesen hatte, dass dies untersucht wurde. Er erwähnt den Unterschied im Anschluss nur bei der englischen Gruppe, bei der ein Geschlechtssterotypisierender Effekt sichtbar wurde – also ein Effekt, der seiner feministischen Denke in den Kram passt. Bei den deutschen und Französischen erwähnt er die Auswirkung nicht – wie ich erwarten würde bei einem Feministen, wenn das Ergebnis nicht wie gewünscht war, dass nämlich bei typisch weiblichen Berufen die Wahrnehmung deutlich mehr so war, dass die generische Form „generisch“ wahrgenommen wurde, also Satz 2 als gültige Fortsetzung erkannt wurde.

    Interessant auch die Ausführungen zur Verständlichkeitsstudie:
    Welche Vergleiche listet er auf, und über welche Vergleiche erfahre ich nichts?

    >> Beim Erinnerungstest waren im direkten Vergleich der Geschlechter die Erinnerungsleistungen der Männer bei der Beidnennung besser als die der Frauen, die der Frauen war beim „generischen Maskulinum“ und beim Binnen-I besser als die der Männer. Die Effekte waren aber relativ schwach und innerhalb der Geschlechtergruppen auch nicht signifikant. <<

    Aha.
    "bei der Beidnennung besser als die der Frauen …"
    Spielt das eine Rolle?
    Interessant für die Verständlichkeit ist bei der Erinnerungsleistung in erster Linie ein Vergleichswert: Wie ist die Erinnerungsleistung bei Beidnennung oder Binnen-I im Vergleich zur einfachen Form mit generischem Maskulinum?
    Das ist der Wert, der eigentlich interessiert. Warum nennt er den nicht?

    Der Abstract der Studie findet sich offenbar hier:
    http://econtent.hogrefe.com/doi/abs/10.1026/0033-3042.58.3.183?journalCode=pru
    "Weibliche Teilnehmende zeigten bei allen drei Textversionen eine ähnlich gute Erinnerungsleistung und bewerteten die verschiedenen Textversionen als gleichermaßen verständlich. Die männlichen Teilnehmenden unterschieden sich ebenfalls nicht bedeutsam in der Erinnerungsleistung für die drei Textfassungen,"
    Die männlichen Teilnehmer zeigten demzufolge wohl keine ähnlich gute Erinnerungsleistung in den drei Tests? Wie viel ist "nicht bedeutsam" – das ist keine statistisch definierte Bezeichnung. War der Unterschied signifikant oder nicht?

    Die Zahlen sebst liegen mir nicht vor. Erst vor kurzem las ich in einem Paper zu häuslicher Gewalt, wie in Studien dazu in den Interpretationen Dinge behauptet und abgeleitet werden, die in Widerspruch zu den veröffentlichten Daten stehen – sich aber bei Studium der Zahlen durchaus widerlegen lassen. Kann ich hier natürlich nicht verifizieren.

    Dann erzählt er noch was über die subjektive Verständlichkeit. Sagt das was aus?
    Etwas wichtiges bei der Verständlichkeit eines Textes lässt sich ebenfalls sehr leicht ubd zuverlässig messen: wie lange brauchen die Probanden dafür, den Text zu erfassen?
    Also: Wie lange brauchen sie, um ihn zu lesen? Wann sind sie fertig mit lesen?
    Wann legen sie das Blatt aus der Hand?
    Brauchen sie also für die "ähnlich gute Erinnerungsleistung" auch gleich viel Zeit?
    Wurde das gemessen, was sinnvoll wäre?
    War das Ergebnis nicht "politisch korrekt" und wurde deshalb ausgelassen?
    Zeit ist ein sehr wichtiger Faktor – wenn ich einen Text zwar mit der selben "Erinnerungsleistung" später widergeben kann, aber dafür mehr Zeit brauche, dann spielt das durchaus eine Rolle und stellt durchaus einen "negativen Einfluss" auf die Verständlichkeit dar.

    Insofern drängt sich mir schon die Frage auf, ob hier nicht wieder mal das Studiendesign so gewählt ist, um ein gewünschtes Ergebnis zu produzieren – oder vielleicht sogar nur die Ergebnisse in die Publikation einflossen, die das gewünschte Ergebnis bestätigen.

    • Der erste grundlegende Fehler in diesem Text, der sich auch in fast allen anderen Texten wiederfindet, die sich für den Feministensprech einsetzen, ist im Übrigen:

      Frauen werden nicht einfach nur „mitgemeint“, sondern als Generikum bezeichnet eine solche Form tatsächlich geschlechtsunabhängig alle mit dieser Funktion.
      Frauen sind dabei nicht mehr und nicht weniger „mitgemeint“ als Männer.

      Ich kenne den traurigen Disclaimer in Vorträgen oder Veröffentlichungen, die z.B. lauten:
      „Ich verwende in diesem text ausschließlich das generische Maskulinum, Frauen sind dabei mitgemeint.“
      Genau diese Form ist natürlich Futter für alle befürworter des Feministensprechs.
      Abgesehen davon verwenden diese Texte oft gar nicht „ausschließlich das generische Maskulinum“, sondern die jeweilige generische Form – in einem Medizinischen Text über Tierversuche an Mäusen wird er durchaus kein generisches Maskulinum für Mäuse bilden, sondern das generische Femininum „die Maus“ beunutzen.

      Ich selbst formuliere dabei immer:
      „Im folgenden text verwende ich ausschließlich die generische Form, mit Mäusen sind sowohl männliche wie weibliche Mäuse gemeint, mit Arzt sowohl weibliche wie männliche Ärzte. Bei geschlechtsspezifischen Bezeichnungen wird dies ausdrücklich benannt als männliche oder weibliche Individuen.“

      • @maddes
        „Der erste grundlegende Fehler in diesem Text, der sich auch in fast allen anderen Texten wiederfindet, die sich für den Feministensprech einsetzen….“

        Kommt mir vor als sei der allererste dieser Fehler die Geschlechtszuweisung eines Wortes überhaupt ernst zu nehmen. Die Geschlechtszuweisungen sind ganz offensichtlich total unlogisch und willkürlich und daher von vorneherein gar nicht ernst zu nehmen.

        Die Engländer sagen: Why German pronouns? Fuck you, that´s why.

        Es sind die Identitätsfanatiker, die hier erst die Realität einer geschlechtlichen Zuweisung schaffen und dann zusätzlich noch auf einen angeblichen „Ausgleich“ pochen.

        Sie schaffen also künstlich erst ein Problem und haben dann erst „ihr“ Problem, welches sie auch noch völlig tendenziös lösen…

        Die „Linguistik“ ist immer das Spielfeld der Obskurantisten gewesen. Da kann man alles hineininterpretieren und jeder noch so dummen Ideologie den Glanz der Absolutheit verleihen.

    • Abgesehen davon ignoriert er mit seiner Argumentation,dass ein „generisches Maskulinum“ eine Doppelfunktion haben kann und das durchas legitim sein kann: also als generikum und als maskulinum. Zu behaupten, es gäbe ein „generisches Maskulinum“ nicht, ignoriert genau diese doppelfunktion.
      Zu diskutieren wäre, ob diese doppelfunktion eben eine diskriminierung darstellt. Feministen behaupten das einfach.
      Es gibt durchaus viele Belege und Hinweise darauf, dass die abgeleitete feminine Form eine „Ehrungsform“ ist, die das weibliche (mal wieder) als die besonders hervorzuhebende auszeichnet. Wenn dabei also jemand „diskriminiert“ wird, dann die männliche Form, die gerade bei Doppelnennung (Bürgerinnen und Bürger) einfach nur immer im Generikum „mitgemeint“ wird.

    • @maddes

      „Dass ein “generisches Maskulinum” psycholingusitisch “nicht existiere” ist doch eine ziemlich mutige Schlussfolgerung.“

      Man denkt halt in Kontexten und versucht tendenziell an das vorangegange anzuknüpfen. Das hat aber mit Vorurteilen dann nichts zu tun …

      Diese „psycholinguistischen“ (lol) Tests kann jeder mal sebst checken, der Sargon hat es gerade vorgemacht gehabt, im „Implicit Racial Bias Test“:
      http://www.youtube.com/watch?v=ozfUcvIZco0

      „Your reaction time apparently determines how unconsciously racist you are.“

  13. Christjan

    Wenn ein Politiker “Bürgerinnen und Bürger” sagt, dann entspricht das aus meiner Sicht durchaus einer inzwischen üblichen formellen Sprache und ich kann es verstehen. Es würde eben heute eher auffallen, wenn in solchen Reden nur von Bürgern gesprochen werden würde. Ich kann also gut verstehen, dass Politiker da keine Angriffspunkte bieten wollen

    Daß du das gut verstehen kannst, disqualifiziert dich in hohem Maße.

    Während des Dritten Reichs, im Kommunismus oder der McCarthy-Ära war auch vieles formell Usus.

    Du verteidigst eine gesellschaftliche Perversion, weil die natürliche und gesunde Sprache halt irgendwie auffallen würde. Das ist schwach.

    Nazi-Zeit: Tja, irgendwie fällt es halt auf, wenn man positiv über Juden redet.
    Kommunismus: Tja, irgendwie fällt es halt auf, wenn man die Partei kritisiert und nicht konform ist.

    Du unterwirfst dich einer Perversion. Ein Politiker, der hier keine Angriffspunkte bieten will, ist eine Niete, der hat nichts im Parlament zu suchen, da kein Rückgrat, keine Fähigkeit zu selbständigem Denken.

    Du findest wahrscheinlich auch den Unwort-Kandidaten „Asylkritik“ völlig in Ordnung. Denn man will sich ja nicht angreifbar machen.

    Das ist das Grundproblem von Euch Gemäßigten. Ihr seid viel zu unkritisch und bemüht, bloß nicht anzuecken und dergleichen. Ihr habt gewissermaßen die gleiche Pathologie wie die Gesamtgesellschaft und traut Euch vorsichtig ein bißchen den Feminismus zu kritisieren. Ohne zu merken, wie angepaßt und unterwürfig Ihr ansonsten seid.

    Sieht man sehr gut an der Homophobie-Debatte. Einige betätigen sich da als regelrechte Moralinquisitoren, wie es sonst nur Gesterkamp, Rosenbrock und Kemper schaffen.

    • @Kirk
      „Du unterwirfst dich einer Perversion. Ein Politiker, der hier keine Angriffspunkte bieten will ….“

      Das war doch einfach nur eine realistische Einschätzung – anzunehmen, dass Politiker irgendwie Opportunisten sind. Vor allem wenn es um Dinge geht, die ihnen nicht wesentlich erscheinen werden. Das kannst du ja bedauern, aber nicht unbedingt demjenigen vorwerfen, der das konstatiert.

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