44 Gedanken zu “[Feminism lol] The Battle for Sexual Power

  1. Sagen eigentlich konservative Frauen, dass ihr Mann für sie eine Priorität sein muss?

    Also ein Gegenstück zu:

    „It’s rare for a woman of our generation to meet a man who treats her like a priority“

    • „Sagen eigentlich konservative Frauen, dass ihr Mann für sie eine Priorität sein muss?“

      Konservative (aka rückständige) vielleicht schon, aber die moderne, progressive, feministische weiß natürlich, dass es nur um sie geht und dass es eines Mannes und einer Gesellschaft einziger Zweck und Daseinsberechtigung ist, für sie da zu sein.

      • Frauen dürfen den Partner ruhig als „Lebensabschnittsgefährten“ ansehen und sobald sich was besseres findet, abschießen, während Männer gefälligst ihre Brieftasche/Leben abzugeben haben.

        Ich glaube das ist damit gemeint…

        Je länger ich über diesen Artikel nachdenke, desto krasser bin ich angewidert. Wie würde eigenlich „Manism“ darauf reagieren und twittern?

        If you sleep with a guy, that doesn’t mean you are entitled in a relationship with him. Stop #relationship-rape #manism

        We have not to teach boys to avoid unwelcome relationships, we have to teach girls not to insist on relationships. Stop #relationship-rape #manism

        Open a man’s trousters doesn’t mean he owes you a relationship. Stop #relationship-rape #manism

        If there is no „Yes“ there is definitely no „maybe“. It needs two for a relationship. Stop #relationship-rape #manism

        • Ja @only_me.

          Wenn man es sich genauer überlegt ist es genau symmetrisch zu der „rape-hysterie“ der Feministinnen bezügl. Sex. Commitment ist das, was Männer Frauen für Sex bieten (können). Also was soll denn so ein Satz bedeuten:

          „young men still have the power to decide when something is going to be serious and when something is no“

          Das ist auf dem exakt gleichen Niveau wie:

          „Frauen entscheiden immer noch (!) selbst mit wem sie schlafen.“

          Diese Denke, weil man zusammen casual Sex hat, sei man in irgendeiner Art und Weise anspruchsberechtigt an einer Beziehung ist irgendwie das gleiche wie „Na wenn ich dir einen Drink ausgebe muss du auch mit mir schlafen!“.

          Das ist genau das gleiche, nur auf der anderen Seite. Und dann ist es für Feministinnen auch nicht mehr gut. Frauen entscheiden grundsätzlich über den Sex, Männer darüber ob mehr draus wird.

          Aber nein, das ist nicht okay. Frauen sollen weiterhin über den Sex entscheiden, und bei kleinster Zuwiderhandlung oder Unwohlsein den Mann vernichten können, aber die Wunsch-Herren sollen bitteschön die Ringe kaufen gehen, wenn Frau die Beine aufmacht. Frau soll sich frei entfalten können, und in ihren twenty somethings rumballern was geht, aber ist Prince Charming am Start soll der gleich die Haube halten. Aber warum sollte er? Er weiß doch was er „wert ist“. Er will doch genauso rumballern dürfen wie er lustig ist. Nein…das ist nicht gut! Das darf nicht sein!

          Mal wieder dieses typisch feministische „Ich-will-alles“. Ich will mich so verhalten wie ich das möchte, aber daraus keine Konsequenzen ziehen müssen. Ich will das machen worauf ich Lust habe, und alle müssen das respektieren und erfüllen.

          Und dann kommen solche Horrorsätze raus wie oben. Ein Mann der so etwas hinsichtlich der Anbahnung zum Sex sagen würde, der werde sozial tot, vernichtet. Als übelster Frauenfeind. Aber Frauen können das selbstverständlich sagen.

          An einem Punkt ist der Artikel aber fair. Er zitiert den einen Mann der sagt: „Ja die Frauen machen es doch genauso, sobald jemand besseres vorbeikommt sind sie weg.“.

          Doppelstandards, weibliches Anspruchsdenken, widerliche Allmachtsphantasien.

          Dieser Artikel bietet einen schönen Einblick in die Abgründe weiblichen Denkens, nix Bessergeschlecht, knallharte eigene Ratio.

        • @Teardown:

          >Frauen dürfen den Partner ruhig als >“Lebensabschnittsgefährten” ansehen und sobald sich was >besseres findet, abschießen, während Männer gefälligst ihre >Brieftasche/Leben abzugeben haben.
          >
          >Ich glaube das ist damit gemeint…

          Dann gilt das aber wieder nur für ein Geschlecht und klingt nicht gerade fair. Klar, das ist ein zentraler Kritikpunkt, den man anbringen kann.

          Ich frage mich nun, ob das, formulierte man es geschlechtsunabhängig [um schonmal den einen augenfälligen Kritikpunkt herauszunehmen], verallgemeinerungsfähig sein könnte. Wenn also reziprok der Mann die Priorität der Frau ist/wäre und umgekehrt die Frau Priorität des Mannes, was würde das bedeuten? Ware das etwas Erstrebenswertes?

          Oder sollten Prioritäten nicht eher außerhalb liegen, in einem gemeinsamen Ziel wie z.B. gemeinsam Kinder großziehen oder gemeinsam ein Unternehmen aufbauen und jeder trägt sein möglichstes bei. Ich vermute aber, dass sich der Partner selbst als Priorität nicht sonderlich gut eignet oder das Ganze in einer im Zweifel erdrückend engen Beziehung endet.

          Die Prioritäten können natürlich auch sein, dass jeder seinen größtmöglichen Spaß will, nur ist man dann eben seine eigene Priorität und braucht sich jeweils nicht zu wundern, wenn das Spiel nicht ewig läuft und man selbst dabei eben mal verliert.

        • Ich frage mich nun, ob das, formulierte man es geschlechtsunabhängig [um schonmal den einen augenfälligen Kritikpunkt herauszunehmen], verallgemeinerungsfähig sein könnte. Wenn also reziprok der Mann die Priorität der Frau ist/wäre und umgekehrt die Frau Priorität des Mannes, was würde das bedeuten? Ware das etwas Erstrebenswertes?

          Das Konstrukt der Priorität ist auf eine falsche Dichotomie aufgebaut, mit dem Ziel, Männer als „objektifizierend“, bindungsscheu und schwanzgesteuert erscheinen zu lassen – im Kontrast zur Reinheit weiblicher Unschuld.

          Das Zitat ist aus folgendem Kontext:

          It’s rare for a woman of our generation to meet a man who treats her like a priority instead of an option. Some of the loneliest, most unhappy people I know, have a ton of options and have no problem finding someone to spend the night with.

          However, they’re lonely because they don’t have anyone they let themselves care enough about to develop a true connection with.

          Even the sex feels empty. The only real way to have amazing sex is to have it with someone you share true intimacy and feel totally at ease with. Is there any real intimacy in the hook-up culture?

          [..]

          To the men out there: It’s worth sacrificing other options for a special lady, and please bring back the traditional date. You will score major brownie points with women.

          As for the women out there: Let’s drop the delusion that a series of hookups will hook a boyfriend, and instead hold off on sex until a commitment has been made.

          Let’s find fulfillment by taking some risks, harboring self-discipline and laying our hearts on the line the good, old-fashioned way. You’ll be a better person for it, and maybe even grow up a little along the way.

          http://elitedaily.com/dating/hookup-culture-non-relationship-generation-getting-nowhere/664654/

          Früher(TM) war alles besser: Man wählte möglichst sorgfältig einen Partner fürs Leben, heiratete ihn oder sie und war damit „commited“ – punkt. Man hatte also auch damals Optionen, nur musste man sich eben entscheiden, und es blieb einem dann wenig übrig als sich mit Haut und Haaren auf diesen Menschen einzulassen. Ab der Hochzeit gab es keine Optionen mehr.

          Heute ist das, für Männer und für Frauen, anders: Die Optionen verschwinden nicht mehr. Wenn man mehr Intimität haben will, kann man z.B. eine Option priorisieren – et voila: Der Lebensabschnittsgefährte. Man hat ja stets die Option, die Priorität zu wechseln. Es handelt sich also um eine falsche Dichotomie.

          Das Grundproblem liegt doch ganz woanders: Wie sehr lässt man sich auf den anderen ein? Ein nicht-Einlassen kann eben auf verschiede Arten zum Ausdruck kommen. Männer neigen eher dazu, einfach nur Sex zu haben und Frauen neigen eher dazu, eine Beziehung von vornherein als „Lebensabschnittsverhältnis“ zu betrachten (bis sich eben eine bessere Option ergibt). Wenn es um „special sein“ geht, ist da aber kein fundamentaler Unterschied.

        • @Nick

          „Das Grundproblem liegt doch ganz woanders: Wie sehr lässt man sich auf den anderen ein?“

          Danke für das Zitat! Damit wird es mir klarer, was überhaupt gemeint ist. Ja, in dem Kontext ist „Priorität“ aber auch ein sehr tendenziös gewählter Ausdruck. Zumal bei realistischer Betrachtung jedes Kennenlernen und die ersten Dates für beide Seiten erstmal immer nur Optionen sind; die Frage ist dann eben, welchen „Maximalwert“ an Committment beide einzugehen bereit sind.

          Beim echten „früher“ hat man dann übrigens eher andere Wege gewählt, wenn einem das Committment später zu viel wurde: Man hat sich andere Hobbies gesucht, wurde selbständiger, wie z.B. Christiane von Goethe im Fortgeschrittenen Lebensalter. Man fand Arragements, in denen z.B. die Ehefrau regelmäßig von der Geliebten wusste und eine solche Beziehung im Zweifel sogar gefördert hat, wie wohl Elisabeth von Österreich-Ungarn. Versteht man die Ehe eher als Arbeits- und Lebens- denn als romantische Liebesgemeinschaft, ist der Schwerpunkt auch ein anderer; man braucht halt einen Partner für die Dinge des Alltags, so wie man Nachbarn und Arbeitskollegen auch hat und möglichst gut mit ihnen klarkommen sollte, aber eine tiefe Verbindung und ein „mit Haut und Haaren einlassen“ setzt das nicht notwendig voraus. Das Committment ist also qualitativ völlig anders als es hier nahegelegt wird.

        • @pluvia,

          da musste ich an eine Szene aus „The Importance of Being Earnest“ denken. Es geht um die Sitzordnung bei einer anstehenden Gesellschaft.

          ..She will place me next Mary Farquhar, who always flirts with her own husban across the dinner table. That is not very pleasant. Indeed, it is not even decent… and that sort of thing is enormously on the increase. The amount of women in London who flirt with their own husbands is perfectly scandalous.

        • @Pluvia:
          ..aber eine tiefe Verbindung und ein “mit Haut und Haaren einlassen” setzt das nicht notwendig voraus. Das Committment ist also qualitativ völlig anders als es hier nahegelegt wird.

          Deshalb musste man ja das Ideal der romantischen Liebe, die in der Ehe zur Entfaltung kommen solle, erst erfinden. Das gibt es noch nicht soo lange. „Früher“ war eben selten tatsächlich alles unbedingt besser..

          ..die Frage ist dann eben, welchen “Maximalwert” an Committment beide einzugehen bereit sind.

          Ja, und ich sehe nicht, dass man diese Verhandlungsmasse erhöhen kann, indem man Sex „teurer“ macht. Voraussetzung für dieses Commitment ist doch ein grundsätzliches Vertrauen, und nicht der Druck, anders keinen Sex zu kriegen.

          Ziemlich unausgegoren, diese (neo-)konservativen Weiber..

        • „Voraussetzung für dieses Commitment ist doch“
          gemeinsam verbrachte Zeit, den Anderen (bestenfalls gleich mitsamt Freundeskreis und Familie) überhaupt erstmal kennenlernen.

          Ich kann mir nichtmal im Entferntesten vorstellen, dass die meisten tinder-dates o.ä. mit intimen Körperkontakt endeten, aber wo das doch passiert, könnte das mehrheitlich bedeuten, dass die Frau wirklich hin und weg von ihm war.

          PU weiß von 7 Stunden, die man zunächst intensiv miteinander erleben müsste, bevor die Bereitschaft zum Sex wahrscheinlich(er) würde. Und das ist niedrig angesetzt.

        • gemeinsam verbrachte Zeit, den Anderen (bestenfalls gleich mitsamt Freundeskreis und Familie) überhaupt erstmal kennenlernen.

          Geht hier etwas am Thema vorbei, weil es darum geht welches „Maß an Commitment“ bei den „Vehandlungspartnern“ _maximal_ überhaupt zur Disposition steht. Wielviel davon dann realisiert wird ist eine andere Frage, die natürlich auch davon abhängig ist, wie gut man den anderen kennt.

          Wenn Erica Gordon schreibt: „It’s rare for a woman of our generation to meet a man who treats her like a priority instead of an option.“, dann meint sie damit, dass „die Männer Heutzutage(tm)“ überhaupt nicht mehr grundsätzlich bereit seien, sich zu commiten. Die Frage, inwieweit Frauen eine solche grundsätzliche Bereitschaft einbringen stellt sie – aus gutem Grund – lieber nicht.

          Es geht einfach nur darum zu versuchen die Vorteile, die sich aus der tradierten Annahme ergeben, dass eine Frau grundsätzlich immer mit einer „Maximalbereitschaft“ in die „Verhandlung“ geht, zu restaurieren und daraus Entitlement zu generieren:

          Young women complain that young men still have the power to decide when something is going to be serious and when something is not — they can go, ‘She’s girlfriend material, she’s hookup material.’ … There is still a pervasive double standard. We need to puzzle out why women have made more strides in the public arena than in the private arena.

          _Das_ nenne ich eine Degradierung zum bloßen Objekt.

          Das ganze Konstrukt funktioniert eben leider nur mit tradierten Weiblichkeitsmodellen. Sobald eine Frau die Option hat, sich einen Neuen zu suchen hat auch der Mann ein vitales Interesse daran, mit seinem Commitment vorsichtig zu sein. Und wenn er vorsichtig ist, dann _muss_ er eben unasuweichlich zwischen „girlfriend matrial“ und „hookup material“ differenzieren.

          „Hard to Get“-spielen ändert daran wenig, das ist ein nettes Spielchen, das dann eben mitgespielt wird. Es dürfte wenig Einfluß darauf haben, ob der Mann bereit ist sich zu committen oder nicht.

          Was für eine riesenpatriarchale Schweinerei: Commitment gibt es nur auf Gegenseitigkeit. Damit werden so einige tradierte Versorgungsansprüche vakant!!!11!

        • „Sobald eine Frau die Option hat, sich einen Neuen zu suchen …“

          In welchem Jahrhundert hängst Du gerad fest?
          Die _Option_ bestand für Frauen nur in den dunkelsten Zeiten nicht.

          „Und wenn er vorsichtig ist, dann _muss_ er eben unasuweichlich zwischen “girlfriend matrial” und “hookup material” differenzieren.“

          Wenn er vorsichtig ist, dann muss er zwangsläufig seine Finger vom von ihm so eingeschätzten „hookup material“ lassen, aus gesundheitlichen Gründen, weil er sonst seinen SMV reduziert und zunehmend vielleicht auch wegen der „rape-Hysterie“.
          Easy.

          Alles arbeitet auf Gleichberechtigung hin.
          Und Equality bedeutet nunmal im sexuellen Bereich, dass die Masse der Frauen mehr und die Masse der Männer weniger Sexualpartner hat und haben wird als in früheren Generationen, Risiken sich fairer verteilen als wir es bisher kennen.
          Was sollte dagegen sprechen?

          „“Hard to Get”-spielen ändert daran wenig, das ist ein nettes Spielchen, das dann eben mitgespielt wird. Es dürfte wenig Einfluß darauf haben, ob der Mann bereit ist sich zu committen oder nicht.“

          „hard to get“ ist nicht Zweck, sondern Mittel.
          Es geht halt (normalerweise) nicht, bis nicht auch die Persönlichkeit als passend erkannt wurde.
          DAS ist verantwortliche „sexuelle Selektion“ – von der Männer die längste Zeit keine Ahnung haben mussten.
          Aber ihr besitzt grundsätzlich das Potential, das auch zu lernen.
          Und *wir* helfen Euch dabei.
          [Lol]

        • In welchem Jahrhundert hängst Du gerad fest?
          Die _Option_ bestand für Frauen nur in den dunkelsten Zeiten nicht.

          Kompletter Unfug: Das tradierte Weiblichkeitsbild beinhaltet, dass eine „richtige Frau so etwas nicht tut“. Nur daraus lassen sich viele tradierte weibliche Privilegien herleiten.

          Wenn er vorsichtig ist, dann muss er zwangsläufig seine Finger vom von ihm so eingeschätzten “hookup material” lassen

          Unsinn. Noch nie was von safer sex gehört?

          vielleicht auch wegen der “rape-Hysterie”.

          Der Zweck der rape-Hysterie ist es natürlich, ein Ersatzkonstrukt für die nicht mehr durchsetzbare weibliche Geschlechterdisziplin zu schaffen. Die Welle kann man allerdings immer nur kurz reiten.

          Alles arbeitet auf Gleichberechtigung hin.

          Ja, und neokonservative Frauen wie du werden es auch nicht aufhalten können. Ihr habt nicht mehr die Autorität und Machtfülle der viktorianischen Bürgersdamen. Ihr könnt Frauen nicht davon abhalten, die weibliche Geschlechtsdisziplin zu unterminieren. Der Drops war schon in den 1920ern gelutscht.


          Was sollte dagegen sprechen?

          Die Realität.

          “hard to get” ist nicht Zweck, sondern Mittel.

          Das ist schon klar, macht es aber auch nicht effektiver.

          DAS ist verantwortliche “sexuelle Selektion” – von der Männer die längste Zeit keine Ahnung haben mussten.

          Oje, jetzt kommt der Rekurs auf die Eugenik-Schiene. Du lässt aber auch nichts aus.

          „Hard to Get“ – Spielen(sic!) hat wenig zu tun mit nicht-Beliebigkeit.

          [Lol]

          Ja, ich hätte wissen müssen dass man mit dir _nichts_ ernsthaft diskutieren kann. War halt für die Galerie.

        • @Nick&Semikolon

          Erstmal zu Nicks „Voraussetzung dafür, dass man diese Verhandlungsmasse [Maximalwert Committment] erhöhen kann, indem man Sex “teurer” macht. Voraussetzung für dieses Commitment ist doch ein grundsätzliches Vertrauen, und nicht der Druck, anders keinen Sex zu kriegen.“

          Ja und nein.

          Für das Committment zu romantischen Zweierbeziehungen sicher.

          Für irgendein Committment (siehe „frühere Zeiten“) nicht. Es können ja z.B. auch gesellschaftliche Umstände sein, die es für mich sinnvoll machen, eine Partnerschaft ohne romantische Gefühle oder besondere Nähe aufrecht zu erhalten. Wenn der einzige gesellschaftlich akzeptierte Ort für Sex der innerhalb einer Ehe ist, kommt man vielleicht zu Committment für ein Zusammenbleiben, das allerdings nicht dem Partnerschaftsideal heutiger westlicher Gesellschaften entspricht. Oder man kommt statt Committment zum Zusammenbleiben zu Umgehungslösungen (wie die „stundenweise Ehe“ im Iran, da ja Prostitution verboten ist, eine auf Zeit geschlossene Ehe aber nicht; oder die IS-Logik, dass Sex mit einer Frau nur in einer Ehe möglich ist, mit einer Sklavin – der Entmentschlichungslogik sei dank – aber auch außerhalb der Ehe keine Sünde ist).

          Im Übrigen ist ja selbst dann, wenn man GRUNDSÄTZLICH davon ausgeht, dass Frauen immer Maximalwert an Committment wollen, es immer noch falsch zu sagen „Young women complain that young men still have the power to decide when something is going to be serious and when something is not.“ Dann müsste die Frau nicht nur einen Maximalwert an (romantischem) Committment wollen, sondern auch noch MIT EGAL WEM.

          Die Kooperationsform „Beziehung“ funktioniert eben nur, wenn beide mitmachen. – -, + – und – + funktionieren alle nicht, nur + + führt zu diesem Ergebnis.

          Die Verknappung von Sex führt auch m.E. eher nicht zu Committment. Es sind allerdings Szenarien denkbar, in denen Sex erst deshalb später (nämlich bei Vorhandensein von Bereitschaft zu Committment) vorkommt. Hier ist aber Committment nicht Folge der „Sexknappheit“, sondern die Voraussetzung Committment ist Ursache der Sexknappheit. Wenn beispielsweise allgemein gesellschaftlich anerkannt wäre, dass Sex z.B. Stufe 18 von 20 beim Fortschreiten einer Beziehung wäre, dann könnte man das Drängen auf Sex so verstehen, dass die Beziehung aus der Sicht des Drängenden sehr weit fortgeschritten sein muss. In einer solchen Situation könnte man berechtigt enttäuscht sein, wenn der Betreffende dann tatsächlich nicht zu einer entsprechend engen Beziehung bereit ist. Ein entsprechender allgemeingesellschaftlicher Konsens scheint mir aber in heutigen westlichen Gesellschaften nicht zu bestehen.

        • Vorab: verstehe ich den Begriff „Commitment“ richtig, wenn ich ihn mit „Bereitschaft, eine verbindliche Beziehung einzugehen“ übersetze?

          @ Semik

          „Alles arbeitet auf Gleichberechtigung hin.
          Und Equality bedeutet nunmal im sexuellen Bereich, dass die Masse der Frauen mehr und die Masse der Männer weniger Sexualpartner hat und haben wird als in früheren Generationen, Risiken sich fairer verteilen als wir es bisher kennen.
          Was sollte dagegen sprechen?“

          Also gibt es noch keine Gleichberechtigung im sexuellen Bereich?
          Equality übersetze ich eher mit Gleichheit, was – besonders im Kontext mit Deinem Beispiel eher weniger mit Gleichberechtigung, denn mit einer rein statistischen Nivellierung von Sexualkontakten zu tun hat.

          Die Feministinnen wollen Sex mit bisher nicht geläufigen Risiken teurer machen.
          Das würde – verstehe ich Dich richtig? – viele besonders wild rammelnde Männer mäßigen?
          OK, nehmen wir mal an, das würde so eintreten. Aber in welcher Weise sollen die Frauen davon profitieren, die bisher in diesem Spiel leer ausgingen?
          Das Problem ist ja nicht, dass sie nicht durften, sondern dass sie entweder nicht wollten, oder Ladenhüter waren. Und daran dürfte sich auch nichts ändern, wenn das männliche Sexualverhalten kriminalisiert würde.
          Welcher Mann, der bisher viele 8er Frauen flachgelegt hatte, würde aufgrund des feministischen Drucks in Zukunft weniger 8er und öfter mal ne 3er vögeln?
          Ich verstehe Deine Logik nicht.

        • „@Nick&Semikolon

          Erstmal zu Nicks “Voraussetzung dafür, dass man diese Verhandlungsmasse [Maximalwert Committment] erhöhen kann, indem man Sex “teurer” macht. Voraussetzung für dieses Commitment ist doch ein grundsätzliches Vertrauen, und nicht der Druck, anders keinen Sex zu kriegen.”“

          Ich deute das so, dass es Männern, die Commitment nur als Mittel zum Zweck (z.B Sex) vorspielen und es eigentlich gar nicht wollen, schwerer gemacht wird insofern, als dass sie mehr auf Prostituierte und „Fuckbuddy“-Frauen ausweichen müssen, was ja eigentlich auch richtig ist, denn mit diesen Frauen sind sie am Besten beraten bei dem was sie wollen und es werden am wenigsten Konflikte erzeugt.

          Im Sinne der Gleichbereichtigung, muss man dann aber einen „Kontrollmechanismus“ entwickeln, der es Frauen, die Sex bzw. die Aussicht darauf (oder auf Commitment + Sex aka relationship) vorspielen als mittel zum Zweck (Dienstleistungen, Materielle Zuwendungen z.B) schwerer macht und sie mehr in Richtung Sugar Daddies, die eben zu dieser Art Frau passt wie die Faust aufs Auge (weil sie wahrscheinlich eher in der Lage sind, sich für ihre Zuwendungen einen „Gegenwert“ zu schaffen (in Form von Sex)), gedrängt werden anstatt zu Männern wie z.B truth.

          Wie genau das aussehen könnte, weiß ich aber nicht, noch, ob das überhaupt eine gute Idee wäre und es nicht doch besser ist, alles „anarchisch“ laufen und sich regulieren zu lassen bzw. mehr Eigeninitiative zu zeigen.
          z.B Frau aus dem obigen Beispiel sagt „ICh finde dich auch sehr interessant, aber ich schlafe nur mit Männern mit denen ich eine Beziehung habe.“ und truth sagt: „Ich finde dich auch sehr interessant, aber ich werde mich nicht verarschen lassen. Das was du da erwartest tue ich nur für meine Freundin/Geliebte.“ o.ä.

        • „Vorab: verstehe ich den Begriff “Commitment” richtig, wenn ich ihn mit “Bereitschaft, eine verbindliche Beziehung einzugehen” übersetze?“

          Eine engere Beziehung, zu der man sich offen bekennen mag, bevor es überhaupt zu intimem Kontakt kommt, meine ich.
          Selbstverständlich besteht dadurch _keine_ Verpflichtung oder Garantie bezüglich regelmäßigem Sex, nur eine freundschaftliche Verbundenheit, die zur Fairness (soweit sich diese in Gefühlsbelangen überhaupt erreichen lässt) anhält.

          „Also gibt es noch keine Gleichberechtigung im sexuellen Bereich?“

          Bei weitem nicht (Stichwort Verhütung).

          „Welcher Mann, der bisher viele 8er Frauen flachgelegt hatte, würde aufgrund des feministischen Drucks in Zukunft weniger 8er und öfter mal ne 3er vögeln?“

          Ist ja anders, jetzt.
          Wer Viele vögelt, vögelt i.d.R. viele unterdurchschnittlich-attraktive. Die „3er“ (Beispiel?) werden by chance flachgelegt (fürs Reste-ficken sind sich nur die Guten zu schade) und wundern sich entweder anschließend nur, oder sind gleich stark verletzt, wenn das Interesse gänzlich abebbt – und dann wundert sich u.U. der Mann über die Heftigkeit, mit der sie zurückschießt.

          Umfragen zufolge sollen ja z.B. knapp 90 % der Frauen ihr erstes Mal Sex als „zu früh“ bereuen. Da tue ich mich schwer mit, es zu glauben, aber zumindest die Tendenz, sich nach einem hook-up/ONS ausgenutzt zu fühlen, scheint nicht zu leugnen zu sein.

          Kann ich wieder nicht mitreden, eigentlich, weil mein einziger ONS ein solcher blieb wegen des enttäuschenden, genitalen Equipments meines buddys. Hätte ich das geahnt, hätt ich mir das wohl gleich gespart, aber ein schlimmes Erlebnis war das deshalb nicht, nur etwas unangenehm so Alles in Allem.

          Meine Logik zielt ab auf weniger Herzschmerz und qualitativ besseren Sex. Es gibt ganz sicher viel zu viel schlechten auf unserer Welt. Braucht kein Mensch, sowas.

        • @pluvia:
          Für das Committment zu romantischen Zweierbeziehungen sicher.

          Darauf einschränkend meinte ich das eigentlich auch. Allerdings ist irgendeine Form von Vertrauen wohl für jedes Commitment erforderlich. Ohne Vertauen darauf, dass der andere seinen Teil erfüllen wird (oder erfüllen muss)committet sich niemand zu irgendetwas.

          [..] Dann müsste die Frau nicht nur einen Maximalwert an (romantischem) Committment wollen, sondern auch noch MIT EGAL WEM.

          Es bezieht sich schon darauf, dass Sex stattgefunden hat. Da steckt halt das uralte radikalfeministische Paradigma der „Objektifizierung“ hinter:

          MacKinnon and Dworkin’s understanding of objectification is similar to Kant’s. For both of them, like for Kant, objectification involves treating a person, someone with humanity, as an object of merely instrumental worth, and consequently reducing this person to the status of an object for use. The objectified individual is made into a tool for others‘ sexual purposes. Objectification, therefore, constitutes a serious harm to a person’s humanity.

          [..]

          Kant compares the objectified individual to a lemon, used and discarded afterwards, and elsewhere to a steak consumed by people for the satisfaction of their hunger (Kant Lectures on Ethics, 163 and 165).

          [..]

          Kant thought that the solution to sexual objectification is marriage. This is because he conceived this relationship as one of perfect equality and reciprocity between the spouses. Each of them surrenders his or her person to the other and receives the person of the other in return. This way, Kant believed, neither of them is objectified by losing his or her person (For a detailed discussion of Kantian marriage see Herman 1993 and Papadaki 2010b.). For Dworkin and MacKinnon, however, Kant’s suggested solution is inappropriate. Objectification, according to these feminists, is present within all heterosexual relationships in our society and harms women’s humanity.

          http://plato.stanford.edu/entries/feminism-objectification/

          Also: „Männer haben die Macht, Frauen das ihnen aus Gründen ihrer Humanität zustehende Recht auf Commitment (in der Folge von Sex) zu verweigern!“. Und weil Frauen per Definition über keinerlei Macht verfügen, muss man auch nicht den gleichen Maßstab auf sie anwenden.“

          Und so einen Schwachsinn kriegt man eben nicht in den gesellschaftlichen Diskurs bzw. in Artikel von Vanity Fair, wenn man nicht auf das Klischee der weiblichen Reinheit&Unschuld rekurriert. Wenn der geneigte Leser nicht das Bild der verzweifelt weinenden armen jungen Frau im Hinterstübchen hat, die dem Schurken erst ihre Unschuld geopfert hat und nun nicht geheiratet wird, dann fasst er sich ganz gewaltig an den Kopf.

        • „Umfragen zufolge sollen ja z.B. knapp 90 % der Frauen ihr erstes Mal Sex als “zu früh” bereuen. Da tue ich mich schwer mit, es zu glauben, aber zumindest die Tendenz, sich nach einem hook-up/ONS ausgenutzt zu fühlen, scheint nicht zu leugnen zu sein.“

          Ich könnte mir vorstellen, dass das eher so gemeint ist, dass es zu früh für einen selber war unabhängig vom Mann oder der Form der „Zusammenkunft“. Bei mir war weniger eigener Wunsch als viel mehr „gefühlter sozialer Druck“ die Ursache. Zumindest in meinem Umfeld war da so eine Phase wo angeblich oder tatsächlich viele ihr erstes Mal hatten, dann habe ich mich irgendwie schlecht gefühlt und habe das Gefühl gehabt, es jetzt dann auch zu „müssen“, um „dazuzugehören“.

        • @pluvia:
          Wenn beispielsweise allgemein gesellschaftlich anerkannt wäre, dass Sex z.B. Stufe 18 von 20 beim Fortschreiten einer Beziehung wäre, dann könnte man das Drängen auf Sex so verstehen, dass die Beziehung aus der Sicht des Drängenden sehr weit fortgeschritten sein muss. In einer solchen Situation könnte man berechtigt enttäuscht sein, wenn der Betreffende dann tatsächlich nicht zu einer entsprechend engen Beziehung bereit ist. Ein entsprechender allgemeingesellschaftlicher Konsens scheint mir aber in heutigen westlichen Gesellschaften nicht zu bestehen.

          Ja, und damit könnte man dann eine Inpflichtnahme oder eine Entschädigung durch den „Drängenden“ legitimieren.

          Die moralische Verdammung von „Objektifizierung“ geht genau in diese Richtung.

        • Und ich hab, nach dem „es“ passiert war, das einzig und allein meiner besten Freundin in einem meiner beinah täglichen Briefchen geschrieben. Und die schien überaus überrascht, weil sie wohl gar nicht mehr angenommen hatte, ich wär noch jungfräulich.
          😀

      • Ich denke das wird sowas wie „geht es der Mutter gut, geht es dem Kind gut“ gemeint sein (oder wie heißt das nochmal bei er Mütterlobby?). Übertragen dann sowas wie „ist die Frau glücklich, führen sie eine glückliche Beziehung“

        • „Übertragen dann sowas wie “ist die Frau glücklich, führen sie eine glückliche Beziehung”“

          Das scheint tatsächlich der Stand der Forschung zu sein:

          „Soziologin Deborah Carr von der Rutgers University zufolge liegt das daran, dass eine zufriedene Frau mehr für ihren Mann macht. Das wiederum freut den Mann. So sind beide glücklich – die Beziehung läuft. Männer dagegen sind traditionell mundfaul. Sie reden nicht mal dann, wenn sie unglücklich sind.

          Unzufriedenheit überträgt sich der Studie zufolge also eher von Frau zu Mann als von Mann zu Frau. Und weil das ebenso fürs Glück gilt, genügt eine zufriedene Frau, damit die Beziehung funktioniert.

          Werden die Männer allerdings krank, verschlechtert sich die Stimmung der Frau gravierend. Erkranken die Frauen, sinkt die Laune der Gatten dagegen nicht im selben Maße. Der Grund dafür liegt laut Soziologin Carr an der Pflegesituation: Kranke Männer würden von ihren Frauen gepflegt, kranke Frauen verließen sich eher auf ihre Tochter.“

          http://www.sueddeutsche.de/leben/ehe-studie-aus-den-usa-frau-zufrieden-beziehung-gut-1.2128654

  2. Immer wieder sehe ich, dass sich Frauen ihre eigene Hölle basteln, wenn man sie machen lässt. Ich warte eigentlich nur noch darauf, dass die Gesellschaft zum Schluss kommt, dass was am „physiologischen Schwachsinn des Weibes“ dran ist.

    • Man muss aber dazusagen, dass Männer sie auch lassen. Es gibt im geschlechterdiskurs kein männliches korrektiv mehr. Seit der dritten Welle ist Kritik per se frauenfeindlich. Männliche Meinungen können im Diskurs nur bestehen, wenn sie feministische Positionen reaffirmen.

      Das feministische ist prädominant geworden, die credibility weiblicher unterdrückungserfahrung ist zentraler Glaubenssatz geworden. Mal ehrlich, wer hat denn kein schlechtes Gewissen, wenn frauen leidensgeschichten erzählen?

      Das ist es ja, es gibt natürlich männliche unfairness. Aber die keinesfalls in dem Ausmaß wie feminismus uns glauben lässt. Ein Teufelskreis, ohne korrektiv dreht feminismus (und frau) eben durch.

      andersherum genauso! Wie man früher auch gesehen hat. Stellen Männer Ressourcen zur Verfügung sehen viele frauen über widerlichkeiten hinweg. Beispiel NS und Kaiserzeit. Als ikonografisches Beispiel: schindlers Liste. Die Szene bei der Säuberung des ghettos wo schindler und seine frau einen ausritt machen und massenhaftes grauen von oben herab beobachten. Sie will weg, er realisiert das hier verbrechen stattfindet. Oder die Szene wo amon göth morgens seine juden erschießt, während die geliebte nur halbherzig interveniert. Wie kann ich denn mich jemanden öffnen, der wahllos Menschen abknallt.

      Es ist meine Überzeugung, schotten sich beide Geschlechter gegenüber den Meinungen des anderen geschlechts vollkommen ab und werten diese Ansichten einseitig ab, entsteht toxistisches. Beide brauchen die Rechtschaffenheit den anderen zu kritisieren und zu korrigieren. Jetzt sind wir gerade in einer Phase, in der männer gesilenced sind.

      Und???? Ist die Welt gerechter? ??? Lebenswerter mit diesem radikalfeminismus? Eben nicht! Männer müssen den Mund aufmachen und mit Rückgrat und Redlichkeit feministische Positionen korrigieren! Ansonsten wird es immer immer schlimmer. Die Spirale der Ignoranz muss durchbrochen werden!

      Und ich denke und hoffe, dass wir kurz davor sind. Hass ist keine Lösung, auch kein feministischer! Die Welt wird nur besser ohne hass darin!

      • Das klingt jetzt vielleicht furchtbar esoterisch, aber ich merke mal wieder wie ich mich mit taoistischer Philosophie auseinandersetzen muss. Die Lehre von Ying und Yang…sollte mich hier mal weiter einlesen…

        • Beim Taoismus bin ich – auf der Suche nach einer Religion oder Philosophie, die mir die Welt nachvollziehbar erklärt – auch gelandet.
          Wenn man also von mir eine Zuordnung zu einer Religion verlangte, würde ich den Taoismus nennen.

          Yin (ohne „g“) und Yang wurden und werden gern als Gut-und-Böse-Zeichen interpretiert. Aber das beschreibt das Symbol nur unzureichend, denn das schwarze und das weiße Prinzip kennen kein eindeutiges „gut“, oder „böse“. Treffender wäre es, sie als „das Eine und das Andere“ zu benennen. Beide Farben können entweder gut, oder böse sein.
          Und selbst, wo das reine Gute seinen Höhepunkt erreicht, trägt es im Kern Böses (und anders herum).
          Sie werden von einem Kreis umfasst, einem Gebilde, das keinen Anfang und kein Ende hat, also den steten Fluss des Lebens darstellt.
          Es zeigt sich aber auch, dass die beiden Antagonisten zusammen gehören und allein keinen Sinn machen.
          Yin ohne Yang würde in der Hopi-Sprache wohl das Koyaanisqatsi darstellen, ein Leben aus dem Gleichgewicht.

          Man kann lange über dieses Zeichen meditieren und versteht immer mehr über die Fährnisse des Lebens einerseits, wird aber auch toleranter, zumindest gegenüber den Meinungen anderer.

      • Aber wer hat denn die Juden abgeknallt? Den Männern (auch Adolf H.) hat doch irgendwie auch ein Korrektiv gefehlt oder?

        „Oder die Szene wo amon göth morgens seine juden erschießt, während die geliebte nur halbherzig interveniert. Wie kann ich denn mich jemanden öffnen, der wahllos Menschen abknallt.“

        Komisch, dass du das in dem Zusammenhang fragst und nicht, wie man denn nur wahllos Menschen abknallen kann. Das Problem in der Sache sind die Frauen die solche Männer heiraten, nicht die Männer die es tun?

        Frauen können wenig machen allein aufgrund der Physis und Ausbildung und das Erziehungsbild im Geschlechtersinne war damals auch noch ein ganz anderes als heute, was das Recht auf Widerspruch usw. gegenüber einem Mann angeht.
        Die Frage ist auch, wieso Frauen überhaupt „dagegen“ hätten sein sollten, wenn es doch völlig berechtigt und sogar notwendig war, die Welt von Juden zu säubern. Das Erschiessen war doch gar nichts Schlimmes, es wäre viel eher schlimm gewesen, es nicht zu tun. Bis es so weit wahr, ging ja ein paar jahre massive Vorbereitungspropaganda los. Für viele Frauen waren Männer, die da was gegen taten vielleicht sogar Helden oder zumindest gute Männer. Gegen einen Mann der einen IS Soldaten per Standgericht tötet, hätte man ja schließlich auch nichts und hätte kein schlechtes Gewissen. Also ich jedenfalls nicht.

        • Und eine IS Frau hätte nichts dagegen, wenn ihr Mann einen ungläubigen lyncht. Weil der Ungläubige ein Böser ist. Gut und Böse ist oft nur eine Frage des Standpunktes.

        • und dass eine Frau von einem Gemetzel weg will, anstatt sich heroisch zu opfern, ist auch nichts ungewöhnliches.
          Wenn du in der U-Bahn jemanden zusammen schlägst, werden auch nur sehr wenige menschen, auch Männer, wenn überhaupt, aufstehen und etwas dagegen unternehmen. In diesem Video hat auch z.B nur eine einzige Frau reagiert (und da auch nur so, dass sie was gesagt hat). Der Rest, auch die Männer, hat nichts gemacht. So ist das eben.

        • Es ist schon lange her, dass ich „Schindlers Liste“ gesehen hab (auch wenn das einer der Highlights in meiner Besten-Liste ist).
          Aber, war nicht die Frau von Amon Göth eine Jüdin, eher Sklavin, denn kritikberechtigte Partnerin?
          Danach wäre es für sie lebensgefährlich gewesen, sein Morden über eine Beiläufigkeit hinaus zu kritisieren.

        • >>“Aber, war nicht die Frau von Amon Göth eine Jüdin, eher Sklavin, denn kritikberechtigte Partnerin?“

          Nein, nein, das ist Helene Hirsch, Göths Madonna. Ich spreche von der Szene mit einer seiner Gespielin. Diese hier:

          @Ata

          >>“Komisch, dass du das in dem Zusammenhang fragst und nicht, wie man denn nur wahllos Menschen abknallen kann. Das Problem in der Sache sind die Frauen die solche Männer heiraten, nicht die Männer die es tun?“

          Warum immer gleich so extremistisch Ata? Warum immer gleich diese komplette weibliche Verantwortungsleugnung, ER schiesst, ER ist schuld? (Und natürlich habe ich das nie in Abrede gestellt)

          Das ist wirklich interessant wie immer eine Hälfte der Menschheit sich automatisiert von der Verantwortung von geschehenem freispricht. Kleiner Tipp: Unterlassen ist auch schon eine Tat.

          Wir sehen das am NSU. Nach allem was wir derzeitig wissen, hat Beate Zschäpe keinen Mord begangen, sie hat nie abgedrückt. Die Mordserie des NSU wäre aber ohne sie undenkbar gewesen, es hätte den NSU ohne sie NICHT gegeben. Sie war der ideologische, diplomatische und ausgleichende Kitt des Dreier-Teams nach innen und außen. Sie sorgte für die Stabilität des Grauens (Ausgleich), für die Persistenz der Brutalität (Antrieb) durch idelle Tätigkeiten, durch Bestätigung. Ohne Beate Zschäpe würden heute Menschen leben, ohne Beate Zschäpe wäre die Monströsität des NSU eine ganz andere.

          Es war übrigens auch Magda Goebbels, die die Kinder vergiftete. Nicht Joseph der Schuft. Sie sah in einem nicht nationalsozialistischen Deutschland keine Hoffnung für ihre Kinder, nicht er. Sein Selbstmord war aufgrund der Niederlage selbstverständlich, die Familie jedoch hätte weiterleben können. Es war der Fanatismus der Frau, die weiteren Leid schaffte. Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau. Ja klar, auch hinter Despoten mit denen sie sich austauschen, mit denen sie ihre Taten legitimieren. Frauen finden gut was ich mache, was Frauen gut finden ist gut.

          >>“Frauen können wenig machen allein aufgrund der Physis und Ausbildung und das Erziehungsbild im Geschlechtersinne war damals auch noch ein ganz anderes als heute, was das Recht auf Widerspruch usw. gegenüber einem Mann angeht.“

          Oh come on Ata. 1933 war nicht 1800, Frauen haben ganz gut Widerspruch geübt, wir kennen sogar Geschichten aus dem NS (Rosenstraße?). Du liegst hier dem feministischen Opfernarrativ auf, das geschichtsverklärend wirkt: Frauen hatten und haben ihre Machtarenen zu allen Zeiten gehabt, in der häuslichen Spähre wie heute noch mehr. Und lies doch mal worüber wir reden, über „Schmerzenmänner“, über „Jammerlappen“, über ängstliche Männer und was nicht alles, obwohl Frauen nicht im Vorstand sitzen, nicht die Reichtümer besitzen. Ist ja ein Ding! Man kann als Frau auf seine eigene Art und Weise Macht ausüben und ein Korrektiv sein, wenn man denn will. Und oft genug wollten Frauen eben nicht, wäre ja auch Anstrengung, wir sehen das sehr gut in totalitären Strukturen und Kriegen. Die weibliche Flexibilität in der Anpassung sich geänderter Umstände überrascht mich auch immer wieder.

          Auf diese fiktive Szene die ich mich beziehe: Ihre Reaktion hätte sein müssen „Amon du bist ein Schwein, ich gehe.“ statt „Amon du bist so ein Kind, ich mache Kaffee“. DAS ist Verantwortung übernehmen, zumindestens für sich selbst! Und keine Angst um die Physis, Frauenschläger hatten auch im NS schlechte Karten.

          >>“Die Frage ist auch, wieso Frauen überhaupt “dagegen” hätten sein sollten, wenn es doch völlig berechtigt und sogar notwendig war, die Welt von Juden zu säubern. Das Erschiessen war doch gar nichts Schlimmes, es wäre viel eher schlimm gewesen, es nicht zu tun.“

          Hier irritierst du mich ein bisschen, auch vor 1933 war das wahllose Erschießen von Menschen nicht berechtigt und selbstverständlich ein Unrecht. Gerade vom „empathischen“ Geschlecht würde man hier besondere Anteilnahme und Frustration erwarten, die Quellen legen aber Veto ein. Fanatismus war genauso weiblich im NS, und fanatisierte Einzelpersonen waren der Kitt der Ideologie (siehe Ausführungen eben).

          Dazu gibt es recht interessante Forschung, ich hatte das im Wirtschaftsgeschichtestudium, in SS-Einheiten brauchte es einzelne besonders fanatisierte Kämpfer, die die anderen mitreissten. Und so hatten natürlich auch Frauen im NS ihre stabilisierende Position: Im BDM, in der Parteiorganisation, im Luftschutzbunker, in der Familie. Überall in diesen gesellschaftlichen Systemen sorgten Frauen für Bestätigung und Stabilisierung des Regimes.

          Nochmal: Ich finde es wirklich erstaunlich wie vor allem Frauen denken, sie hätten keinen Einfluss und könnten sich von Allem was gesellschaftlich passiert lossagen. Das zeigt sich im Feminismus besonders durch den „Passiva Feminista“, „Frauen werden erzogen“ „Frauen werden gemacht“ „Frauen werden unterdrückt“…immer schön passiv gehalten, nur WER macht das alles? Fragen die im Feminismus nie gestellt werden, klar…würde man ganz schnell seine plumpe Opferdichotomie fallen lassen müssen. Die wird aber gebraucht, auch schon um die historische Verantwortung von Frauen an der Gesellschaft vorfeministischer Zeiten zu exkulpieren.

          Wie gesagt, den Aufstieg des NS begleitenen Frauen genauso wie die Männer…

          Und das ist das was ich ja so fazinierend am Yin/Yang Prinzip, soweit ich es kenne, finde: Diese Aufeinanderbezogenheit, dieses der eine kann sein Bestes nur zeigen, wenn der andere auch da ist und umkehrt. Wir sehen heute im Westen eine völlige Abwesenheit des Männlichen, Silencenig und Rückzug. Frauen dominieren Diskurse, Macht und Sozales. Und, ist die Welt besser?

          Nein, natürlich nicht. Haben Männer keine Schuld daran? Nein, natürlich nicht, sie lassen mit sich machen, schweigen und ziehen sich zurück. Dabei müssen sie aufstehen und den Feministinnen entgegenrufen: NEIN! Wir wollen euren Hass nicht! Wir wollen euren Fanatismus (siehe oben) nicht! Jede Männergeneraton bekommt eben die Frauen, die sie verdient…

          Ein schönes aktuelles Beispiel für feministisch-weiblichen Fanatismus findet sich übrigens hier:

          http://www.zeit.de/zeit-magazin/2015/32/rebecca-solnit-autorin-wenn-maenner-mir-die-welt-erklaeren

          Ata siehst du den Hass? Siehst du den Fanatismus? Aber wir lassen Feministinnen machen…und werden langsam Teil ihres Hasses. So wie damals, so wie von der Thule Gesellschaft zu den Allemannen hin zu Stahlhelm und Arbeiterpartei, hin zum Faschismus und Nationalsozialmus. Wir gucken zu, und bekommen das was wir verdienen…

        • „Warum immer gleich so extremistisch Ata? Warum immer gleich diese komplette weibliche Verantwortungsleugnung, ER schiesst, ER ist schuld? (Und natürlich habe ich das nie in Abrede gestellt)“

          Ich leugne nichts, ich finde, das sind zwei Sachen die sich bedingen. Die Frauen sind der NS Propaganda genauso erlegen wie die Männer.

          „Ata siehst du den Hass? Siehst du den Fanatismus? Aber wir lassen Feministinnen machen…und werden langsam Teil ihres Hasses. So wie damals, so wie von der Thule “

          Das wird sich bald alles erledigt haben. Guck mal in Rchtung Osten.

        • >>“Ich leugne nichts, ich finde, das sind zwei Sachen die sich bedingen. Die Frauen sind der NS Propaganda genauso erlegen wie die Männer.“

          Gut okay, klang nur so.

          Denn es ist ein sattsam bekanntes Narrativ, dass Frauen keinerlei Macht/Einfluss auf gesellschaftliche Verhältnisse hätten, da sie ja gar nicht den Positionen, also gar nicht die institutionalisierte Macht hätten, im Gegensatz zu „den Männern“, die an den Schalthebeln sitzen.

          Dieses Narrativ erzählt gerade auch von Feministinnen als eine Art geschichtlicher Naturkonstante seit 5000 Jahren Patriarchat bis heute (Frauen werden dazu erzogen, Frauen werden dazu gemacht, Frauen werden dazu gebracht) ist ein wesentliches Fundament weiblicher Einflussnahme auf gesellschaftliche Verhältnisse (LUSTIG!). Denn mit diesem Narrativ sichern sich Frauen Diskursüberlegenheit, Priviligierung und Frauenförderung ja erst ab.

          Das ist der Nukleus: „Eine Frau soll die Macht haben, genauso dumme Sachen anzustellen wie ein Mann.“ Ja bingo! Das können Frauen längst und hatten mit der familiaren Sphäre auch schon IMMER eine Arena, wo sie dumm Sachen machen konnten, aber die Männer nicht.

          Und das eindringen der Männer in diese Arena, also Ehebeziehung, Erziehung und häusliche Organisation verteidigen Frauen/Feministinnen mit allem was sie haben. Und deshalb sei mir nicht böse, aber diese offensichtliche intellektuelle Unredlichkeit, diese Lügenstories sind schwer auszuhalten. Manchmal sieht man dann mehr, als einem lieb ist.

          >>“Das wird sich bald alles erledigt haben. Guck mal in Rchtung Osten.“

          Ja und nein. Extremisiert sich tatsächlich das „Hause des Islam“ glaube ich eher das seine Aufklärung die Folge wäre, als das der verweiblichte Westen hinweggefegt wird. Man sollte nicht vergessen, auch hier gibt es noch einen harten Kern männlicher Outperformer (und ein paar Frauen), die auf eine hervorragende Bildungsinfrastruktur treffen. Das muss anderswo noch errungen werden. Wir haben noch Vorsprung, eine Art First-Mover-Advantage. Aber klar. Wenn wir uns weiter tot frauenfördern und frauenpriviligieren zum Preis des destruktiven Abhängens von Millionen Männer wird unser Verfall von innen herauskommen. Ich sehe die Gefahr folglich eher nicht im Osten…

  3. Eigentlich kann ich wirklich nicht mitreden.
    Ich würde mich niemals bei irgendeiner Partnerbörse mit Konterfei anmelden und hab überhaupt erst einmal jemanden getroffen, mit dem ich zuvor übers Internet diskutiert hatte (strangest meeting ever).

    Ich würd ja nichtmal der Veröffentlichung eines Fotos zustimmen, wo ich in einer Reihe mit mehreren anderen Frauen posiere (oder nur gegen eine SEHR große Summe Geld).

    Ich laufe außer Konkurrenz. Immer.

    Diese Haltung möchte ich auch Mädchen anempfehlen.
    Aber wieso sind so viele davon so weit entfernt?
    Ich weiß es nicht.

    • Aber wieso sind so viele davon so weit entfernt?

      Diana Davison legt doch überzeugend dar, warum Mädchen das tun.

      Und natürlich ist die Aufregung groß und es kann und darf nicht sein, dass sie dies aus freien Stücken tun: Es hängen eine Menge tradierter Privilegien an der Annahme, dass „Mädchen sowas nicht tun“.

      • „Diana Davison legt doch überzeugend dar, warum Mädchen das tun.“

        weil sie so geschwächt in ihrem Selbstwert sind, dass sie es für ihr Ego brauchen, dass irgendwelche Leute ihr Foto „liken“.

        Versteh ich nicht.
        Nicht meine Welt, nie gewesen.

        I prefer being Lady Snowflake anyway.

    • Partnerbörsen sind schon ganz witzig. Man muss sich ja nicht sklavisch darauf konzentrieren oder es total ernst nehmen.
      Ich habe da schon die lustigsten Anfragen bekommen 😀

      Und ich habe sogar einen Mann getroffen, der genauso viel Angst vor Kasperlepuppen hat wie ich^^

      • Ich hab vor langer Zeit mal die Erfahrung gemacht, mit einem Mann wunderschön und ausgiebig privat zu chatten – und dann schickte er mir sein Foto. Nicht ganz unansehnlich, dennoch war mir gleich Alles vergangen.

        Der Typ, den ich getroffen habe, musste ich mit einem Bild aus seinen (Laufsteg-)Modelzeiten, die leider doch bereits ein Weilchen zurücklagen, vergleichen und war so überwältigt von der Enttäuschung, dass ich kein vernünftiges Gespräch mehr mit ihm hinbekommen habe (und ich hatte lediglich die Absicht eines freundschaftlichen Kontakts).

        Nein, sowas wär nix für mich, nichtmal, wenn ich auf der Suche wäre. Ich kann da nicht aus meiner Haut.

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