Ich höre, wie gestern schon gesagt, die Reihe „Interviews with Dating Gurus“ von David DeAngelo noch einmal. Darin wird auch Geoffrey Miller, der Autor des sehr genialen Buches „The Mating Mind“ interviewt.
Neben anderen interessanten Sachen, die er dort sagt, fand ich insbesondere auch seine Schilderung, warum wir zum Flirten gerne in dunkle Bars oder Diskos gehen.
Er meinte, dass eine wesentliche Rolle spielt, dass dort durch die Lichtverhältnisse eine gewisse Sicherheit vor sozialer Beobachtung geschaffen wird. Das Gefühl, dass man weniger beobachtet werden kann, dass nicht alle alles wahrnehmen, würde einen insofern freier machen und einen auch eher dazu verleiten, zu flirten und gegebenenfalls eher auszublenden, dass man zuhause einen Partner hat.
Es gibt genug dunkle Ecken, in die man sich zurückziehen kann und selbst auf der Tanzfläche kann man sich in der Menge „verbergen“ und so weniger beobachtet sein.

Früher: Hell und offen, gut übersichtlich, anständig

Heute: Dunkler, anonymer, gut für Diskretion
Es würde also quasi darum gehen, dass man von dem Druck der Öffentlichkeit befreit ist. Gleichzeitig gibt es in entsprechenden Locations auch Raum, um Signalling zu betreiben, in denen man also gesehen wird und seine Vorzüge darstellen kann. Etwa Stangen, an denen man prominent tanzen kann oder entsprechende Sockel oder auch nur hellere Bereiche. Um so eher es eine „Flirtlokation“ ist, um so weniger hell wird sie sein. Die Steigerung wäre dann der „Darkroom“ (der tatsächlich dunkeler ist? ich war noch nie in einem). Um so eher es eine Lokation ist, bei der man mit Freunden hingeht oder aber auf „offizielle Dates“, um so eher kann es heller sein.
Das ist auch der Grund, warum die Stimmung der Geborgenheit weg ist, wenn am Ende das Licht angemacht wird, um die letzten Gäste rauszuschmeißen.
Es macht deutlich, welche Bedeutung für uns Menschen die soziale Anerkennung und die Angst, sich daneben zu benehmen hat.
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