Status macht attraktiv: Yanis Varoufakis

Yanis Varoufakis ist der griechische Finanzminister in der Regierung von Alexis Tsirpas.

Yanis Varoufakis

Yanis Varoufakis

Er gehört zu den „griechischen Rebellen“, die einen neuen Anfang bringen sollen und Hoffnungsträger sind. Durch ihn hat sich der Ton verändert: Griechenland trat anders auf, nicht mehr aus der reinen Bittstellerposition heraus, irgendwie trauen ihm die Griechen zu (wenn es jetzt auch echt knapp wird) dass er es schaft der Europäischen Union etwas abzutrotzen. Er ist eine Symbolfigur für Griechenland, wie die ganze Regierung, die für das Neue steht. Zeichen dafür ist auch, dass man keine Krawatte trägt, legerer auftritt.

Wenn man sich Videos von Varoufakis anschaut, dann wirkt er meist vom Auftreten her  souverän, als hätte er die Sache im Griff.

Ich würde ihn nicht für per se hübsch halten, die beginnende Stirnglatze und auch das Gesicht scheinen mir nicht dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen. Aber er hat ein sehr gutes Auftreten, er strahlt Alphamann-Verhalten aus. Er wirkt selbstbewußt und Herr der Lage. Und er ist jemand, zu dem das griechische Volk aufblickt, von dem sie eine Rettung erwarten, der ihrem Slebstbewußtsein gut tut.

Ein interessanter Bericht im Spiegel zeigt die Folgen:

An einem regnerischen Nachmittag sitzt die Statistikstudentin Eleni Mavropoulou auf der Terrasse eines Athener Straßencafés und erzählt, dass sie total scharf auf einen Typen ist. Der Regen prasselt so stark auf die Markise über ihr, dass man nicht jedes ihrer Worte versteht, aber folgende Sätze sind auf jeden Fall dabei: „Der Kerl hat alles. Er ist ein genialer Wissenschaftler. Er fährt Motorrad. Er ist lustig und charmant. Er ist einer fürs Bett, man sagt, er sei eine Sexmaschine. Er ist der perfekte Mann.“ Ab und zu kramt die 26-Jährige ihr Smartphone aus der Tasche, schaut sich Fotos an oder googelt nach Texten, die ihr Schwarm geschrieben hat.

Auch männliche Fans wollen sein wie er:

Viele Studenten, erzählt Mavropoulou, trügen ihre Hose seit einigen Wochen in die Strümpfe gesteckt – wegen Varoufakis, der habe das früher auch so gemacht. Schals der Edelmarke Burberry galten unter linken Studenten eigentlich immer als modisches Verbrechen – das sei seit einigen Wochen anders. Weil das große Idol damit in Brüssel bei den Verhandlungen der Euro-Gruppe auftrat, sehe man plötzlich auffällig viele junge Männer mit dem berühmten Karomuster über den Campus schlendern.

Also „Leader of Men“, Vorgeber von Trends, der nach dem man sich richtet. Man arbeitet an seiner zusätzlichen Glorifizierung:

An griechischen Hochschulen gibt es derzeit einen wahren Varoufakis-Hype. Der Prof, der auch schon während seiner Zeit an der Uni ein Star bei den Studenten war, wird als eine Art Vin Diesel der Politik gefeiert, als Retter Griechenlands, der den langweiligen Anzugträgern aus den anderen Ländern endlich mal erklärt, wo der Hammer hängt. Fast 70.000 meist junge Menschen haben sich zum Beispiel der Facebook-Gruppe „V für Varoufakis“ angeschlossen, Tendenz seit Wochen steigend. Man postet Fotos und Tweets von Varoufakis, man schwärmt ein bisschen herum und teilt die neuesten Sprüche. Wie Varoufakis seinen Morgen beginnt? Mit einer Einheit Sit-ups und einem dafür gestellten Wecker – damit er nicht vergisst, wieder aufzuhören.

Auch wenn man weiß, dass er die Hoffnungen nicht erfüllen wird, ist er doch als Hoffnungsträger attraktiv:

Früher habe es immer geheißen: „Oh no! Germany is going to fuck us!“ Jetzt sei da Varoufakis, der Kämpfer. Aber mal ganz ernsthaft, Frau Mavropoulou: Glauben Sie wirklich, dass es ein einziger Mann mit der EU aufnehmen und die Krise eines ganzen Landes beenden kann? Die Studentin lacht, drückt ihre Zigarette aus. Dann sagt sie: „Ach, nein, eigentlich nicht. Aber er ist eben sehr süß und sexy.“

Auch die Welt bespricht seine „Sexyness“:

„Faszinierend und sexy“, beschrieb eine begeisterte Journalistin der italienischen Zeitung „Il Garantista“ den neuen Stern am Polithimmel und spricht für Millionen neuer Fans. Auch eine portugiesische Abgeordnete zeigt sich auf Twitter vom Sexappeal Varoufakis völlig hingerissen. Und ein französisches Männermagazin erkor ihn fix zum erotischsten Glatzkopf seit Menschengedenken. Fotomontagen im Netz zeigen den neuen Robin Hood der Verschuldeten wahlweise als Bruce Willis, Mister Spock oder Superman.

(auf der Seite ist auch noch ein Video zu sehen, welches sich dieser Frage auch noch einmal annimmt)

Der lässige Stil, das gesamte Auftreten, das Rebellenhafte sind hier meiner Meinung nach wesentliche Faktoren, die zu dieser Bewertung beitragen.

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41 Gedanken zu “Status macht attraktiv: Yanis Varoufakis

    • Du bist ja auch keine Griechin. Da ist er anders aufgestellt. Und ich sage ja auch nicht, dass alle Frauen ihn sexy finden. Aber wesentlich mehr Frauen als es seinem aussehen entspricht. Und das würde ich auf das in Text beschriebene zurück führen

      • Naja, wenn ich mir die meisten deutschen Politiker ansehen, die könnten im Sinne der König von Europa sein und ich fände sie immer noch genauso unattraktiv wie jetzt. Doofe Weiber gibts immer, man sehe sich die weibliche Verehrung des (in meinen Augen) extrem häßlichen Hitlers in historischen Aufnahmen an.

        Wenn man ein paar Millionen potentielle Verehrer hat, finden sich bei jedem ein paar tausend, die den Betreffenen sexuell interessant finden.

  1. Das ist doch ein ganz alter Hut. Das kennt doch jeder Kerl, der bei seinem Beruf lügt, damit Frauen sich für ihn interessieren (tun die meisten ja) bzw. wenn man bei Autos, die von Bekannten geliehen sind, behauptet, es sind eigene. Kennt doch echt jeder.

  2. Er zeichnet den Griechen ein völlig falsches, egostreichelndes, aber falsches, Bild von ihnen und ihrer Situation, so mein Gefühl. Wenn jemand das anmerkt, kontert er mit dem Nationalsozialismus und denkt, damit sei das Problem gelöst. das fühlt sich natürlich gut an. Ich fürchte, mit seiner unkooperativen Vorgehensweise wird er aber Griechenland mittelfristig eher schaden.
    Falls das Gesagte aber repräsentativ für griechenlands Nachfolgegeneration ist, dann gute Nacht. Dann scheint es den Griechen ja nicht so schlecht zu gehen, wenn das Aussehen oder die Kleidung eines Politikers das Wichtigste ist und genügend Geld für Burberry Schals. Aber auf der anderen Seite, wir in D fanden Guttenberg ja auch total toll, weil….äh. Und manche finden Angela Merkel toll (von der beruflichen Eignung) weil sie eine Frau ist.

    „Unterhält man sich an den Athener Unis mit jungen Griechen, zeigt sich, wie angespannt das Verhältnis zu Deutschland ist. Die Aktion der „Bild“-Zeitung – „Wir sagen NEIN zu neuen Milliarden für Griechenland“ – hat viele Studenten sehr geärgert. „Die sollen mal hier leben“, sagen sie dann in Richtung der Deutschen. „Die sollen mal versuchen, mit 400 Euro im Monat auszukommen und damit fertigzuwerden, kaum Chancen auf einen Job zu haben.““

    Stimmt, in D gibt es natürlich niemanden der mit 400 auskommen muss (mit dem Unterschied, dass 400 Euro in D weniger wert sind als in Griechenland), wir sind schon echt geizig und stinkreich wir Deutschen.
    Un Deutschland hat ja auch keine 2.196.582.003.002 Schulden oder so.

    „Kapitalismus, da sind sie sich hier alle einig, ist gescheitert. “

    Hahah und was wollen sie stattdessen machen? Sozialistische Planwirtschaft?

    Und ich sag mal, süß und sexy liegt im Auge des Betrachters. Aber er kann ja einen Pin Up Kalender von sich produzieren und die Einnahmen Griechenland zukommen lassen.

    Ich kann Griechenland nicht mehr leiden. Nach all der ganzen Kohle die sie bekommen haben, sind sie immer noch nicht zufrieden und meckern rum, beschuldigen und drohen.

    • @ata
      „Ich kann Griechenland nicht mehr leiden. Nach all der ganzen Kohle die sie bekommen haben, sind sie immer noch nicht zufrieden und meckern rum, beschuldigen und drohen.“

      Fragt sich nur: *wer* ist eigentlich Griechenland?

    • Mein Gott, Atacama.

      Nicht Griechenland hat die Kohle bekommen, sondern die griechische Regierung und die griechischen Banken. Und die haben sie prompt reinvestiert, in megalomane Projekte und unnötige Güter, die von der EU tw. gefördert waren, d.h. die EU hat einen wesentlichen Incentive für die griechische Verschwendungssucht gegeben.

      „Deutschland“ – und ich meine damit jetzt die deutsche Exportwirtschaft – hat in erheblichem Ausmaß davon profitiert. Deutsche Exportunternehmen sind dadurch ihren ganzen Überschuss und Schrott losgeworden (mit „Schrott“ meine ich vorwiegend militärische und Rüstungsgüter). Die deutschen Unternehmen hat es nicht interessiert, woher die Kohle kam.

      Jetzt ist die Fälligkeit da, und deutsche Banken erwarten sich, dass die griechische Nationalbank all die schönen, unverbindlichen Zahlen, die „überwiesen“ wurden, in Nationalbankgeld zurückzahlt, und somit das verdeckte Sponsoring deutscher Unternehmen legitimiert.

      Ein bisschen VW könnte dir nicht schaden, Atacama. Du plapperst halt nach, was tausenden Propagandaopfer vor dir schon unter Umgehung ihres zerebralen Nervensystems aus den Stimmritzen gerutscht ist.

      • Mit Griechenland meine ich die griechische Regierung. Eben die, die die Entscheidungen treffen und das Sagen haben.

        Wobei ich nicht der Meinung bin, dass es ausschließlich an sinnlosen Bauprojekten usw. liegt. Wenn man die Pensionen, Beamtenmassen, offenbar stark mangelhafte Steuerzahlungsbereitschaft usw. berücksichtigt.

        Und man muss sich auch fragen, ob Griechenland als Land mit wenig Industrie überhaupt der EU hätte beitreten „dürfen“. Im Grunde waren sie doch von Anfang an zu schwach für den Euro oder ist das auch Propaganda?

        • Das Spiel, das hier gespielt wird, heisst „Debitismus“. Debitismus beschreibt die Tatsache, aus Schuldverschreibungen, i.e. Krediten, umlauffähiges Geld, Geld, mit dem wir alle wirtschaften und Werte erschaffen, zu schöpfen.

          Banken sind nun (aus historischen Gründen, siehe z.B. europäische Herrscherhäuser und Kriegsschulden) mit der gesetzlichen Vollmacht ausgestattet, Kredite zu vergeben und dies in gesetzlichem Zahlungsmittel zu exekutieren. Der Titel hinter der Exekution ist jedoch sehr schwach, da Banken für die Kreditvergabe bloß (Mindest)Reserven halten müssen, d.h. das Geld, das sie vergeben, ist durch das Geld, das sie halten, nicht gedeckt. Banken fordern daher Sicherheiten vom Kreditnehmer.

          Banken vergeben Kredite hauptsächlich an Unternehmen. Große Kredite an große Unternehmen.

          Unternehmen geben die erforderlichen Sicherheiten für gewöhnlich in Zukunft, also mit den erwarteten Gewinnaussichten. Der Gewinn der Unternehmen ist von einer nachfrageorientierten Wirtschaft abhängig. Blöd nur, wenn dies der einzelne Bürger/Konsument aufgrund fehlender Kaufkraft die Nachfrage nicht lesiten kann.

          Hier wird nun ein geniales Institut zwischengeschaltet: der Staat als Marktteilnehmer.

          Staaten bürgen letztendlich für das Bestehen der Nachfrage. Sie zeichnen die Sicherheiten für die Privatbankkredite über Nationalbankkredite und die dazu vorausgesetzte, imaginäre, immerwährende Zahlungsfähigkeit des Staates, die aber einzig aus der Sicherheit des Steuereinkommens stammt.

          Und nun rat mal, wer hier der Depp ist?

        • @ata
          „Im Grunde waren sie doch von Anfang an zu schwach für den Euro oder ist das auch Propaganda?“

          Für diesen Euro klar, der war von vorneherein so konstruiert, dass den/die letzten die Hunde beissen mussten.

          Einmal, weil der Euro eine Art Fremdwährung für jedes Euro-Land ist.
          Zweitens weil kein Finanzausgleich geplant war.

          In Deutschland hätte es in manchen Regionen zu DM-Zeiten auch nicht besser ausgesehen wie in der EU heute. Aber die DM war die eigene Währung eines souveränen Staates und es gab den Länderfinanzausgleich. Genauso läuft es in fast allen Ländern …. nur in der EU nicht.

        • Genauer gesagt das Volk, dem weisgemacht wird, dass es der Staat sei.

          Wir zahlen die Zeche. Ob als Konsument oder Steuerzahler ist den Banken egal.

  3. Yanis Varoufakis ist auch rein physisch ein attraktiver Mann. Zwar nicht im Stile eines Ryan Philippe oder Ryan Gosling, aber die sind ja eher ein jungenhafter Schwiegermuttertraum.

    Nein, schaut mal auf Varoufakisens Gesichtsschädel. Das ist der Teil des Schädels, der an der Knochenkugel, die das Gehirn umschließt, dranhängt. Also Augenhöhlen, Jochbeine, Ober-, Mittel- und Unterkiefer etc.
    Sein Gesichtsschädel ist im Vergleich zur Hirnkugel GROSS. Das ist typisch für Männer; besonders natürlich für Supermachos. Außerdem hat er ausgeprägte knöcherne Überaugenbögen; ebenfalls eine typische Folge von viel Testosteron. Hier kann man das sehr schön sehen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/eurogruppen-treffen-riga-varoufakis-raeumt-mitschnitt-ein-a-1035382.html

    Ich würde Yanis nicht als „hypermaskulin“ bezeichnen, weil der Bodybuilder-Rumpf fehlt. Durch seine Größe und sein Gesicht kommt er aber in die Nähe. Also ein typisches Objekt weiblicher Kurzzeitstrategie.
    Zusätzlich zu seinem gewonnenen Status ist er für Frauen daher ein absoluter Traummann – zumindest für eine Besamung.

    Es könnte also sein, daß es in seiner Ehe bald kriselt. Seine Frau ist zwar durchaus attraktiv; man sieht ihr aber ihr Alter an: http://cdn-parismatch.ladmedia.fr/var/news/storage/images/paris-match/actu/economie/avant-la-bataille-yanis-varoufakis-725030/juste-le-temps-d-avaler-une-salade-avant-de-repartir-pour-bruxelles/7537980-1-fre-FR/Juste-le-temps-d-avaler-une-salade-avant-de-repartir-pour-Bruxelles..jpg

    Mandy Hausten meinte in der „heute-show“, daß auch Tsipras super attraktiv sei. Wie findet Ihr diese Einschätzung?

    • mir gefallen beide nicht. der eine sieht aus wie Graf Dracula 1920 und der andere wie das gealterte Toyboy von Gabriele Solis aus Desperate Housewives.

      Ich finde Aussehen bei Politikern aber irrelevant. Das blendet höchstens, weil man dadurch an Menschen glaubt, die es nicht verdienen oder Menschen misstraut, die es nicht verdienen.

      Obama ist da auch wieder ein Beispiel. Schon blöd, wie leicht sich Menschen von ein bisschen Charisma beeindrucken lassen.

      • Hehe, stimmt, Tsipras sieht dem strammen Gärtner wirklich ähnlich.

        Du findest das Aussehen irrelevant? Täusch Dich mal nicht! Gerhard Schröder wurde von vielen Frauen höchstwahrscheinlich auch wegen des Aussehens gewählt.

        Wie Samantha aus SATC sagte: „Wenn wir einen f-baren Präsidenten wie Kennedy hatten, war alles super. Wenn wir einen Gnom wie Nixon hatten, waren wir die gefi…ten.“

        „Schon blöd, wie leicht sich Menschen von ein bisschen Charisma beeindrucken lassen.“
        – Barack soll schon als Junge ein ausgesprochen von sich überzeugter A… gewesen sein. Muß man wohl aber auch.
        Guck Dir an, wie grau er geworden ist. Wie würde ein normaler Mensch aussehen?

        • Ich finde Aussehen bei Politikern irrelevant. Ich habe nicht gesagt, dass es irrelevant IST. Das ist es mit Sicherheit nicht. Leider. Denn gerade in der Politik sollte es eher um Inhalte und Kompetenzen gehen.
          Klar, es muss auch um Image gehen, damit die Menschen sich damit identifizieren können usw. Aber ich finde, wenn das „Bild“ relevanter zu werden scheint als die Realität, finde ich es bedenklich.

          Ich habe mal in einem Buch über Psychologie und Gesichter/Körper gelesen, dass z.B Oliver North für seine Beteilogung an der Iran Contra Affäre kaum juristische Konsequenzen erfahren habe, weil er ein bisschen jungenhaft aussah damals. Das hätte dann gleich Sympathie erzeugt.

          „Guck Dir an, wie grau er geworden ist. Wie würde ein normaler Mensch aussehen?“

          Ja stimmt, das ist schon krass der Vergleich, wie energiegeladen, vital und schnittig er zu seiner Anfangszeit war im Vergleich zu jetzt^^
          Aber das ist bei vielen Fussballtrainern auch so,

        • ät Ata:

          „Aber ich finde, wenn das “Bild” relevanter zu werden scheint als die Realität, finde ich es bedenklich.“
          – Hab Dokus geguckt und ein Geo-Heft über Kennedy gelesen. Erschreckend, wie einhellig sie über ihn urteilten: Alles schöner Schein, gute Propaganda, aber politisch: kaum was. Nur die Kubakrise hat er gut gelöst. Ansonsten: Mafiakontakte und Schürzenjäger. Hat etwa 1000 Frauen besamt.

          Selbes zB auch bei Feldmarschall Rommel im Krieg: nix Wüstenfuchs, der hat richtig Scheiße gebaut und war unbeliebt.

          Wir fallen heute immer noch sehr gerne auf Selbstpropaganda von Politikern u.a. Prominenten rein. Zeigt, wie stark wir auf „Image“ reagieren.

  4. Es wird ja eh gerade interessant in Griechenland:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-innenminister-stellt-iwf-zahlung-in-frage-a-1035367.html

    „Griechenland wird nach Worten von Innenminister Nikos Voutsis die im kommenden Monat anstehende Schuldenrückzahlung an den Internationalen Währungsfonds nicht leisten können. „Die vier Raten für den IWF im Juni belaufen sich auf 1,6 Milliarden Euro“, sagte Voutsis am Sonntag in einer Sendung von Mega TV. Dieses Geld werde nicht überwiesen, da es nicht vorhanden sei.

    Voutsis hatte Anfang April schon einmal angekündigt, dass eine fällige Rate an den IWF nicht überwiesen werde. Damals hatten ihm andere griechische Regierungsmitglieder widersprochen und am Ende wurde das Geld pünktlich überwiesen.
    Seitdem hat sich die griechische Finanzlage aber weiter verschlechtert. Die zuletzt fällige IWF-Rate konnte Athen nur zusammenkratzen, indem Griechenland seine beim IWF hinterlegte Notfallreserve in Anspruch nahm.

    Das hoch verschuldete Griechenland ringt mit den internationalen Geldgebern um eine Vereinbarung, die die Auszahlung weiterer Hilfskredite ermöglicht. Dafür sind aber Reformzusagen der Regierung in Athen nötig.

    Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras rief die internationalen Geldgeber am Samstag zu Kompromissen auf: „Wir haben Zugeständnisse gemacht, aber wir haben auch unsere Grenzen“, sagte der Regierungschef auf einer Veranstaltung seiner linken Syriza-Partei in Athen. Er werde unvernünftigen Forderungen, etwa bei der Höhe der Mehrwertsteuer oder einer weiteren Öffnung des Arbeitsmarkts, nicht nachgeben.

    Den griechischen Kompromissforderungen erteilte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble am Sonntag eine Absage. Die Regierung habe sich zuletzt am 20. Februar zur Erfüllung ihrer Zusagen verpflichtet, sagte Schäuble im Deutschlandfunk. „Deswegen brauchen wir nicht über Alternativen zu reden.“ Das Land habe noch „ziemlich viele Anstrengungen vor sich, um das zu erfüllen, wozu es sich verpflichtet hat“.“

  5. Ich finde diese beständige Reduktion auf den Alpha-Status nicht so spannend. Dass Frauen eine Form von Status anziehend finden, das kann man als gegeben voraussetzen. Interessanter finde ich die jeweilige konkrete Konstellation: Bei Varoufakis ist es z.B. so, dass er eine gewisse grundlegende Attraktivität (ich finde ihn auch im klassischen Sinne attraktiv) mit gleich mehreren Positivmerkmalen kombiniert: Rebellenattitüde, politische Macht, ein Standing als Wissenschaftler und kulturelle Kompetenzen/Geschmack (verkörpert in einer attraktiven aber gleichaltrigen Frau, Künstlerin, Trophäe, aber selbständig).
    Der Mann wirkt wohl vor allem durch den Kontrast: Schröder, Gabriel oder auch Joschka Fischer erscheinen dagegen ziemlich plump, weil zu direkt machistisch. Es ist also nicht allein das Testosteron-Odeur, was seine Wirkung ausmacht. Schröder im Alter wird zur Witzfigur, weil seine Bandbreite zu klein war.

  6. Ich glaube, der Widerstand resultiert aus einer zu einseitigen Auffassung von Status. Ich nehme es vielen Frauen ab, dass sie ehrlich angewidert sind von bestimmten Ausprägungen (ostentativer Reichtum, plumpes Machtgehabe), aber die subtilere Variante durchaus schätzen.
    (So wie ich umgekehrt mit glatten BWLerinnen nichts anfangen konnte und dekorative Literaturwissenschaftlerinnen bevorzugte.) Da kommen dann die feinen Unterschiede des Herrn Bourdieu ins Spiel.

      • Ich kenne Bourdieu vor allem aus der literatursoziologischen Perspektive. In „Die feinen Unterschiede“ hat er ziemlich detailliert geschmackliche Vorlieben mit der Klassenlage in Verbindung gebracht. Das war in den 60ern/70ern und der Gegensatz von Mann und Frau spielte damals für ihn keine besondere Rolle. Eine Art Gegenentwurf zu Kant, der – auf komplexe Weise – einen universalen ästhetischen Sinn behauptet. Bourdieu arbeitet da durchaus empirisch und die Marktforschung mit ihren Milieu-Studien ist da gar nicht so weit weg.
        Für mich sind es diese geschmacklichen Unterschiede, die „im Feld“ dann doch entscheiden, wer mit wem zusammenkommt,und ich finde es ergiebiger – und für die Betroffenen auch hilfreicher – für ihren Marktwert darauf zu achten, wie sie in ihrer jeweils passenden Gruppe ihren Status zur Geltung bringen.

        Vielleicht zeigt sich da auch meine 80er-Sozialisation. Ich bin geprägt durch die Erfahrung unterschiedlicher Tribes: Punks, Teds, Mods. (Und saß übrigens bei einem Mod-Mädel auf dem Sozius, weil ich nie den Führerschein gemacht hatte 🙂

  7. Er wirkt männlich, die Kopfform wurde schon angesprochen aber auch das der Hals etwa die Kopfbreite hat wirkt physisch robust und (bei akzeptablen Körperfettanteil) fit.
    Typ Naturkräftig mit großen Händen,
    kein Kerl den man in Rage unterschätzen sollte -das registrieren die Weiber auch.

    • Genau.

      Obgleich ich V. nicht unterstelle, dass er dies auch in die Tat umsetzt (kenne den Kerl ja nicht, aber er macht einen zumindest prima vista zivilisierten Eindruck), ist sein Körper mit allen Merkmalen physischer männlicher Gewalt gesegnet.

      Und da Frauen die Angst vor dem gewaltpotenten Männchen in sexuelles Begehren übersetzen, schwänzeln (gibt es ein entsprechendes weiblich-konnotiertes Verb? wenn nicht, dann #aufschrei) sie ihm alle hinterher.

  8. Autor und Kommentariat sind hier einem Hype aufgesessen: Man setzt den Zeitungen die Story vor, V. sei ein Frauenschwarm, und sie beißen an. Das war’s dann fast schon. Zuhause gibt er den harten Verhandler, in Europa baut man ihn als Sympathieträger auf – mediale Manöver wie die plötzlich aufgetauchten Reparationsforderungen.

    Um beim Thema dieses Blogs zu bleiben: Spannend ist die Frage, inwieweit der Hype verfängt oder ins Leere läuft. Und mit welchen Attribute und Insignien dieser V. ausgestattet wird – da findet sich sicher einiges Bewährtes. Zu erwarten wäre: Je öfter die Geschichte wiederholt wird, desto besser funktioniert sie. Deshalb sollte man das Social Proofing durch linke Aktivistinnen oder Politikerinnen der europäischen Partnerparteien nicht für bare Münze nehmen. Im Gegenteil. Am Fall V. lässt sich eine Inszenierung beobachten – über das wahre Leben sagt sie allenfalls indirekt etwas aus.

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