„Männer müssen performen“

Diese Aussage hier fand ich interessant:

Men are expected to perform. To be successful, to get the girl, to live a good life, men must do. Whether it’s riding wheelies down the street on your bicycle to get that cute girl’s attention or to get a doctorate degree to ensure your personal success and your future family’s, Men must perform. Women’s arousal, attraction, desire and love are rooted in that conditional performance. The degree to which that performance meets or exceeds expectations is certainly subjective, and the ease with which you can perform is also an issue, but perform you must.

 Es ist sicherlich zu absolut dargestellt, hat aber denke ich durchaus einen wahren Kern: Zu passive Männer werden eine sehr hohe Single-Rate haben. Und es gibt von nahezu allem, was man irgendwie machen kann, eine Version in der ganz überwiegend Männer es auf die Spitze getrieben haben, vom Breakdance über Graffitikunst. Selbst in klassischen weiblichen Bereichen, wie etwa dem Kochen, sind diejenigen, die es damit zu Ruhm bringen, meist männlich. Performen, dass wäre etwas biologischer ausgedrückt zum Teil einfach Signalling, also zeigen, dass man besondere Qualitäten hat. Und etwas besser zu können als andere, dass kann eben, wenn es eine in der jeweiligen (Sub-)Kultur angesehene Tätigkeit ist, auch wieder Status geben.

In einem anderen Text schreibt der Autor dazu auch:

For Men, there is no true rest from performance. To believe so is to believe in women’s mythical capacity for a higher form of empathy which would perdispose them to overriding their innate hypergamous filtering based on performance.

Women will never have the same requisites of performance for themselves for which they expect men to maintain of themselves. Hypergamy demands a constant, subliminal reconfirmation of a man’s worthiness of her commitment to him, so there is never a parallel of experience.

Women will claim men “require” they meet some physical standard (i.e. performance) and while generally true, this is still a performance standard men have of women, not one they hold for themselves. There simply is no reciprocal dynamic or prequalification of performance for women, and in fact for a man to even voice the idea that he might qualify a woman for his intimacy he’s characterized as judgmental and misogynistic.

Social conventions like this are established to ensure women’s hypergamous sexual strategy is the socially dominant one. Expecting a woman to perform for a man is an insult to her ‘prize status’ as an individual.

Das ist sehr weitgehend. Denn natürlich besteht auch unter Frauen eine intrasexuelle Konkurrenz um gutes Aussehn. Diese ist insofern vielleicht passiver ausgerichtet. Sie besteht aber durchaus. Allerdings kann eben dennoch eine schüchterne Frau eher damit rechnen angesprochen zu werden als ein schüchterner Mann. Selbst Frauen, die an einem Mann interessiert sind, wählen häufig den passiveren Weg, ihm recht unauffällige Signale zuzusenden, die ihn zu einer „Performance“ einladen, in der er den ersten Kontakt machen muss. Sie bleibt in gewisser Weise „der Preis“, den er erobern soll, auch wenn er erobert werden möchte.

Aus evolutionsbiologischer Sicht ist dies durchaus verständlich: Sperm is cheap, eggs are expensive, deswegen muss sie eher als er schauen, ob er auch die passende „Qualität“ hat, braucht also eher ein gewisses Signalling. Ein Mann, der sich nicht traut, sie anzusprechen, wird in dieser Hinsicht eher ein schlechtes Zeichen sein: Entweder schätzt er ihren Wert zu hoch ein, was bedeutet, dass er seinen Wert niedriger ansetzt als sie, was ein gutes Signal dafür sein kann, dass er tatsächlich niedriger ist. Oder er ist schüchtern, was ihn nach der „Sexy son-Theory“ auch nicht zu einem guten Kandidaten machen muss.

Auch hier könnte man darauf verweisen, dass sexuelle Anziehung eben keine Wahl ist, die man hat, sondern etwas, was sich nach biologischen unterbewußten Bewertungen einstellt. Dann kann die Darstellung, dass man etwas leisten kann, also performen kann, dass äquivalent zu einem guten Körper bei einer Frau sein. Die Performance ist gleichsam ein Striptease, je nach dem, wie sie ausfällt – bezogen auf damit angeregte Partnerwahlkriterien – eben einer hübschen oder einer weniger hübschen Frau.