„Geschlechterrollen aufheben“ als Alleinstellungsmerkmal des Feminismus

Gerne wirbt der Feminismus damit, dass man eben auch als Mann Feminist sein soll, weil die Geschlechterrollen auch für Männer nachteilig sind.

In der Vorstellung von Feministen scheint damit der Feminismus die einzige Möglichkeit zu sein, etwas gegen starre Geschlechterrollen zu haben, sie sehen die Geschlechterrollenbekämpfung insofern als Alleinstellungsmerkmal des Feminismus, also als etwas, was man nur erreichen kann, wenn man Feminist ist.

Dass starre klassische Geschlechterrollen Nachteile auch für Männer bringen, dass würde ich durchaus auch so sehen, gerade wenn sie eben essentialistisch gesehen werden, also als verbindlich für alle Männer und Frauen ohne Berücksichtigung des Umstandes, dass es eben auch hier fließende Übergange gibt.

Allerdings ist in dem Paket „Geschlechterrollen aufheben“ für Männer im Feminismus eben noch einiges an „Beiwerk“ dabei, was einem nicht gefallen muss

  • Eine Schuldzuweisung an „Männer“ oder „Männlichkeit“ und ein Framen aller Handlungen in diesem Kontext als Unterdrückung der Frauen
  • Ein Ignorieren von Fakten, die bestimmte Unterschiede erklären
  • Die Zuweisung von „Definitionsmacht“ an Frauen je nach Radikalität bis hin zur Abkehr von wesentlichen Rechtsstaatsgrundsätzen wie der Unschuldsvermutung
  • Sofern man sich dort beteiligen will: Die Aberkennung einer eigenen Möglichkeit der Beteiligung und ein Verweis auf eine „Ally-Position“.
  • Eine Abwertung von geschlechterrollentypischen Verhalten soweit man es mag

Diese Nachteile muss man keineswegs zwangsläufig mitkaufen. Die Idee, dass nur mit Feminismus, geschweige denn mit radikalen Genderfeminsmus eine Auflockerung der Geschlechterrollen erfolgen kann, ist nicht zutreffend.

Man kann auch einfach ohne diese Ideen ein lockeres Verhältnis dazu entwickeln und Leute akzeptieren, die sich dort nicht wiederfinden. Dazu muss man insbesondere keinen Hass auf Leute entwicklen, die sich darin wiederfinden. Wer als Mann nicht nach den Geschlechterrollen leben möchte aber anderseits auch nicht die obigen Nachteile haben möchte, der kann dies durchaus machen. Was ebenso für Frauen gilt. Der Feminismus mag gegenwärtig die Ideologie sein, die damit am meisten wirbt, allerdings macht es ihn gerade in der gegenwärtigen Form deswegen nicht unbedingt zu einer vorzugswürdigen Ideologie.

vgl. auch:

 

35 Gedanken zu “„Geschlechterrollen aufheben“ als Alleinstellungsmerkmal des Feminismus

  1. Ich würde bestreiten, dass der Feminismus durch das Aufheben von alten Geschlechterrollen in irgendeiner Form zu mehr Freiheiten führt. Denn die alten Geschlechterrollen werden ja sehr stark durch neue, vom Feminismus präferierte Rollen ersetzt. Die Frauen sollen taffer werden, noch stärker in den Beruf gehen, die Männer weicher und sensibler werden und sich auch um die Kinder und den Haushalt kümmern (natürlich ohne dass die Frauen in dem Bereich die Oberhoheit abgeben wollen). Es werden nur alte durch teilweise sogar restriktivere Verhaltensregeln ersetzt.

    Wie Du schon angedeutet hast, das bisherige geschlechterrollentypischen Verhalten wird abgewertet. Ich habe selten vom aktuellen Feminismus gehört, dass es völlig ok ist, wenn Frauen einfach weiter nur Hausfrau und Mutter sein wollen. Aber das hört man wenigstens ab und zu, schließlich geht es um die Erweiterung der Optionen für Frauen. Dass es aber vom Rahmen der Rollenwahlfreiheit gedeckt wird und völlig ok geht, wenn Männer einfach weiter Machos bleiben wollen, diese Aussage des Feminismus ist mir bisher entgangen.

    Kurz: Frauen sollen mehr Wahlfreiheiten bekommen, auch wenn die Selbstbestimmung so ihre Grenzen hat, wenn die Frau völlig selbstbestimmt Hausfrau und Mutter oder noch schlimmer Sexarbeiterin oder Pornodarstellerin sein will. Männer sollen sich gefälligst einfach ändern, und zwar so, wie es den Wünschen der Frauen entspricht.

    Von wegen, mehr Rollenfreiheit für Männer. Die tolle neue Freiheit für die Männer sieht immer noch den softeren Mann vor, der „beziehungstauglicher“ wird, der der Frau mehr von der Haus- und Betreuungsarbeit abnimmt, damit im Beruf und den lukrativen Jobs mehr Platz für die Frauen ist. Also mehr Kinder- und Oma-Hintern abwischen statt schicker Geschäftsessen mit anschließendem gemeinschaftlichen Bordellbesuch. Ich will gar nicht abstreiten, dass es für viele Männer durchaus attraktiv ist, mehr ihre Kinder zu sehen und sich weniger in der Karrieremühle abstrampeln zu müssen. Super. Ist mir durchaus auch recht. Der Punkt ist nur, das ist genau das, was jetzt regelrecht erwartet wird von den Männern, und man merkt die Absicht dahinter und ist verstimmt.

      • „ROFL!!!“

        Das bestätigt doch genau die oben gemachte Aussage. Feminist.I.nnen wollen über andere Leute bestimmen. Gegen einen Bordellbesuch mit anschließendem Geschäftsessen hättest Du sicher nix?

        Du kannst es nicht so gerne haben, wenn andere Menschen sich nicht so verhalten wie Du es gerne hättest, auch wenn Dir und anderen durch dies Verhalten kein Nachteil entsteht. Lass mich raten, Du bist Feministin.

      • Robin, wieviele Feministinnen braucht es um eine Glühbirne auszuwechseln?

        „Das ist nicht lustig!“

        Du kannst genau das was Aranxo ironisch ausdrückt bei Girls Day vs Boys Day feststellen. Es gibt Gleichstellungsbeauftragtinnen, die den Boys Day ablehnen, weil sie keinen Grund dafür sehen und in Sorge sind, daß den Mädchen etwas weggenommen wird.

        Meist wird bei den Boys Days nur versucht die Berufe an Jungs zu vermitteln, die der Feminismus als suboptimal für Frauen ansieht. Oder wie jemand anderes es hier ausgedrückt hat, Mädchen bekommen Berufe vermittelt, die gut für sie sind, Jungs diejenigen in denen sie der Gesellschaft dienen können.

        Von gleichen Chancen und Rechten und dem freien Ausleben jenseits von Geschlechterrollen und Akzeptanz auch für Jungs keine Spur.

  2. Der, für mich, größte Skandal des letzten Jahres war wohl diesbezüglich der offene Brief von MANdat zur Situation von Jungen im deutschen Bildugssystem an die Antidiskriminierungsstelle (speziell Fr. Lüders Vorsitzende und ihres Zeichens Radikal“gender“Feministin) des Bundes.
    Faktenreich wurde hier vor allem die Strukturelle Benachteiligung von Jungen im Schulsystem nachgewiesen und aufgelistet.
    Nachzulesen hier:

    http://manndat.de/jungen/antidiskriminierungsstelle-fuer-jungen-nicht-zustaendig.html
    http://manndat.de/jungen/oecd-bestaetigt-bundesregierung-vernachlaessigt-jungenfoerderung.html

    Die Antworten waren tatsächlich unglaublich aber wahr, sinngemäß wurde geschrieben, Jungen(sic!) wären an ihrer Situation selbst schuld, da sie in ihrem männlichen Rollenbild „gefangen wären“.
    Und mit diesen zurückgerozten Antworten dieses Radfem. Vereines war das Thema dann auch beendet.
    DAS, und nicht ein älterer FDP Politiker rechtfertigt jeden Aufschrei#!

  3. Feministische Heilsversprechen die Theorie – Ausbau weiblicher Vorzugsrechte die Praxis. Archetypische Mogelpackung. Da ist ein simulierter Orgasmus im Bordell wenigstens amüsant.

  4. Das ist der Paradox des Feminismus, angeblich Rollenbilder und definierte Geschlechtlichkeit ablehnen oder aufheben wollen, aber tatsächlich das vorhandene Rollenbild zur Rechtfertigung benötigen, ja bis zur absurden Karikatur überzeichnen.
    Denn „Frauen in Karrierejob“ ist eine Karikatur, wenn dies halbtags, mit Babypause möglich sein soll. Das ist nicht mitmachen wollen, sondern mitspielen wollen, mit Rückzugsgarantie.
    Und Frauen sind zwar taff, können alles besser, aber im Zweifelsfalle immer Opfer.
    Und Männer sollen, ja das stimmt, weicher werden, ihre verletzliche Seite ausleben dürfen, aber nicht generell, sondern nur da wo es in den Kram der weiblichen lila Laune Welt passt.

    Ansonsten werden sie wieder als Quelle allen Bösen benötigt. Der Mann wird redeziert, versimpelt. Besonders in der Werbung wird das deutlich.
    Alle Männer sind mehr oder weniger tumbe infantile Trottel, oder tolle Alphas, aber keine komplexen Persönlichkeiten. Eben so wie Frauen Männer gerne haben, einfach zu bedienen, praktisch, rein instrumentell gesehen.
    Keiner Feministin (keiner Frau ?) kommt in den Sinn, daß die Welt in der sie lebt nur so ist, wie sie ist Dank vieler Männer, oft solcher die sie als Looser oder Weicheier ansieht.
    Looser, die in Afrika im Bergbau schuften, damit überhaupt erst mal die Stoffe gewonnen werden, aus der ihre ganze Glitzerwelt aufgebaut wird.
    Mit Weicheier meine ich, zugegeben etwas überzeichnet, jene Männer die in Kreativberufen diese ganze schöne Konsumwelt designen (klar machen auch Frauen aber eben nicht nur) Von Kunstwerken, Musik etc. ganz zu schweigen.
    Das ist jetzt sehr überzeichnet, aber ich wollte den Widersinn im Prinzip deutlich machen.
    Der ganze Widersinn ist derart krass, daß jeder der, das ernst nimmt, entweder völlig verlogen oder zutiefst geistig gestört sein muss.
    Klar ernst nehmen muss man es schon, aber nur wegen seines gesellschaftlich-kulturellen Zerstörungspotentials, nicht wegen seines Sinngehaltes.

    • „Das ist der Paradox des Feminismus, angeblich Rollenbilder und definierte Geschlechtlichkeit ablehnen oder aufheben wollen, aber tatsächlich das vorhandene Rollenbild zur Rechtfertigung benötigen, ja bis zur absurden Karikatur überzeichnen.“ Da liegt wohl auch daran, dass es eine „Aufhebung der Geschlechterrollen“ überhaupt nicht gibt. Denn was sollte das eigentlich sein? Man kann ja Geschlechterrollen nicht einfach so aufheben, wie man z.B. ein Gesetz aufheben kann. Dazu ist der Begriff viel zu allgemein und viel zu wenig konkret.

      Man kann also zwar davon reden, dass man Geschlechterrollen aufheben möchte – aber man merkt dann vermutlich nicht, dass man gar nicht so recht weiß, was man damit eigentlich meint.

      Geschlechterrollen lassen sich natürlich verändern (wenn der Begriff der „Rolle“ denn überhaupt angemessen ist) – aber das nur auf der Basis dessen, was da ist, und immer nur teilweise. Wie aber sollten sie ganz abgeschafft werden? Sollte das bedeuten, dass nichts mehr unter dem Gesichtspunkt der Geschlechtszugehörigkeit betrachtet wird? Das wäre mal ein interessanter und lohnender Vorschlag – aber üblicherweise liefern gerade Feministinnen exakt das Gegenteil davon.

      Wenn von der Aufhebung der Geschlechterrollen die Rede ist, liegt also wohl meist ein extrem verengtes und verarmtes Bild der Geschlechter zu Grunde. Ein Bild aber, das durch diese Verarmung immerhin begrenzt und konkret genug ist, dass man weiß, was da eigentlich aufgehoben werden soll.

      Es ist eben das Bild des Mannes als Herrscher und der Frau als Beherrschter, das dann mit einer Verbissenheit, die jeder Zwangsstörung zur Ehre gereichen würde, auf alle möglichen Alltagssituationen projiziert wird. Natürlich aber werden Geschlechterrollen damit dann eben nicht aufgehoben, sondern wieder und wieder reproduziert.

      Das wiederum ist überaus praktisch für eine politische Ideologie. Der heutige Feminismus produziert mit großer Zuverlässigkeit beständig eben die Probleme, als deren einzige Lösung er sich zugleich präsentiert. Damit ist er ein politisches perpetuum mobile, das um sich selbst kreisend nichts anderes produziert als immer neue Begründungen dafür, warum es unbedingt nötig – und unbedingt förderungswürdig – ist.

  5. Das hier klingt nicht so nach Geschlechterrollen aufheben:

    „Meine feministisch-parteiliche Sozialarbeit als Beraterin war – wie die der anderen Beraterinnen auch – eindeutig und gezielt darauf angelegt, die feministischen Fraueninitiativen und speziell die parteilich-feministische Beratungsstelle für missbrauchte Mädchen und Frauen, für die ich arbeitete, im feministischen Kampf gegen die Allmacht der patriarchalen, chauvinistischen Männerwelt und -gewalt zu unterstützen und somit zu stärken. Unser Ziel war es natürlich, mit allen Mitteln die Männer in der Öffentlichkeit als potentielle Gewalttäter, Kindesmissbraucher, Vergewaltiger darzustellen – ohne Wenn und Aber! Das wirkt sich auch heute noch auf die Aufklärungs-Missbrauchs-Kampagne aus, wonach ganz gezielt und planmäßig die Behauptung verbreitet wird: Mehr als 300 000 Kinder werden jährlich sexuell missbraucht, obwohl es seriöse Untersuchungen gibt, die dem ganz entschieden widersprechen.“

    https://de-de.facebook.com/Falschbeschuldigung/posts/402031283237155

    via Femokratie

    Feministinnen lügen! Ob es um das Gender Pay Gap geht, gläserne Decken, das Diversität eindeutig bessere Betriebsergebnisse liefert, das Frauen die besseren Chefs sind oder eben die Häufigkeit weiblicher Opfer in so gut wie allen Bereichen, Krieg, Belästigung, Vergewaltigung. Und es ist ja nicht so das sie damit nur das Beste für Frauen wollen, nein, es geht auch immer darum den Mann als Monster darzustellen.

  6. Hmmm, ich finde ja, wir Homo-Männer haben mehr zur Aufhebung von Geschlechterrollen beigetragen, als der Feminismus. Ob Hetero-Männer davon profitieren ist allerdings fragwürdig. Immerhin erwarten Frauen jetzt auch noch, dass ihre Männer hübsch und gepflegt sind und gut zuhören können 😉

    • Könnt partiell was dran sein …

      … nur beim letzteren würd ich eher sagen, dass sie eine Art dressierbaren Hund zur Befriedigung ihrer narzistischen haben möchten und ihn dann entsorgen möchten, wenn er es dann wird. Ein bischen wie die Leut, die Hunde anfangs so süß finden und dann aussetzen, wenn sie auch Verantwortlichkeit gegenüber dem Tier zeigen müssen.

      Eine nicht so amusante Vorstellung ist, dass diese scheinheiligen Charaktere mittlerweile recht bestimmend sind.

    • Ich nehme an, der Kommentar war nicht ganz ernst gemeint. Aber da ich als Mann ja keinen subtilen Humor verstehe:

      Die lange Antwort hatte ich schon als eigenen Artikel geschrieben.

      Da homosexuelle Männer ja außerdem dem Klischee nach alle so wahnsinnig attraktiv sind für Frauen, haben wir hier einen neuen Typ Mann, was Geschlechterrollen tatsächlich ein Stück weit aufbricht.

  7. Das ist nur ein Ablenkungsmanöver. Das „Aufbrechen von Geschlechterrollen“ auch für Männer ist nichts Substantielles, das ist nur schwammiges Gewäsch. Keine Feministin hat sich jemals dafür eingesetzt, etwa Gewaltschutzhäuser einzurichten, die beiden Geschlechtern offen stehen, Gleichberechtigung zwischen Müttern und Vätern herzustellen, Gesundheitsmaßnahmen für Männer zu forcieren, Männer als Gleichstellungsbeauftragte einzustellen, die Wehrpflicht komplett abzuschaffen etc. pp. Dort wo es also konkret werden könnte, passiert gar nichts – da lachen doch die Hühner bei der Behauptung, Feminismus sei auch gut für Männer.

    Es heißt immer, Männer sollen auch mal Gefühle zeigen dürfen, wenn dann aber mal bestimmte Notlagen thematisiert werden, wird man als „Jammerlappen“ beschimpft und man höhnt über die „Male Tears“, welche bekanntlich köstlich sind.

  8. Wäre ja schön, wenn Feministinnen wenigstens zugestehen, daß nicht jeder Mann und nicht jede Frau ihre Geschlechterrollen auflösen wollen.

    Hier liegt wohl des Pudels Kern. Der Feminismus und das Gender-Gedöns liefern keine Befreiung von jeglicher Normativität, sondern stülpen dem Menschen eine neue alleinseligmachende Normativität über.

    • Ja, das ist auch alles sehr konfus, was dieses Milieu von sich gibt. Anstatt wirklich auf Norm-Freiheit zu pochen, wird ständig ein neues Idealbild transportiert.

      Im Prinzip das gleiche Problem wie beim Quoten-Gleichberechtigungs-Diskurs. Da wissen diese Leute auch genau, wie Gleichberechtigung prozentual auszusehen hat.

      Es ist doch eigentlich widerlich, wie wenig Mainstreammedien und Politiker diesen Schmu durchschauen und anprangern.

  9. Die zwei größten Klöpse fehlen mir in der Aufzählung. Sie sind aber auch ein eigenes Kaliber:

    1. Themen/Benachteiligungen/Schieflagen, die Männer gerne ansprechen würden, die aber nicht ins Schema passen, werden gerne ausgeblendet bzw. mit „selbst Schuld, da eigene Entscheidung / in Machtposition“ abgewehrt.

    2. Es trifft wohl nicht auf jede Feminismusvariante zu, die radikale, in den Medien präsente jedenfalls zementiert in vielerlei Hinsicht alte Geschlechterklischees, anstatt sie aufzubrechen: Die hilfslose, schuztzlose Frau, der Männer ohne Rücksicht auf eigene Interessen beistehen müssen; der grobe, triebhafte Mann, laut Arne Hoffmann seit ca. 200 (!) Jahren ein wiederkehrendes Motiv.

    Punkt 1 ließe sich mit einem Gespräch auf Augenhöhe lösen – etwas, was ich öfters schon gelesen habe, ob man das nun „aushandeln“ nennt oder „jeder darf seine Anliegen vortragen“. Solange das wie ein Nullsummenspiel betrachtet wird, ist das natürlich nicht möglich. Ich glaube auch nicht, dass alle Feministinnen mit allen Maskulisten reden könnten oder wollten. Schon hingegen kann ich mir ausmalen, wie sich Arne Hoffmann und Robin Urban an einen Tisch setzen (und da gäbe es noch weitere).

    Zu Punkt 2 ist zu sagen, dass mir auch kein 100%iger Bruch in der Geschichte der Menschheit einfallen will, sondern sich bei Lichte betrachtet immer starke Kontinuitäten ergeben. Mit allem auf einmal brechen ist extrem schwer – wo will man da hin? Das ist also kein singuläres Problem von feministischen Versprechen, es ist schlichterdings oft behauptet worden und kann meines Wissens sowieso nicht eingelöst werden. (Ähnlich können auch Maskulismus, MGTOW oder PUA, egal was man von ihnen hält, nie einen vollständigen Neuanfang bedeuten und ich bin immer dann extrem skeptisch, wenn das versprochen wird. Als „Gesprächsbasis“, etwa Maskulismus, oder „Alternative“, etwa MGTOW oder Weiterenwicklung auf Basis des Bestehenden kann ich mir so etwas zumindest vorstellen.)

  10. Das Patriarchat:

    …hatte für Frauen interessanterweise ja auch einiges zu bieten (Europa):

    – kein Kriegsdienst
    – Verbot der Tötung von Frauen im Krieg/ bei gewaltt. Auseinandersetzungen
    – keine harte Feld- oder Fronarbeit
    – weniger Todesstrafen (Hexenprozesse ausgenommen)
    – Versorgung durch die Familie des Ehemannes
    -etc.

    Erst seit es vermehrt bequeme Dienstleistungsjobs gibt, fallen solche Vorteile teils weg.

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