Einigung zur Frauenquote

Die Koalition hat wohl eine Einigung zur Frauenquote erreicht:

Die Spitzen von Union und SPD einigten sich am späten Abend bei ihrem Treffen im Kanzleramt in Berlin auf eine 30-Prozent-Quote für gut 100 börsennotierte und mitbestimmungspflichtige Unternehmen ohne Ausnahmen. Das Gesetz soll am 11. Dezember vom Kabinett verabschiedet werden, hieß es in einer Erklärung. Es soll von 2016 an gelten.

Zudem bleibe es dabei, dass sich 3500 mittelgroße Firmen, die mitbestimmungspflichtig oder börsennotiert sind, sich eigene Zielvorgaben beim Frauenanteil in den Führungsetagen setzen sollten.

Es bleibt demnach auch bei den von Frauenministerin Manuela Schwesig und ihrem Justizkollegen Heiko Maas (beide SPD) vorgesehenen Sanktionen gegen Unternehmen, die die Quote unterschreiten. Sollten die Firmen die Aufsichtsratsposten nicht ausreichend mit Frauen besetzen, bleiben diese Stühle künftig leer. Die Frauenquote gilt nach der schwarz-roten Koalitionsvereinbarung künftig auch für Unternehmen des öffentlichen Bereichs. Die Union habe sich mit ihrer Forderung nach Ausnahmen für bestimmte Branchen nicht durchsetzen können, hieß es in Koalitionskreisen.

Da das Thema ja schon häufiger hier war noch ein kurzer Überblick, zunächst über Artikel zu angeblichen Hindernissen von Frauen in Führungspositionen aufzusteigen:

Und zum Gender Pay Gap:

Und zur Frauenquote:

 

37 Gedanken zu “Einigung zur Frauenquote

  1. „ausreichend mit Frauen besetzen“
    Die Frauenquote ist keine. Es ist eine aufs Geschlecht bezogene Minderheitenquote, wie sie jetzt schon im Mitbestimmungsgesetz verankert ist.
    Mit anderen Worten: Sie gilt syssmetrisch auch für Männer. Daher kann ich sagen: Männer geht in die öffentlichen Unternehmen, dort sind viele Posten ausschließlich von Frauen besetzt.

    • @Dummerjan

      Symmetrisch? Hab ich da etwas übersehen?

      z.B. von Andreas Unterberger

      http://www.andreas-unterberger.at/2014/11/die-skurrilen-resultate-der-genderunlogik/

      „Die eine These ist nun in Deutschland auf Verlangen der SPD sogar schon offizielle Regierungspolitik geworden: Mindestens 30 Prozent der – gut bezahlten – Aufsichtsräte müssen künftig Frauen sein. Mit der zusätzlichen Schikane, dass ein Posten, den einmal eine Frau innehatte, niemals mehr an einen Mann fallen darf“

      Man beachte die Schikane, die sich aus „leeren Stuhl“ Logik ergibt.

      Hier ist mit dieser Formulierung wiederum bewusst getäuscht worden. So mein Eindruck. Denn diese Schikane bedeutet, dass bei hinreichend langem Warten dann alle Aufsichtsräte Frauen wären nachdem auch nur einmal ein Posten an eine Frau gegangen ist niemals mehr ein Mann drauf kommt.

      • http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=205630.html

        „„Aufsichtsräte von voll mitbestimmungspflichtigen und börsennotierten Unternehmen,
        die ab dem Jahr 2016 neu besetzt werden, sollen eine Geschlechterquote von min-
        destens 30 Prozent aufweisen. Wir werden eine Regelung erarbeiten, dass bei Nicht-
        erreichen dieser Quote die für das unterrepräsentierte Geschlecht vorgesehenen
        Stühle frei bleiben.“ “

        „Die fixe Geschlechterquote im Aufsichtsrat betrifft die Arbeitnehmer- und die Anteilseigner-
        bank. Die Mindestquote von 30 Prozent für jedes Geschlecht ist von jeder Bank gesondert
        einzuhalten. Es ist zur nächsten vollen Personenzahl aufzurunden. “

        Was ich als Aktionär cool finde: Man kann jetzt Entscheidungen eines Aufsichtsrates mangels Quote – z.B. wenn zu wenig Männer da sind – anfechten!
        Man muss überhaupt keine Sachdiskussion mehr führen. Freie Fahrt für Hauptversammlungs“raider“.
        Ausserdem – da die Stühle leeer bleiben, bei gleichzeitig erhaltener Beschlussfähigkeit können die Aufsichtsratsgremien geschrumpft werden. DAS spart erst mal Geld.

        Wenn ich den Text so lese weiß ich manchmal vor Lachen nicht mehr an mich zu halten: Weltfremder und wirtschaftsfremder geht es kaum.
        Man muss natürlich daran denken, dass es hier mitunter um viel Geld geht und da schafft so ein Gesetz neue Chancen zum Geldverdienen.

  2. Ein schwarzer Tag für das Grundgesetz.
    Kollektive sind jetzt als Rechteeinhaber durchgesetzt worden, deren Rechte höher stehen als die Rechte von Individuen.
    Art.3 wird nach meinem Rechtsempfinden ganz klar gebrochen.
    Ebenfalls Art. 33 (Bestenauslese). Der gilt zwar nur für den öffentlichen Bereich, aber es wird pro Quote je immer argumentiert, die großen Unternehmen seien Teil des öffentlichen Bereichs und müßten daher beschlossene politische Ziele wie die Gleichstellstellung realisieren. Dann muß man auch Art. 33 auf diese „öffentlichen“ Unternehmen anwenden.

    Die Botschaft, die im allgemeinen Rechts- und Staatsbewußtsein ankommt, ist klar: Du mußt vor allem Mitglied in einer diskriminierten Gruppe mit guter Lobby sein, um Erfolg im Leben zu haben. Die Opferstatusolympiade ist offiziell eröffnet.

    Die Verletzung des Rechts auf Eigentum kommt oben drauf.

    Die größten Verfassungsfeinde sitzen an der Spitze einiger Ministerien. Daß sie so erfolgreich sind, liegt auch an der Schwäche und Unprofessionalität derjenigen, die eine Opposition sein könnten. Wenn ich alleine sehe, wieviele Stunden Zeit auf die Analyse der Provokationen einer J.Valenti, Sanczny o.ä. investiert werden, dann praktiziert das feministische Lager wirklich eine gute Arbeitsteilung: einige Scharfmacher werfen mit Provokationen um sich und beschäftigen den Gegner damit, der jedem geworfenen Stöckchen hinterherrennt. Unterdessen werden in den wirklich entscheidenden Machtzirkeln die Entscheidungen eingetütet. Aber vermutlich haben Foren und andere lose organisierte Strukturen so oder so keine Chance, irgendeinen Einfluß auf die wirklich relevanten Machtzirkel zu gewinnen.

    • @mitm

      „Die größten Verfassungsfeinde sitzen an der Spitze einiger Ministerien. Daß sie so erfolgreich sind, liegt auch an der Schwäche und Unprofessionalität derjenigen, die eine Opposition sein könnten.“

      Yup.

      Auch mein Eindruck.

      Allerdings auch die Opposition ist davon durchdrungen, nicht nur Unprofessionalität, und möchte darüber ein Stück von der Macht.

      Teile und herrsche.

    • „… einige Scharfmacher werfen mit Provokationen um sich und beschäftigen den Gegner damit, der jedem geworfenen Stöckchen hinterherrennt. “

      Ein Phänomen, das ich auch so bei der Väterbewegung beobachte. 80% der Wirtschaftsmacht liegt in Männerhänden. Ein 5-tägiger Generalstreik und die genderfeministischen Träume wären vom Tisch.

      Aber was will man erwarten, wenn bei über einer Mio. betroffener Männer (im Familienrecht benachteiligt) gerade mal höchstens 150 ihren Protest öffentlich machen.
      Da MÜSSEN die Feministinnen ja von Luxusproblemen einiger Weniger ausgehen.
      Mal sehen, ob die Wirtschaftsmagnaten eine deutlichere Antwort finden. Wahrscheinlich leider nicht 😦

    • Es ist auch ein Anschlag auf Art. 38 „Wahlprinzipien“

      Da es bei Positionen im Aufsichtsrat um Mandate handelt.
      Also auf Seiten der Arbeitnehmer sind es aus der Belegschaft gewählte Vertreter die da im Aufsichtsrat sitzen.

      D.h. bei 6 Mandaten werden immer 2 Frauen automatisch gewählt auch wenn sie 0 Stimmen erhalten haben.

  3. „Aber vermutlich haben Foren und andere lose organisierte Strukturen so oder so keine Chance, irgendeinen Einfluß auf die wirklich relevanten Machtzirkel zu gewinnen.“

    Ist wie bei der Mafia, die fragen die Schutzgeldzahler auch nicht nach deren Meinung und was sind für solche Mafioso schon Gesetzestexte? Pfft!

  4. Nochmal zur Abfolge

    Radikalfeministisches Gender Mainstreaming Butler’scher Prägung wurde 1984 auf der 3. UN-Weltfrauenkonferenz in Nairobi diskutiert, 1995 auf der 4. UN-Weltfrauenkonferenz in Peking propagiert (hier auch per manipulativer und Überrumpelungstaktik gegenüber Unwissenden und nichts böses Unterstellenden, aber im Nachhinein sehr wohl Bemerkenden – http://www.dijg.de/gender-mainstreaming/dale-o-leary-agenda-konzept-hintergrund/).

    Und via Amsterdamer Vertrag 1997/1999 über die Europäische Union auf bürokratischem Wege in Deutschland eingeführt.

    Die Implementierung des Gendermainstreamings hat hier in Deutschland keine demokratische Legitimierung. Bei einem gesellschaftlich derart umfassenden Programm müsste der Bürger, als Souverän des Landes, umfassend aufgeklärt und beteiligt werden, was nicht geschehen ist.

    Eine Leit- und Querschnittskultur zu verordnen verstößt an sich bereits gegen das Säkularisierungsgebot, d.h. Trennung von Staat und Religion, Ideologie etc. Auch das ein aberwitziges und m.E. nicht mehr innerhalb unserer individuell freiheitlichen Demokratie nicht-statthaftes Vorhaben.

    Und die Genderideologie halte ich mit ihrem Anrühren an menschliche Geschlechtsidentitäten, Rückführung auf die Behauptung sie seien nur sozial konstruiert mit bewusster Sexualisierung aller Lebensbereiche damit das auch greift, für mehr als ungeeignet. Das ist auch mit Grundlage einer m.E. auch gegen Gleichheitsgrundsätze verstoßende Identitätspolitik.

    Hier liegt auch der politisch manipulative wie nach Identitätsgruppen diskriminierende Zielkorridor, nämlich die mögliche Vorschaltung eines willkürlichen Genderns vor alles und jedem, inkl. GG.

    Dazu braucht es einen aktiven Passus im GG. Auch das ist in den 90ern erfolgt. Und es braucht „genderfeministische“ Rechtsprechung auf BVG Ebene. Auch das ist mit den zwei ideologischen Verfassungsrichtern im neuralgischen Bereich Arbeitsrecht erfolgt.

    Susanne Baer (1. Senat) – u.a. für das Arbeitsrecht zuständig

    Ulrich Maidowski (2. Senat) – auch hier u.a. für Arbeitsrecht zuständig

    Nochmal

    „Art 3 GG

    1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

    (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

    (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

    Alle außer (2) sind als Passiva formuliert. Das muß so sein um den Bürger vor dem Staat zu schützen. Der zusätzliche Aktive Passus wurde in den 90ern eingeführt und eröffnet staatliche Willkür. Es obliegt der Interpretation. Und wie die aussieht wissen wir, nämlich gemäß der nicht legitimierten genderfeministischen Leit- und Querschnittskultur.

    Das sieht ganz nach einem feministischen Staatsstreich zum Staatsfeminismus aus. Zumindest erscheint es so als ob es da tatsächlich eine Agenda gibt. Es wirkt ziemlich zielgerichtet.

    Oder gehe ich da zu weit?

    • Auch die vierte Gewalt, die nunmehr feministischen Medien sind per falscher suggestiver dämonisierende Opfer-Sündenbock Unterstellungslegendenbildung unter Kontrolle. Mit Booster Social Media und Twitter Mobbingturbo. Und auch die unter radikalfeministischer Meinungs- und Zensurkontrolle (WAM!’s Friedmann mit Verbindung in einflußreiche feministische Kreise im Weißen Haus).

      Über das Hijacking von Domestic Violence, Frauenhäusern und „Safe Spaces Entzug der öffentlichen Kontrolle, bei gleichzeitiger Nutzung als Indoktrinationsplattfom in Richtung öffentlicher Dämonisierung von Männern anhand von legendenbildenden „Big Lies“

      Zugriff auf Akademia per bewusster hintertreibendender hier dazu installierter Indoktrinationsplattform Gender Studies, ebenfalls nach dem obigen Abschottungsmuster, des Entzuges aus der öffentlichen Kontrolle und Sichtbarkeit.

      Und nun auch Zugriff auf die Jugend per genderfeministischer Bildungspläne, die mit als zentrales Element neben der dazu notwendigen Sexualisierung eben die Identitätshintertreibung von Männlichkeit bei Jungen haben. Hier greift Herunterspielen und Verharmlosung. Auch hier ein Versteckspiel und das Vorschieben vermeintlich guter Absichten.

      Das sieht ziemlich geschlossen aus mit eben dem Endpunkt bzw. Anfangspunkt nun die ersten Schritte hin zur diskriminierenden Legislative zu machen.

      Und es entsteht irgendwie tatsächlich der Eindruck nach einer gewissen Agenda mit Fäden ziehenden Seilschaften. Genau das was von dort eigentlich immer unterstellt wird.

      Irgendwie ist das alles zu stimmig, auch kausal, um es als vollkommen zufällig abzutun. Auch und gerade mit der zeitlichen Abfolge im obigen Post.

      Oder übersehe ich da etwas?

  5. „Ist wie bei der Mafia …“

    Daher bekommen Männer ja nun auch quotenrelevante Angebote, die sie nicht ablehnen können (frei nach Don Corleone, Der Pate).

    Eine ehemalige Goslarer-Gleichstellungsbeauftragte schrieb sinngemäß, dass sie mittlerweile auch an eine feministische Mafia glaubt.

    Wo diese uns hinführt, darüber hatte ich aktuell (nicht nur) quotenrelevant polemisiert: https://emannzer.wordpress.com/2014/11/26/diy-fur-manner-einsargen/

    Übrigens glaube ich nicht, dass das Bundesverfassungsgericht das Ganze kippen wird, denn in Artikel 3 GG steht zwar eindeutig, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind – aber dieser Nachsatz hat es in sich:

    „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“

    Diesen haben Feministinnen in den (ca. 70ern) nachträglich in unser Grundgesetz beigefügt – und seitdem wird damit alles legitimiert. Auch die s.g. „positive Diskriminierung“.

    @Christian: Danke für die Links

  6. Als Jurist sieht man doch sofort, daß das Gesetz komplett zahnlos ist. Reine Symbolpolitik, weil man die Rechtsfolgenseite entsprechend gestaltet hat.

    Die Sanktion ist: die Stühle bleiben leer. So what? Dann vergrößere ich meinen 7er Aufsichtsrat auf 10 Leute, passe die Satzung zur Beschlußfähigkeit an, behalte das Personal, habe 3 leere Stühle, keine Mehrkosten und sonst muß sich nichts ändern.

    Probleme gibts nur, wenn ich – was wohl selten ist – einen Aufsichtsrat habe, der jetzt schon an den Obergrenzen von § 95 Aktiengesetz operiert.

    • @Tom

      „Die Sanktion ist: die Stühle bleiben leer. So what? Dann vergrößere ich meinen 7er Aufsichtsrat auf 10 Leute, passe die Satzung zur Beschlußfähigkeit an, behalte das Personal, habe 3 leere Stühle, keine Mehrkosten und sonst muß sich nichts ändern.“

      Ist das tatsächlich so? Wäre ja schön.

        • Eigentlich auch der Aufsichtsrat, allerdings wäre dieser Beschluss – der Gesetzentwurf deutet es an – anfechtbar, d.h. nichtig, weil die Quote im Aufsichtsrat nicht gegeben wäre und derartige Beschlüsse ohne Quote nicht gültig wären.

          Steht tatsächlich in den Gesetzgebungsleitlinien zur Quote so drin.

        • Das Aktiengesetz ist hier aber zum Teil Irrelevant da
          Ab 2000 Mitarbeitern (bzw. 1000 in der Montanindustrie) nicht mehr das Aktiengesetz sonder das strengere Mitbestimmungsgesetz gilt.

          Und da kann die Größe des Aufsichtsrats nicht einfach so geändert werden sondern wird durch das Gesetz vorgegeben.

          ab 2000 Mitarbeiter hat man min. 12 Mitglieder
          (6 Anehm+ 6 Ageb.) oder 16 Mitglieder(zwingend ab 10.000 Mitarbeiter), maximal Größe ist 20 Mitglieder(zwingend ab 20.000 Mitarbeiter)

          Gehen wir mal von 12 Mitgliedern ausgehen (da ohne Rest durch 3 teilbar)
          werden von den 6 Mandaten der Arbeitnehmerseite
          4 Mitglieder von der Belegschaft aus der Belegschaft gewählt (davon mind. ein Arbeiter, ein nicht leitender Angestellter und ein leitender Angestellter) und 2 Mitglieder sind Gewerkschaftsvertreter.
          Die 6 Mitglieder der Arbeitgeberseite werden von den Eigentümern auf der Hauptversammlung gewählt.

      • Derzeit jedenfalls derzeit gilt § 108 AktG:

        „Die Beschlußfähigkeit des Aufsichtsrats kann, soweit sie nicht gesetzlich geregelt ist, durch die Satzung bestimmt werden. Ist sie weder gesetzlich noch durch die Satzung geregelt, so ist der Aufsichtsrat nur beschlußfähig, wenn mindestens die Hälfte der Mitglieder, aus denen er nach Gesetz oder Satzung insgesamt zu bestehen hat, an der Beschlußfassung teilnimmt. In jedem Fall müssen mindestens drei Mitglieder an der Beschlußfassung teilnehmen. Der Beschlußfähigkeit steht nicht entgegen, daß dem Aufsichtsrat weniger Mitglieder als die durch Gesetz oder Satzung festgesetzte Zahl angehören, auch wenn das für seine Zusammensetzung maßgebende zahlenmäßige Verhältnis nicht gewahrt ist.“

        Also: 30% nicht besetzt ist noch kein zwingendes Chaos, sondern die Beschlußfähigkeit ist schon nach dem Gesetz noch vorhanden. Und ich kann das weitergehend per Satzung reparieren. Daß das Quotenfrauen-Gesetz das ändern will, glaube ich erst, wenn ich es sehe.

    • @tom

      Wird allerdings für die meisten Ags im praktischen schwierig sein, weil es schlecht für das Image ist würde ich vermuten. Eine gewisse Zeit kann man das machen, aber wenn man das über Jahre so lässt, dann wird darüber in den Artikeln berichtet werden vermute ich.
      Und es wäre auch interessant, was mit „Sanktionen“ gemeint ist. Können die auch für leere Stühle angesetzt werden?

    • Kommt alles drauf an. Der Diskurs geht weiter. Es wäre zu hoffen, daß einzelne Unternehmen die Publicity nutzen, um Kante zu zeigen. Der moralische Druck wird ja nur von Opportunisten erzeugt, nicht von der Bevölkerung.

      Da ist noch viel Spielraum möglich und evtl. spannende Dynamiken.

      Ich persönlich liebe ja die Figur des gnadenlos provokanten Intellektuellen. Pirincci geht schon in die Richtung. Besser wäre ein sehr intellektueller, feinsinniger Typ, der volle Kanne austeilt: Z.B. als Unternehmer in Talkshows, der den ganzen Wahnsinn der Quote systematisch argumentativ zerlegt, mit feinem süffisanten Lächeln und Auslachen des Gutmenschentums.

      Auf diese zweite Ebene kommt es mir an. Denn wichtiger als das argumentative Zerlegen ist meiner Meinung nach der psychologische Effekt der totalen Bloßstellung und Lächerlichmachung des Gutmenschentums, das hinter dem Quotengetue und anderen Maßnahmen steht.

      Es muß sich jemand trauen, entsprechend aufzutreten und damit schlagartig diese Ideologen der Lächerlichkeit preiszugeben und auch dem normalen Mann auf der Straße Mut zu machen. Obendrein erzeugt solch ein Auftreten natürlich Öffentlichkeit und Diskussionen.

      Wir haben es leider häufig mit Weicheiern zu tun, die zaghaft Gegenargumente anführen, aber auf der emotionalen Ebene nicht wirklich zupacken.

      Jemand wie Harald Schmidt ist wohl der einzige, der mir hier einfällt als Assoziation. Solche Typen braucht es. 🙂

      PS: Das Unerhörte ist ja gerade, daß ein Mensch das Allerguteste plötzlich gnadenlos zerfleddert und nicht die geringste Anpassung oder Verlegenheit zeigt, vielmehr allergenüßlichst loslegt.

      Na ja, ich würde auch mal gerne in so einer Talkshow sitzen. 🙂

      Es fehlt ja schon häufig allein an der intellektuellen Raffinesse, den Begriff der Gleichberechtigung bzw. Gleichstellung dezidiert und kritisch zu thematisieren. In welcher Talkshow ist das denn schon jemals passiert? Wo leben wir, daß vermeintliche Intellektuelle diese Begriffsscharlatanerie nicht auseinandernehmen?

      Ich bin selbst oft erschüttert, wie naiv und unreflektiert das normale Talkshowpersonal ist – und damit meine ich schon die Leute, die eigentlich die Creme darstellen.

      • „Besser wäre ein sehr intellektueller, feinsinniger Typ, der volle Kanne austeilt: Z.B. als Unternehmer in Talkshows, der den ganzen Wahnsinn der Quote systematisch argumentativ zerlegt, mit feinem süffisanten Lächeln und Auslachen des Gutmenschentums.“

        Grundsätzlich hast Du recht. Aber hättest Du die Eier, so anzutreten, wenn Du für 17.000 Mitarbeiter Verantwortung trägst?
        Ich wahrscheinlich nicht.

    • Angeblich soll es ja einen Türöffner-Effekt geben; wenn die Chefinnen weiblich sind, wird irgendwann auch das Mittelmanagement weiblicher werden, und dann auch die gewöhnlichen Angestellten.

      • Frauen in Konkurrenzsituationen halten sich andere Frauen vom Leib.

        Das wird nicht eintreten. Sie bauen sich einen vorwiegend weiblichen Hofschranzenstaat auf.

        Das ist vielleicht die Hoffnung.

        Natürlich hinter der Maske der „Gleichberechtigung“. Um die es ganz offensichtlich noch nie ging.

        Sie haben ja auch leichtes Spiel, denn die Männer in den derzeitigen Machtpositionen sind wirklich zu blöd, gutgläubig oder dienen sich aus Angst um Machtverlust an. Viele haben zu viel feministisches Kool-Aid getrunken und haben ein pervertiertes und antiquiertes Männlichkeitsbild – das ist die eigentlich größte Gefahr.

        Und in der GroKo verstehen sie sich gut im Zuge der mehr und mehr offensichtlichen unverhohlenen Selbstbedienung.

        Läuft alles nur bei Ausschaltung des gemeinen redlich gutgläubigen Naivbeta. Die sind zu hauf in den Kommentaren unter den Quotenartikeln zu sehen. Mancher derart bescheuert, dass man es kaum fassen kann.

        • „Das wird nicht eintreten. Sie bauen sich einen vorwiegend weiblichen Hofschranzenstaat auf. “

          Nein. Sie bauen sich einen MÄNNLICHEN Hofschranzenstaat auf. Auf Ihresgleichen schauen die Chefinnen mit einer Verachtung herab, die sich ein männlicher Chef niemals trauen dürfte.
          Selbst schon in zwei Firmen erlebt (beide Frauen wurden nach relativ kurzer Zeit wegen Unfähigkeit gefeuert – aber erst, nachdem sie die – männlichen – kreativen Köpfe vertrieben hatten)

      • „Angeblich soll es ja einen Türöffner-Effekt geben; wenn die Chefinnen weiblich sind, wird irgendwann auch das Mittelmanagement weiblicher werden, und dann auch die gewöhnlichen Angestellten.“
        Magischerweise entsteht so aus Managementwissen und Netzwerkfähigkeit Sachkunde in fachlichen.

        Also, weil eine Frau z.B. bei EON Chefin ist, kann eine Frau bald Schichtleiterin im Kernkraftwerk werden. Völlig logisch und wünschenswert – außer vielleicht für die Anwohner…

  7. Dass die Quote jetzt beschlossen wurde, kann auch ein Vorteil sein. Erstens ist der Aufsichtsrat meistens nicht mehr als ein Gremium gut bezahlter Frühstücksdirektoren, das nur auf dem Papier an den tatsächlichen Entscheidungsprozessen des Unternehmens teilhat. Es wird also nicht so furchtbar viel kaputtgemacht.

    Und zweitens brauchen die Unternehmen jetzt nicht mehr auf allen Ebenen Frauen zu bevorzugen, wie es aktuell Praxis ist, aus Angst vor Maßnahmen der Politik. Jetzt brauchen sie nur zuzusehen, dass genug Frauen in den Aufsichtsrat einziehen, dann fällt ihre sonstige Personalpolitik nicht weiter auf und sie können dort wieder nach sachbezogenen Kriterien einstellen und befördern.

    Eine Quote für Vorstände oder das mittlere Management wäre hingegen gefährlich, da die chancenlos gewordenen Männer innerlich kündigen würden oder Männer gar nicht mehr für ein Unternehmen gewonnen werden könnten. Dann würde passieren, was immer in solchen Fällen passiert: Es werden einige Frauen gewonnen, aber viele Männer verloren. Das kennt die SPD oder neuerdings auch die US Demokraten. Wenn Männer sich von irgendeinen Bereich in größerer Zahl abwenden, gerät er in Gefahr. Die Erfahrung zeigt, dass sie auch nicht mehr zurückkommen, wenn sie später dann umworben werden sollten. Wenn sie weg sind, sind sie weg. (Erziehungswesen, Gesundheitswesen, Politik)

    Das kann jedoch den Vorteil haben, dass sich vor allem fähige Männer nicht mehr in vorhandene Strukturen begeben, sondern selbst neue Strukturen schaffen. Unternehmer werden, statt Karriere machen.

  8. Wer glaubt, er könne die Frauenquote feixend umgehen, macht sich Illusionen.

    In einem Jahr werden wir die „Errungenschaft“ feiern und feststellen, dass sich IMMER NOCH NICHT viel geändert hat, dass IMMER NOCH böse WHMs gute, leistungsstarke und -willige Frauen böswillig am Aufstieg hindern, dass man die Kerle offenbar noch nicht genug gestraft und an die Kandare genommen hat.

    So wird man denn nachdoppeln, Schlupflöcher schließen, Strafen verschärfen, ausweiten, ganz allmählich, Zug um Zug.

    Und Quoten für andere aus der Koalition der Minderheiten einfordern, noch mehr Anti-WHM-Quoten, also für Moslems, Migranten, Farbige, Sinti und Roma etc.pp., all die vielen Unterrepräsentierten, die GLEICHGESTELLT werden müssen.

    Denn das egalitaristische Grunddogma – auch wenn empirisch vielfach widerlegt – ist die Gleichartigkeit aller Menschengruppen, eigentlich sogar aller Individuen (gleich begabt, gleich motiviert, gleich interessiert).

    Ergeben sich also Unterschiede, dann weil eine übelwollende Gesellschaft die erzeugt, nicht Ausdruck von inhärenten Unterschieden sind sie, sondern gesellschaftlich gemacht, von privilegierten Gruppen zur Aufrechterhaltung ihrer (Selbst-)Privilegierung.

    Denn da alle Menschengruppen gleichartig sind, müssen sie auch alle dasselbe erreichen, wenn’s denn nur fair zugeht.

    Privilegierte Gruppe = WHMs.

    Die „überrepräsentiert“ sind, nicht, weil sie begabter, motivierter, angestrengt arbeitender sind als andere, sondern weil sie böser sind, perfide in ihrem Unterdrückungshandeln, erfolgreicher in ihrer Unfairness gegen Frauen, Farbige, Moslems, Sinti und Roma usw.

    So kann man sich eigentlich jede Niedertracht und jede Ausbeutung gegenüber diesen erlauben – es trifft nie die Falschen, sondern die im Schnitt Erfolgreichsten = Bösesten/Niederträchtigsten.

    Praktischerweise sind die WHMs auch die einzige Gruppe, die keine Identitätspolitik betreiben dürfen, denn das wäre rassistisch-patriarchal, geht gar nicht (merke: Antirassismus ist de facto antiweißer Rassismus, konkret Anit-WHMismus).

    So bleiben sie der Steinbruch, aus dem sich alle anderen Identitätspolitik treibenden Gruppen („Koalition der Minderheiten“) bedienen können, ohne großartig auf Gegenwehr zu stoßen – sehr bequem.

    Geht ja auch nicht anders, denn die WHMs erwirtschaften das Gros der Umverteilungsmasse, von der die Minderheitenkoalitionäre leben wollen/müssen.

    Bei Farbigen/Moslems, bei NAM-Minderheiten (Non Asian Minorities) ist nicht viel zu holen, die sind selbst auf Subventionen angewiesen, erwirtschaften nicht viel, im Schnitt, beziehen vom Sozialstaat mehr als sie einzahlen (als Gruppen).

    Desgleichen Frauen als Gruppe.

    Farbige als Gruppe können also Frauen als Gruppe nicht viel zahlen.

    Nordostasiaten könnten viel zahlen, sind aber (noch) viel zu wenige und vor allem an keinem Schuldgefühl zu packen wie die WHMs, da am Sklavenhandel z.B. fast nicht beteiligt, auch nicht an den Kreuzzügen, außderdem entstammen sie Beschämungskulturen, nicht Schuldkulturen (hat auch Folgen für die geneitische Disposition – ja, auch diese Grundorientierungen werden offenbar genetisch begünstigt unter entsprechenden Bedingungen wie alle Grundhaltungen).

    So bleibt nur der WHM, von dem es sich zu leben lohnt, von dem man leben kann.

    Dass er gleichzeitg das Rückgrat der westlichen Zivilisation darstellt – umso besser für jene, die darüber hinaus diese Zivilisation hassen bis auf den Tod.

    Wer diese Zivilisation hasst bis auf den Tod, den Kapitalismus, das Patriarchat, all den weißen, patriarchalen Klimbim, der Farbige, Frauen, Moslems zurückhält und unterdrückt, wer also diese Zivilisation zerstören will, um den MENSCHEN zu befreien, tut gut daran, am Rückgrat dieser Zivilisation anzusetzen, eben dem WHM.

    Ist der ausgeschaltet/zerstört, ist die Selbstbehauptungsfähigkeit/der Selbstbehauptungswille dieser Zivilisation zerstört, ist sie sturmreif.

    Strategisch eine kluge Entscheidung.

    Und natürlich völlig verschwörungstheoretisch.

  9. Ich glaube einigen ist die Tragweite hier nicht ganz bewusst.

    Mitbestimmungspflichtige Unternehmen sind alle Unternehmen mit mehr als 2000 Mitarbeitern. (bzw. 1000 Mitarbeiter in der Montan Industrie)

    Der Aufsichtsrat ist im Gegensatz zum laschen Aktiengesetz
    Paritätisch besetzt.
    Die Größe kann entweder 12 16 oder 20 Mitglieder sein
    Die Aufsichtsratsposten sind MANDATE(!) es handelt sich also auf der Arbeitnehmerseite um Gewählte Vertreter (ähnlich dem Betriebsrat)

    Die Quote greift hier direkt in die Wahlgrundsätze ein in dem Sie automatisch 30% der Mandate an Frauen vergibt.
    Das würde im Endeffekt bedeuten das bei z.b. 6 Mitgliedern auf Arbeitnehmerseite automatisch 2 Frauen gewählt sind.

    Also wenn sich z.b. 10 Männer und 2 Frauen um die 8 Posten bewerben müssen die Frauen noch nicht mal für sich selbst stimmen den Frauen reichen 0 Stimmen aus um einen der Posten zu erhalten.

    • „Also wenn sich z.b. 10 Männer und 2 Frauen um die 8 Posten bewerben müssen die Frauen noch nicht mal für sich selbst stimmen den Frauen reichen 0 Stimmen aus um einen der Posten zu erhalten.“
      Oder die Männer machen sich den Genderismus konsequent zunutze, indem sich zwei der 10 Männer – besser noch drei – zu Frauen erklären.
      Denn merke: das Geschlecht ist konstruiert!

    • Ja, die zu schluckende Kröte ist mal wieder für die Arbeitnehmerseite die Ekelhaftere.

      Wozu braucht ein Arbeitnehmer Feinde, wenn es Spezialdemokraten gibt, allzeit bereit ihm ein Messer in den Rücken zu rammen?

  10. Also ich finde das super. Je mehr Einmischung des Staates in die Firmen umso mehr Demotivation, Reibungsverluste, Fehlsteuerungen und Desorganistation entsteht.

    Das ist für meine kleine Firma (wo nicht mal genug Leute arbeiten um überhaupt eine Quote zu berechnen) super. So lange es keine staatlich festgelegten Preise gibt (wird noch kommen aber bis dahin bin ich weg) wird mein Laden von Tag zu Tag Schlagkräftiger ohne was tun zu müssen. Die Fischin stinkt vom Kopfe her.

    Wer mir mit Moral kommt, ich den Dreck nicht gewählt, dieses ganze überflüssige Kroppzeug das mit seinen künstlichen Themen eine Daseinsberechtigung vortäuscht (bis auf die FDJ Tante, die macht nicht eine auf Orakel und muss als einzige nicht Lügen weil Sie ja nur dahinbrabbelt).

    Und ihr verehrte Diskutantenschaar?

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