Selbermach Samstag 107 (25.10.2014)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade? Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs oder auf den Blogs anderer? Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Meisterleistungen der Schuldverlagerung

Auf Identitätskritik findet sich eine hübsche Schuldverlagerung auf das Patriarchat und eine Rebellion gegen die Geschlechterrollen in Bezug auf Triggerwarnungen:

mir wird als nicht-setzerin von triggerwarnungen immer dann, wenn eben das kritisiert wird, vorgeworfen, dass ich nicht vorrausahne, was das, was ich schreibe mit anderen macht. dass ich nicht vorausahne, dass ein text jemand anders weh tut. dass ich mich nicht genug hineinversetze in andere. weibliche sozialisation anyone? diese forderung werde ich niemals als legitim betrachten, nicht nach einem jahrzehntelangen kampf, nicht vor jeder handlung, vor jedem satz immer erst zu überlegen, was das mit der anderen person machen könnte.
das müsste ich als frau ™ nämlich unbedingt vorher wissen. und in meine handlungen einplanen. wo kämen wir denn dahin, wenn ich dann gar noch von gewalt erzählen würde, ohne alle vorher tausendmal zu fragen ob das wirklich okay ist und ob ich wirklich so explizit sein darf, wie die scheiß-wirklichkeit ist.

Die Triggerwarnung, ein Instrument, welches eigentlich dazu dient, den Opferstatus von allem noch zu betonen und sich als besonders opferschützend darzustellen, wird hier quasi als verinnerlichter Sexismus gesehen, denn damit wird an eine Frau die Anforderung gestellt, besonders einfühlsam zu sein. Womit die Aufforderung an jemanden eine Triggerwarnung zu setzen, gleichzeitig Sexismus ist (wenn derjenige eine Frau ist).

Ich finde es ja immer wieder erstaunlich, wie leicht man feministische Theorie benutzen kann um in jedem einzelnen Aspekt eine Opferrolle für sich zu entdecken, selbst in Vorgaben aus dem Feminismus selbst. War ja auch schon bei der nichtexistenten Feministischen Feuerwehr Thema.

Vielleicht sollte man da mal einen Wettbewerb draus machen?

Ich bitte also um Einsendung von Beiträgen, wie man feministische Forderungen mittels feministischer Phrasen in eine unberechtige Forderung umwandeln kann. Die Zusendung kann per Email oder auch hier in den Kommentaren erfolgen, oder als Blogbeitrag auf einem eigenen Blog (bitte dann diesen Beitrag verlinken). Wir küren dann einen Sieger (Einsendeschluß: 7.11.2014).

Mögliche Themen:

  • warum die Aufforderung feministisch tätig zu sein, sexistisch im Sinne des Feminismus ist.
  • Warum die Bezeichnung einer Person als Feministin sexistisch im Sinne des Feminismus ist
  • warum es sexistisch im Sinne des Feminismus ist, einer Frau nachts auszuweichen, damit sie keine Angst vor einer Vergewaltigung haben muss

Wer Beispiele findet, die noch absurder sind, der kann diese gerne vorschlagen oder direkt verwenden.