Tag: 24. Oktober 2014
Feminismus als Selbstinszenierung
Nadine Lantzsch schreibt zum Zustand des Netzfeminismus:
was mich ärgert ist eine bestimmte attitüde, die von Alphafeministin bis queer underground reicht. Eine inszenierung einer politisch korrekten identität, die getrieben ist von ständiger selbstoptimierung bei permanenter larmoyanz. eigentlich steht das eigene leid 90% der zeit im vordergrund, aber um diese selbstzentrierung zu kaschieren, werden zwischendrin random links und texte umhergeschickt und reflektierte gedanken formuliert, die von anderen beflissentlich gefavt und RT werden. diskriminierend sind immer nur die anderen und eigene privilegien finden tarnung hinter einer rhetorik, die kritik abprallen lässt. vieles davon finde ich extrem emotionslos und irgendwie mechanisch, so als sei aus den leuten das leben herausgesaugt, als würde die welt nur noch darin bestehen, von ihnen benannt, einsortiert, bewertet und politisiert zu werden. als sei welt eine einzige rationalisierte, intellektualisierte analyse. auch dann, wenn behauptet wird, intellektualismus sei nur was für’s bürgertum (und bürgertum: das sind auch immer nur die anderen).
Also
- Inszenierung einer politisch korrekten Identität
- getrieben ist von ständiger selbstoptimierung bei permanenter larmoyanz
- eigentlich steht das eigene leid 90% der zeit im vordergrund,
- diskriminierend sind immer nur die anderen und eigene privilegien finden tarnung hinter einer rhetorik, die kritik abprallen lässt.
Das deckt sich alles durchaus mit meiner eigenen Meinung. IDPOL halt und die daraus resultierende Opferspirale. Und auch dazu, dass Männer keine Opfer sein können.
Ich vermute eher, dass sie nicht ertragen kann, dass andere mehr Beachtung finden und zudem Diskriminierungen ansprechen, die sie für nicht so wichtig hält, aber dennoch eine erstaunlich offene Kritik.
Willkommen Nadine Lantzsch im feminismuskritischen Lager!