Gerade wurden wieder einige Diskussionen über sexuelle Selektion geführt. Dabei scheint mir, dass vielen noch nicht ganz klar ist, dass sexuelle Selektion etwas hoch biologisches ist und dessen Endprodukt damit auch.
Sexuelle Selektion bedeutet in der intersexuellen Variante, dass Mitglieder eines Geschlechts ein biologisch abgespeichertes Partnerwahlkriterium entwickeln. Die Information, welche Anzeichen für einen günstigen Partner sprechen, müssen dafür in den Genen verhalten sein. Sie werden dann auch auf diesem Weg vererbt.
Deren Produkt sind
- auf der einen Seite ein Partner, der ein bestimmtes Merkmal oder eine bestimmte Eigenschaft aus biologischen Gründen attraktiv findet
- auf der anderen Seite das andere Geschlecht, in dem dieses Merkmal immer stärker ausgeprägt wird, da Wesen, die eine starke Ausprägung dieses Merkmals zeigen, eher als Sexualpartner gewählt werden und dies wiederum auch von höherwertigen Partnern, wenn auch andersrum eine Selektion stattfindet.
Wenn ein Merkmal sich in einer Gruppe sehr stark durchgesetzt hat, dann kann sich der Prozess selbst stabilisieren: Einen Partner zu wählen, der dem Schema nicht entspricht, bedeutet, dass die eigenen Kinder diesem Merkmal nicht entsprechen werden und daher innerhalb der Gruppe schlechtere Partneraussichten haben. Selbst wenn die Ursprungssituation, die eine Selektion begünstigt hat, nicht mehr fortbesteht, kann damit der Prozess selbst, der eine entsprechende Auswahl begünstigt, anhalten.