Tag: 22. August 2014
Norah Vincent zu Erwartungen von Frauen an Männer
Schoppe weist in einem Kommentar auf einen Auszug auf dem hier bereits kurz besprochenen Buch von Norah Vincent hin:
“Not even the women really. They, too, wanted me to be more manly and buff, and sometimes they made their fag assumptions, too, even while they were dating me. Hence the phrase ‘my gay boyfriend’.
Women were hard to please in this respect. They wanted me to be in control, baroquely big and strong both in spirit and in body, but also tender and vulnerable at the same time, subservient to their whims and bunny soft. They wanted someone to lean on and hold on, to look up to and collapse besinde, but someone who knew his reduced place in the posteminist world nonetheless. They held their presumed moral and sexual superiority over me and at times tried to manipulate me with it.” (Norah Vincent: Self-Made Man. My Year Disguised as a Man, London 2006, S. 277)
(Im Zusammenhang hier noch mal zu lesen)
Schoppes Wertung im Kommentar:
Mag ja sein, dass sich einzelne Männer von solch widersprüchlichen Erwartungen an sie distanzieren können – davon, groß, stark und mächtig sein zu sollen und sich gleichzeitig, wenn gewünscht, der “angemaßten moralischen und sexuellen Überlegenheit” (presumed moral and sexual superiority) von Frauen unterzuordnen.
Das ist theoretisch durchaus vereinbar: In den richtigen Bereichen und in der richtigen Mischung (aber zu unterschiedlichen Zeiten) soll man eben Attraktion und Komfort bedienen bzw. zeigen, dass man sowohl ein „Anführer“ als auch jemand ist, der gesunde Gefühle hat und Bindungen zulässt. Allerdings ist die richtige Mischung natürlich teilweise schwer zu finden und die auf dem ersten Blick widersprüchlichen Anforderungen verwirren häufig (und das ja auch durchaus zu recht). Auch hier zeigt sich insoweit ein sehr klassisches Modell: Der starke Mann mit Herz (als Gegenstück zu dem Hooker with a heard of Gold).