Zu einer sehr kontrovers geführten Diskussion über das Körper-Geist-Problem brachte Maren einen altbekannten Einwurf:
Herrlisch. Ich hab keine Ahnung von Philosophie, aber mich erheitern die Penisvergleiche hier grade sehr.
Unter einem Penisvergleich oder Schwanzvergleich versteht man letztendlich, dass eine Auseinandersetzung unter Männern nicht um die Sache selbst geführt wird, sondern Teil einer reinen intrasexuellen Konkurrenz ist. Die Penislänge wird dabei sinnbildlich als Wettkampf unter Männern verstanden, bei dem derjenige mit dem längeren Penis gewinnt, also der bessere Mann ist.
Aus Sicht eines Biologen ist diese Metapher interessant, denn aus dieser Sicht ist eine Auseinandersetzung in der Sache natürlich ein Produkt intrasexueller Konkurrenz. Beide sind sehr eng miteinander verbunden. Es geht um Wettbewerb unter Männern, der gleichzeitig auch ein Ergebnis sexueller Selektion von Frauen auf Männer, die möglichst hoch in der Hierarchie stehen.
Wer solche Auseinandersetzungen als „typisch männlich“ der muss sich auch Fragen, wie sie von sonstigen Konkurrenzverhalten abzugrenzen sind und ob man in dieser Hinsicht nicht auch generell von einer höheren Wettbewerbsbereitschaft von Männern ausgehen müsste.
Man könnte zwar einwenden, dass Männer eben einen solchen Wettbwerb persönlicher werden lassen und Frauen hingegen im „guten Wettbewerb“ genauso ehrgeizig sind. Allerdings ist eben auch ein persönlich motivierter Wettbewerb anspornend und dessen entstehen eher geeignet sich in dieser Hinsicht anzustrengen. Zudem scheint mir dieses Bild auch mit einer durch sonstige Daten nicht gedeckten übermäßig positiven Einschätzung von Frauen verbunden zu sein.
So gesehen ist diese Tendenz von Männern zum „Schwanzvergleich“ vielleicht einer der Gründe, warum eine große Zahl von Leistungen erbracht worden sind, wahrscheinlich auch einiges an Kriegen oder anderen Auseinandersetzungen. Es ist vielleicht auch der Grund, warum Männer eher in Spitzenpositionen und anderen Positionen im direkten Wettbewerb vorzufinden sind.