9 Gedanken zu “„Prüfe deine Privilegien“ ist eine Idiotische Phrase

  1. Sehr gut gesagt – vollste Zustimmung!

    Natürlich gibt es vereinzelte Probleme oder Vorteile, die nur einzelne Gruppen haben, aber es ist nicht nur ignorant, sondern schon rein diskussionsstrategisch unklug, daraus Privilegien zu stricken. Dadurch betont man die Unterschiede, die man doch vorgibt ausgleichen zu wollen.

    Insbesondere stört es mich, wenn es nicht darum geht, dass es dadurch so dargestellt wird, als hätte jemand einen unverdienten Vorteil, nur weil ihm aufgrund seiner Gruppenzugehörigkeit ein ebenso unverdienter Nachteil nicht zukommt. Statt, dass in den Fokus rückt, wie falsch der Nachteil des anderen ist, geht es nun nur darum, dass den einen eine vage Erbschuld dafür trifft, nur auf dem Stand zu sein, den jeder haben sollte. – Ganz davon abgesehen, dass die meisten dieser Mahner dabei gern ausblenden, welche Vorteile sie selbst gegenüber anderen Gruppen noch immer haben. Wenn etwa die gesunde, weiße Mitteleuropäerin mich wegen meines angeblichen männlichen Privilegs anspricht, fragt man sich, ob nicht einer Afghanin diese Rolle besser stünde.

  2. Das finde ich auch gut:

    Gibt ja schon Gesetze gegen Gewalt, aber nein, wird brauchen Gesetze gegen Gewalt gegen Frauen (und dafür natürlich haufenweise Steuergelder). Wie sie sagt, werden damit Stereotype gefördert.

    • Joar, Arne erwähnte das mal, die Welt auch…

      „Wir reden zwar seit mehr als 20 Jahren über Gewalt, aber hauptsächlich unter der entlastenden Perspektive, dass ausschließlich Männer gewalttätig seien, dass Gewalt von Frauen gegen den Partner wie die Kinder davon ausgenommen sei. Vielmehr ist es zum beliebten Ritual geworden, Frauen und Kinder als eine ungeteilte Gemeinschaft von Geschädigten oder in der üblich gewordenen Redeweise als Opfer männlicher Gewalt zu beschreiben.

      Allerdings hat diese Sicht vor dem Blick der empirischen Wissenschaft keinen Bestand. Es handelt sich vielmehr um eine Wunschvorstellung, die gänzlich im Widerspruch zu den Erkenntnissen der Wissenschaft steht. Der gewalttätige Alltag von Partnern sieht ganz anders aus. Eigentlich könnten wir das seit 1975 wissen, als der Senior der empirischen Gewaltforschung, Murray L. Straus, mit Kollegen seine erste Studie dazu vorlegte.

      Er war ausgezogen, das Übergewicht männlicher Gewalttätigkeit einmal exakt zu erforschen. Und zu seinem Erstaunen fand er etwas ganz anderes heraus: 12 Prozent der Männer und 11,6 Prozent der Frauen sind familiär gewalttätig. Schwer gewalttätig sind 4,6 Prozent der Frauen und 3,8 Prozent der Männer. Inzwischen haben mehr als 200 Studien vor allem aus den USA und Kanada diesen Sachverhalt bestätigt und ausdifferenziert.“

      http://www.welt.de/debatte/article10847107/Frauen-schlagen-mindestens-so-haeufig-zu-wie-Maenner.html

  3. Cooles Video. „Check your manners“ ist eine gute Antwort auf „Check your privilege“.

    Schönes Argument, dass der Spruch einen selbstverständlich auf die Hautfarbe oder das Geschlecht reduziert und einem Schuld wegen Dinge geben will, die man sich nicht ausgesucht hat.

    Ansonsten ist mir noch der Spin eingefallen, was es doch für ein Privileg ist, seine Privilegien nicht checken zu müssen (oder zumindest einen Großteil davon).

  4. P.S.: Gibt es eigentlich ein Italiener-Privileg? Schließlich waren die meisten Päpste in den letzten Jahrhunderten Italiener. Das Amt des Staatsoberhauptes können also nur in den seltensten Fällen andere erringen. Die Tatsache, dass die letzten drei Amtsinhaber gerade keine Italiener waren, spielt bei dem Argument keine Rolle.

    P.P.S.: Ich finde es schon gruselig, wie oft ich in letzter Zeit Libertären zustimmen musste. Von denen scheinen zumindest einige bei der Geschlechterdebatte erstaunlich vernünftig.

  5. Pingback: Übersicht: Kritik am Feminismus | Alles Evolution

  6. Pingback: #nohatespeech und der Sexismus | Alles Evolution

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