Auf Geschlechterallerlei fand ich einen interessanten Kommentar von Neuer Peter
Nein, du gehst da einem Taschenspielertrick der Feministen auf den Leim. Der Feminismus soll weiterhin mit Gleichberechtigung assoziiert werden, auch wenn alle wirkmächtigen Akteure des derzeit vorherrschenden Feminismus der Gleichberechtigung aktiv entgegenwirken.
Dadurch fällt es dann leicht, Menschen, die zumindest kein Lippenbekenntnis zum Feminismus ablegen, moralisch zu diskreditieren und Kritik an den totalitären Auswüchsen des Feminismus zu diffamieren.
Ist eine feministische Position dann tatsächlich einmal als das entlarvt, als was sich heutige feministische Positionen häufig herausstellen, nämlich als autoritär, freiheitsfeindlich und dem Prinzip der Rechtsgleichheit feindlich gesinnt, kann man sich dann über den wahren Schotten herausreden: Nun gut, das waren dann eben KEINE WAHREN FEMINISTEN.
Der vorherrschende Feminismus ist ein Wolf im Schafspelz. Seine Wolfstaten rechtfertigt er, indem er jegliche Kritik daran als Schafsfeindlich diffamiert. Und du hilfst ihm dabei, indem du den Wolf und den Pelz als zwei verschiedene Entitäten darstellst.
Es gibt kein Schaf. Das Schaf ist vollkommen machtlos, hat politisch nicht das geringste zu sagen.
Das finde ich einen interessanten Mechanismus:
- Wir sind die Guten, weil wir für Gleichberechtigung sind
- Wenn man nicht mehr leugnen kann, dass im Feminismus vieles nicht auf Gleichberechtigung hinausläuft, sondern auf totalitäre Ansätze, dann wird darauf abgestellt, dass dieser Teil des Feminismus eben nicht der wahre Feminismus ist
Das ist mir in der Tat schon häufig untergekommen. Gerne auch in der Form:
A: Das vertritt der Feminismus doch gar nicht! Keiner ist so extrem!
B. Doch, schau hier schreiben es Feministen selbst in diversen Quellen
A. Das ist dann jedenfalls nicht _mein_ Feminismus!
Das ist dann teilweise einfach Unwissen darüber, was der Feminismus eigentlich vertritt, weil sich die wenigsten Feministinnen tiefer mit der dortigen Theorie beschäftigen