Verbale und mathematische Fähigkeiten sowie Intelligenz und Studienfachwahl

Ein Leser hatte auf einen Artikel im Discover Magazine hingewiesen, der einige interessante Grafiken anführte:

Das erste Bild zeigt die Zusammenhänge von mathematischen und sprachlichen Fähigkeiten und dem Studienfach:

Mathematik Sprache Fähigkeiten

Mathematik Sprache Fähigkeiten

 

Es zeigen sich auch hier einige interessante Zusammenhänge gerade zwischen den erforderlichen Fähigkeiten und der Studienfachwahl, die auch schon in diesem Beitrag Thema waren. Es wäre hier interessant, den typischen Frauen- und Männeranteil, der in diesen Studienfächern besteht, mit den Ergebnissen abzugleichen, es lässt sich aber auch so ganz gut sehen, dass viele der klassischerweise männlich besetzten Fächer mit hohen Mathefähigkeiten einhergehen, während die Naturwissenschaften, die eher noch einen hohen Frauenanteil haben, wie etwa Biologie aber auch noch im Verhältnis zu etwa Physik die Chemie, einen vergleichsweise geringeren Anspruch daran haben.

Viele klassische Frauenstudiengänge wie Sozialwissenschaften oder Lehrberufe stellen hingegen in dieser Hinsicht eher geringe Ansprüche an die mathematischen Fähigkeiten.

Auf dem zweiten Bild wird insbesondere noch der Faktor Intelligenz berücksichtigt:

Sprache Mathe Intelligenz

Sprache Mathe Intelligenz

 

In dem Artikel heißt es dazu:

I also wanted to compare aggregate smarts to intellectual balance. In the plot to the right on the x-axis you have the combined value of math and verbal scores in standard deviation units. A negative value indicates lower values combined, and a positive value higher. Obviously though you can have a case where two disciplines have the same average, but the individual scores differ a lot. So I wanted to compare that with the difference between the two scores. You can see then in the plot that disciplines like classics are much more verbal, while engineering is more mathematical. Physical scientists tend to be more balanced and brighter than engineers. Interestingly linguists have a different profile than other social scientists, and cognitive psych people don’t cluster with others in their broader field. Economists are rather like duller physicists. Which makes sense since many economists are washed out or bored physicists. And political science and international relations people don’t stack up very well against the economists. Perhaps this is the source of the problem whereby economists think they’re smarter than they are? Some humility might be instilled if economics was always put in the same building as physics.

In regards to my own field of interest, the biological sciences, not too many surprises. As you should expect biologists are not as smart as physicists or chemists, but there seems to be two clusters, with a quant and verbal bias. This somewhat surprised me. I didn’t expect ecology to be more verbal than genetics! And much respect to the neuroscience people, they’re definitely the smartest biologists in this data set (unless you count biophysicists!). I think that points to the fact that neuroscience is sucking up a lot of talent right now

Es wäre die Frage, ob alle Bereiche per se Anforderungen abbilden. Wenn beispielsweise Frauen häufiger in der Biologie anzutreffen ist, weil sie von den Naturwissenschaften ihren Interessen und Fähigkeiten am meisten entspricht, dann würde sich dort auch eine Häufung von sprachlichen Fähigkeiten ergeben. Dann wäre die Sprache nicht unbedingt eine Voraussetzung, sondern würde nur „mitgeschleppt“.

Interessant wäre auch, inwiefern mit steigender Intelligenz auch sozusagen zwangsläufig bessere Werte sowohl bei mathematischen als auch sprachlichen Fähigkeiten auftreten. Dagegen scheinen zumindest diejenigen zu sprechen, die „classical Language“ studieren (also wohl solche Sprachen wie Latein oder Alt-Griechisch etc).