Die Verschiedenheit weiblicher Lust und weiblicher Orgasmusfähigkeit

Der weibliche Orgasmus und die Lust am Sex war hier schon häufiger Thema:

Zum Orgasmus:

Und zum Sextrieb:

Das sind Besprechungen des Themas über den Schnitt, dabei gibt es auch in diesem Bereich wie nahezu immer im Bereich der Geschlechter große Unterschiede zwischen den Individuen.

Ich will hier mal ein paar Typen herausgreifen, wer will kann gerne ergänzen:

  • Aus meiner Sicht hat die typische Frau eigentlich recht wenig Probleme zu einem Orgasmus zu kommen, zumindest, wenn man sich einigermaßen versteht. Gewisse Anfangsnervositäten bei einem One-Night-Stand können das bei einigen Frauen einschränken, aber mit passender Stimulation haben die meisten Frauen eigentlich kein Problem zu kommen.
  • Es gibt Frauen, die locker mit jedem Mann mithalten können, was den Sexualtrieb angeht und zudem noch den Vorteil haben, dass sie eben keinen steifen Penis dafür haben müssen. Ich habe dabei allerdings gar nicht unbedingt das Gefühl, dass es der gleiche Testosteron gesteuerte Sexualtrieb ist, jedenfalls habe ich in der Hinsicht schon Aussagen von Frauen gehört, dass sie, wenn sie keinen Freund/keine Affaire haben, auf den sich ihr Sexualtrieb bezieht, eben auch keinen Sex wollen, sondern gut ohne auskommen, wenn dann aber der passende Mann da ist, der Sextrieb enorm ansteigt. Daneben wird es sicherlich auch Frauen geben, die ihren Sextrieb deutlicher als solchen wahrnehmen und insoweit Sex brauchen.
  • Die anstrengendste Variante Frau in Hinsicht Orgasmus ist die Frau, die nur auf eine ganz bestimmte recht komplizierte Art und Weise zum Orgasmus kommen kann und davon ausgeht, dass Männer, die das nicht hinbekommen können, keine Ahnung von Frauen haben und man sie herumkommandieren muss. Ich kann mir vorstellen, dass es für diese Frauen durchaus frustrierend ist, dass sie wissen, wie sie kommen und das natürlich auch erreichen wollen, aber wenn Sex erfordert, dass man detailierte Anweisungen im Befehlston umsetzen muss, dann macht er eben wenig Spaß. Nichts gegen helfende Anweisungen, jeder Mensch ist da anders und kennt sich selbst am besten, aber auch die sollten eben dem Anlass entsprechend sein (also nichts gegen ein „schneller, tiefer, nicht so tief“ aber eben kein „du musst in einer Violinschlüsselform lecken und das für X Minuten, aber nicht so, und dann in einem genauen X Takt stoßen, X takt habe ich gesagt, nun mach schon, nein genau der Takt, warum bekommen Männer das eigentlich nicht hin“). Wenn eine Frau sagt, dass Männer von Sex keine Ahnung haben, und alle schlecht ist, dann gehe ich inzwischen davon aus, dass es genau dieser Typ ist (und auch wenn es ein Shittest ist ist es eine gute Reaktion es umzudrehen „Ah, du bist eine von diesen komplizierten Frauen, die nur auf eine Weise kommen können und meinen alle Frauen sind so? Oh weh, wie anstrengend“)
  • Die am wenigsten anstrengende Variante ist aus meiner Sicht die hypersensitive, überaus leicht erregbare Frau. Bei ihr ist der Vorteil, dass sie eine dünnere Haut oder/und feinere Nerven oder was auch immer hat und sie durch normale Berührungen wesentlich schneller, leichter und stärker erregt wird als andere Frauen. Sie ist schlicht ein Genuss, weil sie aufgrund der leichten Erregbarkeit schnell zu Sex zu überreden ist und sie fast alles zum Orgasmus bringt. Stimmulieren der Brüste kann sie kurz davor bringen, bei vaginalen Sex kommt sie ohne Probleme mehrmals, Analsex ist ebenfalls sehr einfach etc. Es ist mit einer solchen Frau einfach, sich als Sexgott zu fühlen.
  • Dazu noch eine Anekdote: ich saß mit Freunden in einer Runde zusammen, wir kannten uns alle gut und einer hatte eine relativ neue Freundin von etwa einem halben Jahr. Man war schon etwas angetrunken und ein Freund, der von etwas außerhalb kam und ihn nicht so häufig sah, sagte den beiden, dass er – gerade angesichts der letzten Freundin sehr froh sei, dass die beiden zusammen gekommen wären, sie würden echt gut zueinander passen etc. Auch besagter Freund stimmte darin ein und meinte, dass es eine sehr schöne Beziehung sei und er sich selten so wohl gefühlt habe. Er meinte im Rahmen dieser Lobrede auf seine Freundin „Eigentlich soll man ja so etwas gar nicht sagen, aber wir kennen uns ja alle gut und ich bin eh etwas betrunken: Seid wir zusammen sind habe ich mich erst zweimal selbst befriedigt“. Die am Tisch anwesenden Jungs erkannten die Größe dieser Angabe und nickten und prosteten der Freundin anerkennend zu, die Frauen fragen flüsternd die Zahlen ihrer Freunde ab, bekamen eine „weitaus mehr“ als Antwort und wirkten im Gegenzug etwas enttäuscht.
  • Dazwischen gibt es eigentlich alle Varianten. Meiner Einschätzung nach gibt es sexuell relativ verklemmte Frauen, die aber dennoch im Bett auftauen und sehr offen wirkende Frauen, die dann wieder wenig wissen. Es gibt eine breite Palette der Erregbarkeit und der sexuellen Lust: Von Frauen, die sagen, dass ihnen selbst in Hochzeiten 2 Mal die Woche vollkommen reicht bis und die es dann später auch gerne noch runter fahren und nicht verstehen, warum Sex überhaupt so stark betont wird bis zu solchen, mit denen man problemlos einige Tage im Bett verbringen kann und die Anzahl des Sexes eher durch den Mann begrenzt wird.
  • Ich glaube, dass auch in diesem Bereich Biologie und Soziales stark zusammen spielen und insoweit beide auch jeweils für sich eine starke Rolle spielen können und sich gegenseitig beeinflussen. Frauen, die einen schwachen biologischen Sexualtrieb und eine eingeschränkte Erregbarkeit haben, haben insofern schlechtere Bedingungen für ein ausschweifendes Sexualleben und werden insofern häufiger zB die Aufregung um Sex nicht verstehen oder eben zB Frauen, die eher zu One-Night-Stands tendieren weniger verstehen. Sie wird auch die Lust am Sex entdecken können oder sich mehr oder weniger darauf einlassen können, aber es ist weitaus unwahrscheinlicher, dass sie die Häufigkeit einer Frau erreicht, die mit einem starken Sexualtrieb bzw. leichter Erregbarkeit ausgestattet ist. Genauso kann auch eine Frau mit einem starken Sexualtrieb durch soziale Umstände sehr konservativ sein, wird aber eher als eine Frau mit einem schwachen Sexualtrieb dagegen rebellieren etc
  • Ich hatte schon einmal etwas dazu geschrieben, dass man als Heterosexueller über das eigene Geschlecht im Bett bezüglich einiger Details weniger weiß als über das andere, da man beim Sex eben üblicherweise nur mit dem anderen Geschlecht in Berührung kommt, bezüglich des eigenen Geschlechts aber nur mit sich selbst. Daraus folgt häufig eine Tendenz, sexuelle Vorlieben, die man selbst hat auf das eigene Geschlecht zu übertragen, sofern man nicht aus anderen Schilderungen weiß, dass diese nicht so üblich sind. Die Art, wie wir unser Selbstbild herstellen wird bestimmte Vorgänge auch eher auf soziale Faktoren zurückführen als auf biologische („Ich bin so, weil ich zu meiner Sexualität stehe und mich von Vorurteilen frei gemacht habe / ich bin so, weil ich nicht so billig zu haben bin, sondern gemerkt habe, dass Sex nur mit tiefen Gefühlen richtig gut ist“). Häufig wird diese Ansicht aber zu einem gewissen Grad auch aus der Biologie kommen oder mit dieser in Verbindung stehen. Ich denke, dass auch das dazu beiträgt, welchen Lagern man sich in den Geschlechterdiskussionen eher zuordnet.