Wirken sich verschiedene Gesprächsstile von Männern und Frauen auch in der Geschlechterdebatte aus

Neuer Peter schreibt:

Wenn man sich mit jemandem über politische Standpunkte unterhalten will, dieser sich aber beharrlich weigert, seine Position klar zu machen, dann führt das zu Frustration und Ärger auf beiden Seiten. Weil man zwangsläufig irgendwann dahin kommt, dem Gegenüber eine Position zu unterstellen, um überhaupt über irgendetwas zu reden. Weil die stete Nachfrage nach einer Positionierung vom Gegenüber irgendwann als Provokation aufgefasst wird und als unredliche Gesprächstaktik.

Die “gemäßigten Feministen” und die “gemäßigten Maskulisten” reden seit Jahren aneinander vorbei.

  • Die Feministen reden über Alltagserfahrungen und sind frustriert, wenn die Maskulisten auf dieser Grundlage stets eine Grundsatzdiskussion führen wollen und eine Positionierung zur feministischen Theorie verlangen. Aus ihrer Sicht muss das wie eine Verharmlosung dieser Erfahrungen, wie ein eristrisches Derailing wirken.
  • Die Maskulisten reden über theoretische Grundlagen, über politische Strukturen und über biologische Dispositionen. Und sind frustriert, weil sie es mit einem Gegenüber zu tun haben, der sich schlicht weigert, sich zu irgendeinem wie auch immer gearteten Standpunkt zu bekennen. Aus ihrer Sicht kommt ihnen das Gespräch vor wie ein unredliches Katz-und-Maus-Spiel, ein immerwährendes Spiel des moving target.

Wie gesagt: Wir reden aneinander vorbei. Das bringt nichts, es erzeugt nur Ärger und lässt die schlechtesten Seiten aller Beteiligten zum Vorschein kommen. Wir sollten es einfach lassen.

Von feministischer Seite wird bei den gemäßigten Maskus zu ihren Gesprächsthemen nicht viel zu holen sein, außer “Ich finde es blöd, wenn Frauen schlechte Erfahrungen machen. Ich will aber nicht über Einzelsituationen reden, sondern über Strukturen.”

Umgekehrt wird von maskulistischer Seite von den gemäßigten Feministen nicht viel zu holen sein außer “Ich finde es blöd, wenn Männer diskriminiert werden. Ich will aber nicht über abstrakte Strukturen reden, sondern über Alltagserfahrungen”.

Das wird die Essenz jeglicher zukünftiger Diskussionen zum Thema sein. Es ist für keine der beiden Seiten besonders spannend.

Wie immer geht es natürlich nur um Unterschiede im Schnitt, allerdings treten genau diese Unterschiede schon häufig in Diskussionen zu Tage. Es ist vielleicht einfach nur der verschiedene Standpunkt, denn es wird hier ja von einigen weiblichen Lesern eine normative Wertung verlangt, es werden selten Studien gesucht oder ins Spiel gebracht, es werden eigene Erlebnisse in die Waagschale geworfen und der Hinweis, dass solche Einzelerlebnisse eben nichts darüber aussagen, wie es sich im Schnitt verhält, als stark problematisch angesehen.

Neuer Peter schrieb in einem Kommentar weiter:

Ja, daher kommt wohl auch die stete feministische Forderungen, immer sofort eine normative Positionen einzunehmen, wenn man eigentlich nur ein Phänomen beschreiben will. Wenn wir beispielsweise über Rollenzwänge vergangener Zeiten reden, wird sofort gefragt, ob ich dazu eine ablehnende oder zustimmende Haltung einnehme.

Mich nervt das extrem. Es kommt mir zum einen wie eine Ablenkung vor und zum anderen als Vorbereitung für den Versuch, meinen Standpunkt moralisch zu diskreditieren. Für viele Feministen, so scheint mir, ist alles, was ich auf der deskriptiv-analytischen Ebene aussage, aber nur Vorgeplänkel. Erst die normative Positionierung dringt zum Kern der Sache vor.

So muss sich wohl auch eine Feministin fühlen, wenn von ihr ständig eine abstrakte Einordnung einer Alltagserfahrung verlangt wird.

Ich antwortete dazu:

Mich auch. Es erscheint mir so unlogisch, so auf sich bezogen, so wenig bereit, mal über die eigene Position hinaus zu schauen und die deskriptiv-analytischen Ebene zu betrachten.

Ich kann dann auch keinen Fortschritt in der Diskussion sehen. Sie bleibt bei persönlichen Anekdoten und der moralischen Wertung stehen. Wie aber will man damit wirklich das eigentlich Problem herausarbeiten?

Vielleicht ist das aber auch der Grund, warum so gerne gefordert wird, dass man bei einer Diskussion nachgibt und die Position des anderen als auch irgendwie ganz okay bezeichnet. Damit hat man dann auf der wertenden Ebene einen gewissen Frieden geschlossen.

In der Sache hat man aber meinem Gefühl nach gar nichts erreicht.

Aber so unterscheiden sich wohl die Ansichten

In der Tat finde ich es schwer, diese Position nachzuvollziehen. Ich kann natürlich verstehen, wenn jemand Wert darauf legt, dass man ihm bestimmte Sachen glaubt und das man versteht, wenn er sich durch bestimmte Positionen angegriffen fühlt. Ich kann aber nicht verstehen, wenn derjenige dann nicht seinerseits die Abstraktheit aufbringen kann, dass in der Tat Einzelfälle abweichen können und eine normative Wertung eben ein theoretische Konzept oder ein Modell der dortigen Situation etwas anderes ist als eine normative Wertung dieser Vorgänge und mit dieser nicht in Verbindung stehen muss.

Natürlich kann es eine verschiedene Schwerpunktsetzung sein: Wer um diskutieren zu können eine gewisse moralische Verbundenheit mit dem anderen braucht (oder eben Hass, jedenfalls aber ein Gefühl der Zustimmung oder Ablehnung), der wird nicht verstehen, wie man diese Verbundenheit einer zu genauen Aufschlüsselung und einer zu abstrakten gefühlskalten Betrachtung ohne normative Relativierung opfern kann. Es fehlt dann vielleicht auf dieser Basis die Gesprächsgrundlage („Personenbezogener Gesprächsstil“)

Der andere Schwerpunkt wäre dann die theoretische und abstrakte Aufschlüsselung, die nicht durch normative Wertungen beeinträchtigt werden darf. Die erbetenen gruppenbezogenen Rücksichtnahmen gehen dann schlicht zu Lasten des Inhalts. Diese Einstellung ist mir sehr viel näher, weil ich persönlich gerade dann, wenn ein Diskussionspartner mir eine besonders schwer zu knackende Nuss hinsetzt, mir eine Struktur darstellt, die nicht mit meiner Theorie in Einklang zu bringen ist, und bei der ich ermitteln muss, welche Argumente gegen sie sprechen oder inwiefern ich meine eigene Theorie modifizieren muss, um den dortigen Gedanken gerecht zu werden, wesentlich mehr Spass macht, als jede Beteuerung der Verbundenheit. Ich mag einen „guten Gegner“ und er muss meine Meinung nicht mögen, die von ihm aufgezeigte Struktur muss nicht moralisch sein, sie wird aber dadurch besser, dass sie intelligent ist und auf einer Sachebene bleibt. Auch bei einem „dummen Argument“ kann einem dessen Widerlegung aber noch einmal die Struktur der eigenen Argumente vor Augen führen und man kann etwas daraus lernen. Aus „Verurteile das gefälligst, weil es mir nicht gefällt“ kann ich aber kaum etwas ziehen.

 

20 Gedanken zu “Wirken sich verschiedene Gesprächsstile von Männern und Frauen auch in der Geschlechterdebatte aus

  1. das vermengen der analyse der situation, deren bewertung und die entwicklung von strategien sie zu verändern, ist in der genderforschung und bei feministen usus. „wissen, erkenntnis und intervention“ als thema einer ad-hoc arbeitsgruppe des deutschen soziologenkongresses könnte es nicht besser beschreiben (wurde vor kurzem verlinkt).

    wenn es einem um erkenntnis und wissen geht, so ist dieses vorgehen, meiner erfahrung nach, ineffizient und ineffektiv. steht die intervention im vordergrund, bleibt einem fast nichts anderes übrig, als dadurch wissen und erkenntnis in die gewünschte richtung zu manipulieren.

    es ist fast schon erschreckend, wie gut die beiden vorgehensweisen mit dem gängigen geschlechterstereotypen rational vs. emotional, objektiv vs. manipulativ korrespondieren und beiden seiten nicht gewillt sind, sich zu ändern. ich will es, aus genannten gründen, ganz sicher nicht und sehe auch bei der „gegenseite“ keine anzeichen dafür.

  2. es handelt sich um verschiedene denkstile, nicht geschraechsstile: rational analytisch vs. emotional ganzheitlich und sachorientiert vs. manipulativ und korrespondiert erschreckend gut mit den geschlechterstereotypen. weiterhin sind beide seiten nicht willens hieran etwas zu ändern. ich ganz sicher nicht, da dieses vermengen von „wissen, erkenntnis und intervention“ ineffizient und ineffektiv ist, wenn es um einsicht geht. deshalb muss es den anderen um die intervention gehen und letztlich ist es die einzige möglichkeit wissen und erkenntnis dadurch in ihrem sinne zu manipulieren. bei genderisten und feministen ist das meines erachtens usus.

    • @ albert

      *es handelt sich um verschiedene denkstile, nicht geschraechsstile:*

      Es handelt sich um „männlich“ und „weiblich“.

      Egal, ob wir das ändern wollen oder nicht.

      WIR KÖNNEN ES NICHT ÄNDERN.

      Es sei denn durch Gentechnik und Hormon“therapie“.

      Sollen wir das WOLLEN?

      Ich meine, nein.

      Es wird brandgefährlich, wenn der Mensch wie Gott sein will.

  3. Auch wenn mir dies in Diskussionen auch aufgefallen ist, bin ich nicht davon ueberzeugt, dass man dies kausal mit dem Geschlecht begruenden kann. Ja – eine korrelation scheint vorhanden – aber kausalitaet ist dies noch nicht.
    Aehnliche Diskussionsstile kann man durchaus in anderen faellen betrachten bei dem maenner die gleiche ‚to the point‘ argumentation nutzen. E.g. vergleiche ‚allgemeine‘ diskussionen bzgl. kindesmissbrauch und der bestrafung von taetern (unabhaengig vom geschlecht).

    Ich vermute viel mehr, dass diese argumentation sehr ’natuerlich‘ ist, da eine Kategorisierung/schnellurteile (e.g. vorurteile) die aus der eigenen Erfahrung stammen, ein notwendiger biologischer survival instinct ist.

    Im gegensatz ist der abstrakte viewpoint – also die Einordnung der eigenen Erfahrung in eine Theorie/anpassung einer Theorie. eine Abstraktionsleistung, die geschult sein muss. Eine abstraktere denkweise basiert daher mehr auf der Ausbildung/Studium/Fachrichtung als auf dem Geschlecht.

    In Studiengaengen bei denen eigene Abstraktionen und faktenbasierende Modelanpassungen/!Modellverwerfungen! gelehrt wird, entsteht (meiner meinung nach) eine offenere erfahrungsabstrahierende diskussionskultur. Denn durch den taeglichen umgang mit modellen, die eine reevaluation der bisherigen premissen fordert, ist eine ‚ansichtenflexibilitaet‘ von noeten.

    Dabei ist jedoch explizit der hintergrund zu beachten, dass modelle nach faktenlage eben auch verworfen werden koennen/muessen.

    Als beispiel:
    Wer Statistik/Stochastik verstanden hat, weiss dass das Rollen der Kugel beim Roulette statistisch unabhaengige Ereignisse sind. D.h. dass auch wenn 10 mal in folge die Kugel auf ‚Rot‘ fiel – die wahrscheinlichkeit fuer schwarz beim naechsten ‚wurf‘ bei 50% liegt (wenn gruen/null/bank nicht betrachtet wird) – Trotzdem (wuerde ich zumindest sagen), sagt das ‚gefuehl‘, wenn man in so einer situation beiwohnt, dass als naechstes ’schwarz‘ kommen muss. Auf der Basis seines wissens misstraut der (schlaue) statistiker jedoch seinem gefuehl – abstrahiert also seine momentane situationserfahrung auf das model.

    Genau das erfolgt bei den Gender studies ebenfalls – die momentane situation wird abstrahiert – und auf ein allgemeines modell uebertragen (denn die eine situation mag vielleicht ungerecht fuer ‚den mann‘ sein, aber abstrakt gesehen ist nach dem model ‚die frau‘ mehr unterdrueckt und die einzelerfahrung kann als ausreisser verworfen werden.) Gleichzeitig werden, modelkonsistente situationen als ‚beleg‘ fuer das model genutzt.

    Der schwachpunkt/kritikpunkt der Gender studies – ist jedoch, dass das model nach faktenlage eben !nicht! verworfen wird.
    E.g.
    In der Schule wurde mir beigebracht, dass das Model des Sonnensystem 9 Planeten enthaelt (Pluto war ein Planet). Nach der reevalution wurde Pluto als planetoid eingestuft – d.h. die Fakten (Groessenklassifikation) schliessen Pluto als Planet aus.
    Ergo ist das gelehrte Model – 9 Planeten im Sonnensystem- und die Anzahl der repetetion dieses ‚Wissens‘ irrelevant.
    Das Model muss angepasst werden – es existieren nur 8 Planeten im Sonnensystem.

    • @ public state

      *Aehnliche Diskussionsstile kann man durchaus in anderen faellen betrachten bei dem maenner die gleiche ‘to the point’ argumentation nutzen. E.g. vergleiche ‘allgemeine’ diskussionen bzgl. kindesmissbrauch und der bestrafung von taetern (unabhaengig vom geschlecht).*

      Ja, NATÜRLICH.

      Die Natur arbeitet nicht digital bei der Herstellung hochkomplexer Systeme.

      Es gibt „männliche“ Frauen und „weibliche“ Männer.

      Trotzdem gibt es die Seinsweisen von „männlich“ und „weiblich“.

      Es sind nur Häufungen innerhalb des jeweiligen Geschlechts (DIE große Mehrheit der Weiber ist „weiblich“, nur eine Minderheit „männlich“, die große Mehrheit der Männer ist „männlich“, nur eine Minderheit „weiblich“).

      Unter den „männlichen“ Weibern sind allerdings besonders viele, die besonders heftig unter ihrem Weibsein LEIDEN, sich davon UNTERDRÜCKT fühlen, unwohl in ihrer Haut.

      Und weil sie sehr „männlich“ sind, fällt es ihnen relativ leicht, für DIE Frauen zu sprechen und die weiblicheren Frauen an den Rand und in den Hintergrund zu drängen.

      Die lassen sich das gefallen – bis zu einem gewissen Grad – WEIL SIE WEIBLICH SIND (weniger aggressiv als ihre „Schwestern“, öffentlichkeitsscheuer, „schüchterner“, weniger kompetetiv – die Vorteile der Öffentlichkeitswirksamkeit liegen bei den „männlicheren“ Frauen, die durch ihe ÖFFENTLICHE Dominanz für eine Fehlwahrnehmung sorgen – auch bei vielen Männern, die glauben, die Krawallschwestern sprächen für DIE Frauen).

      • Ich glaube wir diskutieren ueber unterschiedliche punkte:

        „Es gibt “männliche” Frauen und “weibliche” Männer.“
        Stimmt – aber das war ja auch nicht der Punkt. Es ging mir eher darum, dass der diskussionsstil – zumindest auf das Topic argument bezogen – meiner Meinung nach primaer mit der Ausbildung, und nicht dem geschlecht korreliert. Natuerlich bleibt es dir frei zu argumentieren, dass die haeufung der gewaehlten ausbildung bei maennern eher als bei frauen zu den naturwissenschaften tendiert – und sie ggf. eine prinzipielle hoehere disposition haben. – jedoch bin ich nicht ueberzeugt, dass ‚im schnitt‘ maenner eher auf der abstrakten ebene diskutieren.

        Ich denke an dieser stelle ist ein kritischer blick durchaus hilfreich – um sich nicht in wiedersprueche zu verwicken, denn:
        ‚Men are human doings‘ – wuerde zum wiederspruch fuehren. Wenn es um aktion geht, dann ist zu viel abstraktion und denken fehl am platz und der ‚denker‘ ggf. bereits im bauch des saebelzahntigers (oder von der Marketingabteilung ueberrollt).

        „Unter den “männlichen” Weibern sind allerdings besonders viele, die besonders heftig unter ihrem Weibsein LEIDEN, sich davon UNTERDRÜCKT fühlen, unwohl in ihrer Haut.

        Und weil sie sehr “männlich” sind, fällt es ihnen relativ leicht, für DIE Frauen zu sprechen und die weiblicheren Frauen an den Rand und in den Hintergrund zu drängen.“

        Dies sagt ‚primaer‘ auch nichts ueber den diskussionsstil aus. Polemik und mangel an Eigenverantwortung findet man ueberall. Es geht ja gerade nicht (zumindest habe ich das so verstanden) darum wie intensiv die meinungsaeusserung erfolgt, sondern auf welcher basis diese begruendet ist.

      • Bitte entschuldigt mein doppelten kommentar. Es ist einer falschen e-mailadresse und meiner verwirrung geschuldet.

        @void, ich glaube nicht, dass die bildung dafuer verantwortlich ist. Das sagt zumindest meine persoenliche erfahrung. Die reaktion, sagen wir menschen einfachen gemuets, auf komplexere argumente folgt zum grossen teil dem von christian beschriebenen muster: frauen reagieren emotional und da sie ihre unterlegenheit spueren gar aggressiv, wohingegen maenner eher geneigt sind die ueberlegenheit zu respektieren und sich sachlich damit auseinanderzusetzen versuchen.

        Ob das auch bei einem gespraech einfacher gemueter untereinander so ist, weiss ich nicht. Fuer fanatiker wird es wohl auch nicht stimmen, denn sie sind ja fanatisch.

        @roslin, ich wuerde deine vermutung hinsichtlich der maennlichen frauen dahingehend praezisieren wollen, dass der leidensdruck erst entsteht, wenn sie maennliche und weibliche zuege sich in etwa die waage halten. Es gibt ja auch den voellig entspannten kumpeltyp von frau. Um die emotionale ueberreaktion und nagende unzufriedenheit auszuloesen, bedarf es meines erachtens beider komponenten. Sie tun mir schon leid, denn zwei seelen schlagen in ihrer brust und sie versuchen den empfunden widerspruch mit hochtrabenden theorien zu rationalisieren, beschaeftigen sich mit einem kontinuum von geschlechtern, und deren sozialen konstruktion, wollen dies dekonstruieren und sehen ueberall privilegien und diskriminierugen. Aber es wird wohl auch unemotionale rationale momente geben, in denen sie kurz in den spiegel blicken muessen und sehen, dass sie das problem sind und nicht die anderen. Dabei waere es so viel leichter die realitaet einfach zu akzeptieren und frieden mit sich und den anderen zu schliessen.

  4. @ Christian

    Ach ja.

    Wir reden nur aneinander vorbei.

    Wenn, ja WENN wir nicht mehr aneinander vorbei redeten, dann, oh, dann wäre DIALOG möglich mit den gemäßigten Feminist.I.nnen.

    Die liberale Geschwätzkultur der Talking Heads löste alle unsere Probleme.

    Ja, wenn, WENN.

    Gemäßigt Schizophrene sind auch schizophren.

    Wer sich von DEN Männern nur gemäßigt unterdrückt, verfolgt, belästigt, geängstigt fühlt, leidet trotzdem unter Verfolgungswahn.

    Mag sein, dass die Heilungschancen einer gemäßigten Feminist.I.n höher sind als für eine normale oder extreme Feminist.I.n.

    Heilung kann hier nicht durch „Dialog“ erfolgen, denn der reicht nicht in die Tiefenschichten der Seele, in denen das Untier haust.

    Sondern nur durch eine geglückte Liebe zu einem Mann.

    Vielleicht gibt es Männer, die in der Lage sind, wenigstens gemäßigte Feminist.I.nnen zuz lieben.

    Eine normale oder gar radikale Feminist.I.n wird kaum einen Mann finden, der sie wirklich PERSONAL liebt und von ihr PERSONAL wiedergeliebt wird.

    Sie wird nur Allies finden, die mit ihr ficken.

    Denn personale Liebe setzt voraus, dass man sich selbst liebt.

    Nur wer sich selbst liebt, kann auch andere wirklich lieben, kann es ertragen, vor anderen NACKT zu sein.

    Feminist.I.nnen lieben sich als Weib nicht, sind sie Männer, dann lieben sie sich als Mann nicht.

    Sie möchten so gerne etwas anderes sein.

    Sie leiden an sich selbst, sind mit sich selbst nicht ausgesöhnt.

    • Ach, komm schon.

      Vieles von dem, was du sagst, hat zwar einen wahren Kern, aber die Pathologisierung dissidenter politischer Ansichten sollte man aus Prinzip ablehnen. Zumindest, wenn sie so pauschal daher kommt wie hier. Ich gehe davon aus, dass sich die Mehrheit – oder zumindest ein großer Teil – der Frauen westlicher Länder in irgendeiner Art und Weise zum Feminismus bekennen wird. Die sind nicht alle krank. Sie haben lediglich Ansichten, die dir und mir uninformiert erscheinen („Feminismus heißt Gleichberechtigung, weil Feminismus Gleichberechtigung heißt!!!“).

      • @ Neuer Peter

        * Ich gehe davon aus, dass sich die Mehrheit – oder zumindest ein großer Teil – der Frauen westlicher Länder in irgendeiner Art und Weise zum Feminismus bekennen wird. *

        Dem würde ich nicht widersprechen.

        Nur: Was sagt das aus über den Gesundheitszustand einer Zivilisation?

        Eine Zivilisation, die ja in meinen Augen einen „Metaorganismus“ darstellt, dem „Altern“, der „Krankheit“ unterworfen wie Organismen.

        Auch Zivilisationen sterben.

        Ist immer wieder passiert.

        Ist normal und natürlich.

        Nur die Katholische Kirche, die lebt und lebt und lebt 🙂

        Heute wurden übrigens 2 Päpste heilig gesprochen.

        Aber das nur am Rande.

        • „Heute wurden übrigens 2 Päpste heilig gesprochen.“

          Oder auf Deutsch: da ist ein Club, der gibt kund, dass er manche seiner Mitglieder posthum echt super findet.

          Mehr Aussagekraft hat das ja nicht…

        • Und 2 Päpste nahmen teil.

          Hat es in rund 2000 Jahren Kirchengeschichte noch nicht gegeben.

          Wird sich auch so schnell nicht wiederholen.

          Gestern hatte Shakespeare Geburtstag (also der Mann, den man gemeinhin für den Dichter hält – ich zweifle, ob er’s tatsächlich war, denn der „historische“ Shakespeare passt so gar nicht zu dem Mann, den man sich hinter den Stücken als deren Schöpfer vorstellt, wenn man nur die Stücke kennt – eine große Seele wird da ahnbar, viel größer als der Mann aus Stratford es zu sein schien, aber solange sich niemand Besseres meldet …).

          Es gibt wirklich Wichtigeres, als Feminismus.

        • @ yacv

          *Oder auf Deutsch: da ist ein Club, der gibt kund, dass er manche seiner Mitglieder posthum echt super findet*

          Sicher.

          Aber der größte und älteste Club der Welt.

  5. Man sollte vielleicht noch sagen, dass sich unser Gespräch oben auf die sogenannten „praxisorientierten Alltagsfeministen“ bezieht, auf die theoriefernen „Mein-Feminismus-Feministen“ also.

    https://allesevolution.wordpress.com/2014/04/12/der-mein-feminismus-feminismus/

    Es ging hier gerade nicht um feministische Theoretiker. Obwohl man auch dort eine starke Vermengung von Beschreibung und Bewertung beobachten kann.

    Ansonsten stimme ich natürlich den Kommentatoren zu: Nicht alle Feministen legen diese Denkmuster an den Tag und alle Frauen schon gar nicht. Und natürlich kommen diese Denkmuster auch bei Männern und bei Maskulisten vor. Wir haben es hier aber doch schon mit einer auffälligen Häufung zu tun, wenn wir über den Mein-Feminismus-Feminismus sprechen.

  6. @ Christian

    *Aus “Verurteile das gefälligst, weil es mir nicht gefällt” kann ich aber kaum etwas ziehen.*

    Doch, das könntest Du.

    Nämlich die Erkenntnis, dass VERSTÄNDIGUNGSdialoge mit seelisch Kranken sinnlos sind.

    Das heißt nicht, dass das Reden sinnlos sei, das „schwätzende“ Dialogisieren.

    Das macht Sinn.

    Nicht für die Beteiligten.

    Nur für die Galerie.

  7. @ christian

    Das Bemühen, Konflikte dadurch zu vermeiden, dass man sich weigert, die dem Konflikt zugrunde liegenden Gegebenheiten wahrzunehmen, führt regelmäßig zur Verschlimmerung der Situation.

    Dir scheint es schwer zu fallen, die Gegebenheit „gefühlter Wahrheiten“ zu akzeptieren.

    Dir scheint es schwer zu fallen, zu akzeptieren, dass Frauen es keineswegs als unmöglich erachten, von der Sachebene einfach mal kurz auf die emotional magische Ebene zu hüpfen und aus einem scheinbar rationalen Diskurs eine Frage der Loyalität zu machen, um dem absehbar unerfreulichen Ausgang des Diskurses zu entgehen.

    So wie Du übrigens der Kenntnisnahme rassischer IQ-Unterschiede zu entgehen versuchst, in dem Du einen derjenigen, die dies erforscht haben, unter Verweis auf wikipedia-Zitate moralisch disqualifizierst. Auch das ist magisches Denken! 😉

    Du glaubst, mit ein wenig Küchenpsychologie, Vernunft und einer dreifachen Portion gutem Willen könntest Du eine Frau, die auf dem Boden gefühlter Wahrheiten agiert/agitiert, „zu Sinnen“ bringen.

    Die verschiedenen Gesprächsstile sind das Symptom, nicht die Ursache.

    Die verschiedenen Gesprächsstile sind Ausdruck neuropsychologischer Gruppenunterschiede.

    Die neuropsychologischen Gruppenunterschiede sind letztendlich materielle Gruppenunterschiede unserer zentralnervösen Hardware.

    Du kannst die Festplatte nicht lieb reden. Du musst sie rebooten… 😉

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