Männliche“ Wörter wie offensiv, durchsetzungsstark und analytisch schrecken Frauen ab

Im Spiegel findet sich ein Bericht über eine Studie, die insbesondere den Text einer Stellenanzeige betrifft und dabei gewisse Geschlechterunterschiede vorfindet:

Gesucht wird ein durchsetzungsstarker Kandidat, der Projekte selbständig und zielstrebig bearbeitet. Ein harmloser Satz, möchte man meinen, das übliche Stellenanzeigen-Blabla. Doch ein Unternehmen kann dieser Satz viele Bewerber kosten. Bewerberinnen, um genau zu sein.

Schon die Formulierung einer Ausschreibung entscheidet darüber, ob eine Frau oder ein Mann den Jobzuschlag bekommt – weil sich Frauen im Zweifel gar nicht erst bewerben. Sie fühlen sich von Begriffen wie „zielstrebig“ und „durchsetzungsstark“ weniger angesprochen, weil diese mit männlichen Stereotypen verbunden sind. Das haben Wissenschaftlerinnen der Technischen Universität München herausgefunden.

Es geht also darum, dass bestimmte Anforderungen Frauen eher dazu bringen, davon auszugehen, dass die Stelle nichts für sie sind. Zum weiteren Versuchsaufbau:

Sie zeigten rund 260 Studenten eine fiktive, aber realistische Anzeige, in der ein Förderprogramm für angehende Führungskräfte ausgeschrieben wurde. Die eine Hälfte der Probanden bekam eine Version der Anzeige gezeigt, in der viele Adjektive standen, die vermeintlich männliche Eigenschaften widerspiegeln, zum Beispiel durchsetzungsstark, selbständig, offensiv und analytisch. In der anderen Version wurden Bewerber gesucht, die engagiert, verantwortungsvoll, gewissenhaft und kontaktfreudig sind. Bei der Frage, welche Adjektive männlich und welche weiblich besetzt sind, orientierten sich die Forscherinnen an früheren Studien.

Das Ergebnis bestätigte die Vermutung der Wissenschaftlerinnen: Von der Version mit den männlich besetzten Formulierungen fühlten sich die weiblichen Probanden weniger angesprochen und wollten sich seltener auf das Stipendium bewerben. Für männliche Testpersonen machte der Ausschreibungstext keinen Unterschied.

Meiner Meinung nach springen sie da sehr schnell zu einer bestimmten Kausalkette, nämlich, dass die Anzeige als „männlich“ angesehen wird und insoweit Frauen sich nicht damit identifizieren können, weil sie ja weiblich ist.

Eine andere Kausalkette halte ich für wesentlich wahrscheinlicher:

  • Die potentiellen Bewerberinnnen haben eine zutreffende Einschätzung davon, was ihnen liegt und was nicht. Sie stellen eher als Männer fest, dass sie keine Arbeit wollen, in der man durchsetzungsstark, selbständig, offensiv und analytisch sein muss. Also beschließen sie, dass die Stelle nicht ihr Ding ist und bewerben sich nicht
  • Der Grund, dass dies bei Frauen häufiger geschieht als bei Männern liegt daran, dass Männer im Schnitt tatsächlich lieber in Berufen arbeiten, in denen sie durchsetzungsfähig, selbständig, offensiv und analytisch sein müssen.
  • Die früheren Studien haben ermittelt, dass durchsetzungsfähig, selbständig, offensiv und analytisch deswegen eher männlich besetzt sind, weil sie tatsächlich bei Männern häufiger anzutreffen sind

Hier bietet sich ein Vergleich mit den „Big Five“ an:

Cross-cultural research from 26 nations (N = 23,031 subjects) and again in 55 nations (N = 17,637 subjects) has shown a universal pattern of sex differences on responses to the Big Five Inventory. Women consistently report higher Neuroticism and Agreeableness, and men often report higher Extraversion and Conscientiousness. Sex differences in personality traits are larger in prosperous, healthy, and egalitarian cultures in which women have more opportunities that are equal to those of men; both men and women tend to grow more extraverted and conscientious and less neurotic and agreeable as cultures grow more prosperous and egalitarian, but the effect is stronger for men.

Frauen sind hiernach also im Schnitt gefühlsbetonter und verträglicher, Männer eher extrovertiert und wollen eher aufsteigen.

Wer eher Zustimmung möchte, der ist weniger offensiv, wer extrovertierter ist, der wir auch eher bereit sein, selbständig und durchsetzungsfähig sowie offensiv zu sein.

Zudem erhöht Testosteron die Risikobereitschaft:

Die Verbindung von Testosteron und riskantem Verhalten ist schon seit langem bekannt. (…) [Es zeigt sich], dass der Testosteronspiegel sowohl mit finanzieller Risikobereitschaft als auch mit der Berufswahl korreliert. Personen mit mäßig hohem Hormonspiegel gehen finanzielle Entscheidungen weniger vorsichtig an und sind in großen Zahlen im Finanzwesen tätig. (…) Bei Personen, deren Testosteronspiegel oberhalb eines bestimmten Wertes lag, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie die ungewisse Lotterie dem sicheren Gewinn vorzogen, genauso groß wie der umgekehrte Fall. Aber unterhalb dieses Grenzwertes ließ sich eine starke Verbindung zwischen finanzieller Risikobereitschaft und Testosteron feststellen – sowohl bei der Lotterie als auch in der Berufswahl der Probanden. Besonders bei Frauen zeichnete sich bei der Lotterie ein klarer Trend ab. Ein niedrigerer Hormonspiegel – hierbei handelte es sich meistens um Frauen – ging einher mit größerer finanzieller Vorsicht.

Da Selbstständigkeit, Offensivität und Durchsetzungsvermögen eben auch ein Risiko darstellen (man kann eben gegen denjenigen, gegen den man sich durchsetzen muss, verlieren), dürften auch hier weitere Zusammenhänge bestehen.

Es erinnert mich an eine Studie, die ich bei Cordelia Fine gefunden hatte. Dort hatte man allerdings männlich besetzte Eigenschaften, die negativer und fordernder waren als die weiblichen, angesetzt.

Im Spiegel hieß es dazu:

Aber was hilft es, die Adjektive in einer Stellenanzeige zu tauschen, wenn später doch Leute gebraucht werden, die eben genau das sind: offensiv und durchsetzungsstark? Peus hat keine Zweifel daran, dass auch Frauen diese Eigenschaften besitzen – sie glauben es nur selbst nicht.

Frauen trauen sich selbst und anderen Frauen die Rolle als Chef weniger zu als Männer. Zu diesem Ergebnis kamen die Münchner Forscherinnen in einer zweiten Studie in Zusammenarbeit mit der New York University. Die 600 Befragten hielten Frauen und Männer für grundsätzlich gleich kompetent, produktiv und effizient. Trotzdem stuften sie die Führungskompetenz der Männer höher ein.

Ich habe die Studie nicht gefunden. Hier im Artikel ist die Darstellung aber sehr einfach: Sie hat keinen Zweifel daran. Ich hoffe sie stellt das in der Studie selbst auf etwas solidere Füße. Ergänzend sie erwähnt, dass diese Eigenschaften ja nicht absolut sind: Es ist die Frage, in welchem Maße man sie besitzt und wie gerne man in einem Job, der dieses Anfordernis stellt, arbeiten möchte. Die Einschätzung anderer ist dabei aus meiner Sicht nicht so viel wert.

Beim Suchen nach der Studie habe ich noch andere interessante Studien aus der gleichen Ecke gefunden:

Wirtschaftswissenschaftlerinnen der TUM erforschen deshalb, welche Mechanismen bei der Auswahl und Beurteilung von Führungskräften in Wirtschaft und Wissenschaft wirken und wie Verzerrungen in der Wahrnehmung entgegengewirkt werden kann. Bei einer Tagung des Projekts stellten sie heute erste Ergebnisse vor.

In mehreren Studien stellten die Wissenschaftlerinnen zufällig ausgewählten Personen verschiedene Szenarien mit (potenziellen) Führungskräften und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor. Anschließend fragten sie die Wahrnehmung und Erwartungshaltung der Testpersonen ab.

Dabei zeigte sich, dass das gleiche Verhalten von Frauen und Männern in Führungspositionen unterschiedlich beurteilt wird: Bekamen Angestellte in einem Szenario eine Aufgabe übertragen, erwarteten die Testpersonen eine bessere Leistung, wenn ein Mann die Arbeit delegiert hatte.

Autorität ist sicherlich eher mit der männlichen Geschlechterrolle vereinbar und es gibt bei Männern auch mehr Zeichen, die wir – aus meiner Sicht aus evolutionären Gründen – mit Autorität verbinden: das fängt bei der tieferen Stimme an, geht weiter über breitere Schultern, Körpergröße etc.

Auf der gleichen Seite weiter:

In einem anderen Szenario gaben Vorgesetzte beim Delegieren von Aufgaben ihren Mitarbeitern mal mehr, mal weniger Entscheidungsfreiheit. Aus der Sicht der Mitarbeiter wünschten sich alle Testpersonen Führungskräfte, die mehr Freiheit lassen. Im Gegensatz zu den männlichen Testpersonen unterschieden Frauen allerdings nach dem Geschlecht der Bosse: Weibliche Vorgesetzte, die wenig Freiraum ließen, schnitten bei ihnen noch schlechter ab als männliche Chefs mit dem gleichen Verhalten.

„Männern in Führungspositionen wird nach wie vor mehr Durchsetzungsfähigkeit gegenüber ihren Mitarbeitern zugetraut“, sagt Prof. Isabell Welpe. „Überraschend ist, dass manche Stereotype gegenüber Frauen bei den Frauen selbst sogar ausgeprägter sind – wenn sie etwa einen dominanten Führungsstil bei Männern eher akzeptieren.“

Dazu schrieb ich in einem anderen Artikel bereits einmal:

Weil Männer und Frauen Status und Attraktivität auf eine andere Art bilden kann es ihnen leichter fallen zusammenzuarbeiten ohne Revierkämpfe ausfechten zu müssen. Die Statusebenen sind damit geklärt und das kann das zusammenleben erleichtern. Weiblicher Chef und weibliche Sekretärin hingegen können wesentlich mehr ungeklärte Statusebenen haben. Beispielsweise Attraktivität, Familienleben etc. Hinzu kommt, dass weibliche Gruppendynamik wesentlich mehr auf Gleichheit ausgelegt ist, was Anordnungen schwieriger machen kann, weil damit die Gleichheitsebene immer wieder durchbrochen wird und eine Statusebene danebengestellt wird. Das kann auch klappen. Aber gerade in Rechtsanwaltsbereich, also einen Bereich, in dem Interessen durchgesetzt werden und eine dominantere Verhaltensweise auch ansonsten gefragt ist, kann ich verstehen, dass es zu Problemen führt

Die Rolle des Mannes ist wesentlich einfacher mit der Rolle eines Chefs vereinbar, weil das Erreichen eines möglichst hohen sozialen Status genau das ist, was einem Mann die meisten Nachkommen brachte, so dass dieses Verhalten evolutionär bevorzugt war. Ein Mann hat demnach als Chef viele Eigenschaften, die ihn attraktiv erscheinen lassen. Die Arbeit einer Sekretärin hingegen ist die Erledigung der Zuarbeiten, des Aufbereitens, des Ausführens und des Rückenfreihaltens. Gleichzeitig bietet sie ihm ein weibliches Publikum, vor dem er sich auf die Brust trommeln kann Rechtsfälle gewinnen kann.

Insbesondere den Umstand, dass Frauengruppen eher auf Gleichheit und nur subtile Hierarchien ausgelegt sind könnte hier den intrasexuellen Wettbewerb anders gestalten und komplizierter machen.

 

43 Gedanken zu “Männliche“ Wörter wie offensiv, durchsetzungsstark und analytisch schrecken Frauen ab

  1. Was ist das im Spiegel Artikel?

    Da sind es wieder die Männer, die bösen Wörter die sie benutzen von denen sie sich angesprochen fühlen Schuld dass die armen Frauen sich nicht in Führungspositionen trauen?

    *Das haben Wissenschaftlerinnen der Technischen Universität München herausgefunden.*

    Glückwunsch zu diesen einfühlsamen emotional Kompetenten Forschungsergebnissen, die ganz Genderkorrekt die Verantwortung auf das schuldige Geschlecht verschieben.

    *“Männlich besetzte Formulierungen werden in Anzeigen immer wieder benutzt, obwohl sie häufig gar nicht mehr den Anforderungen entsprechen“, sagt Studienleiterin Claudia Peus. Die Arbeitgeber seien sich der Wirkung ihrer Formulierungen gar nicht bewusst und betonten so unabsichtlich alte, längst überholte Stereotypen.*

    Ist ja auch allgemein bekannt, dass die Personalabteilungen verschworene Männerbünde sind.

    Aber schön, dass die Autorin Verena Töpper (Jahrgang 1982) wieder die Probleme der modernen Frauen in dieser von Männern gemachten schlechten Welt emotional kompetent anspricht.

    Aber eins nehme ich daraus mit: es geht aufwärts mit der jungen Frauengeneration, die Zufriedenheit steigt.

  2. Irgendwie spürt man bei solchen Artikeln schon sehr deutlich, dass es für die Mitglieder der „geschwätzführenden Klasse“ (damit sind sowohl die SPIGGL-Pre$$stitudes wie auch die zitierten „Forscherinnen“ gemeint) unkomfortabel ist. Das ist etwas peinliches. Da ist Pein, Schmerz.

    Wie da um die offensichtliche Frage herumgeschlichen wird: Wie es sein kann, dass ein Geschlecht, dass von Wörtern wie offensiv, durchsetzungsstark und analytisch abgeschreckt wird, dann trotzdem gleichzeitig zu Führung in den Top-Etagen mindestens gleich befähigt, wenn nicht besser geeignet sein soll.

    Wirklich? Durch Worte abgeschreckt? Und das soll ich mir als Vorstand, Aufsichtsrat ect. vorstellen? Menschen, die durch harmlose Adjektive erschreckt werden?
    Also solche Leute, die so einfach zu verschrecken und in ihren seelischen Grundfesten zu erschüttern sind, möchte ich mir eigentlich nicht einmal als Packhilfe bei REWE vorstellen.

    Wohlgemerkt: Wir reden hier über die Kollektive. Nicht über Einzelpersonen. Wenn wir an Einzelpersonen denken, löst sich das (scheinbare) Paradox sofort auf.
    Wer durch Worte wie „analytisch“ und „durchsetzungstark“ verschreckt wird, wird von sich aus niemals auf die Idee kommen, Leistungspositionen in großen Organisationen anzustreben. Das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen.
    (Und ob es nun mehr „verschreckbare“ Frauen oder Männer gibt, ist zwar einerseits relativ offensichtlich, aber für den Gedankengang hier irrelevant).

    Kurz: Im völligen Gegensatz zur Absonderung von Frau Peus belegen diese schlichten Überlegungen schon, dass solche Adjektive eben nicht gedankenlos oder sinnlos in Stellenanzeigen auftauchen. Im Gegenteil: Sie erfüllen eine selektive Funktion. Die Stellenausschreibung kommt überhaupt nur ins Wahrnehmungsraster derjenigen Personen (egal welchen Geschlechts), die sich von solchen Worten eben nicht abgestoßen, sondern angezogen fühlen. Das ist genau die Funktion solcher Etikettierungen. Und die die hier fraglichen Beobachtung bezeugen nicht mehr, als dass sie diese Funktion auch erfüllen.

    Wie groß muss die kognitive Dissonanz sein, bei den beteiligten der geschwätzführenden Klasse?
    Ich schätze: Der Rationalisierungshamster dürfte bei 80 RPM im Grundlastbetrieb arbeiten.

    • *Wie da um die offensichtliche Frage herumgeschlichen wird: Wie es sein kann, dass ein Geschlecht, dass von Wörtern wie offensiv, durchsetzungsstark und analytisch abgeschreckt wird, dann trotzdem gleichzeitig zu Führung in den Top-Etagen mindestens gleich befähigt, wenn nicht besser geeignet sein soll.*

      Das neue Reh im Wolfspelz ist eben eine leicht mit schlimmen Worten zu Verschreckende Schöpfung von Doktrix Frankenstein.

      Die Wolfspelzproduktion muss gesteigert werden.

  3. Man sollte unbedingt auch die grafische Gestaltung der Stellenanzeigen untersuchen.

    So ein paar Blümchen zur Illustration bringen sicher noch mehr Bewerberinnen.

    • @Nick

      Ja, aber da kann man doch nicht stehen bleiben.

      Was nützen denn die schönsten Blümchen und Kitty – Applikationen, wenn die Anzeigen in so nüchternen Tages – u. Wochenzeitungen veröffentlich werden. Welche Frau liest denn sowas ? Das schreckt doch nur ab.

      Frau will diese Anzeigen auch in ihrer Wohlfühlwelt lesen. Brigitte, Bunte, Bella, Cosmopolitan…………

      Garniert mit der Werbung z. B. eines Online – Damenschuhshops.

      Frau muss doch auch wissen, was sie anziehen will/ muss, wenn sie sich vorstellt, dass sie sich vorstellt oder ob sie sich vorstellt.

      “ Ich kann mich auf die Stelle nicht bewerben, ich habe gar nichts anzuziehen! “

      Das darf doch nicht passieren.

      Welche Handtasche trägt man zum Vorstellungespräch für einen Job, der “ Ziestrebigkeit “ und “ Durschsetzungsstärke “ verlangt ?

      Es gab da mal eine britische Premierministerin, die hatte bei Verhandlungen stets die passende Handtasche dabei, die sie dann wirkungsvoll auf den Tisch kloppen konnte.

      Modell “ Maggie “ von Gucci.

      Und Frau muss doch auch wissen, was die zumeist weiblichen Personalchefs so tragen. Man kann doch nicht mit den gleichen Schuhen bei ihnen antanzen.

      Da ist noch viel zu tun, für Brigitte u. Co. und deren Büros zur Aquisition von Stellenanzeigen.

      • @h e

        Jetzt aber mal ganz praktisch.

        Diese ganzen Headhunter die im Auftrag von Top-100-Weltunternehmen die besten Führungskräfte rekrutieren, wissen die denn schon wie viel sie falsch machen und dass deswegen so viel weibliches Top-Potential brachliegt?

        Die suchen ja an total falschen Orten und mit den falschen Worten, Oldboys Networks halt.

        Sofort eine Frauenquote für Headhunter!

  4. Okay, wetten wir. Wie lange wird es dauern, bis jemand fordert, Sellenausschreibungen mit geschlechtsneutralen Adjektiven zu versehen?
    Wie lange wird es dauern, bis diese Forderung ein verbindliches Gesetz der EU wird?

    • @ adrian

      Um die Sache zu vereinfachen, stellt eine Arbeitsgruppe der EU-Gleichstellungsbehörde Musterbewerbungsanzeigen zur Verfügung.

      Die Entscheidung über eine Anstellung wird ohne vorherige persönliche Kenntnis getroffen werden müssen, um das Greifen latenter diskriminierender aka benachteiligender aka unterdrückender Mechanismen zu verhindern.

      Besser wäre es noch, Stellen gleich zentral zu besetzen, durch die der Gleichstellungsbehörde angegliederte Stellenbesetzungsbehörde.

      Alles prima: der Arbeitgeber (private Unternehmen sollten eh absehbar der Vergangenheit angehören) meldet Personalbedarf an.

      Der Staat liefert.

  5. Sollen männliche Adjektive nicht verboten werden, um die Sprache menschlicher zu machen?

    Irgendwie erinnert mich das an die Situation in der Schule. Das gleiche Ergebnis wird unterschiedlich und vom Geschlecht abhängig bewertet.

    • @ Matze

      *Sollen männliche Adjektive nicht verboten werden, um die Sprache menschlicher zu machen?*

      Unbedingt.

      Nicht nur das.

      Auch „Mikroaggressionen“ und Barbiepuppen, rosa Mädchenspielzeug und kochende Frauen in der Fernsehwerbung.

      Die GLEICHSTELLUNGSHINDERNISSE sind ja so vielfältig und subtil.

      Um GLEICHSTELLUNG zu erreichen, wird unser Alltag immer totalitärer durchreglementiert werden müssen.

      Es wäre einfacher, Männlichkeit und Männer abzuschaffen.

      Aber genau darauf läuft das Bestreben dieser kranken Seelen ja auch hinaus, die Ungleichheit nicht ertragen, weil sie sich mit ihrer EIGENART nicht wohlfühlen, sich nicht wohlfühlen in ihrer Haut.

      Da Frauen sich ewig und 3 Tage anders verhalten werden als Männer, wird man immer neue Bösartigkeiten des „Patriarchates“ entdecken, die die Gleichstellung verhindern.

      Denn das Frauen = Männer sind, das ist unumstößliche Binsenweisheit in diesem Geschlechtersozialismus.

      Jede sich zeigende Ungleichartigkeit muss daher „gemacht“ sein, natürlich vom bösen „Patriarchat“ = DEN MÄNNERN, muss daher bekämpft werden, ausgerottet.

      Trotzdem werden sich Frauen immer noch anders verhalten als Männer, egal welche Maßnahme man auch ergreift > die sozialistische Todesspirale beginnt.

      Der Zugriff der Ideolog.I.nnen auf die Realität, die sie mit MACHT verändern wollen, wird immer totalitärer, das sich die Realität partout nicht fügen will.

      Also muss man mehr intervenieren, immer mehr und immer noch mehr.

      Sie werden weitermarschieren, bis alles zusammenfällt, Freiheit und Spontaneität (besonders der Männer = der Täter, die Frauen UNTERDRÜCKEN) restlos beseitigt sind, bis Männlichkeit = Männer restlos beseitigt sind.

      Taranteln.

      • Korrektur:

        …, da sich die Realität partout nicht fügen will.

        Wobei ich mir wieder einmal die Anmerkung nicht verkneifen kann, dass das eigenlich Interessante nicht die Existenz solcher Neurotiker.I.nnen ist, die sich erschreckt fühlen von männlichen Adjektiven, sondern dass wir, IM WESTEN, gesellschaftsweit, kulturweit, diesen kranken Seelen die Geschwätzführung überlassen haben, sie massenmedial/politisch/finanziell fördern, uns von ihnen lenken lassen, sie mehr und mehr die Richtlinien der Politik formulieren lassen.

        • Ich denke das liegt zum Teil hier dran:

          Prof. Gerhard Amendt: Mir wird immer klarer, dass Männer sich selbst vernachlässigen, weil sie innerlich darauf geeicht sind, zuerst einmal an Frauen zu denken. Sie denken auch an sich, aber selbst dann ist es an die Frage gebunden, ob sie das im Dienste des Wohlbefindens von Frauen tun oder ob sie sich egoistisch über Frauenbelange hinwegsetzen. Dass es dazu keine Forschung gibt und auch keine geben wird, hat damit zu tun, dass damit alles in Frage gestellt würde, was Männer bislang von Frauen erpressbar macht und womit sie sich, nicht minder gewichtig, auch selbst unter Druck setzen und damit auf Glück und Zufriedenheit verzichten. Die Kultur der Schuldzuweisung, die die Grundform der meisten Feminismen bildet, würde ins Leere greifen. Dass die meisten Männer sich gegen die Schuldzuweisungen des Feminismus nicht wehren, bestätigt diese These.

          http://manndat.de/feministische-mythen/gerhard-amendt-im-interview-mit-manndat.html/

        • Ja, wem nützt es? Den Gendersens und Berufsfeminist.I.nnen, den sonstigen OPFA Gruppen und denen die fordernd in den OPFA Olymp streben. Sicher denen nützt es offensichtlich. Gibt ja Fördergelder und Sonderrechte, das ein oder andere Pöstchen.

          Wer aber lässt die fordern, wer hat ein Interesse daran? Oder wird man die Geister, die man rief, nicht mehr los? Ist diese „Sache“ ausser Kontrolle geraten, wie damals der Reaktor in Tschernobyl …

        • @Matze

          Dann ist aber die Frage, warum erst in unserer Zeit? Warum gab es Dies nicht schon früher, oder gar immer? Nur weil der Wohlstand dazu kam?

          Dann brauchten wir uns keine Gedanken zu machen, denn der hat bald ein Ende, wenn wir so weiter machen …

        • @roslin

          *…sondern dass wir, IM WESTEN, gesellschaftsweit, kulturweit, diesen kranken Seelen die Geschwätzführung überlassen haben…*

          Weil _wir_ auch kränkelnde Seelen sind?
          Weil wir uns vertreten fühlen?
          Jedenfalls mehr als von schlimmen Mackern, Patriarchen und anderen Figuren die wir zum Glück hinter uns gelassen haben.

        • @ Borat

          *Weil _wir_ auch kränkelnde Seelen sind?*

          Ja, sicher ein Faktor, ein Dekadenzsymptom einer Zivilisation in ihrem letzten Lebensabschnitt – „altersverwirrt“, lebensuntüchtig, unvital, sterben-wollend, nicht mehr prokrativ, sondern sich einrollend, nach innen kehrend, zusammengerollt zum Sterben.

        • @ Matze

          *[Amendt] Die Kultur der Schuldzuweisung, die die Grundform der meisten Feminismen bildet, würde ins Leere greifen. Dass die meisten Männer sich gegen die Schuldzuweisungen des Feminismus nicht wehren, bestätigt diese These.g*

          Und die Grundform der meisten anderen Sündenbockideologien/-religionen, auch der meisten Sozialismen.

        • @ ratloser

          *Jedes nicht reglementierte, nicht auf Widerstand, Begrenzung stoßende Interesse wird früher oder später monströs.*

          Feminismus ist kanzerogen, ein Krebsschaden in unser Gesellschaft, der sie allmählich zerfrisst.

          Eben weil die männliche Abwehr nicht mehr funktioniert, geschwächt ist, u.a. durch die verheerenden „übermännlichen“ Fehler und Verbrechen des frühen 20. Jhdts. (Nationalismus/Imperialismus, 1. Weltkrieg, Bolschweismus/Stalinismus, Faschismus/Nationalsozialismus, 2. Weltkrieg).

          Eine „Übermännlichkeit“, die von den meisten Frauen der Zeit sehr wohlwollend betrachtet und in ihren Söhnen gefördert wurde.

          So viel männliche „Potenz“ hat viele richtig heiß gemacht.

          Die Folgen dieser monströsen Übermännlichkeit haben westlichen Männern das Selbstvertrauen geraubt, sie an der Sinnhaftigkeit von Männlichkeit an sich zweifeln lassen.

          Und darum zu versuchen, ihr Heil im Weiblich-Werden zu suchen.

          Sie müssen ihr Selbstbewusstsein wiederfinden, rasch.

          Sie müssen egoistischer, selbstbewusster und das heißt auch, männlicer werden.

          Sie müssen ja nur entdecken, was sie sind und sich wieder selbstbwusst dazu bekennen.

          Ohne es zu übertreiben.

          Denn: DIE DOSIS MACHT DAS GIFT.

          Auch hier.

          Zu viel Männlichkeit ist toxisch für eine Gesellschaft, zu wenig auch.

  6. Böse Adjektive werden ausgemerzt

    Vom 1. – 3. April fand die Fachtagung „Auswahl und Beurteilung von Führungskräften in Wissenschaft und Wirtschaft“ statt.
    Der Schwerpunkt der Tagung lag auf Personalauswahl und -Beurteilung in der Wissenschaft.

    Die Fachtagung wurde durchgeführt im Rahmen des Projektes „Auswahl und Beurteilung von Führungskräften in Wissenschaft und Wirtschaft (AuBeFühr) – wie unterscheiden sich Männer und Frauen?“ (gefördert durch das Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union, FKZ 01FP1070/71 und 01FP1072/73).

    Professur für Forschungs- und Wissenschaftsmanagement

    Gesamtübersicht: https://www.rm.wi.tum.de/

  7. „Frauen sind hiernach also im Schnitt gefühlsbetonter und verträglicher, Männer eher extrovertiert und wollen eher aufsteigen.“

    Sag mal, Christian….

    Du hattest beruflich schon mal mit einer Gruppe von Frauen zu tun????????

    „verträglicher“? Feministische Propaganda, die von nicht feministischen Frauen offen verlacht wird.

    „gefühlsbetonter“? Empathischer? Oder aber affektlabiler, unberechenbarer, impulsiver?

    Manchmal weiss ich bei Deinen Aussagen nicht, ob sie auf perfide Weise sarkastisch oder aber einfach wirklich nur lila pudelig sind.

    • Auf die Antwort bin ich auch gespannt. Ich habe durchaus »Hühnerhaufen« erlebt die mir Angst gemacht hätten wäre ich eine Frau und gezwungen da mitzuarbeiten.

      Nach meiner Erfahrung werden diese Frauenansammlungen bestenfalls dann erträglich sobald ein Mann dazu kommt.

      • Die Aussage stimmt so absolut einfach nicht. Insbesondere neuere Erkenntnisse, die Männern mehr Kooperationsfähigkeit bescheinigen als Frauen, sprechen dagegen. Im Gegenteil wird demnach von Frauen in Führungspostionen eher gegen aufstrebende Konkurrenz geklüngelt.

        Kooperatives Verhalten begünstigt, ja ermöglicht erst, sogenannte Seilschaften. Vorrangig zum Nutzen der Ingroup und damit nur indirekt zum Schaden der Outgroup. Aber wer befördert schon gerne rücksichtslose und harte Konkurrenz wenn sich als Alternative ein potentieller Verbündeter anbietet?

        Gefühlsbetont und verträglich findet sich daher natürlich bei Frauen. Anscheinend aber vorrangig dann, wenn damit eigene egoistische Interessen befördert werden können.

        • Auch diese neueren Untersuchungen liefern nur Aussagen über den Schnitt.

          Nicht alle Männer sind per se kooperationsfähig, nicht alle Frauen kooperationsunfähig.

          Es mag wohl sein, dass es IM SCHNITT mehr koopertionsfähige und damit auch führungsfähige Männer als Frauen gibt – aber eben nur bei Betrachtung der Gruppen im Ganzen.

          Das sagt noch nichts aus über die Führungsfähigkeit/Kooperationsfähigkeit des einzelnen Mannes/der einzelnen Frau, die gerade vor einem steht.

          Das Individuum kann jederzeit vom Gruppenschnitt der Gruppe, zu der es gehört, abweichen.

          Damit muss ich IMMER rechnen und mich entsprechend verhalten.

        • Sie scheuen dafür ja auch beim neurotizismus höher ab. Zur agreeableness:
          http://news.nd.edu/news/25367-men-earn-a-premium-for-being-disagreeable-in-the-workplace-women-dont-says-new-research/

          In contemporary psychology, “agreeableness” is one of the “Big Five” dimensions of personality used to describe human personality. It generally refers to someone who is warm, sympathetic, kind and cooperative (in short, a “nice” person), and is the most valued characteristic cited when people are asked to identify with whom they want to spend time.

          Das Frauen in vielen fällen „wärmer“ sind kann ich mir durchaus vorstellen. Vielleicht nicht in Konflikt oder Konkurrenzsituationen, aber es hat schon seinen Grund, warum man viele Berufe in denen es um freundliches aufnehmen geht, von der Bedienung bis zum Ladenverkauf, gerne weiblich besetzt

        • @ christian

          „warum man viele Berufe in denen es um freundliches aufnehmen geht, von der Bedienung bis zum Ladenverkauf, gerne weiblich besetzt“

          Früher vielleicht…früher…ganz früher….

        • Das Individuum kann jederzeit vom Gruppenschnitt der Gruppe, zu der es gehört, abweichen.

          Natürlich. Ich vertrete ja sowieso die Ansicht, dass sich alle Menschen tendenziell opportunistisch verhalten.

          Damit steht kooperatives Verhalten trotzdem im Einklang. Nämlich dann wenn kurzfristige Kooperation einen mittel- oder langfristigen Nutzen verspricht.

      • @ christian

        Mir gings um diesen Satz:

        “Frauen sind hiernach also im Schnitt gefühlsbetonter und verträglicher, Männer eher extrovertiert und wollen eher aufsteigen.”

        „Gefühlsbetont“ ist eine Qualität, deren Bedeutung höchst changierend ist und die in der Form nicht eindeutig zu den Big Five-Qualitäten gehört.

        Frauen haben einen höheren Score in „Neuroticism“ und „Agreeableness“.

        Erstere ist eine sozial negative Form von „gefühlsbetont“ oder „emotional“, in Beziehungen privater und beruflicher Natur eher destruktiv, sich allenfalls punktuell als Nebeneffekt positiv auswirkend.

        Zweitere lässt auch darauf schließen, dass unerwünschte Gefühle verborgen werden, die sich dann auf andere Art und Weise (Intrigantes Verhalten, Klatsch und Tratsch) ihren Weg bahnen können.

        Zur Problematik der ja gerne ikonisierten „agreeableness“:

        http://cream.hr/blog/the-dark-side-of-agreeability-why-pleasing-isnt-always-pleasant/

        „men often report higher Extraversion and Conscientiousness“

        Zumindest Extraversion gehört ja auch zum Spektrum der „Gefühlsbetontheit“, wobei meines Wissens „Extraversion“ bei Frauen, nicht bei Männern höhere Scores aufweist?!

        Die Aussage, Frauen seien „gefühlsbetonter“ sehe ich in Kombination mit dem deutlich höheren Neurotizismus als potentiell negativ an…Du offensichtlich nicht.

        Deine zitierte Studie sagt übrigens:

        „The difference in neuroticism was the most prominent and consistent (between men and women), with significant differences found in 49 of the 55 nations surveyed. “

        Die Erfahrungen von mir und vielen Menschen (Frauen wie Männern), mit denen ich mich hierüber ausgetauscht habe, ist, dass oft die negative Komponente des höheren Neurotizismus die positive Komponente höhere Agreeableness (wenn man sie denn uneingeschränkt positiv sehen will) überkompensiert.

        Die pauschale Aussage, Frauen seien „verträglicher“ und „gefühlsbetonter“ halte ich so formuliert für idealisierend und irreführend.

        „both men and women tend to grow more extraverted and conscientious and less neurotic and agreeable as cultures grow more prosperous and egalitarian, but the effect is stronger for men.

        Meines Wissens beziehen sich die Unterschiede in mehr oder weniger entwickelten Kulturen nur auf die Eigenschaftsausprägungen bei den Männern, bei den Frauen bestehen keine rel. Unterschiede.

        “ Differences in the magnitude of sex differences between more or less developed world regions were due to differences between men, not women, in these respective regions.“

        http://psycnet.apa.org/?&fa=main.doiLanding&doi=10.1037/0022-3514.94.1.168

        D.h. Frauen verlieren im Gegensatz zu den Männern nichts an Neurotizismus, was jeder Besuch bei einer Veranstaltung von Impfgegnern, Kartenlegerinnen, Elternabenden, Paartherapeuten und Rebirthveranstaltungen bestätigt, .

        Grundsätzlich ist methodisch die Korrelation von „Entwicklungsgrad“ (festgemacht wohl an Wohlstand, Wirtschaftsformen etc.) und Persönlichkeitseigenschaften problematisch, weil andere kulturelle Faktoren (Religion!) stark mit dem Entwicklungsstand von Ländern korrelieren und per se auch die Persönlichkeitseigenschaften ihrer so geprägten Anhänger beeinflussen.

        Insgesamt ist das Konzept der Big Five durchaus umstritten, was man fairerweise hinzufügen sollte.

        Wer sich für die Kritik an diesem Konstrukt interessiert, dem sei diese – über das Big Five Konzept hinausgehende – Arbeit von Jack Block empfohlen:

        „The five-factor framing of personality and beyond: Some ruminations“.

      • Die Kritik an Christian ist ungerecht.

        Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was er schreibt, aber muss man denn das sein?

        Er lässt hier auf SEINEM Blog eine größere Bandbreite von Meinungen zu als in den meisten anderen Blogs und allein das ist alles andere als pudelig.

  8. Komisch, dass keinem auffällt, wie manipulierend die Autorin im Artikel vorgeht: „…Schon die Formulierung einer Ausschreibung entscheidet darüber, ob eine Frau oder ein Mann den Jobzuschlag bekommt …“

    Es ist ’nur‘ ein kleiner Absatz, der dem flüchtigen Leser allerdings einiges einimpft.

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