Leistungen des Feminismus: War Feminismus die Ursache oder nur die Folge?

In Kai’s Text findet sich neben den Fragen noch eine andere interessante Stelle:

Feminismus hat auch Errungenschaften gebracht, die wir Männer so schnell nie hingekriegt hätten. Ein Beispiel? Vaterschaftsurlaub – der für mich schönste Urlaub meines Lebens! Hätte es den Feminismus nicht gegeben, der Rollenbilder in Frage stellt, dann würden wir heute noch als Männer direkt nach der Geburt der Kinder wieder Arbeiten gehen. Einen Tag Urlaub um bei der Geburt dabei zu sein und dann Schwupp, zurück an die Drehbank oder den Schreibtisch. Unsere männlichen Parlamentsheinies hätten hier niemals ein Bedürfnis gesehen, wie auch, definieren doch gerade sie sich als Powermänner, die immer im Parlament oder am Schreitisch sitzen. Somit hat er auch Gruppen wie Manndat und Agens geschaffen, die sich z. B. Fragen zur Männergesundheit stellen, wenn auch erst in Opposition zum Frauengesundheitsbericht. Fairerweise muss man sagen, der Feminismus hat Dinge sowohl zum positiven, wie auch zum negativen verändert und oftmals auch bestehende Sichtweisen zementiert.

Da würde mich insbesondere eine historische Einordnung zum Feminismus interessieren, aber auch eure Meinung dazu.

Nick schrieb an anderer Stelle zu einem ähnlichen Thema:

Liest man feministische Autorinnen aus der Zeit, so gewinnt man eher den Eindruck, es wäre überwiegend um den männlichen Sexdämon gegangen. Dabei insbesonde um dessen schöcklichen Pornografiekonsum, was quasi schon eine Vergewaltigung darstellte. Das war jedenfalls definitiv der überwältigend oft dokumentierte Fokus des damaligen Feminismus.

(Erst 1977 wurde das Gesetz geändert, das einer Frau verbot, ohne Erlaubnis ihres Mannes arbeiten zu gehen – vielen ist echt nicht klar, was damals so alles als “normal” galt!)

Das wird zwar immer wieder kolportiert, aber in der Rechtsgeschichte findet sich dafür leider keine Grundlage.

Gem. BGB von 1896 konnte der Ehemann eine Aufhebung des Arbeitsvertrages seiner Ehefrau beim Vormundschaftsgericht beantragen. Allerdings musste er dazu triftige Gründe benennen, die vom Gericht geprüft werden mussten – man hat schon 1896 die Ehefrau nicht der Willkür des Ehemannes ausliefern wollen.

In der Verfassung der Bundesrepublik von 1949 wurde die Gleichberechtigung von Männern und Frauen festgeschrieben. Dem Gesetzgeber wurde dabei ins Pflichtenheft geschrieben, bis zum 31.3.1959 das gesamte Gesetzeswerk entsprechend zu entrümpeln (Art. 117 GG). Die regierende CDU (die damals als Frauenpartei galt) lies diese Frist tatenlos verstreichen, somit waren alle entsprechenden Gesetze ab diesem Stichtag ungültig.

Es hätte also gar kein Vormundschaftsgericht den Arbeitsvertrag einer Ehefrau kündigen dürfen. Zumindest in anderen Angelegenheiten haben die Gerichte auch entsprechend entschieden, und ich warte immer noch auf die Bennennung eines einzigen Falles nach dem 31.3.1953, bei dem der Arbeitsvertrag einer Ehefrau durch ein Vormundschaftsgericht gekündigt wurde.

Was zutreffend ist, ist dass das Gesetzliche Leitbild der Hausfrauenehe 1977 abgeschafft wurde. Diesem Leitbild zufolge war die Frau für den Haushalt zuständig und hatte ein Recht auf Berufstätigkeit nur soweit diese Pflichten nicht beeinträchtigt wurden. Deshalb durfte aber der Ehemann der Ehefrau die Berufstätigkeit noch lange nicht verbieten, er konnte allenfalls bei Gericht eine Scheidung begehren. Auch hier musste ein Richter der Ansicht des Ehemannes folgen, um eine Scheidung zu bewirken.

Dieses Leitbild wurde sogleich mit der sozialliberalen Koalition 1969 in Angriff genommen, es zog sich nur deshalb bis 1977 hin weil Frauenverbände mauerten (da konnte doch der Ehemann sich einfach eine Jüngere nehmen – so war das auch wieder nicht gemeint, mit dem Zerrütungsprinzip)

Nun tut Feminismus – an vorderster Front Alice Schwarzer – so, als hätte der Anfang/Mitte der 1970er erstarkte Feminismus das “gemacht”. Dabei hat er offenkundig mehr blockiert als gemacht.

Das sieht man auch daran, dass die hier als so bedeutend wahrgenommenen jugendlich-radikalen Neo- bzw. “Netzfeministinnen” sich kaum mehr klassischen “Frauenfragen” widmen, sondern Themen wie Rassismus, Critical Whiteness etc.

Die heutigen Netzfeministinnen haben zumindest einen ungebrochenen Fokus auf “rape culture”, und diesen Fokus haben sie wohl ganz klar direkt von Susan Brownmiller geerbt.

Ich sehe im Westen nichts wirklich Neues.

Des weiteren hatte Nick in einem Kommentar geschrieben:

Es ist halt die Frage, was man alles unter Feminismus subsummieren möchte. Waren unsere Freunde von der Spezialdemokratie vor 1970 feministisch? Mit einer gewissen Berechigung lässt sich das bejahen, allerdings wäre dabei der Begriff anachronistisch – man müsste eher von einer langen frauenrechtlichen Tradition sprechen.

Jedenfalls kann man wohl mit Fug und Recht davon sprechen, dass fast sämtliche Schritte zur rechtlichen Gleichberechtigung in Deutschland auf das Konto der Sozialdemokratie gingen, und zwar vor 1970. Lange bevor irgendwelche Pauerwummen in Latzhosen im Straßenbild sichtabar waren, lange bevor man von einer feminisischen Bewegung sprecen kann.

Auch das “Katholische Mädchen vom Lande” war in den 1960ern ein Dauerthema, es muss heute keine Frau Alice Schwarzer dankbar dafür sein, dass sie studieren darf bzw. durfte. (wo sollten denn sonst plötzlich all die studierenden Feministinnen in den 1970ern her gekommen sein?)

Ein weiteres, wesentliches Feld war das Ende der konservativen Rückbesinnung der 1950er, was sich ebenfalls über die ganzen 1960er hinzog. In sehr vielen Dingen. (Genauer betrachtet gab es schon in den 1950ern eine durchaus präsente Gegenbewegung, und zwar von Männern gegen die Ochsentour “Familienernährer”)

Ende der 1960er gab es endgültig kein Halten mehr. Der (insbesondere: Sexual-) Konsevativismus der 1950er brach vollends zusammen, gerade im Mainstream. Die ’68er neigen generell dazu, dies auf ihr persönliches Wirken zurückzuführen, beim Einrennen offener Tore fühlten diese Bürgerskinder sich als geschichtsmächtige Tabubrecher. Sie begehrten eher gegen ihre überdurchschnittlich konservativen eigenen Eltern als gegen “die Gesellschaft” auf. Klar, dass sich auch Alice Schwarzer et al gerne an diese Selbstmythifizierung dranhängen.

Auf ökonomischer Ebene vollzog sich ein Strukturwandel, hin zur Konsumgüterindustrie und zum tertiären Sekor. Es entstanden immer mehr Jobs, die für Frauen geeignet waren. Auch dies war schon länger am Kochen.

Zusammenfassend lässt sich wohl festsellen, dass die wesentlichsten Punkte:

– Abschaffung der Hausfrauenhehe als gesetzliches Leitbild, als fast letzte noch vorandene gesetzliche Ungleichbehandlung zum Nachteil von Frauen (1969 in Angriff genommen, von Frauenverbänden bis 1977 blockiert)

– Zusammenbruch der konservativen Sexualmoral

– massenhafte Bildungspatizipation von Frauen

– erhöhte Arbeitmarktpartizipation von Frauen

– kultureller Wandel der Weiblichkeitsideale

– kultureller Wandel der Vorstellungen von den Geschlechterrollen in Liebesbeziehungen

..wohl ganz klar _nicht_ von einer nennenswerten feministischen Bewegung initiiert wurden. Sie waren ausnahmlos faktisch schon tief im Mainstream verwurzelt, als die ersten Feministinnen ihre Genossen vom SDS mit Eiern bewarfen. Selbstverständlich gab es damals noch sehr viele Geschlechterkonservative, allerdings wurde die Graswurzelarbeit überwiegend in den 1960ern geleistet – ich würde behaupten, von mehr Männern als von Frauen.

Folgerichtig waren die Hauptthemen des Feminismus der 1970er und 1980er auch nicht die klassischern frauenrechtlichen Themen. Vielmehr arbeitete man sich zuvörderst an dem Sexdämon Mann ab.

Der in den 1970ern aufgekommene Radikalfeminismus hatte seine Berechtigung – aber für was bloß? Na gut, die Reform des §218 kann er sich teilweise auf die Fahnen schreiben, allerdings erscheint es wohl sehr fragwürdig dass man so ewas aus den Nichts innerhalb kürzester Zeit erreicht.

Danach wäre der Feminismus eher eine Folge der bereits eingetretenen Entwicklung und weniger deren Ursache gewesen.

Dazu passend auch noch ein weiterer Kommentar, der die auch häufig diskutierte Frage betrifft, inwieweit Frauen eine Erlaubnis ihres Ehemannes brauchen, um arbeiten zu dürfen:

Die Frage kommt häufiger auf, jetzt hatte Kommentator Homo oeconomicus dazu einen interessanten Kommentar geschrieben:

Obige Aussage ist gängiger Bestandteil feministischer Legendenbildung.

Ich habe vor 1977 geheiratet und meine Frau brauchte keinerlei Erlaubnis meinerseits für ihre damalige Berufstätigkeit.

Vielmehr ging es bis 1958 in der gesetzlichen Regelung um die Vereinbarkeit der Berufstätigkeit der Frau mit ihren Pflichten ” in Ehe und Familie “.

Dies betraf insbesondere die Versorgung der Kinder. Gab es diesbezüglich Konflikte, so konnte der der Ehemann theoretisch über einen von ihm beantragten Entscheid des Vormundschaftsgerichtes eine Berechtigung zur Kündigung des Berufsverhältnisses der Ehefrau erwirken.

Diese Regelung war aber schon in der damaligen Zeit offenbar rechtlich umstritten und wurde in den juristischen Kommentaren dieser Zeit so auch diskutiert ( § 1358 BGB ).

Der bis 1977 gültige § 1356 BGB regelte die Problematik ähnlich, auch hier wurde nicht ein Einverständnis des Ehemannes zur Berufstätigkeit der Ehefrau verlangt.

Der aktuelle Fassung des § 1356 BGB verlangt übrigens nach wie vor von den Ehegatten ” bei der Wahl und Ausübung der Berufstätigkeit……auf die Belange des anderen Ehegatten und der Familie Rücksicht zu nehmen “.

Feministen erzählen heute gerne Geschichten ( HerStory ) über
” damals “, als es den Frauen angeblich ” verboten war, ohne Erlaubnis ihres Mannes arbeiten zu gehen ”

Legendenbildung, die bei ihnen offenbar als ” normal ” gilt !

Am 20. März hat sich @Nick dann im gleichen Strang wie folgt zum Thema geäussert :

>>(Erst 1977 wurde das Gesetz geändert, das einer Frau verbot, ohne Erlaubnis ihres Mannes arbeiten zu gehen – vielen ist echt nicht klar, was damals so alles als “normal” galt!)>>

Das wird zwar immer wieder kolportiert, aber in der Rechtsgeschichte findet sich dafür leider keine Grundlage.

Gem. BGB von 1896 konnte der Ehemann eine Aufhebung des Arbeitsvertrages seiner Ehefrau beim Vormundschaftsgericht beantragen. Allerdings musste er dazu triftige Gründe benennen, die vom Gericht geprüft werden mussten – man hat schon 1896 die Ehefrau nicht der Willkür des Ehemannes ausliefern wollen.

In der Verfassung der Bundesrepublik von 1949 wurde die Gleichberechtigung von Männern und Frauen festgeschrieben. Dem Gesetzgeber wurde dabei ins Pflichtenheft geschrieben, bis zum 31.3.1959 das gesamte Gesetzeswerk entsprechend zu entrümpeln (Art. 117 GG). Die regierende CDU (die damals als Frauenpartei galt) lies diese Frist tatenlos verstreichen, somit waren alle entsprechenden Gesetze ab diesem Stichtag ungültig.

Es hätte also gar kein Vormundschaftsgericht den Arbeitsvertrag einer Ehefrau kündigen dürfen. Zumindest in anderen Angelegenheiten haben die Gerichte auch entsprechend entschieden, und ich warte immer noch auf die Bennennung eines einzigen Falles nach dem 31.3.1953, bei dem der Arbeitsvertrag einer Ehefrau durch ein Vormundschaftsgericht gekündigt wurde.

Was zutreffend ist, ist dass das Gesetzliche Leitbild der Hausfrauenehe 1977 abgeschafft wurde. Diesem Leitbild zufolge war die Frau für den Haushalt zuständig und hatte ein Recht auf Berufstätigkeit nur soweit diese Pflichten nicht beeinträchtigt wurden. Deshalb durfte aber der Ehemann der Ehefrau die Berufstätigkeit noch lange nicht verbieten, er konnte allenfalls bei Gericht eine Scheidung begehren. Auch hier musste ein Richter der Ansicht des Ehemannes folgen, um eine Scheidung zu bewirken.

Dieses Leitbild wurde sogleich mit der sozialliberalen Koalition 1969 in Angriff genommen, es zog sich nur deshalb bis 1977 hin weil Frauenverbände mauerten (da konnte doch der Ehemann sich einfach eine Jüngere nehmen – so war das auch wieder nicht gemeint, mit dem Zerrütungsprinzip)

Nun tut Feminismus – an vorderster Front Alice Schwarzer – so, als hätte der Anfang/Mitte der 1970er erstarkte Feminismus das “gemacht”. Dabei hat er offenkundig mehr blockiert als gemacht.

 

94 Gedanken zu “Leistungen des Feminismus: War Feminismus die Ursache oder nur die Folge?

    • „Das sieht sie als Kriegsministerin traditionell freilich etwas anders.“

      Bist Du Dir da ganz sicher? Also ich glaube die Männer in der Bundeswehr sind der herzlich egal. Die Frauen allerdings auch, denn die wird wie bisher nur an sich denken. Die sieht sich doch schon im Kanzler.I.nnenamt…

      • UvdL ist qua ihres Amtes für Soldaten zuständig. Das heißt noch lange nicht, dass ihr die unterstellten Männer nicht egal sind. Zumal vorgebliche Familienfreundlichkeit mit geplanter Herabsetzung der Leistungskriterien einhergeht und nurmehr verbrämte Mobilmachung ist, bei der wiederum Frauen die Quotensänfte vorzugsweise im Innendienst erklimmen sollen, während UvdL ihre klassisch-weibliche Zuständigkeit dahingehend geltend macht, Männern Feigheit vor dem Feind zu attestieren, so sie nicht wie befohlen marschieren und fallen.

        • Wenn Männer nicht marschieren möchten und nicht bereit sind zu fallen, sollten sie nicht in die Armee gehen. Da gibt es jetzt keine Ausrede mehr.

          Und wozu ist eine Armee da, wenn sie nicht Mobil machen kann?

        • @Adrian

          >>Wenn Männer nicht marschieren möchten und nicht bereit sind zu fallen, sollten sie nicht in die Armee gehen. Da gibt es jetzt keine Ausrede mehr.>>

          Kleiner Hinweis : die WehrPFLICHT ist nicht aufgehoben, lediglich ausgesetzt. Im Ernstfall werden die “ Jungs “ ( wie vor einiger Zeit in Georgien ) ganz schnell regelrecht von der Strasse “ eingesammelt „. Ob sie zum Sterben bereit waren, hatte da niemand gefragt.

        • Es wird eine Lösung geben, ganz in meinem Sinne:

          http://www.bild.de/regional/dresden/wehrpflicht/wehrpflicht-muss-wiederkommen-auch-fuer-frauen-35215744.bild.html

          Natürlich werden die „gleich“ leistungsfähigen Frauen die Jungs nicht beim Kämpfen und Sterben stören dürfen, das sieht jeder an Effektivität Interessierte sofort ein.

          Sie werden also die sichereren Schreibstuben und die sichereren Kommandobunker quotensänftenbefördert bevölkern, Männer zum Kämpfen und Sterben losschicken dürfen, aber immerhin, der gute Wille ist da.

          Jetzt müssen Männer („Egoistischer werden!“) nur noch dazu gebracht werden, nicht mehr gleichgestellt = unbelohnt die Kastanien für andere aus dem Feuer zu holen.

          Dann, DANN werden wir sehen.

        • Ulrike Hadrich, Kindertherapeutin aus Köln, zweifelt an der Eignung der Soldaten zum Kindergärtner:

          „Ich frage mich, inwieweit ein Soldat, der es gewohnt ist, mit Schusswaffen umzugehen und dessen Leben vielleicht massiv bedroht worden ist, diese gelebten Erfahrungen in seiner Erziehertätigkeit kompensiert.“ Besonders problematisch: Soldaten, die durch ihren Einsatz in Kriegsgebieten traumatisiert sind: „Wie sieht ein solcher Mensch die Gesellschaft? Und welche Bilder von ihr will er Kindern weitergeben? Inwieweit kann er wirklich ein Vorbild sein, das Gelassenheit und Ruhe vermittelt und nicht ein Getriebensein, sich ständig vermeintlich selbst zu behaupten und der Stärkste sein zu müssen?“

          Ja, genau aus diesem kühlen Grunde wurde um Frauen=Mütter jene ethisch-moralische Komfortzone errichtet, aus der heraus sie heute DISKRIMINIERUNG schreien.

          http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/zeitsoldaten-bei-der-bundeswehr-werden-zu-erziehern-umgeschult-a-960495.html

        • „Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetz vom 27. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3822), das zuletzt durch
          Artikel 1 des Gesetzes vom 6. September 2013 (BGBl. I S. 3559) geändert worden ist“
          Stand: Zuletzt geändert durch Art. 1 G v. 6.9.2013 I 3559

          § 3 Abs. 4 lautet :

          (4) Dieses Gesetz ist im Spannungs- und Verteidigungsfall nicht anwendbar.

          Von wegen “ beim Sterben sind alle gleich „

        • Dieses Gesetz ist im Spannungs- und Verteidigungsfall nicht anwendbar.

          Wie nur kriegt man so eine bis zur Infantilität hemmungslose Rosinenpickerei in Texte, die den Anspruch haben als „Gesetzbuch“ ernst genommen zu werden?

        • @ homo oeconomicus
          die WehrPFLICHT ist nicht aufgehoben, lediglich ausgesetzt. Im Ernstfall werden die ” Jungs ” ( wie vor einiger Zeit in Georgien ) ganz schnell regelrecht von der Strasse ” eingesammelt “

          Wenn Du Dich einsammeln lässt – bitte sehr.

        • @Adrian

          >>Wenn Du Dich einsammeln lässt – bitte sehr.>>

          Ich hatte “ einsammeln “ bewust in Anführungszeichen gesetzt !

          Die Jungs wurden in Georgien mit vorgehalterner Waffe
          “ eingezogen „.

          Die Sache dort war ja blitzschnell eskaliert und viele hatten nicht mit derartigen Aktionen der “ Rekrutierung “ gerechnet.

          Also mit “ bitte sehr “ und “ Danke der Nachfrage “ war da nix.

          Aber vielleicht waren die Jungs auch nur zu blöd, um zu reagieren, wie du reagiert hättest.

          Kannst ja mal ein paar Tips rauslassen. Für nächstes Mal.

        • @ NP
          Wenn alle Männer sich dagegen wären würden, hätte der Staat keine Chance. Was will er machen? Alle erschießen?
          Abgesehen davon, würde ich im Verteidigungsfalle vmtl. selbst zur Waffe greifen, wenn das Risiko bestünde, dass ich von den Angreifern massakriert werden würde.

        • @Adrian

          Jein.

          Ich wollte deutlich machen, dass “ man “ bei ähnlich dramatisch eskalierenden Ernstfällen in Deutschland kaum wesentlich anders rekrutieren würde, wenn es “ brennt „.

          Feldjäger sind, so glaube ich, auch heute noch bewaffnet.

        • @ ho + alle
          „Feldjäger sind, so glaube ich, auch heute noch bewaffnet.“

          Okay, gehen wir davon aus, dass in D. im Verteidigungsfalle alle Männer mit Waffengewalt zum Kriegsdienst gezwungen würden. Was wäre Eure Alternative? Worauf wollt ihr hinaus?

        • @Adrian:

          Was will er machen? Alle erschießen?

          Nein, man erschießt ein paar Hundert. Das reicht völlig aus.

          Was denkst du, wie so eine Armee im Kriegsfall überhaupt funktioniert?

          „Wenn du kämpfst, wirst du vielleicht erschossen. Wenn du desertierst, wirst du wahrscheinlich bis sicher erschossen“

          Willst Du mir ernsthaft weismachen, in Deutschland würde man mit Waffengewalt zum Kriegsdienst gezwungen?

          Selbstverständlich kann man(n) in Deutschland mit Waffengewalt zum Kriegsdienst gezwungen werden, ich sehe jedenfalls kein grundsätzliches rechtliches Problem.

          Aus welchem Gummi der Abs. 3 Art. 4 GG gestrickt ist, hat die Praxis im kalten Krieg gezeigt.

          Es heißt nicht „Niemand darf gegen seinen Willen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden“, sondern „Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden“. Und: „Das Nähere regelt ein Bundesgesetz“

        • „Was denkst du, wie so eine Armee im Kriegsfall überhaupt funktioniert?“

          Es gibt genügend Armeen, die ihre Männer im Kriegsfall mobilisieren, ohne sie zu erschießen.

          Ich gebe Euch ja recht dass der Staat das tun könnte. Aber was hat das mit Feminismus zu tun? Wäret ihr zufrieden, wenn der Staat auch Frauen zum Kriegsdienst zwingt?
          Und wenn ja, dann hätten wir doch immer noch das Dilemma, dass der Staat alle erschießen kann, die sich ihm verweigern.

          Ich weiß nicht, was ich im Verteidigungsfalle tun würde. Kommt auch darauf an, worum es geht, warum der Verteidigungsfall ausgerufen wird. Vielleicht verstecke ich mich im Untergrund. Vielleicht besorge ich mir eine Waffe und erschieße meinerseits so viel Rekrutierungsbeamte wie möglich. Vielleicht lasse ich mich auch eher erschießen. Oder vielleicht ziehe ich in den Krieg. Keine Ahnung.

        • Was wäre Eure Alternative?

          Wenn es tatsächlich so weit ist, gibt es keine Alternative – außer einen sinnlosen, vielleicht erweiterten Freitod.

          Der Staat würde jeden Versuch einer Organisation eines Widerstandes im Keim ersticken. Dazu hat er heute Möglichkeiten, von denen Mielke nicht einmal zu träumen gewagt hätte.

          Worauf wollt ihr hinaus?

          Dass das Gedöns um eine „geschlechtergerechte Armee“ eine zum Himmel stinkende, heuchlerische sexistische Kackscheiße ist.

        • „Dass das Gedöns um eine “geschlechtergerechte Armee” eine zum Himmel stinkende, heuchlerische sexistische Kackscheiße ist.“

          Würdest Du es begrüßen, wenn Frauen, genau wie Männer, eingezogen und auf dem Schlachtfeld sterben müssten?

        • Es gibt genügend Armeen, die ihre Männer im Kriegsfall mobilisieren, ohne sie zu erschießen.

          Weil die wenigsten eine Vorstellung davon haben, was auf sie zukommt. Dafür, dass das so bleibt sorgt regelmäßig eine gut durchdachte Kriegspropaganda.

          Wer erst dabei ist, kommt nicht wieder raus. Jeder Militär weiß, dass man Deserteure erschießen _muss_. Das Kanadische und US-Miltitär duldeten es beispielsweise ausdrücklich, in ihren Kriegsgefangenenlagern, _nach_ dem Ende des Krieges, dass gefangene NS-Schergen Deserteure zum Tode verurteilen und hinrichteten. Sie gaben ihnen sogar die Waffen dazu.

          Aber was hat das mit Feminismus zu tun? Wäret ihr zufrieden, wenn der Staat auch Frauen zum Kriegsdienst zwingt?

          Das würde es selbstverständlich nicht besser machen. Nur: soviel zum Thema „Patriarchale Dividende“.

        • Würdest Du es begrüßen, wenn Frauen, genau wie Männer, eingezogen und auf dem Schlachtfeld sterben müssten?

          Nein. Aber wer das nicht will, soll nicht so erbärmlich verlogen von einer „Geschlechtergerechten Armee“ daherheucheln.

        • Wenn schon, dann gleiches Recht für alle.

          Ja, was soll das? Ich bin dagegen, dass der Staat seine Bürger zum Krieg zwingen darf, also _muss_ ich auch dagegen sein, dass man Frauen zum Krieg zwingen darf.

          Wenn man aber gar nicht dagegen ist (und unser Gesetzgeber ist nicht dagegen), dann muss man wohl auch Frauen gleichermaßen zum Krieg zwingen.

          Aber es wäre in jedem Fall fairer und gerechter.

          Es wäre vielleicht auch dem Frieden dienlich: Seine Frauen schickt eine Gesellschaft nur im äußersten Notfall in den Krieg.

        • „Ja, was soll das? Ich bin dagegen, dass der Staat seine Bürger zum Krieg zwingen darf, also _muss_ ich auch dagegen sein, dass man Frauen zum Krieg zwingen darf.“

          Ja, aber wir haben doch gerade festgestellt, dass man das eh nicht verhindern kann. Warum dann also nicht Frauen mit vorgehaltener Waffe zum Kriegstdienst zwingen?

        • Ja, aber wir haben doch gerade festgestellt, dass man das eh nicht verhindern kann.

          Unser Rechtssystem ist so gestrickt, dass man es nicht verhindern kann – es müssen nur die „richtigen“ Politiker mit der „richtigen“ „Sicherheitslage“ zusammentreffen. Einen gewissen Rückhalt in der Bevölkerung braucht es zwar auch, aber aus der Geschichte weiß man, wie schnell das gehen kann.

          Warum dann also nicht Frauen mit vorgehaltener Waffe zum Kriegstdienst zwingen?

          Du hast mich eigentlich schon überzeugt, weil bei einer solchen Armee die Hemmschwelle für einen Mißbrauch erheblich höher wäre.

        • @Adrian
          >Würdest Du es begrüßen, wenn Frauen, genau wie Männer, eingezogen und auf dem Schlachtfeld sterben müssten?

          Begrüßen ist natürlich das falsche Wort.
          Aber: Wenn man den Gedanken Ernst nimmt, dass das Leben eines Mannes nicht weniger Wert ist als das einer Frau, dann ist meine Antwort „es wäre richtig“. Warum tragen nur die einen dieses Risiko und nicht die anderen, während man gleichzeitig gleiche Pflichten und Rechte propagiert?

          Im übrigen könnte das zumindest eine positive Folge haben:
          Die Diskussionen sind ja durch eine geradezu penetrante Infantilität gekennzeichnet. Damit meine ich, dass man fleißig fordert (will in Aufsichtsrat, will alles machen dürfen, was die dürfen, sonst quengel ich ganz laut!!“), aber nie die dazugehörigen Konsequenzen wahrhaben will. Im Ernstfall gilt das Gesetz nicht – das ist so herrlich spielerisch. So lange es harmlos ist, bin ich als Frau in der Armee, und wenn es hart auf hart kommen könnte, dann geh ich mal wieder.Oder ich werd einfach schwanger – der Notausstieg ist immer da. Bloß: So wird man nie erwachsen!

          Ich glaube, Lernprozesse brauchen manchmal als Initialzündung die Konfrontation mit den Folgen der eigenen Handlungen. Wenn es auch ein paar gefallene Soldatinnen gibt, könnte manche Diskussion anders verlaufen. Wer mit der Realität konfrontiert wird, quatscht manchmal weniger Blödsinn.

      • „Die sieht sich doch schon im Kanzler.I.nnenamt…“

        Ich hatte eher den Eindruck, sie arbeitet im Hintergrund an ihrer Mitgliedschaft in 10 Aufsichtsräten.

      • UvdL als Ärztin könnte mal bewirken, dass auch die Ärzte der Bundeswehr die Wiederherstellung der Gesundheit der Soldaten als Ziel sehen wie das SGB V das formuliert und nicht lediglich die Wiederherstellung der Einsatzfähigkeit – was, wie mancher leidvoll erfahren mußte – ein deutlich niedrigerer Standard ist.

        Das wäre doch mal ein Ziel!

    • @revolte

      Hier eine direkte Verantwortung sowohl von UcdL als auch wiederum über sie für den Feminismus zu konstruieren halte ich für sehr gewagt. Genauso könnte man dann die CDU/CSU dafür verantwortlich machen, die ihr das ja ebenso wenig ins Pflichtenheft geschrieben haben

  1. Hundete von Genderprofs und so ein „Totalausfall“ (Zitat Hadmut Danisch) wie Susanne Baer als Verfassungsrichterin sind auch ganz wichtige feministische Leistungen.

    Wenn denn der Feminismus für Gerechtigkeit ist, wird dieses Ziel dort etwa als Geheimoperation betrachtet, von dem niemand was merken soll?

    Die Frage sollte nicht den Errungenschaften gelten, denn die läst sich schnell mit *Nix, keine * usw beantworten.

    Welchen Schaden hat der Feminismus angerichtet und welche Schäden sind durch den Feminismus noch zu erwarten, solche Fragen wären viel wichtiger.

    Auch die Antwort auf die Frage nach den tatsächlichen Kosten, in Euronen ausgedrückt, ist sicher nicht ganz ohne …

  2. Feminismus ist die Folge von technischem, kulturellem und medizinischem Fortschritt.

    Über all dort wo diese Dinge weniger ausgeprägt sind ist Feminismus höchstens eine Randerscheinung oder gänzlich unbekannt.

    Gleichzeitig lässt sich das Aufkommen von Feminismus zeitlich gut mit diesem Fortschritt korrelieren.

    Auch ist Feminismus eine Folge überflüssiger oder entbehrlicher gesellschaftlicher Leistungen oder Wohlstands, denn davon nährt er sich, selbst auf sich alleine Gestellt ist Feminismus wie Sozialismus nicht konkurrenzfähig.
    Sozialistische Gesellschaften „verschenken“ sich immer wieder an den Kapitalismus also lösen sich auf, Frauen liefern sich (vor allem in der „Not“) immer wieder der patriarchalen Unterdrückung aus.

    Feminismus ist die Folge der gestiegenen Obsoleszenz der Wohlstandsfrauen, der Entwertung ihres klassischen, jahrtausende lang bestehenden Lebensraums Familie und ihrer Tätigkeit Reproduktion.

    • @ Borat

      *Feminismus ist die Folge von technischem, kulturellem und medizinischem Fortschritt.*

      Richtig.

      Man könnte ihn überspitzt als ideologische Stütze für eine ABM-Maßnahme für weitgehend arbeitslos gewordene Frauen ansehen, die sich ihre Arbeitsloswerdung als „Befreiung“ schön reden und ihren weiterhin fortbestehenden Wunsch, versorgt und beschützt zu werden – von VATER STAAT und DEN Männern – durch Feminismus („HERstory“ = DIE MÄNNER sind schuld und sollen gefälligst an uns, ihren OPFAN, Reparationen zahlen!“) legitimieren.

      Ihre Gegenleistung (Kinderproduktion/-aufzucht/Haushaltsführung) ist dank gesunkener Kindersterblichkeit, kollektive Alterssicherung, Technisierung der Haushaltsführung etc. weniger gefragt.

      Sie mussten also neue Arbeitsfelder „erobern“ = von Männern oft genug zum Jagen getragen werden.

      • Ihre Gegenleistung (Kinderproduktion/-aufzucht/Haushaltsführung) ist dank gesunkener Kindersterblichkeit, kollektive Alterssicherung, Technisierung der Haushaltsführung etc. weniger gefragt.

        Das scheint mir schwer von der Hand zu weisen sein.

        Wofür waren sie denn überhaupt noch gefragt?

        Als bloße Sexobjekte, dabei des eigentlichen Kernes der Weiblichkeit entfremdet!

        Das könnte in der Tat den extremen Fokus auf die allgegenwärtige „sexuelle Objektifizierung“ erklären..

        „rape-culture“ als klammheimliche Sehnsucht nach der „Guten alten Zeit“, in der Frauen als Frauen noch eine sehr wichtige Aufgabe hatten, und deshalb von Männern oft unter Einsatz des eigenen Lebens beschützt wurden?

        Insbesondere in den USA war der Abstieg vielleicht besonders schmerzlich: Zu allen Zeiten relativ hoher Einwanderung – was die Geschichte der USA bis ins 20. Jhd. hinein prägte – dürfte ein großer Frauenmangel die Regel gewesen sein. Was sich dann aber schnell relativierte.

        „Seht ihr nicht, dass WirFrauen an jeder Ecke höchster Gefahr ausgesetzt sind, und deshalb unsere wichtige Aufgabe nicht wahrnehmen können? Beschützt uns endlich, damit die Welt wieder gut wird!“

        • Einen Zweifel habe ich da: Solche Dinge kommen ja aus einem akademischen Milieu, also von Frauen, die in irgendeiner Weise doch arbeiten. Ich glaube nicht, dass es also um die Wiederherstellung der alten Bedeutung geht. Es ist doch eher eine Ermächtigung der Frauen, die Regeln der Sexualität zu bestimmen und diese durch die Gesellschaft sanktionieren zu lassen.

          Wenn ich jetzt mal ein bisschen Macho sein darf ^^: Ich beobachte bei Frauen oft eine gewisse Affinität zu Regeln und auch den Willen, Dinge zu bestimmen. Die Hysterie um die rape culture und der #aufschrei passen dazu ganz hervorragend, weil man so wieder etwas durchsetzen kann und dabei die Unterstützung von Politik und Gesellschaft bekommt.

        • @ LoMi

          *Einen Zweifel habe ich da: Solche Dinge kommen ja aus einem akademischen Milieu, also von Frauen, die in irgendeiner Weise doch arbeiten.*

          Die Gesellschaft erlaubt es diesen Frauen, ihr Hobby zum bezahlten Beruf werden zu lassen, denn ihre Arbeit ist ja nicht wertschöpfend.

          Wer kauft/bezahlt schon FREIWILLIG für Gendergelehrsamkeit, kauft ihre Bücher, bezahlt AUSKÖMMLICH für ihre Vorträge/Vorlesungen/Forschungstätigkeit.

          DER STEUERZAHLER, weil er muss.

          Die paar Selbstverwirklicher.I.nnen, die ebenfalls selbtbestimmte = oft nicht wertschöpfende „Arbeit“ leisten (meist aktivistische Aktivist.I.nnen, die sich darüber beklagen, dass die Gesellschaft ihren ach so wertvollen aktivistischen Aktivismus nicht ausreichend bezahlt) könnten keine Genderprofessorin ernähren, schon gar nicht auf Gucci-Täschchen-Niveau.

          Selbst die Pumps der Frau Schwarzer bezahlt der Steuerzahler bei all den Summen, die der Frauen-Mediaturm vereinnahmt.

          Und all die Stadtbibliotheken, die EMMA-Abos halten, weil die Frauenlobby es so will.

          Frei verkaufte Auflage?

          Vergiss es.

        • Einen Zweifel habe ich da: Solche Dinge kommen ja aus einem akademischen Milieu, also von Frauen, die in irgendeiner Weise doch arbeiten.

          Weiß nicht: Die traditionelle Arbeit der Bürgersfrau – jenseits eines Hausfrauendaseins – bestand ja in erster Linie entweder in Charity und/oder in Kulturschöpfung. _Dafür_ studierte sie in aller Regel. Auch diese Bereiche brachen im Verlauf der 1960er weg, zum einen durch den zunehmenden Sozialstaat, zum anderen durch den Sieg des männlich dominierten Pop-Art. (Wer interessierte sich da noch für die Klavierlehrerin, die dem Nachwuchs einen Einstieg in die klassische Musik verschaffte? Vielleicht war es kein Zufall, dass Solanas Andi Warhol anschoß..)

          Es ist doch eher eine Ermächtigung der Frauen, die Regeln der Sexualität zu bestimmen und diese durch die Gesellschaft sanktionieren zu lassen.

          Das ist natürlich richtig, aber es gab eben Mitte der 1970er eine krasse Verschiebung hin zum ubiquitäten männlichen Sexdämon, zur Verdammung von Sexualität an sich (auch lesbischer Sex wurde dämonisiert, sofern er als „male identified“ geframt werden konnte) Was man wiederum als Entmächtigung weiblicher Sexualität und als Rückbesinnung auf traditionelle Weiblichkeit betrachten kann. Das ging natürlich nicht ohne innerfeministische Flügelkämpfe ab, aus denen aber die sex-negative Fraktion als klarer Sieger hervorging. Es zieht sich bis heute hin, die eine Fraktion findet beispielsweise „Sex and the City“ totaal progressiv, die andere totaal rückwärtsgewandt und sexualobjektreduzierend.

          Eine von ersterer Fraktion:

          ..To my mind, though, the term “rape culture” says more about the prominent status of rape as a central trope within the American cultural imaginary than about the state of real rape. What is more, in its attempt to break the silence on sexual violence, the (feminist) deployment of rape has nurtured its own silences that are as meaningful as the silences with which dominant culture has veiled sexual violence.

          In addition, unlike contemporary rape narratives, which are highly self-reflexive, feminist antirape discourse remains quite unconcerned about how it is itself inflected by established representations of rape, about how much its conceptions of sexuality and sexual violence result from and further reinforce and nourish dominant fictions. Convinced that the erasure of evil images leads to a decrease of evil acts, radical feminism displays both a debatable notion of signification and a lack of self-knowledge. By appropriating what I describe as the antebellum precursors to a rhetoric of rape, recent rape-crisis discourse has revitalized nineteenth-century notions of female sexuality and gender. In this way the anti-rape movement, as Katie Roiphe puts it, has moved to “the front lines of sexual regulation” (Morning After 171), bemoaning a crisis that “is not a rape crisis, but a crisis in sexual identity”

          http://press.princeton.edu/chapters/i7274.html

          Viel Wahres..

          Ich beobachte bei Frauen oft eine gewisse Affinität zu Regeln und auch den Willen, Dinge zu bestimmen.

          Aber ja, die Bürgersfrau hatte in der Hinsicht schon immer ein stark ausgeprägtes Sendungsbewußtsein.

        • Edit: “ bestand ja in erster Linie entweder in Charity und/oder in Kulturstiftung“

          Kulturschöpfung war natürlich schon immer männlich dominiert, allerdings spielte die Bürgersfrau eine wichtige Rolle dabei, Kultur in die Familien und unter’s Volk zu bringen.

        • Was auch eine Rolle spielen könnte: Der Hype-Cycle des Babybooms forderte möglicherweise seinen Tribut, und schlug in den 1970ern in eine Welle der Unpopularität des Kinderkriegens um. Das wäre wohl ganz klar auch eine Entwertung von Weiblichkeit.

          Die Geburtenraten erreichten Mitte der 1970er einen historischen Tiefstand. Feminismusinduziert ist dieser Ausschlag des Pillenknickes sicher nicht, auch dabei dürfte Feminismus eher reagiert als agiert haben.

          Keine Ahnung warum, aber ganz selbstverständlich geht man von einer männlichen Identitätskrise aufgrund der Mechanisierung im Zusammenhang mit der industriellen Revolution aus. Männliche Körperkraft wurde praktisch obsolet.

          Warum sollte es, bei dem Bedeutungsverlust weiblicher Gebärfähigkeit, anders sein? Darüber spricht man aber nicht, in „Bildungsbürger“-Kreisen.

        • @nick

          *Keine Ahnung warum, aber ganz selbstverständlich geht man von einer männlichen Identitätskrise aufgrund der Mechanisierung im Zusammenhang mit der industriellen Revolution aus. Männliche Körperkraft wurde praktisch obsolet.

          Warum sollte es, bei dem Bedeutungsverlust weiblicher Gebärfähigkeit, anders sein? Darüber spricht man aber nicht, in “Bildungsbürger”-Kreisen.*

          Die feministisch oder fast schon alltagsfeministisch proklamierte Obsoleszenz der Männer ist Projektion.

          Was hat der Mann nach der Industrialisierung gemacht? Er schaufelt nicht mehr mit der Hand, sondern fährt Bagger oder lernt komplizierte Baumaschinen bedienen, meistens jedenfalls.
          Oder mancher Mann erfindet die Baumaschinen.
          Der Mann dominiert nach wie vor die Arbeitswelt, von ihm geht die Innovation der Arbeitswelt aus, der nicht führende Mann bildet sich weiter.

          Was macht die Frau wenn weniger Kinder und Hausarbeit gebraucht werden?

          Sie „erobert“ Männerdomänen also sie projiziert dass sie sich ändern muss was ihr scheinbar schwerer fällt als Männern die sich ohne großes Murren und teilweise sehr Erfolgreich, denn von Ihnen geht die Industrialisierung und der Fortschritt ja aus, an die Industrialisierung angepasst haben und sie äußert Forderungen an die schlechten Männer und die „frauenfeindliche“ Arbeitswelt (und Karriere!) für ihre Alimentierung, meist jedenfalls.

          Die Forderungen die sie früher an das „Familienoberhaupt“ stellte, stellt sie nun da das Familienoberhaupt ja ganz schlimm patriarchal war und Göttinseidank überwunden und total out ist an den Staat, Arbeitgeber und Männer im kollektiv.

          Und hier geht die Rückkopplung die in patriarchalen Verhältnissen und dunklen Zeiten der Frauenbefreiung für Stabilität und Produktivität sorgte verloren, es werden bei sinkender weiblicher Produktivität immer mehr weibliche Wünsche und Forderungen seitens des Staats dank Frauenwahlrecht erfüllt.

          Das Frauenwahlrecht ist quasi der Ersatz für die jetzt völlig entwertete klassische Frauenrolle in der sie beim unterdrückenden Patriarch um einen neuen Herd und schönere Ketten mit denen sie daran gefesselt wird bitten konnte, nur ohne Kontrollinstanz.

          Ob das Erfüllen weiblicher Forderungen Sinn macht, denn diese abzulehnen ist quasi unmöglich da frauenfeindlich, darf niemand mehr Aushandeln, ein Aushandeln und Konkurrenz zwischen Frauen ist nun staatsgesteuerte Planwirtschaft.

          Der intergeschlechtliche Handel ist verstaatlicht, mal sehen wie sich die Staaten die das so halten bewähren, vor allem in Konkurrenz mit anderen Staaten oder Parallelgesellschaften in diesen Staaten. Allah ist groß.

          *Als bloße Sexobjekte, dabei des eigentlichen Kernes der Weiblichkeit entfremdet!

          Das könnte in der Tat den extremen Fokus auf die allgegenwärtige “sexuelle Objektifizierung” erklären..*

          Es erklärt auch die stärkere Polarisierung zwischen Frauen die keinen Nutzen daraus ziehen können (Feminist.I.nnen) und denen die es offensiv tun.
          Es erklärt auch die gespaltene, neurotische Persönlichkeit vieler Frauen die Vorzüge wegen ihrem biologischen Geschlecht einfordern und einstreichen und das mit Gleichberechtigung, Gleichstellung oder Frauenbefreiung und jahrtausende langer Frauenunterdrückung rechtfertigen.

          Es erklärt boomende ästhetische Medizin, Anitageing, DSDS und die Infantilisierung der Wohlstandsfrauen.

          Früher war die Kindheit der Frau mit der Unterdrückung des Patriarchs und den 8 Kindern zu denen er sie zwang vorbei, heute ist sie zeitlich unbegrenzt und geht fließend in Demenz über.

        • @Borat:
          Die feministisch oder fast schon alltagsfeministisch proklamierte Obsoleszenz der Männer ist Projektion.

          Ich habe ja nicht geschrieben, dass Männer obsolet wurden, vielmehr wurde es die männliche Körperkraft – Eine Eigenschaft, die zuvor in höchstem Maße wichtig war.

          Krisen führen dazu, dass man sich neu erfinden muss. Krisen produzieren Gewinner und Verlierer, oder, besser: Machen so manche, die zuvor Gewinner waren zu Verlierern – und umgekehrt.

          Zu Zeiten der Agrarökonomie war der Adlige körperlich im Schnitt wesentlich größer als der Bauer, weil es ihm gelang, mehr von der Ressource Nahrung anzuhäufen. Der Adel entstand historisch aus einer Kriegerkaste. Er hatte es geschafft seine Position in der Gesellschaftsstruktur zu manifestieren. Es ist wohl nicht so, dass die Bauern in den Agrargesellschaften einfach nur dumm waren, sie waren existenziell auf den militärischen Schutz ihrer mühsam bestellten Felder angewiesen.

          Man darf darüber spekulieren, ob die Mechanisierung auch des Krieges seine Oboleszenz wesentlich beförderte – wer braucht eine von Kindesbeinen an – vor allem auch mit Nahrung bevorzugt – herangezüchtete Kriegerkaste, wenn Schußwaffen Kriegsentscheidend sind?

          Es dürfte sich eine tiefgreifende Verschiebung dessen, was wichtig war ergeben haben. Der Handwerker war nun der eigentliche Garant auch der militärischen Sicherheit. Mit guten Kanonen (und mit nautischem Geschick) konnte Franzis Drake mit drei Schiffen eine ganze Armada Spanischer (sicherlich) Kraftprotze in die Flucht schlagen. Das hat natürlich enorme Folgen dafür, was innergesellschaftlich an Männlichkeit als positiv und was als obselet erachtet wird.

          Sie “erobert” Männerdomänen also sie projiziert dass sie sich ändern muss was ihr scheinbar schwerer fällt als Männern die sich ohne großes Murren und teilweise sehr Erfolgreich, denn von Ihnen geht die Industrialisierung und der Fortschritt ja aus, an die Industrialisierung angepasst haben und sie äußert Forderungen an die schlechten Männer und die “frauenfeindliche” Arbeitswelt (und Karriere!) für ihre Alimentierung, meist jedenfalls.

          So ganz reibungslos ging es offenbar auch wieder nicht über die Bühne. Auch der Handwerker wurde bald, gerade durch die technische Innovation, tendenziell obsolet. Frauen strömten in die neuen Fabrikhallen, das monotone Bedienen der Maschinen beherrschten sie besser und sie mussten keine Familie ernähren, waren in der Lage, die Löhne massiv zu drücken. Was sie dann auch taten, weshalb sie sich sehr unbeliebt machten. Das dürfte einen großen Teil des Ressentiments gegen berufstätige Frauen verursacht haben.

          Das war freilich auch nicht von Dauer, die Maschinen wurden schnell noch besser und es wurden bald nur noch wenige Frauen in den Fabrikhallen gebraucht. Die Schwerindustrie wuchs in zuvor unvorstellbaren Dimensionen, da waren wieder Männer gefragt. Frauen konnten sich bald nur noch mit Heimarbeit (als „Zulieferer“ für die Industrie) über Wasser halten.

          Die Forderungen die sie früher an das “Familienoberhaupt” stellte, stellt sie nun da das Familienoberhaupt ja ganz schlimm patriarchal war und Göttinseidank überwunden und total out ist an den Staat, Arbeitgeber und Männer im kollektiv.

          Dass sie überhaupt Forderungen aufstellt, anstatt selbst zuzusehen wie sie ein Bein auf die Erde kriegt, dürfte wohl der „Marktregulierungen“ des späten 19. Jahrhunderts geschuldet sein: Man hatte sich auf das Hausfrauenmodell als allgemeines gesellschaftliches Leitbild – nicht mehr alleine als Luxus der wohlhabenden Bürger – geeinigt. Die Arbeiterschaft verbündete sich mit den Katholiken und setzte Frauenarbeitsschutz und zumindest tendenziell den Familienlohn des Mannes durch. Die Prosperität des ausgehenden 19. Jahrhunderts machte dies durchsetzbar. Davon profitierten Männer und Frauen, insbesondere aus der Arbeiterschicht, da die Arbeiterin nun tendenziell weniger gegen den Arbeiter ausgespielt wurde. Die Gesellschaft wurde sich klar darüber, dass es nicht wirklich dauerhaft gut ist, Mütter ins Rattenrennen zu schicken.

          Es erklärt auch die stärkere Polarisierung zwischen Frauen die keinen Nutzen daraus ziehen können (Feminist.I.nnen) und denen die es offensiv tun.

          Ja, natürlich: Die Verlierer des Strukturwandels gehen auf die Straße. So ist das immer.

          Der große Teil der holden Weiblichkeit hat sich aber, nach meiner Auffassung, mittlerweile mit den neuen Verhältnissen arrangiert und betrachtet die Entwicklung insgesamt als Gewinn. (Natürlich nimmt die Unzufriedenheit bei Frauen mit dem Alter zu)

          Das Hauptproblem dürften die mit Pöstchen versehenen Altfeministinnen sein, die kamen schon in der Jugend nicht mit dem Wandel klar. So kommen überwiegend aus einer Frauengeneration, die besonders mit dem Wandel zu kämpfen hatte und stellen dabei sozusagen die Speerspitze der Unzufriedenheit. Und es wird mit dem Alter nicht besser.

          Es ist mittlerweile eine Minderheit der Frauen, die den Diskurs und die staatliche Politik in dieser Frage bestimmen.

        • @nick

          Dass die westlichen Wohlstandsfrauen sich mittlerweile mit ihrer neuen Situation besser arrangiert hätten sehe ich nicht, die Zufriedenheit der Frauen müsste ja dann zunehmen.

          Muskelkraft wurde obsolet: Männer machen Sport und erfinden Computer, Internet und Google.

          Was machen die Frauen, vor allem die Jüngeren denen du eine bessere Anpassung an die Zeit attestierst?

  3. Feminismus ist eine von vielen fauligen Blüten einer dekadenten Wohlstandsgesellschaft. Diese fauligen Blüten werden mit dem Wohlstand absterben. Eine vorübergehende Begleiterscheinung dieses Absterbens wird der Ausbruch von Ressentiments sein, die man mit der jetzigen Propaganda betreffs Geschlechterrollen und sexueller Identitätsbeliebigkeit schön angefüttert hat.

    Die Wohlstandsgesellschaft war der Humus, der solche Blüten gebar.

    Dem „Feminismus“ irgendeine positive gesellschaftliche Veränderung anzuhängen, ist Ausdruck tiefer Verwirrung. Schon wer von der „Befreiung vom Modell der Hausfrauenehe“ schreibt, ist der Ideologisierung auf den Leim gegangen.
    Es geht nicht um Hausfrauenehe, sondern um die Zerschlagung von Familienverbänden durch gezielte Destruktion der mütterlichen Funktion von Frauen….mit einschlägig negativen psychosozialen Konsequenzen für Kinder wie Frauen.

    Die Lebenszufriedenheit speziell von Frauen war noch nie so niedrig wie in den westlichen Gesellschaften im Jahr 2014. Danke dafür.

      • @ Adrian

        Kein Quatsch, Adrian. Es ist das, was läuft. Es ist das, was man beobachten kann.

        Die Frage ist nur, ob dahinter eine planerische böse Absicht steht oder ob dies Folge unpersönlicher Prozesse ist, die von Teilen als böse Absicht interpretiert werden, von Teilen als „böse Absicht“ inszeniert werden (ja, auch Revolutionäre überschätzen ihre Geschichtsmächtigkeit gerne und schreiben sich mehr Effekt zu, als sie haben).

        Inwieweit also haben wir es mit Verschwörungen zu tun, inwieweit mit Verschwörungstheorien, inwieweit wirkt der Zeitgeist, der vereinmütigt, wie eine Verschwörung?

        Was ist Zeitgeist, wie entsteht er, wer macht den und warum?

        Wird er überhaupt gemacht?

        Wenn nicht, woher kommt der?

        Schwierige Fragen.

        Ich sehe manchmal den Gegenspieler Gottes am Werk, eine diabolische = zerstreuende Intelligenz, die ich nicht recht fassen kann, nicht einmal in Worte.

        • „Kein Quatsch, Adrian. Es ist das, was läuft. Es ist das, was man beobachten kann.“

          Selbstverständlich ist das Unsinn. Die These ist allzu apodiktisch, eine starke These, die sich aber der Belege komplett enthält.

          Sie vergisst:
          – dass Feministinnen nicht selten auch Mütter sind (bei weitem nicht alle Feministinnen sind radikale Lesben)
          – dass Feminismus oft genug gerade die Mütterlichkeit prämiert und fördert und gesetztlich als die ausschlaggebende Instanz verankert (frage mal Trennungsväter und beschäftige Dich mit der im Familienrecht festgeschriebenen Idee, dass das Kind zur Mutter gehört)
          – dass die weniger radikalen Kräfte vor allem eine Erweiterung der wählbaren Lebensmodelle im Sinn hatten und nicht etwa eine Auflösung der Familie als solche

          Die These vergisst übrigens auch, dass in der Geschichte:
          – die Mütter gut und gerne im Kindbett gestorben sind und daher die Erziehung von Verwandten übernommen worden ist
          – dass die Mütter, wo sie noch lebten, den ganzen Tag auf dem Felde rackerten und so auch keine Zeit hatten, ihre heilende Wirkung auf Kinder auszuüben.
          – dass die vielgepriesene Kleinfamilie ein Produkt des 19./.20. Jahrhunderts ist, das erst mit breitem Wohlstand überhaupt ein Modell für die Mehrheit der Menschen werden konnte.

        • @ LoMi

          *Sie vergisst:
          – dass Feministinnen nicht selten auch Mütter sind (bei weitem nicht alle Feministinnen sind radikale Lesben)*

          Alleinerziehende?

          *- dass Feminismus oft genug gerade die Mütterlichkeit prämiert und fördert und gesetztlich als die ausschlaggebende Instanz verankert (frage mal Trennungsväter und beschäftige Dich mit der im Familienrecht festgeschriebenen Idee, dass das Kind zur Mutter gehört)*

          Eben.

          Der „negative“ = patriarchale Sozalisationseinfluss des Mannes soll aus der Mutter-Kind-Entität = die moderne feministische Familie, ausgeschlossen werden > Zerstörung der Vater-Mutter-Kind-Familie, Herausdrängen des Vaters, Marginalisierung/Bedeutungslosmachung des biologischen Vaters, der bestenfalls zum frei zuwählbaren Life-Style-Accessoire für MUTTERundkind wird.

          *- dass die weniger radikalen Kräfte vor allem eine Erweiterung der wählbaren Lebensmodelle im Sinn hatten und nicht etwa eine Auflösung der Familie als solche.*

          Die Politik wird aber von der McKinnon-Fraktion geleitet.

          Es ist ja der väterliche Einfluss, der laut feministischer Annalüse das Böse in die Jungen/Mädchen hineinsozialisiert und den Weg zur geschlechtersozialistischen Zukunft der Gleichen blockiert.

          *- die Mütter gut und gerne im Kindbett gestorben sind und daher die Erziehung von Verwandten übernommen worden ist*

          Was sollen Notösungen denn belegen?

          Dass zweitbeste Lösungen gerechtfertigerweise anzustreben sind, weil sie zur Not auch funktionieren?

          Außerdem haben Väter dann oft genug wieder geheiratet, u.a. um den Kindern wieder zu einer Mutter zu verhelfen.

          *- dass die Mütter, wo sie noch lebten, den ganzen Tag auf dem Felde rackerten und so auch keine Zeit hatten, ihre heilende Wirkung auf Kinder auszuüben.*

          Was natürlich Blödsinn ist. Denn auch in bäuerlichen Familien wurde gekocht, der Hausgarten versorgt, Wäsche gewaschen usw.

          Zudem hockte das Kind, wenn die Mutter auf dem Feld mithalf, am Feldrand in Sicht-,Hör -und Rufweite, wenn sie noch klein waren.

          Waren sie größer, arbeiteten sie mit auf dem Feld.

          *- dass die vielgepriesene Kleinfamilie ein Produkt des 19./.20. Jahrhunderts ist, das erst mit breitem Wohlstand überhaupt ein Modell für die Mehrheit der Menschen werden konnte.*

          Wer redet denn einer Verabsolutierung von Kleinfamilien das Wort?

          Ich brauche Väter und Mütter, um Kinder optimal aufzuzuziehen, auch innerhalb von Großfamilien.

        • @ LoMi

          „Unsinn“ sagt sich so leicht dahin…und bedarf keiner Belege, um den „Unsinn“ zu widerlegen.

          – dass Feministinnen nicht selten auch Mütter sind (bei weitem nicht alle Feministinnen sind radikale Lesben)

          Ich unterscheide den Core von wirklich ideologisierten Feministinnen von der Masse der weiblichen, opportunistischen Bystander. Der Core ist zum größten Teil lesbisch und kindbesitzend nur im Rahmen neuer Menschenexperimente.

          – dass Feminismus oft genug gerade die Mütterlichkeit prämiert und fördert und gesetztlich als die ausschlaggebende Instanz verankert (frage mal Trennungsväter und beschäftige Dich mit der im Familienrecht festgeschriebenen Idee, dass das Kind zur Mutter gehört)

          Der Feminismus ikonisiert die Weiblichkeit, nur bedingt die Mütterlichkeit. Mütter sind in ideologisierten Feministenkreisen rar bis sehr rar gesät. In den Bystanderkreisen kommen sie natürlich häufig vor. Gerne in Form von alleinerziehenden Müttern und seelisch beschädigten Kindern.

          Das Familienrecht folgt aus der Ächtung der Männer. Nicht aus der Zugeneigtheit zu den Müttern. Im Familienrecht den Ausdruck einer Huldigung der Mütterlichkeit zu sehen, mißversteht die zugrundeliegende Motivation grundlegend.

          – dass die weniger radikalen Kräfte vor allem eine Erweiterung der wählbaren Lebensmodelle im Sinn hatten und nicht etwa eine Auflösung der Familie als solche

          Das nenne ICH mal Unsinn. Genauso wie die Unterscheidung in „radikal“ und „weniger radikal“ in Bezug auf den Feminismus. Das sind stilistische Unterschiede, keine inhaltlich substantiellen. Die „Familie“ beinhaltet Männer aka Väter. Mit denen haben die Feministen ernsthafte Probleme, wenn auch auf eine psychodynamisch verquere Weise oft als Folge einer gestörten Mutterbeziehung….

          Die These vergisst übrigens auch, dass in der Geschichte:
          – die Mütter gut und gerne im Kindbett gestorben sind und daher die Erziehung von Verwandten übernommen worden ist

          Ach Gottala. „Gut“ und „gerne“…Du meinst vermutlich „oft“. Das Versterben der Frau im Kindsbett war damals genauso tragisch wie heute, wenn auch häufiger.

          Die Übernahme des Balgs von Verwandten war damals für das Kind oft genauso traumatisierend wie die Frühkrippenrundumbetreuung heute.

          – dass die Mütter, wo sie noch lebten, den ganzen Tag auf dem Felde rackerten und so auch keine Zeit hatten, ihre heilende Wirkung auf Kinder auszuüben.

          Mütter „heilen“ nicht. Mütterliche und väterliche liebevolle Anwesenheit im Kleinkindesalter ist für den Erwerb von Bindungsfähigkeit notwendig. Diese wiederum verhindert die späteren Bedarf an „Heilung“ (sversuchen).

          – dass die vielgepriesene Kleinfamilie ein Produkt des 19./.20. Jahrhunderts ist, das erst mit breitem Wohlstand überhaupt ein Modell für die Mehrheit der Menschen werden konnte.

          Es geht um das Familienmodell mit Mutter und Vater. Ob klein oder groß. Es geht um die seelische Gesundheit der Kinder (die der späteren seelischen Gesundheit der Erwachsenen entspricht).
          Es geht darum, ob die biologischen Eltern oder eine anonyme Institution und deren Vertreter das Kind primär sozialisiert.

          Der Neue Mensch benötigt standardisierte Einflußnahme ab dem ersten Atemzug, damit er gelingt….

        • @ ratloser

          *Der Neue Mensch benötigt standardisierte Einflußnahme ab dem ersten Atemzug, damit er gelingt….*

          Das macht auch den wesentlichen Teil des Charmes der Frühverkrippung der Kinder aus, die von unseren Geschlechtersozialisten/-gleichstellern/-gleichreichtern intendiert wird.

          Die Mobilisierung der Frauen für den Arbeitsmarkt ist für diesen Teil der „Modernen“ nur angenehm-nützlicher Vorwand (ihre kapitalistischen Ermöglícher – denen ist es ernst DAMIT).

          Das Kind so früh wie möglich in die Hände pädagogisch geschulten = (beim Zustand der heutigen Pädagogik) feministisch indoktrinierten Personals zu überantworteten, das es gleichrichtend erziehen soll – das ist der eigentliche Zweck der Übung.

          Denn die klassische Familie versagt ja jämmerlich bei der Produktion des Neuen Menschen.

          Die staatlich-planwirtschaftliche Kollektiverziehung wird zwar noch viel jämmerlicher versagen – aber die Hoffnung von Ideolog.I.nnen stirbt bekanntlich zuletzt.

          Also werden wir auch da noch durch müssen, auch diesen trojanischen Gaul (Cassandra, Cassandra) noch in die Stadt hineinziehen.

          Bis es Nacht wird und der Bauch des Rosses sich erbricht, sein Inhalt über uns kommt.

        • @LoMi & Roslin

          >>*- dass die vielgepriesene Kleinfamilie ein Produkt des 19./.20. Jahrhunderts ist, das erst mit breitem Wohlstand überhaupt ein Modell für die Mehrheit der Menschen werden konnte.*>>

          ROSLIN dagegen :

          >>Ich brauche Väter und Mütter, um Kinder optimal aufzuzuziehen, auch innerhalb von Großfamilien.>>

          In der Tat. Auch in früheren Jahrhunderten stand in jeder Grossfamilie stets der Kern einer Kleinfamilie.

        • @ Roslin

          „Kein Quatsch, Adrian. Es ist das, was läuft. Es ist das, was man beobachten kann.“

          Zustimmung! Jeder kann es bei seinen Bekannten & Verwandten beobachten.

          „Die Frage ist nur, ob dahinter eine planerische böse Absicht steht oder ob dies Folge unpersönlicher Prozesse ist, die von Teilen als böse Absicht interpretiert werden, von Teilen als “böse Absicht” inszeniert werden (ja, auch Revolutionäre überschätzen ihre Geschichtsmächtigkeit gerne und schreiben sich mehr Effekt zu, als sie haben).“

          Teils schon, denke ich. Es gibt Ideologen, die die Familie zerstören wollen. Teils tun sie dies, weil sie glauben, danach sei alles besser (z.B. Leute, die durch eigene Familie traumatisiert wurden), teils tun sie es meiner Überzeugung nach aber auch aus Bösartigkeit.

          Die Art, wie mit Scheidungsvätern umgegangen wird, die ist leicht erkennbar bösartig.

          „Inwieweit also haben wir es mit Verschwörungen zu tun, inwieweit mit Verschwörungstheorien, inwieweit wirkt der Zeitgeist, der vereinmütigt, wie eine Verschwörung?

          Was ist Zeitgeist, wie entsteht er, wer macht den und warum?

          Wird er überhaupt gemacht?

          Wenn nicht, woher kommt der?

          Schwierige Fragen.“

          Im Detail ja.

          „Ich sehe manchmal den Gegenspieler Gottes am Werk, eine diabolische = zerstreuende Intelligenz, die ich nicht recht fassen kann, nicht einmal in Worte.“

          Endlich mal einer, der wenigstens überhaupt mal an die Möglichkeit denkt, dass es solch einen Gegenspieler Gottes gibt und dass er (oder sie!) letztendlich hinter dem ganzen Femi- und Gender-Quak steckt.

          Ich habe diesen Verdacht auch schon länger.

          Aber wenn ich hier vorgebe, DAS BÖSE zu bekämpfen, dann lachen alle ja nur…

          …egal: Morgen Nachmittag kriegt das Böse von mir dann mal wieder eine rein!!!! (HA HA HA HA HA)

          Bzw. jetzt schon mal:

          http://frauengewalt.wordpress.com/ (Auch auf einer meiner beiden “supitollen” Listen zu finden. Extra-Verlinkung als besondere Empfehlung!)

          https://allesevolution.wordpress.com/2014/02/22/selbermach-samstag-lxxiii/#comment-112353

          https://allesevolution.wordpress.com/2013/04/20/selbermach-samstag-xxix/#comment-72249

          So, das dürfte gesessen haben!

        • Endlich mal einer, der wenigstens überhaupt mal an die Möglichkeit denkt, dass es solch einen Gegenspieler Gottes gibt und dass er (oder sie!) letztendlich hinter dem ganzen Femi- und Gender-Quak steckt.

          Selbstverständlich sind da mal wieder die finstre Mächte Satans am Werke, in Form einer Schlange, die zunächst das Weib verführte:

          Sondern Gott weiß: welchen Tages ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. 6 Als nun das Weib sah, daß von dem Baume gut zu essen wäre und daß er eine Lust für die Augen und ein wertvoller Baum wäre, weil er klug machte, da nahm sie von dessen Frucht und aß und gab zugleich auch ihrem Mann davon, und er aß.

          Gottes Verdikt für den ersten Sündenfall:

          Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viele Schmerzen durch häufige Empfängnis bereiten; mit Schmerzen sollst du Kinder gebären; und du sollst nach deinem Manne verlangen, er aber soll herrschen über dich! (Epheser 5.22) (1. Timotheus 2.11-12) 17 Und zu Adam sprach er: Dieweil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und von dem Baum gegessen, davon ich dir gebot und sprach: «Du sollst nicht davon essen», verflucht sei der Erdboden um deinetwillen, mit Mühe sollst du dich davon nähren dein Leben lang; 18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Gewächs des Feldes essen. 19 Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zur Erde kehrst, von der du genommen bist; denn du bist Staub und kehrst wieder zum Staub zurück!

          Nunmehr hat sich Eva erneut verführen lassen. Um dem Göttlichen Verdikt zu entkommen! Und Adam hat sich erneut hineinziehen lassen!

          Die Strafe des Herrn wird fürchterlich sein.

    • Es geht nicht um Hausfrauenehe, sondern um die Zerschlagung von Familienverbänden durch gezielte Destruktion der mütterlichen Funktion von Frauen….mit einschlägig negativen psychosozialen Konsequenzen für Kinder wie Frauen.

      Unter dem Aspekt, dass der Staat sich nicht in die intimen Angelegenheiten seiner Bürger einzumischen habe, war das gesetzliche Leitbild der Hausfrauenhehe Sozialingenieurswesen in Reinkultur.

      Aus einer vormodernen, autoritär-, religiös-antiaufklärerischen Sicht ist Freiheit selbstverständlich höchstgradig Teufelszeug, welches unabwendbar zur Zerstörung des modernen Babylons führt.

      So teilen die Jeremias unserer Zeit eben das Schicksal der Cassandra.

      Selber Schuld, wenn man aus angeborener Homophobie heraus Apollon verschmäht 😛

      • @ Nick

        *So teilen die Jeremias unserer Zeit eben das Schicksal der Cassandra.*

        Und die Gesellschaften unserer Zeit teilen das Schicksal Trojas, werden also untergehen, weil sie nicht auf Cassandra hörten?

        Deren Tragik ja darin bestand, dass sie RECHT hatte, die Cassandra, wusste, dass sie Recht hatte, wusste, dass niemand auf sie hören würde, wusste, dass der Untergang unabwendbar ist.

        Man sollte vorsichtig sein mit den Vergleichen, die man wählt.

        • Deren Tragik ja darin bestand, dass sie RECHT hatte, die Cassandra, wusste, dass sie Recht hatte, wusste, dass niemand auf sie hören würde, wusste, dass der Untergang unabwendbar ist.

          Man sollte vorsichtig sein mit den Vergleichen, die man wählt.

          Das Drama war durchaus mit Bedacht gewählt^^

  4. Manchmal werde ich das Gefühl nicht los, dass die oben skizzierte Erkenntnis das letzte Dominosteinchen ist, das bei mir noch fallen muss.

    Der Weg aus der Höhle sieht bei den meisten (liberalen) Feminismuskritikern wohl tendenziell so aus:

    1. Klar bin ich Feminist, ich befürworte schließlich die Gleichberechtigung!

    2. Irgendwie scheinen Männer auch Probleme zu haben. Naja, da muss man nur die patriarchalen Rollenbilder weiter aufbrechen, dann wird das schon!

    3. In Deutschland scheinen Frauen rechtlich deutlich besser gestellt zu sein als Männer und der Feminismus verstetigt diese Situation und baut sie aus.

    4. Der Feminismus hatte gute, richtige, und berechtigte Anliegen, hat sich mittlerweile aber zu einer tendenziell totalitären, dogmatischen, hasserfüllten, irrationalen Heilslehre für Narzissten, Neurotiker und privilegienheischende Opportunisten entwickelt.

    5. …war er das in der Tendenz vielleicht schon immer?

    Ich bin mir beim letzten Punkt noch lange nicht sicher. Insbesondere die Suffrageten in den USA scheinen – anders als die Feministen bei uns – durchaus stark daran beteiligt gewesen zu sein, das Wahlrecht für Frauen durchzusetzen.

    • @neuer Peter

      „Insbesondere die Suffrageten in den USA scheinen – anders als die Feministen bei uns – durchaus stark daran beteiligt gewesen zu sein, das Wahlrecht für Frauen durchzusetzen“

      Das scheint mir ein wichtiger Punkt zu sein: Vielleicht war der deutsche Feminismus nicht maßgeblich, weil der amerikanische insoweit bereits Vorreiter war?

      • In mancher Beziehung anders als in Europa liegen die Verhältnisse in Nordamerika, wo seit der Mitte dieses Jahrhunderts die Frage ebenfalls im Fluß ist. Hier war die Lage der Frau von jeher eine begünstigte. Der Umstand, daß die weibliche Bevölkerung früher allgemein in der Minderzahl gegenüber der männlichen war, führte zu einer hochentwickelten Frauenverehrung. In Verbindung mit den dort herrschenden rationalistisch-demokratischen Anschauungen und Lebensformen und im Zusammenhang mit dem allgemein verbreiteten Wohlstand des Landes sicherte dieselbe den ledigen wie den verehelichten Frauen von vornherein eine freiere und selbständigere Stellung als bei den Völkern alter Kultur, befreite sie von der Last der niedrigen Tagesarbeit oder erleichterte ihnen im andern Fall den selbständigen Erwerb. Bilden doch dort unter den öffentlichen Lehrern die Frauen als Lehrerinnen mit mehr als zwei Dritteilen die Mehrheit. Auch zu andern öffentlichen Ämtern sind sie berechtigt. In den Bundesverwaltungs-Departements zu Washington sind mindestens 1300 Frauen als Beamte mit Gehalten von 900-1800 Dollar angestellt. Infolgedessen hat sich die Frauenbewegung hier mehr als irgendwo darauf gerichtet, den Frauen im öffentlichen Leben vermehrte Rechte zu erwerben. In einigen Staaten der Union wurde ihnen das Stimmrecht eingeräumt, während von seiten der Bundesregierung ihnen dasselbe noch versagt blieb. Ein Hauptargument, mit dem die amerikanischen Frauen ihren Anspruch auf Wahlrecht begründen, und das auch von der im J. 1870 in Washington erschienenen weiblichen Deputation verwertet wurde, bildet das Stimmrecht der Neger. Sie empfinden es als eine Zurücksetzung, daß man ihnen versagt, was man einer tiefer stehenden Rasse eingeräumt hat.

        http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=106065

    • @NP:
      Ich bin mir beim letzten Punkt noch lange nicht sicher. Insbesondere die Suffrageten in den USA scheinen – anders als die Feministen bei uns – durchaus stark daran beteiligt gewesen zu sein, das Wahlrecht für Frauen durchzusetzen.

      Das ist bei uns etwas unklar: Ich habe mal gelesen, dass Suffragetten 1918 sämtliche Arbeiter- und Soldatenräte abklapperten, um für das Frauenwahlrecht zu werben. Demzufolge hat nicht primär die SPD das Frauenwahlrecht in D bewirkt.

      Das späte 19. / frühe 20. Jhd. ist nmE eine ganz andere Geschichte als die 1960er. Die erste Frauenbewegung bezeichnet man aber auch meistens nicht als „Feminismus“ – schon deshalb nicht, weil dieser Begriff nennenswert erst in den 1960ern auftauchte. Vor allem aber, weil viele Feministinnen des 20. Jahrhunderts ihn als ihre oroginäre Erfindung beanspruchen: Die erste Frauenbewegegung habe Weiblichkeit gar nicht hinterfragt, das habe erst der Feminismus des 20. Jahrhunderts vollbracht.

      Was die Suffragetten insbesondere in den USA anbelangt, so haben sie doch auch wie kaum jemand anders den Männlichen Alkohol- _und_ Sexdämon im Visier gehabt. Die WCTU war seinerzeit die weltgrößte Frauenorganisation..

      • Es ist in der Tat interessant, dass in den USA die ersten Frauenverbände gegen Alkohol und Sex demonstrierten und nicht für das Frauenwahlrecht.
        Dazu fällt mir wieder Esther Vilar ein:
        „Es ist ganz logisch, dass der Mann, der die Frau für seinesgleichen hält und dabei mit ansehen muss, was für ein stupides Leben sie neben ihm führt, glaubt, er unterdrücke sie. Doch solange man sich erinnert, ist die Frau nicht mehr zu irgendeiner Unterwerfung unter den Willen des Mannes gezwungen „worden, im Gegenteil: Es sind ihr alle Möglichkeiten zur Verfügung gestanden, sich unabhängig zu machen. Wenn sich also die Frau in dieser langen Zeit nicht von ihrem »Joch« befreit hat, dann gibt es dafür nur eine Erklärung: Sie hat keins.“

        • Leseempfehlung:
          http://www.antjeschrupp.de/90-jahre-frauenwahlrecht

          Oder als Kurzübersicht für den Fall Schweiz:
          http://demokratie.geschichte-schweiz.ch/chronologie-frauenstimmrecht-schweiz.html

          @ Christian

          Hast Du eigentlich schon mal nett und höflich versucht, Deine Wissenslücken von Antje Schrupp stopfen zu lassen? Die müsste ja eh genau Deine Wellenlänge sein, weil wegen Differenzfeminismus.

          Mich täte interessieren, wem Du/ihr z. B. die Änderung der Regelung zum gemeinsamen Sorgerecht Unverheirateter zuschreib(s)t.

          Das müsste letztlich doch der „feministisch-femizentrische Zeitgeist“ sein, nich?

          • @muttersheera

            Antje Schrupps und meine Meinung sind denke ich nicht kompatibel. Ihr Differenzfeminismus baut auf vollkommen anderen Grundlagen, teilweise wohl religiösen, auf als meine Vorstellungen von den Unterschieden der Geschlechter.

            Welche Wissenslücken meinst du jetzt genau? Ich glaube nicht, dass Antje da die richtige Ansprechpartnerin ist.

            „die Änderung der Regelung zum gemeinsamen Sorgerecht Unverheirateter zuschreib(s)t.“

            Die Zustimmungsregelung? Ein auotmatisches gemeinsames Sorgerecht unverheirateter gibt es in Deutschland ja gegenwärtig nicht.

        • Leseempfehlung

          Zu diesem Zeitpunkt, also am Ende des 18. Jahrhunderts(sic!), ist noch überhaupt nicht die Rede davon, dass Frauen aufgrund eines ominösen weiblichen Wesens für die Politik nicht geeignet seien. Es ist noch eine ganz pragmatische Aufgabenteilung nach dem Motto: Wenn die Frauen Politik machen, wer wäscht dann unsere Wäsche, wer erzieht die Kinder und kümmert sich um die Alten und Kranken? Eine Frage, die ja auch heute wieder offen ist, derzeit sind es ja die Frauen aus anderen Ländern, die hier in die Bresche springen.

          Ab diesem weinerlich- Opferstatusheischendem, historisch mehr als sehr grobem Unfug konnte ich ein Weiterlesen leider nicht mehr ertragen.

          Sowas triggert mein Helfersyndrom.

        • @Christian

          „Antje Schrupps und meine Meinung sind denke ich nicht kompatibel. Ihr Differenzfeminismus baut auf vollkommen anderen Grundlagen, teilweise wohl religiösen, auf als meine Vorstellungen von den Unterschieden der Geschlechter.“

          Das ist aber bloß ne Behauptung.

          „Welche Wissenslücken meinst du jetzt genau?“

          Hinsichtlich der verschiedenen feministischen Wellen und Forderungen/Inhalte.

          „Ich glaube nicht, dass Antje da die richtige Ansprechpartnerin ist.“

          Doch, darauf kannst Du einen lassen.

          Ich interpretiere die Antwort aber mal dahingehend, dass Du kein Interesse an „auf ein Bier“ mit ihr hättest. 😉

          „Die Zustimmungsregelung?“

          Oh, komm. So ein paar Tage ist das aber doch schon wieder her:

          http://www.taz.de/!115650/

          Bleibt die Frage: auf wessen Konto geht D.M.n. diese letzte Veränderung?

        • @ muttersheera

          Warum kommen bei Frau Schrupp Männer, die FÜR das Frauenstimmrecht kämpften, nicht vor?

          Warum kommen bei Frau Schrupp Frauen, die GEGEN das Frauenstimmrecht kämpften nicht vor?

          Ich glaube, ich kenne die Antwort und diese Kenntnis sagt mir: Hier nachzufragen ist, dank Parteilichkeit der Antwortenden, dank zu unterstellender parteilicher intellektueller Unredlichkeit, überflüssig.

        • Hinsichtlich der verschiedenen feministischen Wellen und Forderungen/Inhalte.

          Da tönt mal wieder genau die Richtige. Ich gewinne zusehends den Eindruck, dass die Wissenslücken über Feminismus bei Feministinnen am größten sind. Offenbar, weil man rein gar nicht in der Lage ist, das Objekt der Erkenntnis einigermaßen unbefangen wahrzunehmen.

          Bleibt die Frage: auf wessen Konto geht D.M.n. diese letzte Veränderung?

          Die entscheidendere Frage ist, welche Kräfte immer noch (auch mit dieser Regelung) eine konsequente Umsetzung der international anerkannten UN-Kinderrechtskonvention behindern.

        • @ Nick

          Du kennst die 1787er Erwiderungen des Marquis de Concordet (Ehemann von Sophie de Grouchy, Feministin) auf die Argumentation der Gegner und Verhinderer des Frauenwahlrechts?:

          „Worauf gründen sich die Menschenrechte…? … auf die Fähigkeit zu fühlen, zu denken und Moralvorstellungen zu entwickeln.“

          „Um zu widerlegen, dass dieser Ausschluß ein Akt der Tyrannei ist, müsste man entweder beweisen, dass die natürlichen Rechte der Frauen nicht unbedingt die gleichen sind wie die der Männer, oder dass sie nicht fähig sind, sie auszuüben. (…) Es dürfte schwer sein zu beweisen, dass Frauen unfähig sind, das Bürgerrecht auszuüben. Warum sollte eine Gruppe von Menschen, weil sie schwanger werden können und sich vorübergehend unwohl fühlen, nicht Rechte ausüben, die man denjenigen niemals vorenthalten würde, die jeden Winter unter Gicht leiden und sich leicht erkälten?“

          Nächster Einwand: „Es gibt keine weiblichen Genies. Concordet entgegnet, daß es sich dabei sehr viel mehr um ein kulturelles als um ein natürliches Phänomen handle. Um witzigerweise hinzuzufügen: »Und wollte man ausschließlich geniale Männer in die Akademie wählen wäre diese leer…«“

          Die Begründung, sie sei schließlich abhängig von ihrem Mann, erkannte er als Ungerechtigkeit, die als solche keineswegs eine weitere begründen könne.

          Zuletzt antwortete er auf den vermutlich „schwerwiegendsten Einwand: »Wenn man Frauen politische Rechte einräumt, wenn man sie zur Nationalversammlung zuläßt – wer kümmert sich dann um den Haushalt? Sie werden ihre natürlichen Pflichten vernachlässigen« … »Hindert man denn einen Bauern oder einen Handwerker an der Ausübung seiner politischen Rechte, nur weil er dann Werkstatt oder Feld eine Zeitlang im Stich lassen muß?«“

        • Zuletzt antwortete er auf den vermutlich „schwerwiegendsten Einwand: »Wenn man Frauen politische Rechte einräumt, wenn man sie zur Nationalversammlung zuläßt – wer kümmert sich dann um den Haushalt? Sie werden ihre natürlichen Pflichten vernachlässigen«

          Ich bestreite nicht, dass es diesen Einwand gegeben hätte.

          Das macht Frau Schrupps sehr grobe Geschichtsklitterung aber nicht besser. Du lieferst selbst einen Beleg dafür, dass sie Geschichte massiv klittert:

          „..dass die natürlichen Rechte der Frauen nicht unbedingt die gleichen sind wie die der Männer, oder dass sie nicht fähig sind, sie auszuüben.“ – von anno 1787. Die angegriffene Idee muss also schon zu dieser Zeit sich einer gewissen Popularität erfreut haben.

        • @ muttersheera

          Zitat Antje Schrupp:

          *Beauvoirs Gedanken wurden zwar nicht gleich, aber später in der Frauenbewegung der 70er und 80er Jahre aufgegriffen und umgesetzt. Der Gleichberechtigung folgte die Gleichstellung. Beauvoirs Lösungsvorschlag war ja gewesen, dass Frauen sich von allen als weiblich definierten Rollenzuschreibungen lösen sollten, dass sie berufstätig sein sollten, dass sie die männlichen Domänen für sich erobern sollten. Ihre Kritik richtete sich vor allem gegen eine Mädchenerziehung, die den Fokus auf das Hausfrau- und Muttersein legte. Und wir wissen alle, wie erfolgreich diese Politik gewesen ist. Heute ist das Bekenntnis zur Gleichstellung der Frauen mit den Männern nicht mehr das Anliegen nur von Feministinnen, sondern offizielle Regierungspolitik in allen europäischen Ländern und in den USA. Wir haben aktive Frauenförderung, Gleichstellungsprogramme, Gender Mainstreaming und andere Instrumente gesetzlich verankert. Natürlich wissen wir auch, dass diese Gleichstellung faktisch noch nicht überall erreicht ist, aber dass sie gewollt ist, wird heute nicht mehr bestritten.

          Und wieder ist das feministische Paradies nicht ausgebrochen! [Welche Überraschung aber auch!} Warum eigentlich nicht? [Ja, warum nicht? Bin ich aber mal gespannt, Achtung, jetzt kommt’s!]

          Weil es in der Gleichstellung noch nicht hundertprozentig klappt? Sicherlich gibt es immer noch Benachteiligungen, aber ich glaube nicht, dass sie der wesentliche Kern dessen sind, was heute weibliche Freiheit behindert. Sondern das wesentliche Problem ist das Fehlen weiblicher Autorität, oder anders gesagt, Tatsache, dass die Integration von Frauen in eine ehedem männliches System nichts an der grundsätzlichen Unterordnung des Weiblichen unter das Männliche geändert hat: All die Fördergesetze, die Ermutigungskurse für erziehungswillige Väter oder die Wie-werde-ich-Topmanagerin-Ratgeber für Frauen sind nur Flickwerk, solange wir uns nicht noch einmal der grundsätzlichen Frage zuwenden, die nicht nur Simone de Beauvoir, sondern auch die ganzen Feministinnen, die für das Wahlrecht gekämpft hatten, beschäftigt hat: Was ist Freiheit? Wie wollen wir leben? Wie gestalten wir unsere Beziehungen? Was ist der Sinn unseres Lebens? Wie wollen wir arbeiten und in der Welt tätig sein? Welche Bedeutung geben wir der Geschlechterdifferenz?

          Die italienische Philosophin Carla Lonzi schrieb bereits 1974 einen Satz, den ich im Rückblick für prophetisch halte: »Die Gleichheit der Geschlechter ist heute das Gewand, mit dem sich die Unterordnung der Frau tarnt.«

          Die Gleichheit ist nämlich längst zum Argument derer geworden, die weibliche Autorität zurückweisen.

          HOW DARE YOU!

          Weibliche Autorität zurückzuweisen.

          Sohnemann, ist Dir nicht klar, dass Muddi die einfach hat, die Autorität?

          Allein schon dadurch, dass sie in der Lage ist, Sätze wie obige abzusondern?

          Weiter geht’s mit diesem Parforce-Ritt weiblicher Logik:

          *Die Abwesenheit von Diskriminierung kann also durchaus ein Problem für die weibliche Freiheit sein, denn in einem geschlechtsneutralen Diskursrahmen gibt es keine Möglichkeit mehr, die eigene Differenz in Worte zu fassen. [sprich: legitim die Männer dazu zu zwingen, die weibliche „Freiheit“ zu subventionieren]

          Auch die Emanzipation hat an der prinzipiellen Unterordnung des Weiblichen unter das Männliche, das für die westlichen Demokratien konstitutiv ist, nichts Wesentliches geändert hat. Simone de Beauvoir hat gesehen, dass Feminismus mehr sein muss als das Wahlrecht. Wir sehen heute, dass Feminismus auch mehr sein muss als die Gleichstellung der Frauen mit den Männern. Wie können wir eine Welt schaffen, in der die männliche Vorstellung des autonomen, eigenverantwortlichen Menschen, der nicht auf die Fürsorge anderer angewiesen ist und auch keine Zeit dafür aufwendet, für andere zu sorgen, nicht mehr das Maß aller Dinge ist?[Wie bringen wir Männer dazu, für uns das Matriarchat aufzubauen, weil wir starken Frauen es selbst nicht können?!“]

          Wir brauchen eine Kultur, die weibliche Freiheit ernst nimmt und schätzt, auch wenn sie etwas anderes will, als die Männer, oder auch die Mehrheit der Frauen. Eine Kultur, die auf Frauen hört, nicht weil sie durch Quoten oder Gleichstellungsgesetze dazu gezwungen ist, sondern aus echtem Interesse an dem, was Frauen zu sagen haben. Denn es ist heute immer noch so, wie Jeanne Deroin es 1848 formuliert hat: »Gerade deshalb, weil die Frau dem Mann zwar gleich ist, aber doch nicht mit ihm identisch, sollte sie sich an der Arbeit für soziale Reformen beteiligen und darin die notwendigen Elemente verkörpern, die dem Mann fehlen, damit das Werk vollständig sein kann.«

          Diese Elemente liegen nicht in der Biologie der Frau gegründet, nicht in ihren Genen, und auch nicht bloß in ihrer Erziehung, sondern im Gegenteil: In der Freiheit der Frauen, in ihrem Personsein, in der Individualität jeder einzelnen Frau. Die weibliche Differenz ist im Bereich des Politischen deshalb letztlich nur ein Platzhalter für die Pluralität der Menschen schlechthin. Die Geschlechterdifferenz, die bis heute leider keinen Eingang in das Politische gefunden hat, steht daher ebenso für die vielfältigen anderen kulturellen Differenzen, die im Zuge einer globalisierten Welt ebenfalls politisch auf den Verhandlungstisch müssen.

          Die Frauen können hierbei Vorreiterinnen sein, denn nur, wenn wir kulturelle Differenzen als eine unabdingbare Ressource in den Diskussionen über ein gutes Leben für alle zu schätzen lernen, wird die Politik aufhören, ein Spezialrefugium für bestimmte privilegierte Menschentypen zu sein und wirklich zu dem werden, was sie in einer echten Demokratie sein sollte: ein Ort, an dem die vielen verschiedenen Menschen in aller ihrer Unterschiedlichkeit über die Regel verhandeln, nach denen sie gemeinsam leben wollen.*

          Das ist pures Frauengold.

          Blablabla, Gutmenschen gewäsch.

          Das ich ernst nehmen soll, weil eine FRAU Schrupp es äußert?

          Ich saufe doch lieber Klosterfrau Melissengeist bis zum aÄbwinken als DA nachzufragen.

          Meine Güte, muttersheera.

          *Vortrag am 12. November 2008in Nürnberg, veranstaltet von der Gleichstellungsstelle

          und am 25. Mai 2009 in der VHS Aalen.*

          Und um sich das anzuhören (und was, WAS daraus mitzunehmen), hocken sich Frauen hin und bezahlen der Vortragenden auch noch eine Aufwwandsentschädigung.

          Fazit: Die Welt ist schlecht, Frauen sind gut, die Welt ist schlecht, weil sie die Autorität der guten Frauen nicht anerkennt.

          Das müssen wir ändern!

          Wie?

          Äh …, gute Frage!

          „James, bitte einen Zuber Klosterfrau Melissengeist, gerührt, nicht geschüttelt!“

        • Dahinter

          Die Gleichheit ist nämlich längst zum Argument derer geworden, die weibliche Autorität zurückweisen.*

          hätte ein Sternchen gehört.

          Denn ab HOW DARE YOU beginnt mein Kommentar und endet Frau Schrupps Einlassung.

          Bis es dann weiter geht.

        • @muttersheera

          der gute Mann hiess übrigens CONDORCET.

          Ein nach ihm benanntes Paradoxon bei kollektiven Wahlentscheidungen spielt auch in der ökonomischen Wohlfahrtstheorie eine gewissen Rolle.

        • Ok, varrierender Nick wird bei gleicher email – Adresse nicht freigeschaltet.

          Also den Kommentar nochmals mit korrektem Nick :

          @muttersheera

          Der gute Mann hiess CONDORCET

          Ein nach ihm benanntes Paradoxon in kollektiven Wahlentscheidungen ( Public Choice ) ist auch in der ökonomischen Wohlfahrtstheorie von Bedeutung.

        • Zum Schrupp-Text, besonders aber zu diesen Passagen:

          „Und wir wissen alle, wie erfolgreich diese Politik gewesen ist. Heute ist das Bekenntnis zur Gleichstellung der Frauen mit den Männern nicht mehr das Anliegen nur von Feministinnen, sondern offizielle Regierungspolitik in allen europäischen Ländern und in den USA. Wir haben aktive Frauenförderung, Gleichstellungsprogramme, Gender Mainstreaming und andere Instrumente gesetzlich verankert. Natürlich wissen wir auch, dass diese Gleichstellung faktisch noch nicht überall erreicht ist, aber dass sie gewollt ist, wird heute nicht mehr bestritten.

          (…)

          Die Abwesenheit von Diskriminierung kann also durchaus ein Problem für die weibliche Freiheit sein, denn in einem geschlechtsneutralen Diskursrahmen gibt es keine Möglichkeit mehr, die eigene Differenz in Worte zu fassen.“

          (…)

          Wir sehen heute, dass Feminismus auch mehr sein muss als die Gleichstellung der Frauen mit den Männern. Wie können wir eine Welt schaffen, in der die männliche Vorstellung des autonomen, eigenverantwortlichen Menschen, der nicht auf die Fürsorge anderer angewiesen ist und auch keine Zeit dafür aufwendet, für andere zu sorgen, nicht mehr das Maß aller Dinge ist?“

          Ich finde es absolut erstaunlich, wie offen Feministen mittlerweile zu erkennen geben, dass es ihnen schlicht darum geht, das Ausmaß und die Reichweite der Vorzugsbehandlung für Frauen auszubauen. Und wie freimütig sie dabei zugeben, die Macht des Establishments zu nutzen, um ihre Interessen top-down durchzudrücken.

          Wie man dabei aber immer noch an der Fantasie allumfassender Unterdrückung festhalten kann, ist mir ein absolutes Rätsel. Merken die Schrupps dieser Welt das nicht? Sind die blöde oder böse? Ich tippe ja immer noch auf ersteres, aber manchmal kommen mir erhebliche Zweifel. Bei derartig großen kognitiven Dissonanzen muss einem doch irgendwann mal der Kopf platzen?

          Naja, viel Spaß aber weiterhin bei der Bekämpfung der „männliche[n] Vorstellung des autonomen, eigenverantwortlichen Menschen“.

          Wenn diese Vorstellung männlich ist, dann wird mir allmählich so einiges klar…

          /rant

          • @ NP
            Frauen können nicht in den Kategorien von autonomen, eigenverantwortlichen Menschen denken, weil sie

            a) so nicht erzogen wurden (von ihren Müttern selbstverständlich, die ja ebenfalls Frauen sind), und
            b) niemals autonom und eigenverantwortlich handeln müssen.

            Die Vorzugsbehandlung, die westliche Frauen auf allen gesellschaftlichen Ebenen genießen, machen ein solches Handeln obsolet und lassen ein solches Denken gar nicht zu.

        • Das stimmt so in dieser Form natürlich nicht, aber wenn man Feministen lange genug zuhört, könnte man durchaus auf die Idee kommen.

        • @Nick

          „Das macht Frau Schrupps sehr grobe Geschichtsklitterung aber nicht besser. Du lieferst selbst einen Beleg dafür, dass sie Geschichte massiv klittert:“

          Die von Dir mokierte Stelle halte ich tatsächlich für eher korrekt.

          Grob Geschichtsklitternd fand ich primär den Satz über Olympe de Gouges, die offiziell ja nicht wegen ihrer historisch-bedeutsamen 1791er Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin (m.W.n. als zweite Frau nach der Königin) guillotiniert wurde, sondern als vermeintliche Royalistin, nachdem sie auf einem Flugblatt namens „die drei Urnen“ gefordert hatte, man solle die zukünftige Regierungsform via Wahl vom Volk festlegen lassen.

          Wobei sicher richtig ist, dass sie insbesondere aufgrund dieser Vorgeschichte unter den männlichen Revolutionären als besonders „gefährlich“ galt.

          Aber könnten wir nochmal auf meine Frage zurückkommen?

          Wen seht ihr verantwortlich für Gesetzesänderungen, die das Geschlechterverhältnis betreffen?

          Das gemeinsame Sorgerecht z. B. wurde auch von der Frauenrechtsinitiative http://www.choisirlacausedesfemmes.org/allemand.html als besonders frauenfreundlich herausgestellt, nach deren Vorstellungen solle es europaweit ab Geburt gelten.

          Und, ja: auch die Gegenposition wurde feministisch vertreten.

          (Wegen solcher Gegebenheiten ist es ja gerade so amüsant, dass ihr den Feminismus als kritikunfähige Wagenburg betrachtet)

          Ist der Maskulismus bloß eine Folge der bereits eingetretenen Entwicklung oder kann, will und wird er nochmal etwas Originäres beitragen?

        • Der (liberale) Maskulismus ist nichts anderes als die Applikation uralter Ideen: Die Bedingungen und Möglichkeiten eines freien, selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Lebens für alle Bürger zu schaffen bei größtmöglicher Reichweite und gleicher Verteilung von persönlichen und politischen Rechten, ungeachtet des Geschlechts der jeweiligen Personen. Gleichzeitig beruht er auf der Idee, dass die Grenzen der Freiheit einer Person dort verlaufen, wo die Freiheiten anderer verletzt werden, UND NICHT DORT, WO SIE EMPFINDLICHKEITEN BERÜHREN.

          Auch der Maskulismus konservativer Prägung ist im Grunde uralt. Neu ist daran gar nichts.

          Neu ist höchstens MGTOW, wenn es denn zu einer Massenbewegung werden würde. Woran ich aber nicht glaube.

        • Und der anarchistische Maskulismus – als Unterströmung des linken Maskulismus – ist nichts anderes als die explizite Übertragung der Werte und Prinzipien des libertären Sozialismus, wie sie auch im Kontext der klassischen frauenrechtlichen Tradition des libertären Sozialismus zu Recht gültig sind, auf Jungen und Männer und deren Anliegen und Probleme.

      • @MS:
        Die von Dir mokierte Stelle halte ich tatsächlich für eher korrekt.

        Dumm gelaufen, wenn du wie gesagt selbst einen Beleg für’s Gegenteil mitlieferst. Warum sollte Condorcet auf ein Argument eingehen, welches die Geschichte erst noch hätte erfinden müssen?

        Grob Geschichtsklitternd fand ich primär den Satz über Olympe de Gouges..

        Ein Weiterlesen war mir wie gesagt zu blöd. Oder besser: Es war mehr als vorhersehbar, dass da nur noch triefender Opferweibchenschmonzenz kommt.

        Wobei sicher richtig ist, dass sie insbesondere aufgrund dieser Vorgeschichte unter den männlichen Revolutionären als besonders “gefährlich” galt.

        Fouquier-Tinville hat, als Ankläger, ca. 2400 Todesurteile bewirkt. „Drei Urnen“ hätte wohl zu Zeiten des Grande Terreurs auch bei jedem Mann die Guillotine bedeutet.

        (m.W.n. als zweite Frau nach der Königin)

        Wenn eine Frau das tut, was Männer üblicherweise tun, dann wird sie wohl auch behandelt werden wie ein Mann, der Gleiches tut. Höre ich da eine Klage darüber heraus?

        Wen seht ihr verantwortlich für Gesetzesänderungen, die das Geschlechterverhältnis betreffen?

        Ohne ein Urteil des EGMR hätte sich der Weiblichkeitsduselige Teutonische Gesetzgeber zweifellos keinen Millimeter bewegt.

        Das gemeinsame Sorgerecht z. B. wurde auch von der Frauenrechtsinitiative http://www.choisirlacausedesfemmes.org/allemand.html als besonders frauenfreundlich herausgestellt, nach deren Vorstellungen solle es europaweit ab Geburt gelten.

        Der Frz. Feminismus grenzt sich teils stark von dem der Teutoninnen ab. Letztere orientieren sich für deren Geschmack idR zu sehr an die prüdoviktorianische US-Tradition (Dworkin/Dali/MacKinnon et al -> Alice Schwarzer)

        Der Teutonische Feminismus hat immer alles getan, was er nur tun konnte um eine Änderung der in den 1920ern von Konservativen, Sozialbürokraten (Amtsvormünder) und Hausfrauenvereinen gemeisam geschaffenen Diskriminierung nichtehelicher Väter zu blockieren.

        Weithin allenfalls oberflächlich verbrämt auf dem historisch tief verwurzeltem Rssentiment bzw. Zerrbild des verantwortungslosen, saufenden und prügelnden „Proll“-Mannes rekurrierend.

        Die US-Frauenbewegung hat sich nicht mit ihrer zutiefst klassistischen Geschichte auseinandergesetzt – warum sollten es dann ihre Teutonischen Nachbeterinnen tun?

        (Wegen solcher Gegebenheiten ist es ja gerade so amüsant, dass ihr den Feminismus als kritikunfähige Wagenburg betrachtet)

        Welche Bedeutung soll denn bitte der Frz. Feminismus hierzulande haben? Mit Badinter haben wir Pösen Maskus idR tatsächlich erheblich weniger Probleme als mit unseren heimischen Exemplaren.

        Ist der Maskulismus bloß eine Folge der bereits eingetretenen Entwicklung oder kann, will und wird er nochmal etwas Originäres beitragen?

        -> s. NPs Kommentar. Maskulismus mag eine recht junge Begriffschöpfung sein, die Grundthemen sind erheblich älter. Nur, dass Männer eben meistens lieber Machen anstatt „einzufordern“. Sie haben leider kein so schönes Patriarchat, von dem sie etwas „einfordern“ könnten.

        Es waren überwiegend Männer, die in den 1950ern die Schnauze voll hatten von der Ochsentour „Familienernährer“.

        Es waren Frauen, die nicht mit der neuen Spaßgesellschaft klarkamen und bei jedem Minnirock „Objektifizierung!!11!“ skandierten. Wie ihre Uromas zur Zeit des Fin de Siecle waren sie wohl mit den ganzen Umbrüchen .. etwas überfordert.

    • @ NP

      *5. …war er das in der Tendenz vielleicht schon immer?*

      Er hatte diese Tendenz schon immer, wie JEDE menschlcihe Bewegung, auch die, die gerechte Forderungen erheben, solche Tendenzen haben, denn es sind Ausflüsse unseres Egoismus, der allen menschlichen Strebungen/Bewegungen eignet.

      Nur wird der spezifisch weibliche Egoismus im Feminismus schon lange nicht mehr in Schach gehalten, er ist entgrenzt und außer Rand und Band.

      Weshalb Männer ja auch egoistischer werden müssen, um eine Gegenkraft wirksam werden zu lassen.

      Die dann natürlich selbst wieder die Gefahr der Entgrenzung in sich birgt, selbst wieder dazu tendiert, ihrerseits außer Rand und Band zu geraten.

      Aber das ist Zukunftsmusik.

      Erst muss man den Männern helfen, sich gegenüber unvershämten, scham- und gedankenlos egoistischen, bis zur Verblödung selbstgerechten Feminist.I.nnen in die Puschen zu kommen und sich auf die Hinterbeine zu stellen = EGOISTISCHER zu werden.

    • „Suffrageten“
      Die in den USA ware besonders konsequent und folgerichtig – sie ließen diese Macker einfach aufhängen oder erschlagen, primär wenn diese schwarz waren.
      Crow Jane halt…

  5. Da ist der Satz: „Dem Gesetzgeber wurde dabei ins Pflichtenheft geschrieben, bis zum 31.3.1959 das gesamte Gesetzeswerk entsprechend zu entrümpeln (Art. 117 GG).“ falsch.

    Es war der 31.3.1953.

  6. @ Christian

    So, so, Arbeitszeitverkürzung verdanken wir also dem Feminismus?

    Von wann ist dieses Plakat des DGB?

    Nun, von 1956, einer Hochzeit des Feminismus in der BRD, wie sogar ein Kai sicher weiß.

    Der Kampf der Arbeiterbewegung (der sozialistischen/sozialdemokratischen wie der katholischen) um Arbeitszeitverkürzung ist selbstverständlich noch weitaus älter.

    Kai demonstriert, wie sehr feministische Gehirnwäsche auch bei Feminismuskritikern angeschlagen hat.

    Goebbels wusste, wovon er redete, er wusste, was er tat.

    Propaganda wirkt.

  7. „Propaganda wirkt.“

    Wenn morgens die Sonne immer wieder aufgeht haben wir das doch auch dem Feminismus zu verdanken. Ohne Feminismus würden wir in ewiger Dunkelheit leben …

    Die Vorstellung es könne anders sein ist auch für Feminismuskritiker bald unvorstellbar. 🙂

  8. Pingback: Wie man zum Männerrechtler wird | Alles Evolution

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