Ich lese gerade David Buss „The Evolution of Desire“ , welches ich bisher sehr gut finde. Einen interessanten Aspekt spricht er auf S. 60 an.
Dabei geht es darum, dass eine attraktive Partnerin gleichzeitig den Status des Mannes, der mit ihr zusammen ist, steigert. Verschiedene dort aufgelistete Studien hätten hier einen deutlichen Effekt ergeben.
Mir erscheint das durchaus logisch:
Wenn die Partnerwahlkriterien der Frauen in Bezug auf Männer eine ganze Reihe von sozialen Kriterien einbeziehen, insbesondere den sozialen Status, den Platz in der Hierarchie, also der intrasexuellen Konkurrenz, die Dominanz und das allgemeine Ansehen sowie allgemeine Anführereigenschaften, aber auch Intelligenz dann lässt umgekehrt gerade in den evolutionär wirksamen Zeiten die Partnerin einen Rückschluss darauf zu, inwieweit man diese Kriterien erfüllt.
Es wäre nur logisch diese Informationen bei einem Zusammentreffen mit bisher unbekannten Personen oder Gruppen mit einzubeziehen: Der mit der hübschesten bzw. ansonsten begehrenswertesten Freundin wird in irgendeiner Weise Eigenschaften haben, die ihm zu dieser Freundin verholfen haben und die verhindert haben, dass sie sich einem anderen zuwendet bzw. das die Anderen sie ihm lassen.
Dies gilt natürlich um so stärker, wenn man erkennt, dass sie eine tatsächliche Bindung zu ihm aufweist.
Die Partnerin fasst damit gerade bei Männern eine sehr hohe Zahl an sozialen Merkmalen und Informationen über den jeweiligen Mann zusammen, die man daher auch gut verwerten kann bzw. deren Nichtverwertung einen evolutionären Nachteil darstellen kann.
Das würde erklären, warum Männer hässlichere Frauen lieber verstecken bzw. durchaus bereit sind mit einer hässlicheren Frau zu schlafen, aber nicht wollen, dass ihre Freunde das mitbekommen. Es würde auch erklären, warum Männer Escort-Frauen abseits des sexuellen bezahlen oder eben ansonsten ein „Trophy Wife“ haben (neben den sonstigen Vorteilen, mit einer hübschen Frau zusammen zu sein).
Eine schöne Partnerin wäre damit schicht ein Signal innerhalb der intrasexuellen Konkurrenz, ebenso wie das Interesse anderer schöner Frauen innerhalb der intersexuellen Selektion ein Zeichen sein kann, dass an dem jeweiligen Mann mehr dran ist.
Beide Geschlechter nutzen insoweit die gleichen Informationsquellen und bauen in gewisser Weise aufeinander auf. Das System verstärkt sich gegenseitig und wer viel hat, bekommt noch hinzu.