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Tag: 7. Dezember 2013
Warum der Maskulismus nicht zu Potte kommt
Adrian gibt in einem Kommentar einige Punkte an, die seiner Meinung nach dazu führen, dass der Maskulismus nicht zu Potte kommt
Die Diskussionen in diesem Blog zeigen m. E. sehr schön warum der Msakulismus nicht zu Potte kommt:
1.) Er hat sich ein Feindbild aufgebaut, noch bevor er gesellschaftlichen Einfluss genommen hat.
2.) Er vertritt eine Opferideologie, noch bevor er gesellschaftlichen Einfluss genommen hat.
3.) Er ist weitestgehend fatalistisch, hat keine positive Zukunftsperspektive, sondern lamentiert nur über gegenwärtige Ungerechtigkeiten, und übertreibt diese im hohem Maße.
4.) Er verklärt und idealisiert die Geschlechterverhältnisse der Vergangenheit
5.) Er kümmert sich nicht um Männer, sondern ist lediglich gegen Feministen im besten und gegen Frauen im schlimmsten Falle.
Zu den einzelnen Punkten:
1.) Er hat sich ein Feindbild aufgebaut, noch bevor er gesellschaftlichen Einfluss genommen hat.
Ein Feindbild kann einen stark machen, wenn es genug Leute teilen, bietet aber auch eine große Angriffsfläche. Ein Problem wird hier auch sein, dass genau dieses Feindbild bereits gegenteilig in Beschlag genommen wurde: Etwas gegen den Feminismus zu sagen ist rückständig, gerade wenn es von Männern kommt und Feminismus nicht differenziert wird nach einem Radikalfeminismus und einem auf gleiche Rechte für Frauen ausgerichteten Feminismus. Gegen Frauen zu sein wirft da noch viel größere Probleme auf: Männer wollen üblicherweise nicht als Frauenfeindlich wahrgenommen werden.
2.) Er vertritt eine Opferideologie, noch bevor er gesellschaftlichen Einfluss genommen hat.
Hinzu kommt auch hier, dass Opfer sein gegen die Männerrolle verstößt und zudem auch damit belastet ist, dass das Bild des Opfers viel besser durch die Frau besetzt wird. Es fällt auch schwerer ein Geschlecht als Opfer wahrzunehmen, dass die allermeisten wichtigen Positionen besetzt, auch wenn das eine Apex-Fallacy sein kann.
3.) Er ist weitestgehend fatalistisch, hat keine positive Zukunftsperspektive, sondern lamentiert nur über gegenwärtige Ungerechtigkeiten, und übertreibt diese im hohem Maße.
Die Übertreibungen hatte ich auch schon kritisiert. Da würde ich auch gerne von weg kommen. Alle Frauen beuten einen aus/bei jedem Sex steht man wegen Falschbeschuldigung mit einem Bein im Knast/die feministischen Medien haben sich verschworen/der Staatsfeminismus lenkt alle Bereiche unseres Lebens.
Davon muss man weg und realistischer werden. Es bringt nichts sich eigene Mythen analog zu „jede 6 Frau wird vergewaltigt“ oder „Frauen verdienen 23% weniger“ zu schaffen.
4.) Er verklärt und idealisiert die Geschlechterverhältnisse der Vergangenheit
Das wäre wohl der konservative Maskulismus, der ja durchaus nicht die einzige Ausprägung ist. In der Tat hat dieser aber durchaus seinen Einfluss: Hier können sehr starke Rollenbilder transportiert werden, die Abweichungen problematisch erscheinen lassen. In diese Kategorie gehört wohl auch die Überschneidung von Überfremdung und Geburtenrückgang, die eine Rückbesinnung auf konservativere Zeiten erforderlich macht.
5.) Er kümmert sich nicht um Männer, sondern ist lediglich gegen Feministen im besten und gegen Frauen im schlimmsten Falle.
Das mag allerdings auch daran liegen, dass genau dieser Einfluss des radikalen Feminismus als einer der negativsten Faktoren gesehen wird, bei dem ein Vorgehen erforderlich ist. Die Idee ist wohl auch, dass Männer sich um sich selbst kümmern können und dann ihre Wahlmöglichkeiten ausleben können, wenn der radikale Feminismus ihnen nicht dazwischen funkt.
Andere Thematiken wie das Familienrecht sind zudem schwer zu überblicken. Es gibt allerdings durchaus auch insoweit verschiedenste Vorstellungen, über Männerhäuser oder Aufklärung bei Gewalt gegen Männer, Kampagnen zum Sorgerecht, der Versuch einer Lobbyarbeit und einer Einflussnahme auf die Politik.
Natürlich hat der Maskulismus noch nicht den Professionalitätsgrad des Feminismus erreicht, dazu ist er aber auch noch zu weit von deren Geldtöpfen entfernt.