Sexuelle Reize in unpassenden Situationen und die Anstrengung sie nicht wahrzunehmen

Der Kiezneurotiker schreibt in einem Beitrag zu Azubis in seiner Firma, die ihn mit dem Einsatz ihrer weiblichen Reize für sich einnehmen wollen:

Bling Bling Kuller Kuller. Die Brüste machen Kapriolen im viel zu engen Trägerteil. Nicht hinschauen. Wenn du da einmal hinschaust, dann hat sie dich. Und wenn das Jabba, die Frauenbeauftragte, sieht, dann zieht sie dir die Eier lang und wedelt mit der Heckenschere. Denn sexuelle Belästigung ist es nicht, mir die Dinger direkt vor die Augen zu hängen, sondern erst dann, wenn ich endlich doch einmal drauf schaue.

Es kostet eine Menge Kraft, sich dem entgegenzustellen. Mich macht es müde, als Mann unter dem Generalverdacht zu stehen, so etwas zu mögen, obwohl ich wetten könnte, dass es den meisten Männern unangenehm ist. Ich mag es auch nicht. Es ist offensiv, anmaßend, belästigend und es beleidigt mich, wenn man glaubt, dass das Wackeln mit den sekundären Geschlechtsmerkmalen Einfluss auf meine Notengebung haben könnte. Nein, hat es leider nicht. Ich habe schon so viele Brüste in meinem Leben gesehen, die meisten davon schöner als diese hier, ich muss im Anschluss nicht auf die Toilette, um Fünf gegen Einen zu spielen.

Finde ich einen guten Text, der das Problem auch passend darstellt. Das nicht reagieren dürfen auf sexuelle Reize, weil man in einer professionellen Atmosphäre ist oder weil es eben nicht angemessen wäre, es in diesem Moment zu bemerken, kann sehr nervig sein.

Hier mal ein Testbild, zur für den heterosexuellen Mann unnötigen Veranschaulichung:

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Ich habe nichts gegen sexy gekleidete Frauen, aber in bestimmten Situationen, insbesondere dann, wenn man es eben nicht wahrnehmen darf, finde ich es ebenfalls sehr anstrengend an den sexuellen Reizen vorbeizuschauen. Ist es dann auch noch eine Situation, bei der man merkt, dass die Frau einen damit beeinflussen will, dann kann es in einem professionellen Umfeld ärgerlich sein.

Tatsächlich hatte ich es im direkten Kolleginnenumfeld bisher recht selten. Die ein oder andere Kundin war schon einmal sehr sexy gekleidet oder noch schlimmer, die volljährige Tochter von Kunden, da macht es sich ja noch schlechter, wenn man die angeifert.

Das hat auch wenig damit zu tun, dass die Kleidung einer Frau nichts darüber aussagt, ob man sie belästigen darf, sondern eher damit, dass ein Ignorieren eines Reizes erzwungen wird.

Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass einige Frauen ihre Reize in solchen Situationen sehr gerne einsetzen, vielleicht in der eher harmlosen Form, bei der es sie freut, dass sie eine gewisse Macht über ihn haben und er sie beachtet, aber natürlich auch, um es in bestimmten Situationen leichter zu haben. Sexuelle Reize holen eben häufig den weißen Ritter in Männern heraus oder bringen sie dazu, dass sie die Gunst der jeweiligen Frau erhalten wollen.