„Viele Maskulisten beherrschen die schwierige Kunst, sich selbst mit einer Blutgrätsche umzusäbeln“

Lucas Schoppe sagte in einem Kommentar vor einiger Zeit einmal das Folgende:

Andererseits macht das Statement von AFW-D ein entscheidendes Manko von Männerrechtlern deutlich. Selbst wenn in ihren Statements irgendwo ein rationales oder bedenkenswertes Argument versteckt ist, tendieren eben viele dazu, es so brachial, ressentimentgeladen, beleidigt, beleidigend, holzhammerhaft, unseriös und unsouverän zu formulieren, dass selbst Wohlwollende Schwierigkeiten damit haben, das Statement ernst zu nehmen.

Das ist ein regelrecht selbstverletzendes Verhalten, das aus irgendwelchen Gründen immer noch ziemlich weit verbreitet ist. Viele Maskulisten beherrschen mit staunenswerter Sicherheit die schwierige Kunst, sich selbst mit einer Blutgrätsche umzusäbeln.

Das ist aus meiner Sicht für den radikalen Maskulismus sehr richtig. Viele Themen werden sehr rau angepackt, man wird wegen Abweichungen sehr schnell angegriffen (siehe beispielsweise meine Bezeichnung als „feministisches U-Boot“) und der Ton ist häufig sehr beleidigend, gerade auch gegen Frauen.

Dazu kommt oft ein sehr klares Freund-Feind-Denken. Ich habe beispielsweise einmal darauf hingewiesen, dass die Lage im Familienrecht sich für Männer verbessert hat und musste mir gleich darauf anhören, dass ich die Leiden von Männern herunterspiele und sich im Gegenteil alles verschlechtert hatte.

Ich würde mir wünschen, dass der Radikalismus insgesamt zurückgeht, andere werden eher der Meinung sein, dass man radikaler werden muss.

Aus deren Sicht ist die Zeit für das Herumreden vorbei, es werden Taten gefordert. Man wolle auch nicht mehr mit Feministinnen reden. Bei einigen Kommentatoren scheint mir das auch schon insoweit angekommen zu sein. Es wird häufig so etwas angeführt wie „Typisch Feministin“ oder „Mit dir als Feministin werde ich eh nicht reden“ oder noch radikaler „Als Feministin vertrittst du eh die Meinung X“ ohne das etwas in diese Richtung gesagt wurde.

Aus meiner Sicht gibt es eigentlich keinen besseren Weg als innerhalb eines Dialogs darzustellen, dass man die besseren Argumente hat und diese sachlich und ruhig vertreten kann, weil an seiner Position sicher ist. Wer Leute aus einer Diskussion ausschließt, der verrät eher Unsicherheit.

Zudem sind gerade die Feministen, die sich auf eine Diskussion einlassen besonders wichtig, um eine Veränderung anzustoßen. Einmal kann man in einem direkten Gespräch am ehesten aufzeigen, dass die feministischen Theorien wenig durchdacht sind, zum anderen bringt man so zumindest ein Gefühl dafür, dass gewisse Ungerechtigkeiten und Fehler bestehen in die Filterbubble, auf die dann dort reagiert werden muss.

Was dem Maskulismus fehlt ist eine gewisse Seriösität. Darauf hinzuarbeiten erscheint mir der beste Weg.

Dabei Feindseligkeiten in alle Richtungen zu verteilen bringt aus meiner Sicht wenig.