Robin Thicke, „Blurred Lines“ und die Vergewaltigungskultur

Das Lied „Blurred Lines“ von Robin Thicke ist ein sehr beliebter Sommerhit geworden, dass allseits gut aufgenommen wurde – bis auf im Feminismus. Denn dort sieht man in dem Lied eine zu deutliche Nähe zur Vergwaltigung.

Grund also sich mit dem Lied etwas näher zu beschäftigen:

If you can’t hear what I’m trying to say

If you can’t read from the same page

Maybe I’m going deaf

Maybe I’m going blind

Maybe I’m out of my mind

Der Sänger meint, dass das Folgende relativ offensichtlich ist und es eigentlich jeder merken sollte. Lediglich, wenn er verrückt wäre oder sich nicht mehr auf seine Sinne verlassen könnte, könnte es falsch sein: Er sagt es ihr daher noch einmal in aller Deutlichkeit. Dabei geht es eben darum, dass er sie will und sie ihn auch. Sie das aber nicht richtig zugeben möchte.

Ok, now he was close

Tried to domesticate you

But you’re an animal

Baby, it’s in your nature

Just let me liberate you

You don’t need no papers

That man is not your maker

And that’s why I’m gon‘ take a

Hier wird also geschildert, dass ein anderer sie zähmen wollte, vielleicht ihr Freund, ihr Mann oder wer auch immer. Ich vermute mal, dass sie also in irgendeiner Form liiert. Er formt das in eine Zähmung um, die nicht ihrem wahren Naturell entspricht und sich als ihren Befreier. Aus dem unanständigen Bruch einer Beziehung wird damit eine befreiende Handlung gemacht, die sie, weil sie in ihrer Natur liegt, unterstützen sollte. Er hält sie zahm von allem Spass weg, aber der Sänger kann das ändern. Es wird dann dargestellt, dass sie dem anderen nicht verpflichtet ist und man sie deswegen „nehmen“ wird, also eine Doppeldeutigkeit in bezug auf wegnehmen und sexuell nehmen.  Gerade das letzte ist klassisch Alphamann – ich werde dich nehmen. Eine Feststellung. Er will ihr Liebhaber sein – nicht ihr Besitzer. Bei ihm kann sie frei und wild sein. Bei ihrem bisherigen Freund nur langweilig. Er betont ihre Selbständigkeit und Unabhängigkeit von ihrem Mann (eigentlich ja eine klassisch feministische Forderung)

Good girl

I know you want it

I know you want it

I know you want it

You’re a good girl

Es ist letztendlich ein Appell an ihre triebhafte Seite, die mit der logischen Seite im Konflikt liegt. Er löst diesen Konflikt für sie, indem sie sowohl ihren Trieben nachgehen kann als auch ein gutes Mädchen sein kann, weil sie sich ja eigentlich befreit. Gleichzeitig ist das „gute Mädchen“ auch der Hinderungsgrund, der sie zurückhält

Can’t let it get past me

You’re far from plastic

Talk about getting blasted

I hate these blurred lines

Er kann sie nicht gehen lassen, weil er sie will, er wird dranbleiben, eben auch, weil sie eine „natürliche Schönheit“ ist, also keine künstlichen Brüste oder sonstigen „Plastikverbesserungen“. Gleichzeitig vielleicht auch die Aussage, dass sie kein Objekt ist, keine Barbie, die er einfach nur so ist. Er will mehr von ihr. Dann schlägt er wohl vor, sich zu berauschen, ich vermute, damit man die Triebe besser ausleben kann und endlich wegkommen kann, von den „verschwommenen Linien“, also endlich dazu stehen kann, dass sie sich beide wollen.

I know you want it

I know you want it

I know you want it

But you’re a good girl

Sie will ihn, aber sie kann es noch nicht zugeben. Weil sie eben innerhalb der anderen Beziehung treu ist, so etwas nicht macht, ein gutes Mädchen ist. Aber gleichzeitig deutliche Botschaften sendet:

The way you grab me

Must wanna get nasty

Go ahead, get at me

Hier macht er deutlich, dass sie ihn anmacht und er das gut findet. Sie fasst ihn an, er ist sich sicher, dass man das nur so interpretieren kann, dass sie Sex will. Es sind eben die Frauen, die einerseits Sex wollen, aber andererseits ihr Image als gutes Mädchen nicht verlieren wollen. Die „Wild“ sein wollen, aber auch „gut“.

What do they make dreams for

When you got them jeans on

What do we need steam for

You the hottest bitch in this place

Er schiebt ein paar Komplimente nach, sie sieht heiß aus in Jeans, sie ist die heißeste Frau vor Ort. Das macht auch noch einmal deutlich, dass es ein Lied ist, dass auf eine weibliche Hörerschaft ausgerichtet ist. Es beschreibt eine ideale Frau, die heißeste des ganzen Ladens, von der der Alphamann hin und weg ist und besingt eine Entschuldigung sich mal so richtig gehen zu lassen, sich von einem anderen, den man wirklich will und der einen auch will, begehren zu lassen und mit ihm Sex zu haben und das dann als Befreiung zu sehen.

I feel so lucky, you wanna hug me

What rhymes with hug me?

Natürlich wird der Alphamann dann auch schnell sexuell, es ist ja die wilde auf sie gerichtete Begierde, die auf viele Frauen sehr ansprechend wirkt. Die Lösung ist unschwer zu erraten „Fuck me“ und ist die Aufforderung, doch endlich das zu sagen, was sie eigentlich will.

Es folgt der Rap-Zwischenpart:

Hustle Gang Homie

One thing I ask of you

Lemme be the one you back that ass up to

From Malibu to Paris boo

Had a bitch, but she ain’t bad as you

So, hit me up when you pass through

I’ll give you something big enough to tear your ass in two

Swag on ‚em even when you dress casual

I mean, it’s almost unbearable

In a hundred years not dare would I

Pull a Pharcyde, let you pass me by

Nothin‘ like your last guy, he too square for you

He don’t smack that ass and pull your hair like that

So I’m just watching and waitin‘

For you to salute the true big pimpin‘

Not many women can refuse this pimping

I’m a nice guy, but don’t get confused, this pimpin‘

Rap-Zwischenteile sind meist mit „ich bin heiß und du auch, lass uns dreckige Sachen machen“ recht gut zusammenzufassen. Hier wird noch einmal ihr gegenwärtiger Partner gedisst und harter Sex angekündigt. Auch das wird vielen Feministinnen nicht gefallen – ein Schwanz so groß, dass er ihren Arsch zerreißt, Schläge auf den hintern und Haare ziehen, das alles auch noch „Zuhälter-Style“ wird da vielleicht einigen etwas weit gehen, zumindest wenn in dem Lied nicht vorher ausdrücklich Zustimmung angesprochen wird. Was aber nichts daran ändert, dass viele Frauen für harten Sex sehr gut zu haben sind und die Ankündigung von Schlägen auf den Arsch und Haare ziehen durchaus mit der Vorstellung von guten Sex verbinden können. Hier werden die üblichen Attraction Switches bedient – er hatte viele Frauen, er kann sie überall auf der Welt mithinnehmen, er ist der Wahnsinn im Bed und besser als die anderen Männer. Rap eben

Shake your rump

Get down, get up-a

Do it like it hurt, like it hurt

What you don’t like work

Hey!

Hier wird ihr gesagt, dass sie sich sexuell Bewegen soll, „do it like it hurt“ würde ich so interepretieren, dass es auf ein Stöhnen und ein schweres Atmen hinausläuft. Es wird also weiter ein sexuelles Bild gemalt

Baby, can you breathe

I got this from Jamaica

It always works for me

Dakota to Decatur

Er raucht mir ihr einen guten Joint, der Stoff kommt direkt aus Jamaica. Es wird also der oben genannte Plan verfolgt, zusammen High zu werden um dann die Hindernisse, die dem Sex entgegenstehen besser abbauen zu können

No more pretending

Cause now you’re winning

Here’s our beginning

I always wanted a

[Hook: Robin Thicke]

Sie sind beide High, sie können aufhören zu lügen. Sie will ihn und er will sie und sie soll das auch als Gewinn für sich sehen.

Also kurz zusammengefasst:

Sie ist ein heißes Mädchen, auf das er steht und von dem er meint, dass sie auch auf ihn steht. Er sagt ihr, dass sie nicht mehr so um den heißen Brei herumreden soll, so wie sie ihn anmachen, anfassen und antanzen wolle sei es offensichtlich, sie sei ihrem bisherigen Partner zu nichts verpflichtet. Sie sollten einen Joint zusammen rauchen und Sex haben, was dann wohl so auch umgesetzt wird.

Ich finde es schon erstaunlich, dass dieses Lied so massiv aus dem Feminismus angegriffen wird. Es wird wohl auch mit dem Video zusammenhängen, indem die Frauen quasi nackt sind, die Männer aber angezogen und die Frauen eher als Objekte herumlaufen. Dazu noch die Unterstellung „i know you want it“, die in dem Zusammenhang dann wohl feministisch nicht mehr anders interpretiert werden kann als „ich weiss es, also ist es richtig, also kann ich dich auch belästigen und vergewaltigen“. Dabei liegt ein Vorhalten ihrer widersprüchlichen Aktionen – sie will, aber sie will nicht, eigentlich sehr nahe.

Eine feministische Wertung zu dem Lied:

As a woman sympathetic to all victims of sexual abuse, I felt a tremendous amount of pain watching the „Blurred Lines“ music video. Although the models are hot and the goat is cute, the undeniable popularity of this negative message has shot up some serious red flags.

Sexual abuse often leaves the victim feeling powerless. The “I know you want it” lyrics seem to perpetuate these victim-blaming reactions that leave many of us feeling powerless long after the abusive incident.

Unfortunately, there’s a “douchebag” percentage of the population that listens to music like this and takes it at face value. Certain members of our society may listen to this song and watch this video and think, “Hey, I deserve to have the hottest girl in the bar. She’s here for my amusement.” One in six American women have experienced a rape or attempted rape. The vast majority of rape is committed by someone the victim already knew. This assumption that women’s purpose is to serve a man’s fantasies, reinforced by violent male dominance, has been termed “rape culture.“

Was für eine Panikmache: Victimblaming weil man einer Frau, die einen Anfasst und verführerisch mit einem tanzt vorhält, dass sie einen will. Aus dem blößen Vorhalt „ich weiß, dass du es willst“ wird  „ich werde dich deswegen nehmen“ obwohl er recht deutlich singt, dass er eigentlich von ihr hören will, dass sie ihn will.

Hier noch eine interessante Passage zu der Diskussion:

To be fair, there are drugs and alcohol in this song.Which brings up the other contention of the phrase “blurred lines”; some think that concept paints a scenario of Robin Thicke snatching up some boozed-out model, taking her back to his place, and having his way with her. Also, they’re smoking pot together: “Baby, can you breathe / I got this in Jamaica.” As we know, drugs are present in many a sexual assault. But to me, the drugs and alcohol are a conduit for cheating, not assault. “Blurred lines” clearly refers to a horny guy and girl who want to go at it, but the “good girl” is “domesticated” by some lad we can only assume is her boyfriend. The moral lines of them pursuing each other are fuzzy, or shall we say … blurred.

Essentially, the debate over this song comes down to context. Yes, if some creep came up to me out of the shadows of a street corner and said, “I know you want it,” to me, I would be a sketched out. But these are lyrics in an upbeat pop song that’s meant to be played in clubs while people are boozed up and flirting — not in a didactic manifesto of how to coerce a woman to have sex with you or a long-form essay in The New Yorker.

Because I know this will come up in the comments: yes, the music video does open up a whole other can of worms (which we’ve already covered). So please just listen, dance a little, and just enjoy this irresistibly catchy summer anthem. I know you want to.

Eben. Es ist ein Lied über einen Flirt, über eine Frau, die sexuelle Signale sendet, aber die etwas zurückhält. Das nur unter dem Aspekt Vergewaltigung zu sehen, zeigt eher wie selektiv die Wahrnehmung in diesen Teilen des Feminismus geworden ist. Dort kann man sich anscheinend noch nicht einmal mehr vorstellen, dass eine Frau doppeldeutige Zeichen sendet und ein Mann sie wahrnimmt und sie darauf anspricht.

Was ein trauriges Bild ist. Es geht so viel zwischenmenschliches verloren, wenn man die Sexualität nur in Schwarz und Weiß, ausdrückliche Zustimmung oder Vergewaltigung sieht.

73 Gedanken zu “Robin Thicke, „Blurred Lines“ und die Vergewaltigungskultur

  1. Es gibt beileibe nicht nur jenes feministische schwarz/weiß, sondern eben auch 50 Shades of Grey. Diese subtil abgestuften Schattierungen sind fürs Private (Nachtschränkchen), während der Opfer-Abo-Holzschnitt fürs Politische in Druck geht.

  2. „Dort kann man sich anscheinend noch nicht einmal mehr vorstellen, dass eine Frau doppeldeutige Zeichen sendet“

    im „feministischen“ setting ist es völlig egal, welche signale die frau sendet. ihr wird in jedem fall verantwortung UND handlungskomptenz abgesprochen. SIE kann sich beleibig verhalten. verantwortung oder konsequenzen erwachsen daraus nicht. der zweck dieses denkens ist offensichtlich.

    das ist keine theorie, diese leute denken tatsächlich so:

    http://onyxgedankensalat.wordpress.com/2013/02/24/zivilcourage-und-es-gibt-sie-doch/

    • Ich habe auch schon seit langem das Gefühl, dass der moderne Feminismus ein riesiges Problem mit dem Konzept weiblicher Handlungsverantwortung hat.

        • Fairerweise muss man allerdings sagen, dass das Beispiel von Onyx nicht unbedingt dazu taugt, diesen Punkt zu unterstreichen. Da gibt es weitaus bessere.

        • >Fairerweise muss man allerdings sagen, dass das Beispiel von Onyx nicht unbedingt dazu taugt, diesen Punkt zu unterstreichen.

          Das erste und dritte Beispiel nicht. Beim ersten ist der Typ von sich aus grenzüberschreitend und beim dritten passiert ja gar nichts.

          Das zweite ist aber interssant. Das Blondchen sucht sich einen aggressiven Bullen als Freund; große, bedrohliche Männer findet sie mutmaßlich attraktiv.
          Und in der Diskussion ist sie alles andere als de-eskalierend.
          Sobald ihr die Kontrolle entgleitet, ist aber klar, dass sie immer und sowieso nur ein Opfer ist, das überhaupt nichts für seine Situation kann.

          Frauensolidarische Blind- und Dummheit.

        • Den Schuh muss ich mir aber auch anziehen.

          Ich habe heute gesehen, wie eine Fußgängerin von einem Auto verfolgt wurde. Ich habe das Auto daraufhin gestoppt und meine Hilfe angeboten. Der Fahrer war eine Frau und beide haben mir versichert, „Freunde“ im Streit zu sein. Ich bin dann meiner Wege gegangen.

          Hätte es sich beim Verfolger um einen Mann gehandelt, wäre meine Reaktion anders ausgefallen.

        • „Ich habe das Auto daraufhin gestoppt und meine Hilfe angeboten“

          gegen zivilcourage ist natürlich rein gar nichts einzuwenden.
          aber das ist nicht mein punkt. in der diskussion wird deutlich, dass sie ihren eigenen anteil an der entwicklung der situation komplett leugnet. damit leugnet sie aber auch, eine handlungsoption gehabt zu haben. um nicht verantwortlich handeln zu müssen, wählt sie die unmündigkeit.

        • In ihrer Beschreibung hat sie durchaus nicht nur unfreundlich (was angemessen wäre) sondern auch etwas infam reagiert. Man setzt sich besser durch, wenn man sich nicht zu Wutausbrüchen hinreißen lässt.

          Fakt ist aber, dass sie reagiert hat. Dass sie besser hätte reagieren können, geschenkt. Niemand von uns verhält sich perfekt. Ich sehe aber nicht, wo sie an irgendeiner Stelle die Verantwortung für ihr Handeln abgegeben hätte.

  3. Den Text in schriftlicher Form vorliegen zu haben, seinen Inhalt zu erfassen unabgelenkt von den schönen nackten Frauen im Video und ihren gekonnt choreographierten lasziven Gesten – das macht allerdings klar, wie gnadenlos schlecht das ist, wie doof.

    Jetzt mag ich nicht einmal mehr das Video sehen, trotz der langbeinigen Tittengazellen mit ihrer „animalischen“ Schönheit.

    Zum Trost (ausnahmsweise mal weder Bach noch Beethoven, jedoch gar nicht schlecht, sogar die Pussy Riots spielen mit – haben im Arbeitslager offenbar mächtig Muskeln angesetzt):

  4. In freudscher Terminologie könnte man die ‚logische Seite‘ auch als Realitätsprinzip bezeichnen, denen sich das ‚Ich‘ unterwirft.
    Da das eigene ‚Ich‘ Schaden nehmen könnte durch die möglichen Folgen des sich einlassens, müssen natürlich alle Verführungsversuche erstmal spontan abgewehrt werden, bis aus einem ‚Nein‘ irgendwann eventuell eben doch ein ‚Ja‘ wird.
    Das ist auch der Unterschied zwischen Verführung und Vergewaltigun, das man bei ersteren noch die Hoffnung hat den anderen zu überzeugen, während ein Vergewaltiger solche Hoffnungen nicht mehr hegt und dadurch nur noch Gewalt als Mittel zur Verfügung hat.
    Für die ‚Nein heißt Nein‘ Fraktion ist das schwer verständlich und damit wird dieser Song eben als ‚rapey‘ bezeichnet.

  5. Um mir die Zeit zu vertreiben bis die Ergebnisse der letzten 11 Wahlkreise auch noch eingegangen sind (ichichich hatte wohl recht, zum Glück, die 4,97 %, von denen die ZEIT berichtet hatte, waren wohl mehr eine Ente…), und weil ich es an sich ja unterstütze, wenn Christian sein Spektrum erweitert hier noch kurz, was ich dazu zu sagen hätte:

    – das Lied hab ich kaum ein Dutzend mal gehört (echt kein Verlust), gesehen hatte ich das Video dazu noch gar nicht (das lohnte dann aber doch, allein wegen Emily Ratajkowskis Anblick)

    – ich wär von allein nicht auf die Idee gekommen, das Geschilderte in einen Zusammenhang mit Vergewaltigung zu stellen, aufgrund der Stelle mit dem „the way you grab me“

    – aus dem verlinkten Text fand ich folgende Stelle interessant:

    „My big question is… how did the majority of the American audience miss the song’s intention, as Thicke himself was quoted, „to degrade women as much as possible.”“

    Eine kurze Suche hat mich bisher leider nicht zu der Quelle dieser angeblichen Aussage geführt, so dass ich annehme, er hat das entweder gar nicht gesagt, oder aber wollte sich über die Kritikerinnen vielleicht lustig machen oder so (?!).

    Geschadet hat ihm weder die Kritik noch der Retour-kutschen-Versuch, fänd ich auch wichtig festzuhalten.

    Ach, und: seine Frau spielt m. E. in derselben Liga wie das 15-Jahre-jüngere Model:

    Hätt er auch sie sich in seinem Video präsentieren lassen können, anstatt sie „um Dreh-Erlaubnis“ zu bitten, wie ich auf irgendeiner Klatsch-Seite las.
    Wenn sie das gewollt hätte. Und er natürlich auch (aber warum sollte er nicht?)

    • @ sheera

      „Ach, und: seine Frau spielt m. E. in derselben Liga wie das 15-Jahre-jüngere Model:
      http://wallmii.com/wp-content/uploads/2013/09/Paula-Patton-Photos.jpg

      Du willst uns weismachen,dass es sich
      hier um das natürliche Gesicht einer
      mittlerweile 38 jährigen Frau handelt?
      Klar ist Paula-Patton immer noch
      eine sehr attraktive Frau.
      Im Vergleich mit einer 23 jährigen
      von gleichem Qualitätsniveau löst
      sie aber nicht mehr den ultimativen
      unkonditionellen Begattungsimpuls
      aus.

      • @ red pill

        Du meinst wohl ernsthaft, Du könntest Panik schüren mit der beharrlichen Insinuation von der „wall“, auf die ich mich zubewegte? Sachste Deiner Tochter (müsste ja auch Anfang 30 etwa sein) denn auch konkret, wieviele Jahre ihr D.M.n. noch bleiben, bevor Du sie hinter einem Niqab verstecken wolltest?

        Weißte, ich hab mir für das kommende zweite Lebensdrittel z. B. Christine Kaufmann als Vorbild ausgewählt. Die war in jungen Jahren, ähnlich wie ich mich verorte, bloß ne 7 oder 8. Aber jetzt, mit 68, ist sie a.m.S. eher ne 9.

        Dank ihr fang ich sogar an meine Ansicht über Ohrfeigen zu überdenken^^

        So, und nachdem ich nun auf Deinen Provokationsversuch reagiert habe, wärst Du bitte so freundlich mir die Frage vom Selbermach-Samstag noch zu beantworten?

        • @ sheera

          Du meinst wohl ernsthaft, Du könntest Panik schüren mit der beharrlichen Insinuation von der “wall”, auf die ich mich zubewegte?

          Wieso sollte ich mich dafür interessieren
          wie Du persönlich dich auf die Wand zu
          bewegst?
          Dieses kurze Aufblühen macht auch mir
          keine Freude. Gerade wenn ich eine
          Frau für die ich in ihrer Jugendform
          ziemlich viel empfunden habe zufällig
          nach Jahren wieder treffe und sehe
          wie ihr ehemals attraktiver Gesichtsausdruck
          komplett auseinander gefallen ist,
          befällt mich auch eine gewisse Wehmut.

          (müsste ja auch Anfang 30 etwa sein)
          Nicht übertreiben sie ist 28.

          Sorry aber dieses Gelaber auf dem Video
          halte ich nur in junks von max 30 sec
          aus.

          Das letzte mal wo ich ein Bild von der
          Christine Kaufmann gesehen habe, war
          wahrscheinlich in der Zeit wo bei
          meinen Eltern zuhause noch ab und
          zu ein Bravo von meiner jüngeren
          Schwester herumlag.

    • Kann gar nicht zählen, wie oft ich mir das Video angeschaut habe die letzten Tage. Beim ersten Mal klebte mein Blick derart an Emily, das ich die beiden anderen wunderschönen Frauen kaum wahrgenommen habe (würde das einem Mann auch passieren?)… auf jeden Fall eine super Auswahl (nur die Füße von wem auch immer gefallen mir jetzt nicht so).

      Weshalb ich mich nochmal hier melde: ich bin doch noch über die Quelle gestolpert:

      People say, „Hey, do you think this is degrading to women?“ I’m like, „Of course it is. What a pleasure it is to degrade a woman. I’ve never gotten to do that before. I’ve always respected women.“ So we just wanted to turn it over on its head and make people go, „Women and their bodies are beautiful. Men are always gonna want to follow them around.“ After the video got banned on YouTube, my wife tweeted, „Violence is ugly. Nudity is beautiful. And the ‚Blurred Lines‘ video makes me wanna…“ You know. And that’s the truth. Right now, with terrorism and poverty and Wall Street and Social Security having problems, nudity should not be the issue.“

      Read More http://www.gq.com/blogs/the-feed/2013/05/robin-thicke-interview-blurred-lines-music-video-collaborating-with-2-chainz-and-kendrick-lamar-mercy.html#ixzz2g6V6RFkN

      IMO: Zur Hälfte Provokation und zur Hälfte Wahrheit.

      Wie ich las sind Robin und Paula schon fast ihr halbes Leben ein Paar (und Paula gibts in ihrem nächsten Film dann wohl auch nackt zu sehen, nur so für Nicht-Klatschblatt-Leser). Eine Freundin von mir würde ob dieser Info nun mit Gänsehaut und Pippi in den Augen seufzen „oh wie schön“, ich finde es immerhin noch beeindruckend, für unsere Zeit und ihr Milieu.

  6. Es ist der Kritiker, der sich hier offenbart.
    Weibliche Sexualität kann nicht triebhaft sein – in seinen Augen.
    Und einen Mann -z.B. den Sänger begeheren- o nein, geht nicht. Die Frau ist das wirklich domestizierte Wesen … nanu, wie war das gleich?

    „Tried to domesticate you
    But you’re an animal
    Baby, it’s in your nature“

    Der Text ist das blanke Gegenteil von dem was der Kritiker behauptet.
    Es geht um Freiheit und das sehr spielerisch – it’s just a game , you know.
    Die Musik trägt Ihren Teil dazu bei.

    • Nachtrag:
      Was mich jetzt interessieren würde ist, ist das Absicht, quasi als Satire auf den dummdreisten Aufreißer, der blöde Sprüche bringt und sich als der Hecht im Karpfenteich präsentiert, oder ist es ernstgemeint?

      • „Was mich jetzt interessieren würde ist, ist das Absicht, quasi als Satire auf den dummdreisten Aufreißer, der blöde Sprüche bringt und sich als der Hecht im Karpfenteich präsentiert“.
        Ja, natürlich.

        Dabei ist der noch harmlos.
        Wir haben da in der Stilistik sowas wie
        „I drink TNT and smoke dynamite I hope some screwball starts a fight. I’m ready, ready as aman can be, are your ready, are your ready for me“. (I’m Ready – Wilie Dixon)
        „I’m your hoochie coochie man“.
        „I run 40 miles on a barb wire, had a rattlesnake as a necktie, who do you love“ (Eugene McDaniels)
        usw usf.

      • Naja, er ist schon ein ziemlicher Arsch.
        Statt einem eloquenten Verführer hat man auch eher einen Jüngling mit blauen Eiern vor Augen, der versucht eine angetrunkene Frau mit geringem Selbstbewusstsein klarzumachen. Hottest Bitch in this place? Gee, so flattering.
        Und dieses komische Getue mit „hey, du bist doch eigentlich voll das Tier, ich weiß das doch, ich weiß was du willst, jetzt mach dich halt ENDLICH nackich!!!“ wirkt creepy und gleichzeitig sehr verzweifelt.
        Wäre es nicht der attraktive Robin Thicke, der es sänge, würde es echt erbärmlich wirken.

        • @Maren

          „der versucht eine angetrunkene Frau mit geringem Selbstbewusstsein klarzumachen.“

          Woraus leitest du das her? Sie fäßt ihn immerhin an, flirtet mit ihm, sendet doppeldeutige Botschaften.

          „“hey, du bist doch eigentlich voll das Tier, ich weiß das doch, ich weiß was du willst, jetzt mach dich halt ENDLICH nackich!!!” wirkt creepy und gleichzeitig sehr verzweifelt.“

          Finde ich in dem Fall nicht. „du willst es doch auch“ ist nicht creepy, wenn es stimmt. Dann ist es auch nicht verzweiftelt. Sondern ein forsches Aussprechen der Wahrheit.

        • @Christian
          „Ok, now he was close
          Tried to domesticate you
          But you’re an animal
          Baby, it’s in your nature“

          Erstmal ziemlich forsch, dass mir ein wildfremder Kerl erzählen will, was angeblich so in meiner Natur liegt. Und auch sehr classy, den Freund des Mädels abzuwerten um zum Stich zu kommen.

          „Just let me liberate you
          You don’t need no papers
          That man is not your maker
          And that’s why I’m gon’ take a good girl“

          Ok, er will mich befreien. Wie lieb von ihm. Papers meint wohl Heiratsurkunde? Oder seinen Personalausweis?

          Ab hier ist auch ziemlich klar, mal so nebenbei, dass es nicht darum geht, dass sie so hot ist. Es geht darum, zu zeigen dass er es schafft, ein „Gutes Mädchen“ in einer Beziehung dazu zu bringen, ihren Freund zu betrügen. Da sie dann ja ein „Böses Mädchen“ ist, ist anzunehmen dass sein Interesse danach rapide absinken wird. Schon sehr arschig, bedenkt man, dass sie es ist, die was zu verlieren hat.

          *“du willst es doch auch” ist nicht creepy, wenn es stimmt. Dann ist es auch nicht verzweiftelt*

          Naja, ob es stimmt, wissen wir ja nicht, da wir die Situation auch nur aus der Perspektive des Sängers kennen.
          Kann sein, dass sie grade in der Phase der Betrunkenheit ist, wo man alle superduper lieb hat und umarmt, als wären es die allerbesten Freunde.
          Und selbst wenn sie nicht abgeneigt wäre, sie hat immerhin gute Gründe, dem Impuls nicht nachzugehen. Von daher ist es echt nicht die feine Art, sie da so zu bedrängen.

          (Um mal deep lyrical analysis zu machen)

          • @Maren

            „…mir… mich…“

            Du musst dir eben vorstellen, dass er es nicht zu dir sagt, sondern zu der dort besungenen Frau. Die ist anscheinend vergeben und mag Spiele, will erobert werden, ist sich noch unsicher.

            Wenn das auf dich nicht zutrifft, dann ist das Lied eben nicht an dich gerichtet

            „Papers meint wohl Heiratsurkunde? Oder seinen Personalausweis?“

            Er meint so etwas wie eine schriftliche Erlaubnis denke ich

        • @ Christian

          „Sondern ein forsches Aussprechen der Wahrheit.“

          Nun dieses Ansprechen im Sinne
          einer Qualifikation der Situation
          ist ein wichtiges Element im
          PU. Ein Einstieg ergibt sich
          vielfach dadurch, dass das
          Girl etwas offensichtliches
          negiert.

          50% of Game is Calling Women On Their Crap

        • *Du musst dir eben vorstellen, dass er es nicht zu dir sagt, sondern zu der dort besungenen Frau. Die ist anscheinend vergeben und mag Spiele, will erobert werden, ist sich noch unsicher.*

          Nein. Wir wissen fast nichts über die besungene Frau, ausser das sie vergeben ist und ihn wohl irgendwie angefasst (umarmt) hat. Du übernimmst hier seine Interpretation, die nicht sonderlich verläßlich ist, da er scharf auf sie ist.

          *Wenn das auf dich nicht zutrifft, dann ist das Lied eben nicht an dich gerichtet*

          Das macht die angesprochenen Punkte nicht falsch.

          • @maren

            „Du übernimmst hier seine Interpretation, die nicht sonderlich verläßlich ist“

            da es die einzige Sicht der Dinge ist, die wir haben, bleibt wohl nicht viel andres übrig. Du kannst natürlich gerne eine Parallelinterpretation vornehmen „was wäre, wenn er sich irrt“, aber nach seiner Schilderung ist es recht deutlich (siehe auch die erste Strophe)

        • „(Um mal deep lyrical analysis zu machen)“
          Schwach für eine angehende Lehrerin.
          Man beginnt mit dem lyrischen Subjekt und seiner Position zum Gegenstand seines Textes.

          Das lyrische Subjekt ist der Sänger, der Gegenstand ist ein „vergebene“ Frau, die er über ihre Gefühle, sexuelles Begehren und Freiheitswille anspricht.

          Dann kann man technische Details angehen, wie metrum, Reimschema. Diese kann man dann einordnen in die entsprechende literarische Tradition.

          Dann könnte man sich überlegen, wie die Subjekt-Gegenstandsbeziehung beschrieben und behandelt wird.

          Die ironisierende Übertreibung ist durch den Stil vorgeprägt, bleit aber durchaus im Rahmen.
          Und eine gewisse Verzweiflung läßt sich nicht absprechen:
          „What do they make dreams for
          When you got them jeans on
          What do we need steam for
          You the hottest bitch in this place
          I feel so lucky, you wanna hug me
          What rhymes with hug me?“

          Interessant ist dabei die Selbstreflexion auf den fehlenden Reim, die Verbindung von so etwas lyrizistischem wie „Traum“ und alltäglichem wie „Jeans“ hat fast brechteske Züge (brecht jetzt nicht).

          Jetzt kommt es aber echt fett:
          „Hustle Gang Homie
          One thing I ask of you
          Lemme be the one you back that ass up to
          From Malibu to Paris boo
          Had a bitch, but she ain’t bad as you
          So, hit me up when you pass through
          I’ll give you something big enough to tear your ass in two
          Swag on ‚em even when you dress casual
          I mean, it’s almost unbearable
          In a hundred years not dare would I
          Pull a Pharcyde, let you pass me by
          Nothin‘ like your last guy, he too square for you
          He don’t smack that ass and pull your hair like that
          So I’m just watching and waitin‘
          For you to salute the true big pimpin‘
          Not many women can refuse this pimping
          I’m a nice guy, but don’t get confused, this pimpin'“

          Das kennt man schon aus Gangsta-HipHop, aber das ist nun im Song deutlich ironisierend. Ich würde das jetzt nicht wirklich als Bravo-Kompatibel bezeichnen, aber es ist einfach lustig. Es beruht auf einem impliziten kulturellen Einverständnis, nicht weniger, als wenn man beim Walzer Hüfte and Hüfte durch die Gegend wackelt.

          „Baby, can you breathe
          I got this from Jamaica
          It always works for me
          Dakota to Decatur“

          Hallo, willste was … rauchen?

        • @Christian
          *da es die einzige Sicht der Dinge ist, die wir haben, bleibt wohl nicht viel andres übrig.*

          Doch sicher. Hab ich doch auch gemacht.

          *Du kannst natürlich gerne eine Parallelinterpretation vornehmen “was wäre, wenn er sich irrt”, aber nach seiner Schilderung ist es recht deutlich (siehe auch die erste Strophe)*

          „Nach seiner Schilderung (!) ist es recht deutlich“
          Ganz genau.

          Ok, schauen wir uns das mal an:

          *If you can’t hear what I’m trying to say
          If you can’t read from the same page
          Maybe I’m going deaf
          Maybe I’m going blind
          Maybe I’m out of my mind*

          Ich seh hier eher das Gegenteil eines Beweises. Mir kommt es eher so vor als wäre er sich ganz und gar nicht sicher, ob er die Situation genauso auslegt wie sie, aber verdammt sei er wenn er nicht versuchte zum Stich zu kommen!

          • @Maren

            Er sagt ja, dass man schon blind und taub sein muss oder verrückt, wenn man die Zeichen nicht wahrnehmen will.

            Kannst du dir so schwer eine Situation vorstellen, die genau zu dem passt, was er sagt? Dass sie nämlich mit ihm flirtet, ihn berührt, ihn anmacht, aber noch etwas zurückhaltend ist, weil sie vergeben ist?

            Ist ja nun keine so ungewöhnliche Situation. Viele Frauen lassen sich gerne etwas jagen und erobern oder sind zwar einerseits offensichtlich, wollen aber den letzten Schritt lieber ihm überlassen, damit man etwas mehr Plausible deniability hat.

        • “Du übernimmst hier seine Interpretation, die nicht sonderlich verläßlich ist”

          Was soll denn sonst Gegenstand seines Songs sein, wenn nicht seine Interpretetion?

          Naja, Feministinnen arbeiten ja schon länger an Richtlinien, die festlegen wie Weiblichkeit in Kulturprodukten interpretiert werden darf. Und natürlich ist eine züchtige und treue Ehefrau immer eine züchtige und treue Ehefrau, die sich niemals von niederen Trieben korrumpieren lassen würde.

          Von niederen Trieben lassen sich schließlich nur Männer korrumpieren. Schwarze Frauen sind vielleicht was anderes, aber das Schlimmste an dem Video ist dass eine hellblonde Frau präsentiert wird, die obendrein nur gelangweilt dreinschaut wenn sie ein süßes unschuldiges Lamm in den Armen hält!! Eine Degradierung edelster weißer Mütterlichkeit!

          Mann, Mann: Feministinnen fressen aber auch jeden stinkenden Schrott, nur weil es das Neuste aus Amerika ist.

        • *Er sagt ja, dass man schon blind und taub sein muss oder verrückt, wenn man die Zeichen nicht wahrnehmen will.*

          Nee. „Falls“ und „vielleicht“ sind ziemlich klare Anzeichen für Unsicherheit.

          *Kannst du dir so schwer eine Situation vorstellen, die genau zu dem passt, was er sagt? Dass sie nämlich mit ihm flirtet, ihn berührt, ihn anmacht, aber noch etwas zurückhaltend ist, weil sie vergeben ist?*

          Pass auf, du hast die Thesen genannt, dass das Lied rapey sei, ich sagte dazu: rapey nicht, aber douchey, indem dass der Sänger wie ein ziemliches Arschloch rüberkommt.

          Es kommt halt auf den Kontext an. Im Kontext einer Frau die drauf steht mag das passen, im Kontext einer Frau die es nicht tut (also moi!) wirkt es creepy und erbärmlich, wie er sich in das Höschen schleichen will.

          Du willst jetzt bestätigt bekommen, dass es ja IMMER okay und erfolgsversprechend ist, aber das stimmt halt einfach nicht.
          Ein Mann in einer entsprechenden Situation kann mit so einem Verhalten auch sehr falsch liegen.

          • @Maren

            „Nee. “Falls” und “vielleicht” sind ziemlich klare Anzeichen für Unsicherheit.“

            Du meinst in einem fiktiven Lied, in dem es um Anziehungskraft zwischen zwei Menschen geht, die der Sänger darstellen will, sollte man davon ausgehen, dass die Frau ihn nicht will? In seinem Lied will ihn die Frau nicht?

            Hä?

            „im Kontext einer Frau die es nicht tut (also moi!) wirkt es creepy und erbärmlich, wie er sich in das Höschen schleichen will.“

            Würdest du ihn denn anfassen („The way you grab me“) und tanzt du ihn an („Shake your rump Get down, get up-a“) wenn du nicht wolltest?

          • *Du meinst in einem fiktiven Lied, in dem es um Anziehungskraft zwischen zwei Menschen geht, die der Sänger darstellen will, sollte man davon ausgehen, dass die Frau ihn nicht will? In seinem Lied will ihn die Frau nicht?*

            Die Du-Form wird ja aus nem Grund verwendet. Aus demselben Grund weswegen Boybands sie verwenden, die Hörerin soll sich angesprochen fühlen.

            Würdest du ihn denn anfassen (“The way you grab me”)

            WIE ICH BEREITS SAGTE: Betrunkene Umarmung. Pfff.

            *und tanzt du ihn an (“Shake your rump Get down, get up-a”) wenn du nicht wolltest?*

            Sie kann auch alleine tanzen und er steht an der Bar, beobachtet sie, denkt sich „Ohja Baby, schwing die Hüften“ und sabbert dabei leise in sein Bier.

            Alles was ich sagen will: Die Situation ist nicht so eindeutig wie du sagst. Man kann sie auch anders auslegen.

          • @Maren

            Also deine Version ist, dass sie ihn betrunken umarmt, sie dann tanzt, während er an der Bar steht und sie dann einen Joint zusammen rauchen? Ja, das trifft den Kontext des Liedes sehr gut, dass wird der Liedschreiber ausgedrückt haben wollen….

          • Ok, du wirst zickig. Ja, das ist meine Version und sie ist mindestens genauso gut wie deine.

            Auch wenn es einem PUpper wehtut: Ein solches Szenario ist nicht für alle Frauen attraktiv. Weil Frauen nunmal verschieden sind. Tut mir echt leid. :((

        • Ein Mann in einer entsprechenden Situation kann mit so einem Verhalten auch sehr falsch liegen.

          *rolleyes*

          Nein, Maren, niemals. Thicke definiert hier ganz klar allgemeingültig Weiblichkeit. Deshalb ist dieses Werk ja volkspädagogisch (->“progressive era“) so schädlich.

        • Du hast aber heute auch Sand in der Vagina, was?

          Zitat Maren: „Naja, er ist schon ein ziemlicher Arsch.
          Statt einem eloquenten Verführer hat man auch eher einen Jüngling mit blauen Eiern vor Augen, der versucht eine angetrunkene Frau mit geringem Selbstbewusstsein klarzumachen.“

          Ich fürchte, du könntest das Glas warme Milch besser gebrauchen.

          • Ja, entschuldige, dass ich es gewagt habe, meine Meinung zu einer fiktiven Stuation zu sagen.
            Ich werde, um Buße zu tun, 3 PU Foren von Anfang bis Ende durchlesen, damit ich am Ende davon überzeugt bin, dass das ja gar nicht meine Meinung ist, weil ja nur vertrocknete Feministinnen nicht dahinschmelzen wenn man sie als „hot bitch“ bezeichnet.
            Schande auf mein Haupt :((((

        • Ja, entschuldige, dass ich es gewagt habe, meine Meinung zu einer fiktiven Stuation zu sagen.

          Ja, Maren, du hast natürlich überhaupt kein moralisches Urteil abgegeben, und dieses stellt sich natürlich rein gar nicht in einen Kontext zu im Feminismus weit verbreiteter „Männlichkeitskritik“. Vorliegend reden wir auch gar nicht von feministischer Kritik an diesem Song, sondern ausschließlich darüber, ob Maren rein subjektiv diesen Song sympathisch findet.

          „das finde ich creepy“ ist wohl die neuste Variante des moving target. Gähn.

          • @Nick
            Na was denn nun? Ist meine Kritik feministisch relevant oder nur ein subjektives Rascheln.
            Und muss ich meine Meinung für mich behalten, weil sie Wertvorstellungen beinhaltet die du nicht teilst?

        • Man könnte auch noch weiter zurückgehen, und das ganze als aggresiven Petrarchismus einordnen. Das hat nun wirklich nichts mit Black or White zu tun.

          Etwa wie dies hier:

          THE FLEA.
          by John Donne

          MARK but this flea, and mark in this,
          How little that which thou deniest me is ;
          It suck’d me first, and now sucks thee,
          And in this flea our two bloods mingled be.
          Thou know’st that this cannot be said
          A sin, nor shame, nor loss of maidenhead ;
          Yet this enjoys before it woo,
          And pamper’d swells with one blood made of two ;
          And this, alas ! is more than we would do.

          O stay, three lives in one flea spare,
          Where we almost, yea, more than married are.
          This flea is you and I, and this
          Our marriage bed, and marriage temple is.
          Though parents grudge, and you, we’re met,
          And cloister’d in these living walls of jet.
          Though use make you apt to kill me,
          Let not to that self-murder added be,
          And sacrilege, three sins in killing three.

          Cruel and sudden, hast thou since
          Purpled thy nail in blood of innocence?
          Wherein could this flea guilty be,
          Except in that drop which it suck’d from thee?
          Yet thou triumph’st, and say’st that thou
          Find’st not thyself nor me the weaker now.
          ‚Tis true ; then learn how false fears be ;
          Just so much honour, when thou yield’st to me,
          Will waste, as this flea’s death took life from thee.

        • Na was denn nun? Ist meine Kritik feministisch relevant oder nur ein subjektives Rascheln.
          Und muss ich meine Meinung für mich behalten, weil sie Wertvorstellungen beinhaltet die du nicht teilst?

          Na, was denn nun: Subektives Rascheln oder Wertvorstellungen?

          Ich habs ja verstanden: „Wenn ich meine Wertvorstellungen als subjektives Rascheln verkaufe, dann darf man das doch nicht diskutieren. Subjektive Empfindungen kann man schließlich nicht diskutieren!“

          Also ich finde die Mädels in dem Video totaal slutty, insofern passt doch der Text.

          Waas? Das wird man doch wohl noch so empfinden dürfen. Muss ich meine Meinung für mich behalten, weil sie Wertvorstellungen beinhaltet die du nicht teilst? Zensur!!!

        • Du redest wirres Zeug.

          Ja, Maren, es ist völlig klar dass du doch keine Wertvorstellungen (=Moral) zum Besten gegeben hast.

          Man darf dich offenbar nicht ernst nehmen, wenn du schon selber davon sprichst. Wirres Zeug, das 😀

  7. Noch mal zu dem Text. Leider hat auch der Verfasser der Kritik wenig Ahnung von Liedertexten im Allgemeinen.

    Der Text von „Blurred Lines“ ist deutlich im gehobenen Niveau der Poptexte anzusiedeln und steht in seiner Stilistik und im Inhalt (immerhin ein R’n’B-Stück) in der klassischen Bluestradition und R’n’B Tradition, eht aber hier deutlich daüber hinaus.

    Was ist die Tradition in der er steht?
    Hier fällt einem als erstes der Text von „Hoochie Coochie Man“ ein. Ein mann preist seine mystische Wirkung auf Frauen an und will Sie alle verführen. „this boy will make the women jump and shout“ und „hoochie coochie man“ selbst sind hier die klaren Ansagen.
    Derartige eindeutige Avancen und Beschreibungen sind sehr charakteristisch. Auch typisch sind ironisierend überzogene Beschreibungen wie gut dann Sex sein wird.

    Interessant ist jedoch dass die sonst so konsequente „Ich“-Position des Sängers aufgegeben wird und durch einen fiktiven Dialog mit der begehrten Frau tritt, in der er sie davon zu überzeugen versucht, doch die schöne saubere Beziehung zu verlassen. Das trotzt dem ausgelaugten Genre des Kommdochzurück-Songs eine ausgesprochen interessante Variante ab.

    Im Stil liegt der Sänger/Sprecher eher im talking-blues als im rap-Stil. Letztere stellt meist eine aggressiv rhythmisierte Sprache in den Vordergrnd, im talkin blues stil läßt sich der Sänger von beat und offbeat tragen.
    Auch die sehr differenzierte offbeat orientierte Rhythmik sortiert das Stück deutlich in die R’n’B Richtung. Angedeutete Basslines genügen zur harmonischen Orientierung.

    Dieser Art der Begleitung hat man im Blues manchmal im Piedmont Style/Georgia-Style (Mance Libscomp, Mississippi John Hurt) – dort natürlich weniger ausdifferenziert und perfektioniert als in „Blurred Lines“.

    Soweit liebe Kinder, eine Lektion in Popmusikgeschichte.

    • Um mal zurückzuschlagen: Da kennt jemand die Tradition der Colored Music nicht. Es wäre sicher hilfreich gewesen sich mit diesem Teil amerikanischer Kultur zu befassen.

      Dann wüßte er auch um die Problematik der Tatsache, daß die schwarzen Männer ihre Jobs außerhalb ihrer Ghettos suchen mußten, daß dies für diese aber häufig lebensgefährlich war. Die schwarzen Frauen hatten daher oft bessere Möglichkeiten die Familien zu versorgen, was zu einer asgesprochen desperaten Situation unter schwarzen Männern führte: Nicht wirklich in der Lage für den Lebensunterhalt der Familie zu sorgen, als schwarzer Mann von Lynchjustiz bedroht, im Alltag gedemütigt als „boy“ und häufig von den Frauen der Familie wirtschaftlich abhängig.

        • So what – auch Japaner spielen Mozart.

          Merenleinchen, Du bist auch noch Rassistin?
          Nur Weiße können Hochkultur, Tanzmusiker dürfen nur Neger, vor allem wenn sie mit expliziten Texten udn Bewegungen einhergeht?

          Darf dann Tiger Woods eigentlich Golf spielen?

        • Ansonsten: Jede Kultur hat mehr in ihrer Tanzmusik oder Populärkultur derartige Ausprägungen. Die Griechen haben von den Rembetiko( http://www.youtube.com/watch?v=Sugq7oNOsSM&list=PL3600C028B9AB8EC7 erzerreißt sich für die Schwarzhaarige und will auch was von der Blonden), de Russen ihre Zigeuner und- Räuberballaden, die Andalusier ihren Flamenco.

          Und das ist alles sexistisch, voller Mord und Totschlag politische völlig inkorrekt und irgendwann taucht es dann in der Hochkultur auf.

          Ob das jetzt Ausdruck von „rape culture“ ist? Dazu müßte man das erst einmal definieren.
          Nicht weniger leben wir ja in einer „kill culture“, jedenfalls passen die Kriminalitätszahlen eher dazu als zu eienr „rape cukture“.

        • Ich finds nur relativ witzig, wenn du hier lang und breit von „coloured music“ und der damit verbundenen Lynchkultur in den USA sprichst, der Sänger jedoch ein weißes Milchbrötchen ist, Sohn eines Soap-Darstellers. 🙂

          Dachte dass du vielleicht nicht wüsstest wer das ist.

        • der Sänger jedoch ein weißes Milchbrötchen ist, Sohn eines Soap-Darstellers.

          Aha. RnB verliert plötzlich seine ganze Tradition vollständig, wenn ein Weißer sie macht. Das kann ja nur Blackfacing sein, weil jeder weiße Mann ein eingebautes privilegiengesteuertes Interesse daran haben _muss_, den Mythos der sexuellen Unschuld des (regelmäßig mitgemeint: weißen) Weibes aufrecht zu erhalten.

          Da hat die critical whiteness dir ganz schön das Hirn zugekleistert, offenbar ohne dass du es merkst.

        • „Ich finds nur relativ witzig, wenn du hier lang und breit von “coloured music” und der damit verbundenen Lynchkultur““.
          Es gab auch in anderen Zusammenhängen das Lynchen weißer Menschen durch andere weiße Menschen, das hieß nur anders. So mal zur Erinnerung.
          Ansonsten macht die Geschichte an der Stilistik fest, nicht am Menschen der sie ausübt.

    • @Dummerjan

      „Der Text von “Blurred Lines” ist deutlich im gehobenen Niveau der Poptexte anzusiedeln und steht in seiner Stilistik und im Inhalt (immerhin ein R’n’B-Stück) in der klassischen Bluestradition und R’n’B Tradition, eht aber hier deutlich daüber hinaus.“

      Wie würdest du denn jetzt den Zusammenhang mit der Rape Culture in Hinblick auf das, was du nun angeführt hast sehen?

      • Ich glaube, da ist ein schwerwiegendes Problem im Anmarsch: Der Background von dem ich gesprochen habe (Blues, Rythm and Blues) beinhaltet das wahllose Lynchen Farbiger und vermeintlich Farbiger, weil diese z.B. eine weiße Frau angestarrt hatten oder irgend jemand behauptet hätte das dies geschehen sei. Wer von rape culture in diesem Zusammenhang reden will, muss sich schon vorhalten, die „lynch and murder“ culture in den USA vergessen zu haben.

        Und während „rape culture“ ein feministisches Hirnkonstrukt ist, ist die „lynch and murder culture“ der USA belegte historische Realität und führt bis heute als Widergänger sein unheiliges dasein – als übersteigerte Empfindlichkeit bei Auseinandersetzungen an denen Schwarze beteiligt sind.

        Und auch in Deutschland unserer Tage gibt es zwar keine Rassendiskriminierung als Kultur und Alltagsbestandteil, aber Morde nach Hautfarbe haben wir auch hierzulande schon gesehen.

      • „Wie würdest du denn jetzt den Zusammenhang mit der Rape Culture in Hinblick auf das, was du nun angeführt hast sehen?“
        Ich würde das so sehen, daß hier eine Ideologie der Superiorität weißer Menschen in Spannung zu einer Bewältigungskultur von Mord und Unterdrückung gerät.

        Einiges dazu findet man hier:
        http://www.amazon.de/Seems-Like-Murder-Here-Tradition/dp/0226310981/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1379945815&sr=8-1&keywords=seems+like+murder+here
        .

        • Ich würde das so sehen, daß hier eine Ideologie der Superiorität weißer Menschen in Spannung zu einer Bewältigungskultur von Mord und Unterdrückung gerät.

          Da ist wohl leider was dran.

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