Eine Struktur männerpolitischer Anliegen (nach Dummerjan)

Leser Dummerjan macht einen Vorschlag, wie eine Struktur männerpolitischer Anliegen aussehen könnte. Da ich solche Strukturen oder Vorstellungen immer interessant finde (vgl auch Männerbewegung Quo vadis und “Die Top 10 Themen der Männerrechtsbewegung”) stelle ich sie hier mal etwas prominenter in einem eigenen Artikel zur Diskussion.

Ich stelle mir für männerpolitische Anliegen folgende Struktur vor:

1. Konkrete politische Ziele

2. Strategische Ziele

zu 1:

3 Themenbereiche

a) Familienpolitik

b) Sozialpolitik

c) Freiheits- und Menschenrechte

zu 1. a)

– Gemeinsames Sorgerecht für (rechtliche) Mutter und Vater von Geburt an

insbesondere: keine Freigabe zur Adoption o.ä. durch einen Elternteil allein, es besteht immer Zustimmungspflicht

– von Amts wegen werden im zweifel beide Eltern ermittelt d.h. es gibt keine anonymen Geburten

– Abstammungstest nach der Geburt erlaubt

– Jugendamtliche Entscheidungen müssen gerichtlich überpfübar sein, das überprüfende Gericht, darf nicht das Gericht im Jugendamtsbezirk sein

– freie Träger der Jugendhilfe müssen öffentliche Berichte Ihrer Tätigkeit jährlich publizieren (im Internet)

b) – geschlechtsunabhängige Erstattungen der Krankheitskosten durch Gesundheitsfonds and die Krankenkassen

– die standardisierte Lebenserwartung ist bestimmend für das Eintrittsalter in die Regelaltersrente

– stirbt vor Erreichen des Rentenalters einer der bei einer Scheidung Beteiligten so fällt dessen Rentenanteil nicht an den Rententräger sondern den ursprünglichen Rentenberechtigten zurück

– bei Vätern nicht erwachsener Kinder gelten 30 h / Wochenarbeitszeit als Vollzeitarbeitsplatz in der Arbeitslosenversicherung

– ALG-Unterlagen sind geschlechtsunabhängig zu führen, insbersondere sind die Sanktionen geschlechtsunabhängig zu gestalten

– Kindesunterhalt ist in voller Höhe steuerlich als Sonderausgabe absetzbar

– Familiensplitting (= Einkommen wird auf alle Kinder gesplittet und dann besteuert)

– Kinderfreibeträge bleiben auch für erwachsene Kinder erhalten

– die Kinderförderung für die Riesterrente wird standardmäßig aufgeteilt

– Gleichbehandlung Selbständiger in der Rentenzeit mit Arbeitnehmern,jedoch mindestens entsprechend dem Einkommen eines Partners

– Abschaffung der geschlechtsspezifischen Formulierung SGB IX § 44

– Gleicher Lohn für Leih- und Werkarbeiter wie für Stammbelegschaft

– verstärkte bekämpfung von obdachlosigkeit

– Senkung der Selbstmordrate als gesundheitspolitisches Ziel verankern

– geschlechtsneutrale Krebsforschung

c) – Wehrdienst und Zivildienst wird geschlechtsunabhängig geleistet, insbesondere werden auch Frauen gemustert für den Verteidigungsfall

– Abschaffung geschlechtsspezifischer Sondertatbestände wie z.B. § 183 StGB (Exhibitionist kann nur ein mann sein) im Strafrecht

– Abschaffung Straffreiheit für männliche Beschneidung o.ä. Beeinträchtigungen der körperlichen Unversehrtheit von Kidnern durch die Eltern

– Quoten werden als Minderheitenquoten ausgestaltet und sind grundsätzlch befristet

– keine gleichstellungspolitische Maßnahme ohne unabhängige Evaluation und an die Evaluation gebundene Befristung

– Themenkomplex schulische Bildung und Gleichbehandlung

– kein gesodnertes Frauenressort in öffentlichen Verwaltungen und der Politik

Stategische Ziele:

a) Gleiche Wertschätzung männlichen Lebens und männlicher Unversehrtheit wie bei Frauen und Kindern

b) Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Väter in Gang bringen

c) Famlie ist Männersache

d) Wertschätzung der Tätigkeit von Männern durch die Gesellschaft insbesodnere in Vereinen und im Ehrenamt

SO etwa mal Eckpunkte einer politisch operativen und strategischen Zielsetzung für eine aufgeklärte Männerpolitik. Dabei habe ich versucht weniger das Wünschbare, als vielmehr das Notwendige zu formulieren.