Das königliche Baby hat einen Penis

Das „Royal Baby“ ist auf der Welt und weil das Leben von statushohen Menschen, wie sie durch das englische Königshaus repräsentiert werden, stark interessiert, wird überall berichtet.Es ist ein Junge. Herzlichen Glückwunsch an Kate Middleton und Prinz William

William Kate Baby

William Kate Baby

Über den Amazing Atheist fand ich bei Entropy die folgenden Reaktionen dazu

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Entropy selbst kommentiert dazu:

Okay but seriously, I’m pissed.

Do people not realize what they’re saying? Saying it’s a shame for the feminist movement that the baby is a boy is just about as bad as back when they were upset that royal offspring were girls when there is literally nothing that Kate or Will or anyone else could do to change that.

Then there’s those people wishing that the baby turns out to be gay or trans— you’re seriously going to wish that kind of thing on a child that’s going to be under that much media attention? Not only are you fetishizing a baby’s sexuality, but this is disgusting. Being part of the LGBT movement is great, but the struggles that we face growing up trying to figure out who we are are nothing to laugh about or use to further a cause. Especially not when you’re growing up in the spotlight. There would be nothing lucky about this.

Never mind that no one is imposing gender roles on this child. The whole thing about it being a boy is a biological fact. The baby’s sex has been decided because the baby has a penis. The end.

It’s a baby. It doesn’t even understand the word gender. It can’t name itself. And this is absolutely disgusting.

Passender kann man es nicht ausdrücken. Die Aufregung, dass man mitteilt, dass es ein Junge ist, ist schon irgendwie bezeichnend. Es ist ein Junge. Selbst wenn es transsexuell ist, ist es erst einmal ein Junge, selbst wenn er später in rosa Kleidern herumlaufen will, ist es ein Junge und wenn es später lieber mit Männer schläft, dann ist es immer noch ein Junge. Anzeichen für Intersexualität scheinen ja nicht vorgelegen zu haben.

Das feministische Unbehagen mit Geschlechterzuweisungen bei Kindern zeigt sich auch schön bei einem Artikel von VonHorst auf kleiner Drei:

Ich habe mich selber beim ersten Ultraschall in Schwangerschaftsmitte dabei erwischt, doch neugierig zu sein, ein Geschlecht gesagt zu bekommen, damit ich mir etwas vorstellen kann. Und ja, so aufgeklärt ich darüber bin, wie Geschlecht gemacht ist, gab es da ein Gefühl von “mit Jungs kann man x machen, mit Mädchen kann man y machen”. Das war gruselig. Und ist wichtig. Denn selbst wenn ich mir vornehme, dieses Kind geschlechtsoffen zu erziehen, ihm keinen eindeutigen Namen zu geben, anderen Leuten nicht zu “verraten”, was ich eh nicht genau weiß, sondern nur projiziere, es ist nicht so einfach. Ich bin selbst nicht geschlechtslos, mein Umfeld ist es nicht, ich hab an Bildern über Gender internalisiert, was man so internalisieren kann. Es ist und bleibt ein Sichselbstinfragestellen. Es wird Fragen in diese Familie regnen.

Im Moment geht es in meinem Kopf vor allem um die Frage, wie ich den Gegensatz von “das soll es uns selbst verraten” und “das will ich nicht verraten”/”das will ich nicht wissen” auflöse, also wie ich Menschen, die mich nach einem Geschlecht fragen, mehr Komplexität zutraue, und, statt mit innerem Augenrollen ihr Narrativ zu übernehmen, darüber spreche, was ich mir wünsche und denke.

Da wird bestimmt noch viel Praktisches an Fragen und Zweifeln noch mit dem Kind in die Welt kommen. Wenn ich andere Menschen das Kind wickeln oder baden lassen möchte, werde nicht verhindern können, dass sie von Genitalien auf ein Geschlecht schließen. Oder dass fremde Menschen von Kleidung auf ein Geschlecht schließen und sich entsprechend verhalten. Darin immer ein Abwägen, welche Kämpfe man ausficht, was man ignoriert, weil man die Kraft an anderer Stelle braucht. There‘s no (easy) way out.

Irgendwie wünscht man ja jeder Feministin einen Sohn aber keinem Sohn eine Feministin. Der Wunsch beständig das Geschlecht seines Kindes zu verstecken, wenn man die Kraft dazu hat, immer wissend, dass jede kleine Unachtsamkeit das Kind gefährlichen Geschlechterrollen aussetzt, erscheint mir nicht sehr produktiv. Bei einem Baby wird man kurz nach der Geburt zwangsläufig wissen, welches Geschlecht es hat und man kann es auch nicht von allem geschlechtlichen fern halten.