Einer meiner ersten Kontakte mit Büchern zu Geschlechterunterschieden war bei einem Zwischenstopp auf einem Bahnhof, bei dem ich mit meiner damaligen Freundin die Zeit in einer Buchhandlung totschlug. Sie bekam irgendwie „Männer sind anders, Frauen auch“ von John Gray in die Hände und wies mich nach einigem Blättern auf eine Liste der Sachen hin, die Frauen und Männer jeweils in Beziehungen vermissen (oder so in der Art, es ist eine Weile her).
Einer der Punkte der Frauen war (dem Gedächtnis nach):
Nichtsexuelle Zärtlichkeiten
Also Zärtlichkeiten, die nicht nur eine Überleitung zu Sex sind, sondern einfach Zärtlichkeiten.
Mir schien damals, dass Zärtlichkeiten eine gute Überleitung zu Sex sind und wenn man eh schon Zärtlichkeiten austauscht, warum dann nicht auch noch Sex haben? Sie wollte lieber das Oxytocin durch ihre Adern pulsieren lassen ohne es gleich mit Sex verbinden zu müssen.
Im Gegensatz ging es mir auf die Nerven eher immer derjenige sein zu müssen, der den Sex initiert. Ich hätte es gern häufiger gesehen, dass sie den Sex initiiert, einfach direkt zur Sache kommt, direkter Sex, ohne das man viel darüber reden musste oder raten musste, ob sie nur Zärtlichkeiten wollte oder ob es eine Überleitung zu Sex sein sollte.
Auch dieser Punkt war in der Liste auf der Männerseite enthalten:
unveranlassten Sex
Sex, der von ihr veranlasst wird ohne das man etwas dafür machen muss. Sei es normaler Sex oder ein Blowjob einfach so. Sex als reine Bedürfnisbefriedigung.
Es will eben jedes Geschlecht das, was es aufgrund des unterschiedlichen Sexualtriebs seltener bekommt. Das in Erinnerung zu behalten kann glaube ich in vielen Beziehungen sehr hilfreich sein.