Ich hatte hier schon einmal die Liste von Steven Pinker aus „The Blank Slate“ für verschiedene Belege für Geschlechterunterschiede zitiert.
Inzwischen hat sich aber auch hier einiges angesammelt, was ich mal kurz etwas geordneter zusammenstellen möchte:
1. Grundlegendes
- Nochmal: Zweigeschlechtlichkeit und Evolution: zeigt die Theorien aus, aus denen heraus zwei Geschlechter bestehen, erläutert die Vorteile der Zweigeschlechtlichkeit. Dazu auch: Die Red Queen Theorie
- Nochmal: Schönheit, Attraktivität und Evolution zeigt die Wichtigkeit bestimmter biologischer Attraktivitätsmerkmale
- Wie Geschlechtsunterschiede im Gehirn durch pränatale Hormone entstehen: Stellt den grundlegenden Hormonellen Mechanismus dar.
- Männliche Geschlechtsidentität und männliches Verhalten: Die Rolle von Sexhormonen in der Gehirnentwicklung: Ein Überblicksartikel, der auf die Rolle von Hormonen eingeht.
- Wachstum, Hoxgene und hormonelle Steuerung: Wie über Steuergene Geschlechterunterschiede entstehen können
- SRY (Sex-determining region Y) und Geschlechterunterschiede
- Sexual Strategies Theory (SST)
- Messung weltweiter Unterschiede in der Persönlichkeit bei Männern und Frauen: Zum Aufaddieren von Unterschieden
- Plastizität des Gehirns
2. Bestimmte biologische Fallgruppen:
- Congenital adrenal hyperplasia (CAH): Mädchen mit einem pränatal erhöhten Testosteronspiegel zeigen ein männlicheres Verhalten, zeigen ein männlicheres Spielverhalten
- Komplette Androgenresistenz (CAIS): Bei XY-Menschen, die keine funktionierenden Androgenrezeptoren haben, zeigt sich ein weiblicher Phänotyp und ein deutlich weibliches Verhalten.
- “5a-reductase-2 deficiency” (5a-RD-2) und “17b hydroxysteroid dehydrogenase-3 deficiency” (17b-HSD-3) Zwei Fallgruppen, bei der ersten wechseln die Kinder die Geschlechterrollen nach der Pubertät wechseln und die zweite zu Intersexualität führt
- Gendervarianz: Kinder, die zwischen dem Verhalten der Geschlechter hin und her wechseln. Studien legen starke genetische Komponenten nahe. Zudem sind viele der jeweiligen Kinder später Homosexuell
- Alternating gender incongruity (AGI): Eine zeitlich sehr schnell wechselnde Geschlechteridentität („Boy mode/Girl mode“)
- Digit Ratio: Die Fingerlängen können eine (ungenaue) Einschätzung des pränatalen Testosteronspiegels ermöglichen und Übereinstimmungen mit Theorien zu diesem können dann ein weiterer Beleg sein, etwa bei Empathie, Fußball, aber auch allgemein zwischen den Völkern
- Androgenrezeptoren: Verschieden ausgeprägte Rezeptoren wirken sich darauf aus, wie gut pränatales Testosteron erkannt wird, welches sich wiederum auf das Geschlechterverhalten auswirkt
- Transexualität steht in Verbindung mit genetischen Faktoren sowie hormonellen, insbesondere auch den Androgenrezeptoren und bestimmen anderen Prozessen bei der „Formatierung des Gehirns“. Es zeigen sich Unterschiede im Gehirn, bei bestimmten häufiger bei einem Geschlecht auftretenden Krankheiten wie Autismus
- Unterschiede im Gehirn zeigen sich einige, auch in der Struktur, die am besten durch biologische Theorien zu erklären sind
- postnatale Hormone zeigen ebenfalls erhebliche Einflüsse auf das Gehirn, zB auch bei Testosteronpräparaten oder allgemein beim Sexualtrieb
- Körperliche Unterschiede zwischen Mann und Frau sind vielfältig und lassen eine damalige Aufgabenteilung erkennen
- Doping mit Testosteron zeigt deutliche körperliche, aber auch geistige Ergebnisse
- Turner Syndrom und Imprinting zeigen, dass Geschlechterdifferenzen genetisch berücksichtigt werden
- „Claocal exstrophy” macht deutlich, dass eine Erziehung nach dem Phänotyp häufig mit dem Gehirngeschlecht kollidiert
- Asexualität zeigt, dass wir bestimmte Attraktivitätsmerkmale abgespeichert haben und diese nicht rein sozial entstehen.
- Kastration und ihre Folgen passen ebenfalls zum biologischen Modell
- Geschlechterunterschiede bei Neugeborenen
3. Gründe, die gegen rein soziale Begründungen von Geschlechterunterschieden sprechen:
- Kibbuz und Gender Der Kibbuz war ein Versuch, die Geschlechterrollen aufzubrechen, der aber scheiterte
- Das Gender Equality Paradox zeigt, dass eine freiere Gesellschaft Rollenbilder eher verstärkt wie auch Harald Eia zeigt
- David Reimer
- Udrys Studie mit einem Vergleich des Einflusses des Erziehungsstils und pränatalen Testosterons
4. Bestimmte Eigenschaften:
- Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Effektstärken
- Geschlechtsunterschiede beim räumliche Denken
- Mentale Rotation, Orientierung und Einparken
- Fähigkeiten in Verbindung mit den Hormonen (Östrogen / Testosteron)
- Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei der Sprache
- Messungen weltweiter Geschlechtsunterschiede in der Persönlichkeit
- Stressreaktionen bei Mann und Frau
- Unterschiede im räumlichen Denken während des Zyklus der Frau zeigt auch, dass man Unterschiede innerhalb einer Person feststellen kann, womit die Sozialisiation keine Rolle spielt
- Unterschiede zwischen Männern und Frauen in den „Big Five“
- Räumliches Denken als Voraussetzung für die Naturwissenschaften
- Frauen in der Wissenschaft und die biologischen Faktoren
- Technisches Verständnis, Berufwahl und Testosteron
- Frauen meiden mathematikintensive Studiengänge nicht weil sie diskriminiert werden, sondern weil sie es wollen
5. Homosexualität:
- Warum die sexuelle Identität biologisch sein muss: Geht darauf ein, welche Vorteile eine biologisch geregelte Sexualpräferenz hat und was passieren würde, wenn sie nicht biologisch geregelt wäre
- Biologische Gründe für Homosexualität: Stellt die verschiedenen Wege dar, nach denen Homosexualität aufgrund pränataler Hormone entstehen kann
- Homosexualität und Epigenetik Zeigt auf, welche Epigenetischen Effekte teilweise eine Homosexualität einschränken oder begünstigen
- Zwillings und Homosexualität Zeigt, dass gerade eineiige Zwillinge häufiger übereinstimmend homosexuell sind zweieiige Zwillinge
- Hormone und sexuelle Orientierung Fasst die verschiedenen Studien zu den Auswirkungen von Hormonen in Bezug auf Homosexualität zusammen
- Pränataler Stress und Medikamente als Ursache für Homosexualität und abweichendes Geschlechterverhalten Zeigt wie pränataler Stress und Medikamente die Wahrscheinlichkeit von Homosexualität erhöhen
- Vererbbare Faktoren in der sexuellen Orientierung bei Frauen Weitere Zwillingsstudien zur Homosexualität bei Frauen
- Lesbische Frauen am Gesicht erkennen: Da sich die Hormone sowohl auf das Gesicht als auch auf die sexuelle Orientierung auswirken kann man lesbische Frauen teilweise an dem Gesicht erkennen
- Höhere Fruchtbarkeit der weiblichen Verwandten als Vorteil der Homosexualität und der Bisexualität? könnte einen genetischen Vorteil darstellen, bei dem geringere Nachkommenzahlen bei Söhnen durch höhere Nachkommenzahlen bei Töchtern ausgeglichen werden
- Fraternal birth order (“die Geburtsfolge der Brüder”) und Homosexualität besagt, dass homosexuelle Männer häufiger mehr ältere Brüder haben, egal ob sie mit diesen aufwachsen oder nicht
- Hormone und sexuelle Orientierung stellt noch einmal dar, wie die sexuelle Orientierung mit den Hormonen zusammenhängt
- Homosexualität und Epigenetik weist auf epigenetische Schalter hin
Das waren gerade die, die mir bei einigem Suchen aufgefallen sind. Wer was zu ergänzen hat, ich würde mich über einen Hinweis in den Kommentaren freuen.