Nochmal: Berufswahl von Frauen

Ein Artikel in der Welt, der die Berufswahl der Geschlechter behandelt:

Erst einmal die folgende Grafik:

nachgefragte Lehrstellen

1 nachgefragte Lehrstellen

Wie man sieht gibt es recht wenig Überschneidungen.

Aus dem Text:

Das beginnt schon bei der Berufswahl: Während es die Mädchen in die Friseursalons, in Krankenhäuser oder Grundschulen drängt, bevorzugen die Jungs Fabriken, Baustellen und Forschungslabore. In den zukunftsträchtigen Studiengängen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, den sogenannten MINT-Fächern, sind die männlichen Studenten weiterhin fast unter sich.

Dass die Berufswahl sehr stereotyp verläuft scheint man mir recht umfassend so zu sehen. Die Fragen ist eben, woran das liegt. Der Feminismus wird sagen, dass dies eben an den Geschlechterrollen liegt, die die Mädchen und Jungs eben in bestimmte Richtungen beeinflusst.

Dazu aus dem Text:

Dabei versuchen Wirtschaft und Politik seit vielen Jahren, die Mädchen für solche Männerdomänen zu begeistern, schließlich fehlt gerade in den Technik- und Ingenieursberufen der Nachwuchs.

Doch Arbeitgeber und Gleichstellungspolitiker sind gleichermaßen frustriert darüber, dass weder der alljährliche Girls‘ Day, bei dem Mädchen in Männerberufe hineinschnuppern, noch andere Aufklärungskampagnen oder Berichte über bessere Verdienstchancen die Jobpräferenzen der Frauen entscheidend verändert haben. Die Mädchen wollen kreativ sein oder sich in sozialen Berufen engagieren, aber keinen Blaumann anziehen.

Und zu den Gründen, warum Frauenjobs häufiger schlecht bezahlt werden:

In der Industrie kann durch Investitionen in neue Maschinen und Technologien die Produktivität des einzelnen Mitarbeiters ständig gesteigert werden, was wiederum Spielraum für Lohnsteigerungen schafft. In den sozialen Berufen sind dagegen die Möglichkeiten, Effizienzreserven durch technischen Fortschritt zu heben, naturgemäß begrenzt.

Eine Pädagogin, die heute 25 Kinder unterrichtet, wird nicht in zehn Jahren 40 Schüler in der Klasse haben, und die Krankenschwester kann gleichfalls nicht mit der nötigen Sorgfalt immer mehr Patienten versorgen.

Kräftige Gehaltssteigerungen für Krankenschwestern oder Lehrer hätten somit automatisch einen Kostenschub in den öffentlichen Haushalten zur Folge. Im Klartext: Die hohen Löhne in exportorientierten Industrien treffen zum großen Teil die Käufer in anderen Ländern, während wir die von Gerechtigkeitsaposteln verlangten Gehaltssteigerungen für Pflegekräfte oder Erzieher voll aus eigener Tasche zahlen müssten, sei es über höhere Steuern oder steigende Sozialabgaben.

In der Tat kann die Industrie eher die Löhne erholen, solange sie die Kosten weitergeben kann. Dies ist bei staatlichen Jobs zumindest schwieriger.

Zu der Freiwilligkeit der Berufswahl heißt es:

Weil die Frauen schlechter bezahlte Jobs hätten, sei die Arbeitsteilung in den Familien von vornherein klar, und die Mütter übernähmen nach einer längeren Babypause automatisch die Position der Hinzuverdienerin, monieren die Feministinnen. Sie wähnen ihre Geschlechtsgenossinnen in der „Teilzeitfalle“.

Dass ein großer Teil der Eltern angibt, dass genau dieses Familienleben ihrem Ideal entspricht, ficht die selbst ernannten Modernisierer keinesfalls an. Es sei die Gesellschaft, die den Mädchen von klein auf ein überkommenes Rollenverständnis eintrichtere, lautet ihr Argument.

Deshalb halten es die Vorkämpfer der Gleichstellung durchaus für politisch legitim, die Frauen auch gegen deren Willen auf den vermeintlich richtigen Weg zu führen. Frauen sollen gefälligst wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen, lautet die Parole.

Eine so klare Parole wäre ja fast schon was. Tatsächlich wird ja häufig Wahlfreiheit vertreten, es sollen aber trotzdem genau so viele Frauen wie Männer in Führungspositionen vertreten sein.

152 Gedanken zu “Nochmal: Berufswahl von Frauen

  1. Endlich mal eine schöne Analyse, von einer Frau geschrieben.

    Wenn wir eine weitere Frau zitieren dürften, Frau Doris Lessing: Sie hatte sinngemäß gesagt, dass die elektrischen Haushaltsgeräte den Frauen wesentlich mehr gebracht haben als jegliche Ideologie.

    Nun darf ein Mann schreiben, worin der Gewinn der Frauen bestand: Im Zeitgewinn! Mehr Zeit für die Familie!

    Diesen Gewinn wollen nun die selbsternannten Gender-Aristokratinnen (besser bekannt unter „Goldröckchen“) den Frauen wieder wegnehmen. Denn sie sind der Meinung, dass die Männer glücklicher wären mit ihrer Arbeit, also müssten es auch die Frauen den Männern nachmachen.

    Dabei vergisst ein jeder, dass der Zeitgewinn der Frauen durch Produktivitätssteigerung erreicht wurde.

    Die Produktivitätssteigerung führte aber bei den Männern keineswegs zu einem Zeitgewinn.

    Statt darüber nachzudenken, wie mann die Welt familienfreundlicher machen könnte – auch für den Vater – denken diese Feminist.I.nnen, in der Zeit, die sie durch ihre elektrischen Maschinen gespart haben, darüber nach, wie mann sie verschlimmbessern könnte.

    Da kann ich manchen Mann, der mit so einer Weltverbesserin verheiratet ist, verstehen, dass er es vorzieht, im Büro zu hocken, statt sich die täglichen Diskriminierungswahnvorstellungen seiner besseren Hälfte (das ist auch so ein Stereotyp) anzuhören. Wenn er gut erzogen ist, wird er kaum Kritik an den Wertvorstellungen seiner Frau äußern. Sie wiederum wird meinen, dass er sich im Büro glücklich fühlt und beneidet ihn für sein erfülltes Leben….

    Das erinnert so sehr an Loriot und dem Ehepaar, dass nach 30 Jahren zum ersten Mal über die Vorlieben zum Frühstücksbrötchen miteinander reden …

    Dabei wäre doch alles so einfach! Manchmal hilft einfach bloss nur die Klappe zu halten! Insbesondere dann, wenn man nur am jammern ist!

    Und da wir so höflich sind: Feminist.I.nnen zuerst!

    • Das Mädchen im OP zieht in Betracht, eventuell einen Fehler machen zu können.
      Ein eindeutiger Fall von nicht ausreichender Empauerung!
      Frau sollte mal ein ernstes Wort mit ihrer Lehrerin reden. So geht das ja gar nicht! Frau und Fehler … da sollten wir in unserem aufgeklärten Jahrhundert nun aber wirklich weiter sein.

      • Vielleicht ist dieser Girls Day ja garnichtmal so schlecht, sowas steigert doch den Respekt den Frauen Männern gegenüber haben.
        Und es zeigt auch auf dass die Feministinnen damit falsch liegen dass ein Mann sich mit so einem harten / gefährlichen Job „selbst verwirklicht“

        • @baldasar
          Und umgekehrt! Die meisten Männer meinen ja auch, dass „Frauenberufe“ laue Jobs sind. Sowas ist ganz heilsam.

          Eine Bekannte von mir hat sich mit ihrem Mann den Erziehungsurlaub geteilt, als sie den ersten Teil gemacht hat, kam er oft nach Hause und hat gemeckert, warum denn die Hütte so aussieht, sie hätte ja den ganzen Tag Zeit.
          Als sie dann arbeiten ging musste er fassungslos feststellen, dass er ja schon um 9h anfangen müsste zu kochen ,weil sonst das Kind mittags nichts zu essen hat. Er war ein klein wenig verzweifelt. Meckern tut er wohl nicht mehr 😀

        • @Maren da gebe ich dir uneingeschränkt Recht
          Lieber 8 Stunden schwere Kisten schleppen, als 4 Stunden lang alte Mensche pflegen.
          Das würde ich nicht nur nervlich nicht hinkriegen, sondern ich denke dass die Menschen das Gefühl hätten ich würde sie wie Objekte behandeln.

        • @marenleinchen

          *Als sie dann arbeiten ging musste er fassungslos feststellen, dass er ja schon um 9h anfangen müsste zu kochen ,weil sonst das Kind mittags nichts zu essen hat.*

          Wow. Hat er 5-Gänge-Essen gekocht und auch jeden Tag die edelsten Zutaten alle selbst vom Erzeuger beschafft?

          Dabei wollen Kinder doch oft lieber Backofenpommes, Würstchen und Ketchup oder ne Pizza als was zu „gesundes“.

          Ich bin amüsiert über diese feministischen Märchen.

        • @maren
          Ist das wieder die Feminstische Märchenstunde? Drei stunden zum Koche, das ich nicht lache. Was gab das, ein zwanzig Gänge Menü?

          Erzähl das Jemanden, der noch nie gekocht oder den Haushalt gemacht hat, oder hör auf zu lügen. Letzteres wäre am besten.

        • *Dabei wollen Kinder doch oft lieber Backofenpommes, Würstchen und Ketchup oder ne Pizza als was zu “gesundes”.*

          Kinder wollen auch Cola trinken und dann ohne Zähneputzen um 12 ins Bett.

          *Erzähl das Jemanden, der noch nie gekocht oder den Haushalt gemacht hat, oder hör auf zu lügen. Letzteres wäre am besten.*

          So wurds mir erzählt. Du hast auch noch nie mit einem Kleinkind, das es zu beaufsichtigen gilt und das grade Zähne kriegt, gekocht

        • @maren
          Und, was ist daran schwer? meinst du, man muss jede sekunde auf ein Kind aufpassen, das sich kinder nicht selbst beschäftigen können? Wenn ja, bist du sehr sehr auf dem Holzweg.

          Ich habe letztens bei einem Pärchen geholfen umzuziehen, die haben zwei kinder, drei und ein jahr alt, meinst du, da wurde ständig auf die aufgepasst? Nö. Die können sich auch sehr gut selbst beschäftigen.

          Und bisher hat mir jedes paar versichert das Kinder hat, das ein Hund oder Katze anstrengender ist, als ein Kind.

          „So wurds mir erzählt.“
          Und wenn dir jemand erzählt, das am ende des Regenbogens ein töpfchen Gold liegt, dann rennst du hin?

        • „Und bisher hat mir jedes paar versichert das Kinder hat, das ein Hund oder Katze anstrengender ist, als ein Kind.“

          Dann gehe ich mal davon aus, dass in den Familien, die du kennst, die Verpflegung und Fürsorge ihrer Haustiere eine höhere Priorität haben als die ihrer Kinder. Was wiedermal eine Erklärung für deine verkorkste Sichtweise wäre…

        • »Du hast auch noch nie mit einem Kleinkind, das es zu beaufsichtigen gilt und das grade Zähne kriegt, gekocht«

          Kleinkinder, die gerade zahnen, bekommen in aller Regel noch nicht Boeuf Stroganoff avec Salade Mediteranee et Creme Brulee und ob du es glaubst oder nicht: einen Kinderbrei kann man sogar mit Kind auf dem Arm kochen. Nach meinen Erfahrungen: In drei Stunden so ca. sechs bis neun mal.

  2. Wenn „Männer“ durch technischen Fortschritt mehr verdienen, zahlen sie auch automatisch mehr Steuern und Sozialabgaben. Das im Hinterkopf kann man den Satz vielleicht nochmal lesen:

    „Die hohen Löhne in exportorientierten Industrien treffen zum großen Teil die Käufer in anderen Ländern, während wir die von Gerechtigkeitsaposteln verlangten Gehaltssteigerungen für Pflegekräfte oder Erzieher voll aus eigener Tasche zahlen müssten, sei es über höhere Steuern oder steigende Sozialabgaben.“

    Wenn der allgemeine Wohlstand steigt, dann sollten doch wohl auch die sozialen Berufe daran partizipieren; immerhin leisten diese auch eine unverzichtbare Arbeit.

    • „Wenn der allgemeine Wohlstand steigt, dann sollten doch wohl auch die sozialen Berufe daran partizipieren; immerhin leisten diese auch eine unverzichtbare Arbeit.“

      Wer stellt denn fest ob der „Wohlstand“
      steigt? Ist das überhaupt sicher?

      Und was genau sind
      „die sozialen Berufe“ ?

      Auch die Informatiker, Ingenieure, Techniker,
      die die sozialen Netzweke erst ermöglichen?
      Die Architekten, Bauhandwerker,
      die den Krankenschwestern das
      Krankenhaus bauten?

      Was also sind die „sozialen Berufe“?
      Und dagegen, was sind dann
      unsoziale Berufe?

      Sind unsoziale Berufe nicht die Berufe,
      die nur aus Eigeninteresse geschaffen
      wurden?
      Auf Kosten der Allgemeinheit?

      Wer legt fest, was „unverzichtbare Arbeit“ ist?

      • „Wer stellt denn fest ob der “Wohlstand”
        steigt? Ist das überhaupt sicher?“

        Das ist für die Diskussion, bzw. die Argumentation völlig uninteressant.

        „Und was genau sind “die sozialen Berufe”?”

        Ließ den Artikel oder googel es.

        Und btw.: Ich werde in Zukunft nicht mehr auf solche nichtssagenden, fragmentarischen Sinnlos-Fragen Posts von dir eingehen.

        • „Und btw.: Ich werde in Zukunft nicht mehr auf solche nichtssagenden, fragmentarischen Sinnlos-Fragen Posts von dir eingehen.“

          Danke !
          Denn Du redest nur dummes Zeug!
          Daher kannst Du nicht auf Fragen
          eingehen!
          Wer nur labert, kann nicht antworten?

          Du hast nicht eine überprüfbare
          Aussage gemacht!
          Nicht eine! Warum?

    • »Wenn der allgemeine Wohlstand steigt, dann sollten doch wohl auch die sozialen Berufe daran partizipieren; immerhin leisten diese auch eine unverzichtbare Arbeit.«

      Warum jetzt nochmal?
      Lohn ist auch nur ein Preis und Preise bilden sich durch Angebot und Nachfrage. Solange es genügend Angebot gibt, besteht kein Grund, einen höheren Preis zu bieten.

      Wer findet, vom Lohn in einem sozialen Beruf nicht leben zu können, kann ja auf Informatik, Hochenergiephysik, Radiologie oder Investmentbanking wechseln. Bei höheren ethischen Ansprüchen bietet sich alternativ zum Investmentbanking eine Karriere im Gunstgewerbe an.

      • „Lohn ist auch nur ein Preis und Preise bilden sich durch Angebot und Nachfrage. Solange es genügend Angebot gibt, besteht kein Grund, einen höheren Preis zu bieten.“

        Wir haben hier ne soziale Marktwirschaft. Deshalb zahlen wir unter anderem auch Steuern und Sozialabgaben.

        „Wer findet, vom Lohn in einem sozialen Beruf nicht leben zu können, kann ja auf Informatik, Hochenergiephysik, Radiologie oder Investmentbanking wechseln.“

        Klar. Oder Astronaut werden.

        Ich sehe keinen verünftigen Grund, dass die Löhne im Niedriglohnsektor nicht steigen sollten, wenn die Gesellschaft sich das leisten kann. Dass kann sie sich wohl leisten wenn, wie im Artikel beschrieben, die Löhne aufgrund des technischen Fortschritts steigen.

        Der einzige Grund, der im Artikel genannt wird, um zu begründen, warum die Löhne im sozialen Bereich nicht steigen sollte, auch wenn die Löhne anderswo steigen ist, der dass man von den Personen, die vom technischen Fortschritt profitieren nicht erwarten könne, dass sie diesen Profit teilen. Wenn man neoliberal ist kann man das vielleicht so sehen. Ansonsten kann man diese Denke Asozial finden.

        • @ Kinch

          *Klar. Oder Astronaut werden.*

          Und Feminist.I.nnen auf den Mond schießen?

          Klar, warum nicht.

          Sinnvoller kann man Steuergeld gar nicht verschwenden.

          Kinch, Du wirst mir immer sympathischer.

        • »Wir haben hier ne soziale Marktwirschaft. Deshalb zahlen wir unter anderem auch Steuern und Sozialabgaben.«

          Eben. Sozial und Marktwirtschaft. Preisbildung über Angebot und Nachfrage mit Untergrenze beim ALG2.

          »Oder Astronaut werden.«

          Warum nicht? Wenn es für Hochenergiephysik intellektuell nicht reicht, ist das eine gute Alternative.

          »Ich sehe keinen verünftigen Grund, dass die Löhne im Niedriglohnsektor nicht steigen sollten, wenn die Gesellschaft sich das leisten kann.«

          Ich sehe dafür einen Haufen sehr vernünftige Gründe. Es beginnt damit, dass Die Gesellschaft™ sich gar nichts leisten kann. Nichts, was sie nicht vorher den produktiven Mitgliedern der Gesellschaft weggenommen hat.
          Und die produktiven Mitglieder der Gesellschaft haben angesichts der allgegenwärtigen „Warum nicht wenns die Kasse zahlt?“-Mentalität langsam aber sicher die Faxen dicke.
          Ich erwarte also (übrigens als Folge geltenden Rechts) dass Die Gesellschaft™ sparsam mit meinen Steuern und Sozialabgaben haushaltet.

          »Wenn man neoliberal ist kann man das vielleicht so sehen.«

          Ich finde: Bevor man versucht, „neoliberal“ als Beschimpfung zu verwenden, sollte man mal nachsehen, was der Begriff eigentlich bedeutet.

          »Ansonsten kann man diese Denke Asozial finden.«

          Man kann diese Denke aber durchaus auch als Reaktion auf die bereits angesprochene herzallerliebste „Warum nicht wenns die Kasse zahlt?“-Mentalität unserer geschätzten MItkommentatorin marenleinchen finden.

        • Solltest du mal lernen ohne Unterstellungen und ad hominem zu disktutieren, werde ich versuchen dich wieder als Diskussionspartner zu sehen Bellator Eruditus.

        • „ich sehe nicht, wo ich dich ad hominem angegangen hätte.“

          Das ist traurig.

          „Die Quelle für die “Wenns die Kasse zahlt, warum nicht?”-Bemerkung findest du hier”

          Das interessiert mich kein Stück. Ich habe mit Maren nichts zu schaffen, noch habe ich irgendwas in dieser Art gesagt. Ich habe zu einer ganz konkreten Aussage im zitierten Artikel etwas kommentiert.

        • »Das ist traurig.«

          Ich habe soeben die Bundesbetroffenheitsbeauftragten Frau Käßmann und Frau Roth beauftragt, herauszuarbeiten wie genau meine Worte gegen die p.c. verstoßen und für die Wartezeit eine pyschosoziale Notfallbetreuung beantragt.

        • „Wir haben hier ne soziale Marktwirschaft. Deshalb zahlen wir unter anderem auch Steuern und Sozialabgaben.“
          Marktwirtschaft deshalb weil sich Preise im wesentlichen über den Markt bilden, sozial deshalb weil wir ein Sozialsystem ahben.
          Das Zahlen von Stuern und Abgaben ist weder für eine Marktwirtschaft noch für eine „soziale“ konstituierend.
          Jeder Staat finanziert sich durch Abgaben, wegal welche Wirtschaftsordnung er hat.

          „Ich sehe keinen verünftigen Grund, dass die Löhne im Niedriglohnsektor nicht steigen sollten, wenn die Gesellschaft sich das leisten kann. Dass kann sie sich wohl leisten wenn, wie im Artikel beschrieben, die Löhne aufgrund des technischen Fortschritts steigen.“
          Der Niedriglohnsektor heißt Niedriglohnsektor, weil die Löhne dort niedrig sind.
          Wenn Sie steigen wird ein anderer Wirtschaftszweig Niedriglohnsektor.
          M.a.W. Du bist zu unspezifisch.

          „Der einzige Grund, der im Artikel genannt wird, um zu begründen, warum die Löhne im sozialen Bereich nicht steigen sollte“ Löhne im sozialen Bereich steigen derzeit z.B. für Kindergärtnerinnen und Kidnerpflegerinnen recht rapide an.

          Ansonsten erinnert Deine Art zu argumentieren an „der Strom kommt aus der Steckdose und das Geld aus dem Automaten“.
          Was nicht der Fall ist.

        • „Ich möchte nochmal daran erinnern, dass ich konkret auf die Argumentation im zitierten Artikel eingegangen bin.“
          Ich auch – unter Weglassung der offensichtlichen Zwischenschritte, da diese von jedem selbst nachvollzogen werden können. Wer es nicht kann, für den war meine Anmerkung nicht gedacht.

    • „Wenn der allgemeine Wohlstand steigt, dann sollten doch wohl auch die sozialen Berufe daran partizipieren; immerhin leisten diese auch eine unverzichtbare Arbeit.“
      Niemand bezweifelt dies. Die Frage jedoch lautet: Wie groß ist die Zahlungsbereitschaft (und fähigkeit der Kunden)?

      Wenn jemand durch eine Software 3 Mio Euro im Jahr einspart, dann besteht ein ganz anderer Gehaltsspielraum als wenn eine Familie mit einem Bruttojahreseinkommen von 40 000 Euro eine Pflegekraft für Mama bezahlen soll.

      Allerdings bestehen bei Dir einige Illusionen:
      „zahlen sie auch automatisch mehr Steuern und Sozialabgaben.“

      Wenn das Einkommen die Beitragsbemessungsgrenze Übersteigt, dann sinkt der Prozentsatz der Sozialbeiträge am EInkommen, denn für Einkommen oberhalb der jeweiligen Beitragsbemessungsgrenzen werden keine Sozialabgaben fällig (Volker Pispers hat das ja ausführlichst in einem Beitrag satirisiert).
      Das ist völlig unbegreiflich , daß es das gibt. Da aber die intelektuelle Kapazität der Linksparteien (SPD Grüne Die Linke) nicht ausreicht dies zu erfassen, wird dies nicht problematisiert, oder in ein Programm aufgenommen. Spassigerweise hat die FDP hierzu 1998 mal eine Studie in Auftrag gegeben… Ganuso wie zu der Frage, wieso denn nur Arbeitseinkommen, nicht aber die anderen Einkommensarten als Berechnungsgrundlage für die Sozialabgaben dienen, so wie es die (kommunistische ?) Schweiz tut. VIelleicht auch deswegen hat die FDP auch dies mal untersuchen lassen, wie auch die Linke (damals noch PDS).
      Die CDU hat in den 1960er Jahre dies unter dem pejorativen Begriff der „Maschinensteuer“ gekippt.

      Interessanterweise jedoch ist die kapitalintensivste Industrie in Deutschland die Immobilienwirtschaft.

  3. „es sollen aber trotzdem genau so viele Frauen wie Männer in Führungspositionen vertreten sein.“

    Aber bitte nur in Führungspositionen! Auf keinen Fall in den gefährlichen, schmutzigen, physisch belastenden Jobs. Die könne weiterhin Männer machen. Und eine Feministin, die danach ruft, das in den nächsten Krieg nur Frauen ziehen, wird man wohl ebenfalls vergeblich suchen.

  4. „In den zukunftsträchtigen Studiengängen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, den sogenannten MINT-Fächern, sind die männlichen Studenten weiterhin fast unter sich.“

    Das deckt sich im Falle von Mathematik nicht mit meinen Beobachtungen. Soweit ich sehen kann, hat sich hier schon seit Jahren ein relativ ausgeglichenes Geschlechterverhältnis eingespielt, zumindest was die Studentenzahlen angeht. Allerdings weiss ich nicht, wie das hinsichtlich der Abschlüsse aussieht.

    Darüber, ob dieser gestiegene Frauenanteil unter den Mathematikstudenten nun eine positive Erscheinung ist oder nicht, kann man allerdings unterschiedlicher Meinung sein. Die Stimmung in mathematischen Veranstaltungen und Symposien hat sich jedenfalls spürbar gewandelt, von einer trockenen und sachlich hochspannenden Athmosphäre in eine, bei der man von Gruppen von jungen Frauen umgeben ist, die sich, sachlich wenig interessiert, ungeniert und lautstark über ihre Schuhe o.Ä. unterhalten und die zauberhafte, wissenschaftliche Athmosphäre häufig sehr effektiv ruinieren. Das habe ich leider regelmässig erlebt. Allerdings ist dies ein Phänomen erst der letzten Jahre und wäre unter Umständen vielleicht auch vermeidbar.

    Wer durch die Wahl seines beruflichen/wissenschaftlichen Gebietes versuchen will, Genderwahn und Zwangsfeminisierung so weit wie möglich zu entkommen sollte dies, sofern entsprechende Begabung vorhanden ist, mMn am besten mit möglichst abstrakten, unzugänglichen Gebieten, wie z.B. theoretischer Informatik versuchen. Diese Gebiete werden von Frauen häufig gemieden und diejenigen, die sich dort betätigen, sind in aller Regel recht sachlich und haben mit Feminismus nichts am Hut. Die DFG vergibt zwar, vermutlich unter dem Druck des Wissenschaftsministeriums, in grenzenlos verblendeter Ideologie seit einigen Jahren Leibniz-Preise auf diesem Gebiet fast nur noch an Frauen (die nur einen winzigen Anteil unter den Forschern dort darstellen), aber ganz kann man dem institutionalisierten Feminismus-Wahn in dieser Gesellschaft eben nicht entkommen. Zumindest derzeit nicht.

    • @kareem

      Ja, Mathe hat noch einen recht hohen Anteil, aber wohl nur, wenn man die Lehrämtlerinnen mit reinrechnet.

      Hier ist eine interessante Grafik dazu:

      Anteil Frauen Mathematik

      Der Anteil beim Diplomstudiengang liegt bei 24%, Bachelor 35% und Lehramt 76%

      Allerdings jeweils mit vielen Veränderungen

      • Danke für die Graphik. Die hohe Zahl von Lehrämtlerinnen könnte durchaus eine Erklärung für das relativ ausgeglichene Geschlechterverhältnis unter den Studenten in Mathematik sein, denn Mathematik ist ja, im Unterschied zu den übrigen MINT-Fächern, ein zentrales Schulfach.

        Eine wichtige Folgerung daraus wäre mMn dann aber, dass man die Studentenzahlen nicht einfach als Grundlage für Kaskadenmodelle verwenden und entsprechende Geschlechteranteile unter der Professorenschaft fordern kann, wie es leider häufig getan wird. Lehrämtler kommen eben in aller Regel nicht für eine weitere wissenschaftliche Karriere in Frage.

        http://m.faz.net/aktuell/feuilleton/geisteswissenschaften/frauenquote-die-politik-plant-eine-grosse-frauenkaskade-11966395.html

        Die Graphik ist übrigens etwas klein und es öffnet sich auch keine grössere Version. Ich kann das zwar lesen, aber vielleicht haben Roslin oder MutterSheera damit Schwierigkeiten…

        • @ Kareem

          „Die Graphik ist übrigens etwas klein und es öffnet sich auch keine grössere Version. Ich kann das zwar lesen, aber vielleicht haben Roslin oder MutterSheera damit Schwierigkeiten…“

          DAS kannst DU lesen? Ist nicht wahr…

    • @ Karem

      „Die Stimmung in mathematischen Veranstaltungen und Symposien hat sich jedenfalls spürbar gewandelt, von einer trockenen und sachlich hochspannenden Athmosphäre in eine, bei der man von Gruppen von jungen Frauen umgeben ist, die sich, sachlich wenig interessiert, ungeniert und lautstark über ihre Schuhe o.Ä. unterhalten und die zauberhafte, wissenschaftliche Athmosphäre häufig sehr effektiv ruinieren.“

      Auch auf intellektuell niedrigerem Level
      kann man immer wieder beobachten wie eine
      spannenden faktenreichen Diskussion mitten
      im Satz abbricht, sobald eine Frau dazu
      stösst. Ein Zustand höchster gedanklicher
      Effizienz der zum Aufbau eine längere
      Zeit gedauert hat wird in einer Sekunde
      zerstört.
      Deshalb ohne Frauen ein Problem diskutieren
      oder einem spannenden Hobby frönen und
      anschliessend einen Ort aufsuchen um
      etwas Ethanolhaltiges zu inhalieren
      und ev. mit ein paar Chicks rummachen.

      Sexistisch? klar doch!

  5. *In der Tat kann die Industrie eher die Löhne erholen, solange sie die Kosten weitergeben kann. Dies ist bei staatlichen Jobs zumindest schwieriger.*

    Aha. Mein böses Argument dass die Rolle der Frau, der Mutti-Hausfrau-Sozial-Beruf entwertet wurde und mit der Steigerung der Produktivität der Männerberufe nicht mithalten konnte schimmert da durch.

    Heutzutage hat eine Frau Glück, wenn sie bei uns ein „Frauengerechtes“ Leben mit Kind(ern) und Familie und Nebenverdienst eher im „sozialen“ Beruf führen kann, nur für einen Bruchteil der Frauen finden sich die „Kostenträger“, denn hier Konkurrieren unsere Frauen mit Frauen aus ärmeren Ländern um diesen Wunschjob der Frau.

    Dementsprechend illusorisch hoch und unerfüllbar sind auch die Forderungen unserer Frauen, der besten der Welt, an potentielle Partner/Alimentatoren für diesen Lebensentwurf und entsprechend viele Probleme haben sie.

    Unsere Frauen leiden unter dem Genderproductivitygap, sie machen nichts was im Export so hohe Überschüsse erzielt.

    Das ist das Problem, ein schwieriges oder unlösbares, fast schon ein deprimierendes Bild weswegen unser Staatsfeminismus auch so „alternativlos“ oder unproduktiv darauf reagiert.

    Die einzige wirkliche Lösung wäre darin dass unsere Frauen ihren „Mutti-Beruf“ zu mit ärmeren Ländern konkurrenzfähigen Kosten anbieten würden.
    Illusorisch, eine Beleidigung unserer Frauen, eine extreme narzisstische Kränkung der bestgebildetsten Frauengeneration aller Zeiten.

      • Sagte ich ja bereits.

        Es ist Schwer der erbarmungslosen Realität ins Auge zu sehen.

        Es ist einfacher sich von der Politik Frauenquoten, Kinderkrippen und Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Weg ins Heil verkaufen zu lassen.

        • Nun, Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist doch ein hehres Ziel und dient letztendlich der Emanzipation beider Geschlechter. Die Frau kann damit mehr sein, als nur Mutter, und der Mann mehr, als nur Ernährer.

        • Woher weisst du dass der Mann in Zeiten wo der Mensch sich noch vermehrte und deutlich widrigeren Lebensbedingungen trotzen musste nicht mehr war als Ernährer und die Frau nicht mehr war als Mutter?

          „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ ist ein Euphemismus für Frauenprobleme unserer Zeit:

          – Für eine Familie sind sie zu teuer, es gibt wenige Familien
          – Nur „Karriere“ ist für Frauen nicht erfüllend, sie sind weniger Motivert dazu und erwirtschaften weniger

  6. „Das beginnt schon bei der Berufswahl:“

    es beginnt, wenn die zukünftigen eltern das zimmer rosa oder hellblau streichen, der papi pläne macht, wie er mit seinem sohn eisenbahn spielt, und die mutti davon schwärmt, die tochter in prinzessinnenkleider zu stecken.
    es beginnt in einer gesellschaft, in der einschränkende rollen von fast jedem tradiert und perpetuiert werden und deren nichtbefolgung mit ausgrenzung einhergeht.
    und es beginnt dort, wo man das alles für natürlich-genetisch hält.

    • @hottehü

      „es beginnt, wenn die zukünftigen eltern das zimmer rosa oder hellblau streichen, der papi pläne macht, wie er mit seinem sohn eisenbahn spielt, und die mutti davon schwärmt, die tochter in prinzessinnenkleider zu stecken.“

      Hast du dazu denn irgendwelche Studien, die diesen Zusammenhang darstellen oder sind das eher Just-So-Geschichten?

      „es beginnt in einer gesellschaft, in der einschränkende rollen von fast jedem tradiert und perpetuiert werden und deren nichtbefolgung mit ausgrenzung einhergeht.“

      Hast du dazu denn irgendwelche Studien, die diesen Zusammenhang darstellen oder sind das eher Just-So-Geschichten?

        • @Adrian

          Natürlich haben Geschlechterrollen gewisse Auswirkungen. Gerade Kinder können ja auch erst ab einem gewissen Alter tatsächlich feiner differenzieren, vorher ist es recht essentialistisch in der Einteilung, was männlich und weiblich ist.

          Allerdings zeigen ja bestimmte biologische Besonderheiten (CAH, Transsexualität, Alternating Gender identity und eben auch der hohe Anteil späterer Homosexueller unter den Kindern mit stark weiblichen VErhalten (ich hatte hier jeweils Artikel dazu), dass die Biologie hier wirkt.

          Zudem zeigen IMHO Studien, dass der Einfluss der Eltern wesentlich geringer ist als der Einfluss der Peer Group. Wenn alle heimlich mit „Mein kleines Pony“ spielen würden, dann könnten die Eltern da wenig machen.

        • @ Adrian

          Natürlich sind Geschlechterrollen wirkmächtig, die Frage ist ja gerade, WARUM.

          Sie sind so wirkmächtig, dass es noch nie gelungen ist, sie großflächig aufzulösen, nicht einmal dort, wo fanatisch bemühte Gleichheitsidologen männlichen und weiblichen Geschlechtes sich freiwillig zusammenschlossen, um genau das zu versuchen, dabei sogar die Kinder kollektivierend und von geschulten, überzeugten Ideolog.I.nnen kollektiv erziehen lassend (Kinderhäuser im Kibbuz).

          Mehr kann man doch nicht machen.

          Und was ist?

          Nach 100 Jahren?

          Na, was wohl.

          Die haben vor 100 Jahren dort begonnen, wohin wir erst wollen sollen und sind schon wieder weiter, nämlich beim alten Adam und der alten Eva.

          Und Frau Illouz kultiviert ihren Weltschmerz darob und verkauft den, zwischen Buchdeckel gepresst, an die kinderlose Akademikerin hierzulande, damit die, ganz Frau, ganz Feministin, ganz emanzipiert, lernt, was sie eh schon weiß: a) die Männer sind schuld, b) der Kapitalismus ist schuld, c) am Kapitalismus sind eh die Männer schuld.

        • Da müßte man einmal die Entwicklung von Kindern unter die Lupe nehmen. Soweit ich mich erinnere beginnt die „Findung“ der eigenen Geschlechteridentität mit etwa dem 10 lebensjahr.

        • Die Frage ist doch, inwieweit sich Kinder vor der Pubertät tatsächlich biologisch unterscheiden (Geschlechtshormone werden ja erst ab der Pubertät richtig wirkunsgmächtig).

          Und selbst wenn wir davon ausgehen, dass sich Jungen und Mädchen bereits vor der Pubertät bedeutend unterscheiden, ist es doch erstaunlich, wie sehr diese „Geschlechtertrennung“ schon in der Kindheit propagiert wird.

          Es ist eine Sache, dass Jungen weniger Interesse daran haben, mit Puppen oder Ponies zu spielen. Ich finde es allerdings schon erstaunlich, dass ich mich mit 10 Jahren geschämt habe, mir ein Spielzeugpony zu wünschen, weil das halt nichts für Jungen sei.

          Ich finde es ehrlich gesagt bizarr, dass man, bereits in Jahren, bevor Männlichkeit und Weiblichkeit überhaupt eine Rolle spielen muss, sich dermaßen vom anderen Geschlecht abgrenzt.

          Jungs tun so etwas nicht, Mädchen tun so etwas nicht – ja, warum eigentlich nicht?

          Das ist genauso albern, wie Überraschungseier nur für Mädchen. Forcierte Geschlechtertrennung bereits beim Spiezeug. Ja, sind wir im Iran, oder was?

        • @Adrian

          „Und selbst wenn wir davon ausgehen, dass sich Jungen und Mädchen bereits vor der Pubertät bedeutend unterscheiden, ist es doch erstaunlich, wie sehr diese “Geschlechtertrennung” schon in der Kindheit propagiert wird.“

          Ich würde auch nicht dazu raten, dass zu essentialistisch zu sehen. Aus meiner Sicht ist es durchaus sinnvoll Kinder da wählen zu lassen, mit was sie spielen wollen.
          Interessant wäre es zB Kinder mit einem älteren oder gleichalten andersgeschlechtlichen Geschwisterteil zu untersuchen, bei denen beide Spielzeugvarianten verfügbar sind. ich vermute, dass sich da dennoch eine Geschlechtertrennung herausbildet oder das Bild nicht wesentlich anders ist.

          „Es ist eine Sache, dass Jungen weniger Interesse daran haben, mit Puppen oder Ponies zu spielen. Ich finde es allerdings schon erstaunlich, dass ich mich mit 10 Jahren geschämt habe, mir ein Spielzeugpony zu wünschen, weil das halt nichts für Jungen sei.“

          Was wäre denn aus deiner Sicht schlimmer gewesen: Die Reaktion deiner Eltern, die Reaktion anderer Kinder?
          Sich nicht normgerecht zu verhalten

        • „Was wäre denn aus deiner Sicht schlimmer gewesen: Die Reaktion deiner Eltern, die Reaktion anderer Kinder?“

          Die Reaktion der Eltern. Was andere Kinder über mich denken, hat mich nie interessiert. Dass ich mich nicht normgerecht verhalte, war mir sowieso klar. Aber genau das ist doch das Interessante: Noch bevor man in die Pubertät kommt, hat man ein Gespür dafür bekommen, was sich als Junge ziemt und was nicht. Traurig!

          • @Adrian

            „Noch bevor man in die Pubertät kommt, hat man ein Gespür dafür bekommen, was sich als Junge ziemt und was nicht. Traurig!“

            Wenn da erhebliche Unterschiede bestehen, dann ist das ja auch zu erwarten. Wir lernen auch in vielen anderen Bereichen, was sich ziemt und was nicht. Und Geschlechter sind recht eindeutig verschieden und bieten viel Differenzierung.

            Aus meiner Sicht hat die Theorie, dass die Einteilung in Mann und Frau daran festgemacht wird, dass man ein Zimmer Rosa und eins Blau streicht etc erst einmal den Haken, dass wir Männer und Frauen recht problemlos unterscheiden können. Rein kulturelle Geschlechternormen davon abzugrenzen, dass man Geschlechterunterschiede bemerkt und sich einer Gruppe zuordnet, erscheint mir da sehr schwierig, zumal wir viele der Geschlechterunterschiede weltweit im Schnitt der Männer und Frauen feststellen.

            Ich verweise insoweit auch noch mal auf die Kibbuz-Studien:
            https://allesevolution.wordpress.com/2013/03/03/kibbuz-und-gender/

        • „Wir lernen auch in vielen anderen Bereichen, was sich ziemt und was nicht. “

          Selbstverständlich. Mir ist aber dennoch dieses Insistieren auf Geschlechterrollen bereits im Kindesalter suspekt. So wie Ü-Eier nur für Mädchen.

        • Ich vermute eher, dass Mädchen dazu gedrängt werden, die Ü-Eier nur für Mädchen zu wollen – immerhin sind die ja nur für Mädchen. Und Jungen, die das Spielzeug in den Ü-Eiern für Mädchen auch gut finden, begehen sozialen Suizid.

        • Die Videos sind ziemlich gemein, aber lustig:

          Mir ist dabei aufgefallen, wie da mit der Vorgabe „schreckliche Geschenke“ und Geschlechterrollen hantiert wird. Die Mädchen bekommen größtenteils irgendeinen Scheiß geschenkt (ein Glas Gurken etc.), während die Jungs hauptsächlich mit Puppen oder Hello Kitty Zeug geärgert werden. Doch warum ist das ein schreckliches Geschenk? Eine Barbie ist immerhin sehr teuer. Es wird nur schrecklich dadurch, dass sie halt ums Verrecken keine wollen und richtig ausrasten, wenn sie eine bekommen. „I’m not a girl!“ sagt einer gar.

          • @Robin

            „Doch warum ist das ein schreckliches Geschenk? Eine Barbie ist immerhin sehr teuer. Es wird nur schrecklich dadurch, dass sie halt ums Verrecken keine wollen und richtig ausrasten, wenn sie eine bekommen. “I’m not a girl!” sagt einer gar.“

            Der Preis ist in der Hinsicht ja nicht das Kriterium. Sie können schlicht nichts damit anfangen, aus ihrer Sicht ist es damit ein schreckliches Geschenk. Es ist so gesehen in teuer sogar schrecklicher für das Kind: Das Geld hätte so viele tolle Sachen kaufen können, warum verschwendet man es so? Damit ist das entgangene teure Geschenk auch gleich mit verloren.

            ich denke man sollte dabei auch nicht unterschätzen, dass Kinder eben auch Statusobjekte im Freundeskreis haben. Ein cooles Spielzeug, mit dem alle Spielkameraden also wohl überwiegend gleichgeschlechtliche spielen wollen ist da in der Hierarchie besser als ein Spielzeug, was alle doof finden und zum Outgrouping nutzbar ist.

        • @ Robin

          „Es wird nur schrecklich dadurch,
          dass sie halt ums Verrecken keine
          wollen und richtig ausrasten, wenn
          sie eine bekommen.
          “I’m not a girl!” sagt einer gar.“

          Zum Glück gibt es noch Jungen
          die spontan so reagieren.
          Zeigt, es ist noch nicht Alles
          verloren.

      • Hast du denn irgendwelche Studien? Welche, in denen Mädchen und Jungen von Mutter und Vater weggenommen und völlig abgeschottet von der restlichen Welt von Personen aufgezogen werden, die völlig geschlechtsneutral sind (am besten Roboter), sodass man auch zu 100% ausschließen kann, dass sie in eine Richtung gelenkt wurden (nein, ich halte das In-eine-Richtung-Lenken nicht gleich für Unterdrückung)?

        So einfach kann man nicht sagen, zu welchen Teilen uns jeweils Gene und Hormone, bzw. Erziehung und Umfeld beeinflussen, weil beides schlicht nicht alleinstehend vorkommt.

        • Meine Nichte wird z.B. ja ziemlich neutral erzogen, das heisst, für was sie sich interessiert und was sie gerne machen möchte und gut kann, das wird gefördert, sofern pädagogisch ok.

          Sie ist jetzt 9 und in letzter Zeit fällt mir auf, dass sie z.B., trotzdem sie Mathe immer gemocht hat und gut darin war, kürzlich gejammert hat, wie doof das doch sei, sie könne das ja auch gar nicht so gut. Was falsch ist.

          Weiterhin hat sie seit einiger Zeit „Angst“ vor Spinnen und Regenwürmern und so Gedöns, d.h. wenn sie eine sieht quietscht sie typisch Mädchen rum. Vor ein paar Jahren hat sie die eher mit Interesse betrachtet.

          Ich denke, unter Mädchen gilt es als schick über Mathe zu jammern und Käfer eklig zu finden, weil es allgemein als die Essenz des Weiblichen gilt, ebenso wie Pink gut zu finden und so. Und man möchte ja gerne als „richtiges Mädchen“ gelten.

          Ich bin gespannt wie sich das bei ihr weiter entwickelt. Momentan möchte sie noch gerne Paläontologin oder Computerspieleentwicklerin oder Modedesignerin werden. 🙂

        • @ Marenleinchen

          Deine NIchte ist Neun.

          Schon mal an die beginnenden hormonellen Umstellungen der sich anmeldenden Pubertät gedacht?

        • @Marenleichen

          Das ist bei meiner Nichte, die letzten Monat elf wurde, eher umgekehrt: Als sie noch jünger war, liebte sie Prinzessinnen, Feen und alles, was pink und typisch Mädchen ist. Und auch sie wollte Modedesignerin werden.

          Mittlerweile hängt sie öfters mit Jungs ab, spielt mit ihnen Videospiele, ist in Mathe mittlerweile besser als in Englisch und möchte in Zukunft gerne Agentin beim FBI werden – wofür sie nach eigener Aussage auch in die Vereinigten Staaten ziehenwürde.^^

        • *Schon mal an die beginnenden hormonellen Umstellungen der sich anmeldenden Pubertät gedacht?*

          Östrogen ist dafür verantwortlich, dass Mädchen doof kreischen wenn sie nen Regenwurm sehen? Interessant. Und so zwangsläufig. Warum schaff ich das mit meinem, ohne zweifel höherem, Spiegel?

        • Eine Ex-Kollegin von mir, eine totale Schwarzmetallerin und auch Feministin, hat mir mal von ihrer Nichte erzählt. Sie würde die Kleine total zuschmeißen mit rosa, Glitzerzeug und „Hello Kitty“.

          Ich war total fassungslos. „Warum?!“ Das passte so gar nicht zu ihr.

          Ihre schlichte Antwort: „Damit sie davon die Nase voll hat, wenn sie alt genug ist!“

          Mir erschien das irgendwie logisch. Überreizung geht wohl auch 😀

        • @Robin

          Boah nee, das könnte ich optisch nicht ertragen, immerhin seh ich das Kind jeden Tag! 😀
          Grundsätzlich ist ja auch nix gegen Glitzer und so einzuwenden, das Problem kommt nur, wenn es als identitätsstiftend gesehen wird. Und nichts anderes kommt. Ich mein man hat doch als Erziehungsberechtigter doch auch eine Pflicht, das Schönheitsempfinden zu schulen und wenn dann nur Pinki-Glitzerscheiße kommt ist das doch auch nix.

        • @ baldasar

          *Ist es diskriminierent wenn ich vom sehen schon weiss von welchem Ufer der Typ ist?^^*

          Sicher.

          Die Realität diskriminiert.

          Weshalb wir gehalten sind, sie nicht wahrzunehmen.

        • @Roslin
          Aber es gibt Schwule die sind nicht so exaltiert und extrovertiert (deswegen nehmen wir die nicht so wahr)
          Sie könnten sich davon diskriminiert fühlen, dass man ihnen diese tunten-attribute zuschreibt, so generell gesehen.

        • @baldasar

          Man könnte es eher so sagen: Jeder Mann mit so einer „Tunten“-Attribute (was ich persönlich sehr charmant finde) ist schwul, aber nicht jeder schwule Mann zeigt diese Attribute.

        • @ Baldasar

          *Aber es gibt Schwule die sind nicht so exaltiert und extrovertiert (deswegen nehmen wir die nicht so wahr)*

          Richtig.

          Trotzdem zeigen die Gehirne homosexueller Männer eher „weibliche“ Funktionsmuster in den bildgebenden Verfahren (sind in weibliche Richtung verschoben im Vergleich zu denen heterosexueller Männer), was sich auch in einem eher weiblichen Verhalten dieser Männer äußert (das Schwulendetektieren allein aufgrund von Bewegungsmustern/Sprache ohne weitere Information funktioniert zu 80 % korrekt, d.h. die Probanden werden in ihrer sexuellen Orientierung korrekt erkannt, was ja nicht möglich wäre, wenn sie sich nicht anders verhielten als der Durchschnittshetero).

          Wir reden hier aber IMMER NUR VON STATISTISCHEN GRÖSSEN, wenn Aussagen über Menschengruppen gemacht werden und es gibt eben immer viele, die vom Durchschnitt der Gruppe abweichen, der sie angehören, also viele Schwule, die völlig unauffällig sind und etliche, die sich sogar supermacho inszenieren.

        • „Grundsätzlich ist ja auch nix gegen Glitzer und so einzuwenden, das Problem kommt nur, wenn es als identitätsstiftend gesehen wird. Und nichts anderes kommt. Ich mein man hat doch als Erziehungsberechtigter doch auch eine Pflicht, das Schönheitsempfinden zu schulen und wenn dann nur Pinki-Glitzerscheiße kommt ist das doch auch nix.“

          Jap, grundsätzlich ist das okay. Ich habe auch erst vor wenigen Jahren gemerkt, wie cool Pink eigentlich ist. Eine schöne, krasse Farbe, da MUSS ich ja eigentlich drauf stehen!
          Aber rosa, meh. Solange ein Kind noch keinen Wunsch äußern kann über seine Klamottenwahl, ergo ich sie ihm nach meinem Geschmack kaufe, wird das keinen Weg in den Kleiderschrank finden. Ich werde ihm einfach viele Strampler und Shirts in gelb und grün batiken, das wird schön!

        • @ Adrian

          *Warum sollte das diskriminierend sein?*

          Weil es UNTERSCHIEDE wahrnimmt.

          Diskriminieren heißt ja nichts anderes als „unterscheiden“.

          Das negativ zu konnotieren gehört zu den erfolgreichen orwellschen Sprachspielchen der egalitaristischen Linken (Gleichheit, Gleichheit über alles, über alles in der Welt!).

          Unterschiede wahrzunehmen – was ja zunächst völlig wertfrei-realistisch sein kann/sein sollte – ist VERBOTEN.

          Diskriminieren = Unterscheiden ist BÖSE.

          Darum sind wir gehalten, sie nicht wahrzunehmen.

          Obwohl sie existieren.

          Es ist eine permanente Demütigung, dass Menschen ihrer Wahrnhemung misstrauen sollen, sich schlecht fühlen sollen, wenn sie WAHRnehmen.

          Es ist eine Einübung in die Unterwerfung unter die Lüge.

        • Das negativ zu konnotieren gehört zu den erfolgreichen orwellschen Sprachspielchen der egalitaristischen Linken (Gleichheit, Gleichheit über alles, über alles in der Welt!).

          Unterschiede wahrzunehmen – was ja zunächst völlig wertfrei-realistisch sein kann/sein sollte – ist VERBOTEN.

          Ist doch nicht wahr. Die Linke legt genau so wert auf Unterscheidungen wie die Rechte, nur sind die Unterscheidungen, die getroffen und als wichtig erachtet werden in der Regel andere.

          Glaub doch nicht an diese einfältige Gleichstellungspropaganda. Das ist bloss dummes Geschwätz. Gleichstellung soll zur Assoziation „Gerechtigkeit“ führen, da ein breiter Konsens besteht, dass vor dem Gesetz alle gleich zu behandeln seien in dem Sinne, dass irrelevante Merkmale wie Status, Herkunft, sexuelle Orientierung, Geschlecht usw. keine Rolle in der Beurteilung spielen sollte.

          Nimm doch nicht jede Politpropaganda für bare Münze, auch dann nicht, wenn sie in den Kram passt.

        • @ Peter

          *Nimm doch nicht jede Politpropaganda für bare Münze, auch dann nicht, wenn sie in den Kram passt.*

          Bliebe dann nur noch die Frage zu klären, warum diese Politpropaganda (ES GIBT KEINE NATÜRLICHEN UNTERSCHIEDE ZWISCHEN MENSCHENGRUPPEN! Eigentlich auch nicht zwischen Individuuen, wenn man nur lange genug übt, kann jeder ein Mozart werden, alle Unterschiede sind Ausdruck ungerechter Machtverhältnisse, nicht Ausdruck unterschiedlicher Begabungen, Interessen, Motivationen, Leistungsfähigeiten usw.) in den Kram so vieler Linker (und Konsumkapitalisten) passt.

          Sind das „falsche“ Linke, keine „guten“ Linken, haben die das Linkssein falsch verstanden, verraten sie es für ein Linsengericht (mit Kaviareinlage)?

          Dann musst Du Dich mit denen kloppen um die Berechtigung, sich links zu nenen.

          Veil Erfolg und viel Vergnügen dabei.

    • @ hottehü

      *dort, wo man das alles für natürlich-genetisch hält.*

      Wo hält man das denn nicht für genetisch?

      Und welche empirische Evidenz können die vorweisen, die das nicht für genetisch halten?

      Ich weiß, es inkommodiert Dich zu sehr, aber gibt’s da Studien, die zeigen, wie es mittels Sozialisation gelungen ist, die „Geschlechterrollen“ aufzulösen.

      Du weißt ja, es tät mich interessieren.

      • @Alexander Roslin

        „Ich weiß, es inkommodiert Dich zu sehr, aber gibt’s da Studien, die zeigen, wie es mittels Sozialisation gelungen ist, die “Geschlechterrollen” aufzulösen.”

        Im Hinblick auf das Thema ist zu bemerken, dass der relative Anteil an Frauen, die ein MINT-Fach studieren stark vermutlich sogar primär von der Kultur abhängig ist, siehe: „A Cultural Perspective on Gender Diversity in
        Computing” von Hazzan et al 2006.

        Das ist eigentlich eine sehr schöne Studie, weil sie sich auf das gleiche Land aber unterschiedliche Kulturen bezieht. In Israel gibts es nämlich große Unterschiede bei der Anzahl weiblicher Informatik-Studenten bei den Juden und Arabern. Während nur circa 30% der jüdischen Informatiker weiblich sind, sind es über 60% der arabischen. Die stellten fest, dass arabische Frauen deutlich größeren Rückhalt durch ihr soziales Umfeld bekommen, bei ihrer Studienwahl.

        • @ Kinch

          Du meinst diese Studie?

          Klicke, um auf CrossingCultures.pdf zuzugreifen

          Von einem Gender Study Department?

          In der es heißt, Zitat:

          *The National Center for Women and IT
          (NCWIT) defines5 IT broadly as: “1) all forms of technology used to create, store,
          exchange and use information in its various forms; and 2) the design and use of
          computers and communications to improve the way we live, learn, work and play.”
          Computer scientists might or might not agree that this includes “computer science.”6 For
          example, computer scientists who work in the more theoretical and foundational aspects
          of computer science—such as complexity theory or the theory of computation—might
          not agree that their work is included in the definition of IT. Other computer scientists
          might think that areas often considered as IT, such as managing information in large
          corporations, are far removed from core CS. We do not attempt to resolve this debate, but
          instead, we clarify that the case studies presented here (in Sections 3 and 4) would mostly
          be considered within the realm of what might be called traditional computer science.*

          Ja, das ist ja schon mal genügend schwammig, um jedem erwünschten Ergebnis die passende Sampleauswahl unterzujubeln.

        • @Alexander Roslin

          Die Studie ist also wertlos, weil dir die Definition von CS des NCWIT nicht passt? Nen kleineren Strohhaml haste nicht gefunden?

          Als Datenbasis dienen schon ganz konkrete Studienfächer. Es sind für Juden und Araber auch die gleichen Studienfächer, keine Angst.

        • @kinch

          *Die stellten fest, dass arabische Frauen deutlich größeren Rückhalt durch ihr soziales Umfeld bekommen, bei ihrer Studienwahl.*

          Wie geht das denn zusammen mit Burka und Scharia?

          Könnte es sein dass es aus der unterprivilegierten Rolle der Araber in Israel und dem Wunsch daraus auszubrechen resultiert?

          Das gleiche zeigt sich nämlich in vielen ärmeren Ländern denen hier bestimmt auch nachgesagt wird dass dort die Frauenbefreiung noch lange nicht auf so einem guten Stand wie bei uns ist, dass dort Frauen stärker in die Ausbildung zu technischen, gewinnträchtigen und zukunftsweisenden Berufen drängen.

        • @Borat

          »Wie geht das denn zusammen mit Burka und Scharia?«

          Ganz gut. Weder Islam noch Scharia fordern ungebildete Frauen. Ganz im Gegenteil gilt eine gebildete Frau als Statussymbol ihres Mannes. Islam noch Scharia fordern „nur“ die bedingungslose Unterordnung jeder Frau unter ihren Besitzer (Vater, Mann, Bruder, Sohn).

          Und was die Fächerwahl angeht: Je repressiver der Islam, desto mehr Frauen in MINT-Studiengängen. Das war im im Iran ganz genauso.
          Grund: Solange die Frau studiert, wird sie nicht zwangsverheiratet und in MINT-Fächern findet sie leichter einen „guten“ Mann als in den stärker glaubenslastigen Geistes“wissenschaften“.

        • @ Kinch

          Nun, Kinch, ich kann der Studie entnehmen, dass sie an ihrer eigenen Uni ein Verhältnis Männer/Frauen von 2 :1 erreicht hat – klingt nicht gerade nach Gleichstand und das, obwohl die Kriterien frauenfreundlich verändert wurden (weniger Wert gelegt auf Programmierfähigkeiten bei der Zulassung).

          In Quatar gibt es mehr Frauen im Kurs, weil, wie sie selbst schreibt, die Männer mehr reisen dürfen und daher eher im Ausland studieren – die Daten sind also gar nicht vergleichbar.

        • @B.E.

          Das lässt ja nicht gerade Hoffen dass die Frauen dort ein Studium des MINT-Fachs bräuchten um dann auch hart in so einem Beruf zu arbeiten, richtig Geld zu verdienen und ordentlich Karriere zu machen.

          Es ist wie auch bei uns oft: Verlegenheitslösung, Vorgeschoben, Verschwendung von Ressourcen, Luxusphänomen, die bestgebildetste Frauengernertion der Welt.

          Wir haben halt noch mehr überflüssigen Wohlstand so brauchen Frauen bei uns nicht so was wo sie noch von ekligen Nerds belästigt werden könnten studieren und brauchen sich auch keinem Mann bedingungslos unterzuordnen um ihm dann mit Electrical-Engineering-Master 2 Kinder zu schenken und großzuziehen.

        • @Alexander Roslin

          Okay; ich zweifle nicht an deiner Fähigkeit einzelne Absätze zu lesen. Dann wirst du auch diesen Absatz schaffen:

          „Eidelman and Hazzan [2005] studied a population of 146 12th grade AP CS students from
          9 typical high schools from both sectors (5 schools from the Jewish sector, 4 schools
          from Arab sector).15 In the Jewish sector, 25 of the 90 AP CS students (i.e., 28%) were
          female; in the Arab sector, 34 of the 56 students (i.e., 61%) were female. That is, while
          female high school students in the Jewish sector are under represented in AP CS classes,
          they are highly represented in the Arab sector.“

          Das steht auf Seite 22. Die Abbildung auf Seite 23 ist auch sehr spannend.

          Du kannst auch gerne das zitierte Paper lesen: Factors influencing the shrinking pipeline in high
          schools: A sector-based analysis of the Israeli high school system

          Damit sind die Fragen wohl geklärt.

          Falls du noch mehr Paper zu dem Thema haben willst:

          Du kannst auch noch mehr Paper zu dem Thema lesen, falls es dich interessiert: „Once She Makes it, She is There: Gender Differences in Computer Science Study“ von Vilner und Zur 2006. Die zeigen auch deutlich auf, dass vor allem Selbsteinschätzungen und nicht die objektive Eignung ein Hindernis für das Studium ist (vorsicht, das Paper baut auf auf dem von Hazzan et al auf).

          Ganz unabhängig davon, wird das ganze nochmal bestätigt, nämlich durch „Gender Differences in Computer Science Students” von 2003. Hier wird auch sehr schön herausgearbeitet, dass Frauen in den USA schwerer haben mit Informatik, weil sie trotz objektiver gleicher Befähigung ein deutlich geringeres Zutrauen in sich haben, als Männer: „ In fact, female CS majors had less confidence in their computer skills than did male non-majors”. Ein Faktor, der stark vom sozialen Umfeld beeinflusst wird, denn „Women who have supportive friends and family are more likely to major in CS”.

          Und überhaupt. Das Thema ist wirklich gut erforscht. Einfach mal google scholar gender und computer science zusammen bringen.

        • @ Bellator

          *Und was die Fächerwahl angeht: Je repressiver der Islam, desto mehr Frauen in MINT-Studiengängen. Das war im im Iran ganz genauso.*

          Das kommt noch hinzu: Je repressiver der Islam, desto islamistischer gerade die geisteswissenschaftlichen Fächer, die Frauen sonst bevorzugen.

          Aber selbst in repressiv-islamistischen Gesellschaften ist der islamistische Einfluss in MINT-Fächern naturgemäß am geringsten, weshalb sich dort vermehrt Frauen sammeln, die wenigstens überhaupt etwas studieren wollen, aber dann doch möglichst frei von islamistischer Indoktrination, die in den Geisteswissenschaften dort viel stärker ist.

          Wäre das nicht der Fall, ich wette, auch im Iran, auch in Quatar würden Frauen Geisteswissenschaften/Sprachen bevorzugen.

          Ceteris paribus ist also in keiner Weise gegeben.

        • Ihr labert auch einfach munter darauf los, oder? Dass es hier um israelische Unis geht interessiert euch nicht. Hauptsache mal Araber => Islam => Scharia.

        • @kinch

          Ich hab keine Lust dieses ganze „Abbauen der Widerstände“ zu bezahlen bis wir 50% Informatikerinnen haben.

          Ich nehm lieber Informatiker, ist billiger und auch nicht schlechter.

        • @Borat

          „Ich hab keine Lust dieses ganze “Abbauen der Widerstände” zu bezahlen bis wir 50% Informatikerinnen haben.”

          Aha. Was genau kostet es dich denn? (Verdienst du überhaupt Geld. Irgendwie kann ich mir das schwer vorstellen).

          Und was kostet dich (Stichwort: Opportunitätskosten) denn eine Frau die statt einer guten Informatikerin eine Friseurin wird?

        • @kinch

          Warum glaubst du ich verdiene keine Geld? Verdienst du denn Geld?

          Was es kostet?

          Reproduktion wird verteuert und geht verloren, ein Mann bringt mit weniger Ausbildungskosten mehr zurück in die Volkswirtschaft (Steuern, sekundäre Effekte).

        • @ Kinch

          Nein, mir ist schon klar, dass es sich bei der anderen Studie um israelische Bildungseinrichtugnen handelt.

          Ändert nichts daran, dass ich darin eine wunschdenkende Geschwätzstudie sehe.

          Wo wird denn da untersucht, ob arabische Familien in Israel vielleicht gerade deshalb vermehrt ihre Mädchen in Richtung Naturwissenschaften drängen, wenn sie schon nicht verhindern können, dass ihre Töchter studieren, um sie vor den säkularistischen Ansichten in den israelischen Geisteswissenschaften zu schützen?

          Die für die islamische Glaubenssicherheit ihrer Mädchen vielleicht viel bedrohlicher scheinen als Naturwissenschaften?

          Wurde denn untersucht, wie frei die Entscheidung dieser Mädchen tatsächlich ist?

          Oder ist das für einen guten, linken Forschungsansicht kulturell zu insensitiv, weil islamophob?

          Oder funktioniert das nach dem Motto: „Oh, fein, sie studieren vermehrt Naturwissenschaften, sie müssen also frei sein in ihrer Entscheidung, denn bei uns im Westen ist das nicht so, da werden Frauen patriarchal unterdrückt und studieren deshalb weniger MINT-Fächer.“?

        • „Ihr labert auch einfach munter darauf los, oder? Dass es hier um israelische Unis geht interessiert euch nicht. Hauptsache mal Araber => Islam => Scharia.“

          Roslin hat in der Tat große Probleme, einfachste Statistiken und Studien zu verstehen, wenn sie ihm nicht in sein Weltbild passen. Dann werden auch schon mal elfjährige Jungs erwachsene Männer, auf die Homosexuelle total abfahren.

        • @Borat

          »Das lässt ja nicht gerade Hoffen dass die Frauen dort ein Studium des MINT-Fachs bräuchten um dann auch hart in so einem Beruf zu arbeiten, richtig Geld zu verdienen und ordentlich Karriere zu machen.«

          Nein. Deswegen hat man im Iran die Anzahl weiblicher StudierenderInnen begrenzt. Zuwenig Return on investment.

        • “ Die stellten fest, dass arabische Frauen deutlich größeren Rückhalt durch ihr soziales Umfeld bekommen, bei ihrer Studienwahl.“
          Den Gesichtspunkt dass diese Frauen einkommenstarke Berufe wählen müssen, während Frauen in Deutschland dies können ist nicht von Belang?

        • @Kinch

          »Dass es hier um israelische Unis geht interessiert euch nicht.«

          Falls du nicht irgendwo eine Studie auftreibst, nach der israelische Unis ethnische Araberinnen nur zu Informatik und Bergbau-Ingenieurswissenschaften zulassen, ist die Fachwahl vorrangig eine Frage der StudierendenInnen. Womit wir wegen „ethnische Araberinnen“ bei dem kulturellen Hintergrund der StudierendenInnen wären, der möglicherweise in einer signifikanten Zahl der Fälle islamisch geprägt sein könnte.

          »Hauptsache mal Araber => Islam => Scharia.«

          Naja, eigentlich sind Iraner keine Araber. Aber wenn es dir hilft deine Vorurteile gegenüber uns pöhsen Purschen zu kultivieren, dann bin ich einverstanden, dass du mir vorwirfst, das nicht wissen und auch die Unterschiede zwischen sunnitischem und schiitischem Koran* nicht zu kennen.

          »Und was kostet dich (Stichwort: Opportunitätskosten) denn eine Frau die statt einer guten Informatikerin eine Friseurin wird?«

          Doch, ja. Nach dem Abitur statt auffe Unität, Friseuse lern‘ un‘ inne Manta schoffiern lassen.

          Doch ja, _die_ Opportunitätskosten sind schwer von Relevanz.

          *: Es gibt keine.

        • Aber selbst in repressiv-islamistischen Gesellschaften ist der islamistische Einfluss in MINT-Fächern naturgemäß am geringsten, weshalb sich dort vermehrt Frauen sammeln, die wenigstens überhaupt etwas studieren wollen, aber dann doch möglichst frei von islamistischer Indoktrination, die in den Geisteswissenschaften dort viel stärker ist.

          Hübsch ausgedacht, aber trotzdem falsch. Wenn im Iran sehr viel mehr Frauen in die MINT-Studien strömen als in Westeuropa, dann einfach weil Karriere und Einkommen Unabhängigkeit verspricht. Iranerinnen, zumindest die hier angesprochenen, sind emanzipierter als unsere verhätschelten, in bürgerlicher Manier erzogenen Töchter, die ständig männliche Unterstützung und Privilegien fordern. Es ist ein grosses Missverständnis zu glauben, westeuropäische Frauen seien emanzipiert, bloss weil sie vermehrt erwerbstätig werden.

          Ich wiederhole es gerne: Was uns hier als Emanzipation der Frauen verkauft wird ist im Wesentlichen die Transformation des bürgerlichen Geschlechterverhältnisses. Idealtypisch dafür steht die Forderung nach privilegierenden Quoten u.a., Quoten, die exklusive und geschützte Bereiche für Frauen sichern sollen.

          Sind die MINT-Studien im Iran frauengerechter gestaltet? Sind die gläsernen Decken im Iran dünner? Sind die Patriarchen im Iran ohne Einfluss?

        • Klicke, um auf CrossingCultures.pdf zuzugreifen

          Es tut mir leid, wenn ich diesen Artikel ernst nehmen soll, dann müßten sich die Autoren irgendwann einmal entscheiden wovon sie schreiben.

          Am Anfang geht es um „Computing“ also um „Rechnen“, dann geht es um IT wie es das amerikanische „The National Center for Women and IT“ ( sprechen wiir mal über deren kulturabhängige Sicht auf IT) usw usf.

          Dann werden dort Behauptungen aufgestellt, welche Rollensichten auf eine unbestimmte Menge von Beschäftigungen darlegen wollen.

          Das ist nix

          Bei mir sieht ein wissenschftlicher Beitrag so aus:
          1. Einleitung – gibt Übersicht über das Thema
          2. Fragestellung
          3. Stand der Forschung
          4. Daten und Methoden
          5. Schlufolgerungen
          6. Zusammenfassungen und Ausblick.

          So finden wir auf S. 10:

          „Specifically, this case study illustrates
          the evolvement of a computing culture—and its synergistic impact—as the environment
          shifted from an unbalanced to a more balanced environment in three critical domains: 1)
          gender, 2) the range of student personalities and interests, and 3) professional support
          afforded to all students.“

          Alle dort verwendeten Begriffen finden keine ooperationalisierung:
          1. Was ist balanced versus unbalanced environment?
          2. Was definiert den relevanten „range of student personalities and interests“ und
          3. professional support?

          Weiter:
          „supported a specific type of (male) student, in particular those who had exhibited great
          programming proclivity. And women students, being in the minority, did not have access
          to the various informal professional support systems available to the majority male
          students.“
          Das sind doch schlicht Behautpungen. Woran erkennt man das? Wieso ist „programmieren“ eine männlich konnotierte Tätigkeit?

          ich bin alt genug um noch zu wissen – programmieren fand seinerzeit überhaupt keine „Konnotation“, eher war es Erbsenzählerei und stand im Ansehen eines Buchhalters, jedoch aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Relevanz noch darunter.

          Und die kulturellen Hintergründe kann man in der Reportage „Hackers“ von Stephen Levy nachlesen.

          „By the fall of 1999 new admissions criteria were in place at Carnegie Mellon that deemphasized
          prior programming experience9 while at the same time placed more emphasis
          on breadth and leadership promise10 (without reducing the high academic criteria). This
          allowed for diversity in the student body, in particular an increase in the numbers of
          women11 and an increase in the numbers of students with broad interests, both men and“

          Ahem, da lache ich mich tot wenn ich das lese. Zufälligerweise fällt 1999 zusammen mit dem Internet-Boom, wo selbst Pferde die bis 10 zählen konnten als Programmiere angeheuert wurden.

          Tut mir wirklich leid, aber diese Art von „Studie“ beweist überhaupüt nichts – weder dafür noch dagegen.
          Sie is tdie Art von Studie, wie sie an Business Schools produziert wird.

          Aber ernsthaften wissenschaftlichen gehalt würde ich dieser Produktion absprechen wollen.

        • @ kinch

          „Das ist eigentlich eine sehr schöne Studie, weil sie sich auf das gleiche Land aber unterschiedliche Kulturen bezieht. In Israel gibts es nämlich große Unterschiede bei der Anzahl weiblicher Informatik-Studenten bei den Juden und Arabern. Während nur circa 30% der jüdischen Informatiker weiblich sind, sind es über 60% der arabischen. Die stellten fest, dass arabische Frauen deutlich größeren Rückhalt durch ihr soziales Umfeld bekommen, bei ihrer Studienwahl.“

          Der Islam ist ja allgemein dafür bekannt, dass er bildungshungrigen Frauen bestmöglichen Support zukommen lässt.

        • @ Peter

          *Hübsch ausgedacht, aber trotzdem falsch. Wenn im Iran sehr viel mehr Frauen in die MINT-Studien strömen als in Westeuropa, dann einfach weil Karriere und Einkommen Unabhängigkeit verspricht.*

          Nein, das ist nicht nur fein ausgedacht.

          Geisteswissenschaften reproduzieren den herrschenden Zeitgeist sehr viel stärker als Naturwissenschaften, die immerhin in erster Linie mit objektiver Realität zu tun haben.

          Sowjetischer Atomkonstanten unterschieden sich von US-amerikanischen bis auf die x-te Kommastelle nicht.

          Weshalb sowjetische Wasserstoffbomben so hübsch explodierten wie US-amerikanische.

          Sowjetische Philosophie jedoch unterschied sich dramatisch von der, die an US-amerikanischen Universitäten geleert wurde.

          Die sowjetische war strikt dialektisch-materistisch, die US-amerikanische nicht ganz so einfältig.

          Je totalitärer also ein Regime, desto stärker sind gerade die Geisteswissenschaften der herrschenden Ideologie, dem herrschenden Zeitgeist unterworfen.

          Naturwissenschaften sind da ideologiefreier.

          Weshalb es Sinn macht, dass gerade Frauen in religiös-patriarchalen Systemen, die meist aus der dünnen verwestlichten Bildungsschicht stammen, in diese unideologischeren Bereiche ausweichen.

          Ob diese Frauen mit ihrem Studium im Iran tatsächlich Einkommen und Karriere generieren können, weiß ich nicht.

          Hast Du Zahlen?

          Wie die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen im Westen beweist, lässt sich ja nicht jedes Studium auch in Einkommen übersetzen.

          Viele Kultur – und Genderwissenschaflter.I.nnen studieren auf Hartz-IV oder auf Versorgtwerden-Ehe.

          Zumal die Arbeitsplätze bei Vater Staat, die der geschaffen hat, um gerade Frauen die Beteiligung am Arbeitsmarkt auf Steuerzahlers Kosten zu ermöglichen – damit das Versorgt-Werden nicht mehr so auffällt und sich die emannzipierte Frau dolle unabhängig von den bösen Männern fühlen kann – ja zunehmend rar werden.

          Sicher hoffen die Iranerinnen mit Studium leichter auswandern zu können.

          Ob sie dann im Westen als IT-Spezialistinnen arbeiten?

          Viele offenbar nicht.

      • Ich weiß, es inkommodiert Dich zu sehr, aber gibt’s da Studien, die zeigen, wie es mittels Sozialisation gelungen ist, die “Geschlechterrollen” aufzulösen.

        Du weißt ja, es tät mich interessieren.

        Studien, Studien, von der Stiftung Warentest für gut befunden. Manchmal ist es durchaus angebracht, den eigenen Sinnen mehr zu trauen als irgendwelchen Studien. Hör mir bloss auf mit Deinen Studien.

        Mich würde mal interessieren, was Herr Roslin denn als die Geschlechterrolle definiert, als Geschlechterrolle, die genetisch verursacht und deshalb nicht veränderbar ist. „Geschlechterrollen“ ist ja so ein Gummibegriff. Eine Definition oder zumindest eine Einengung des Begriff wäre nötig, um Deine Frage vernünftig zu beantworten.

        • @ Peter

          *Mich würde mal interessieren, was Herr Roslin denn als die Geschlechterrolle definiert, als Geschlechterrolle, die genetisch verursacht und deshalb nicht veränderbar ist.*

          Arbeit eher mit Menschen, eher familien-/kinderzentriert, eher weniger konkurrenzorientiert, eher konkret, weniger abstrahierend/systematisierend denkend > eher weiblich.

          Arbeit eher mit Sachen, eher außenorientiert/weniger kinderzentriert, stärker konkurrenzorientiert, eher abstrahierend/systematisierend denkend („mustererkennend“) > eher männlich.

          Die unterschiedliche Häufigkeitsverteilung zwischen diesen Bereichen ist grundlegend genetisch „voreingestellt“, kann von Kultur/Sozialisation.

          Daraus ergeben sich die Geschlechterrollen.

        • Korrektur (zuviel herausgelöscht):

          *… kann von Kultur/Sozialisation nur moderiert werden, nicht grundlegend verändert.*

          Jedenfalls unter den Bedingungen der Freiheit und Gleichberechtigung.

        • Ich verlinke bei dieser Gelegenheit nochmal das Interview mit dem bekannten Hirnforscher Lutz Jäncke, auf das ich schon einmal hingewiesen hatte, da es vielleicht einen interessanten kontrastierenden Vergleich zu den Ansichten zu Geschlechtsunterschieden von Roslin und Christian erlaubt:

          http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2006-41/artikel-2006-41-die-geschlechter.html

          Von dem bescheuerten genderistischen Titel und Untertitel bitte nicht täuschen lassen, Jäncke gilt als seriöser Geschlechterforscher, er bestreitet keineswegs, dass es biologisch disponierte durchschnittliche Geschlechtsunterschiede gibt und erwähnt in dem Interview auch einige – er gehört allerdings zu denjenigen Geschlechterforschern, die das Ausmaß von biologisch disponierten Geschlechtsunterschieden als etwas geringer gewichten als manche derjenigen Forscher dies tun, auf die sich Christian und Roslin häufiger beziehen.

          Auch in der seriösen Geschlechterforschung – jenseits der genderistischen Pseudowissenschaft – gibt es hierzu ja unterschiedliche Meinungen und interessante Kontroversen.

          Ich persönlich halte es bei diesen Themen manchmal so, dass ich versuche herauszufinden, bezüglich welcher Geschlechtsunterschiede bei denjenigen Forschern, die das Ausmaß biologisch disponierter Geschlechtsunterschiede eher etwas stärker oder eher etwas schwächer gewichten, hinsichtlich der biologischen Einflussfaktoren weitgehende Einigkeit besteht.
          Da wo beide Fraktionen sich weitgehend einig sind, ist ja quasi ein gewisser Grundkonsens in der Forschergemeinschaft gegeben.

        • @ muttersheera

          „Ich persönlich halte es bei diesen Themen manchmal so, dass ich versuche herauszufinden, bezüglich welcher Geschlechtsunterschiede bei denjenigen Forschern, die das Ausmaß biologisch disponierter Geschlechtsunterschiede eher etwas stärker oder eher etwas schwächer gewichten, hinsichtlich der biologischen Einflussfaktoren weitgehende Einigkeit besteht.“

          Ich denke das ist eine sehr gute
          Vorgehensweise, die man auf vielen
          Gebieten anwenden kann.

        • @ muttersheera

          Wenn Götz Werner Recht hätte, hätten wir erfolgreiche, hochkulturell erfolgreiche Matriarchate.

          Die haben wir aber nicht, unabhängig davon, ob es sie je gegeben hat.

          Hat es sie je gegeben (das letzte war angeblich die minoische Kultur), dann haben sie sich nicht erfolgreich behauptet.

          Hätte Götz werner Recht, dann müssten Frauen keine Domänen „erobern“, sondern würden sich selbst welche aufbauen.

          Zum Beispiel Unternehmen nach ihrem Gusto, die so geführt werden, wie es der weiblichen Psyche und der von ihnen erstrebten Work-Life-Bilanz behagt.

          Dann könnten sie beweisen, dass es diese Unternehmen überhaupt geben kann, dass sie erfolgreich betrieben werden können.

          Sie könnten eine weibliche Technik in Auftrag geben, wie immer die dann aussehen mag.

          All das ist aber bisher nur Fata Morgana und Geschwätz.

          Es gibt keinerlei Anzeichen, dass das so rasch anders wird.

          Es gibt ja nicht mal Anzeichen dafür, dass das je anders war.

          Weshalb unserer Kulturgeschichte so aussieht wie sie aussieht.

          Aber ich bin ja, was die phyische Welt, die Welt der Phänomene anlangt, Empiiriker.

          Tretet also den Gegenbeweis an, gründet weibliche Unternehmen, baut eure eigenen Domänen und Gesellschaften,/Kulturen auf, weiblich bestimmt, weiblich dominiert und entwickelt eure eigene Technik.

          Wenn ihr denn glaubt, unsere Geschichte sei eine Folge böswilliger männlicher Dominanz und erzwungener weiblicher Ohnmacht.

          Wenn dabei mehr herauskommt als ein Donnerbalkenmatriarchat, stehe ich in härenem Büßergewand vor den Pforten des Frauenparadieses und bitte demütig um Vergebung und Einlass.

          Und vielleicht ein Plätzchen am Herdfeuer des Palastes der Dominatrix suprema.

          Natürlich, Tippse müsste mit.

        • @rosliin

          Ja, das wurde schon oft gesagt, hat aber nichts bewirkt bei den „Betroffenen“.

          Du wirst dir sicher schon haben sagen lassen dass die männliche Technik und Kultur mangelhaft ist und nur alles zerstört, auch die zarten, weiblichen Versuche einer besseren Kultur und Technik aus lauter Kurzsichtigkeit im Keim erstickt.

          Hier sieht man wieder was für einen undankbaren Job Ärzte in einer psychiatrischen Klink mit Patienten haben die behaupten Jesus, Hitler, Gott, Einstein, Napoleon o.ä. zu sein, obwohl dort ungeleich mehr Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen.

  7. „Deshalb halten es die Vorkämpfer der Gleichstellung durchaus für politisch legitim, die Frauen auch gegen deren Willen auf den vermeintlich richtigen Weg zu führen. Frauen sollen gefälligst wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen, lautet die Parole.“

    Sowas nennt man dann Totalitarismus…natürlich nur im bester Absicht…wie immer….

    • @ ratloser

      *Sowas nennt man dann Totalitarismus…natürlich nur im bester Absicht…wie immer….*

      Wenn die Menschen partout nicht in der Lage sind, Gleichheit herzustellen, Gleichheit aber für manche DER WERT schlechthin ist, dann muss man eben die Freiheit abschaffen, um der Gleichheit willen.

      Und die gleicheste Gleichheit aller herrscht natürlich im Massengrab.

      Darum sind die sozialistischen, entgegen landläufig propagierter Überzeugung, die größten der Menschheitsgeschichte.

  8. Die Aussage des Mädchens in dem hier im Strang verlinkten Beitrag, in dem so schön die wahre Gleichstellungsabsicht der Gleichsteller deutlich wird im Kommentar der Journalist.I.n (Mädchen zu Herzchirurgen, Jungs zu Zahnarzthelfern, also Mädchen treppauf und Jungs treppab fördern – was ja in der Realität unseres Ausbildungssystem auch genauso umgesetzt wird, sicher nur Zufall), man könne ja als Herzchirurg so viel falsch machen und das hätte dann so schwerwiegende Folgen, das wolle sie nicht, scheint mir typisch weiblich > Angst vor Verantwortung, Angst, „schuldig“ zu werden, bei sehr vielen Frauen.

    Frauen sind ja prinzipiell eher Opfa, wollen nicht Täta sein, dafür haben sie ja Männer, damit sie Opfa sein können, nicht Täta werden müssen.

    Besonders wenn’s schief geht, ist es gut, wenn man Männer beschuldigen kann.
    Ob in der Geschichte oder in der Ehe.

    Auch darum tendieren Frauen vielleicht eher zu Berufen, die sich einer klaren Zurechenbarkeit von Verantwortlichkeit entziehen, einer klaren Leistungsbewertung und Erfolgskontrolle.

    Der Ingenieur, der eine Brücke falsch berechnet und die stürzt ein, der ist schuld.

    Bei Leherer.I.nnen, Krankenpfleger.I.nnen, ja sogar bei vielen Ärzt.I.nnen ist Versagen nicht so klar und eindeutig zuordenbar wie beim Herzchirurg oder Ingenieur.

    Weibliche Berufe sind typischerweise auch Berufe mit wenig Verantwortung, wenig klar zuordenbarer Verantwortung, wenig objektivierbarer Leistungskontrolle.

    Man kann dort mehr „Herde“ sein, MUSS nicht allein stehen, ist nicht isolierbar und dadurch „abschießbar“.

    • Würdest du es schaffen 8 Stunden lang alte Menschen zu betreuen ?
      Jetzt mal ehrlich, ich nicht.
      Nicht dass ich Männern jetzt anhängen will irgendwie autistisch zu sein, aber ich denke dass für viele Männer so ein Beruf unmöglich wäre. Das ständige hören immer der gleichen Geschichte aus dem 2ten Weltkrieg… Die Oma die während des Mittagessen auf einmal auf den Tisch kotzt….
      Da sind Frauen denke ich uns überlegen

  9. „Wie man sieht gibt es recht wenig Überschneidungen.“

    Kann man sehen wie man will. Immerhin sind 4 der 10 Berufe bei beiden Geschlechtern vertreten. „Recht wenig“ ist für mich was anderes. Allerdings sind deutlich mehr junge Frauen als junge Männer in den Büro(und nicht etwa Menschen!)-nahen Berufen vertreten, und auch die Zahl der Azubis in den vier Lieblingsberufen beider Geschlechter (Bürokauffrau, Verkäuferin, Kauffrau im Einzelhandel und Industriekauffrau) liegt in Summe deutlich höher bei den Einen (82.000 im Vergleich zu 52.300).

    „In der Industrie kann durch Investitionen in neue Maschinen und Technologien die Produktivität des einzelnen Mitarbeiters ständig gesteigert werden, was wiederum Spielraum für Lohnsteigerungen schafft. In den sozialen Berufen sind dagegen die Möglichkeiten, Effizienzreserven durch technischen Fortschritt zu heben, naturgemäß begrenzt.“

    Kann man übersetzen mit: im industriellen Bereich (in der Produktion also) werden zukünftig immer noch weniger Mitarbeiter gebraucht werden, der Bedarf innerhalb des sozialen Zweigs wird dagegen nicht im selben Maße abnehmen.

    Und, mal ganz nebenbei: wenn jetzt doppelt so viele Frauen Köchin werden wollten, wie Männer Bankkaufmann, dann würde allein dieser Einzelbefund doch als eindeutige Bestätigung des Geschlechter-Stereotyps gelesen, oder etwa nicht?

    • @ muttersheera

      *Kann man übersetzen mit: im industriellen Bereich (in der Produktion also) werden zukünftig immer noch weniger Mitarbeiter gebraucht werden, der Bedarf innerhalb des sozialen Zweigs wird dagegen nicht im selben Maße abnehmen.*

      Nicht der Bedarf.

      Aber die Finanzierungsmöglichkeit.

      Der soziale Sektor wird von dem Sektor bezahlt, der die materielle Wertschöpfung leistet.

      Wenn die Gesellschaft kein Geld mehr hat, um soziale Dienstleistungen zu bezahlen, werden die entweder nicht erbracht (es sterben Menschen auf der Straße, wird wieder ein normaler Anblick) und/oder in die Familie zurückverlagert > wer ohne Familie/Kinder ist, hat dann gute Aussichten, auf der Straße zu sterben.

      Das, worüber sich der Herr Grass in Indien so wunderte bei seinem Kalkuttaausflug wird keine Verwunderung mehr auslösen.

  10. Allein das hier

    „In den zukunftsträchtigen Studiengängen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, den sogenannten MINT-Fächern, sind die männlichen Studenten weiterhin fast unter sich.“

    ist schlichtweg so nicht wahr.

    Okay, In Mathematik, Physik und Informatik sind die Männer weitgehend unter sich. im „Technik“-Bereich auch.

    Aber NICHT in DEN Naturwissenschaften. Das sind Biologie, Chemie und Physik. Letztere ist klar männerdominiert, die letzte Zahl, die ich dazu las, ging von einem Männeranteil von deutlich über 80 % aus, unter den Physikstudenten.

    Die Chemie dagegen ist schon lange nicht mehr männerdominiert. Ich habe einen Frauenanteil von rund 46 % in Erinnerung. Fast die Hälfte aller Chemiestudenten ist also weiblich. Das soll „männerdominiert“ sein?

    Nun aber zu dem Fach, das auch ich studiert habe: Die letzte Angabe dazu, die ich las, ging von einem Frauenanteil von etwa 2/3 aller Studenten im Diplom/Bachelor/Master-Studium aus. Und das ist schon lange so: In den 80er Jahren war im Diplomstudiengang Biologie der Frauenanteil ebenfalls in der selben Größenordnung. In diesem Studium steigerte sich dann – vermutlich, weil die Gentechnik durch die Medien ging – bis zur Jahrtausendwende der Männeranteil auf pi mal Daumen 50 %. Seitdem sinkt er wieder, was u. a. durch die Bildungsmisere der Jungs erklärt werden kann (weniger männliche Abiturienten) Im Lehramtstudium Biologie beträgt der Frauenanteil schon seit vielen Jahren rund 80 % . Unter den Chemie-lehrämtlern gibt es auch viele Frauen.

    Und da wäre noch eine „Kleinigkeit“: Es gibt mehr Biologen als Chemiker und Physiker zusammen, viel mehr sogar. Es kann also keine Rede davon sein, dass „die“ Naturwissenschaftler eine „Männerdomäne“ darstellen. Von den Berufsaussichten stehen wir Biologen deutlich schlechter als Chemiker und Physiker da. Die Physiker haben am meisten Möglichkeiten. Für die drei Naturwissenschaften gilt also: Je höher der Männeranteil, desto größer die Karrierechancen.

    Aber die vielen Frauen in der Biologie hätten auch Chemie oder Physik als Studiengang wählen können, niemand hat sie daran gehindert, schon gar kein Patriarchat. Im Gegenteil: Sie werden doch seit vielen Jahren dazu angehalten, solche Fächer zu wählen und es den Männern zu zeigen.

    In einem Internetartikel wurden mal Studentinnen im weißen Labor-Kittel als „seltener Anblick“ bezeichnet. Unfassbar, das so was in einer Zeit geschrieben wird, in der rund 2/3 aller angehenden Biologen und Ärzte weiblich sind, 84 % aller Tiermediziner, über 95 % aller Ernährungswissenschaftler, rund 80 % aller angehenden Bio-Lehrer, rund 50 % aller Agrarwissenschaftler, und fast die Hälfte aller angehenden Chemiker.

    Stimmungmache, feministische Propaganda in Reinform.

    Zum Girls-Day empfehle ich das hier:

    http://agensev.de/agens-meint/girls-day-erfolgloses-schnuppern/

    Und das hier empfehle ich ebenso:

    http://agensev.de/texte/schlaue-jungs-braucht-das-land/

    • „Je höher der Männeranteil, desto größer die Karrierechancen. “
      Diese Kausalität ist ein Ergebnis von „s gibt mehr Biologen als Chemiker und Physiker zusammen, viel mehr sogar.“.

      Denn ceteris paribus führt bei gleicehr Nachfrage ein höheres Angebot zu einem niedrigeren Preis (Lohn).

  11. Vgl. dazu: „Der Demografieexperte Christopher Guilmoto vom Pariser Forschungsinstitut für Entwicklung (IRD) hat ausgerechnet, dass selektive Abtreibungen und Kindesmorde allein in Asien 117 Millionen Frauenleben gekostet hätten.“ Ich hätte mir gewünscht, dass die Berechnung etwas nachvollziehbarer im Artikel dargestellt worden wäre, oder zumindest mit etwas mehr Kontext.

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