Tugendfuror, Aufschreiaktivismus und Astroturfing

Eine interessante Auswertung der Aufschrei-Kampagne findet sich im Spiegel:

In Wahrheit ist mancher Sturm nur ein Stürmchen, was bei aller Selbstreferentialität des Mediums in der Regel doch lieber ungesagt bleibt. Wer sich die Mühe macht, einmal nachzusehen, wie viele Leute sich tatsächlich an den in Rede stehenden Debatten beteiligen, stellt schnell fest, dass die Zahl oft nicht einmal ausreicht, um den bei herkömmlichen Protesten beliebten Platz vor dem Brandenburger Tor zu füllen.

Im SPIEGEL gab es kürzlich eine interessante Grafik zu dem ersten Twittersturm, der die Sexismusdebatte in Gang setzte und vielen nun als Beweis für die Bedeutung dieser neuen sozialen Bewegung gilt. Von den 80.000 Tweets, die in den ersten fünf Tagen abgesetzt wurden, waren 30.000 Retweets, also Weiterleitungen bereits gesendeter Mitteilungen. Zu den am meisten weiterverschickten Nachrichten gehörte der Spruch: „Meine Frau wollte auch etwas zu #aufschrei twittern. Das W-Lan reicht aber nicht bis in die Küche.“

Auch der Bundespräsident findet die Aufregung wohl übertrieben:

„Wenn so ein Tugendfuror herrscht, bin ich weniger moralisch, als man es von mir als ehemaligem Pfarrer vielleicht erwarten würde.“ Mit Sicherheit gebe es in der Frauenfrage noch einiges zu tun. „Aber eine besonders gravierende, flächendeckende Fehlhaltung von Männern gegenüber Frauen kann ich hierzulande nicht erkennen.“

Mitunter gewinnt man den Eindruck, dass das Lostreten der Aufregung weniger eine Frage von Tugend ist als vielmehr die Erkenntnis, dass man damit Druck ausüben kann, Aufmerksamkeit produzieren kann und damit auch sich selbst ins Gespräch bringt. Mit der #Aufschrei-Debatte haben sich Laura Dornheim und Anne Wizorek über Twitter hinaus bekannt gemacht. Es ist insofern nicht verwunderlich, dass sie nunmehr über Aufruhr gegen ein T-Shirt beim Otto Versand eine weitere Kampagne nachzuschieben.

Solche künstlichen Kampagnen, die eine große öffentliche Beteiligung vortäuschen sollen, nennt man Astroturfing:

Der Begriff Astroturfing, auch Kunstrasenbewegung, bezeichnet – insbesondere im US-amerikanischen Sprachraum – politische Public-Relations- und kommerzielle Werbeprojekte, die darauf abzielen, den Eindruck einer spontanen Graswurzelbewegung vorzutäuschen. Ziel ist es dabei, den Anschein einer unabhängigen öffentlichen Meinungsäußerung über Politiker, politische Gruppen, Produkte, Dienstleistungen, Ereignisse und ähnliches zu erwecken, indem das Verhalten vieler verschiedener und geographisch getrennter Einzelpersonen zentral gesteuert wird.

Weitere solche künstliche Kampagnen zu starten ist das Mittel um zum einen den Feminismus und seine Notwendigkeit wieder zu einem Thema zu machen und moralisches Kapital anzusammeln. Man kann sich selbst in den Mittelpunkt rücken, indem man solche Kampagnen startet.

Wie sehr dieses Aufsteigen anderer Personen bisherige „Größen“  stört, sieht man gut an diesem Artikel von Nadine Lantzsch über Anne Wizorek:

heute fiel mir ein, dass sich die person, die ich vor ein paar tagen noch anerkennend im blog erwähnte und jetzt als “gesicht einer neuen feministischen bewegung” bezeichnet wird, sich vor etwa einem jahr an einer von typen initiierten sexistischen hetzkampagne gegen meine person (stellvertretend für all die radikalen feminist_innen wahrscheinlich) beteiligte. die hetzkampagne re_produzierte nebenbei krasse rassismen, die irgendwie irgendwann untergingen, weil es dann nur noch um persönliche beleidigungen ging, was wiederum auch sexismus zu einem machtverhältnis macht, das in der vorstellung vieler weißer menschen nur weiße frauen trifft. was wiederum auch rassismus re_produziert. neben all den sexismen.

heute fiel mir ein, dass diese person in der slutwalk-orga von 2011 in einer pressemitteilung homophobie durch sexuelle neigungen ersetzte, weil homophobie als wort “zu kompliziert” sei.

„Diese Person“ macht deutlich, welche Verbitterung über dieses Aufsteigen vorhanden sein muss. Gerade eben hat sie noch selbst den Umsturz geleitet, jetzt sinkt ihr Stern schon wieder dank eines neuen Aktivismus, der weniger redet, sondern medienwirksame Aktionen startet. Gerade hatte man den Feminismus auf die Rassismus und „critical whiteness“ Schiene umgebogen, da wird er auch schon wieder in die andere Richtung umgeleitet.

165 Gedanken zu “Tugendfuror, Aufschreiaktivismus und Astroturfing

  1. @ christian

    Zu erwähnen ist, dass die aus spon zitierten Worte von Jan Fleischhauer stammen, der von spon, das sich selber als astroturf-Katalysator gefällt, als Hofnarr gehalten wird.

    Schon die verquaste Rhetorik solcher politisierten Neurotikerinnen wie Lantzsch (gibts eigentlich mal einen linguistischen Vergleich mit der RAF-Schwafelei, an die mich das irgendwie erinnert?) weist auf die Binnenbezüglichkeit vermeintlich nach außen gerichteter Quengeleien hin…sprich, die Thematisierung von so einem Seelenmüll, der natürlich auch den Umgang mit „MitkämpferInnen“ prägt, lohnt eigentlich nicht. Die Dynamik scheint die, einer aus dem Ruder gelaufenen Selbsthilfegruppe zu sein.

    Was mich aber immer wieder beeindruckt ist, durch welche Mechanismen es gelungen ist, individualpathologische Phänomene zunächst als gruppenidentitär zusammenzuführen und schließlich auch noch eine gewisse gesellschaftliche Deutungshoheit über das zu gewinnen, was euphemistisch gerne „öffentlicher Diskurs“ genannt wird, in Wahrheit aber mehr mit agitativer Manipulation zu tun hat.

    Die aus der Politisierung der Neurose stammende Vertrautheit mit den Regeln und Protagonisten des juste milieu´s spielen dabei sicherlich eine Rolle, der politische Bias der Massenmedien auch.

    Dennoch lohnte eine Reflexion darüber, wie es gelingen konnte, mit so einem emotionalisierten Müll, der der Lebensrealität der überwiegenden Mehrheit sowohl der Frauen als auch der Männer zuwiderläuft, vermeintliche Prämissen zu etablieren, die bei der gesellschaftliche Gestaltung durch den Staat immer größere Bedeutung gewinnen.

    Die Art der Neurosen sowie der massenmedialen Beeinflussungsmöglichkeiten ändern sich mit der Zeit. Die Grunddispositionen des Menschen nicht….wir bräuchten mal einen Le Bon revisited.

    😉

  2. @Ratloser:
    „gibts eigentlich mal einen linguistischen Vergleich mit der RAF-Schwafelei, an die mich das irgendwie erinnert?“

    Leider noch nicht. Aber es gibt offensichtlich Transfers zwischen immunisierten Erregungssystemen.
    Jede Bewegung, die statt an Vernunft an das spontane Ausagieren von hysterischen Emotionen appelliert, entwickelt ja ihre eigene standardisierte Phraseologie.

    Nehmen wir nur die Aufschreier: Ganz wichtig und unentbehrlich ist immer:
    „Mit Entsetzen“ – klar, darunter geht es prinzipiell nicht.
    Wichtig ist auch „mit Betroffenheit“, obwohl man das von älteren Hysterie-Regimen übernommen hat.
    Fehlen darf auch nie „In großer Sorge“ und „erschüttert“.

    In den schlechten Cocktail wird dann ein vorgetäuschtes Aufklärungspathos gemischt: Es sollen „erniedrigende, verletzende oder traumatisierende Erlebnisse sichtbar gemacht werden.“
    (Zitate aus dem Brief der sieben Aufklärerinnen an Gauck.)

    Hach, wenn man den unsichtbaren und sprachlosen Stimme und Antlitz verleiht – da darf man auch so doof sein, dass man vor dem Schreiben eines Briefs nicht mal das Wort Furor nachschlägt. Lieber frei assoziieren als etwas Gesagtes erst mal verstehen.
    Wieder mal: Gesinnung als Ersatz für einen klaren Gedanken.

    „Die Dynamik scheint die, einer aus dem Ruder gelaufenen Selbsthilfegruppe zu sein.“
    Yep ;-).

    „Dennoch lohnte eine Reflexion darüber, wie es gelingen konnte, mit so einem emotionalisierten Müll, der der Lebensrealität der überwiegenden Mehrheit sowohl der Frauen als auch der Männer zuwiderläuft, vermeintliche Prämissen zu etablieren, die bei der gesellschaftliche Gestaltung durch den Staat immer größere Bedeutung gewinnen.“

    Das ist in der Tat die spannende Frage: An was muss man appellieren, damit es zu diesen reflexartigen Abläufen kommt? Wo ist der Umschaltknopf, der alles in den Hysterie-Modus schaltet?

    • Diese Frauen appellieren an männliche Beschützerinstinkte und spekulieren auf weibliche Solidarität. Das klappt ganz gut.
      Männer könnten so etwas nicht inszenieren, da niemand sie ernst nehmen würde.

      • @Adrian

        Es fehlt in der Tat alleine schon die Basis für eine solche Aktion, sie würde im Sande verlaufen. Es wäre interessant, welche Aktion man vielleicht durchbekommen könnte. Eine, die an Beschützerinstinkte gegenüber Männern appelliert jedenfalls sicherlich nicht

        • Bei Frauen fehlt auch die Basis und sie kommen trotzdem damit durch.

          „Es wäre interessant, welche Aktion man vielleicht durchbekommen könnte.“

          Da fällt mir keine ein. Heterosexuelle Männer eignen sich allerdings auch nicht dafür, Solidarität für ihre Anliegen zu erlangen. Es macht sie unattraktiv und widerspricht dem biologisch-kulturellem Männlichkeitsbild.

        • Ach so, ich glaubte Du meintest mit „Basis“ das Fußvolk, nicht die Berechtigung des Anliegens, oder? Bei letzterem haben Frauen natürlich eine enorme Basis, unabhängig von Sinn und Unsinn Ihrer Anliegen.

    • Ich denke, da kommen unterschiedliche Faktoren zusammen.

      Man sieht es z.B. an den Schwarzen in den USA, dass ein ehemals in der Tat bestanden habender Opferstatus präserviert wird, um die Mühen eigener Verantwortung und Emanzipation zu vermeiden und eigene Frustrationserlebnisse als fremdverschuldet zu erleben.

      Die Rolle der Linken ist – auch hier – eine dezidiert antiemanzipatorische…es gibt interessante Parallelen zu diversen staatlichen Interventionen mit dem Ziel einer Gerechtigkeitsverbessrung oder „Gleichstellung“.

      Ein wichtiger Punkt ist wohl auch das uns allen immanente starke Bedürfnis nach Konformität und damit einhergehend, die Aggressivität gegenüber allen „Abweichlern“.

      Dieses Phänomen ist solange mit einer freien Gesellschaft vereinbar, wie es einen öffentlichen Diskurs gibt, der seine Entsprechung in einem breiten medialen und gesellschaftlichen Meinungsspektrum findet.

      Dieses breite Spektrum gibt es aber nicht mehr. Warum, das ist eine Geschichte für sich.

      Medial wird – bewußt oder unbewußt – der Eindruck vermittelt, es gebe zu allen wesentlichen gesellschaftlichen Konfliktfeldern eine „gute“, akzeptable und eine „schlechte“, moralisch verwerfliche Einstellung. Die Sachebene ist in den Hintergrund getreten.

      Einen sachlichen Diskurs mit Abweichlern gibt es gar nicht mehr. Abweichler werden moralisch diskreditiert. Die Einstimmigkeit in den Medien suggeriert wiederum dem Bürger die Nichthinterfragbarkeit der moralischen Verurteilung.

      Diese Phänomene führen zu einem fast totalitären Meinungsklima, in dem erlebte Realitäten mit den vermittelten Realitäten nicht mehr in Übereinstimmung zu bringen sind, die meisten Menschen sich aber nicht trauen, dies offen zu thematisieren, da sie (zu Recht) Angst haben, sozial sanktioniert zu werden.

      Eine sehr unschöne Entwicklung, weil es bei vielen Menschenso zu einem zunehmenden Groll über dieses Schweigegebot kommt. Schade, dass sich dieser Groll in aller Regel nicht gegenüber denen entlädt, die ihn letztendlich verursachen, sondern z.B. gegenüber vorgegebenen Sündenböcken, die man hasst, weil sie sich eine Freiheit genommen haben, die man sich selber verkneifft.

        • @ adrian

          Wenn die öffentliche Äußerung von Meinungen, die nicht dem politisch korrekten juste milieu entsprechen, auf der Faktenebene ignoriert werden und stattdessen derjenige, der sie vorgebracht hat, wahlweise als „Frauenhasser“, „rechts“, „Rassist“, „-phob“ und in geistiger Nähe zu z.B. Nazis stehend diffamiert wird, geht die Hemmung, seine Meinung zu äußern über Bequehmlichkeit hinaus. Es handelt viel eher um einen durchaus rationalen Schutzreflex..

          Gesellschaften, in denen ein solches Verhalten notwendig erscheint, sind in der Regel totalitär.

        • ergänzend:

          „Totalitarismus bezeichnet in der Politikwissenschaft eine diktatorische Form von Herrschaft, die, im Unterschied zu einer autoritären Diktatur, in alle sozialen Verhältnisse hinein zu wirken strebt, oft verbunden mit dem Anspruch, einen „neuen Menschen“ gemäß einer bestimmten Ideologie zu formen. “

          Und um die Dressur zum „Neuen Menschen“ geht es doch?!

        • Niemand hindert Dich daran, Zuschreibungen wie “Frauenhasser”, “rechts”, “Rassist”, “-phob” zurückzugeben bzw. anzunehmen und positiv umzudeuten. Es erweist sich im Übrigen auch als eine enorm wirksame Stratgie, denjenigen der einen mit derartigen Zuschreibungen versieht, nach der Definition dieser Begriffe zu fragen. In der Regel folgt darauf nichts.

          Dazu kommt allerdings auch, dass gewisse Äußerungen tasächlich sexistisch, rassistisch und -phob sind. Die Klage über ein „totalitäres Meinungsklima“ ist ja nicht selten lediglich die Klage darüber, dass man nicht ungehindert beleidigen und nicht unwidersprochen Meinungen äußern darf.

        • „Und um die Dressur zum “Neuen Menschen” geht es doch?!“

          Nein. Es geht um Fragen der Fairness, Gerechtigkeit und des menschlichen Umgangs, der teilweise aus dem Ruder läuft. Völlig normal in einer Gesellschaft.

        • @Adrian

          Was denkst Du, wenn ein kleiner Tierschutzverein in der Schweiz mit Namen VGT (Verein gegen Tierfabriken) einer Milliardenfirma wie Novarits vorwirft, sie würden mit ihren Tierversuchen Tiere „foltern“. Und Novartis klagt gegen diesen Tierschutzverein (Verleumdung/Üble Nachrede/Persönlichkeitsverletzung etc.)Novartis kann natürlich ein ganzes Heer von Spitzenanwälten aufbieten und selbstverständlich Expertisen von Spezialisten anfertigen lassen und Du glaubst doch nicht, dass ein kleines Bezirksrichterlein sich gegen einen Milliardenkonzern wie Novartis in die Nessln setzen will?? Du kannst garantiert davon ausgehen, dass Novartis den Prozess gewinnen wird und sollte ein Verein wie der VGT trotzdem noch Recht bekommen, dann muss er mindestens bis nach Strassburg gehen (EGMR), weil dort noch am ehesten die Chance besteht, dass ein relativ unabängiges Richtergremium unbefangen die Sache beurteilt und keine Rechtsbeugung begeht.

          Aber: Wenn ein solcher Verein selbst Prozesskosten und Anwälte etc. auf sich nehmen muss, ist er ev. schneller pleite, als ihm lieb ist. Soll heissen: Das Recht auf Meinungsäusserung auch durchzusetzen, ist zumindest gegen Akteure, die extrem viel Macht und Geld haben, extrem schwierig.

        • @ Chomsky
          Soweit ich mich erinnere, sind Tierversuche extrem reguliert, trotzt „Konzerninteressen“. Würde das Interesse der Konzeren über allem stehen, gäbe es auch noch bspw. Legebatterien. Diese sind aber in der Schweiz schon lange (seit 1992) verboten.

          „und Du glaubst doch nicht, dass ein kleines Bezirksrichterlein sich gegen einen Milliardenkonzern wie Novartis in die Nessln setzen will“

          Warum nicht? Das Herz der Bevölkerung würde ihm gehören. Konzerne haben überhaupt keine große Macht, schon gar nicht in der Schweiz, wo es mittlerweile ja verboten ist, zuviel zu verdienen, wie eure letzte Volksabstimmung ergeben hat.

          Deine antikapitalistische Bauchanalyse greift mal wieder zu kurz.

        • @Adrian

          Lies doch mal ein Buch von einem hoch angesehenen Rechtsprofessor in der Schweiz (Franz Riklin):

          http://www.vgt.ch/news2002/021214.htm

          „Franz Riklins Geschichten führen uns in die Niederungen des Freiburger Politghettos. Er zeigt die Mechanismen auf, die zu schwerwiegenden Rechtsverletzungen führen (verbotene Geheimakten, illegale Telefonkontrollen, illegale Haftanordnung, Missbräuche und Demütigungsrituale durch die Polizei, selektive Verfolgung von Deliktvorwürfen, Versagen der Aufsicht durch die Strafkammer und vieles mehr). Er prangert die Bagatellisierung der Missstände durch die Regierung an. Und er beschreibt die Auswirkungen auf die übrige Schweiz. Ein wahrer Kriminalroman.“

          Und dann kannst Du Dich ja mal in diesen Fall einlesen: Novartis gegen VGT Schweiz! Ca. ein Plädyoer von 170 Seiten.

          Klicke, um auf 100825_plaedoyer_bezirksgericht.pdf zuzugreifen

          Aber es ist ja schon seltsam: Der VGT ist beim EGMR bisher, wenn seine Klagen angenommen wurden, immer durchgekommen. Die Schweiz hat also immer verloren! 🙂 Und meistens ging es um die Freiheit der Meinungsäusserung. Soll heissen: Bei allen Schweizer Gerichten ist der VGT gescheitert und hat erst in Strassburg Recht erhalten.

          Und keine Ahnung, weshalb Du mich immer in die antikapitalistische Ecke stellst. 🙂 Ich bin ein Befürworter der Marktwirtschaft.

        • „Lies doch mal ein Buch“

          Nei, das werde ich ganz sicher nicht. Ich brauche kein Buch um zu wissen, dass es Missstände gibt. Mir reicht zu wissen, dass ein solcher Professort Misstände veröffentlichen darf.

          „Der VGT ist beim EGMR bisher, wenn seine Klagen angenommen wurden, immer durchgekommen.“

          Was soll daran seltsam sein? Schweizer Gerichte müssen sich an Schweizer Recht orientieren. Der EGMR nicht.

          „Und keine Ahnung, weshalb Du mich immer in die antikapitalistische Ecke stellst.“

          Weil Du so argumentiert hast.

      • Diese Phänomene führen zu einem fast totalitären Meinungsklima, in dem erlebte Realitäten mit den vermittelten Realitäten nicht mehr in Übereinstimmung zu bringen sind, die meisten Menschen sich aber nicht trauen, dies offen zu thematisieren, da sie (zu Recht) Angst haben, sozial sanktioniert zu werden.

        Die Schweigespirale wird es wohl schon immer gegeben haben.

        Sicher, Massenmedien verschärfen sie enorm. Allerdings wird von konservativer Seite immer gerne völlig unterschlagen, dass gerade sowas wie #Aufkreisch auch nur bei The Maiden Tribute of Modern Babylon“ aus der „guten alten Zeit, in der die Welt noch in Ordnung war“ in die Schule gegangen ist.

        Der #Aufkreisch-Komplex ist wohl eher eine klammheimliche wehklagende Reminisenz an diese „gute alte Zeit“, als man noch den moralischen Anstand besaß unschuldige weiße Hascherl zu beschützen.

        Und damit wohl genuin Konservativ.

      • @Adrian

        Du schreibst:

        Was soll daran seltsam sein? Schweizer Gerichte müssen sich an Schweizer Recht orientieren. Der EGMR nicht.

        Kommentar:

        Wenn ein Land die EMRK unterzeichnet hat (Europäische Menschenrechtskonvention), dann gilt diese Konvention auch für das Land, das diese unterzeichnet hat. Soll heissen: Die EMRK ist sogenannt übergeordnetes Recht und die Schweizer Gerichte müssen sich an die EMRK halten und somit in ihrer Rechtssprechung explizit und primär berücksichtigen und der EMRK Geltung verschaffen. Die Schweiz hat also gegen die EMRK verstossen, obwohl sie die EMRK unterzeichnet hat.

        Zur sozialen Marktwirtschaft: Denke, habe noch nie gegen die Marktwirtschaft argumentiert, aber eben eine soziale Marktwirtschaft, eine Marktwirtschaft, wo gewisse Rahmenbedingungen gegeben sind.

        • @Adrian

          Du schreibst:

          Auch die Schweiz hat Rahmenbedingungen. Schon alleine durch die alberne Basisdemokratie.

          Kommentar:

          Die Schweiz hat keine Basisdemokratie, sondern eine halbdirekte/direkte Demokratie. 🙂

          Diesbezügich verweise ich z.B. auf folgende Seite:

          http://www.andigross.ch/

          Und was an einer Direkten/Halbdirekten Demokratie albern sein soll, ist mir auch noch ein Rätsel! Ist m.E. der grosse Vorteil im Gegensatz zu einer rein repräsentativen Demokratie, wie sie Deutschland besitzt.

        • @chomskyy

          Aus Interesse: Weißt Du, welchen Rang die EMRK im schweizer Rechtssystem einnimmt? Das ist ja von Staat zu Staat unterschiedlich.

        • @Pluvia

          Ich musste nun auch gleich bei Wiki nachschauen und hoffe, dass es richtig ist. Aber mir scheint, die EMRK hat in der Schweiz einen allumfassenden und übergeordneten Geltungsbereich, also im Prinzip eben direkt anwendbares Recht und zwar auf der Ebene von Verordnungen, Gesetzen und der Verfassung.

          „In der Schweiz stellt die EMRK direkt anwendbares Recht dar. Staatliche Grundrechte sind von jedem Bürger nicht nur aufgrund von verfassungsmäßigen Rechten einklagbar, sondern auch aufgrund von allfälligen Rechten, die jemandem aus der EMRK zustehen. Gemäß konstanter Rechtsprechung des Schweizerischen Bundesgerichts tritt es jedoch auf Feststellungsbegehren, welche auf Art. 13 EMRK gestützt werden, nicht ein, sondern verweist die Betroffenen auf den Klageweg.“

          http://de.wikipedia.org/wiki/Europäischer_Gerichtshof_für_Menschenrechte#Schweiz

      • Oh je, wie konnte ich nur. Danke für den Hinweis!
        Das gehört natürlich mit zum festen Fundus. Keine Verlautbarung ohne „mit tiefer Empörung“.

  3. @Christian
    „Mitunter gewinnt man den Eindruck, dass das Lostreten der Aufregung weniger eine Frage von Tugend ist als vielmehr die Erkenntnis, dass man damit Druck ausüben kann …
    Solche künstlichen Kampagnen, die eine große öffentliche Beteiligung vortäuschen sollen, nennt man Astroturfing“

    Dein Hinweis trifft eigentlich unser Problem bei den Diskussionen in den Medien gut: Die sind insbesondere bei diesem Thema gar nicht darauf vorbereitet, Kampagnen als solche zu benennen.

    Es fehlen hier die Routinen, um vor dem Mitbrüllen erst mal Kampagnen von breit verankertem Debattenbedürfnis zu unterscheiden.
    Wir haben kein Pendant zur Kategorie Astroturfing.

    Die Frage wäre: Wie installiert man so eine Kategorie, wie schafft man es, dass eine derartige Prüfung vorgeschaltet wird?

  4. Weiß eigentlich jemand, was diese Unterstriche bei N. Lantzsch bedeuten („re_produzierten machtverhältnisse, ausschlüsse, diskriminierungen, un_sprechbar_machungen und ent_konzeptualisierungen“)?

  5. War denn nicht einiges aus #aufschrei auch berechtigt? Ich kann verstehen wenn Frauen Probleme damit haben begrapscht zu werden oder von Fremden sexuelle Sprüche an den Kopf geworfen zu bekommen. Sicherlich gab es da Übertreibungen, aber ich finde man sollte auch anerkennen dass es wenn es zu sexueller Belästigung kommt Frauen stärker betroffen sind.

    • Das Argument ist leider für die Tonne. Das Problem ist nicht, dass Frauen _mehr_ verbales Ziel sind als Männer. Das Problem ist, dass Menschen jeden Geschlechts Ziel sind. Es ist ja nicht so, dass die Welt eine Bessere wäre, wenn Frauen gegenüber Männern mehr blöde Sprüche abliessen als sie es jetzt tun, um ein gefühltes Ungleichgewicht aufzuheben.

      Was und wie soll man denn speziell „anerkennen“, dass Frauen stärker betroffen sind?

      Soll „man“ dann auch stärker anerkennen, dass Frauen von wirtschaftlichen Transferleistung stärker betroffen sind? Dass Männer von Obdachlosigkeit stärker betroffen sind? Dass Südeuropäer von Sonnenstrahlung stärker betroffen sind?

      So ist das Quatsch. Sinnvoll ist es, das Phänomen sexueller Beläsitigung als Ganzes zu bemängeln, unabhängig vom Geschlecht der Beteiligten. Alles andere führt nur dazu, zwei Gruppen gegeneinander aufzubringen, und hilft in der Sache nicht weiter.

      Übrigens hilft es auch nicht, aus „Frauen sind stärker betroffen“ automatisch auf „Männer sind stärker als Täter aktiv“ zu schliessen. Mag sein, muss aber nicht. Man könnte ja auch mal in die Überlegung einbeziehen, dass der zwischen zwei Personen ausgetauschte Kommentar „geiler Arsch“ über eine Dritte von ihr als Belästigung aufgefasst wird – wäre das ein Mann, stehen die Chancen gut, dass er es in die Schublade „Kompliment“ stecken würde. Stichwort „mimimi“ mal andersrum. Wenn man Personen zählt, die sich subjektiv belästigt fühlen, und dabei deren Wertmassstäbe in jedem Umfang anerkennt, wird man bei Berufsopfern (egal welchen Geschlechts) eben die meisten Vorkommnisse zählen. Und in welcher Bevölkerungsgruppe finden sich besonders viele Personen, die die Diskriminiertheit ihrer Gruppe als Berufsinhalt zu vertreten haben?

      Immerhin sind die jetzt im 21. Jahrhundert angekommen und nutzen die neuen Medien für ihr Turfing. Jammern in Spiegel und Stern hat wohl eine abnehmende Reichweite.

      • Mal aus interesse: wie ist die Reaktion, wenn du sowas ausserhalb des Internets sagst? Ich (heterosexuell) werde dann pragmatischerweise meist recht flott angeschrien als Vergewaltiger, greift der Reflex bei so tief, dass dir das auch unterstellt wird?

        • Es gehört sich eben für eine gebildete Frau, sich über sowas zu empören.

          Einen nachhaltig schlechten Eindruck hinterlässt man wohl eher nur bei Pädagogik- und Sozialarbeitsstudentinnen.

      • @adrian Das ist ja trotzdem kein Grund & keine Rechtfertigung sie zu belästigen.

        @sam

        Ich seh noch ein anderes Problem. Und zwar das #aufschrei dem individuellen Leiden einer betroffenen Frau nicht gerecht wird, weil keine Abgrenzung zu anderen Fällen stattfindet und alles unter einem Hashtag subsumiert wird.
        Eine dumme Bemerkung ist dann eben genauso aufschreienswert wie einr reale Vergewaltigung.

        • @ B.

          Deine zweite Anmerkung ergänzt die erste.

          Ich habe den Eindruck, dass als sexuelle Belästigung u.U. schon eine freundliche Konnotation gewertet wird – abhängig vom Marktwert des Mannes, der konnotiert.

    • Das, was daran berechtigt ist, und ich möchte nicht abstreiten, dass es das gibt, wird durch die Übertreibung und Hysterie des Vortrages diskreditiert.

      Es gibt sicherlich Fälle, in denen Frauen z. B. von ihren Vorgesetzten belästigt oder genötigt werde. (Es gibt auch Fälle, in denen Männer von weiblichen Vorgesetzten belästigt werden. Kenne ich aus Jobs während meiner Studentenzeit selbst. Allerdings macht es Männern meist weniger aus.) Wenn jedoch der Eindruck vermittelt wird, dass Frauen permanent sexueller Belästigung ausgesetzt werden, ist das unglaubwürdig und widerspricht den Beobachtungen und Erfahrungen der meisten Leute.

      Dann haben vor allem Männer das Gefühl, ihnen sollen Schuldgefühle eingeimpft werden. Dieses Gefühl haben sie mittlerweile schon sehr lange und nun reagieren sie zunehmend genervt, egal ob das Anliegen der Frauen im Einzelfall nun berechtigt ist oder nicht.

      Das finde ich recht verständlich, denn das ist auch einer Form der Belästigung, und zwar eine, die weitaus mehr stört als ein paar blöde Sprüche sexuellen Inhalts.

  6. das problem ist, dass die schreihälse es mit ihren shitstorms in die etablierten medien schaffen, diese sich aus angst vor bedeutungsverlust an die „neuen“ medien und ihre protagonisten anbiedern, und damit der eindruck von relevanz erweckt wird. wer beide medien kennt, dem muss das ganze lächerlich vorkommen, wie lappalien zu staatsangelegenheiten aufgeblasen werden.

  7. was mich ja interessieren würde, ist, was „die weibliche Bevölkerung“ wohl so als Gegenmittel wünscht. Da sollte man mal eine Umfrage machen.

    Zunächst vielleicht erst einmal die Initiatoren fragen, wobei ich vermuten würde, dass die Zustimmungskonzept, Awarness und Bekämpfung der Rape Culture und vergleichbares vorschlagen würden.

    Und dann eine Abstimmung dazu. Ich würde ja vermuten, dass das den meisten Frauen viel zu kompliziert und eine Überfrachtung des Umganges mit dem anderen Geschlecht wäre.

    Die meisten Frauen regen sich denke ich schon mal gerne darüber auf, ihnen ist es aber keineswegs so wichtig, wie es die Aktivistinnen erscheinen lassen wollen.

        • @ christian

          Die hysterische Stimmungsmache und die reale Stimmung?

          Klar klaffen die auseinander, aber auch das ist ja schon heikel, zu thematisieren…noch dazu von Frauen.

          Mir fallen zum Beispiel bei der Brüderle-Hysterie nur wenige weibliche Stimmen ein, die öffentlich auf die Absurdität des Theaters hingewiesen haben. In den Talk-Shows und Medien spielten (fast) alle die Inszenierung mit. Keiner wagte, auf den nackten Arsch des Kaisers hinzuweisen. Allfällige sexuelle Bedrängung von Frauen durch Männern gehört zu den 10 Geboten des politisch korrekten Katechismus, die anzuzweifeln sich öffentlich nicht empfiehlt, möchte man weiterhin dem juste milieu angehören und dadurch seine Brötchen verdienen.

          Es dürfte wenige Männer geben, die einen Mann deshalb nicht öffentlich kritisieren, weil er ein Mann ist. Bei Frauen verhält es sich umgekehrt. Auch bei durchaus differenten Einstellungen gibt es offenbar bei Frauen so etwas wie eine geschlechtsbedingte Loyalität.

        • Es dürfte wenige Männer geben, die einen Mann deshalb nicht öffentlich kritisieren, weil er ein Mann ist. Bei Frauen verhält es sich umgekehrt. Auch bei durchaus differenten Einstellungen gibt es offenbar bei Frauen so etwas wie eine geschlechtsbedingte Loyalität.

          Naja, wer um keinen Preis etwas falsch machen will versucht noch, auf den kläglichen Rest dieser Welle zu surfen.

          Frauen bevorzugen nun mal im Schnitt risikoärmere Strategien, sie sind weniger darauf angewiesen, in der Masse aufzufallen.

          Sie stimmen eher mit den Füßen ab, indem sie solche Kampagnen nicht unterstützen, das kollektive #Aufschreien nicht mitmachen.

          Insgesamt ist die Kampagne massiv abgeblockt worden, finde ich. Man war ja offenbar sehr bemüht was anzuzetteln, jedenfalls wurde der #Aufschrei regelrecht herbeigeschrieben.

          Es war aber offenbar kein Resonanzboden da. Und zu diesem hätten Frauen wesentlich beitragen müssen: Wenn ich das Weib aus meinem Umfeld so nicht hinter den Ofen hervorlocken kann, dann lehne ich mich auch als öffentliche Person aus dem Fenster.

        • „Mir fallen zum Beispiel bei der Brüderle-Hysterie nur wenige weibliche Stimmen ein, die öffentlich auf die Absurdität des Theaters hingewiesen haben.“

          ES gab schon ein paar. Aber es stimmt, in der Öffentlichkeit waren sie die Minderheit. Privat habe ich aber genau das Gegenteil erlebt. Bis auf eine haben alle Frauen, die ich zu dem Thema etwas sagen gehört habe, gesagt:“Was für ein Schwachsinn.“

          Ich glaube langsam, Frauen im Allgemeinen und Frauen in Medien oder Politik sind zwei unterschiedliche Spezies.

          • @Salvatore

            „Mir fallen zum Beispiel bei der Brüderle-Hysterie nur wenige weibliche Stimmen ein, die öffentlich auf die Absurdität des Theaters hingewiesen haben“

            Ich erinnere mich an weibliche Talkshowgäste, die das gemacht haben. Sie können da ja auch eher die Gegenposition einnehmen, weil sie als Frauen da weniger angreifbar sind.

            “ Bis auf eine haben alle Frauen, die ich zu dem Thema etwas sagen gehört habe, gesagt:”Was für ein Schwachsinn.”“

            Ja, das habe ich auch so erlebt.

        • @Salvatore

          »Ich glaube langsam, Frauen im Allgemeinen und Frauen in Medien oder Politik sind zwei unterschiedliche Spezies.«

          Das ist unwahrscheinlich.
          Deutlich wahrscheinlicher ist, dass du ein attraktiver Mann bist. Dem gegenüber will frau sich nicht als K(r)ampfemanze darstellen. Steht frau aber der anonymen Masse „Mann“ gegenüber überwiegt der Drang, sich bei den Geschlechtsgenossinnen beliebt zu machen.

        • Das ist weibliche Taktik, wohl kaum vorsätzlich.

          Was soll die Sexismus-Hysterie tun? Weibliche Macht, zumindest das Gefühl davon, steigern.
          So wie auch Quote für Chefposten.

          Grundsätzlich will jedes Individuum seine Macht steigern, etwas „Gutes“ für sich erreichen.

          Welche Frau fühlt sich nicht Machtlos dem Chef gegenüber, der ihr Anweisungen gibt oder der Letzte der sie sogar gekündigt hat? Hier wird Quote mit Besserung Assoziiert. Frauen denken assoziativer, irrationaler, „Quote“ gibt hier schon ein besseres Gefühl.
          Die überwiegenden Nachteile für die meisten Frauen aus einer Chefquote die sich dadurch ergeben haben weniger Bedeutung als die assoziierte, vermeintliche Verbesserung ihrer Situation.

          Das muss wie gesagt nicht bewusst sein, Pickupper sollten sich ja wohl besser auskennen wie das Unterbewusstsein von Frauen funktioniert.

          Wenn Frau sich machtlos fühlt und sie sich von der Sexismus-Hysterie oder der Quote etwas verspricht wird sie diese unterstützen. Das evtl. auch Gespalten, nicht direkt wenn das gerade unvorteilhaft ist.

          Das ist im Grunde nur menschliches, infantiles Verhalten, mit spezifischen weiblichen Ausprägungen.

          Sie wird eher zu einer Partei/einem Politiker neigen die in irgend einer Form Macht/etwas Gutes für Frauen versprochen haben (z.B. Quoten).

          Ob sie natürlich das direkt zugibt, ob ihr das überhaupt bewusst ist kann man davon nicht ableiten.

          Die Tatsache dass auf diesen Themen in Politik und Medien erhebliche Zeit verwendet wird zeigt das Frauen damit beeiinflussbar sind, erreichbar sind, dass dem eine Unzufriedenheit, ein subjektiv gefühlter Mangel bei den Frauen zugrunde liegt.

          Politik und Medien und „Feministinnen“ liefern der Masse an Frauen Rechtfertigungen für ihren Egoismus, Rechtfertigungen wie sie ihre Emotionalität kaschieren können, sie liefern Auswege aus ihrer gefühlten Machtlosigkeit, aus ihrer gefühlten schlechten Situation.

          Das der Mensch ein bewusstes, vernunftbegabtes „Verstandeswesen“ sei ist ein sehr unrealistisches Idealbild, was von manchen auch mit dem Ziel emotionaler Manipulation hochgehalten wird.

          Was Frauen hier bewusst sagen ist nahezu bedeutungslos, hochgradig Situationsabhängig, ihre gesamten Taten und Handlungen sind Entscheidend und diese müssen zudem Interpretiert werden.

          Hier zeigt sich evtl. wo wirklich weibliche Motive liegen, daran wie Frauen auf bestimmte Interpretationen ihres Verhaltens reagieren.

          Worte sind wie Kosmetik, passend zur Situation werden die richtigen verwendet.

          Das sollen Andere glauben, wer das nicht tut und fragt: „Push up?“ ist ein Sexist, ist unhöflich.

      • Der Mann soll mehr Schuld, Verantwortung und die Rechnung übernehmen. Da hilft ein schlechtes Gewissen.

        Die Emanzipation scheint zunehmend die Eigenverantwortlichkeit unserer Frauen herauszufordern.

        • @ borat

          Von der Emanzipation hat sich die Linke doch schon vor langer Zeit verabschiedet. Emanzipation führt früher oder später dazu, dass all die linken Lebenslügen aufgedeckt werden.

          Aufgabe eines emanzipatorischen Anspruchs mit Schaffung einer Opferindustrie ernährt viele softskill-Akademiker und stabilisiert das eigene irrlichternde Weltbild…passt also schon.

    • *was mich ja interessieren würde, ist, was “die weibliche Bevölkerung” wohl so als Gegenmittel wünscht.*

      Natürlich mehr für Frauen tun.
      Mehr Kinderkrippen, mehr Vereinbarkeit von Kind und Karriere, mehr Quoten, bessere Bezahlung und nicht 23% weniger u.s.w.

        • @christian

          Warum sollte das was ich sage nicht als „Abgeltung“ funktionieren?

          Um Egoismus und „Abgeltung“ zu rechtfertigen taugt doch fast alles, sogar weibliche Phantasie.

          Quote und vieles andere für Frauen wird ja auch ziemlich an den Haaren herbeigezogen gerechtfertigt.

          Blumen sind eine universelle Entschuldigung bei Frauen, für was auch immer.

          Da Frauen zunehmend nicht mehr in einer Familie leben und mehr selbst für ihren Unterhalt aufkommen müssen sind Quoten natürlich besser als Blumen.

    • es geht wohl weniger um konkrete Maßnahmen, als um das Aufrechterhalten einer Grundstimmung.

      Es scheint mir ganz klar um eine Reaktivierung des radikalen Feminismus zu gehen, und natürlich auch um konkrete Maßnahmen.

      Fast unisono haben faktisch alle zum Thema sich äußernden Feministinnen einen Bogen zur Quote geschlagen („Das Martyrium der weiblichen Unschuld gibt es nur deshalb, weil männliche Macht das Geschlechterverhältnis strukturiert“) und in diesem Zusammenhang wurde auch oft die Forderung nach einer massiven Verschärfung des §177 StGB laut.

      Die Kampagne ist ein Paradebeispiel dafür, wie radikaler Feminismus funktioniert, wie er allzu oft seine Ziele erreichte.

      Funktionert hat, muss man wohl anmerken, sie hat offensichtlich vollkommen darin versagt eine Massenwirkung zu entfalten. Es ist diesmal absolut nicht gelungen, die Schweigespirale zu aktivieren, trotz der Tatsache, dass praktisch alle Medien mitgezogen haben.

      Feminismus hat offenbar null Innovationspotenzial, man probiert eben immer wieder die „white slavery“-Masche von 1885, und hat deshalb eben auch nur dann Erfolg, wenn sich das gemeine Volk nach „dem Martyrium DerFrau“ als Proxy für andere Probleme sehnt.

      Ohne die Verunsicherung, die das ausgehende 19. Jahrhundert für die etablierte Bürgerschaft mit sich brachte hätte sich auch kein Schwein für „The Maiden Tribute“ interessiert. Ohne die Verunsicherung des Kalten Krieges hätte kein Schwein Dwrokins Tiraden gelesen.

      Sicherlich leben wir auch in einer Zeit großer Unsicherheiten, allerdings ist Sex nicht mehr das große Tabu, kein Schwein will heute noch ein Martyrium in dem Verlust weiblicher Unschuld erkennen. Sexuelle Belästigung mag eine Last sein, sie ist aber keine existenzielle Bedrohung mehr. Und den Bogen von sexueller Belästigung zu Vergewaltigungen vermag heute kaum noch jemand nachzuvollziehen, dieser billige Trick des 2nd Wave ist schon bis zum Exzess ausgelutscht worden. So, wie der Konnex zwischen Alkoholmißbrauch und „Männergewalt“ mit der Prohibtion (die zweite, sehr wirkmächtige Triebfeder der ersten Frauenbewegung) in den USA endgültig überstrapaziert wurde.

      Die Erkenntnis, als radikale Feministin nur ein Luftballon im Orkan der Geschichte zu sein muss ziemlich unerträglich sein. Weshalb man nicht davon lassen kann, immer wieder vergeblich zu versuchen, dem unwilligen Folk das Dogma der „rape culture“ einzuhämmern. Hach, was waren das für Zeiten, als man noch sowas wie die Wormser Prozesse anzetteln konnte!

      This game is over, forever. Würde ich sagen.

      • @ nick

        Du sprichst eine interessante Assoziation an…die zwischen Prohibition und Frauenbewegung.

        Das, was ich als Feminismus wahrnehme, hat für mich etwas eigenartig puritanisches, sinnenfeindliches….

        • @ ratloser

          *Das, was ich als Feminismus wahrnehme, hat für mich etwas eigenartig puritanisches, sinnenfeindliches*

          Für viele Feminist.I.nnen ist Schwangerschaft keine Begabung der Frau, sondern eine Last (Leibesfrucht als Parasit, das Kind, das am Körper der Frau schmarotzt).

          Feminismus sammelt so vor allem auch Frauen, die an ihrer Weiblichkeit leiden, die eigentlich und insgeheim viel lieber Männer wären (nicht wirklich, denn sollen sie tatsächlich „männlich“ leben, kommt sofort die Forderung nach Schonung, Quote, Sonderkonditionen, weil selbstverständlich Frauen nicht zumutbar ist, was man Männern zumutet, was man von Männern erwartet).

          So ist die natürliche „Sexaversion“ von Frauen (höhere Kosten) dort in besonders starker Weise vertreten.

          Außerdem ist das Verweigern/Gewähren von Sex DAS Machtmittel neben der Beschämungsmacht, das Frauen gegenüber Männern haben.

          Es ist feministisches Grundinteresse, Sex zu verknappen, um so den Preis für die Ware Sex hochzutreiben.

          Das ist ein wesentlicher Antrieb für die PorNO-Kampagnen, den Kampf gegen Prostitution.

          „Ehrbare“ Frauen – und das sind heute Feminist.I.nnen – wollen wieder Monopolanbieterinnen für Sex sein, die Lust ihrer Männer alleine verwalten, um effektiver Versorgungs-und Schutzleistungen erpressen zu können.

          Ohne natürlich dafür Kinder liefern zu müssen.

        • @ roslin

          Die meisten feministischen Hauptideologinnen sind aber eh lesbisch und machen darüber hinaus nicht gerade den Eindruck, mit überbordender Libido beschenkt zu sein…außer man wertet das feministische Agieren als Ausdruck von etwas Lustvollem, was sich sehr verdreht seinen Weg bahnt….

          Von daher ist mein Eindruck, es geht weniger um Monopolisierung von Sex als Machtinstrument, als viel mehr um Abwehr der Sinnlichkeit…ob als politisierte Rationalisierung eigener neurotischer Triebhemmung oder als Versuch, die zwangsläufige triebresultierende Annäherung und (zumindest passagere) Befried(ig)ung von Männern und Frauen zu sabotieren.

        • @ratloser:

          Du sprichst eine interessante Assoziation an…die zwischen Prohibition und Frauenbewegung.

          The Woman’s Christian Temperance Union (WCTU) was the first mass organization among women devoted to social reform with a program that „linked the religious and the secular through concerted and far-reaching reform strategies based on applied Christianity.“

          http://en.wikipedia.org/wiki/Woman%27s_Christian_Temperance_Union

          Es gab wohl kaum etwas, was die Geschichte der Frauenbewegung mehr geprägt hat als die Temperenzbewegung. Die WCTU war in der Hinsicht ein „global player“ des 19. Jahrhunderts.

          Das, was ich als Feminismus wahrnehme, hat für mich etwas eigenartig puritanisches, sinnenfeindliches….

          Der Feminismus der 1970er ist ja nicht in einem kulturellen Vakuum entstanden (auch wenn allzu gerne so getan wird, um dem Mythos einer historisch einmaligen, fortschrittlichen Erweckung der holden Weiblichkeit eben in den 1970ern am Leben zu halten)

          Die Wurzeln der Frauenbewegung sind – in allen westlichen Ländern – genuin puritanisch. Neben dem Thema Alkohol waren „social purity“ (ein Euphemismus für „sexuelle Reinheit“) und „white slavery“ (eine moral panic bzgl. einer vermeintlich allumfassenden sexuellen Sklaverei der weiblichen Unschuld) sehr zentrale Themen.

          Man nehme z.B. das heute noch sehr lebendige Zerrbild des „deadbeat dad“:

          The research of academic historian Dr Julie Marie Strange, of Manchester University, reveals how the temperance movement helped demonise and create a working class folk devil father that bore little resemblance to most, who only drank in moderation, worked hard and were devoted to their children.

          http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/magazine/8744135.stm

          Mit dem Scheitern der Prohibtion, und vor Allem: Der sexuellen Lockerheit der 1920er, hat diese Strömung zunächst ganz massiv an Einluß verloren.

          Allerdings sorgte die sexuelle Revolution der 1970er teils für erheblichen weiblichen Unmut. (Für sexuell weniger erfolgreiche Lesben war die sexuelle Revolution sowieso ein Grauen):

          Among radical feminists, the view became widely held that, thus far, the sexual freedoms gained in the sexual revolution of the 1960s—in particular, the decreasing emphasis on monogamy—had been largely gained by men at women’s expense.

          http://en.wikipedia.org/wiki/Radical_feminism#Ideology_emerges_and_diverges

          In den 1970ern schien es allerdings nicht sehr opportun, sich offen wieder dem Puritanismus zuzuwenden. Eine „progressive“ Verbrämung musste her.

          Das war dann die Stunde der Schwarzers und der Dworkins: Im Zusammenhang mit dem Kalten Krieg kamen gesamtgesellschaftlich ohnehin starke Reminszenen an die Bewegungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts auf (wofür die Grünen ja ziemlich exemplarisch sind)

        • Für viele Feminist.I.nnen ist Schwangerschaft keine Begabung der Frau, sondern eine Last (Leibesfrucht als Parasit, das Kind, das am Körper der Frau schmarotzt).

          Keine Last, sondern ein unermeßliches Opfer, das allumfassender Kompenstation bedarf.

          Sicherlich nicht ganz ohne ein Körnchen Wahrheit, sonst würde das ja auch nicht funktionieren..

        • @ Nick

          *Sicherlich nicht ganz ohne ein Körnchen Wahrheit, sonst würde das ja auch nicht funktionieren..*

          Sicherlich nicht ohne ein Körnchen Wahrheit.

          Aber selbst dieses Körnchen fehlt. Man will Schutz und Versorgung ohne Gegenleistung – Gackern ohne Eier zu legen.

        • @ nick

          Ich kenne viele Frauen, die Mütter sind und viele Frauen, die keine Mütter sind. Die kinderlosen Frauen weisen deutlich häufiger das auf, was man eine erfolgreiche „berufliche Karriere“ nennt – aber auch das, was man als ewige Sinnsuche bezeichnen könnte.

          Im Normalfall gibt Elternsein (und Muttersein vielleicht noch leichter als Vatersein), einen Lebenssinn. Für das Gefühl eines gelungenen Lebens brauchen wir einen Sinn….beruflicher Erfolg wird von den wenigsten Menschen (unabhängig vom Geschlecht) als wirklich dauerhaft sinnstiftend erlebt. Wer öfter mit Menschen zu tun hat, die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden, weiss um das, was diese Menschen als sinnstiftend erlebt haben…und um das, was sie als nicht gelebt betrauern.

          Die sinnstiftende Wirkung eines Kindes ist nicht antizipierbar. Das Erleben eines eigenen Kindes verändert. Auch hier vermutlich Frauen mehr als Männer.

          Von daher funktioniert die feministische Agitation gegen Mutter sein vorrangig bei den Frauen, die noch keine Mutter sind.

        • @ratloser:

          Die Frage ist, wo rührt der Puritanismus der Propagandistinnen intrapsychisch her?

          Ich denke da gibt es vielfältige individuelle Motivlagen.

          Allerdings kann man imho solche Phänomene nicht hinreichend alleine mit psychologischen Dispositionen der Protagonisten erklären.

          Wenn dem so wäre, wäre z.B. Feminsimus ein zeitloses Phänomen, was ganz klar nicht der Fall ist: Er hat so seine Blütezeiten ebenso Phasen, in denen er nur in kleinen Bubbles und in künstlich am Leben gehaltenen Biotopen vor sich hinvegetiert.

        • @ ratloser

          *als viel mehr um Abwehr der Sinnlichkeit…ob als politisierte Rationalisierung eigener neurotischer Triebhemmung oder als Versuch, die zwangsläufige triebresultierende Annäherung und (zumindest passagere) Befried(ig)ung von Männern und Frauen zu sabotieren.*

          Das, was feministische Would-Be-Männer vom „männlichen“, vom ideaisierten „männlichen“ Leben trennt wie nichts sonst ist Schwangerschaft und Stillen.

          Die Aversion gegen diese „entwürdigende“ Begrenzung des weiblichen Menschen durch seine generative Funktionalität, die eben nicht als Begabung begriffen wird, die Selbstbewußtsein schafft, sondern als Einschränkung, die demütigt, überträgt sich auf den Sex, was umso leichter fällt, als hier der natürlicherweise geringere Sextrieb der Frau ausgebeutet werden kann.

          Wie kann man Schwangerschaft und Stillen erfolgreicher verhindern, die Frau erfolgreicher von dieser Demütigung durch die Natur selbst „befreien“ als dadurch, dass man dem Sex abschwört?

          SEX IST BÖSE, weil er das zentrale Unterdrückungsmittel der Männer gegenüber den Frauen ist – in der verdrehten Welt feministischer Ideolog:I.nnen.

          Neurotische Sexfeindlichkeit scheint mir – aus natürlichen Gründen (Normalverteilung des Sexinteresses von Frauen, nehme ich an, im Vergleich zu dem der Männer nach links verschoben > mehr Frauen fallen unter den Grenzwert, der für einen auskömmlichen Trieb übersprungen werden muss, mehr Frauen entwickeln pathologische Sexangst) – bei Frauen häufiger als bei Männern zu sein und Feminismus gibt dem Kampf gegen Sex einen politischen, befreiungsthealogischen Sinn.

          Auch hier kann man die eigene Neurose politisieren und sucht sich eine „heilsame“ Ideologie.

        • @Roslin:

          Man will Schutz und Versorgung ohne Gegenleistung – Gackern ohne Eier zu legen.

          So Einige, sicherlich.

          Allerdings beruht der Resonanzboden – sofern er sich überhaupt zum Mitschwingen anregen lässt – wohl darauf, dass das tatsächlich eierlegende Huhn eben einer gewissen Kompensation bedarf. Das steckt imho tief in den Instinktdispositionen, und alleine deshalb kann so eine Politik überhaupt Erfolg haben.

        • @ nick

          Feminismus ist eine Symptomwahl.

          Es soziokulturelle Gemengelagen, die spezifische Neurotisierungssymptome hervorrufen.

          Es gab Zeiten, da war es die klassische Hysterie…heute sind es u.a. die Grenzgänge…der Feminismus ist auch ein neurotischer Phänotyp, der allerdings nur für bestimmte Konflikte geeignet ist und nur in gewissem soziokulturellen Rahmen gedeiht.

          Das, was die Tweetmädels veranstalten, sehe ich übrigens eher als Ausdruck eines Spiels, in dem man Motive des Feminismus aufgreift und funktionalisiert, als als Ausdruck einer feministischen Motivation per se…aber das ist nur eine Vermutung.

          Die Tweetmädels kommen mal in die Talkshows,,, werden interviewt und haben viel Spaß mit Mädels, die ähnlich ticken…das ist per se attraktiv. One day a star….

        • @ratloser:

          Es [sind] soziokulturelle Gemengelagen, die spezifische Neurotisierungssymptome hervorrufen.

          Sicherlich, die Moral Panic, die „The Maiden Tribute of Modern Babylon“ Ende des 19. Jahrhunderts fast Weltweit initiierte ist ja ein Paradebeispiel dafür. Allerdings war da die Frauen- oder Triebfrage wohl eher ein Proxy.

          Feminismus ist eine Symptomwahl.

          Mich interessieren die individuellen Symptome von Radikalfeminist.I.nnen herzlich wenig. Durchgeknallte Frauen (und Männer) gab es schon immer, und es wird sie immer geben.

          Entscheidender finde ich die Frage, warum sowas von breiten Massen adaptiert wird. Und da kommt man imho mit neurotischer Triebabwehr nicht weit: Die breite Masse fickt ja immer fröhlich vor sich hin, das Tabu dient(e) ja meistens eher als Projektionsfläche für die Verderbtheit der Anderen.

          Dieses Konzept hat imho heute ausgedient, weshalb die Tweetmädels letztlich gescheitert sind.

          Die Tweetmädels kommen mal in die Talkshows,,, werden interviewt und haben viel Spaß mit Mädels, die ähnlich ticken…das ist per se attraktiv. One day a star….

          Für Frau Wizorek et al gilt das imho eher nicht. Man verfolgt durchaus recht beharrlich das Ziel, den radikalen Feminsmus zu reaktivieren:

          Wizorek wünscht sich, dass sich aus den Slutwalks etwas Größeres entwickelt. „Es wäre schön, wenn eine neue Generation der Feministinnen dadurch sichtbarer wird. Es gibt viele Gruppen, aber die Außenwirkung fehlt uns bisher.“

          http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/frauenprotest-schlampen-an-die-front-a-767985.html

          Ärgerlich: Die Slutwalks haben ja die 1970er auch nicht wieder herbeigezaubert, die allgemeine weibliche „conciousness“ für die allgegenwärtige „rape culture“ nicht erhoben.

          So bleibt nur, weiter von der doch endlich überfälligen Erweckung der vermeintlich schlafenden Riesin zu träumen..

        • @ nick

          „Mich interessieren die individuellen Symptome von Radikalfeminist.I.nnen herzlich wenig. Durchgeknallte Frauen (und Männer) gab es schon immer, und es wird sie immer geben“

          Yep. Auch bei Männern gibt es politisierte Neurosen, die äußern sich nur anders.

          Mich interessiert die individuelle Motivation per se…grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage, ob man sich mit den Seelenkatarrhen Anderer überhaupt beschäftigen sollte oder gar den nichttherapeutischen Dialog versucht.

          Da aber dieses Symptom eine negative gesellschaftliche Auswirkung hat, lohnt meines Erachtens auch der Blick auf die Individualgenese. Schon alleine um geeignete Gegenstrategien zu entwickeln.

          „Entscheidender finde ich die Frage, warum sowas von breiten Massen adaptiert wird. Und da kommt man imho mit neurotischer Triebabwehr nicht weit: Die breite Masse fickt ja immer fröhlich vor sich hin, das Tabu dient(e) ja meistens eher als Projektionsfläche für die Verderbtheit der Anderen.“

          Das Triebabwehrmoment sehe ich nur bei den Ideologinnen und Hardcore-Protagonistinnen des Feminismus …der Rest trötet aus verschiedenen Gründen mehr oder weniger mit, weil ihm die Ideologie Tools bietet, die ihm das Leben praktisch oder seelisch einfacher zu machen scheint.

          Das ist für verschiedenste Ideologien und „Bewegungen“ ja typisch: die Sekundäreffekte bewirken die Generalisierung einer zunächst auf Individuen oder eine kleine Gruppe beschränkten „Idee“. Irgendwann entfaltet dann die Generalisierung per se Wirkung.

          „Dieses Konzept hat imho heute ausgedient, weshalb die Tweetmädels letztlich gescheitert sind.“

          Sie sind nicht gescheitert…sie erfahren eine narzistische Boosterung, die sie ansonsten nicht hätten erreichen können. Frau Wizorek hat ja noch nicht mal ihr Studium abschließen können.

          „Für Frau Wizorek et al gilt das imho eher nicht. Man verfolgt durchaus recht beharrlich das Ziel, den radikalen Feminsmus zu reaktivieren:

          Wizorek wünscht sich, dass sich aus den Slutwalks etwas Größeres entwickelt. “Es wäre schön, wenn eine neue Generation der Feministinnen dadurch sichtbarer wird. Es gibt viele Gruppen, aber die Außenwirkung fehlt uns bisher.”

          Frau Wizorek glaubt ihre Phrasen vermutlich selber. Aber in erster Linie bedient sie die Trigger, von denen sie weiss, dass sie zum erhofften Erfolg führen. Die Reflexe, die der Feminismus triggert, sind ja nun eher mono- denn polysynaptisch…

          Ich sehe das Problem auch weniger in einer überschaubaren Gruppe neurotischer Mädchen. Ich sehe das Problem eher bei den Männern, deren Schwanzwedeln oder passive Aggression die Generalisierung des Symptoms ermöglicht.

        • »Hast du eigentlich irgendwelche Studien für deine Ansicht, dass Frauen in diesen Ausbeutermodus schalten«

          Ich habe gerade die Förderung für eine Studie über regelmäßige morgendliche Erhellung durch scheinbaren Aufgang eines großen Lichts am östlichen Himmel beantragt. Sobald ich mit der Studie fertig bin werde ich mich sofort um Gelder bemühen, um die von dir angefragte Studie durchführen zu können. Ich denke, die Förderungswürdigkeit der beiden Projekte ist vergleichbar.

          »dein subjektiver Frauenhass?«

          Bei Sprachregelungen bin flexibel. Mein Vorschlag: Du nennst es „subjektiven Frauenhass“, ich nenne es „Lebenserfahrung“ und wir wetten darum, wie du es in fünf Jahren nennst. Oder darum, ob morgen früh die Sonne aufgeht.

          • @B.E

            Das die Sonne aufgeht ist hinreichend nachgewiesen. Deine These zur Ausbeutung der Frau hingegen nicht. Worauf führst du es denn zurück, dass bei diesem ja anscheinend so selbstverständlichen Phänomen keine Forschung bekannt ist?

            „wir wetten darum, wie du es in fünf Jahren nennst.“

            Gibt es in deiner Umgebung keine glücklichen alten Paare? Wie traurig.

        • @Christian:

          »Deine These zur Ausbeutung der Frau hingegen nicht.«

          Meine These zur Ausbeutung _durch_ die Frau ist nicht meine, sondern locker so alt wie Menschheit. Falls du sie gerne auf deutsch lesen möchtest, wäre meine zweite Empfehlung Ester Vilar, Der dressierte Mann, erschienen irgendwann in den 1970ern.
          Meine erste Empfehlung wären die Mehrzahl der Kommentare in deinem Blog. Was denkst du denn, wo die ganzen „Frauenhasser“ herkommen? Alle „nur keine abbekommen“?

          »Worauf führst du es denn zurück, dass bei diesem ja anscheinend so selbstverständlichen Phänomen keine Forschung bekannt ist?«

          Ohne provozieren zu wollen: Worauf führst du es zurück, dass du so ein selbstverständliches und alltägliches Phänomen nicht wahrhaben willst sondern mit der geradezu unglaublich originellen Diagnose „Frauenhass“ abzutun versuchst?
          Gnothi seaton.

          • @B.E.

            „Worauf führst du es zurück, dass du so ein selbstverständliches und alltägliches Phänomen nicht wahrhaben willst sondern mit der geradezu unglaublich originellen Diagnose “Frauenhass” abzutun versuchst?“

            Weil ich Frauen anders erlebe. Ich kenne viele Partnerschaften, die gut funktionieren und sehe dabei auch das, was die Frau für den Mann macht. Natürlich gibt es Frauen, die ausnehmen, ebenso wie Männer, die Frauen ausnehmen. Das als die Regel darzustellen halte ich aber für falsch.

        • @Christian:

          »Weil ich Frauen anders erlebe.«

          Damit steht bestenfalls deine subjektive Wahrnehmung gegen meine subjektive Wahrnehmung.

          »Ich kenne viele Partnerschaften, die gut funktionieren«

          Den Satz habe ich schon oft gehört. Und für „gut“ im Sinne von „ausgewogen, auf Augenhöhe“ noch nie bestätigt gefunden.

          »und sehe dabei auch das, was die Frau für den Mann macht.«

          Meine subjektive Erklärung für dieses Phänomen: Du siehst, was du sehen willst. Ich die Dinge sehe, wie sie sind.

          »Natürlich gibt es Frauen, die ausnehmen, ebenso wie Männer, die Frauen ausnehmen.«

          Logisch. Frauen, die es auszunehmen lohnt, müssen ja so dringend um Partner werben, da ist es total naheliegend, dass diese Frauen auf einen Schwindler reinfallen. Und Geld ist für Männer ja auch total ganz wichtig bei der Partnerwahl.

          »Das als die Regel darzustellen halte ich aber für falsch.«

          Das ist bestenfalls (d)eine Meinung. Hast du irgendwelche harten Fakten, die deine Meinung stützen?

          • @B.A.
            „Das ist bestenfalls (d)eine Meinung. Hast du irgendwelche harten Fakten, die deine Meinung stützen?“

            Wie jetzt? Stand am 2. März um 11:36 zu diesem Thema war, dass Du es bist, der in der Begründungspflicht ist.

            (https://allesevolution.wordpress.com/2013/03/01/falschbeschuldigungen-ein-paar-falle/#comment-65124„)

            Ich zitiere dich mal:
            „Ich gestehe zu, dass diese These umfassender begründet werden muss.

            Ein entsprechendes Blog ist bereits in Arbeit (wenn auch krankheitsbedingt verzögert) und ich bin bereits gespannt auf die Diskussionen.“

            Man sollte doch die Ergebnisse vorheriger Diskussionen nicht so nach Belieben in die Tonne kloppen …

        • @Seitenblick

          »Stand am 2. März um 11:36 zu diesem Thema war, dass Du es bist, der in der Begründungspflicht ist.«

          Sorry, aber am 2. März um 11:36 ging es nicht um _dieses_ Thema, sondern darum ob „die“ Frauen umfassend gleich (ZItat: „Kennst du eine, kennst du alle“) sind.
          Diese These muss ich in der Tat noch genauer belegen.

          Bitte entschuldige, dass ich neben besagter Erkrankung noch einen Vollzeitjob und familiäre Verpflichtungen habe und (die falschen) Prioritäten setze.

          »Man sollte doch die Ergebnisse vorheriger Diskussionen nicht so nach Belieben in die Tonne kloppen …«

          Du nennst Unterhaltungen Marke „Einfach nicht mehr antworten wenn es eng wird“ also Diskussionen. Warum auch nicht? Meine Schwägerin nennt es „Diskussion“ wenn sie ein rundes Dutzend Anderer zwei Stunden lang nicht zu Wort kommen lässt.

    • @Christian:

      »was mich ja interessieren würde, ist, was “die weibliche Bevölkerung” wohl so als Gegenmittel wünscht. Da sollte man mal eine Umfrage machen.«

      Dazu braucht man doch keine Umfrage.
      Die weibliche Bevölkerung wünscht sich als Gegenmittel eine Möglichkeit, einem beliebigen Mann mitzuteilen ob er als attraktiv empfunden wird (d.h. ob Bemerkungen über die physische Attraktivität der Frau willkommener Flirtversuch oder vollkommen unakzeptable sexuelle Belästigung sind).
      Gleichzeitig sollte besagter Mann ein negatives Signal nicht als negatives Signal empfinden, sondern nur als Aufforderung es dezenter, dafür ausdauernder und hochpreisiger zu probieren. Denn, nur weil ein spezieller Mann keine Chance auf Sex hat, bedeutet ja nicht, dass er nicht doch ein bisschen Schmuck, ein paar Schuhe oder die nächsten Autoreparaturen bezahlen könnte.

      »Ich würde ja vermuten, dass das den meisten Frauen viel zu kompliziert und eine Überfrachtung des Umganges mit dem anderen Geschlecht wäre.«

      Darauf würde ich keine müde Drachme wetten. (editiert: Bitte keine pauschalen Abwertungen eines Geschlechts)

      • @B.E

        „Denn, nur weil ein spezieller Mann keine Chance auf Sex hat, bedeutet ja nicht, dass er nicht doch ein bisschen Schmuck, ein paar Schuhe oder die nächsten Autoreparaturen bezahlen könnte.“

        Hast du eigentlich irgendwelche Studien für deine Ansicht, dass Frauen in diesen Ausbeutermodus schalten oder ist das nur dein subjektiver Frauenhass? Wenn letzteres, dann halte dich damit doch bitte zurück oder lebe ihn im gelben Forum aus.

  8. Auch ein interessanter Text zum Tugendfuror:

    http://www.theeuropean.de/jennifer-pyka/5994-sexismus-auf-schloss-bellevue

    Gut zu wissen, erscheinen die Spielregeln für den Umgang mit #aufschrei nun doch endlich klar. Freiheit, besonders die zu etablierende „gerechte Freiheit“, gilt eben selektiv. Frauen können #aufschrei-en, Briefe schreiben, in Talkshows Mumpitz verbreiten, „Otto“-T-Shirts boykottieren, bloggen, blubbern, kurz: ihre Freiheitsrechte voll ausnutzen. Sie dürfen Brüderle als „geilen Bock“ und den Bundespräsidenten als „alten weißen Typen“, der gefälligst weniger „Gelaber“ produzieren möge, bezeichnen. Sie dürfen und können nicht nur, nein, sie sollen sogar offen sein, damit alle Menschen und Menschinnen Gelegenheit haben, mit den Anliegen sowie der demokratischen Ader des modernen Feminismus Bekanntschaft zu machen. All das entspricht der Freiheit, wie Gauck sie definiert.

    Feministische bzw. gerechte Freiheit hingegen kennt natürlich klare Grenzen. Sie verlaufen dort, wo frau sich beleidigt fühlt. Freiheit mit Schranken, dafür ohne Risiken. Kritische Kommentare über #aufschrei gehen gar nicht, Deklassierung erst recht nicht, und wer meint, die Euro-Rettung oder Mali wären relevanter als die Leiden einer Ingenieurin, die am Telefon für eine Sekretärin gehalten wird, möge auf ewig für seine Sünden büßen. Die Frage, wo genau Sexismus beginnt, gleicht ebenso einem Kapitalverbrechen, da sie im Zweifel Gefühle verletzen könnte. Wer sich zur Sache äußern will, muss zunächst den feministischen Beleidigungshorizont ausloten wie auch den dazugehörigen Gefühlshaushalt erkunden. All das entspricht der „gerechten“ Freiheit, wie die Femininjas sie definieren.

    • @ christian

      Doppelstandards sind doch schon lange allgemein akzeptierter Bestandteil der gesellschaftlichen Betrachtungen?!

      Spreche ich eine zunehmende moralisierende Unterdrückung von Meinungsäußerungen an, die nicht dem juste milieu entsprechen, kommt ja reflexhaft auch hier gleich die Entgegnung, mir ginge es nur um Narrenfreiheit für Beleidigendes, Diskriminierendes, Rassistisches and so on.

      Die doppelten Standards werden moralisch begründet und sind somit unangreifbar, da die moralischen Standards nicht mehr von den Religionen, sondern von den Ersatzreligionen gesetzt werden…und deren Ding ist Konsequenz nicht…wie Röschen Luxemburg, die einerseits in der parteiinternen Debatte die Akzeptanz der Meinung des „Anderen“ (Parteigenossen) einforderte, andererseits die Nichtlinken unterm Rad zermalmen wollte. Das „höhere“ Ziel…die „höheren“ Werte haben in der Menschheitsgeschichte noch immer die größten Verbrechen legitimiert. C´est la vie.

      Ich finde den Text sehr pointiert…gefällt mir.

  9. @ Nick

    Glaube ich nicht.

    Auch wenn diese eine Kampagne im Sande verlaufen mag – es werden bald neue folgen.

    Alle diese Kampagnen tragen zu dem Grundrauschen bei, zu dem Männer-sind-schuld-Frauen-sind-Opfer-Klima, von dem der Feminismus und seine Kader in der Helfer.I.nnenindustrie leben.

    Sie tragen dazu bei, Männer weiter und immer weiter zu beschämen, damit sie Frauen immer besser und immer noch besser fördern, schützen, unterstützen und versorgen.

    Das gegenleistungslose Ausbeuten der Männer wird so ideologisch-propagandistisch abgesichert.

    Auf das Privileg der Frauen, das versorgte und beschützte Geschlecht sein zu dürfen, wollen die meisten Feminist.I.nnen nicht verzichten.

    Nur die alte Gegenleistung von Frauen (Kinder gebären und aufziehen) für dieses Privileg wollen sie nicht erbringen.

    Sie wollen es gegenleistungslos behaupten und das kann nur gelingen durch Induktion von Schuld und Scham bei Männern, dem ganzen Männerkollektiv, denn dessen kollektive Ausbeutung ist ja Voraussetzung für die kollektive Privilegierung der Frau via feministisch-femizentrischem Staat, der vor allem von Männern finanziert und abgeschirmt wird.

    Männer sollen dies auch weiterhin klaglos und gegenleistungsslos tun, um ihre Schuld, ihre Kollektivschuld gegenüber DEN Frauen abzutragen.

    Dazu bedarf es in regelmäßigen Abständen „Schuldeinimpfungen“, Beschämungs-und Demütigungskampagnen, damit die Sünder sich wieder ordentlich abstrampeln, um doch vielleicht Vergebung zu erlangen von den Geschändeten und Beleidigten.

    Die natürlich nie erteilt wird.

    Solche Kampagen und die vage in Aussicht gestellte Erlösung von der induzierten Schuld, wenn DIE Männer endlich aufhören, so schlecht zu sein, endlich Frauen anständig schützen und versorgen, sind die Karotte, die man dem Ochsen vor’s Maul hängt, damit er weiterhin den Karren zieht, auf dem die Prinzessinnen thronen, ohne zu fragen, warum in Drei Teufels Namen er das noch tun soll.

    Diese Kampagnen erstreben kein konkretes Ergebnis – wie sollte das auch aussehen.

    Sie wollen ein Klima schaffen.

    Und das gelingt.

    So lange wird das gelingen, bis Männer nicht mehr können und den Bettel hinschmeißen.

    • @Roslin

      Sie wollen es gegenleistungslos behaupten und das kann nur gelingen durch Induktion von Schuld und Scham bei Männern, dem ganzen Männerkollektiv, denn dessen kollektive Ausbeutung ist ja Voraussetzung für die kollektive Privilegierung der Frau via feministisch-femizentrischem Staat, der vor allem von Männern finanziert und abgeschirmt wird.

      Die Beschämungsrethorik ist ja nicht nur dem Feminismus eigen.
      Was würdest Du als Counter-Measure empfehlen?

      In gewisser Form ist das ja natürlich.
      Und Aufklärung über die Mechanismen heißt ja noch nicht, dass man im Alltag demgegenüber resistent ist.
      Die Leute sind ja auch unterschiedlich empfänglich dafür.
      Diejenigen, die diese Mechanismen benutzen sind anscheinend selbst resistenter dagegen als andere.
      Eine gewisse Lebensreife und Erfahrung hilft, aber gegen soziale Kontrolle ist man wahrscheinlich nie ganz immun.
      Hast Du ein paar Tipps?

      • @Gedankenwerk

        Du schreibst:

        Hast Du ein paar Tipps?

        Kommentar:

        Ich empfehle Kognitive Verhaltenstherapie (also kognitive Umdeutung/Umstrukturierung), hat sich in der Psychotherapieforschung als die erfolgreichste Therapierichtung bewährt. Also: Gegen negative Gedanken einfach positive Gedanken setzen und dann üben, üben, üben – vor allem in der Vorstellung! 🙂

        • @chomskyy
          Das hört sich sehr nach viel Reflektion an.
          Im Alltag, zum Beispiel beim Einkaufen und Beratung, läuft alles ja sehr schnell / interaktiv. Auch bei Gesprächsrunden.
          Ohne „Zauberformeln“ und Short-Cuts stelle ich mir das schwierig vor.
          Und gerade wenn jemand außerordentlich emotional appeliert ist es nicht so einfach einen kühlen Kopf zu behalten. Weil das ja sehr verunsichernd / beängstigend sein kann.

        • @Gedankenwerk

          Wenn Du ein bisschen überlegst, wie Emotionen entstehen, dann ist die kognitive Verhaltenstherapie m.E. schon richtig!

          a) Du hast eine Situation! In dieser Situation reagieren die Menschen sehr unterschiedlich auf diese einmalige Situation.

          b) Das heisst, jeder Mensch reagiert quasi idiosynkratisch mit Selbstgesprächen/Gedanken/Bewertungen auf diese Situation.

          c) Diese Gedanken/Selbstgespräche/Bewertungen lösen Emotionen aus: Angst, Wut, Scham, Schuldgefühle, Einschüchterung etc.

          Ergo, Du musst versuchen, deine Gedanken/Selbstgespräche/Bewertungen zu ändern, dass Du in einer ähnlichen Situation so reagierst, wie eben diejenigen Personen, die resistent gegenüber solchen Situationen sind.

          Ok, hört sich jetzt alles ein bisschen verinfacht an, aber denke schon, dass dies eine sehr effektvolle Methode sein kann.

      • „Mitunter gewinnt man den Eindruck, dass das Lostreten der Aufregung weniger eine Frage von Tugend ist als vielmehr die Erkenntnis, dass man damit Druck ausüben kann, Aufmerksamkeit produzieren kann und damit auch sich selbst ins Gespräch bringt. Mit der #Aufschrei-Debatte haben sich Laura Dornheim und Anne Wizorek über Twitter hinaus bekannt gemacht. “

        Es geht ihnen also im Grunde um ihre 15 Minuten, ne? Aber warum sollte sich irgendjemand sowas wünschen? Sie organisieren sich nicht, WEIL sie Aufmerksamkeit kriegen, sondern OBWOHL sie Aufmerksamkeit kriegen. Die kommt nämlich größtenteils aus der falschen Ecke und könnte platter kaum sein. Wie an den zitierten Textstellen zu lesen.

        • Also über krankhafte Narzisst.I.nnen wird ja gesagt denen ist jede Aufmerksamkeit recht, wenn sie keine „gute“ bekommen können, dann auch gerne „schlechte“.

          Un die nach deren Augen „schlechte“ Aufmerksamkeit können sie wiederum anderen als ihre eigene Überlegenheit präsentieren, sie können sich Überlegen fühlen.

        • @Robin

          „Es geht ihnen also im Grunde um ihre 15 Minuten“

          Nein, ich denke es ging ihnen um mehr als 15 Minuten. Momentan sind sie sozusagen die neuen Stars der feministischen Szene. Das bedeutet natürlich auch, dass sie in Talkshows auftreten, Artikel dazu schreiben, Interviews geben, sprich sie können sich gefragt machen.

          Du meinst, sie wollen diese Aufmerksamkeit nicht. Wie kommst du darauf? Sie haben ja genug Interviews etc gegeben und es scheint mir recht offensichtlich zu sein, dass sie sich da nicht zurückhalten

          „Die kommt nämlich größtenteils aus der falschen Ecke und könnte platter kaum sein. Wie an den zitierten Textstellen zu lesen.“

          Das wäre die Frage. Wenn einem die Lobbekundungen der In-Group wichtig sind, dann können Reaktionen aus der Out-group dahinter zurückstehen. Wenn die Outgroup dann noch eh das Feindbild stellt, dann können diese sogar zusätzlich anspornen.

          • @Robin

            Da steht ja im wesentlichen, dass man ihnen nicht zustimmt (fies!) und das auch Beleidigungen dazukommen. Das ändert aber schlicht nichts am Statuszuwachs in den feministischen Kreisen. Deswegen ist Lantzsch, bisher weit vorne, jetzt ja auch so sauer, dass sie nur noch von „dieser Person“ spricht.

            Ich finde eine Position wie „die Frauen wollen gar nicht in die Öffentlichkeit“ aber interessant. Traust du den beiden nicht zu, dass sie damit zurechtkommen? Wenn ich mir sie bei ZDFonline anschaue, dann sieht man doch, wie ihnen vor Anspannung und Mitteilungsbedürfnis geradezu die Haare zu Berge stehen. Natürlich haben die beiden eine Botschaft und wollen sie loswerden.
            Wenn sie nicht in die Öffentlichkeit wollte, dann hätte Anne wohl auch kaum den Slutwalk mitorganisiert.
            Ich glaube bei einem Mann hättest du wenig Zweifel, dass der mit solchen Aktionen auch Aufmerksamkeit für sich erzielen möchte oder?

        • Die kommt nämlich größtenteils aus der falschen Ecke

          Zutreffend.

          Und die „richtigen“ Pferde führt man zur Tränke, aber sie trinken nicht: Der Versuch, den radikalen Feminismus zu reaktivieren ist gescheitert und hat sich ins Gegenteil verkehrt.

          Das ist eben das Problem mit dem Versuch, durch moral panic Politik zu machen: Das kann ziemlich nach Hinten losgehen.

          Eine Neuauflage des Dworkinismus ist derzeit nicht angesagt, tough luck 😀

        • aus: http://frau-dingens.de/?p=2169

          „Deutschland 2013: Twitter die Signifikanz absprechen, aber Foren-Kommentare zu Artikeln umbauen. Seximus leugnen, und gleichzeitig ein paar Frauen zur Projektionsfläche machen für armselige Würstchen, deren Leben daraus besteht, verzweifelt ihre Privilegien als weiße, heterosexuelle Männer zu sichern. Gott bewahre, dass sich noch einmal eine Frau, erst recht keine mit Migrationshintergrund, traut, dem höchsten weißen, heterosexuellen alten Mann Deutschlands zu widersprechen! Und die Redaktionen und Medien machen sich schulterzuckend zu Komplizen einer ganzen Bewegung, deren Ziel es ist, die Gleichberechtigung auf den Stand von 1958 zurück zu versetzen.“

          Das Beschwören des „weißen, heterosexuellen Mannes“, des großen Feindbildes der PC-Fanatiker sagt schon alles, was man hier wissen muss.

        • „Ich glaube bei einem Mann hättest du wenig Zweifel, dass der mit solchen Aktionen auch Aufmerksamkeit für sich erzielen möchte oder?“

          Wie ungewöhnlich plump von dir.

          Natürlich wollen sie Aufmerksamkeit, denn eine Aufmerksamkeit für sie ist eine Aufmerksamkeit für die Sache. Ein Hashtag und die Aufregung, die daraus entsteht, kann sich nicht erklären, es braucht einen Menschen, der dies tut.
          Glücklicherweise haben wir noch solche Frauen, die sich freiwillig Anfeindungen und Hassbotschaften aussetzen im Dienste einer gerechten Sache.

          • @Robin

            „Wie ungewöhnlich plump von dir.“

            Ich halte es für eine berechtigte Nachfrage.

            „Natürlich wollen sie Aufmerksamkeit, denn eine Aufmerksamkeit für sie ist eine Aufmerksamkeit für die Sache.“

            Ach und du meinst, dass trennen sie ganz strikt? Gerade war dein Argument noch, dass sie keine wollen, weil es nicht zu ertragen ist.

            „Ein Hashtag und die Aufregung, die daraus entsteht, kann sich nicht erklären, es braucht einen Menschen, der dies tut. Glücklicherweise haben wir noch solche Frauen, die sich freiwillig Anfeindungen und Hassbotschaften aussetzen im Dienste einer gerechten Sache.“

            Du meinst also sie sind da ganz altruistisch?

            Dir ist außerdem schon bewußt, dass beide das radikalfeministische Programm leben, also inklusive „Das Patriarchat ist schuld und es gibt eine Rape Culture“?

        • @ robin

          „Glücklicherweise haben wir noch solche Frauen, die sich freiwillig Anfeindungen und Hassbotschaften aussetzen im Dienste einer gerechten Sache.“

          Jetzt wirds richtig lustig….*fg*

        • „Ich halte es für eine berechtigte Nachfrage.“

          Selbstverständlich.

          „Ach und du meinst, dass trennen sie ganz strikt? Gerade war dein Argument noch, dass sie keine wollen, weil es nicht zu ertragen ist.“

          Wenn sie gar keine wollten, würden sie sich genauso wenig an der Debatte beteiligen wie 90% aller Deutschen.
          Zudem sprach ich vorher von negativer Aufmerksamkeit.

          „Du meinst also sie sind da ganz altruistisch?“

          Niemand ist „ganz“ altruistisch.

          „Dir ist außerdem schon bewußt, dass beide das radikalfeministische Programm leben, also inklusive “Das Patriarchat ist schuld und es gibt eine Rape Culture”?“

          Wer beide? Lantzsch und Wizorek? Von Lantzsch halte ich nichts. Von Wizorek habe ich ich einen Radikalfeminismus in der Form, die ich ablehne, noch nicht gesehen oder gehört.

          • @Robin

            „Zudem sprach ich vorher von negativer Aufmerksamkeit.“

            Das man es sich nicht aussuchen kann ist ja klar. Schon gar nicht in einer patriarchischen Welt.

            „Niemand ist “ganz” altruistisch.“

            Also.

            „Wer beide? Lantzsch und Wizorek? Von Lantzsch halte ich nichts. Von Wizorek habe ich ich einen Radikalfeminismus in der Form, die ich ablehne, noch nicht gesehen oder gehört.“

            Anne und Laura

            In dem ZDFlogin Video sagen sie meiner Meinung nach etwas in dieser Richtung.

        • Von Wizorek habe ich ich einen Radikalfeminismus in der Form, die ich ablehne, noch nicht gesehen oder gehört.

          Da stellt sich für mich eben die Frage, was man am Radikalfeminismus ablehnen will wenn man das Konzept der „rape culture“ affirmiert.

        • „Das man es sich nicht aussuchen kann ist ja klar. Schon gar nicht in einer patriarchischen Welt.“

          Jap. Wissen die halt auch. Deswegen ist es lächerlich zu behaupten, sie täten das nur wegen der Aufmerksamkeit.

          „Also.“

          Also was?

          „In dem ZDFlogin Video sagen sie meiner Meinung nach etwas in dieser Richtung.“

          Und eine Äußerung „in dieser Richtung“ ist der Beweis dafür, dass beide das „radikalfeminstische Programm leben“?

          • @Robin

            „Also was?“

            Na also.

            Außerdem:
            „Die Frau mit Altruismus identifizieren heißt dem Mann absoluten Anspruch auf ihre Ergebenheit garantieren, heißt der Frau ein kategorisches Seinsollen aufzuzwingen“ (Beauvoir, Das andere Geschlecht,S. 3220/321)

            „Und eine Äußerung “in dieser Richtung” ist der Beweis dafür, dass beide das “radikalfeminstische Programm leben”?“

            Patriarchat und Rape Culture, insbesondere die Verbindung dieser, sind aus meiner Sicht Schlüsselworte dazu.

          • @Robin

            „Und eine Äußerung “in dieser Richtung” ist der Beweis dafür, dass beide das “radikalfeminstische Programm leben”?“

            Aber vielleicht irre ich mich ja: Welche Texte von ihnen fandest du denn gut oder welche Positionen machen gerade das nichtradikale deutlich?

        • n dem ZDFlogin Video sagen sie meiner Meinung nach etwas in dieser Richtung.

          Alleine der Konnex zwischen Belästigung und Quote ist ein genuin Radikalfeministischer.

          Ganz abgesehen davon:

          Nicole von Horst: Damit kein #Aufschrei mehr nötig ist, muss sich unsere Kultur von einer Rape Culture hin zu einer Consent Culture entwickeln. Konkret geht es darum, die strafrechtliche Verfolgung von sexueller Gewalt zu verbessern und den Paragrafen § 177 StGB zu sexueller Nötigung und Vergewaltigung so zu ändern, dass nicht mehr „Gewalt“ nachgewiesen werden muss, um Sexualverkehr gegen den Willen einer Person als Vergewaltigung zu ahnden.

          Anne Wizorek: Wir brauchen eine Mischung aus Politik, die stärker Verantwortung übernimmt, und generellen Änderungen in der Gesellschaft. Die Frauenquote etwa wäre eine Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen von Frauen zu verbessern. Es macht doch einen Unterschied, ob ich mich im Fall sexueller Belästigung an meine Chefin wenden kann oder mit dem Chef reden muss. Das Old-Boys-Network muss aufgebrochen werden. Gesellschaftlich müssen wir Menschen dafür sensibilisieren, dass Frauen etwa nicht einfach angesprochen werden wollen, bloß weil sie draußen herumlaufen. Es gibt keine „Berechtigung“, übergriffig zu werden. Deswegen sind Berichte darüber so wichtig, die das ganze Bild zeigen. Männer gehen sonst durch ihre eigene Welt und nehmen den alltäglichen Sexismus gar nicht wahr. Die meisten Männer sind ja jetzt geschockt von unserem #Aufschrei.

          http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/aufschrei-interview-zur-sexismus-debatte-auf-twitter-a-879729.html

          -> „ungewolltes Ansprechen“ in einem Kontinuum, das bis zu „Vergewaltigungen“ geht

          -> „der Rechtstaat vermag Frauen nicht zu schützen! Schwere Mißstände erfordern harte Maßnahmen gegen die schädlichen Kräfte! Der subjektive Tatbestand muss weg, der Folk Devil patriarchaler Mann muss vom Staat mit Eisen und Blut erzogen werden!1!!“

          • @Nick

            „Männer gehen sonst durch ihre eigene Welt und nehmen den alltäglichen Sexismus gar nicht wahr. Die meisten Männer sind ja jetzt geschockt von unserem #Aufschrei.“

            Immerhin aber scheint sie nur auf eine hegemoniale Männlichkeit abzustellen, bei der die meisten Männer außen vor sind. Es sind dann wohl die „Mächtigen“, die in diesem Fall die Rape Culture unterhalten.

        • ..folgerichtig:

          Anne: Weniger als ‚Schlampe‘, aber schon öfters als ‚Fotze‘. Also diese klassische Beschimpfung, wenn man auf der Straße angemacht wird und dann auch noch die Frechheit besitzt, da nicht positiv drauf einzugehen! Sondern es entweder zu ignorieren, oder – so wie ich – den Stinkefinger zu zeigen.

          http://www.freitag.de/autoren/katrin/wurdest-du-schlampe-genannt

          -> „Das Ansprechen auf der Straße ist Gewalt, da darf ich doch wohl einen Stinkefinger zeigen! Unverschämt, dass ich dafür beschimpft werde!“

        • @Christian:

          Immerhin aber scheint sie nur auf eine hegemoniale Männlichkeit abzustellen, bei der die meisten Männer außen vor sind. Es sind dann wohl die “Mächtigen”, die in diesem Fall die Rape Culture unterhalten.

          Wenn der Sexismus omnipräsent ist, dann kann er wohl kaum nur von einer Minderheit DerMänner ausgehen: Wenn sie von „Alltagssexismus“ spricht, dann muss sie wohl zuallermindest eine Mehrheit der Männer meinen.

          Das geht wohl eher in Richtung „männliche Privilegien, die von Männern selbst nicht wahrgenommen werden [können]“.

          Plus ein bisschen Kreide, Frau Wizorek weiß ja nur allzu gut dass der Plebs für die „Wahrheit“ noch nicht „bereit“ ist.

          • @Nick

            Einen dummen Eindruck machen sie auf mich nicht. Allerdings würde ich daraus, dass sie es in den Talkshows anscheinend kaum aushalten konnten, dass jemand andere Meinungen hatte, schon schließen, dass sie eine IDPOL-Umgebung gewohnt sind und sehr innerhalb dieser Meinungen leben.

        • @ Nick

          *@Anne Wiezorek:

          Gesellschaftlich müssen wir Menschen dafür sensibilisieren, dass Frauen etwa nicht einfach angesprochen werden wollen, bloß weil sie draußen herumlaufen. *

          Frauen laufen draußen herum?

          Einfach so?

          Muss das sein?

          Kann man das nicht ändern?

        • @ Chomskyy

          *Ich glaube immer mehr, das ist ein deutsches Phänomen! Hier in der Schweiz sind die Frauen toooootal easy! *

          Bei Euch laufen die Frauen bestimmt auch nicht einfach so draußen herum.

          Oder etwa doch ?!

        • @ Ratloser

          *
          http://frau-dingens.de/?p=2169

          Kindergartenniveau…sind wir uns darüber einig?*

          Die Autorin ist Jungsozialistin (Hamburg) und hat damit eine große Zukunft als Laura Dornheim oder Domscheit-Berg der SPD.

          Ichhoffe, mit ähnlichem Ergebnis.

          Meine Güte, was ist aus dieser Partei geworden, die einmal die Partei eines Kurt Schuhmacher, eines Carlo Schmid war.

    • @ robin

      „Ihr nehmt euch selbst viel zu wichtig, wenn ihr glaubt, Leute wie Anne Wizorek wäre auf Aufmerksamkeit von Antifeministen scharf.“

      Hat das hier etwa jemand behauptet?

      Es geht jungen Frauen wie Frau Wizorek um die Akzeptanz…das Rumagieren im eigenen Seifenbläschen…rumtweeten ist für die Mädchen heutzutage wie früher das Auswiegen von Zuckerperlen im Spielzeugladen. Man spielt Revolution, faked große Gefühle, kommt sich wichtig vor…und kichert abends zusammen bei einem Gläschen Rotwein.

      Das ist doch auch ok!

      🙂

    • @ Robin

      Dass sie uns bekämpft und nicht unsere Aufmerksamkeit will, hatte ich schon so verstanden. Zumal wir ja eh nur „Typen“ sind und als Feminismuskritiker nur „Typen“ zweiter Klasse – gleich doppelt minderwertig.

      Zum Glück hat #Aufschrei-Anne argumentativ nicht viel drauf. Mit dem Strom schwimmen und auf den Putz hauen ist keine Kunst.

      Man vergleiche nur mal, wie leicht sie es in die Massenmedien geschafft hat, und wie diese Medien ihr helfen. Da wird dann einfach verschwiegen, dass die meisten #Aufschrei-Postings gar keine Erfahrungsberichte betroffener Frauen waren, sondern zu einem viel größeren Anteil sogar Feminismuskritik.

      Man stelle sich mal vor, Maskulisten, Feminismuskritiker, Antifeministen hätten es so leicht gehabt, von den Medien so schnell und stark unterstützt zu werden.

      Ich selbst wollte gar nicht, dass mein Standpunkt mit unehrlichen Methoden wie z. B. Verschweigen unterstützt wird.

      Anne Wizorek macht fast gar nichts, und sitzt ein Paar Tage später bei Günter Jauch auf der Bank, ein Paar Meter von Alice S. entfernt.

      Arne Hoffmann schreibt um die Jahrtausendwende ein dickes Buch mit unzähligen Quellenangaben, und die fast gesamte mediale Welt will nichts damit zu tun haben, unzählige Verlage lehnen es ab, weil sie offenbar nicht verstanden haben, was demokratische Kultur ist.

      Vergleich das mal!

      Wenn sich hier jemand zu wichtig nimmt und vor allem von den Medien zu wichtig genommen wird, dass sind das Leute wie Anne Wizorek.

      Auch wenn sie wie ein Reh aus der Wäsche guckt! (HA HA HA HA HA)

      Alles fällt wie üblich unter „meiner Meinung/Einschätzung nach“.

      • Nachtrag, fällt wieder alles unter „meiner Meinung nach“:

        Man vergleiche einmal dieses Bild

        mit diesem:

        Okay, ein echtes Reh hat braune Augen. Und viel größere Ohren. Aber sonst…

        Ach ja, und wie nennt man das hier:

        Nein, nicht Sex. Sondern Sexismus! Präziser: Alltagssexismus.

        Man könnte auch sagen: Rickenfeindlichkeit.

        Auch bei anderen Spezies muss eben noch viel getan werden, bis wirkliche Gleichstellung erreicht ist!!!

        Und sowas hier

        brauchen die ja nicht mehr – Bestandserhaltung ist ja schließlich vollkommen unwichtig.

  10. Mal eine Frage an alle, bezüglich dieser Zeilen von Nadine Lantzsch:

    „heute fiel mir ein, wieviel sprachlosigkeit #aufschrei für mindestens eine woche hinterließ. dass ich zuerst nicht sagen konnte, was mich störte, bis es tage und etliche panikattacken später aus mir herausbrach, voller wut und tränen und appetitlosigkeit und schlaflosigkeit und verzweiflung und ohnmacht und diskriminierungen, die ich in diesem zusammenhang lesen und ertragen musste, sobald ich das notebook aufklappte. diskriminierungen, die stattfanden, nicht nur auf meinem rücken, damit sich typen nicht auf den schlips getreten fühlen, damit sie verstehen, was sexismus (nicht) ist, damit sie … ja … am ball bleiben und sich viele hetera_frauen nicht wie verbitterte emanzen fühlen müssen, weil antifeminismus und typen ihnen das einreden.“

    Wie nennt man dieses offensichtlich vorhandene Krankheitsbild eigentlich?

    Ich habe nichts gegen psychisch kranke Menschen. Ich nehme ebenfalls Menschen, die politisch aktiv sind und vor lauter Leidensdruck ihr Innerstes nach Außen kehren, dabei auch eindeutige Symptome einer psychischen Erkrankung schildern, sehr ernst. Und ich bin auch dagegen, dass man den politischen Gegner kurzerhand für psychisch krank erklärt. Aber sie schildert eindeutige Symptome.

    Den gesamten Text von Frau Lantzsch kann ich unabhängig von der Frage, ob sie psychisch gesund ist oder nicht, leider nur noch als wirres Zeug empfinden.

    Hab ich das jetzt überhaupt richtig verstanden? Sie beklagt also, dass #aufschrei sie sprachlos gemacht hat, weil es Diskriminierungen gab, damit sich Männer („typen“) nicht auf den Schlips getreten fühlten? Diskriminierungen, die stattfanden, damit „typen“ verstehen, was Sexismus ist und was nicht? Und dass sie mit ihrer „Aufklärungsarbeit“ am Ball bleiben muss, damit Hetero-Frauen mit feministischen Hintergrund sich nicht wie verbitterte Emanzen fühlen MÜSSEN (!!!), weil ihnen „antifeminismus & typen“ sowas einreden.

    Verstehe ich alles höchstens halbwegs. Die Frau kann sich nicht ausdrücken. Entweder, sie ist sehr krank und außer sich, oder es muss einen verwundern, dass sie Abitur und akademischen Abschluss hat. Keine Groß- und Kleinschreibung, wirrer, ungeschickter Sprachgebrauch, als hätte sie es während einer Panikattacke geschrieben. Oder sie denkt wirklich so wirr, wie sie schreibt. Bei einer Feministin muss einen das meines Erachtens nicht unbedingt wundern.

    Die Frau kann einem Leid tun. Mich beschleicht der Verdacht, dass der gesamte Feminismus zumindest zu einem nennenswerten Anteil auf dem Mist solcher meines Erachtens kaputten Menschen gewachsen ist.

    Kaputt? Ja, bei ihr triggern ja selbst Kinder.

    Und dann so was:

    „und trotzdem werde ich da sitzen und es wird wieder ein sexismus thematisiert, in dem meine soziale position nicht vorkommt. un_wortbar gemacht wurde durch #aufschrei. ich werde mit frau lantzsch angesprochen werden und die ganze zeit frauisiert und heteragegendert werden mit anrufungen wie “wir frauen, sie als frau”, es wird nichts jenseits von zweigenderungen geben, nichts, was gender als strukturierende gewaltrealität überhaupt hinterfragen würde. es wird nicht um trans gehen, nicht um inter, nicht um dykes, butches, femmes und lesben und all die widerständigen positionen, die in der hegemonialen vorstellung von sexismus und gender nicht vorkommen, nicht erwähnt, ja nicht mal gedacht werden.“

    und:

    „dass ich in frankfurt dafür keine sprache finden werde, die die anwesenden verstehen, macht mich unvorstellbar wütend.“

    Dykes? Butches? Was das? Was bedeuten? Nee, sorry, ich weiß das jetzt echt nicht.

    Ich habe nichts gegen Nadine L., aber sie ist aus meiner Sicht ein zerstörter Mensch. Ihre Zeilen könnte man als Ergebnis eines „Amok-Schreibens“ bezeichnen. Kaum verständlich drauflos geschrieben, dabei offenbar von furchtbaren Emotionen geschüttelt.

    Ist sie eigentlich voll zurechnungsfähig? Sowas fragt man sich in so einem Fall.

    Unabhängig davon: Wenn diese Dame (oh, sorry, wieder eine böse Frauisierung!) durch vielfältige Formen der Diskriminierung so wütend wird, falls richtig verstanden, warum benutzt sie dann das Wort „typen“ als Synonym für Männer?

    Ich selbst kriege davon jetzt zwar keine Panikattacken, Appetitlosigkeit, keine Schlaflosigkeit, ich flenne auch nicht rum deshalb, mich macht es auch nicht unfassbar wütend – aber ich empfinde es als stark abwertend und feindlich, wenn Männer nur noch als „typen“ bezeichnet werden. Macht ja nicht nur sie so.

    „Typ“ hat was dubioses an sich, „so Typen“ halt. Und soll so viel heißen wie „der blöde junge Bock“ bzw. „der blöde Kerl da“. (Abgesehen davon ist es eine Mannisierung! Ungeheurlich!!!)

    Nee, also dagegen klingen „Männchen“ und „Weibchen“ viel schöner und aus meiner Sicht sogar positiv.

    Alles fällt unter „meiner Meinung nach“.

    • @ Matthias

      Manchmal sollte man das Scherben Aufkehren denen überlassen, die hierfür bezahlt werden.

      Hier geht es um doppelte und dreifache Bühnen…offensichtlich gespielt wird auf der verbalisierten Bühne…aber der Regisseur und die Strippenzieher befinden sich auf zunächst verborgenen Bühnen.

      Ich find die Produktion solcher Texte jedenfalls besser, als die serielle Bearbeitung verschiedener Hautareale mit einem halbstumpfen Messer.

      Vielleicht ist das sich provozieren lassen schon Ausdruck einer folie a deux…vielleicht ist viel mehr Gelassenheit und Zuwendung zur Realitätsebene…und damit auch zu den vielen Frauen, die weder ein Messer in der Hand noch im Kopf haben…viel gesünder…für alle?!

    • ich werde mit frau lantzsch angesprochen werden und die ganze zeit frauisiert und heteragegendert werden mit anrufungen wie “wir frauen, sie als frau”

      die frau hat großes problem mit der welt. und sie weiß nicht, was (ihr) geschlecht ist.
      als was will sie angesprochen werden? lesbe lantzsch? oder ist sie butch lantsch? es scheint ihr sehr wichtig zu sein, das die welt das weiß und sie keine „normal“ 08/15 frau und hete ist.

      es wird nicht um trans gehen, nicht um inter, nicht um dykes, butches, femmes und lesben

      das ist natürlich besonders tragisch. es geht WIEDER MAL NICHT UM TRANS. schlimme sache. und die ganzen anderen schubladen werden auch einfach unter „frau“ subsummiert. wobei … „dykes, butches, femmes“ sind alles lesben. und die gibts nur, weil diese leute die von latzschi beklagete „zweigenderung“ quasi nachspielen.

      Dykes? Butches? Was das? Was bedeuten?

      das sind lesben, die in der beziehung die männliche rolle spielen. femmes … kannste dir denken.

      • @Hottehü

        Das liegt nur an deiner Unsensibilität, dass du „gender als strukturierende gewaltrealität“ nicht auf dem Schirm hast. Sonst würdest du das nicht so schreiben.
        Hey, hier geht’s um „widerständige(n) positionen“. Man nennt sich doch nicht umsonst „Medienelite“. Die Avantgarde wird übersehen, da muss man doch leiden!

        Überleg mal, wie hart die „ausschlüsse, diskriminierungen, un_sprechbar_machungen“ sind.
        Und komm bloß nicht mit so nem Kleinkram wie „Hey, wie sollten denn Sätze aussehen, bei denen wirklich niemand schreien könnte ‚ich werde ausgeschlossen'“. Mit solchen Detailfragen darf man doch einen großen (leidenden) Geist nicht nerven. Geht ja gar nicht.
        Wie, narzisstisches Um-sich-selbst-Kreisen – was soll das denn heißen?

        PS: Früher wussten manche Leute, dass sie zwecks Ausstieg aus dem Kopfsalat dringend mal vier Wochen praktisch arbeiten müssten – so körperlich, mit „ich weiß, was ich heute geschafft habe“. Damit der Kopf mal wieder klar wird. Weil man dann sich und Welt mit etwas mehr gesundem Abstand sieht.
        Bei Frau Lantsch ist das wohl nie angekommen.

        • Überleg mal, wie hart die “ausschlüsse, diskriminierungen, un_sprechbar_machungen” sind.

          das muss furchtbar sein.

          aber mal im ernst: welchen anspruch an die welt hat die frau? ausschlüsse gehören zum leben dazu. diskriminierungen – es kommt natürlich drauf, was für welche, aber auch die wird sicher jeder mensch in verschiedener form erleben. und ebenso werden dinge nicht gesprochen.

          sie kann doch nicht ernsthaft erwarten, überall mitspielen zu dürfen, dass sich jeder für ihre sexuelle orientierung interessiert und ständig darüber gelabert wird, wie es nadine lantzsch in dieser welt so ergeht? diese frau hat scheibar grenzenlose ansprüche an die gesellschaft bei gänzlicher abweseneit der erkenntnis, dass sie nicht der mittelpunkt des universums ist. der welt ist es egal, wo einer frau lantzsch der schuh drückt und ob lesbisch ist. sie wird damit klarkommen müssen, dass sie nicht zur mehrhheit gehört. und sie wird damit klarkommen müssen, dass sie sich ggf. den regeln der mehrheit unterzuordnen hat.

          wenn du mich fragst, leidet sie an einer schweren form von aufmerksamkeitsdefizit. und deshalb ist sie auch so sauer auf die witzorek, die ihr jetzt den medienrummel vor der nase weggeschnapt hat und noch dazu nicht mal eine richtige (lesbische) feministin ist!

          • „wenn du mich fragst, leidet sie an einer schweren form von aufmerksamkeitsdefizit.“

            ja klar. Und die Egozentrik darin hat ein Ausmaß, dass es mich schon fast fassungslos macht. Wie soll man auf so was reagieren außer mit Ironie?

        • Früher wussten manche Leute, dass sie zwecks Ausstieg aus dem Kopfsalat dringend mal vier Wochen praktisch arbeiten müssten – so körperlich, mit “ich weiß, was ich heute geschafft habe”.

          Ja, meinetwegen soll man ihr endlich, für ihre FrauenLandKommune, ein Stück märkische Scholle zur Verfügung stellen.

          (Noch besser wäre natürlich eine Schweizer Almhütte, natürlich ohne Tourismusgeschäft oder ohne anderweitige patriarchale Quersubvention, aber da entwickelt leider unser Chomsky zuviel Eidgenossenpatriotismus :D)

        • Und die Egozentrik darin hat ein Ausmaß, dass es mich schon fast fassungslos macht.

          ich frage mich, wie kommt es dazu? wie werden menschen zu solch selbstverliebten jammerlappen? was haben die eltern falsch gemacht?

          • Ich vermute, dass diese maßlose Egozentrik der Gegenpart zu einer maßlosen Unsicherheit ist. Eine temporäre, instabile Komensationsleistung. Die sich immer abwechselt mit der Unsicherheit – in diesem Fall, wie die Texte vermuten lassen, mit einer stark somatisierenden Komponente.

            Ich glaube, „selbstverliebte(r) jammerlappen“ trifft insofern nur die Hälfte der Sache. Ich glaube schon, dass die Person unter ihrem Verhältnis zu sich und zu ihrer Umwelt auch real leidet. Das ist auch kaum verwunderlich, wenn man so auf die Welt blickt.

            Es denke, es wird multifaktoriell sein, wie es zu so etwas kommt. Weiß auch nicht, ob man es einfach auf die Eltern schieben kann. Manchmal treffen da auch einfach die Falschen aufeinander – welche Seite hat dann Schuld bzw. hat dann was „falsch gemacht“? Schwierige Frage.

      • Lass dich doch mal etwas mehr auf die Logik ein ;-):

        Wenn sich jemand an der Kasse vor dich vordrängelt – dann hat der sich nicht einfach nur vorgedrängelt!

        Der hat dich damit _unsichtbar_ gemacht! Als wärst du nicht da! Als wärst du kein Mensch mit Rechten! Das ist fast wie Mord! Naja, wie ein Mordversuch zumindest. Oder so. Jedenfalls Gewalt!

        Verstehste?

  11. Wenn es bei der Aufschreib-Geschichte um mehr als Aufmerksamkeit gegangen wäre, dann hätte man doch sicher konkret werden können in Bezug auf eine wahrgenommene gesellschaftliche Akzeptanz.

    Natürlich gibt es einzelne Straftaten und es gibt soziale Fehleistungen.
    Aber die gesellschaftliche Relevanz ist einfach nicht nachweisbar.

  12. Wer hat gegen Lantzschi eine Hetzkampagne losgetreten? Eve Ensler, Anne Wizorek? Wer ist dieses famose Gesicht einer neuen feministischen Bewegung, von der bei ihr die Rede ist? Was hat Anne Wizorek ihr getan? Hat sie etwa … das … schändliche Treiben auf dem Jubiläm der Mädchenmannschaft zu verantworten? Nein, das kann nicht sein. Dann wäre ihr Rassismus nicht erst jetzt aufgefallen sein.

  13. Diese Damen wissen garnicht wie gut es ihnen geht,
    achja und wir achso schlimmen ‚weissen Heteros‘ hatten das ‚Privileg‘ es ihnen so einzurichten.

    • Zudem hab ich zunehmend das Gefühl, dass gerade diese FeministInnen bewusst provozieren (jetzt im Bezug auf den Otto-sh$tstorm) und den Bogen bewusst überspannen nur um damit angefeindet zu werden und böse Mails geschickt kriegen, um dann wieder einen Grund zu haben sich in der Opferrolle rumsuhlen zu können. gutes Beispiel hier:

  14. hier ein interessanter artikel „Die Ungleichheitslüge“ von Andreas Unterberger mit einem verweiss auf den ‚Tugendfuror‘ ganz am ende. aber der gesamte text ist interessant.

    bsp.“… Polizei allein auf Grund der Behauptung einer Gewaltanwendung Wegweisungen aussprechen muss und die Wahrheit der Behauptung gar nicht nachgeprüft hat. …“

    http://tinyurl.com/bltuudy

  15. Die Aufschrei-Kampagne kommt mir manchmal vor, wie das Gesellenstück der Initiatorin. Eine gute Eigenwerbung-Maßnahme.
    Etwas für die Bewerbungs-Mappe.
    Vorwerfen, sie hätte kein Händchen für mediale Inszenierungen, kann man ihr jedenfalls nicht.

    Als Beraterin für Online-Kommunikation erklärt sie ihren Kunden, darunter der Schweizer Bundesbahn, wie sie soziale Netzwerke wie Facebook für sich nutzen können.

    (Quelle: http://www.taz.de/!110938/)

    • WIe ich das verstehe schreibt sie bezahlte Komentare in sozialen Netzwerken, ist das richtig?
      Oder günstigenfalls organisiert das Schreiben derselben.

      Wie identifiziert man Internetkenner?

      Mit fgolgenden Fragen:
      a) Wieviel bit hat eine IP Adresse?
      b) Welches ist eine IP Adresse 65.4.16.312 oder 127.0.0.1?

      Alles andere ist doch einfach nur Pop.

      • @Dummerjan

        Wie identifiziert man Internetkenner?

        Es geht ja nicht um die technischen Grundlagen.
        Das übernimmt jeder Arbeitsamt-geleaste Rechenknecht.
        Sondern wie man mit Social Media und Gedöns mit wenig Aufwand Gewinn, und sei es nur spekulierter, generiert.
        Gesehen an den Herrscharen von Möchtegern-Unternehmern, die damit baden gehen, hat sie ja einiges richtig gemacht.

        Wie identifiziert man Internetkenner?

        a) Wieviel bit hat eine IP Adresse?
        b) Welches ist eine IP Adresse 65.4.16.312 oder 127.0.0.1?

        a) hängt davon ab, ob es sich um IPv4 (4×8=32 Bit) oder IPv6 (128 Bit ) handelt.
        b) 65.4.16.312 kann keine korrekte Adresse sein, zumindest nicht, wenn die Zahlen im Dezimalsystem sind.
        127.0.0.1 ist der Netzfeministische Safe-Space im lokalen Heim.

        Aber, wie gesagt, wer ist wohl klüger:
        Der Turnschuh-Administrator, der sich beim schwitzigen Lauf zwischen gekühltem Serverraum und Telefonier-Cubicle eine Lungenentzündung holt oder
        die kesse Social Media Expertin, die bei einem Gläschen Rotwein in gemütlicher Runde Geschäftskonzepte erläutert?

  16. „Als Beraterin für Online-Kommunikation erklärt sie ihren Kunden, darunter der Schweizer Bundesbahn, wie sie soziale Netzwerke wie Facebook für sich nutzen können. “

    An solchen Sätzen erkennt man imo eher, dass sie hochgeschrieben wurde.

    Auf ihrer Homepage steht:

    „nerdette mit wohnsitz internet & berlin. freie beraterin für digitale strategien & online-kommunikation.“

    ..bis vor Kurzem war da noch zusätzlich „Eventmanagerin“ zu lesen.

    Wer alles macht ist eher keine hochkarätige Spezialistin. Wasweißich was sie für ein Praktikum bei der SBB gemacht hat, sie scheint nicht davon gelebt haben zu können.

    Etwas für die Bewerbungs-Mappe.

    Sicherlich.

    Vorwerfen, sie hätte kein Händchen für mediale Inszenierungen, kann man ihr jedenfalls nicht.

    Naja, besonders Nachhaltig war das ja nicht. Als Unternehmen könnte ich mit solchen Strohfeuern wenig anfangen.

    Wenn nach dem Hype der Katzenjammer kommt, weil man sich zu sehr aus dem Fenster gelehnt hat („60.000 Frauen!!11“ -> 30.000 Retweets), dann bleibt am Ende eher Negatives haften. Für ein Unternehmen wäre das Fatal.

    Es wäre imo klüger gewesen, den Hype zu dämpfen – aber das können Feministinnen schon von der Art ihrer Politik her nicht.

    • @Nick

      Naja, besonders Nachhaltig war das ja nicht. Als Unternehmen könnte ich mit solchen Strohfeuern wenig anfangen.

      An die Einzelheiten muss sich auch niemand erinnern.
      Jeder wird jedoch wissen, „Ah, stimmt, davon habe ich schonmal gehört.“
      Dazu jede Menge Erwähnung in Presse und Fernsehen.
      Ich finde, einige haben es schon geschafft mit Feminismus & Co. den Etat aufzubessern.
      Julia Schramm hat, noch bevor ihr Buch zum Verkauf stand, ein ordentliches Sümmchen an Vorschuß bekommen.
      Da soll noch einer sagen, Geisteswissenschaft wäre brotlose Kunst. Es kommt nur darauf an, die richtige Welle zu reiten.
      Kann nicht jeder. Weil passt wahrscheinlich auch nicht zu jedem. Man kann sagen, sie loten ihr Potential voll aus.
      All pieces fall into place.

      • Jeder wird jedoch wissen, “Ah, stimmt, davon habe ich schonmal gehört.”

        Ihre Person hat das Ganze sicherlich ins öffentliche Bewußtsein befördert.

        Wenn man sich aber fragt ob Feminismus davon profitiert hat, dann habe ich daran sehr starke Zweifel.

        Es scheint mir nicht so recht gelungen zu sein, einen Konsens der Empörung der aufrechten Bürger zu entfachen.

        Es hat schon seine Berechtigung, dass fast der ganze „Netzfeminismus“ mit der Entwicklung höchst unzufrieden ist: Feminismuskritik ist eher hoffähiger geworden als dass „sexistische Anmache“ verdammt würde.

        Aber wahrscheinlich kann da auch der beste Kommunikationsprofi nichts mehr dengeln: Stimatisierung aufgrund „sexuell abweichendem Verhaltens“ ist einfach nicht mehr das, was es in den Blütezeiten des Feminismus war.

        • @Nick

          Es hat schon seine Berechtigung, dass fast der ganze “Netzfeminismus” mit der Entwicklung höchst unzufrieden ist: Feminismuskritik ist eher hoffähiger geworden als dass “sexistische Anmache” verdammt würde.

          Ich beobachte da eher gegenteiliges. Hier wird gerade Feindbild FDP, die sowieso auf dem absteigenden Ast ist,
          mit Sexismus-Thema verquickt. So das mancher, der die Partei alleine schon nicht leiden kann, erst Recht auf den Zug aufspringt.
          „Ist egal um was es geht, es trifft ja nicht die falschen.“
          Also ironischerweise die Umkehrung des bisher angenommen Falles: Nicht die Sexismus-Debatte schadet der FDP, die FDP schadet der Sexismus-Debatte (zumindest in gewissen Kreisen mit einer Weltanschauung für Farbenblinde).

          Wenn man sich aber fragt ob Feminismus davon profitiert hat, dann habe ich daran sehr starke Zweifel.

          Weiß nicht. Als Selbstversicherung, um zu wissen dass man noch da ist, hat es seinen Zweck erfüllt. Und um zu zeigen, wie wenig Substanz ausreicht, um eine Debatte auszulösen.

      • @Gedankenwerk:

        So das mancher, der die Partei alleine schon nicht leiden kann, erst Recht auf den Zug aufspringt.

        Kann ich nicht bestätigen: Die FDP und Brüderle spielen weniger eine Rolle als sonst („den kann ich zwar überhaupt nicht ab, aber..). Und man findet viel mehr Gesprächspartner bzgl. der Auswüchse des Feminismus als sonst. Am verbreitetsten ist aber „als ob es sonst keine Probleme gäbe, von was soll da wieder abgelenkt werden?“ und „was die Medien wieder Aufbauschen“

        Das sind natürlich selektive Eindrücke..

    • @Nick ehrlich gesagt hat sich die „Kampagne“ weit länger gehalten als so ziemlich jedes andere in den Medien grosse Thema in den letzten paar Jahren.

        • ..2009 gab es zumindest bei Google mehr Suchvolumen zum Begriff “Sexismus”: Die ÖVP hatte für “24h-Verkehr” (bei der UBahn) geworben.

          Ich kann mich daran nicht mehr erinnern..

          Wenn man kein Österreicher ist, wird die Aufmerksamkeit für das, was dieses kleine Bergvolk geradeso umtreibt auch nicht sehr groß sein.

          Jedenfalls werden ja schon für 30 s Werbezeit im Fernsehen gar nicht so kleine Geldbeträge gezahlt.
          Auch wenn nicht jeder Spot langfristig im Gedächtnis bleibt.

          Ein #Stichwort für Tage, Wochen oder Monate im Gespräch zu halten, davon träumt jeder Werber und jede SEO Klitsche.

        • Wenn man kein Österreicher ist, wird die Aufmerksamkeit für das, was dieses kleine Bergvolk geradeso umtreibt auch nicht sehr groß sein.

          Immerhin hat dieses kleine Bergvolk bei Google einen 20% höheren Peak an Suchvolumen verursacht als die ganze „Sexismusdebatte“.

      • Warum das Thema so präsent ist?
        Männer und Frauen wollen und müssen nun mal miteinander umgehen. Daher hat jeder und jede etwas dazu zu sagen, und hier vor allem die Medienkonsumenten.
        Obdachlosigkeit ist weniger offensichtlich, vor allem weil man gelernt hat darüber hinwegzusehen.

  17. Festzuhalten bleibt, ein paar selbstverliebte Mädchen strullern in den Sandkasten und alle Jungs interessieren sich nur noch für sie…auch hier…ehrlich gesagt..oder?! 😉

    • Festzuhalten bleibt, ein paar selbstverliebte Mädchen strullern in den Sandkasten und alle Jungs interessieren sich nur noch für sie..

      Im RL gibt es ja kaum noch welche, die sich soviel Blöße geben.

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