Homosexualität und diesbezügliche Klischees

Über den Blog „Schwulbekennen“ habe ich einen Artikel über einige Studien bezüglich Homosexualität gefunden, den ich ganz interessant finde (auch wenn Bild der Wissenschaft)

Zu Homophobie:

Der Sexualpädagoge Stefan Timmermanns, Leiter des Anti-Diskriminierungsprojekts Triangle, fand bei einer Befragung von 298 Schülern in Nordrhein-Westfalen heraus: 32 Prozent der Schülerinnen und 61 Prozent der Schüler sind schwulenkritisch eingestellt. Zwar haben zwei Drittel von ihnen nichts dagegen, wenn Geschichten von Schwulen und Lesben in ihren Schulbüchern stehen. Diese Toleranz endet jedoch an der eigenen Haustür: Mit einem schwulen Bruder hätten laut Timmermanns Untersuchung zwei von drei Jungen große Schwierigkeiten.

Das sind ja schon recht hohe Zahlen. Wobei eine nähere Aufschlüsselung, was genau schwulenkritisch bedeutet interessant wäre

Zu von der Geschlechterrolle abweichenden Verhalten:

Die Psychologen Gerulf Rieger und Michael Bailey von der Northwestern University in Chicago erforschen seit vielen Jahren den Wahrheitsgehalt geschlechtsbezogener Klischees. Bereits 1995 stellte Bailey fest, dass Homosexuelle sich als Rollenabweichler charakterisieren – und das seit frühester Jugend. Das Problem dieses Befundes: Es blieb unklar, ob Homosexuelle sich im Nachhinein als rollenuntypisch beschreiben – oder ob sie es tatsächlich schon in der Kindheit waren. Dieser Frage sind Rieger und Bailey jetzt nachgegangen. Sie filmten und interviewten 41 Homosexuelle sowie 49 Heterosexuelle beiderlei Geschlechts. Zudem analysierten sie zahlreiche Videofilme aus der Kindheit der Probanden – von Familienausflügen, Geburtstagspartys und Schulaufführungen. Die von den Versuchspersonen mitgebrachten Videoclips deckten alle Altersstufen vom ersten bis zum fünfzehnten Lebensjahr ab. Die Auswertung des Filmmaterials ergab laut Rieger ein klares Bild: Bewegungsmuster und körperlicher Ausdruck von männlichen homosexuellen Jugendlichen waren „femininer“ als bei ihren Geschlechtsgenossen und sie orientierten sich am Verhaltensrepertoire des anderen Geschlechts. Dadurch sei ihre sexuelle Ausrichtung ablesbar – am Gang, an der Stimme und auch an den Hobbys.

Auffallend sei, dass homosexuelle Jungen schon sehr früh wettbewerbsorientierte Sportarten ablehnen. Ihr gesamtes Verhalten erweise sich als viel untypischer für das eigene Geschlecht als das Spielverhalten homosexueller Mädchen.

Das ist nach der Theorie über die Entstehung der Homosexualität aufgrund pränataler Hormone auch zu erwarten. Nicht bei allen Homosexuellen, aber bei eine gewissen Anzahl, weil die Verhaltenszentren eben durch die gleichen Mechanismen betroffen sind, wie die sexuelle Orientiertung.

Zum „Gaydar“

Um zu prüfen, ob Homosexualität für jedermann leicht erkennbar ist, forderten die Wissenschaftler 82 unabhängige Beurteiler beiderlei Geschlechts auf, kurze Videoclips der Probanden anzusehen und danach zu entscheiden, ob sich die Kinder darin eher feminin oder maskulin präsentierten. Die Videosequenzen, die den – sowohl homo- als auch heterosexuellen – Beurteilern vorgespielt wurden, waren lediglich 10 bis 30 Sekunden lang.

Das Ergebnis: Jene männlichen Probanden, deren Verhalten in der Kindheit von den Betrachtern als feminin eingestuft wurde, gaben signifikant häufiger an, homosexuell zu sein. Videogutachtern, die selbst homosexuell waren, gelang es dabei besonders gut, feminines von maskulinem Verhalten zu unterscheiden. Hüftschwung, Gangbild und Schulterhaltung – das waren zentrale Merkmale, auf die sich ihr Urteil stützte.

Hüftschwung,Gangbild und Schulterhaltung sind in der Hinsicht auch sehr klischeehafte Indizien

Zu Anfeindungen aufgrund des abweichenden Verhaltens:

Wie die interviewten homosexuellen Männer und Frauen mehrheitlich berichteten, waren sie als Kinder wegen ihres rollenuntypischen Verhaltens oft gemaßregelt worden – sowohl von ihren Eltern als auch von Freunden. Doch trotz dieser Zurückweisung und Kritik verschwand ihr nonkonformes Verhalten nicht, im Gegenteil: Es verstärkte sich mit der Zeit. Im Lauf der Jahre wurde der Verhaltensunterschied gegenüber gleichaltrigen Heterosexuellen sogar größer.

Auch wieder ein Umstand, der wesentlich besser zu den biologischen Theorien passt. Hier sieht man wie Rollendruck aufgebaut wird und eben gerade keine Wirkung hat. Das Verhalten verstärkt sich mit dem Alter eher noch.

Zu den Abweichungen im Verhalten weiter:

Ein genauer Blick auf Riegers Ergebnisse zeigt: Das Bewegungsmuster homosexueller Jugendlicher weist eine größere Bandbreite auf als das von gleichaltrigen heterosexuellen. Es ist insgesamt weniger stark normiert. Unter den homosexuellen Probanden waren beide Verhaltensextreme stark ausgeprägt – sowohl das besonders feminine als auch das besonders maskuline Auftreten.

Das heterosexuelle Verhaltensmuster ist uniformer als das homosexuelle. Mit anderen Worten: Nicht Homosexualität ist leicht erkennbar, sondern Heterosexualität. Ein Umstand, den Rieger selbst thematisiert hat. Und es gibt eine weitere Ungenauigkeit der Untersuchung: Die sexuelle Orientierung wird nicht direkt aus dem Verhalten abgelesen, sondern nur indirekt erschlossen. Denn die Betrachter der Videoclips gaben lediglich an, welche Personen sich ihrer Meinung nach maskulin oder feminin verhalten hatten. Dieser Gegensatz war also nur ein Indiz für die sexuelle Orientierung, jedoch keinesfalls mit ihr gleichzusetzen.

Dazu hatte ich ja im Prinzip bereits etwas gesagt: Beides steht eben nur in einer gewissen Verbindung, weil beides durch pränatales Testosteron betroffen ist. Da es aber auf unterschiedliche Zeitpunkte und deren jeweiligen Testosteronstand ankommt, besteht kein direkter Zusammenhang.

Auch die Gegenmeinung kommt zu Wort:

Auch sei die simple Unterscheidung von „Maskulinität“ und „Femininität“ weder angemessen noch methodisch ausreichend fundiert, findet Hegarty. Körperhaltung, Schrittgeschwindigkeit und Gangbild sind in hohem Maße kulturell geprägt. So bewegt sich kein Mann heute noch so zackig und militärisch wie zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Auch das Bewegungsrepertoire junger Frauen hat sich verändert: Es ist widersprüchlicher und mehrdeutiger geworden. „Sie gehen am Montag zum Kickboxen, am Mittwoch zum Jazzdance und laufen an Karneval als Prinzessin herum“, meint die Genderforscherin Mart Busche. Passend dazu etabliert sich der Typus der machohaft auftretenden und dennoch heterosexuell begehrenden Frau immer mehr als Rollenmodell.

Das Geschlechterrollen kulturell ausgestaltet werden ist aus meiner Sicht unproblematisch. Natürlich kann es hier ein mehr oder weniger über die Zeit geben. Interessant finde ich die These, dass machohaft auftretende Frauen immer mehr zum Rollenmodell werden sollen. Ich denke es ist weniger ein klassisches „Machoverhalten“ als vielleicht die Kenntnis vieler Frauen, dass sie begehrt sind.

Zu Kunst:

Eine These lautet: Homosexuelle sind kreativer. Das glaubte die renommierte Schriftstellerin Susan Sontag bereits in der 1960er-Jahren bemerkt zu haben. Der Verwaltungswissenschaftler Gregory B. Lewis von der Georgia State University untersuchte mit statistischen Methoden die Bevölkerungsdaten aus dem sogenannten General Social Survey der Jahre 1993 bis 1998. Er stellte fest: Homosexuelle gehen häufiger ins Museum und in die Oper, sie spielen eher ein Musikinstrument als Heterosexuelle, und sie haben tatsächlich eine besondere Vorliebe für Tanz, Musik und Malerei. Das gilt für Schwule und Lesben gleichermaßen. Ein Beispiel: Während 59,6 Prozent der befragten männlichen und weiblichen Homosexuellen angaben, im vorangegangenen Jahr ein Museum oder eine Kunstgalerie besucht zu haben, waren es bei den Heterosexuellen bloß 42,3 Prozent. Von einem angeborenen Kreativitätssinn könne jedoch keinesfalls die Rede sein, betont Gregory B. Lewis. Mit seiner empirischen Forschung fand der Forscher eine bessere Erklärung: Erwachsene Homosexuelle leben bevorzugt in einem städtischen Umfeld, sind im Allgemeinen kinderlos und haben relativ häufig einen hohen Bildungsabschluss. Diese äußeren Faktoren erklären den Sinn fürs Ästhetische, nicht aber die sexuelle Orientierung. Das heißt: Ein Schwuler, der auf dem Dorf lebt und Hauptschulabschluss hat, ist wahrscheinlich ein ebenso großer Kunstmuffel wie ein heterosexueller Familienvater in der Provinz mit niedrigem Bildungsabschluss.

Es könnte eine gewisse  Disposition sein, die bei dem passenden kulturellen Einfluss voll zum tragen kommt. Allerdings gehen ja auch genug heterosexuelle Männer gern ins Theater und mögen Malerei und genug Frauen nicht.

Zur Homophobie:

Der Widerwille gegen Schwule gedeiht besonders gut in älteren Bevölkerungsschichten mit niedriger Bildung, die eine starke Affinität zur Religion besitzen und selten persönliche Kontakte zu Homosexuellen unterhalten, rekapituliert der Psychologe Gregory Herek von der University of California in Davis den Forschungsstand. Nach einer Umfrage des Kieler Psychologen Bernd Simon ist antihomosexuelles Gedankengut zudem bei jungen Männern türkischer Herkunft besonders verbreitet. 74 Prozent der Schüler ohne Migrationshintergrund befürworteten seinen Untersuchungen zufolge eine rechtliche Gleichstellung von Schwulen und Lesben, aber nur 38 Prozent der jungen Türken.

Ich würde ja vermuten, dass tatsächlich die patriarchischen Kulturen eine stärkere Tendenz zu Homophobie zeigen. Dort ist eben die intrasexuelle Konkurrenz besonders wichtig und damit auch der Status als „echter Mann“.

Es ist im Grunde verwunderlich, dass sich heterosexuelle Männer über Schwule echauffieren, da diese im Wettbewerb um Frauen als Konkurrenten ausfallen und dadurch die eigenen Chancen erhöhen. Der Eindruck, dass Homosexuelle sich einen eigenwilligen, ungebundenen Lebensstil herausnehmen, löst womöglich Neidgefühle aus, spekuliert der Mediziner Marshall Forstein von der Harvard University: „Das ist die Angst, dass da jemand glücklicher ist.“ Außerdem vermutet Forstein, Männer seien homophober als Frauen, weil der Gedanke an die anale Penetration nur zu leicht die Assoziation wecke, „verweiblicht“ zu werden.

Es ist etwas kurzfristig gedacht, dass man einfach nur weniger Konkurrenz hat. Die Gefahr scheint mir eher darin zu liegen, dass man selbst für Homosexuell gehalten wird, quasi durch Assoziation. Da bei Männern Attraktivität wesentlich mehr über Verhalten und Status aufgebaut wird, ist ein Verlust in diesem Bereich für Männer gefährlicher für den Partnerwert.

Ein wichtiges Merkmal der Homophobie ist, dass sich die Betreffenden weniger vor Homosexuellen fürchten, als dass sie sich ekeln. Das ist eine seltsame Zweckentfremdung der Ekelreaktion, die ursprünglich aus der Sphäre der Nahrungsaufnahme stammt und Menschen davor schützen soll, gesundheitsschädliche Lebensmittel zu verzehren. Die Evolution hat das Ekelgefühl offenbar flexibel gemacht, nach dem Motto: Ekle dich vor den Dingen, die in deiner Gesellschaft als ekelhaft gelten! Die erstaunliche Anpassung der Ekelreaktion führt dazu, dass Ekelmetaphern oft missbraucht werden, um unliebsame Menschen oder Verhaltensweisen zu diffamieren. „Unsere Probanden haben erzählt, dass sie auch Rassisten, Kinderschänder sowie politisch links oder rechts Stehende als ekelhaft empfinden“, betont der Psychologe Paul Rozin von der University of Pennsylvania.

Ein weiterer Grund, den ich mir vorstellen könnte ist, dass es für Männer mit ihrem stärkeren Sexualtrieb wesentlich gefährlicher wäre, wenn sie Sex mit Männern gut finden würden. Es kann sich biologisch lohnen, dass frühzeitig durch ein gewisses Ekelgefühl abzufangen.

Um die Rolle des Ekels beim Schwulenhass auszuloten, hat ein Psychologenteam um David Pizarro von der Cornell University mit einem Test 100 Männer und Frauen darauf sondiert, wie leicht sie in den Würgereflex verfallen – sowohl beim Gedanken an widerliche Speisen und Objekte als auch bei der Vorstellung von Verhaltensweisen wie Inzest oder Sex mit Tieren. Dann zeigte Pizarro ihnen Bilder, die eine homosexuelle Thematik hatten, etwa zwei aufeinanderliegende Männer. Gemessen wurde die Geschwindigkeit, mit der die Probanden Assoziationen wie „widerlich“ oder „wunderbar“ beisteuerten. Je schneller eine Person negative Begriffe mit einer Sache verbindet, desto stärker gilt diese als negativ.

Das Ergebnis war eindeutig: Personen, die sich über eine faulige Speise oder eine verwesende Leiche am stärksten ekelten, lehnten auch Schwule besonders schnell und heftig ab. In einer weiteren Studie konnten die Forscher zudem nachweisen, dass sich politisch Konservative leichter ekeln als links Stehende. Dies erklärt wohl auch die Verbindung zwischen Glaube und Schwulenhass. In der fundamentalistisch-religiösen Geisteswelt besteht ein starkes Bedürfnis nach „Reinheit“. Nahrungstabus, die Ablehnung von menstruierenden Frauen und die Abscheu gegenüber „Gottlosen“ gehören zum Symptomen-Komplex. Und der kann sich für Schwule fatal auswirken: In einigen islamischen Ländern sieht die Scharia die Todesstrafe für Homosexuelle vor.

Es ist zu vermuten, dass man „Reinheit“ kulturell verschieden aufladen kann und wenn Homosexualität in diesen Bereich eingeordnet wird, dann entsteht die hier deutlich werdende Verbindung.

64 Gedanken zu “Homosexualität und diesbezügliche Klischees

  1. „Ein weiterer Grund, den ich mir vorstellen könnte ist, dass es für Männer mit ihrem stärkeren Sexualtrieb wesentlich gefährlicher wäre, wenn sie Sex mit Männern gut finden würden. Es kann sich biologisch lohnen, dass frühzeitig durch ein gewisses Ekelgefühl abzufangen. “

    Verständnisfrage: Wie meinst du das? Was ist gefährlich?

      • Glaubst du eigentlich, dass es noch zur Zeit der Jäger und Sammler, als die Männer während der Jagd etc. (wahrscheinlich) längere Zeit von den Frauen getrennt waren, mehr situationsbedingte Homosexualität unter diesen Männerhorden gab? Und wie würde dann das Ekelgefühl in diese Situation passen?

        • @ Bombastu

          Möglicherweise.

          Homosexuelles Sexualverhalten (Männer mit ihrem stärkeren Sexualtrieb treffen auf Männer) ist im Schnitt riskanter/promiskuitiver als das von Heterosexuellen.

          Eine Einfallspforte für Geschlechtskrankheiten und eine Chance für diese, sich rasch zu verbreiten (über Bisexuelle auch in der heterosexuellen Population).

          Ich denke, dass also dieses Ekelgefühl eine biologisch disponierte Basis hat.

          Was es nicht rechtfertigt, nur verdeutlicht, wie unausrottbar und schwer überwindbar es sein könnte.

          Es bot möglicherweise in der Vergangenheit einen Überlebensvorteil (Schutz vor Geschlechtskrankheiten).

        • @ Roslin

          Plausible Erklärung, kann sein.

          Aber auch hier frage ich mich: Was würde mit einem Politiker oder Promi gemacht, der das Abends im Fernsehen z. B. beim Beckmann oder beim Plassberg sagt? Oder mit einem Wissenschaftler?

          Würde da nicht diese rein deskriptive, neutrale Erklärung schon reichen, um mindestens mal für homophob erklärt zu werden?

          Oder gleich geteert & gefedert?

          Frau Kelle wollte beispielsweise wegen einer ganz harmlosen Äußerung jemand auf dem Scheiterhaufen verbrennen, und sei es auch nur einen Moment lang im instinktivem Impuls.

          Charlton Heston hat doch glaub ich auch so Erfahrungen Gemacht, so in der Art, wenn ich mich recht erinnere. Ihm wurde unterstellt, homophob zu sein, nur, weil er sich überhaupt zu dem Thema geäußert hat – so hatte er es zumindest dargestellt.

        • „Frau Kelle wollte beispielsweise wegen einer ganz harmlosen Äußerung jemand auf dem Scheiterhaufen verbrennen, und sei es auch nur einen Moment lang im instinktivem Impuls. “

          Etwas missverständlich formuliert: Einer wollte SIE verbrennen. Er hate jedenfalls „HEXE! VERBRENNEN!“ geschrieben.

        • Nachvollziehbar? Nee, Du, jemanden auf dem Scheiterhaufen verbrennen wollen ist nie nachvollziehbar.

          Außerdem ist die nur gegen das Adoptionsrecht von Homo-Paaren. Ich wüsste nicht, was die sonst gegen euch hat.

        • Wie gesagt, das war eine Impulsäußerung, für die sich entschuldigt wurde.

          „Ich wüsste nicht, was die sonst gegen euch hat.“

          Sie ist eine typische „Ich habe nicht gegen Schwule, aber“ – Person.

        • Bei dieser Hart-aber-fair-Sendung hat sie mit ihrem Buddy Martin Lohmann die typisch christliche Strategie der Dehumanisierung von Homosexuellen betrieben: Wie die Tiere würden die sich besteigen, mehr können die nicht etc pp. Also die alte Leier: Schwule und Lesben durch verschiedene subtile Formulierungen zu Unmenschen machen, sich dabei aber respektvoll und tolerant geben. Also ab und zu krieg ich da schon mal nen Scheiterhaufen-Gedanken…

        • @ Matthias

          *Würde da nicht diese rein deskriptive, neutrale Erklärung schon reichen, um mindestens mal für homophob erklärt zu werden?*

          Selbstverständlich.

          Homosexuelle gehören zum politsch korrekten Adel (Nichts Schlechtes über Schwule, Minderheiten, Migranten, Frauen).

          Über heterosexuelle, weiße Männer aber jederzeit, denn die sollen „entmachtet“ werden.

        • @ Maren

          Genausowenig wie ueber andere Gruppen wie z.B. Maenner.

          Aber erwahne Ernst Roehm in Zusammenhang mit Schwulen und du kannst dich auf ein Donnerwetter gefasst machen.

        • @ Maren

          War klar das nur heisse Luft kommt.

          Schwule haben in D. Narrenfreiheit und das ist es was die Mehrheitsbevoelkerung stoert.

          Wenn ein hetero-Politiker eine 16 Jaehrige datet! muss er seinen Job raumen, wahrend ein homo Poltiker sich mit minderjahrigen Jungs hingibt und der dafuer noch gefeiert wird.

          So wir bei dir jetzt, solange Nazis schwul sind sind ihre Taten nicht erwaehnungswert.

  2. @ Christian
    Aus Interesse – können auch gerne alle anderen Hetero-Männer hier im Blog beantworten 🙂

    Wie grenzt Du Dich ab von Schwulen? Tust Du das überhaupt? Du hast mal gesagt, Du wärst mit ner Freundin in einer Schwulendisko gewesen. Warum? Kennst Du jemanden näher, der schwul ist? Schwule Freunde? Schon mal einen Schwulenporno geschaut? Mir nem Mann was gehabt?

    Das mit dem Ekelgefühl finde ich interessant, weil es diesen bei mir weder bei Hetero-Pornos gibt (die ich sogar ganz gernes schaue), noch bei Lesben-Pornos und auch nicht beim Gedanken an Sex mit einer Frau. Das Ekelgefühl in dieser Hinsicht scheint mir daher in der Tat sehr stark kulturell beeinflusst zu sein.

    • Ich würde das auch vermuten. Bzw. würde ich zusätzlich noch eine stark sozialisierende Komponente sehen. Auch ich ekele mich nicht vor Hetero-Sex… warum auch? Schwule werden medial ihr ganzes Leben mit Bildern dieser Sexualität konfrontiert. Auch wenn wir merken, dass es uns nichts gibt, so sind wir halt einfach drangewöhnt und empfinden wenig dabei. Und die mediale Sichtbarkeit von homosexuellen Beziehungen beginnt ja derzeitig gerade erst, besondern in amerikanischen TV-Serien. Das wird auf jeden Fall helfen, das Ekelgefühl abzubauen. Ganz toll in der Hinsicht ist der eben erst erschienene neue Kindle-Spot:

    • @ Adrian

      „Wie grenzt Du Dich ab von Schwulen?“

      Ich brauche mich von Schwulen nicht abzugrenzen, weil ich kaum etwas im Leben wissentlich mit ihnen zu tun hatte und habe. Ich bin selbst der Homosexualität in meinem Umfeld ziemlich unverdächtig. Ich habe in meinem Bekanntenkreis (Verwandschaft, Bekanntschaft, Schul-oder Arbeitskollegen bzw. Kommilitontn) im ganzen Leben nur zwei schwule Männer und null lesbische Frauen kennen gelernt. (Abgesehen davon, dass neulich ein Lesbenpaar händchenhaltend an mir vorüberzog.) Und mit denen hatte ich ziemlich wenig zu tun. Der typische homosexuelle Mensch, den ich „kenne“, ist ein Promi, den ich aus den Medien kenne. Ich brauche mich also nicht abzugrenzen, weil homosexuelle Menschen in meinem Leben keine Rolle spielen. Es werden natürlich von den hunderten Menschen, die ich kennen gelernt habe, sicherlich einige homosexuell gewesen sein, von denen ich das bis heute nicht weiß. Aber gut – abgrenzen? Wozu? Mich halten eh alle zurecht für hetero und ich hab außer mit Dir hier gerade zumindest nicht wissentlich was mit homosexuellen zu tun. Ausmachen würde es mir aber auch nicht, wenn ich es auf nicht-sexuelle Art hätte (HA HA HA HA HA).

      Aber: Wie oft habe ich früher auf der Schule erlebt, wie mir oder anderen von anderen Jungen unterstelt wurde, schwul zu sein. „Du Schwuchtel“ ist wie „Du Opfer“ die Standart-Beleidigung auf dem Schulhof. Als ich klein war,so um die 10 Jahre kam immer ein so’n Kerl an (damals vielleicht 13), der mir das immer unterstellte, am anderen Ufer zu sein. „Schwul oder unsichtbar?“ war einer seiner Sprüche. Nur: Sie entberten jeder Grundlage. Es ist eben leider so, dass in intrasexuellen Rangkämpfen unter juvenilen zweibeinigen Männchen der Schwul-Vorwurf eingesetzt wird, um den jeweils anderen rangniedriger zu machen, ihn abzuwerten.

      In Umfragen geben heutzutage, weil das so gekommen ist, viel weniger Jungen als in den 70er Jahren zu, gleichgeschlechtliche erotische Erfahrungen gemacht zu haben. Liegt wahrscheinlich daran, dass Jungen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung auf dem Schulhof damit immer runtergemacht werden, bis sie selbst glauben, dass sei was schlimmes.

      Homer Simpson grenzt sich in „Homer und gewisse Ängste“ von Schwulen ab: „Oh mein Gott, ich hab mit nem Schwulen getanzt – Marge, Kinder, erzählt das bloß keinem…“

      „Tust Du das überhaupt?“

      Nö – wie gesagt keinen Grund dafür.

      „Du hast mal gesagt, Du wärst mit ner Freundin in einer Schwulendisko gewesen. Warum?“

      Hab ich nicht! (HA HA HA HA HA HA HA)

      „Kennst Du jemanden näher, der schwul ist? Schwule Freunde?“

      Richtig kennen tue ich keinen, von dem ich das weiß.

      „Schon mal einen Schwulenporno geschaut?“

      Nö, kann ich nichts mit anfangen – triggert einfach keine erotischen Gefühle. Ohne Frau geht es nicht.

      „Mir nem Mann was gehabt?“

      Nee, kann ich nicht, bin ich blockiert gegen bzw. empfinde auf der Ebene nix für andere Männchen.

      „Das mit dem Ekelgefühl finde ich interessant, weil es diesen bei mir weder bei Hetero-Pornos gibt (die ich sogar ganz gernes schaue), noch bei Lesben-Pornos und auch nicht beim Gedanken an Sex mit einer Frau. Das Ekelgefühl in dieser Hinsicht scheint mir daher in der Tat sehr stark kulturell beeinflusst zu sein.“

      Das denke ich auch. Wichtig in dem zusammenhang sind Anstoßaggressionen. Alles, was die gewohnte Ordnung stört, lässt Menschen manchmal aggressiv reagieren – und Tiere.

      1939 hatte ein Pionier der Verhaltensbiologie eine Möve farbig lackiert, und dann die anderen Möven auf sie losgelassen. Die anderen haben sie dann mit ihren Schnäbeln totgehackt. Übel.

      Menschen sind sich leider nicht darüber im Klaren, dass sie ähnliche Instinkte in sich haben. Es reicht halt die kleinste Abweichung, ob man nun hetero oder homo ist, oder ob die abweichung von den anderen durch Homosexualität bedingt ist – es reicht zum triggern ziemlich hasserfüllter Verhaltensweisen. Dann wird ein Kind auf der Schule gemobbt, weil es z. B. keine Markenklamotten oder die falschen trägt.

      Und das kriegt man meines Erachtens nicht nur durch Toleranz predigen in den Griff, sondern auch durch Aufklärung über solche Anstoßaggressionen – und da ist noch viel zu tun, ih selbst habe diesen Begriff erst recht spät im Leben kennen gelernt.

    • „Wie grenzt Du Dich ab von Schwulen? “
      Meinst du in irgendeiner Form „explizit abgrenzen“?
      Warum soll oder muss ich das?
      Ich grenze ich mich wohl faktisch durch die Lebenspraxis ab. Ich habe bzw. bestimmte Blickwechsel nicht mit einem Mann, weil die nur bei bestimmten Anziehungen entstehen. Und da habe ich halt die Orientierung, die ich habe.

      Zu einer expliziten, verbalen Abgrenzung mir fehlt jedes Bedürfnis. Als mir eine meiner Affären mal gestand, dass sie mich anfangs für schwul gehalten hat, fand ich das sogar amüsant. Weil sie nicht auf den simpleren Gedanken kam: Ich hatte mich zu dem Zeitpunkt nicht für sie interessiert, weil sie damals so langweilig war.

      Ach so: Mein Freundes- und Bekanntenkreis ist recht gemischt. Aber ich wähle nicht nach der sexuellen Orientierung aus, sondern danach, ob ich mit den betreffenden Menschen was anfangen kann.

    • Ich grenze mich nicht bewusst gegenüber Schwulen ab, unbewusst aber wohl schon.

      Beispiel:

      Ich habe wohl eine sehr schöne Freundschaft verpasst, weil der Betreffende sehr wahrscheinlich schwul war. Ein Kommilitone im ersten Semester in Heidelberg imponierte mir – immer elegant, aber nicht ostentativ elegant gekleidet, konservativer „englischer“ Stil. Dazu gebildet, eloquent, hervorragende Manieren, die zu seiner Kleidung passten, mit dieser harmonierten, dabei keineswegs aus reicher Familie.

      So hätte ich auch sein mögen.

      Bald saßen wir, wenn immer möglich, in Mensa, Hörsaal etc. nebeneinander.

      Kein Gedanke daran, dass er schwul sein könne, nichts ließ mich das ahnen.

      Obwohl ich mich schon wunderte, dass er keine Freundin hatte, dabei groß, schlank und sehr gut aussehend, außerdem begehrt, aber er war ein wenig schüchtern. Immer wieder fand sich hinter dem Scheibenwischer seines alten Peugeot ein Blümchen mit farbigem Seidenband, daran befestigt mit schöner Schleife ein Liebesbriefchen, das er, wenn ich dabei war, verlegen einsteckte. Es stamme von einer ihm angeblich unbekannten Verehrerin.

      Dann lud er mich zum ersten Mal auf seine Studentenbude ein. Auch da hatte er mal wieder sehr viel Geschmack bewiesen (und wohl auch Glück gehabt).

      Er wohnte in dem Mansardenzimmer einer Jahrhundertwendevilla, sehr feudal, mit alten Möbeln und Parkett, bezahlte kaum mehr als ich für meine Bude (ehemaliges kleines Bauernhaus in einem verstädterten Vorort, ebenfalls im Dachgeschoss, ABER…).

      Das Zimmer war geschmückt mit 3 riesigen Photodrucken an den 3 Wänden: Schwarz-Weiß-Porträts von Thomas Mann (mir direkt gegenüber), links über’m Bett Virginia Woolf, rechts über’m Schreibtisch Oscar Wilde.

      Ich war kaum durch die Tür, da platzte es aus mir heraus, ohne dass ich überlegte oder die Absicht gehabt hätte, ihn aufzuziehen: „Oh, eine Sixtinische Kapelle für Schwule.“

      Ihm fiel der Unterkiefer brustwärts und mir wurde schlagartig klar, dass er wohl selbst schwul war.

      Der Rest des Besuches verlief gespannt-gehemmt. Weder ich („Oh Gott, was mach‘ ich bloß, wenn er mich jetzt küssen will?! Oh Gott, ich habe ihn beleidigt.“) noch er waren in der Lage, offen anzusprechen, was diese dumme Eingangsbemerkung von mir ausgelöst hatte.

      Er outete sich nicht (dass er schwul war ist also nur eine Vermutung von mir, allerdings eine begründete), ich war nicht in der Lage zu sagen, dass ich sehr gerne mit ihm befreundet wäre, allerdings eben nur ein Freund sein könne.

      Das gehemmt-gespannte Miteinander-Umgehen hielt an, bald saßen wir nicht mehr nebeneinander, er wechselte am Ende des 2. Semesters nach Freiburg, ich blieb in Heidelberg – Pech gehabt.

      Vielleicht wäre er einer meiner besten Freunde geworden.

    • Darf eine Hetero-Frau das auch beantworten? Na, ich machs einfach mal.

      „Wie grenzt Du Dich ab von Schwulen? Tust Du das überhaupt?“

      Abgrenzen, hm, inwiefern? Eher nicht. Ich sage nur, dass ich hetero bni, wenn das Gespräch darauf kommt.

      „Du hast mal gesagt, Du wärst mit ner Freundin in einer Schwulendisko gewesen. Warum?“

      Ich war mal mit meiner gesamten Clique in einer Homodisco. Das war damals einfach Neugier. Es war auch ganz nett, als Frau ist es manchmal befreiend, in einer Disco zu sein und nicht von Männern angebaggert zu werden.
      Mir war nur das Verhalten meiner Freunde teilweise peinlich. Es gab in dieser Disco ein Separee, eine Art Chillout-Lounge, in der sich Pärchen zurück zogen, um zu knutschen. Manche liefen den halben Abend immer wieder dort rein zum Kucken, als hätten sie vorher noch nie gesehen, wie zwei Männer oder zwei Frauen sich küssen und befummeln…
      Lustigerweise stellte sich Jahre später bei der Bekannten, die das am interessantesten fand heraus, dass sie lesbisch oder zumindest bi ist. An die und ihre Freundin muss ich immer denken, wenn es heißt, alle Lesben sind fette Mannsweiber, denn sie sind genau das Gegenteil.

      „Kennst Du jemanden näher, der schwul ist? Schwule Freunde?“

      Einer einer besten Kumpel ist bi, allerdings seitdem ich ihn kenne hauptsächlich an Frauen (bzw. einer bestimmten) interessiert. Dann kenne ich noch ein schwules Pärchen, allerdings nicht sehr eng. Der eine fällt gerne mal in diese näselnde Sprechweise, die immer von Klischee-Schwulen im Fernsehen gezeigt wird, beim anderen würde wohl niemand vermuten, dass er schwul ist. Dann eben noch das erwähnte lesbische Pärchen.
      Ich finde das manchmal schade, weil ich zu manchen Themen Homosexualität betreffend gerne eine persönliche Meinung von Betroffenen hätte, aber ich suche meine Freunde ja nicht nach ihrer sexuellen Orientierung aus.

      „Schon mal einen Schwulenporno geschaut?“

      Jop. Lesbenpornos dagegen gefallen mir gar nicht.

      „Mir nem Mann was gehabt?“

      Ich hatte noch nie was mit einer Frau.

      „Das mit dem Ekelgefühl finde ich interessant, weil es diesen bei mir weder bei Hetero-Pornos gibt (die ich sogar ganz gernes schaue), noch bei Lesben-Pornos und auch nicht beim Gedanken an Sex mit einer Frau. Das Ekelgefühl in dieser Hinsicht scheint mir daher in der Tat sehr stark kulturell beeinflusst zu sein.“

      ich glaube nicht, dass das rein kulturell bedingt ist, auch wenn ein homophobes Klima das natürlich stark begünstigt. Ich meine, kannst du dir wirklich keinen Menschen vorstellen, mit dem es dich ekeln würde, Sex zu haben? So geht mir das bei Frauen. Sie fallen einfach nicht in das Schema der Personen, die ich als sexuell attraktiv für mich einschätze. Wobei schöne Frauen schon mein Auge erfreuen – aber mehr auch nicht.
      Bei Frauen ist der Anspruch genau umgekehrt: Von heterosexuellen Männern wird im Grunde erwartet, schwule Praktiken eklig zu finden, wer allerdings als heterosexuelle Frau keinerlei Interesse in diese Richtung hat, gilt als prüde. Die Norm scheint zu sein, dass frau ihre sexuelle Orientierung wechseln kann wie ihren BH und wer das nicht will, weil er es nicht kann, ist verklemmt.
      Ich möchte nicht rigoros abstreiten, dass mich irgendwann mal eine Frau so bezaubert, dass ich Sex mit ihr haben will, aber nach dem, was ich bis jetzt erlebt habe, halte ich das für sehr unwahrscheinlich In meinen Träumen und Phantasien tauchen nun mal Männer auf (manchmal sogar zwei Männer, sprich schwule – aber noch nie Lesben). Warum sollte ich aktiv versuchen, das zu ändern?
      Einmal, ich war in einer Homobar, weil sonst nichts mehr aufhatte, hat mich ein wirklich reizendes Mädchen angemacht (glaub ich zumindest). Das hat mich ziemlich verlegen gemacht, aber trotzdem. Sex wollte ich nicht mit ihr.

      Ich glaube auch, dass „feminines“ Verhalten bei Schwulen mehr zu finden ist als bei Heteros, genauso wie mehr „männliches“ Verhalten bei Lesben öfter auftritt als bei Heteras, aber wie viel hängt davon wohl wirklich mit der sexuellen Orientierung zusammen? Vielleicht hat fast jeder Neigungen und Verhaltensweisen, die eher dem anderen Geschlecht zugeordnet sind, nur unterdrücken Homosexuelle das nicht. Ich meine, warum wurde wohl der Begriff „metrosexuell“ erfunden? Doch wohl nur, um sich als heterosexueller Mann, der viel auf sein Äußeres achtet, von Schwulen abzugrenzen. Schlimm, dass Menschen glauben, das nötig zu haben. Wird sich wohl erst ändern, wenn die Homophobie ausgerottet ist.

      • @ Robin
        „Ich meine, kannst du dir wirklich keinen Menschen vorstellen, mit dem es dich ekeln würde, Sex zu haben?“

        Sicher. Aber das geht mir bei bestimmten Männern und Frauen so. Es ist nicht so, dass ich Lesbensex grundsätzlich eklig finde, nur weil ich nicht auf Frauen stehe. Ich finde es uninteressant, mehr aber nicht.

        „So geht mir das bei Frauen. Sie fallen einfach nicht in das Schema der Personen, die ich als sexuell attraktiv für mich einschätze.“

        Ich denke, wir haben beide unterschiedliche Definitionen von eklig (hatten wir uns ja mal drüber gestritten 😉 )
        Ekel wäre für mich eine instinktive Ablehnung, ein „buäääh“. Kommt bei mir grundsätzlich aber nicht vor, nur weil es um Frauensex geht.

        • Ich meine Ekel aber schon im Sinne von „buäh“. Andere Menschen können natürlich im Schlafzimmer machen, was sie wollen, nur muss ich da ja nicht unbedingt mitmachen. Ich finde ja auch Rosenkohl eklig, manche dagegen finden ihn geil, andere essen ihn halt, wenn er auf dem Tisch steht, machen sich aber nichts draus.

          Beim Gedanken, eine Frau auch nur richtig zu küssen, überläuft es mich. Unterscheidet sich aber gefühlsmäßig nicht von der Vorstellung, einen unattraktiven Mann zu küssen.

          Ich finde das okay, nur ist gerade bei vielen homophoben Männern das Problem, dass sie „ICH persönlich mag das nicht“ mit „Das ist generell nicht gut“ verwechseln.

    • @ Adrian

      Noch ne Frau, die sich nicht zurückhalten kann, Deine an die Männer gerichteten Fragen beantworten zu wollen – allerdings stellvertretend für meinen Liebsten mit.

      Weder er noch ich grenzen uns bewusst/willentlich ab. Er hat einen sehr guten schwulen Freund, in meinem Freundeskreis findet sich ein Schwuler (der inzwischen Tür an Tür mit der Ex-Frau und dem Sohn seines Partners lebt) und eine Lesbe. In ner Schwulendisko war ich noch nicht (ein Versäumnis, ich gebs zu), aber die damals noch Freundin meines Liebsten hat mich bei unserem Kennenlernen zum lesbischen Tanzabend eingeladen 😀

      Schwulenpornos sind mir die Liebsten, mit Lesbenpornos kann ich nicht so viel anfangen, sexuelle Erlebnisse und Träume mit Frauen zähle ich zu meinem Repertoire, das erste Mal von ner Frau angegraben zu werden fand ich irgendwie aber auch seltsam (im Sinne von unerwartet). Bei meinem Freund ist das umgekehrt bzw. anders. Geknutscht hat er auch schon öffentlich mit nem Mann (hab ich sogar ein Foto von – yummi!), kategorisch schließt er auch nix aus, dennoch hält er sich für ziemlich hetero. Laut eigener Aussage hat er keine schwulen Träume, was ich aber kurz mal anzweifelte aufgrund seiner Reaktion auf den Beitrag hier im Blog über Comic-Cover, wo die männlichen Superhelden wie weibliche posierten („Geil!“). Seitdem frage ich mich (er hatte keine „vernünftige“ Erklärung für seinen spontanen Ausbruch), ob er nicht vielleicht doch etwas vor mir – und schlimmstenfalls sich selbst – „verheimlicht“…

    • @bombastu
      „Ganz toll in der Hinsicht ist der eben erst erschienene neue Kindle-Spot“

      Da wird ja noch nicht mal eine Berührung gezeigt.

      @Adrian
      Ja, von solchen Ekelgefühlen bin ich auch nicht frei. Schwulenpornos habe ich mir genau deswegen noch nicht angesehen. Ich finde allerdings schon 99% der Mainstream-Heteropornos wenig antörnend, weil mir da zuwenig Frau gezeigt wird (in mehrerer Hinsicht). Was wäre denn unter diesen Voraussetzungen empfehlenswert?

      Ich mag auch kumpelhaften Umarmungen von Männern nicht sonderlich. Mein Bruder macht das seit einiger Zeit bei mir. Bei seiner Freundin stört es mich überhaupt nicht. 😉 Allerdings mag ich auch Küsse von und für Muttern, Oma (und füher Tante) nicht so, obwohl ich als Kind durchaus am Rockzipfel meiner Mutter hing. (Papa gab’s nicht, da frühes Scheidungskind.) Muttern schenkte mir als pädagogische Maßnahme Tomi Ungerers Kinderbuch „Kein Kuss für Mutter“. Ich bin also grundsätzlich nicht sehr offen für Körperlichkeit, mag das eigentlich nur, wenn eine gewisse sexuelle Anziehung gegeben ist. Ausnahme: manche Viecher, z.B. Katzen, die ich als Kind gern angeschleppt hab, und Ratten, die ich mal einhüten musste. Eigentlich merkwürdig, evolutionspsychologisch betrachtet.

      Hatte während des Studiums mal einen Kumpel, der sehr offen schwul und ziemlich extrovertiert war. Der versuchte immer, mir meine schwule Seite aufzuzeigen oder herauszufragen, weil er wohl nicht begreifen könnte, warum ich nicht auf Frauen zuging. Ich konnte auch keine Exfreundin vorweisen, da ich damals noch keine hatte. Tatsächlich habe ich in meiner Wesensart einen leicht femininen Einschlag (zusätzlich zu einer etwas zu hohen Stimme), weshalb ich mich z.B. auch schlecht durchsetzen kann. Die Andeutungen von ihm fand ich eher lustig, er war einfach besorgt um mein Sexleben und hätte mich wohl auch mit Frauen verkuppelt. Aus Höflichkeit bin ich mit ihm auch mal in eine Schwulenkneipe gegangen, aber auf eine richtige Party, wo man direkt angebaggert wird, würde ich ungern gehen.

      Ich habe nie das Gefühl gehabt, mich gegenüber Schwulen abgrenzen müssen. Allerdings spüre ich hin und wieder einen gewissen Zwang, mich gegenüber anderen Männern männlich genug darzustellen, um ernstgenommen zu werden. Insbesondere auch bei Jungs. Bei Frauen habe ich das Gefühl nicht so.

      Es gab in meinem Leben zwar Männer, die mir überbetont freundschaftlich und liebevoll interessiert begegneten, aber das war sehr selten, ich erinnere mich eigentlich nur an zwei. Von denen habe ich mich ab dem Moment, wo mir die Sache bewusst wurde, ferngehalten. Wobei ich sowieso recht kontaktscheu bin und solchen „Konflikten“ eher aus dem Weg gehen würde. Und ohnehin wahrscheinlich selten in etwaige Situationen komme.

      Mein ca. 50jähriger Etagennachbar scheint mir schwul zu sein. Der ist auch meistens allein, so wie ich, hat komische Maildressen mit „lederboy“ (zufällig gesehen) und große Poster von Rennfahrgrößen an der Wand. Wenn ich ihn mal treffe, reden wir gern lang und breit. Aber null Abgrenzung nötig.
       
       

      @Alexander
      „Weder ich (“Oh Gott, was mach’ ich bloß, wenn er mich jetzt küssen will?! Oh Gott, ich habe ihn beleidigt.”) noch er waren in der Lage, offen anzusprechen, was diese dumme Eingangsbemerkung von mir ausgelöst hatte.“

      Ich hätte die gleiche Hemmung, das Thema anzusprechen. Obwohl das eigentlich das beste wäre.
        

      @Robin
      „Einmal, ich war in einer Homobar, weil sonst nichts mehr aufhatte, hat mich ein wirklich reizendes Mädchen angemacht (glaub ich zumindest).“

      Da fällt mir diese Sendung ein, auf die david mal hingewiesen hatte. Wie findest du die beiden Lesben?

      http://www.ulmen.tv/who-wants-to-fuck/1/my-lesbian-girlfriend/ausschnitt-1
      5 Teile bis  /ausschnitt-5
      Ab  /ausschnitt-2 wird’s interessant.

      • „Da fällt mir diese Sendung ein, auf die david mal hingewiesen hatte. Wie findest du die beiden Lesben?“

        Ich versteh die Frage nicht? Hab wirklich keinen Bock, mir die ganze Sendung anzusehen, sorry. Ob ich Frauen attraktiv oder nicht finde, hat nichts mit deren sexuellen Orientierung zu tun.

      • „Da wird ja noch nicht mal eine Berührung gezeigt.“

        Eben. Kleine Anmerkung: Schwule müssen sich nicht ständig berühren. Sie sind halt auch normal. Und nicht (nur) die übersexualisierten Triebbefriediger…

  3. Tja, dann scheint ja an der „Bei dem sieht man doch schon sofort, dass er schwul ist“- Einstellung ja was Wahres dran zu sein – hatte ich aber auch vermutet.

    Wer in der entscheidenden pränatalen Phase zu wenig Testosteron hat, hat logischerweise auch häufiger als andere generell zu wenig Testosteron. Es gibt halt Fälle von chronischer Hodenunterfunktion. Folge: Kein starker Stimmbruch, und dadurch eine höhere Stimme.

    Hat nicht jeder Homo, gibt es aber. Und feminines Verhalten…

    …war das jetzt homophob von mir, das so zu schreiben? Man darf zu solchen Themen ja bald gar nichts mehr äußern.

    Nee, ich selbst bin nicht homophob, weiß ich ´s doch zu schätzen, dass die Herren vom anderen Ufer i. d. R. nicht mit mir um Weibchen konkurrieren.

    • Es ist mir ehrlich gesagt etwas schleierhaft, was dieses „weibliche Verhalten“ sein soll. Ich kenne ja nun einige Homos, aber „weibliches“ Verhalten ist ziemlich selten, wenn man darunter Stimmlage, Körperbewegung oder Artikulation versteht.

      „Man darf zu solchen Themen ja bald gar nichts mehr äußern.“

      Absolut richtig. Ich habe bereits die Polizei verständigt. Die wird Dich in einigen Stunden verhaften…

      • „Es ist mir ehrlich gesagt etwas schleierhaft, was dieses “weibliche Verhalten” sein soll. Ich kenne ja nun einige Homos, aber “weibliches” Verhalten ist ziemlich selten, wenn man darunter Stimmlage, Körperbewegung oder Artikulation versteht.“

        Kann ja sein – Du kennst mehr als ich.

        „Absolut richtig. Ich habe bereits die Polizei verständigt. Die wird Dich in einigen Stunden verhaften…“

        Jojo.

        Bei Hausmeister Krause ruft dieser selbst de „jute Polizei“ an, damit die „de schmuddeligen Hinterlader dingfest macht“.

        Ja, und bald isses soweit, dann werden wir Heteros dingfest gemacht, weil wir uns neutral zu dem Thema geäußert haben…

      • @ Adrian

        In einer der Folgen von Eia (dem norwegischen Komiker) stellt ein (übrigens selbst schwuler) Psychologe seine Forschung vor.

        Er zeigt Probanden verfremdete Videoaufnahmen von schwulen/lesbischen Personen. Es sind also nur die Bewegungsmuster zu erkennen.

        Die Probanden wissen nichts sonst über diese Personen.

        Trotzdem können sie ihre sexuelle Orientierung zu 80 % richtig „erraten“, also deutlich überzufällig richtig liegend.

        Ich glaube es ist die 5. oder 6. Folge von Eias 7-teiliger Serie.

        Sehr interessant.

        Dabei sitzen die abgefilmten nur und sprechen mit einem Interviewer, gehen also nicht, tanzen nicht.

        Und trotzdem.

        • @ Bombastu

          *Ja, aber mich würde ja interessieren, wie diese Videoaufnahmen zustande kamen. Hat sich der Wissenschaftler auch bemüht, Schwule und Lesben, die sich “männertypisch” und “frauentypisch” verhalten, zu casten?*

          Nein, nicht gecastet, sondern eine bunt gemischte Truppe mit Heteros beiderlei Geschlechts darunter.

          Mir blieb die Episode deshalb so gut in Erinnerung, weil mein „gaydar“ bei dem Psychologen selbst heftig anschlug, lange bevor er im Interview sagte, dass er auch schwul sei – das Interview selbst und er in eigener Person waren also eine Bestätigung seiner Forschungen – fand ich komisch, musste mal wieder lachen.

          Bei dem potentiellen Heidelberger Studienfreund schlug es dagegen überhaupt nicht an, sonst wäre mir der Witz nie unterlaufen, wenn ich vermutet hätte, dass er schwul sein könne.

          Das Gaydar ist eben keine 100 % exakt funktionierende Methode (gibt ja schließlich nebenbei gesagt effeminierte Heteromänner und eher männische Heteras), aber seine Erkennungsquote ist doch überzufällig zutreffend.

        • Ich bin statistisch nicht besonders fit (bin halt schwul und so mathematisches Zeug interessiert mich nicht 😛 ), aber die Erkennungsquote ist eben nur bei femininen Schwulen sehr hoch. Solange man aber nicht weiß, wie hoch der Anteil dieser erkennbaren weiblichen Eigenschaften unter Schwulen ist, sagt das gar nichts darüber aus, ob dieser Gaydar tatsächlich etwas taugt, oder eben nur das Klischeebild der Schwulen „erkennt“, was es zwar gibt, aber vielleicht gar nicht so verbreitet ist. Nur darum geht es mir. Mir war auch sofort klar, als ich den Wissenschaftler in dieser Doku gehört und gesehen habe, dass der höchstwahrscheinlich schwul ist…

        • @ Bombastu

          Ich unterstelle schon, dass er mit einem randomisierten Sample gearbeitet hat.

          Sonst wäre der Fehler einfach zu blöd als dass ich ihm einem Psychologen, der akademisch doch immerhin schon Einiges erreicht hat, unterstellen möchte.

          Er macht ja keine feministischen Gender Studies oder Pädagogik. (Hab‘ vor kurzem erst einen Artikel gelesen, leider den Link nicht gespeichert, in dem referiert wurde, dass der IQ von Doktoranden der Erziehungswissenschaften im Schnitt geringer ist als der Studentendurchschnitt in den USA – erklärt natürlich Vieles, wenn auch nicht alles. Bei uns scheinen mir die Verhältnisse nicht anders).

      • Bei den meisten Schwulen die ich so kenne ist es weniger feminines Verhalten als vielmehr ein Mehr an Gefühlsäußerungen. Es wird mehr und lauter gelacht, auch mal geheult und sich offen gefreut. Mag sein dass das als feminin angesehen wird, wäre aber schade. Der Standardheteromann gibt sich lieber beherrscht (es sei denn es geht darum den dicken Max zu markieren)

    • „Tja, dann scheint ja an der “Bei dem sieht man doch schon sofort, dass er schwul ist”- Einstellung ja was Wahres dran zu sein – hatte ich aber auch vermutet.“

      Man sollte dabei aber vor Fehlschlüssen gefeit sein: Nur weil es richtig ist, dass man bei sich etwas femininer gebenden Männern mit der Schwulenvermutung meist richtig liegt, heißt das weder, dass alle Schwulen feminin sind, noch, dass man Schwule allgemein an ihrem Verhalten erkennen kann.

  4. David Pizarro sollte sich vielleicht in Bizzaro umbenennen und noch einmal ein Methodologiehandbuch zur Hand nehmen. Dann fällt ihm vielleicht eine theoretische Verbindung zwischen „Ekel“ und „Schwulenhass“ ein, die sich auch testen lässt. DIeses induktive Larifari macht mich zunehmend ärgerlich. Was sollt der Erkenntnisgewinn dieser Assoziationsstudien sein, außer dass sie die Vorurteile zeigen, die Angehörige der Mittelschicht offensichtlich mit einander teilen? Ich wette, es besteht auch ein Zusammenhang zwischen der Höhe des Trinkgeldes, das von bestimmten Personen in einem indischen Restaurant vier Sterne Restaurant zwischen 2pm und 8am gegeben wird und deren Schwulenhass, und natürlich ist auch klar, dass B&B-Nutzer schwulendfreundlicher sind als Hotelgäste…bla bla. Und was, außer der Herstellung sinnloser Assoziationen weiß habe ich nun an Erkenntnisgewinn produziert?

    • Oh, das find ich ja gar nicht OT, sondern im Gegenteil sehr wichtig und interessant.

      Der letzte Link erinnerte mich dann sogleich ans türkische Ölringen (das menschliche Gehirn, die unnachahmliche Assoziationsmaschine):

      Welches die taz im Sommer des letzten Jahres zu dem wunderbaren Titel „Gangbang unter freiem Himmel“ inspirierte (da gibbet auch Hintergrundinfos, dieser Pillermann-Fass-Sport war zuvor unterhalb meines Radars verschwunden):

      http://www.taz.de/!99408/

  5. Da kommt mir eine sehr interessante Frage in den Sinn: Ich (heterosexueller Mann) hatte vor kurzem Sex mit zwei bisexuellen Frauen und einem anderen heterosexuellen Mann. Oder, um genauer zu sein: Die beiden Männer hatten Sex mit den Frauen und die Frauen mit jedem anwesenden. Wie auch immer. Jedenfalls ist es keinem der beiden Männer auch trotz der intensiven Bemühungen der Damen gelungen, eine Erektion zu bekommen. Bei mir hat es erst geklappt, als ich mit einer Dame gefallen bin und somit etwas Privatsphäre hatte und nachdem der andere Mann gegangen ist. Ich bin mir also ziemlich sicher, dass es für einige heterosexuelle Männer sehr schwer ist, in Gegenwart anderer Männer Errektionen zu bekommen. Warum ist das so? Konkurrenzsituation? Kampfmodus?

      • @ Peter

        *Ich habe zum Beispiel keine Probleme damit, einen Mann zu küssen. Es erregt mich nur nicht.*

        Auch Zungenkuss?

        Schlimmer Peter.

        • Ja. Aber wie gesagt: es erregt mich nicht und deshalb mache ich es auch höchst selten. Im Grunde passiert es nur, wenn ein anderer Herr und ich uns einen Spaß erlauben wollen. Ekelgefühl ist dabei nicht vorhanden. Das hätte ich wohl nur bei Familienmitgliedern oder sehr unansehnlichen Personen.

        • Hätte. Konjunktiv II. Ich habe bisher weder Familienmitglieder noch besonders unansehnliche Personen französisch geküsst und habe das auch nicht vor. Das sollte nur Beispiel für Situationen sein, in denen ich mich tatsächlich unwoohl fühlen würde.

      • Ich denke auch, dass das nochmal was anderes ist als Ekel.

        Kann mich auch noch an ein paar Exzesse in der Schulzeit erinnern. Z.B. Kondome ausprobieren. Sich gegenseitig was voronanieren. Bei letzterem kriegte ich auch keinen hoch, allerdings war ich aber auch schon weit in der Pubertät und nicht mehr bereit, sowas mitzumachen, bin da versehentlich auf dem Schulklo in die unangenehme Situation geraten.

    • @ Peter

      *Ich bin mir also ziemlich sicher, dass es für einige heterosexuelle Männer sehr schwer ist, in Gegenwart anderer Männer Errektionen zu bekommen. Warum ist das so? Konkurrenzsituation? Kampfmodus?*

      Bevor es sich lohnt, über diese Frage nachzudenken, müsste man erst einmal klären, wie repräsentativ Dein Eindruck ist.

      Die Beliebtheit der guten, alten römischen Orgie spricht nicht dafür, dass es Männern regelmäßig schwer fiele, eine Erektion in Gegenwart anderer Männer zu bekommen.

      Das müsste aber der Fall sein, wollte man daran evolutionspychologische Überlegungen knüpfen, jenseits individualpsychologischer.

      Ich kenne dazu keine Untersuchungen.

      Obwohl es sicher reizvoll sein könnte, mit Psychologiestudentinnen römische Orgien nachzustellen.

      Aus rein wissenschaftlichem Interesse – versteht sich.

      Dazu ein stilvoller Rahmen – versteht sich auch:

      Dass es Männern gelegentlich schwer fällt, trotz (oder gerade wegen) hochgradiger Erregung eine Erektion zu bekommen, steht auf einem anderen Blatt.

        • Ja, ja, die Renaissance – ganz schlimm.

          Wenn man dann noch bedenkt, dass diese Räume ausgestattet wurden, um Kaiser Karl V. zu empfangen, u.a. allerkatholischste Majestät als König von Spanien.

          Hier die Villa Farnesina in Rom, ursprünglich als Landsitz gebaut für den Bankier des Papstes Agostino Chigi, heute mitten in der Stadt, immerhin nicht abgerissen, wie so viele andere Landsitze in der Umgebung wachsender Städte.

          Im Innern der Saal der Psyche (hübsches Mädchen), ausgemalt vom großen Raffael.

          Hier Psyche (und Jupiter, guckt ihr tief, gaaanz tief in die Augen):

          Die Drei Grazien, auch ganz nett, keine Magerhippen, sondern was zum Anfassen und Festhalten:

          In den Früchtefriesen, die die Freskenfelder begrenzen, haben Raffaels Mitarbeiter und Schüler, darunter Giulio Romano, allerlei Genitales versteckt – seltsames Obst, Vaginales und Phallisches.

          Ach ja, Bankier des Papstes hätt‘ ich werden sollen.

          Obwohl die heutzutage manchmal unter Brücken hängen 😦

  6. was mich bei kontroversen themen wie diesem am meisten irritiert ist die wortwahl und die ständig wiederholenen muster die ‚erkannt werden‘.

    Phobie == Angst, Angststörung
    wiki dazu :“…Um körperliche Beschwerden der Angst, wie zum Beispiel Atemnot und Herzrasen, von einer organischen Erkrankung unterscheiden zu können, muss zunächst eine ausführliche medizinische Untersuchung zum Ausschluss einer körperlichen Ursache erfolgen….“
    http://de.wikipedia.org/wiki/Angstst%C3%B6rung

    von Homophobie zu reden wenn menschen homosexuelles verhalten für sich ablehnen, scheint mir sachlich schlicht falsch. getopt wird das dann nur noch in dem verhalten abzulehnen mit hass gleich gesetzt wird.

    in die gleiche kerbe schlägt dann folgendes:
    „…niedriger Bildung, die eine starke Affinität zur Religion…“ die korelation ist sehr häufig bei kontroversen themen zu finden und immer einseitig. so dass ‚linke‘ positionen immer die von den klugen vertreten wird.

  7. Die Drei Grazien, auch ganz nett, keine Magerhippen, sondern was zum Anfassen und Festhalten

    Die drei faden Blunzen kämen heute nicht mal bis zur Vorentscheidung eines Wettbewerbs.

  8. „Erwachsene Homosexuelle leben bevorzugt in einem städtischen Umfeld, sind im Allgemeinen kinderlos und haben relativ häufig einen hohen Bildungsabschluss.“

    Gibt es eigentlich die höheren Abschlüsse eine Begründung?

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