Selbermach Samstag XVIII

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Homosexualität und Queertheorie – Wie als Mann auf Männer stehen sexistisch sein kann

Auf dem Blog „kleiner Drei“ gab es einen Artikel zur Homosexualität aus Sicht der Queertherie:

Ich bin also schwul. Aber ich weiß gar nicht, ob das stimmt und was das überhaupt heißen soll. Nachdem ich Judith Butlers »Gender Trouble« gelesen hatte, dachte ich mir: Na, irgendwie auch doof von sich zu sagen, man sei irgendwas, ob jetzt nun asexuell, lesbisch, bi, trans, inter, queer, schwul oder heterosexuell. Es gibt so viele Sexualitäten wie es Individuen gibt – so! Ich finde es manchmal deswegen sogar problematisch zu sagen, dass ich schwul sei. Ich war mit Menschen zusammen, die ich mochte und ich hatte Sex mit ihnen, weil ich auf sie stand und zufällig waren diese Menschen männlich. Wie könnte ich also jemals ausschließen, dass ich nicht irgendwann auf eine Frau stoße, die ich anziehend finde? Ich kann das doch aus meiner gegenwärtigen Position nur für unwahrscheinlich halten, ganz ausschließen kann ich das jedoch nicht. So wie kein heterosexueller Mann es ausschließen kann, jemals irgendetwas mit einem Mann zu haben (Stichwort: MSM), kann kein Schwuler ausschließen, etwas mit einer Frau zu haben. Wir sind schließlich keine Hellseher. Andererseits wird einem diese Gleichung erst bewusst, wenn man Interesse (und sei es sexuelles Interesse) an den Menschen bindet und nicht an sein Geschlecht dahinter – denn das ist sexistisch.

Diesen Gedanken, dass man nur rein zufällig als Mann bisher nur mit  Männern geschlafen hat, weil ja alles ganz variabel ist und nicht biologisch festgelegt, habe ich von Queertheoretikern schon häufiger gelesen. Es ist eigentlich eine konsequente Weiterentwicklung des dortigen Gedankens, dass eben alles variabel ist und man wird kaum Hetereosexuellen vorhalten können, dass sie nur ganz zufällig auf das andere Geschlecht stehen. Und natürlich gibt es auch Bisexualität und man kann einiges ausprobieren. Aber es ist eben kein Zufall ob man auf das eigene oder das andere Geschlecht steht.

Zu Biologie, Homosexualität und auch Queertheorie hatte ich ja hier schon einiges:

Interessant finde ich dennoch die Einstellung, dass überzeugtes Homosexuell sein nach dieser Vorstellung gleich sexistisch ist. Da würde mich zB Lantzschis Meinung zu interessieren. Es macht innerhalb dieser Theorie auch das Anflirten einer lesbischen Frau als Mann eigentlich zu etwas normalem, warum sollte sie einen nicht als Mensch sehen und was von einem wollen? Es wäre also insofern nicht heteronormativ, sondern sie wäre sexistisch, wenn sie sich darüber aufregt, weil sie eben davon ausgeht, dass ihre Sexualität fixiert wäre.