Selbermach Samstag IX

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs oder auf den Blogs anderer? Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

133 Gedanken zu “Selbermach Samstag IX

    • Guru Meditaion Error bei der TAZ.

      Die Religionswächter in Lila haben offenbar beim CCC wieder für Zucht und Ordnung gesorgt:

      http://antiprodukt.de/die-sache-mit-der-kloture

      Zu sehen war ein offenbar unfreiwillig entblößten Mädchen, das ihre Brüste zu verdecken versucht und überrascht/entsetzt dreinblickt.

      Da versagt, vor Entsetzen ob solcher satanischen Kulturprodukte, offenbar nicht alleine die Orthografie. Denn „antiprodukt“ legt ja mit „überrascht“ eigentlich dar, wie das Bild wohl mehr als offensichtlich gemeint ist: „Pass auf, wenn du die Tür aufmachst, es könnte sich jemand dahinter in seiner Intimität gestört fühlen!“

      Für mich sieht das Bild jedenfalls so aus wie ein Mädchen, das versehentlich in seiner Nacktheit gestört wurde, und nun dagegen protestiert. Ich lese in ihrem Gesicht keine Spur eines eines Gefühls der Vergeblichkeit dieses Protestes, geschweige denn von Entsetzen.

      Im Gegenteil. Sie wirkt eher ziemlich zuversichtlich, dass ihr Protest auf Resonanz stößt, dass die Tür sofort wieder geschlossen wird.

      Offenbar kann „antiprodukt“ keine Gesichter lesen, offenbar ist Asperger doch nicht nur ein männliches Phänomen. Offenbar ist Asperger eine geistig übertragbare Krankheit.

      Oder „antiprodukt“ hat einfach nur eine ausgeprägt schmutizge Fantasie.

      Das Schlimme ist, dass tatsächlich mal wieder ein Kotau vor so einem paranioden Schwachsinn gemacht wird. „Defma“ bedeutet eben, dass die GAP (größte anzunehmende Paranoikerin) das unanfechtbare Sagen hat.

      Natürlich ruft das sogleich männerpädagogisch inspirierte weiße Ritter auf den Plan:

      http://nonconform.noblogs.org/post/2012/11/20/kloturgate/

      „Klotürgate“

      Vollklatsche.

      • @ Nick

        War ja ohnhin das Frauen-Klo.

        Was interessiert mich, wenn auch dort die Frustprimeln vom lesbischen Kampfbund die Meinungsführerschaft samt Defma übernehmen.

        Der moralintriefend-salbadernde Sermon des Feministen ist da von weitaus berührenderer Peinlichkeit.

        Es sind immer wieder „Männer“ (wahre Klemmschwestern), die mich das Fremdschämen lehren.

        • @Roslin:
          Was interessiert mich, wenn auch dort die Frustprimeln vom lesbischen Kampfbund die Meinungsführerschaft samt Defma übernehmen.

          Ja, eigentlich sollten sie das unter sich ausmachen. Beim Augenauskratzen bemerken sie vielleicht, dass ein entsetzt-ängstlicher Blick immer mit beiden Augen den Auslöser des Entsetzens stark fixiert. Wobei aber die Religionswächter-Kampfhennen offenbar in der Minderheit gewesen wären, dieser Lerneffekt wäre also für sie jedenfalls ausgeblieben:

          Der circle hat sehr wohl auf zwei separaten Plenumstreffen ueber die Thematik debattiert und sich demokratisch dafuer entschieden nicht aktivistisch zu handeln. Darueber hinaus hat der Circle empfohlen, dass sich die Frauen der Station des Problems annehmen, wenn sie es so wuenschen. Die Frauen der c-base waren sich aber scheinbar sehr einig, das Bild so zu belassen wie es ist.

          http://antiprodukt.de/die-sache-mit-der-kloture/#comment-892

          Es ist eben nicht Frauensache, denn auch Frauen sind dann des Satans, wenn sie Insubordination betreiben. Da darf dann sogar mal besagte Klemmschwester eine Frau zurechtweisen:

          Hallo Sandra,

          ich verstehe den Unmut über die Sachbeschädigung.
          Leider war das Problem schon länger bekannt und der Circle hätte reagieren können. Z.b. hätte die Tür ausgehangen werden können und sie vielleicht eigenständig irgendwo verknüpft mit der Frage von Interpretationen als Kunstobjekt Präsenz zeigen können, aber der strukturelle Sexismus (den auch Frauen als Teil einer sexistischen männerGesellschaft mittragen und reproduzieren) wurde hingenommen, bis es zu dieser Notwehrhandlung kam.

          http://antiprodukt.de/die-sache-mit-der-kloture/#comment-889

          ..wie großzügig. (Er meint ganz klar „Präsenz zeigen dürfen

          „Notwehrhandlung“ besagt nichts Geringeres, als dass gegen diese herbeikonstruierte „Gewalt“ tatsächliche Gewalt legitim sei.

          Und da hört der Spaß einfach auf.

          Der CCC sollte eigentlich dafür sorgen, dass die volle Härte des Gesetzes gegen eine derart motivierte Sachbeschädigung vorgeht.

          Stattdessen wird das Bild mit Lila Folie überklebt. Natürlich übernehmen Männerarme dann gehorsamst diese Aufgabe:

          Waschlappenarme.

          Das Schlimme ist aber, dass die Jungs vom CCC

        • @ Nick

          Die Tatsache, dass das Bild die Tür eines Frauen-Klos ziert, ist ja nicht ganz unwichtig.

          Wäre das ein Männer-Klo gewesen, hätte die Rape-Culture-Hysterie noch einen „sachlichen“ Aufhänger gehabt.

          Aber bei einem Frauen-Klo könnte man das Bild so interpretieren, dass bitte schön nicht vergessen werden soll, die Tür zu verriegeln, wenn man verhindern will, dass eine ahnungslose Frau(!) einen bei geschäftlichen Verrichtungen überrascht und das auch noch nur unvollständig bekleidet.

          Es sei denn, das feministische Krampfhennen-Geschwader fürchtet mittlerweile auch die Vergewaltigung durch Lesben, was jedoch, laut Eve Enslers erster Fassung der Vagina-Monologe doch eine angenehme Erfahrung sein soll.

        • @Nick

          Der CCC sollte eigentlich dafür sorgen, dass die volle Härte des Gesetzes gegen eine derart motivierte Sachbeschädigung vorgeht.

          Bin mir nicht sicher, ob c-base und der CCC direkt etwas miteinander zu tun haben.

          Zitat: antiprodukt.de/die-sache-mit-der-kloture/

          Abschließend bleibt zu sagen: “Sachbeschädigung” führte umgehend zu einer Reaktion (die Türe wurde sogar abmontiert und im Rahmen der spack1 als außerplanmäßiges TO angesprochen und den Anwesenden präsentiert), ohne Plena, ohne Wartezeiten. Sexismus/Rape Culture kritisieren und um Änderung bitten, landet auf der langen Bank der müsste-mals.

          Aufgrund dieses unscheinbare spack1 Links könnte man mutmaßen, dass es einfach nur eine Werbeaktion für die DsK Spackeria war, die ja auch mit feministischen Strukturen verbandelt ist.

  1. Selbermach Samstag – juchuuuuuuh. Endlich den Femis mal wieder richtig eine…

    …ach lassen wir das. Zur Sache nun:

    Datte hier

    http://agensev.de/meldungen/diktatur-des-kapitals/

    fand ich gut. Ich verlinke es mal für alle, die es noch nicht gesehen haben. Zur Vertiefung empfehle ich:

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=15257#more-15257

    Darin tauchen u. a. (ansonsten geht es um die Art, wie die lieben Medien uns manipulieren.) folgende Zeilen auf:

    „Deshalb haben clevere Neoliberale schon in den siebziger Jahren erkannt, dass die Abkehr vom Ziel Vollbeschäftigung ein wesentliches Instrument zur Senkung der Löhne und zur Steigerung der Profite darstellt. Der Zeit- und Gesinnungsgenosse von Margret Thatcher, Sir Alan Budd, sprach offen davon, dass das Schaffen einer Reservearmee von Arbeitslosen das entscheidende Mittel dafür gewesen sei, die Löhne zu drücken und die Profite zu steigern.“

    Meine Ergänzung: Schlimm, sollte jeder wissen. Aus derselben Perspektive betrachtet dient die Berufstätigkeit auch dazu, die Löhne zu drücken. Denn konkurriert die Masse der Frauen mit Männern auf dem Arbeitsplatz, verliert Arbeit an Markt- bzw. Tauschwert. Frauen haben dann die Doppelbelastung mit Beurf, Haushalt & Brutpflege, und ihre Männer müssen für die gleiche Kohle mehr arbeiten. Ich weiß, nur ein Teil der Wahrheit, aber ein vermutlich nicht unwichtiger. Will ich jetzt mehr nicht zu schreiben.

    Wat isch noch jut für de Selbermach-Sonnabend?

    Gehen wir doch mal zum gemütlichen über. Maskulismus muss Spaß machen. Wie bringt man das nun mit einem ersthaften Anliegen unter einen Hut?

    Nun, neulich kam doch Full Metal Jacket (HABT IHR MADEN DAS VERSTANDEN???) im Fernsehen – oder kommt noch. Meine ich, hätte ich doch gesehen in der Fernsehzeitschrift. Hier die Fassung aus dem Freistaat

    Gut? Ganz witzig. Das Original kennt jeder. Ist bestimmt auch irgendwo zu finden. Wer diesen Film nicht kennt, sollte ihn einmal gucken, gerade als Feministin, und sich fragen, ob Mann sein wirklich immer, überall und unter allen Umständen ein derartiges Privileg war und ist.

    • Sorry, ich hatte vergessen…

      „Nun, neulich kam doch Full Metal Jacket („HABT IHR MADEN DAS VERSTANDEN???“) im Fernsehen…“

      …das in Anführungsstriche zu setzen.

    • Sorry nochmal! Es sollte natürlich heißen

      „Aus derselben Perspektive betrachtet dient die Berufstätigkeit der Frauen auch dazu, die Löhne zu drücken.“

  2. @Leszek

    Ein neustes Interview in der WoZ mit Slavoj Zizek mit folgendem Teaser:

    «Lasst doch die Reichen reich sein»

    „Die Krise hilft dem Kapitalismus, glaubt Slavoj Zizek, der «gefährlichste Philosoph des Westens». Im Gespräch erklärt der Marxist, warum er es dennoch für falsch hält, sich einzumischen.“

    Nun, wie das gemeint sein könnte, dass Zizek der „gefährlichste Philosoph des Westens“ sein könnte, enzieht sich meiner Erkenntnis. Also wenn ich das Interviw so lese, dann würd ich sagen: Zisek ist der „grösste mäandernder Dampfplauder des Westens“. Unglaublich, dass der von den Linken so hoch gejubelt wird. Für mich eher ein Zeichen eines miserablen Zustandes der Linken.

    http://www.woz.ch/1248/slavoj-zizek/lasst-doch-die-reichen-reich-sein

    • @ Chomskyy

      Ich habe inzwischen zwei Bücher von ihm gelesen/ intensiv überflogen.

      Aus anarchistischer Sicht fällt als erstes Zizeks Leninismus negativ ins Auge, die Versuche der Relativierung und Neuinterpretation autoritär-leninistischen Denkens. Da darf man keine Kompromisse machen. Wie der von mir geschätzte marxistische Rätekommunist Otto Rühle treffend sagte: Der Kampf gegen den Faschismus beginnt mit dem Kampf gegen den Bolschewismus.

      Zizeks Kritik am Multikulturalismus habe ich jetzt auch ausführlicher gelesen, die taugt auch größtenteils nichts. Zizek bringt es noch nicht mal fertig Genitalverstümmelung klar als Menschenrechtsverletzung zu verurteilen. Ein Multikulturalismus-Kritiker, der noch die übelsten Formen multikulturalistischen Denkens selbst übernimmt – das ist wirklich peinlich.

      Für eine Multikulturalismus-Kritik von links muss stattdessen gerade entscheidend sein, dass die multikulturalistische Ideologie darauf abzielt, kulturelle Wertesysteme und Traditionen um ihrer selbst Willen zu erhalten – also in Wahrheit eine Form kulturellen Konservatismus darstellt.

      Rechte kulturell Konservative wollen eine essentialistisch verstandene „westliche Kultur“ bewahren – als wenn es so etwas gäbe und als wenn so was möglich oder wünschenswert wäre.
      Multikulturalisten wollen dagegen eine Bewahrung verschiedener kultureller Traditionen und Wertesysteme in Koexistenz innerhalb einer Gesellschaft – der Essentialismus, der jeder einzelnen kulturellen Tradition zugeschrieben wird, ist auch hier offensichtlich.

      Beiden, den rechten Kulturkonservativen wie den „linken“ Multikulturalisten, sind Menschenrechte, Gleichberechtigung und individuelle Freiheitsrechte egal – der Erhalt kultureller Traditionen um ihrer selbst willen, ist für beide Seiten ein Wert an sich.
      Daher sind beide mit klassischem linken Denken unvereinbar – denn klassisches linkes Denken misst alle kulturellen Traditionen und Wertesysteme an humanistischen und emanzipatorischen Werten und kritisiert alles, was dem entgegensteht – egal ob es sich um „westliche Kultur“ oder andere Kulturen handelt.

      Multikulturalisten ersetzen die Idee der Gleichheit aller Menschen durch die Idee der Gleichheit aller Kulturen. Die Strukturlogik ihrer Ideologie ist der, der neurechten Ethnopluralisten sehr ähnlich. Daher ist die multikulturalistische Ideologie aus libertär-sozialistischer Perspektive abzulehnen.

      Zizek hingegen verheddert sich bei diesem Thema in z.T. irrelevanten Reflektionen und schafft es nicht zum Kern des Problems vorzudringen, was an seiner autoritär-leninistischen Perspektive liegen dürfte.

      Sieht man von seinem Leninismus und seiner Unfähigkeit sich vollständig vom Kulturrelativismus zu lösen ab – dann finden sich hin und wieder allerdings trotzdem auch ein paar interessante Brocken bei Zizek – man sollte sich nur davor hüten, sein Denken als Ganzes zu übernehmen.

  3. http://www.sprachlog.de/2012/12/01/fluechtlinge-und-gefluechtete/

    alatol stefanowitsch erklärt uns, warum man „geflüchtete“ statt „flüchlinge“ sagen sollte, wenn man politisch und moralisch ganz vorn dabei sein will.
    er unternauert es u.a. wie folgt:

    „Auch die Bildungen in den Jahrhunderten danach sind, mit der Ausnahme von Liebling (17 Jh.), durchgängig negativ: Rohling, Sonderling, Wüstling, Schwächling, Kümmerling, Primitivling, Naivling, Jüngling, Weichling, Winzling und Feigling.“

    positive / neutrale -linge unterschlägt er geflissentlich:
    Abkömmling
    Ankömmling
    Erstling
    Findling
    Frischling
    Häuptling
    Keimling
    Lehrling
    Liebling
    Mehrling
    Mischling
    Rohling (Werkstück)
    Säugling
    Schmetterling
    Schößling
    Schützling
    Setzling
    Sprößling
    Täufling
    Zwilling / Drilling / Vierling

    • Nun, das Suffix „ling“ leitet männliche Nomen ab und sollte deshalb verboten werden, weil eben hier ausschliesslich männliche Nomen gebildet werden und somit mit dem Männlichen negative Konnotationen verbunden sind! 🙂

        • Das ist echt verwunderlich. Ich fand Stefanowitschs Artikel mal ziemlich gut. Er sieht jetzt überall Diskriminierung.

          „positive / neutrale -linge unterschlägt er geflissentlich“
          Um seine Verquaste Argumentation zu verstehen, musst du genau darauf achten wie die Linge abgeleitet sind.

          Mal sehen, ob mein Kommentar dort freigeschaltet wird.

        • „“Um seine Verquaste Argumentation zu verstehen, musst du genau darauf achten wie die Linge abgeleitet sind.“

          eben. genau dehalb ist es unfug.
          anatols methode, sich die welt nach bedarf hinzubiegen, zieht sich durch alles, was er in den letzten 2-3 jahren von sich gibt. das ist ideologie und keine wissenschaft. er will sich als „allie“ profilieren. und das gelingt ihm auch – in den entspr. kreisen.

        • Er trennt sorgfätig nach Nomen, Adjektiv, akt./pass. Verben, was du in deiner Liste nicht tust. Natürlich macht er das nur, um zu seinem gewünschten Ergebnis zu kommen (was nicht einmal gelingt, aber das merkt ja keiner).

          „er will sich als “allie” profilieren. das gelingt ihm auch – in den entspr. kreisen“

          Auch über entsprechende Kreise hinaus, würde ich sagen. Die Nerds lieben es ja, wenn ihnen jemand Sprachwissenschaft herrklärt. Z.B. Martin Haases Auslassungen zu Rhetorik und Neusprech.

        • er will sich als “allie” profilieren. und das gelingt ihm auch – in den entspr. kreisen …

          Er ist auf Scilogs nicht der einzige, der vor allem profane materielle Interessen verfolgt und sich dazu bei seiner Klientel zu profilieren versucht. Das wär mir gleichgültig, wenn diese Profilierung nicht mit diffamierender Abwertung all derjenigen einherginge, die ein wenig andere Ansichten äussern.

        • Der Sprachwissenschaftler hat wohl nur mal kurz bei Wiktionary nachgeschaut, und sonst offenbar _keine_ Ahnung.

          männliche Substantive bildendes Suffix, das die Eigenschaft einer Person oder einer Sache diminutiv oder pejorativ bezeichnet,..

          Häuptling? Schilling? Frühling?

          Es kommt vom germanischen *linga, welches sehr ähnlich dem *inga und *unga ist.

          Die Bedeutung war „Verbingung zu“, „die Eigenschaft haben von“ oder „Abkunft“. Nur aus letzterem ergibt sich aber ein mögliches Diminuativ oder Pejorativ.

          Daraus ergibt sich, dass -ling dann diminuativ oder pejorativ ist, wenn es an eine Personenkategorie angehängt wird.

          ->Schreiberling, Feigling etc.

          Wenn es um Verben geht, ist die Bedeutung tendenziell neutral, ebenso wie bei Abstrakta.

          Dabei zwischen Aktiv und Passiv zu unterscheiden zeugt imho von totaler Inkompetenz.

        • Er schreibt übrigens, dass die Diskussion schon älter ist. Da würde mich interessieren, wie eigentlich vor Anatols bahnbrechenden Erkenntnissen argumentiert wurde. Oder referiert er da die Argumente von anderen? Für mich haben die jedenfalls Stefanowisch-Style.

        • „Dabei zwischen Aktiv und Passiv zu unterscheiden zeugt imho von totaler Inkompetenz.“

          Das jedenfalls ist doch bestimmt auf seinem Mist gewachsen.

        • ..“Feigling“ ist falsch, die Abwertung ergibt sich dabei bereits aus dem Adjektiv -> „die Eigenschaft von jemand haben, der Feige ist“

          „Schreiberling“ -> „Jemand, der zwar von einem Schreiber abkommt, aber selbst kein (richtiger) Schreiber ist“

          „Häuptling“ -> „Jemand, der die Eigenschaft eines Hauptes (Kopfes) hat“

          „Flüchtling“ -> „Jemand, der die Eigenschaft hat, auf der Flucht zu sein

          „Höfling“ -> „Jemand, der die Eigenschaft hat, zum Hof zu gehören

          usw.

        • Das hier war wohl zu kritisch:

          Demnach sollte man auch die Wörter Liebling, Jüngling, Neuling und Winzling ersetzen. Aber diese Beispiele zeigen eben, wie wenig relevant die Endung ist.

          Mich würde auch mal interessieren, nach welchen Kriterien die angeblich negative Konnotation bestimmt wird. Wann z.B. ist Neuling neutral (Stefanowitsch: „Fremdling und Neuling waren anfangs manchmal noch neutral“), wann negativ? Inwieweit findet durch die Bezeichnung selbst bereits eine Abwerung statt? (innersprachliches Kriterium)

          Zu den Ableitungen von aktiven Verben: Ist Emporkömmling klar negativ? Könnte man das Wort nicht auch in positiver Konnotation verwenden? Würde man es dann als unangemessen empfinden?

          Was bedeutet eigentlich sprachsensibel? Nehmen wir mal den Vortrag von Stefanowitsch auf der OpenMind. Er meinte, die deutsche Grammatik zwänge einen, ständig darüber nachzudenken, ob eine Person einen Penis hat oder nicht. Will Stefanowitsch damit seine Sprachsensibilität demonstrieren? Auf dem Vortrag gab es gefühlt alle zehn Minuten Triggerwarnungen, die wahrscheinlich genauso wenig ernst gemeint waren wie der Hinweis oben im Artikel:

          [Hinweis: Der folgende Text enthält Beispiele rassistischer Sprache]

          Offenbar ist damit folgender Satz gemeint:
          „Wer Flüchtling nicht als negativ konnotiert empfindet, muss sich für seine Empfindung aus meiner Sicht nicht in dem Maße rechtfertigen, wie es bei klar diskriminierenden Wörtern wie Neger, Kanacke [sic] o.ä. der Fall wäre.“

          Wieviele Menschen er wohl davor bewahrt hat, angesichts der zwei Wörter in Ohnmacht zu fallen? Ich habe eher den Eindruck, da reklamiert jemand die Deutungshoheit darüber, was als sensibel zu gelten hat, für sich. Diese Warnungen sind jedenfalls recht eigentümlich.

          „Das einzige Argument […] wäre eben, dass es sich um „Sprachverhunzung“ handele.“

          Es ist natürlich nicht das einzige. Es ist nur das einzige, mit dem Stafanowitsch sich auseinandersetzen möchte.

          @grmph
          „Einen Einwand habe ich gegen die Argumentation. Ich halte die Trennung von passiv– und aktivverwendung der Worte für künstlich.“

          Stefanowitsch muss diese Trennung vornehmen, damit er Flüchtling in eine Reihe mit vermeintlich „klar negativ“ konnotierten Begriffen stellen kann.

          @cloudette
          Asylant („extrem negativ konnotierte Wortschöpfung“) ist übrigens recht nah dran an Schutzsuchender/Zufluchtsuchender.

        • Stefanowitsch muss diese Trennung vornehmen, damit er Flüchtling in eine Reihe mit vermeintlich “klar negativ” konnotierten Begriffen stellen kann.

          In seiner Quelle (die vorwiegend das -ling im Deutschen und im Englischen vergleicht) ist ja auch erwähnt, dass es im Deutschen fast gar keine Nomen Agentis auf -ling gibt.

          Lediglich der „Flüchtling“, der „Eindringling“ und der „Höfling“ seien erhalten geblieben.

          Wie praktisch, den „Höfling“ lässt er einfach weg, dann hat er seinen „Beweis“ 😀

          Bis zum 20. Jhd. habe es einige ad-hoc Bildungen pejorativer Nomen Agentis auf -ling gegeben, diese seien jedoch stets nur von kurzer Lebensdauer gewesen. Im Englischen gibt es gar keine Nomen Agentis auf -ling.

          Die Pejorative Bedeutung komme daher, dass im Nordischen überwiegend kleine Tiere auf -ling endeten.

          Der Liguistling ist eben ein ganz kleiner Linguist.

          Der Eindringling ist hingegen kein ganz kleiner Eindringer 😀

        • „In seiner Quelle (die vorwiegend das -ling im Deutschen und im Englischen vergleicht) ist ja auch erwähnt, dass es im Deutschen fast gar keine Nomen Agentis auf -ling gibt.“

          Du meinst, das könnte zuwenig sein, um daraus Schlüsse zu ziehen? Du ahnst eben nicht, wie sprachsensibel Anatol ist. Er reagiert auch auf die feinsten Nuancen, die sich bei geschickter Auslese erspürbar machen lassen.

        • Mich wundert es dann doch, dass es im Englischen gar kein und im Deutschen nur ganze drei Nomen Agentis auf -ling geben soll.

          Nach Grimms Wörterbuch ist der Eindringling jemand, der eine fremde Sprache zur eigenen macht:

          ..daß ihm [Friedr II] seine französischen Poeten, Philosophen und Literatoren Verdruß zu machen fortfuhren und wiederholt erklärten, er sei nur als Eindringling anzusehn

          http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/Navigator/navigator_py?sigle=DWB&lemid=GE01527&mode=Vernetzung&hitlist=&patternlist=&sigle1=DWB&lemid1=GE01527&sigle2=GWB&lemid2=JE00619

          Nun werden sie dem ollen Fritz das in Potsdam, und eben nicht in Frankreich erklärt haben.

          Ich behaupte: „Eindringling“ ist ursprünglich kein Nomen Agentis, weil es die fremde Sprache ist, die in ihn „erst“ eindringt. (sie ist nicht „schon in ihm drin“) -> „Eindringlich“

          Die Bedeutung hat sich dann etwas Verschoben..

          Der Flüchtling ist gleichermaßen kein Nomen Agentis, weil es der Umstand der Flucht ist, der ihn prägt.

          Der Höfling ist ebenfalls kein Nomen Agentis, weil es der Umstand der Präsenz bei Hofe ist, der ihn auszeichnet.

        • Wobei man gerechterweise sagen muss, dass Anatol die Einteilungen nach Art der generativen Gammatik nicht mitmacht und deshalb auf andere Unterteilungen kommt. Höfling würde nicht in die Reihe mit den Aktiv-Verben passen. Für mich ist die Quelle eh schwer lesbar. Wieso ist Höfling Nomen Agentis?

        • Er reagiert auch auf die feinsten Nuancen, die sich bei geschickter Auslese erspürbar machen lassen.

          Das stimmt wohl.

          Er ist so sensibel, dass er den ganzen patriarchalen Quatsch aller anderen Linguisten getrost ignorieren kann.

          Die sind doch komplett gebiased.

        • Wieso ist Höfling Nomen Agentis?

          Das habe ich auch nicht verstanden, es wird nicht weiter erläutert. Vielleicht von „Hofieren“? -> „Der Höfling erwirbt sich die Gunst des Herrschers“

          Für mich ist die Quelle eh schwer lesbar.

          Für mich auch, aber es erscheint mir generell sehr einleuchtend dass passive Formen mit -ling nicht per se pejorativ sind.

          Der Schützling ist eben der, der geschützt wird etc.

          Die Quelle spricht ausdrücklich nur von den drei aktiven Formen „Flüchtling“, „Eindringling“ und „Höfling“.

          Stefanowitsch nimmt den „Schreiberling“ dazu, was totaler Quark ist: Schreiberlinge sind eben die „Kinder“ der Schreiber, also „ganz kleine“ Schreiber. „Beichtlinge“ sind „ganz kleine“ Beichter, „Reimlinge“ ganz kleine Reimer etc.

          „Beichter“ und „Reimer“ gibt es natürlich nicht, weshalb die Quelle davon spricht dass das kurzlebige ad-hoc Kreationen waren.

          „Flüchtling“ und „Eindringling“ gibt es hingegen schon sehr lange.

          „Emporkömmling“ gibt es ebenfalls schon bei den Grimms, dort heißt es „der schnell zu reichthum und ehren gelangt ist.“ – auch nicht soo aktiv, was vielleicht gerade das negative ausmacht.

          Die Diskusion gab es offenbar schon beim Wiki-Eintrag „Häuptling“:

          http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:H%C3%A4uptling#Ideologischer_Aspekt

          ..wobei „Häuptling“ aus dem Altfriesischen kommt.

        • Die Quelle spricht ausdrücklich nur von den drei aktiven Formen “Flüchtling”, “Eindringling” und “Höfling”.

          Stefanowitsch analysiert ganz anders als Baeskow, deren Buch völlig kontaminiert von generativer Grammatik ist. (Eine Grammatik muss dort erst transformiert werden, um die Tiefenstruktur offenzulegen, die laut Chomsky – der alte Chomsky mit  e i n e m  y – dem Menschen angeboren ist. Dieses „Nomen Agentis“ ist wohl auch irgend so ein Konstrukt. Mir erscheint das als ein Irrweg, hab mich damit allerdings nie wirklich beschäftigt. Mir wird schon unwohl bei solchen Formelschreibweisen wie S.514.)

          Stefanowitsch geht es einfach darum, ob man sich das zugrundeliegende Verb in aktiver Verwendung denken muss oder in passiver: Der Flüchtling flüchtet (aktiv), aber der Prüfling  w i r d  geprüft (passiv). Beim Höfling liegt überhaupt kein Verb zugrunde. Er könnte noch den Ankömmling hinzunehmen (S.520), unterlässt es wohl, weil es ungebräuchlich ist. Dass er Schreiberling dazuzählt, wundert mich auch, denn Schreiber ist ein Substantiv (sogar ein lexikalisiertes), selbst wenn es von schreiben abgeleitet ist.

        • @Stephan:
          Stefanowitsch geht es einfach darum, ob man sich das zugrundeliegende Verb in aktiver Verwendung denken muss oder in passive..

          Ja, aber wo ist denn dann der Beleg dafür, dass *-ling pejorativ ist, wenn das Verb aktiv ist?

          Da bleiben ihm eigentlich nur genau nur der „Flüchtling“ und der „Eindringling“ (lässt man den „Höfling“ mal aussen vor)

          ..deren Buch völlig kontaminiert von generativer Grammatik ist.

          Mag ja sein, das entwertet aber nicht ihre Feststellung, dass es offenbar gar keine anderen Formen aus einem aktivem Verb gibt. Vor allem auch im Englischen gar nicht. Fällt dir eines ein, das nicht eigentlich auf ein Substantiv abstellt?

          „Eindringen“ ist – sofern man „Eindringling“ pejorativ auffasst. (Ob Voltaire bzw. Goethe seine Majestät Friederich Zwo wohl zu beleidigen gedachte?) – für sich schon ein negatives Verb. Es bedarf demzufolge nicht eines abwertenden -lings. Ich behaupte: es ist ursprünglich, von der Perspektive des „Eingedrungenen“, als passives Verb gemeint. ->“Eindringlich“

          „Die fremde Sprache dringt in den Eindringling ein“ -> „Die Lehre lehrt den Lehrling“

          Es bleibt ihm damit allein der „Flüchtling“, womit er sich nur im Kreis drehen kann.

          Der Suffix -ling ist ganz ein Zugehörigkeitssuffix, und deswegen kann es sich:

          – entweder nur auf eine Teilmenge der mit einen Substantiv Bezeichneten beziehen kann, dann ist es diminuativ, und damit pejorativ („Schreiberling“ als Teilmenge der „Schreiber“)

          – oder auf ein Adjektiv, dann bezeichnet es die Zugehörigkeit zu Individuen, die diese Eigenschaft besitzen -> neutral („Schönling“ bezeichnete gem. Gebrüder Grimm ursprünglich einen schönen Fisch aus dem Mittelmeerraum)

          – oder auf ein passives Verb, dann ist es neutral („Lehrling“)

          – oder auf ein Abstraktum („Hof“, „Haupt“, „Flucht“), dann ist es gleichfalls neutral („Hof“ ist ein Abstraktum, ebenso wie „Haupt“)

          Die einzige Möglichkeit, „Flüchtling“ als abwertend zu lesen sehe ich darin, dass es per se gar keine positive Bedeutung für „Flüchtende“ gibt. Sonst hätte unsere Sprache wohl ein neutrales Substantiv dafür.

        • ..“Flüchtende“ wäre natürlich so ein Substantiv, allerdings hat sich dieses Argumet genau damit erledigt, dass man die Flüchtlinge aus den Ostgebieten nicht so bezeichnete.

          -> „Flüchtling“ stellt also auf das Abstraktum „Flucht“ ab, Sefanowitsch ist somit ein Linguistling

          Horst Haider Munske hat das alles meines Wissens schon 1964 sehr fundiert erarbeitet.

          Ich wundere mich, dass er kein Wort über Munske verliert, entweder er hat nichts davon gelesen oder er weiß sehr genau, dass er Bullshit erzählt.

          Ich tendiere zu Letzterem.

        • Ist die Diss von Munske eigentlich online?

          „Ja, aber wo ist denn dann der Beleg dafür, dass *-ling pejorativ ist, wenn das Verb aktiv ist?“

          Die Belege wurden wahrscheinlich an anderer Stelle erbracht. Man muss dafür große Textmengen sichten und jeweils aus dem Kontext erschließen, ob etwas pejorativen Charakter hat. Oder man lässt sich von seinem Sprachgefühl leiten.

          „Da bleiben ihm eigentlich nur genau nur der “Flüchtling” und der “Eindringling” (lässt man den “Höfling” mal aussen vor)“

          Warum nicht der Emporkömmling? Dass Stefanowitsch Höfling außen vor lässt, ist korrekt. Da ist schlißich nix von einem Verb abgeleitet.

          „Mag ja sein, das entwertet aber nicht ihre Feststellung, dass es offenbar gar keine anderen Formen aus einem aktivem Verb gibt.“

          Ich bin mir noch nicht mal sicher, was Transformationsgrammatiker unter aktiv verstehen. Da wird hat transformiert, was das Zeug hält. Manchmal widerspricht ja auch die Form dem Inhalt. Ist „to get laid“ eher aktiv oder passiv?

          “Die fremde Sprache dringt in den Eindringling ein” -> “Die Lehre lehrt den Lehrling”

          Kannst du so sehen, aber die Sprache sieht das anders. Rein Sprachlich ist der Eindringling der, der eindringt. Kann man am Textkorpus sicher leicht nachweisen.

          „Die einzige Möglichkeit, “Flüchtling” als abwertend zu lesen sehe ich darin, dass es per se gar keine positive Bedeutung für “Flüchtende” gibt.“

          Das ist ein wichtiger Punkt. Ursprünglich neutrale Bezeichnungen können ja auch negative Konnotation annehmen. Das Außersprachliche von der sprachlichen Analyse zu trennen, dürfte schwierig sein.

          Stefanowitsch sagt ja am Anfang seines Artikels selbst, Flüchtling sei neutral und argumentiert mit dem Textkorpus. Dann versucht er nachzuweisen, dass es eben doch nicht neutral ist. Was ja eigentlich nicht gelingen kann, aber es entfacht wahrscheinlich erst recht seinen Ehrgeiz. Er filtert so lange, bis er nur noch drei Wörter hat, die seiner Meinung nach klar pejorativ sind. Dann muss ja Flüchtling auch pejorativ sein, natürlich nur für die ganz Sensiblen. Dann setzt er nochmal die Brechstange an und sagt, es gibt ja gar kein Argument gegen eine Ersetzung (außer dem Strohmann Sprachverhunzung, denn er dann erlegt). Also muss man das Wort ersetzen. (Natürlich gibt es weitere Argumente, z.B. den hohen Aufwand für einen geringen Nutzen, die er aber wohlweislich verschweigt.)

        • “Er ist auf Scilogs nicht der einzige”

          Er ist da jetzt nicht mehr.

          Wahrscheinlich sucht er was, wo er nach Herzenslust moderieren kann. Auf Scilogs hat er kritische Kommentare immerhin freigeschaltet und, nur wenn es ihm zuviel wurde, die Kommentarfunktion deaktiviert.

        • Die Belege wurden wahrscheinlich an anderer Stelle erbracht. Man muss dafür große Textmengen sichten und jeweils aus dem Kontext erschließen, ob etwas pejorativen Charakter hat. Oder man lässt sich von seinem Sprachgefühl leiten.

          Ich gebe auf.

        • Ich glaube, du verstehst Baeskow wirklich falsch, wenn du meinst, sie würde den pejorativen Charakter der Formen belegen. Mit einer rein formalen Analyse (auch mit ein paar semantischen Aspekten) wäre das gar nicht möglich. Offenbar geht sie da von einem Konsens aus.

        • Interessant ist Anatols Link auf Jungle World. Hier geht es nicht um eine Abwertung durch -ling, sondern Verniedlichung:

          „›Flüchtlinge‹ zu sagen, verniedlicht Menschen in ihrem Status, sagt Emma. »Geflüchtete« werden stattdessen als »starke Subjektposition empfunden«.“

          http://jungle-world.com/artikel/2012/30/45919.html

          Normalerweise wird man nichts niedliches am Wort Flüchtling finden, aber wenn man es sich so richtig bewusst macht und sich reinsteigert, dann klappt es wohl. Da wird man sicher noch einiges in der Sprache finden, was getilgt werden muss, wenn man erstmal anfängt. Komisch, dass auch hier vergessen wird, dass das Wort sexistisch ist, weil man es nicht gendern kann.

        • Ich glaube, du verstehst Baeskow wirklich falsch, wenn du meinst, sie würde den pejorativen Charakter der Formen belegen.

          Das einzige was ich aus Baeskow schliesse ist, dass es offenbar äußerst wenige *linge gibt, bei denen dessen Träger das handelde Subjekt ist.

          Bei Verben macht die Aktivform erstmal keinen Sinn, weil ein Individuum nur dann einem Verb zugehörig ist, wenn er eben nicht das handelnde Subjekt ist.

          Das Wort „Backling“ gibt es nicht. Aber jeder weiß sofort, dass damit unmöglich ein Bäcker gemeint sein kann. Es ist, wenn schon, eben der Gegenstand, der gebacken wird.

          Wenn es anders wäre, müssten wir bei jedem einzelnen *ling erst lernen wer gemeint ist, ob z.B. mit „Prüfling“ nun der Prüfer oder der Geprüfte gemeint ist.

        • Komisch, dass auch hier vergessen wird, dass das Wort sexistisch ist, weil man es nicht gendern kann.

          Das scheint der eigentliche Grund dafür zu sein, alle *linge als Abwertung zu empfinden:

          AlleMänner -> schlecht

          *linge -> Männer -> schlecht

          Flüchtlinge -> gute Männer -> nicht-Männer -> die Sprache muss geändert werden

    • Olle Stefanowitsch ist erst mal schwul. Das sollte man wissen.

      Der Typ hat sowieso ’ne Meise. Er ist glaube ich auch feministisch.

      Er ist ein Sprachempfindling. Die alles auf die Goldwaage legen und dann hundert subjektive Konstruktionen dümmstmöglich als objektive Tatsache verkaufen. Ein Bruder im Geiste von Nadine Lantzsch.

      Aber wieso kommen diese Earthlings-Wörter alle von was Männlichem. Watt soll dat? Die kommen von was Verblichem und werden einfach substantiviert.

      Sagt der bisher unerreichte Sprachwissenschaftler James T. Kirk.

      Wenn man hier schon mal auf wichtige Blog-Artikel hinweisen soll, dann tue ich das auch und hebe folgenden herausragenden Artikel von mir hervor, der ein paar unerwartete Dinge bezüglich des Klimasünders Mann zu Tage fördert:

      Warum Männer nicht am Klimawandel schuld sind – und die Welt vor dem Untergang bewahren werden.

    • ..und alle Bildungen mit dem Suffix -ist sind nach der streng wissenschaftlichen Stefanowitsch’schen Fühlmethodik gleichfalls potenziell pejorativ:

      Kapitalist, Rassist, Sexist, Feminist.

      Das Deutsche kennt keine ausschließlich pejorativen Suffixe. -ling kann diese Funktion bei Personencharakterisierungen und der Ableitung von einem ursprünglich positiv besetzten Begriff übernehmen (vgl. Schönling, Günstling), nicht jedoch als Kollektivum (vgl. Bläuling, Bückling). Tendenziell neutral sind Ableitungen von Abstrakta (vgl. Höfling, Flüchtling). Deutlich häufiger erfolgt Pejoration im Deutschen durch Komposition.

      http://de.wikipedia.org/wiki/Pejorativsuffix#Deutsch

      Ein hochdekorierter „Sprachwissenschaftler“..

        • @ Peter

          *Es gibt selbstverständlich sehr positiv konnotierte Wörter mit der Endung “-ist”. Allen voran “SOZIALIST”, gell Alex?! *

          Nicht für mich.

          Ich kenne nur Sozialistlinge.

      • ziehen -> die Zucht -> züchten

        Abstraktum Zucht -> Zögling = Neutral

        fliehen -> die Flucht -> flüchten

        Abstraktum Flucht -> Flüchtling = Neutral

        eindringen -> Eindring?

        stupid, it’s feminsim
        )

    • @ Hottehü

      Zitat Stefanowitsch (?)

      *Auch die Bildungen in den Jahrhunderten danach sind, mit der Ausnahme von Liebling (17 Jh.), durchgängig negativ: Rohling, Sonderling, Wüstling, Schwächling, Kümmerling, Primitivling, Naivling, Jüngling, Weichling, Winzling und Feigling.*

      Jüngling war auch nie pejorativ, ist es auch heute nicht, nur ungebräuchlich.

      Jüngelchen ist schon eher abwertend, noch abwertender natürlich Feminist, also Klemmschwester auf gut Deutsch.

    • Scheint sich um Theoriefindung zu handeln. Falls sich seine (feministische?) Sprachkritik als Referenz – zumindest beim Zielpublikum – etablieren sollte, lässt sich daraus wohl eine gesicherte Existenz aufbauen. Mögliche Arbeitgeber/Auftraggeber wären da u.a die Heinrich Böll Stiftung/Gunda Werner Institut, deren Selbstverständnis als Wächter der Moral die permanente Suche nach versteckten Sexismen und Rassismen verlangt. Die Abgrenzung zur herbeifantasierten „durch und durch von Sexismen, Rassismen durchdrungenen Gesellschaft“ schafft Identität.

      In meinem Gebrauch ist das Wort „Flüchtling“ in keiner Weise abwertend. Eher das Gegenteil ist der Fall, ist doch ein Flüchtling ein Mensch, der vor Gefahren flüchtete. Der Verbrecher, der sich auf der Flucht vor der Polizei befindet wir nicht als Flüchtling bezeichnet, was nahelegt, dass der Flüchtling im etablierten Sprachgebrauch in erster Linie als ein Opfer ungerechter Umstände gesehen wird.

      Aus rechtlicher Sicht ist der Flüchtling ein Mensch, dem tatsächlich die Flüchtlingseigenschaft zukommt im Gegensatz zum Asylbewerber, bei dem noch geprüft wird, ob er die verlangten Eigenschaften/Kriterien tatsächlich erfüllt. Schon viel eher abwertend sind die Bezeichnungen „Wirtschaftsflüchtling“ (was darauf hinweisen soll, dass der WF kein „richtiger Flüchtling“ sei und damit keine Hilfe beanspruchen darf/sollte) oder noch klarer abwertend der „Asylant“ oder gar „Scheinasylant“, dem Betrug vorgeworfen wird („tut so, als sei er Flüchtling, ist aber gar nicht in Not“).

      Fazit: Nicht plausibel. Zu den sprachwissenschaftlichen Herleitungen kann ich nichts beitragen. Das ist nicht mein Wissensgebiet. Aber entscheidend ist doch, wie ein Wort im alltäglichen Gebrauch verwendet wird. Selbst Organisationen, die sich für die Rechte von Flüchtlingen ein setzen, verwenden es, während Leute, die argumentieren, dass all diese Flüchtlinge gar keine seien (Wirtschaftsflüchtling, Asylant, Scheinasylant) ja damit gerade anerkennen, dass der Flüchtling, „der wirkliche Flüchtling“ Hilfe beanspruchen darf. Ob nun diese Behauptungen derjenigen, die vor allem Missbrauch auf dem Gebiet des Asylwesens sehen, ehrlich gemeint sind spielt in diesem Fall keine Rolle. Auch für sie ist Flüchtling positiv konnotiert. Gerade deshalb weichen sie ja auf andere Bezeichnungen aus.

      • @Peter

        Schlussendlich lässt sich so etwas nur empirisch beantworten und zwar durch repräsentative Umfragen im Querschnitt und Längsschnitt und nicht auf der subjektiven Gefühlsebene axiomatisch abgeleitet, wie das wohl der Herr Stepanowitch oder wie er heisst, freihändig praktiziert. Soll heissen: Nur wenn auf Einschätzungsskalen (quantiativ) oder in Interviews (qualitativ) oder beides zusammen signifkante Unterschiede bei der Bewertung gewisser Signifikanten festgestellt würde, würde dies die These vom Pejorativum des Signifikants Flüchtling plausibilisieren.

        • Schlussendlich lässt sich so etwas nur empirisch beantworten und zwar durch repräsentative Umfragen im Querschnitt und Längsschnitt und nicht auf der subjektiven Gefühlsebene axiomatisch abgeleitet …

          @ Chomsky

          Jein! 🙂
          Umfragen sind problematisch, weil die Antwortenden, vor allem, wenn es sich um emotionale Themen handelt, oft die Antwort geben, die sie für opportun halten und nicht das sagen, was sie tatsächlich denken. Als Beispiel sei auf die katastrophale Abstimmungsvorhersage bei der Minarettinitiative hingewiesen.

        • @Peter

          Umfragen sind tatsächlich dann problematisch, wenn es sich um sogenannte Tabuthemen handelt und rassistische/fremdenfeindliche/xenophobe Einstellungen gehören natürlich – je nach situativem Kontext – vielfach zu diesem Bereich: Bei uns in der Schweiz haben sich jedoch die Meinungsumfrangen vor einer Volksabstimmung nur dort extrem getäuscht, wo es um das Minarett-Verbot ging. Alle vorgängigen Umfragen prognostizierten, dass das Minarett-Verbot deutlich abgelehnt wird und es kam dann quasi für alle die grosse Überraschung, dass die Mehrheit der stimmberechtigten Bevölkerung eben dafür war; aber das gibt es realtiv selten. Aber eben: Minarett-Verbot implizierte eben auch gewisse Tabus: Regligionsfreiheit, Muslimfeindlichkeit, Ausländerfeindlichkeit, Rassismus etc.

          Aber: Ich denke, mittels Interviews, die eher belanglos geführt werden oder Diskursanalysen lässt sich ev. eben schon etwas herausfiltern, welcher Signifiant eher mit positiven oder negativen Konnotationen verbunden ist: aber ohne empirische Untersuchungen geht es nun mal schon gar nicht, wie dies offenbar der Herr Dr. Linugist Stepanovich oder wie er heisst, meint machen zu können! 🙂

      • @ Peter

        Ich glaube, das Wort „Flüchtling“ ist zunächst neutral.

        Seine Konnotation hängt dann von den Umständen ab.

        Die Mitglieder einer Überflussgesellschaft, die mit ein paar abgerissenen Elendsgestalten teilen sollen, werden Mitleid empfinden, „Flüchtling“ wird positv konnotiert sein.

        Die Mitglieder einer Mangelgesellschaft, die von Elendsgestalten überflutet werden und darum selbst immer weniger zum (Über-)Leben haben, werden „Flüchtling“ zunehmend negativ auffassen.

        Dann unterscheiden sich sicher auch noch die Milieus.

        Das rot-grüne Milieu mit seiner Bonhommia pathologica (die bei genauer Analyse so selbstlos gar nicht ist – Mitarbeiter.I.nnen der Helfer.I.nnenindustrie, die ihren Arbeitsplatz durch Erweiterung des „Kundenstammes“ sichern, Ideolog.I.nnen, die die „Herrschaft der bösen weißen Männer“ durch Dritt-Welt-Einwanderung stürzen wollen, Sozialstaatsparteien, die umso mehr Wähler bekommen, je mehr Sozialstaatsabhängige es im Lande gibt) wird Flüchtling mit heiliger Ehrfurcht murmeln.

        Die „Bösen Weißen Männer“, die daran denken, dass vor allem sie die Chose bezahlen müssen, werden das Wort „Flüchtling“ eher ausspucken wie einen ausgelutschten Pfriem Kautabak und deren Parteien werden sich entsprechend positionieren.

      • Stefanowitsch argumentiert ja damit, dass es kein Gegenargument für eine Ersetzung des Wortes Flüchtling gäbe. Das nehme ich ihm nicht ab. Zunächst gibt es natürlich den grundsätzlichen Einwand, dass eine Ersetzung gut begründet sein muss (was klar nicht der Fall ist, weshalb er ja auch Sensibilität salbadern muss). Geflüchteter als Alternative hat aber schon etwas leicht Pathetisches und kann evtl. sogar missverstanden werden (Passiv-Partizip). Es scheint ihm auch nicht wohl dabei, so dass er auf Schutzsuchende/Zufluchtsuchende ausweicht. Damit kann man aber einen ganz wesentlichen Aspekt nicht mehr ausdrücken. Schutz können ja auch Menschen suchen, die nicht geflüchtet sind.

        • „Stefanowitsch argumentiert ja damit, dass es kein Gegenargument für eine Ersetzung des Wortes Flüchtling gäbe.“

          klar, denn seine argumente sind rein moralisch.
          wer dagegen argumentiert, muss ein schlechter mensch sein.

          von der verwendung des wortes „geflüchteter“ profitieren allein seine verwender aber kein einziger flüchtling.

        • von der verwendung des wortes “geflüchteter” profitieren allein seine verwender aber kein einziger flüchtling.

          Das ist denke ich der Kernpunkt. Futter für die PC-Empörungsindustrie, eine weitere Profilierungsmöglichkeit für Bessermenschen durch Belehrung und moralische Abwertung von anhand der Verwendung des Wortes „Flüchtling“ leicht zu identifizierenden Schlechtermenschen.
          Eine Elfenbeinturm-Debatte zum Selbstzweck, die jedem Betroffenen nur absurd vorkommen kann.

        • Stefanowitsch argumentiert ja damit, dass es kein Gegenargument für eine Ersetzung des Wortes Flüchtling gäbe.

          Gibt es aber: Das der notorischen Sprachnörgelei.

          Er bewegt sich eben in bester Tradition derjenigen, die aus ideologischen Gründen den „Benzinmotor“ durch den „Knallgastreibling“ ersetzen wollten.

          Hier wird er sehr gründlich zerlegt:

          http://www.belleslettres.eu/artikel/sorgen-fur-richtig-verwenden.php

          http://www.belleslettres.eu/artikel/busen-brust-etymologie-bedeutung.php

          http://www.belleslettres.eu/artikel/sympathie-etymologie-bedeutung.php

          Sehr langwierig, stupid: it’s work.

          Ich muss für die Steuergelder auch arbeiten, mit denen solche Flachzangen dann durchgefüttert werden.

    • Hm, machen die Sprachwissenschaftler denn ihre Hausaufgaben nicht mehr? Jedem Laien ist klar, daß fast jedes Wort je nach Kontext oder allgemeinem Sprachgebrauch positive oder negative Bedeutung haben kann.
      Das sieht man doch, wenn man sich die Geschichte der „political correctness“ ansieht, wo jede „Ersatzbezeichnung“, die nicht pejorativ sein soll, nach kurzer Zeit auch wieder die negative Bedeutung mit übernommen hat. (Beispiel die Reihe (Nigger -) Neger – Schwarzer – Farbiger …).

      • @Robert

        „Das sieht man doch, wenn man sich die Geschichte der “political correctness” ansieht, wo jede “Ersatzbezeichnung”, die nicht pejorativ sein soll, nach kurzer Zeit auch wieder die negative Bedeutung mit übernommen hat.“

        In der Tat. Wenn eine negative Bedeutung „gewünscht“ ist, dann ist das Wort fast egal. PoC kann man auch reichlich verächtlich aussprechen, wenn man denn unbedingt möchte.

      • Stefanowitsch nennt das „Euphemismus-Tretmüle“. Und er zitiert damit …

        … Überraschung …

        Steven Pinker (der auch Sprachwissenschftler war). Er sollte mal mehr von ihm lesen, z.B. The Blank Slate.

  4. Letzten Monat ist ein Buch erschienen, das auf mich wie eine Art Gegenentwurf oder Ergänzung zu Eva Illouz wirkt (hab beide aber nicht gelesen, diese Einschätzung erfolgt also ausm Bauch heraus)

    http://www.amazon.com/Challenging-Casanova-Beyond-Stereotype-Promiscuous/dp/1118072669

    “If Casonova-style promiscuity is men’s naturally evolved state, then why do most men want no more than one partner?” In “Challenging Casanova,” the Wake Forest University professor lays out the current data on young men’s sexual desires and behavior to make a case against this insidious stereotype. (…) All of the research that we have show that it’s only a minority of guys who have multiple partners per year, and I typically talk about this as three partners a year because that’s the Casanova average. It’s actually a minority of guys who want multiple short-term partners —that even comes up in the evolutionary research. (…)

    Why has this narrative about seed-spreading become so dominant?

    It made it out of scientific circles and into popular culture in the 1980s as sociobiology, and parts of it got recreated as evolutionary psychology in the 1990s. So it’s gotten a lot of press attention as a new theory. Another part is it really caught on because it gives us essentially a simple answer to a difficult question and, for whatever reason, we here in the U.S., if not in many other places, really like those simple answers to difficult questions.“

    Mehr:
    http://www.salon.com/2012/11/18/expert_guys_dont_want_casual_sex/?mobile.html

    Außerdem: in Zürich scheints jetzt einen Sauna-Männertag zu geben. Reda Philippe El Arbi schreibt:

    „Was mich stutzig machte ist, dass wir nach vierzig Jahren Emanzipation und gesellschaftlicher Entwicklung durch irgendeinen Umweg an einem Punkt angelangt sind, wo wir dasselbe Verhalten zeigen, wie die restriktivsten patriarchalischen Religionsgemeinschaften. Getrennt in Sauna und Bad. Es ist, als ob wir vom Weg der Gleichberechtigung abgekommen wären, um nun staunend festzustellen, dass wir zu den gleichen Mitteln greifen wie der Feind, zur Geschlechtertrennung. Und mit den gleichen Argumenten: Frauen brauchen Schutz, Männer wollen nicht durch Frauen abgelenkt werden.“

    http://www.clack.ch/ressort/artikel/frau/4929/Die_neue_Trennung_der_Geschlechter

    Bevor die Frage aufkommt: Ich fühle mich beim gemischtgeschlechtlichen Saunieren sehr wohl. Von mir aus könnten Alle immer nackt rumlaufen (wenn die Temperaturen es zuließen).

    Wisst ihr übrigens was vor Jahren mal im SPIEGEL stand, in einem Porträt über unsere Kanzlerin? Irgendein flüchtiger Bekannter wurde gefragt was ihm als größte Verhaltensänderung auffiele seit sie Regierungschefin sei. Seine Antwort lautete, dass sie nun nicht nur Textilien zum Schwimmen trüge, sondern sich zudem noch in ein Handtuch hülle, bevor sie ihm die Hand reiche.

    • @ Muttersheera

      Wahrscheinlich erkennen die jungen Männer, dass die Frauen ihrer Peer-Gruppe so nervig sind, dass eine pro Jahr schon zu viel ist.

    • Nun doch noch etwas ernsthafter zu dem von Dir verlinkten Buch.

      Der Autor erlegt mal wieder einen Strohmann bzw. eine Konstruktion unserer Müllstrommedien, also Vulgärsoziobiologie, eine Konstruktion, die zudem noch gut zum feministischen Männerdämonisierungs- und -diffamierungsnarrativ passt.

      Evolutionspsychologie hat nie behauptet, dass die meisten Männer herumficken wie Casanova, schon deshalb nicht, weil sie gar nicht die Möglichkeit haben (Intelligenz, Status – hochintelligent war er, so dass er hervorragend Status vorspiegeln konnte, ein exzellenter Player, wenn auch ohne echten Status, dazu war er zu unstet, ein zu großer Windbeutel, aber ein literarisch hervorragend begabter Windbeutel)

      Sie hat nur behauptet und dafür gibt es einen ganzen Berg empirischer Daten, dass sie häufiger an Sex und häufiger an Partnerwechseln interessiert sind als Frauen, Daten, die nicht durch Befragungen gewonnen wurden, sondern durch Verhaltensbeobachtung.

      Es fehlt also mindestens zur In-Vergleich-Setzung das Datenmaterial aus der Befragung der gleichaltrigen Frauen, wenn diese Befragung soziobiologische Hypothesen erfogreich widerlegen können will.

      Wenn sich 15 % der jungen Männer als „Player“ = Casanovas bekennen, wieviele Frauen tun das?

      Sind es nur 5 oder 10 %, ist die soziobiologische Hypothese hier bestätigt..

      Desweiteren wurden hier sehr junge Männer befragt – noch voll unter Droge, d.h., noch voll unter dem Eindruck ihrer feministisch-femizentrischen Erziehung.

      Wieviele antworten so, wie es kulturell erwünscht ist?

      Das Problem aller Befragungsstudien.

      Menschen reden oft ganz anders als sie handeln, typisches Problem heutiger Gutmenschen.

      Dass diese Boys abgefüllt wurden mit Gutmenschenphraseologie bis oben hin – davon gehe ich aus in Ansehung moderner Pädagogen (die dann doch hugo-schwyzer-mäßig ihre Studentinnen reihenweise auf dem Schreibtisch nageln, obwohl sie verheiratet sind. Und danach weinerliche Mea-Culpa-Artikel gegenüber der empörten feministischen Frauschaft verfassen).

    • Es ist, als ob wir vom Weg der Gleichberechtigung abgekommen wären, um nun staunend festzustellen, dass wir zu den gleichen Mitteln greifen wie der Feind, zur Geschlechtertrennung.

      Die Geschlechtertrennung? Feminismus! Jede Statistik wird geschlechtsspezifisch aufgeschlüsselt, jedes Problem geschlechtsspezifisch analysiert. Geschlecht ist die einzige Kategorie, die Feministen wichtig ist. Wie zum Teufel kann jemand Sexismen bekämpfen, der selbst nur in sexistischen Kategorien zu denken vermag? Ach ja, es gibt ja positive Diskriminierung und positiven Sexismus gibt es auch, auch wenn das Wort „positiver Sexismus“ nicht gebräuchlich ist.

      Es ist diese unerträgliche Einfalt, die mich wütend macht. Den Schwarzen als minderwertig zu charakterisieren ist verpönt, also wertet man den Weissen ab. Die Frau als minderwertig zu charakterisieren ist verpönt, also wertet man all das ab, was als „männlich“ gilt. Homosexualität abzuwerten ist verpönt, also wertet man Heterosexualität ab.

      Einfaltspinsel allesamt!

        • „Drogenkonsumenten sind ja langfristig nicht glücklicher als andere.“

          Es ging ja auch gar nicht um „langfristiges Glück“, sondern die Studie (die schonmal irgendwer hier verlinkt hatte) war ja nur eine Momentaufnahme, von der die Autoren selbst sagen, sie sei nicht für alle Pornodarstellerinnen verallgemeinerbar.

          Die Sache mit den Drogen ist natürlich nicht zu verachten:

          „In terms of drug use, porn actresses were more likely to have used 10 of the drugs (i.e., marijuana, hallucinogens, ecstasy, cocaine, heroin, other opiates, methamphetamine, tranquilizers, barbiturates, and other sedatives) compared to the matched
          sample (refer to Table 3). In each significant finding, porn actresses were approximately 3 to 9 times more
          likely to have tried each of the 10 drugs.“

          http://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/00224499.2012.719168

          Einen weiteren „Erklärungsansatz“ sollte man m.M.n. auch nicht ausblenden:

          https://allesevolution.wordpress.com/2010/09/30/sperma-macht-glucklich/

          http://sciencev1.orf.at/science/news/54125

          😀

          Aussagekräftig würde das Ganze wohl erst, wenn man dieselben Frauen (Lesben wurden übrigens ausgeschlossen, weil es gab in der Gruppe wohl nur 3) nochmal nach dem Ausstieg aus der Branche bezüglich ihres Wohlbefindens und Selbstbewusstseins befragte…

          Am interessantesten fand ich (beim Überfliegen) allerdings diese Passage:

          „Specifically, porn actresses had an average of 74 lifetime sexual
          partners but preferred a partner with 21, whereas women in the matched sample had 5 and preferred a partner with 3. Further examination showed that 31 (18%) of porn actresses and 136 (77%) of the matched sample preferred an ideal partner to have 5 or fewer prior sexual partners.“

        • „Aussagekräftig würde das Ganze wohl erst, wenn man dieselben Frauen (…) nochmal nach dem Ausstieg aus der Branche bezüglich ihres Wohlbefindens und Selbstbewusstseins befragte…“

          Ich tippe ja darauf, dass die meisten aufgrund ihres Alters „aussteigen“ und sich dann schlechter fühlen.

          „Specifically, porn actresses had an average of 74 lifetime sexual partners“

          Das könnte schließlich auf eine gewisse Sucht nach Sex hindeuten.

        • @ Stephan

          „Ich tippe ja darauf, dass die meisten aufgrund ihres Alters “aussteigen” und sich dann schlechter fühlen.“

          Bin jetzt zu faul um nachzusehen, ob überhaupt irgendwo das Durchschnittsalter der Befragten angegeben wurde, aber mein Gefühl sagt mir, dass in den USA ein Ausstieg mit Anfang 20 „die Norm“ ist. Und ich tippe, er erfolgt deshalb, weil die Frauen sich zunehmend „verheizt“ fühlen.

          @ Adrian

          „74 Partner sind ja nun nicht sonderlich viele“

          Das war ja auch nur die Anzahl der privaten Sexpartner, ohne Drehpartner. Und nach der Durex-Sexstudie haben die Deutschen bspw. durchschnittlich weniger als 6 verschiedenen Bettgefährten im Leben. Insofern…

          Findet ihr das nicht interessant, dass alle befragten Frauen sich wünschen, ihr Traumpartner hätte weniger „Kerben“ als sie selbst im Bettpfosten? Dass sogar 18 % der Pornodarstellerinnen es als Ideal betrachteten, wenn ER sie an einer Hand abzählen könnte?

        • „Und ich tippe, er erfolgt deshalb, weil die Frauen sich zunehmend „verheizt“ fühlen.“

          Passt nicht so recht zu den vielen Lebenspartnern. Würden die nicht erstmal ne ruhige Kugel schieben, wenn sie sich verheizt fühlen?

        • „Findet ihr das nicht interessant, dass alle befragten Frauen sich wünschen, ihr Traumpartner hätte weniger “Kerben” als sie selbst im Bettpfosten?“

          Du willst sicher sagen, dass das gegen die Evo-These spricht.

        • „Würden die nicht erstmal ne ruhige Kugel schieben, wenn sie sich verheizt fühlen?“

          Woher willste wissen wieviele Partner die nach dem Ausstieg haben bzw. dass sie das nicht täten?

          „Du willst sicher sagen, dass das gegen die Evo-These spricht.“

          Es spricht sicher gegen die Annahme, dass Frauen erfahrene Partner wünschen würden. Ob die zur Evo-These gehört weiß ich allerdings nicht. Wie ordnest Du das denn ein?

        • Sorry, bin irgendwie davon ausgegangen, lifetime sexual
          partners bezieht sich auf das gesamte Leben, aber es ist wohl eher der Zeitraum bis zur Befragung gemeint. Liegt wohl daran, dass diese Zahl für mich unvorstellbar groß ist. Ist mir echt ein Rätsel, wie man das schafft. Sind ja immerhin Durchschnittswerte, die Ausreißer dürften nochmal ganz anders aussehen.

          „Es spricht sicher gegen die Annahme, dass Frauen erfahrene Partner wünschen würden.“

          Erfahren ja, aber nicht unstet.

        • „Woher willste wissen wieviele Partner die nach dem Ausstieg haben bzw. dass sie das nicht täten?“

          Warum haben die denn vor dem Ausstieg so viele Partner? Reicht der Sex bei den Dreharbeiten nicht?

        • @ Stephan
          „Liegt wohl daran, dass diese Zahl für mich unvorstellbar groß ist. Ist mir echt ein Rätsel, wie man das schafft.“

          Tröste Dich, geht mir genauso.
          Ich hatte aber auch nur einen ONS, der genau deshalb ein ONS blieb, weil sein „Equipment“ deutlich unterdurchschnittlich war, weshalb ich mir den auch hätte sparen können (aber als braves Mädchen bricht frau sowas dann dennoch nicht ab, tat mir ja auch leid, weil: ich mochte ihn sehr und hatte lange „daraufhingearbeitet“ bzw. mich drauf gefreut).

          „Erfahren ja, aber nicht unstet.“

          Weniger erfahren als sie selbst, könnte ich erwidern. Aber eigentlich haste recht, das ist der Punkt auf den es ankommt. Fazit (für mich) wiedermal: Männer und Frauen wollen _eigentlich_ doch dasselbe.

          „Warum haben die denn vor dem Ausstieg so viele Partner? Reicht der Sex bei den Dreharbeiten nicht?“

          Wat meinste denn wie es in der Branche abseits der Kamera zugeht? Die „Besetzungscouch“, auf die im 50er-Jahre Hollywood noch z.B. Elisabeth Taylor und Marilyn Monroe mussten (kein Gerücht), ist hier bestimmt noch nicht abgeschafft, auch wenn Einzelne Frauen so souverän scheinen, dass sie wie Sasha Grey versuchen (!) ihre „ground rules“ durchzusetzen, wie: „It’s not a free for all!“

          Kennst eigentlich die Story von ihrem Erst-Dreh (mit 18)?
          Sie verstand die Anweisung von ihrem Drehpartner, Altmeister Rocco, nicht und fragte daher nach, ob er ihr jetzt in den Bauch schlagen wolle… (sie hatte, wie sie betont, zuvor lange und intensiv über das Metier recherchiert)

          Das Buch, das sie nun schreibt, handelt folgerichtig dann auch vom „Fight club of fucking“…

        • „weil sein “Equipment” deutlich unterdurchschnittlich war, weshalb ich mir den auch hätte sparen können“

          Überrascht mich, dass du das so knallhart sagtst. Als wäre Sex deshalb total langweilig. (Ist das so?) Aber wahrscheinlich war er auch sonst nicht „gut im Bett“. Na egal.

          “Fazit (für mich) wiedermal: Männer und Frauen wollen _eigentlich_ doch dasselbe.“

          Sie wünschen sich sicher beide vom Partner Treue und Zuverlässigkeit, wobei es da schon gewisse Unterschiede gibt, laut Evo-Psy (ich denk da grad an die geschlechtsspezifischen Ursachen von Eifersucht). Aber das ist sowieso nur ein Aspekt unter vielen.

        • „Überrascht mich, dass du das so knallhart sagtst.“

          Ich stecke nunmal voller Überraschungen 😉

          „Als wäre Sex deshalb total langweilig. (Ist das so?) Aber wahrscheinlich war er auch sonst nicht “gut im Bett”.“

          Das „davor“ war ok, das „danach“ war sogar das Beste daran (irgendwie voll zärtlich und romantisch), nur das „dazwischen“ war a.m.S. halt … nicht der Rede Wert.

          Ich weiß noch wie ich einige Zeit später, als er eine neue Freundin hatte, still für mich dachte „die Arme“… fies, klar, kann er ja nix für. Er konnte toll tanzen und unsere Hände hatten ihre eigene Sprache, und ich hätte vorher auch nicht von mir gedacht, dass ich darauf SO viel Wert legen würde, aber so ist das wohl, wenn frau noch andere Eisen im Feuer bzw. Optionen hat. Ihm hab ich das natürlich nicht gesagt, hab mich irgendwie anders rausgewunden wenn er anrief.

          Es muss halt passen und für mich passte das nicht. Leider.

        • “die Arme”

          Kann es sein, dass du gerade von dir auf andere schließt? 😉

          Ich habe auch meine körperlichen Vorlieben bei Frauen (flachen Bauch mag ich z.B. nicht so), aber beim Sex bin ich eigentlich immer irgenwie geflasht. Vielleicht ist das so ein Mann-Frau-Unterschied. Oder ich brauch mehr Erfahrung, 20 ist doch besser als 4.

        • „Das war ja auch nur die Anzahl der privaten Sexpartner, ohne Drehpartner.“

          Schon klar, aber selbst 74 private Sexpartner ist ja nun nicht sonderlich viel.

          Einfache Rechnung: Das Jahr hat gut 50 Wochen. Wenn man also nur jedes Wochenende auf die Piste geht und jemand anderen abschleppt, hat man bereits nach anderthalb Jahren die Zahl erreicht.

        • @Adrian

          Richtig! Wenn Mann alles fickt, was fickbar ist, dann ist es nicht wirklich viel! Nur müsste ich wohl dauernd besoffen sein, damit ich nicht richtig sehe, was ich überhaupt ficke, sonst geht das schon mal überhaupt nicht! Aber gut: gewisse Leute sind nicht soooo wählerisch! 🙂

        • Aber gut: gewisse Leute sind nicht soooo wählerisch!

          Monsieur meint, es gäbe gar keine 74 Frauen, die seinem ästhetischem Empfinden genügten?

        • @ Adrian

          „Wenn ich es darauf anlege schaffe ich das auch.“

          Aber wer legt es schon darauf an jedes WE jemand Neuen zu finden/finden zu müssen? Du offenbar auch nicht. Warum denn nicht? Vielleicht, weil Sex-und-Hopp nicht nach besonders befriedigenden Begegnungen klingt?

          Zudem bleibt die Sache mit dem Alter… 74 durchschnittliche Sexpartner sind m.M.n. mit 50 oder 60 etwas ganz Anderes als mit (Anfang) 20.

          Verrätst Du uns Deinen Highscore?

          Als Mädchen habe ich verinnerlicht, dass ich mich da besser bedeckt halte (sooo wild isses bei mir auch gar nicht, weil s.o. – aber die tatsächliche Anzahl würde mir wahrscheinlich dennoch niemand abkaufen)…

        • @Nick

          Wie viele Wochen hat das Jahr??? Ca. 50! 50 x in den Ausgang pro Jahr! Du darfst davon ausgehen, dass ein grosser Teil der Frauen, die meinem ästhetischen Geschmack entsprechen, schon längst in einer Beziehung sind oder dann müssen sie an einem Samstagabend auch noch gerade am gleichen Ort zur gleichen Zeit sein wie ich und dann darfst Du sicher sein, dass sie dann ev. auch noch gerade von 100 anderen Typen angebaggert wird und neben der Ästehtik lege ich doch noch auch einen gewissen Wert auf einen gewisse persönliche Sympathie – weil alles andere ist einfach abtörnend. Deshalb pflege ich doch lieber längere Affären, weil mir die Frau persönlich sympathisch ist und zudem ich sie sexuell attraktiv finde! Einen solchen Lottogewinn findest Du eben in 50 WE quasi nur 5 oder 6 Mal, falls Du Dir diese Mühe machst und an 50 WE ständig auf der Piste bist und unbedingt eine Frau fürs Bett kriegen möchtest, was nun wirklich auch ein bisschen stupid ist! Meine bescheidene Meinung! 🙂

        • @Chomsky:
          Es scheint ein Mißverständnis darüber vorgelegen zu haben, wie das adjektiv „fickbar“ zu verstehen ist. Von daher also der insinuierte Anwurf der Dysästhesie 😀

          Nein, ich hatte keine 74 – aber ich finde das nicht soo überraschend viel, für ein ganzes Leben. Nimm einfach eine aktive Phase von 16 – 66 und 10% dieser Zeit als „ungebundene Phasen“.

          Dann hast du nicht mehr „jede Woche“, sondern weit weniger als 1ne pro Monat.

          Was für schöklich zwanghafte Bettpfostenkerbensammler, die müssen wohl ein totaal kaputtes Ego haben (das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen) 😀

        • @Nick

          Na ja, mir ist das ja egal, wie viel verschiedene LebensparnterInnen jemand hat! Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass die Schwulen, also so Typen wie Adrian (grins), um Einiges mehr haben als die Heteros. Also mir ist auf jeden Fall aufgefallen, dass Schwule ganz anders ans Werk gehen beim Anbaggern, als wenn Frauen Typen anbaggern (ok, gibt natürlich Ausnahmen), von daher bin ich froh, dass ich keine Frau bin und ständig von Männern angebaggert werde. Mir passt dieses aufsässige Anbaggern der Männer nicht und zwar als Mann, wenn ich von Schwulen angebagert wurde (vor allem im Alter von 15-23 Jahre und wenn ich eine Frau wäre. Beim Angabbern stehe ich eher auf Subtilität! 🙂

        • @Chomsky:

          Mir passt dieses aufsässige Anbaggern der Männer nicht..

          Mir kommt das ein wenig überzogen vor: Die meisten Männer baggern recht unaufdringlich, gerade in Deutschland. Sicher, die Aufdringlichen prägen natürlich das Bild.

          Das wird aber dann als ein dringend zu behandelndes, „an der Wurzel zu packendes“ gesellschaftliches Übel dargestellt.

          Ich kann mir gewisse Assoziationen zum (falschen) Klischeebild des betrunkenen, Familienlohn versaufendenden und FrauUndKinder verprügelden Einwanderers/Industriearbeiters/Städters des ausgehenden 19. Jahrhunderts schwer verkneifen.

        • Es geht hier um Frauen, die so viele Sexpartner abschleppen, dass sie innerhalb von 10 Jahren über 70 verschiedene davon zusammenkriegen, davon keine Dopplungen. Und zwar im Gruppendurchschnitt (soweit die Selbsteinschätzungen zutreffen). Ob die Besetzungscouch das hergibt?

          Zudem sind sehr viele bisexuell.

          Ich würde sagen, es sind sehr spezielle Frauen, die ins Pornobusiness gehen.

        • @Adrian: “ Was heißt Sucht nach Sex? 74 Partner sind ja nun nicht sonderlich viele, zumal dort nicht steht, wie oft man mit diesen Partnern jeweils Sex hatte.“
          Gibs uns Heteros 🙂
          dass der heterosexuelle „superaufreisser“ es bei der Anzahl seiner sexpartner so knapp in den unteren durchschnittsbereich der homosexuellen schafft, ist doch eigentlich bekannt. Frauen könnten es ( einigermassen durchschnittliches aussehen vorausgesetzt) auch locker in diese Bereiche schaffen, wenn sie es denn tatsächlich auf die Anzahl der sexkontakte anlegen würden.
          aber ach .. Männer und Frauen sind (auch) da halt allzu unterschiedlich.

        • @ Stephan

          „Ob die Besetzungscouch das hergibt?“

          Ich hab mal gelesen (wo weiß ich natürlich wieder nicht), dass (war in den USA) zu einer „Rekrutierungsveranstaltung“ für männliche Pornodarsteller durchaus auch mal bis zu 60 Männer gleichzeitig eingeladen würden (auf 1 Frau)… um dann zu gucken, wer’s überhaupt bringt (also Erektion + „Action“ + auf Kommando Abspritzen) unter diesen Umständen. Werden ja bei Weitem nicht Alle sein, die das von sich glauben. Und wäre halt auch die Frage, ob die Frau die dann unter „private Kontakte“ mitzählt oder als Teil ihres Berufs „vergisst“ in ihrer Statistik, wenn sie mal gefragt wird wieviele Sexpartner sie so hatte.

          „Zudem sind sehr viele bisexuell.“

          Da hätte mich die Verteilung interessiert… schade, dass die Studienersteller sowas wohl nicht gleichzeitig abgefragt haben.

          „Ich würde sagen, es sind sehr spezielle Frauen, die ins Pornobusiness gehen.“

          Klingt vielleicht komisch, aber dieses „Othering“ kann ich innerlich irgendwie nicht mittragen. Bei keiner Art von „Sexworker“.

        • @ chomskyy
          „Wenn Mann alles fickt, was fickbar ist, dann ist es nicht wirklich viel!“

          Ich jedenfalls ficke nicht alles was fickbar ist, habe aber kein Problem damit jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit mindestens 10 Männer zu begegnen, mit denen ich mir vorstellen kann in die Kiste zu hüpfen.

          @ muttersheera
          „Verrätst Du uns Deinen Highscore?“

          11

        • @ Adrian

          Mit Deiner Antwort (Dankeschön!) hast Du’s jetzt doch wieder auf Normalmaß zurückgestutzt und die mitlesenden Heteros können beruhigt und ohne größere Neidanfälle schlafen gehen, würd ich denken.

          „kein Problem damit jeden Tag (…) mindestens 10 Männern zu begegnen, mit denen ich mir vorstellen kann in die Kiste zu hüpfen“

          Ich nehme nun meinerseits allerdings nicht an, dass die Pornodarstellerinnen auch nur privat ausschließlich mit denen intim wurden, die ihrem eigentlichen Beuteschema entsprachen… ist natürlich alles bloß Spekulation.

        • @Adrian

          Nun, das sehe ich wie Du, wenn ich zum Arbeitsplatz gehe! Aber: Erstens müssen die Damen noch in keiner Beziehung sein, zweitens müssen sie mir auch noch von der Person sympathisch sein und drittens müsste ich dann auch noch ihr Typ sein. Und damit bleiben von den 10 Damen, wo ich mir ev. und vielleicht etwas vorstellen könnte, noch eine Dame übrig und die richtige müsste Mann dann auch noch gleich ansprechen! 🙂 Das alles immer vor dem Hintergrund, dass Mann wählerisch ist. Wenn Mann nicht wählerisch ist, dann ist die Auswahl quasi grenzenlos.

      • Ich glaube, dass die „Entdeckung“ auch Sex mit Frauen haben zu wollen eine Motivation sein kann in die Branche einzusteigen, im real life ist es nicht sooo einfach passende Partnerinnen zu finden.

        Und die Frauen aus der Kontrollgruppe definieren sich wohl als heterosexuell, weil das ihren Erfahrungen entspricht.

        Ich nenne mich auch eine „(größtenteils) Hetera“, obwohl ich just gestern noch zu meinem Freund sagte, dass ich garantiert nochmal Sex mit ner Frau haben will bevor über mir der Deckel zuklappt…

        • „dass ich garantiert nochmal Sex mit ner Frau haben will bevor über mir der Deckel zuklappt…“

          Ich kann es nur empfehlen 😉

        • typisch männlicher problemlösetipp: organisier euch halt ne zweite Frau für nen dreier, und er wird keine Einwände haben (nicht mal unterdrückte) 🙂

        • @ robert w.

          Als ob wir darauf nicht schon selbst gekommen wären.

          Die Einzige Frau aus unserem Bekanntenkreis, die ihn diesbezüglich reizen würde, ist allerdings eine, die ich schon „hatte“. Mir stünde aber eher der Sinn nach jemand Neuem…

          Wahrscheinlich wirds aufn Swingerclub hinauslaufen.
          Wir haben auch fast schon das passende Alter dafür 😉

          Jedenfalls haben wir uns gestern bereits Gedanken gemacht über das richtige Schuhwerk/Outfit – für ihn 😀 – auch, wenns noch ein bisserl dauern wird (auch die Vorfreude sollte man auskosten, m.M.n.). Eigentlich fehlt jetzt nur noch der passende Club (und der Babysitter).

          Und dann, ja dann… können/kann wir/ich auch ENDLICH mitreden in Sachen „Sex ohne Bindung/Gefühle“…

      • Höher als in diesem Journal hätte man die Studie auch nicht veröffentlichen können, dafür ist die Fragestellung schlicht nicht relevant genug.
        Ich glaube ich habe hier mal deutlich zu pauschale Aussagen über den Impact Faktor gemacht, dieser ist bloß nicht als Maß für die Validität einer Studie zu verstehen, er KANN eines sein.

        Übrigens ist er auch nicht ein Maß für den Impact der Studie, sondern dem des Journals, in dem er erscheint.

        • Na, das Journal of Neuroscience hat einen Faktor von 7,5 (Artikel über Geschlechterdifferenzen, neuester Strang).

          Das ist für ein Spezialjournal in der Medizin recht gut.

          Die von mir angeführten (BMP mit 14, Lancet mit 35) sind „Vollernter“, die das ganze weite Feld der Medizin abgrasen.

          Spezialzeitschriften für z.B. Gastroenterologen, Neurochirurgen oder eben Neurowissenschaftler haben naturgemäß einen kleineren Interessentenkreis.

  5. Eine Untersuchung verletzter neusteinzeitlicher Schädel aus Dänemark/Schweden ergab, dass Männer, wie zu erwarten, sehr viel häufiger in Kämpfe vewickelt waren, dass aber Frauen offenbar in genauso großer Zahl von den Siegern totgeschlagen wurden, also keine Anzeichen für häufigen Frauenraub mit Vergewaltigung/Zwangsverheiratung der Frauen der Besiegten.

    Das könnte natürlich den besonderen Umständen geschuldet sein.

    Frauen raubt ein siegreicher Clan/Stamm nur, wenn er seine Kopfzahl erhöhen will und KANN.

    Vielleicht war das aufgrund der kargen skandinavischen Landwirtschaft nicht möglich, so dass es sinnvoller war, Land statt Frauen zu erbeuten, also das Land des unterlegenen Clans „frei“ zu morden für die eigenen Clanmitglieder, damit diese bei gleicher oder nur geringfügig erhöhter Kopfzahl besser leben (mehr Land > mehr Ertrag > mehr pro Kopf, wenn man die alten Nutzer/Besitzer umbringt und darum auch nicht durchfüttern muss).

    Angesichts der geringen Schädelzahl insgesamt (ca. 380 über einen langen Zeitraum) könnte sich auch irgendein unerkennbarer Sammelbias eingeschlichen haben – man kann ja nicht wirklich kontrollieren, wie repräsentativ das Sample der aus dieser lange zurückliegenden Epoche erhaltenen Schädel für die Gesamtsituation ist.

    Jedenfalls ein weiterer Einblick in die kuschelig-idyllisch Vorzeit der edlen Wilden, die uns geformt hat.

    *This article examines evidence for violence as reflected in skull injuries in 378 individuals from Neolithic Denmark and Sweden (3,900–1,700 BC). It is the first large-scale crossregional study of skull trauma in southern Scandinavia, documenting skeletal evidence of violence at a population level. We also investigate the widely assumed hypothesis that Neolithic violence is male-dominated and results in primarily male injuries and fatalities. Considering crude prevalence and prevalence for individual bones of the skull allows for a more comprehensive understanding of interpersonal violence in the region, which is characterized by endemic levels of mostly nonlethal violence that affected both men and women. Crude prevalence for skull trauma reaches 9.4% in the Swedish and 16.9% in the Danish sample, whereas element-based prevalence varies between 6.2% for the right frontal and 0.6% for the left maxilla, with higher figures in the Danish sample. Significantly more males are affected by healed injuries but perimortem injuries affect males and females equally. These results suggest habitual male involvement in nonfatal violence but similar risks for both sexes for sustaining fatal injuries. In the Danish sample, a bias toward front and left-side injuries and right-side injuries in females support this scenario of differential involvement in habitual interpersonal violence, suggesting gendered differences in active engagement in conflict. It highlights the importance of large-scale studies for investigating the scale and context of violence in early agricultural societies, and the existence of varied regional patterns for overall injury prevalence as well as gendered differences in violence-related injuries. Am J Phys Anthropol, 2012. © 2012 Wiley Periodicals, Inc.*

    Quelle:

    http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ajpa.22192/abstract

    • Ich musste über die Plakate lachen: „There is a war on women“?
      Was für ein Krieg ist das denn? EIner in dem Frauen mit Wattebällchen beworfen werden?
      Bezeichnend für den Krieg sind doch Todesopfer – irgendwie sterben noch immer mehr Männer als Frauen im Alltag.

      Stell Dir vor es ist krieg gegen Frauen und nur die Männer sterben oder so?

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